DE60028601T2 - Abdichtung von öffnungen in der wand eines rohres - Google Patents
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Description
- Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Abdichten von Öffnungen durch die Wand eines Bohrlochrohres, wobei das Bohrlochrohr ein Förderrohr, eine Auskleidung oder ein Futter sein kann. Eine solche Vorrichtung wird auch als „Gleithülse" oder wenn sie zum Zementieren verwendet wird, als „Zementierkragen" bezeichnet.
- Es ist bekannt, daß ein Schacht zur Förderung von Kohlenwasserstoffen aus einem Untergrundreservoir ein Bohrloch aufweist, das mit einem Bohrlochrohr in Form einer Auskleidung oder eines Futters ausgekleidet ist. Der Ringraum zwischen der Außenfläche des Bohrlochrohres und der Innenfläche des Bohrloches wird mit Zement gefüllt, wobei der Zement eingebracht wird, nachdem die Auskleidung in das Bohrloch eingesetzt worden ist. Das Einbringen des Zementes erfolgt durch Pumpen einer Zementmenge durch das Bohrlochrohr und durch Hochsteigenlassen des Zements im Ringraum vom Boden des Bohrloches bis zur erforderlichen Höhe. Wenn das Bohrloch tief und folglich die Auskleidung sehr lang ist, ist ein einstufiges Zementieren wegen des hohen Druckes, der von dem Auskleidungsschuh erzeugt wird, nicht möglich. Deshalb erfolgt das Zementieren in Stufen. Die erste Stufe ist ein Zementieren vom Boden auf eine vorbestimmte Höhe. Die zweite Stufe verwendet einen Zementierkragen oder eine Gleithülse, die ein Element der Auskleidung ist. Dieser Zementierkragen gestattet das selektive Einbringen des Zementes durch Freilegen von Löchern in der Wand des Bohrlochrohres auf der Höhe des Zementierkragens. Damit der Zement durch die Löcher gepumpt werden kann, wird unterhalb der Löcher ein Stopfen eingesetzt. Sodann wird Zement in den Ringraum durch diese Löcher eingebracht. Nach dem Beenden der zweiten Stufe werden die Löcher verschlossen, indem die Position der Gleithülse des Zementkragens entsprechend eingestellt wird.
- Die Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus dem US-Patent 4 713 870 bekannt.
- Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum Abdichten von Öffnungen durch die Wand eines Bohrlochrohres zu schaffen, die leicht eingestellt werden kann und gute Dichtfähigkeiten aufweist.
- Gemäß der Erfindung wird eine Vorrichtung zum Abdichten einer Öffnung in der Wand eines Bohrlochrohres geschaffen, wobei die Vorrichtung einen rohrförmigen Abstandhalter, dessen Außendurchmesser gestattet, daß der Abstandhalter in dem Rohr angeordnet wird, eine erste Dichtungskragenanordnung und eine zweite Dichtungskragenanordnung aufweist, die an gegenüberliegenden Enden des Bohrlochrohr-Abstandhalters vorgesehen sind, wobei jede Dichtungskragenanordnung einen Betätigungsring und einen ringförmigen Dichtungskragen aufweist, wobei die Betätigungsringe durch ein zylindrisches System aus einer Form-Memory-Legierung miteinander verbunden sind, welches System sich zusammenzieht, wenn die Temperatur in dem zylindrischen System die Übergangstemperatur der Form-Memory-Legierung erreicht, und wobei jeder ringförmige Dichtungskragen so ausgebildet ist, daß er beim Zusammenziehen des zylindrischen Systems aus einer Form-Memory-Legierung gegen die Innenfläche des Rohres gedrückt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr ein Bohrlochrohr ist und daß das zylindrische System eine Vielzahl von Stäben aus einer Form-Memory-Legierung aufweist, wobei die Stäbe umfangsmäßig beabstandet um das zylindrische System herum sind.
- In der Beschreibung und den Ansprüchen wird der Ausdruck „Form-Memory-Legierung" dazu verwendet, auf eine Legierung zu verweisen, die einen Form-Memory-Effekt hat, wobei eine vollständige Umkehr einer Deformation, die bei einer besonderen Temperatur stattfindet, beim Erhitzen auftritt. Der Fachmann kann eine Zusammensetzung des Legierungsmaterials wählen, welche die erforderlichen Effekte bei den im Schacht vorherrschenden Temperaturen aufweist.
- Ein Vorteil der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß sie keinen Teil des Schachtrohres bildet. Deshalb kann sie dort gesetzt werden, wo von einem Betriebsstandpunkt aus ein Loch in dem Bohrlochrohr erforderlich ist, das nach der Verwendung verschlossen werden muß.
- Die Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung kann auch angewendet werden, um Löcher in der Wand einer perforierten Auskleidung abzudichten. In diesem Fall ist die Auskleidungswand perforiert, um die Förderung aus einem Untergrundreservoir zu gestatten. In diesem Fall kann das Fördermanagement angewendet werden.
- Die Vorrichtung kann auch für Reparaturzwecke eingesetzt werden, wobei durch Korrosion und Abnützung verursachte Löcher in der Bohrlochwand verschlossen werden müssen.
- Zweckmäßig ist jeder ringförmige Dichtungskragen zwischen dem Betätigungsring der entsprechenden Dichtungskragenanordnung und dem rohrförmigen Abstandhalter angeordnet.
- Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das zylindrische System im wesentlichen koaxial innerhalb des Abstandhalters angeordnet. Auf diese Weise verbleibt ein zentraler Durchgang für Werkzeuge oder Fluid in dem Bohrlochrohr.
- Die Erfindung wird nun detailliert unter Bezugnahme auf die angeschlossenen Zeichnungen beschrieben, in denen zeigen:
-
1 schematisch einen Querschnitt einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, und -
2 schematisch einen Querschnitt des oberen Teiles einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. - Unter Bezugnahme auf
1 ist in dieser schematisch ein Querschnitt der Vorrichtung1 gemäß der vorliegenden Erfindung in einer ersten Position gezeigt, in welcher sie in ein Bohrlochrohr2 abgesenkt wird (auf der linken Seite von1 ), und in einer zweiten Position, in welcher sie in dem Bohrlochrohr2 gesetzt wird (an der rechten Seite von1 ). Um die vorliegenden Erfindung zu illustrieren, ist die Wand des Bohrlochrohres2 mit zwei Öffnungen5 und6 versehen. - Die Vorrichtung
1 umfaßt einen rohrförmigen Abstandhalter10 , dessen Außendurchmesser kleiner als der Innendurchmesser des Bohrlochrohres2 ist. Die Vorrichtung1 umfaßt ferner eine erste Dichtungskragenanordnung11 und eine zweite Dichtungskragenanordnung12 , die an gegenüberliegenden Enden des rohrförmigen Abstandhalters10 angeordnet sind. Jede Dichtungskragenanordnung11 ,12 weist einen Betätigungsring15 bzw.16 und einen ringförmigen Dichtungskragen17 bzw.18 auf, der zwischen dem Betätigungsring15 ,16 und dem rohrförmigen Abstandhalter10 angeordnet ist. Die Betätigungsringe15 und16 haben keilförmigen Querschnitt, wobei die scharfen Enden des Keiles gegeneinander gerichtet sind. Die ringförmigen Dichtungskrägen17 bestehen aus einem entsprechenden Elastomermaterial. - Die Vorrichtung umfaßt ferner eine Vielzahl von Stäben
20 aus einer Form-Memory-Legierung, die die Betätigungsringe15 und16 verbinden, und zu diesem Zweck sind die Enden der Stäbe20 mit den Betätigungsringen15 ,16 fest verbunden. Die Stäbe20 sind gleichmäßig um den Umfang der Betätigungsringe15 und16 herum angeordnet. - Die Form-Memory-Legierung wird so gewählt, daß während des Normalbetriebes, wenn sich die Temperatur der Stäbe oberhalb einer vorbestimmten Temperatur befindet, die Stäbe
20 zusammengezogen sind. - Während des Normalbetriebes der Vorrichtung
1 wird diese durch Aufbringen einer Spannung auf die Betätigungsringe15 und16 bei Umgebungstemperatur aufgeweitet. In dieser Laufstellung wird die Vorrichtung1 in das Bohrlochrohr bis zur gewünschten Stelle abgesenkt, an welcher eine Öffnung in der Wand des Bohrlochrohres vorhanden ist, die verschlossen werden muß, siehe die linke Seite von1 . Hitze aus der Formation um den Schacht herum oder von einer externen Quelle bewirkt, daß sich die Stäbe20 zusammenziehen und die Betätigungsringe15 ,16 gegeneinander gezogen werden. Dies verursacht eine Verformung der ringförmigen Dichtungskrägen17 und18 , und diese werden gegen die Innenfläche der Wand des Bohrlochrohres2 gepreßt, so daß sie die Öffnung6 abdichten, siehe die rechte Seite von1 . - Ein Vorteil der Vorrichtung gemäß der Erfindung besteht darin, daß, da die Stäbe
20 gleichmäßig um den Umfang der Betätigungsringe15 und16 herum angeordnet sind, die Zugkraft ebenfalls gleichmäßig verteilt ist. Deshalb hat die Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung gute Dichtfähigkeit. Da außerdem die Temperatur des Schachtes der Betätiger sein kann, wird die Vorrichtung unter den meisten Bedingungen leicht gesetzt. - Um die Vorrichtung
1 durch den Schacht bewegen zu können, sind die Betätigungsringe15 und16 zweckmäßig mit ringförmigen Ausnehmungen25 und26 versehen, an die ein geeignetes Landewerkzeug (nicht gezeigt) angeschlossen werden kann. Wenn beide Betätigungsringe15 und16 mit ringförmigen Ausnehmungen25 und26 versehen sind, hat das den Vorteil, daß die Vorrichtung symmetrisch ist. - Das in
1 gezeigte Ausführungsbeispiel ist besonders für die Förderungssteuerung und für Reparaturarbeiten geeignet. - Zweckmäßig kann mehr als eine Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung in dem Bohrlochrohr angeordnet werden, so daß ein effektiveres Management der Förderung möglich ist oder größere Reparaturarbeiten ausgeführt werden können.
- Unter Bezugnahme auf
2 haben in dieser die Merkmale der Vorrichtung, die bereits unter Bezugnahme auf1 beschrieben wurden, die gleichen Bezugszeichen wie in1 . Das Ausführungsbeispiel nach2 eignet sich besonders für Zementierarbeiten und schwerere Reparaturarbeiten, weil die Vorrichtung hohen Lasten in axialer Richtung standhalten kann. - Die Vorrichtung
1 hat ferner lösbare Mittel30 zum Fixieren der Position der Vorrichtung1 in dem Bohrlochrohr2 . Die lösbaren Befestigungsmittel30 umfassen einen keilförmigen Ring31 und eine Vielzahl von Slips34 , die mit Zähnen (nicht gezeigt) versehen sind, so daß die Slips34 einen festen Griff an der Innenfläche des Bohrlochrohres2 haben. Der keilförmige Ring31 ist mit dem Betätigungsring15 mittels mehrerer Stäbe36 aus einer Form-Memory-Legierung verbunden. Die Stäbe36 ziehen sich während des Normalbetriebes zusammen, wenn die Temperatur der Stäbe36 oberhalb einer vorbestimmten Temperatur liegt. - Die andere Seite der Vorrichtung
1 (nicht gezeigt) ist mit ähnlichen lösbaren Mitteln zum Fixieren der Position der Vorrichtung1 in dem Bohrlochrohr2 versehen. - Während des Normalbetriebes ist die Vorrichtung
1 durch Aufbringen einer Spannung auf den Ring31 und den Ring (nicht gezeigt) an dem anderen Ende bei Umgebungstemperatur aufgeweitet. In dieser Laufstellung wird die Vorrichtung1 in das Bohrlochrohr bis zur erwünschten Stelle abgesenkt, wo eine Öffnung in der Wand des Bohrlochrohres vorhanden ist, die verschlossen werden muß, siehe die linke Seite von2 . Hitze aus der Formation oder von einer externen Quelle bewirkt, daß sich die Stäbe20 und36 zusammenziehen, wobei die Form-Memory-Legierungen so gewählt sind, daß sich bei den vorherrschenden Bedingungen die Stäbe20 zusammenziehen, bevor die Stäbe36 sich zusammenziehen. Die Ringe31 und die Betätigungsringe15 und16 werden gegeneinander gezogen. Folglich werden die Slips34 gegen die Innenfläche des Bohrlochrohres2 gepreßt, und die ringförmigen Dichtungskrägen17 und18 werden verformt und gegen die Innenfläche der Wand des Bohrlochrohres2 gepreßt, so daß sie die Öffnung6 abdichten, siehe den rechten Teil von2 . - Diese Ausführungsform eignet sich, wenn die Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung für eine Zementierarbeit verwendet wird.
- Der keilförmige Ring
31 kann mit einer ringförmigen Ausnehmung versehen sein (nicht gezeigt), in welcher geeignete Landewerkzeuge (nicht gezeigt) eingerastet werden können, um die Vorrichtung zu landen oder rückzuholen. - Die Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung kann leicht aus dem Bohrlochrohr rückgeholt werden, indem so viel Spannung auf die Vorrichtung aufgebracht wird, daß sie in die Laufstellung zurückkehrt.
Claims (5)
- Vorrichtung zum Abdichten einer Öffnung durch die Wand eines Rohres, wobei die Vorrichtung einen rohrförmigen Abstandhalter (
10 ) aufweist, dessen Außendurchmesser gestattet, daß der Abstandhalter in dem Rohr angeordnet wird, eine erste Dichtungskragenanordnung (11 ) und eine zweite Dichtungskragenanordnung (12 ), die an gegenüberliegenden Enden des rohrförmigen Abstandhalters (10 ) angeordnet sind, wobei jede Dichtungskragenanordnung (11 ,12 ) einen Betätigungsring (15 ,16 ) und einen ringförmigen Dichtungskragen (17 ,18 ) aufweist, wobei die Betätigungsringe (15 ,16 ) durch ein zylindrisches System aus einer Form-Memory-Legierung miteinander verbunden sind, welches System sich zusammenzieht, wenn die Temperatur des zylindrischen Systems die Übergangstemperatur der Form-Memory-Legierung erreicht, und wobei jeder ringförmige Dichtungskragen (11 ,12 ) so ausgebildet ist, daß er beim Zusammenziehen des zylindrischen Systems aus einer Form-Memory-Legierung gegen die Innenfläche des Rohres gedrückt wird; dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr ein Schachtrohr (2 ) ist und daß das zylindrische System eine Vielzahl von Stäben (20 ,36 ) aus einer Form-Memory-Legierung aufweist, wobei die Stäbe (20 ,36 ) umfangsmäßig beabstandet um das zylindrische System herum angeordnet sind. - Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welchem jeder ringförmige Dichtungskragen (
17 ,18 ) so ausgebildet ist, daß er zwischen dem Betätigungsring (15 ,16 ) und der entsprechenden Dichtungskragenanordnung sowie dem rohrförmigen Abstandhalter (10 ) liegt. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem das zylindrische System im wesentlichen koaxial innerhalb des Abstandhalters (
10 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, die ferner lösbare Mittel (
30 ) zum Fixieren der Position der Vorrichtung (1 ) aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 4, bei welcher die lösbaren Mittel (
30 ) eine Vielzahl von Slips (34 ), einen keilförmigen Ring (31 ) und eine Vielzahl von Stäben (36 ) aus einer Form-Memory-Legierung umfassen, welche den Ring mit dem Betätigungsring (15 ) verbinden, welche Stäbe (36 ) sich während des Normalbetriebes zusammenziehen, wenn die Temperatur der Stäbe oberhalb einer vorgewählten Temperatur liegt.
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