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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich hinsichtlich eines ersten Aspekts
auf eine Flüssigkeitsströmungssteuervorrichtung.
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Zur
Bestimmung von chemischen oder biochemischen Analyten in einer Probe
gibt es eine große
Anzahl von Assayvorrichtungen. Eine übliche Ausführung einer solchen Vorrichtung
umfasst einen Streifen aus porösem
Material, der mindestens in einer diskreten Region mit einem Reagens
getränkt
ist, das auf den interessierenden Analyten empfindlich ist. Das
Reagens wird gewöhnlich
so gewählt,
dass das Vorhandensein des Analyten leicht feststellbar ist (z.B.
infolge des Erscheinungsbilds oder Farbumschlags oder der Fluoreszenzänderung).
Eine Probe wird auf eine Region des Streifens aufgetragen und eine
Flüssigkeit
(z.B. Wasser) wird auf die gleiche oder eine andere Region aufgetragen.
Alternativ dazu kann die Probe die Flüssigkeit sein oder in der Flüssigkeit
enthalten sein. Die Flüssigkeit
wird durch die Kapillarwirkung längs
des Streifens gezogen und führt
die Probe durch die Regionen) mit, die das Reagens bzw. die Reagenzien
enthalten, bis die Sättigung des
Streifens auftritt, wenn die Flüssigkeit
das ferne Ende des Streifens erreicht. Jeder interessierende Analyt, der
in der Probe vorhanden ist, kommt mit dem Reagens bzw. den Reagenzien
in Kontakt, während
die Flüssigkeit
längs des
Streifens strömt.
Solche Vorrichtungen können
integrierte prozedurale Steuerungen und/oder Enden von Testindikatoren
umfassen, die im Fachgebiet allgemein bekannt sind.
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Ein
Nachteil solcher Vorrichtungen ist, dass die Kontaktzeit zwischen
der Probe und dem Reagens von der Strömungsgeschwindigkeit über die
Regionen) der Probe abhängig
ist, die das Reagens (die Reagenzien) enthält (enthalten). Für bestimmte
Analyt-Reagens-Paare kann die Zeit für das Auftreten einer ausreichenden Reaktion
nicht lang genug sein, d.h. eine solche Vorrichtung hat nicht die
erforderliche Empfindlichkeit, um das Vorhandensein eines bestimmten
Analyten zu messen.
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In
US 5874216 wird eine Vorrichtung
offenbart, die einen Chromatographiestreifen und eine separate Probenvorbereitungsregion
an gegenüberliegenden
Komponenten aufweist, die sich gegenüberliegend anordnen lassen.
Die Probenvorbereitungsregion kann ein Reagens aufnehmen, mit dem
der interessierende Analyt eine Bindung eingeht und nach einer entsprechenden
Reaktionszeit werden die gegenüberliegenden
Komponenten so zusammengebracht, dass die Probe mit dem Chromatographiestreifen
in Kontakt kommt und in eine Nachweiszone strömt.
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Eine
erfolgreiche Analyse kann vom Benutzer abhängig sein, der die korrekte
Zeit zwischen der Probenvorbereitung und dem Auftrag der Probe auf
den Chromatographiestreifen verstreichen lassen muss.
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In
US 4727019 wird eine Vorrichtung
offenbart, die den obigen Nachteil teilweise beseitigt. Die Vorrichtung
umfasst eine poröse
Membran, die in Kontakt mit einem Absorptionselement steht. Die
poröse
Membran ist für
einen interessierenden Liganden mit einem Rezeptor getränkt. Die
Probe, die den interessierenden Liganden enthält, wird auf die Oberseite
der Membran aufgetragen und infolge der Kapillarwirkung durch die Membran
in das Absorptionselement gezogen. Ein markierter Rezeptor, der
auch den interessierenden Liganden bindet, wird anschließend auf
die poröse
Membran aufgetragen, um mit dem Rezeptor-Ligand-Komplex zu reagieren,
so dass der Rezeptor-Ligand-Komplex beobachtet werden kann. Die
Empfindlichkeit der Reaktion lässt
sich steuern, indem eine große
Menge der Probe auf die Membran aufgetragen und/oder ein längeres Zeitintervall
zwischen dem Auftrag der Probe und dem des markierten Rezeptors
zugelassen wird.
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Es
gibt jedoch folgende Nachteile: (i) die Verwendung einer solchen
Vorrichtung kann größere Mengen der
Probe erfordern, (ii) die Probe und der markierte Ligand werden
manuell auf die Membran aufgetragen und (iii) die Zeit zwischen
dem Auftrag der Probe und dem des Liganden muss gemessen werden.
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Bei
keiner der obigen Vorrichtungen nach dem Stand der Technik lässt sich
das Assay dadurch steuern, dass die Strömung der Flüssigkeit längs des porösen Mediums gesteuert wird.
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In
W096/24060 werden eine Assayvorrichtung und ein Verfahren zum Nachweis
des Vorhandenseins eines Analyten in einer Probe offenbart, die
die sequenzielle Zuführung
eines markierten Bindungsreagens und eines Markierungsentwicklungsmittels
zu einem Nachweisort erfordern. Die sequenzielle Zuführung wird
durch unterschiedliche Kanallängen
in einem Flüssigkeitskreislauf
oder durch die Verwendung von langsamen auslösenden Zusammensetzungen, bestimmten
halbdurchlässigen
Sperren oder hydrophoben grenzflächenaktiven
Stoffen erreicht, die zur Steuerung der Hydrophobie der Membran
dienen.
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In
EP0596867 wird ein Verfahren zur Bestimmung eines Bestandteils einer
Probe unter Verwendung von monoklonalen Antikörpern offenbart. Die sequenzielle
Zuführung
von Bestandteilen des Assays zu einem Nachweisort wird durch die
Verwendung von löslichen
Sperren oder Sperren, die in Bezug auf den Flüssigkeitsstrom nur einer Richtung
durchlässig
sind, gesteuert.
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In
W099/27364 wird ein einstufiges Enzym-Immunoassay offenbart, bei
dem das Enzym-Antikörper-Konjugat
bzw. die Enzym-Antikörper-Markierung
und das Enzymsubstrat so lange getrennt werden, bis die Trennung
von gebundenem und freiem Enzymkonjugat bzw. gebundener und freier
Enzymmarkierung abgeschlossen ist. Diese Trennung wird, unter anderem,
durch die Verwendung von variablen Strömungswegen oder Liposomen bewerkstelligt,
in denen das Substrat absorbiert wird, wobei die Liposome im Strömungsweg zu
einem gewünschten
Ort mitgeführt
werden, bevor sie gesprengt werden.
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In
US4522923 werden eine Einrichtung und ein Verfahren zum Durchführen von
immunochemischen Reaktionen beschrieben, bei denen mindestens drei
Kammern durch undurchlässige
Sperren getrennt sind. Bei einer Ausführungsform sind die Kammern
in einem Testrohr vertikal übereinander
angeordnet. Die Sperren lassen sich so entwerfen, dass sie durch
geeignete alkalische Flüssigkeiten
gesprengt werden.
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Somit
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Flüssigkeitsströmungssteuervorrichtung bereitzustellen,
die als Assayvorrichtung, z.B. zur Bestimmung von in einer Probe
vorhandenen chemischen oder biochemischen Analyten, verwendet werden
kann. Eine weitere Aufgabe ist es, eine Vorrichtung bereitzustellen,
die einen oder mehrere Nachteile der Assayvorrichtungen nach dem
bisherigen Stand der Technik beseitigt bzw. abschwächt.
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Gemäß eines
ersten Aspekts der vorliegenden Erfindung wird eine Flüssigkeitsströmungssteuervorrichtung
bereitgestellt, die Folgendes umfasst:
- (i)
einen Flüssigkeitsströmungsweg,
der durch Zwischenräume
eines porösen
Mediums definiert ist;
- (ii) eine Flüssigkeitsströmungssperre
an einem Ort im Strömungsweg,
wobei die Strömungssperre
eine nichtnetzende Region im Strömungsweg
ist; und
- (iii) Sperrenaufhebungsmittel, die in das poröse Medium
im Strömungsweg
getränkt
sind, wobei die Sperrenaufhebungsmittel jeweils ein Benetzungsmittel
sind, mit dem die Benetzung der Flüssigkeitsströmungssperre
möglich
ist und die, im Einsatz, durch die Flüssigkeit, die im Strömungsweg
strömt
und mit der Flüssigkeitsströmungssperre
in Kontakt kommt, beweglich sind, damit die Flüssigkeitsströmung durch
den Ort möglich
ist.
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Es
ist deutlich zu machen, dass es so lange keine Strömung durch
den Ort gibt, bis die Sperre, im Einsatz, mit den Sperrenaufhebungsmitteln
in Kontakt kommt.
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Die
Flüssigkeit
ist vorzugsweise eine wässrige
Flüssigkeit.
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Vorzugsweise
ist die Flüssigkeitsströmungssperre
ein hydrophobes Material und das jeweilige Aufhebungsmittel ein
grenzflächenaktiver
Stoff Beispiele von geeigneten hydrophoben Materialien umfassen
Wachse (z.B. Paraffinwachs), Harze (z.B. Lack auf Acrylharzbasis,
100%-iger Acrylpolymerlack, Cumaron-Inden-Harz) und handelsübliche synthetische
Polymere, Tinten bzw. Druckfarben und Lacke. Beispiele von geeigneten
grenzflächenaktiven
Stoffen umfassen Octyl-β-D-glucopyranosid
(ODG), Dioctylsulfosuccinat-Natriumsalz (DOSS), Polyoxyethylen-(23)-Dodecylether
(BRIJ 35) und Polyoxyethylen-(20)-Sorbitanmonolaurat (TWEEN 20).
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Der
Strömungsweg
ist durch Zwischenräume
(d.h. Kapillaren und/oder Poren) eines porösen Mediums definiert. Vorzugsweise
ist das poröse
Medium ein Material auf Nitrocellulosebasis.
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Die
Flüssigkeitsströmungssperre
ist vorzugsweise in das poröse
Medium getränkt
und an demselben immobilisiert. Vorzugsweise ist das jeweilige Sperrenaufhebungsmittel
in der strömenden
Flüssigkeit
löslich.
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Die
Vorrichtung ist vorzugsweise so ausgeführt ist, dass, im Einsatz,
mindestens eine Region im Strömungsweg
vorhanden ist, wo die Richtung des Flüssigkeitsstromes nachdem die
Flüssigkeitsströmung durch den
Ort initiiert wurde im Vergleich zu der Richtung der Flüssigkeitsströmung in
der Region, bevor die Flüssigkeitsströmung durch
diesen Ort initiiert wurde, anders ist. Es wird besonders bevorzugt,
dass die Flüssigkeitsströmungsrichtung
umgekehrt wird.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist außerdem eine Assayvorrichtung
für einen
Analyten, die Folgendes umfasst:
- (i) einen
Strömungsweg
für eine
Flüssigkeit,
der durch Zwischenräume
in einem porösen
Medium definiert ist;
- (ii) mindestens eine Flüssigkeitsströmungssperre,
die in das poröse
Medium getränkt
ist und an demselben an einem Ort im Strömungsweg immobilisiert ist,
wobei die Sperre eine nichtnetzende Region im Strömungsweg
ist;
- iii) mindestens ein Sperrenaufhebungsmittel, das ein Benetzungsmittel
ist, mit dem die Benetzung der Flüssigkeitsströmungssperre
möglich
ist, das in das poröse
Medium getränkt
ist, das in der Flüssigkeit
löslich ist,
und das, im Einsatz, durch die Flüssigkeit, die im Strömungsweg
strömt
und mit der Strömungssperre in
Kontakt kommt, beweglich ist, damit die Flüssigkeitsströmung durch
den Ort möglich
ist; und
- (iv) eine Analytaufnahmeregion im Strömungsweg.
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Vorzugsweise
wird ein Analytvisualisierungsagens an einer Zone im Strömungsweg
bereitgestellt, wobei das Visualisierungsagens mit dem Analyten
wechselwirken kann, um das Vorhandensein des Analyten anzuzeigen.
Alternativ dazu kann die Vorrichtung mit einer Visualisierungsagensauftragszone
bereitgestellt werden, die zur Aufnahme eines Visualisierungsagens
ausgelegt ist.
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Der
Ausdruck „Visualisierungsagens", wie er hier verwendet
wird, umfasst jeden Agens bzw. jedes Mittel, das mit dem Analyten
direkt oder indirekt über
ein intermediäres
Analytbindungsreagens (z.B. ein enzymmarkiertes Konjugat) wechselwirkt
und das den visuellen oder instrumentellen Nachweis des Analyten
qualitativ, halbquantitativ oder quantitativ, z.B. durch Farbe,
Fluoreszenz, Lumineszenz oder Radioaktivität, ermöglicht. Es ist deutlich zu
machen, dass das Visualisierungsagens inhärent nachweisbar sein kann,
oder es sich nachweisen lässt,
sobald die Wechselwirkung mit dem Analyten oder intermediären Analytbindungsreagens erfolgt
ist.
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Bei
einer ersten Ausführungsform
ist das Visualisierungsagens in der Aufnahmeregion immobilisiert und
dient ferner dazu, den Analyten in der Aufnahmeregion zu immobilisieren.
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Bei
einer zweiten Ausführungsform
umfasst die Analytaufnahmeregion eine immobilisierte Analytbindungssubstanz,
die zum Immobilisieren des Analyten in der Aufnahmeregion dient,
wobei das Visualisierungsagens sich so stromaufwärts der Aufnahmeregion befindet,
dass es, im Einsatz, durch die Aufnahmeregion strömt.
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Die
Vorrichtung kann eine Probenauftragszone im Strömungsweg umfassen, die, falls
vorhanden, der Analytaufnahmeregion oder der Visualisierungsagensauftragszone
entsprechen kann. Die Probenauftragszone kann von einer zusätzlichen
Strömungssperre
und einem zugeordneten Sperrenaufhebungsmittel umgeben sein. Alternativ
dazu kann die zu analysierende Probe in der Flüssigkeit enthalten sein, die,
im Einsatz, längs
des Strömungsweges
strömt.
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Bei
einer dritten Ausführungsform
werden mindestens zwei Sperren und mindestens zwei Sperrenaufhebungsmittel
bereitgestellt und so angeordnet, dass, im Einsatz, mindestens zweimal
etwas Flüssigkeit über die
Analytaufnahmeregion strömt.
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Bei
einer vierten Ausführungsform
wird eine Strömungsweggeometrie
ausgewählt,
die, im Einsatz, einen vorgegebenen Unterschied hinsichtlich der
Flüssigkeitsströmung innerhalb
der Analytaufnahmeregion so bewirkt, dass die Verteilung des Analyten
innerhalb der Analytaufnahmeregion in einer vorhersagbaren Weise ungleichförmig ist,
wodurch die Menge des Analyten in mindestens einer halbquantitativen
Weise bestimmt werden kann.
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Bei
diesen Ausführungsformen,
bei denen mehr als eine Sperre vorhanden ist, können die Sperren verschiedene
Konstitutionen zueinander haben. Ebenso können dort, wo mehr als ein
Sperrenaufhebungsmittel vorhanden ist, die Sperrenaufhebungsmittel
verschiedene Konstitutionen zueinander haben.
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Es
werden jetzt beispielhaft Ausführungsformen
der Erfindung, unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen,
beschrieben, wobei:
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1 eine
Strömungssteuerungsvorrichtung
gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt, die zum Testen von verschiedenen Sperren und grenzflächenaktiven
Stoffen eingesetzt wird;
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die 2a, 2b und 2c Assayvorrichtungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigen, die zum Inkubieren einer Probe und eines Reagens
am Aufnahmeort (2a), oder zum Inkubieren einer
Probe und eines Reagens vor dem Strömen über einen Aufnahmeort (2b),
oder zur Verbesserung der Gleichförmigkeit der Umschaltsperren
bei Vorrichtungen des in den 2a und 2b dargestellten
Typs dienen;
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3 eine
Assayvorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt, die eine wiederholte Probenströmung über einen Aufnahmeort bewirkt;
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4 eine
Assayvorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt, bei der zuerst ein großes Probenvolumen durch einen
Aufnahmeort zugeführt
wird und anschließend
die Analytmarkierung erfolgt;
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5 eine
Assayvorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt, die zum Isolieren einer Probenregion von ihrer
Umgebung dient;
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6a einen
Membranstreifen für
die Verwendung in einer Assayvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
zeigt, bei der sich eine relativ große Menge der Probe vertikal
durch die Dicke des Streifens und horizontal längs des Streifens bewegt;
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6b eine
Schnittdarstellung der Assayvorrichtung ist, bei der der Streifen
von 6a integriert wurde;
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7a eine
Assayvorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt, bei der sich eine relativ große Menge der Probe vertikal
durch die Dicke einer Membran bewegt und von einem mitwirkenden
Dochtwirkungselement geleitet wird, um eine horizontale Strömung längs der
Membran zu bewirken;
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7b ein
Querschnitt durch die Vorrichtung der 7a ist;
und
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die 7c bis 7e die
Folge des Zusammenbaus der in den 7a und 7b dargestellten
Vorrichtung zeigen.
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Bei
den folgenden Beispielen bezieht sich die Verwendung von „auf", „ab", „links" und „rechts" und sonstigen Bezugsrichtungen
auf die in den Zeichnungen dargestellten Orientierungen.
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BEISPIEL 1
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PORÖSE MEDIEN, SPERRE UND WECHSELWIRKUNG
DES GRENZFLÄCHENAKTIVEN
STOFFES
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Jetzt
wird auf 1 Bezug genommen. Aus einer
Nitrocellulosemembranfolie mit einer nominalen Porengröße von 3 μm oder 8 μm (Whatman
International Ltd, Maidstone, England), die mit einem Polyesterträger versehen
war, wurde ein 10 mm breiter und 60 mm langer Streifen 11 zugeschnitten,
der eine Sperre 12 aufwies, die 20 mm von einem Ende 13 entfernt
war. Die Sperre 12 wurde vor dem Zuschnitt mit einem Flachbettplotter
vom Typ MP5200 (Graphtec Corporation, Yokohama, Japan) auf die Folie
aufgebracht. Eine kurze senkrechte Linie 16 wurde manuell
an jedem Ende der Sperre 12 längs der Schnittkanten des Streifens 11 unter
Verwendung eines Lumocolor-Stiftes gezogen. Der Streifen 11 wurde
vor der Verwendung in einem Umluftofen 10 Minuten lang
bei 35°C
getrocknet. Mehrere solcher Streifen 11 wurden aus jeder
Folie hergestellt und die Streifen wurden vor der Verwendung in
fest verschlossenen Behältern
gelagert.
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Im
Einsatz wurde das Ende 13 des Streifens vertikal in eine
ca. 3 mm hohe Flüssigkeit
(Wasser oder grenzflächenaktivstoff-haltiges
Wasser, wobei der grenzflächenaktive
Stoff als Sperrenaufhebungsmittel diente) getaucht, die sich in
einem Gefäß 14 befand.
Die Flüssigkeit
wurde durch die Dochtwirkung an der Membran zur Sperre 12 hochgezogen
und es wurde die Zeit, die die Flüssigkeit brauchte, um die Sperre 12 zu
durchdringen („umzuschalten"), notiert. Die Stiftlinien 16 verhinderten,
dass die Flüssigkeit
die Sperre umgehen konnte und durch die Dochtwirkung an den Schnittkanten
des Streifens 11 hochgezogen wurde. Um den Durchlass der
Flüssigkeit
deutlicher erkennbar zu machen, wurde manuell eine blaue Linie 15 direkt
unterhalb der Sperre gezogen, wobei ein wasserlöslicher 0,6 mm „Note Writer"-Stift (Berol, Banford,
Norfolk, UK) verwendet wurde.
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Es
wurden die Strömungseigenschaften
von verschiedenen Kombinationen aus Membran, Sperre und grenzflächenaktivem
Stoff untersucht. Die Tabellen 1 bis 11 zeigen für jede Kombination (i) die
maximal zulässige
Konzentration (in %) des genzflächenaktiven
Stoffes in der Flüssigkeit
(Wasser) für
eine Verzögerung
der Sperrenumschaltung um mindestens zehn Minuten (max. Konz. in
%), (ii) die Konzentration (in %) des grenzflächenaktiven Stoffes, der für die Realisierung
der schnellen Umschaltung der Sperre (Umschaltkonz. in %) erforderlich
war, und (iii) die Übergangszeit
(Umschaltzeit) über
die Sperre für
die Flüssigkeit
mit der gleichen Konzentration wie (ii), definiert als die Zeit
in Sekunden ab dem Moment, an dem die Flüssigkeit die Unterseite der
Sperre berührt,
bis zu dem Moment, an dem sie an der entgegengesetzten Seite der
Sperre zu erscheinen beginnt (bei nicht vorhandener Sperre ist die Übergangszeit < 5 s).
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Tabelle
1 Gelbstift-Sperre
1 (8-μm-Membran)
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- 1Lackmarker Typ 751 (Edding AG,
Ahrensburg, Deutschland)
- 2ODG (Ocryl-β-D-glucopyranosid) (Fluka, Buchs,
Schweiz).
- 3DOSS (Dioctylsulfosuccinat-Natriumsalz
(Sigma-Aldrich Co. Ltd., Poole, UK).
- 4BRIJ 35 (Polyoxyethylen-(23)-Dodecylether)
(ICN Biolchemicals, Cleveland, USA).
- 5TWEEN 20 (Polyoxyethylen-(20)-Sorbitanmonolaurat)
(Sigma-Aldrich Co. Ltd.)
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Tabelle
2 Grünstift-Sperre
1 (8-μm-Membran)
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- 1Lackmarker Typ 780 (Edding AG),
versehen mit einer Spitze vom Stifttyp 751.
- 25%-iges BRIJ 35 weist die gleiche Übergangszeit
auf, strömt
aber danach langsamer
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Tabelle
3 Weißstift-Sperre
1 (8-μm-Membran)
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- 1Lackmarker Typ 751
- (5%-iges TWEEN und 5%-iges BRIJ zeigten eine langsame ungleichmäßige Umschaltung.)
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Tabelle
4 Silberstift-Sperre
1 (8-μm-Membran)
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- 1Lackmarker Typ 751
- (5%-iges TWEEN 20, 5%-iges BRIJ und 1%-iges DOSS durchdrangen
die Silbersperre nicht.)
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Tabelle
5 Gelbstift-Sperre
(3-μm-Membran)
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- (2,5%-iges TWEEN 20 ergab eine langsame und ungleichmäßige Umschaltung)
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Tabelle
6 Grünstift-Sperre
(3-μm-Membran)
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- (2,5%-iges TWEEN 20 zeigte eine langsame und ungleichmäßige Umschaltung)
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Tabelle
7 Weißstift-Sperre
(3-μm-Membran)
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- (5%-iges TWEEN, 5%-iges BRIJ und 1%-iges DOSS zeigten eine
langsame und ungleichmäßige Umschaltung)
- Tabelle 1 bis Tabelle 7: Zeichengeschwindigkeit = 1 cm/s.
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Tabelle
8 Lumocolor
1, verdünnt
mit 1-Propanol im Verhältnis
1:4 (8-μm-Membran)
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- 1Staedtler, Nürnberg, Deutschland
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Tabelle
9 Lumocolor,
verdünnt
mit 1-Propanol im Verhältnis
1:2 (8-μm-Membran)
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- Tabelle 8 und Tabelle 9: Zeichengeschwindigkeit = 5 cm/s,
Stiftgröße = 0,5
mm.
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Tabelle
10 Coumaronharz
1 (8-μm-Membran)
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- 1Hergestellt durch Auflösen: 1 g
Poly-Cumaron-Co-Inden-Harz, Mn 1090 (Sigma-Aldrich) mit 4 g Dioxan, so dass sich
eine 20%-ige Gew./Gew.-Stammlösung
ergab. Die Arbeitslösung
bestand aus 0,5 ml Stammlösung, zu
der 3 × 0,5
ml Heptan zugegeben wurde, wobei zwischen jeder Zugabe ein Mischvorgang
erfolgte (resultierende Lösung:
5,27%-ige Harz-Gew./Vol.-Lösemittel).
Die Sperren wurden vor dem Test mit den grenzflächenaktiven Stoffen bei 35°C getrocknet.
- 2eine einzige Linie, eingezeichnet mit
dem 0,5-mm-Stift, Geschw. = 5 cm/s
- 3eine einzige Linie, eingezeichnet mit
dem 0,5-mm-Stift, Geschw. = 1 cm/s
- 4drei Linien, mit 1 mm Abstand voneinander,
eingezeichnet mit dem 0,5-mm-Stift, Geschw. = 1 cm/s
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Tabelle
11 Wachssperre
(8-μm-Membran) – Übergangszeit
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- 1Paraffinwachs Schmelzpunkt 51–53°C (BDH, Poole
UK), das in Testbenzin (BDH) durch mäßiges Aufheizen auf einer auf
50°C eingestellten
Heizplatte solubilisiert wurde.
- 2Bei Verwendung einer 8-μm-Membran
mit einer Konzentration von 1,25 bis 10% wurde, bei allen Wachssperren,
mindestens 10 Minuten lang (Dauer des Tests) die Strömung von
entionisiertem Wasser verhindert. Wachssperren mit weniger als 0,75%
Wachs gestatten den Durchlass von Wasser. 10%-iges TWEEN 20, 10%-iges
BRIJ 35 und 1%-iges DOSS durchdrangen nicht das 1,25%-ige oder 10%-ige
Wachs.
- "~" = Mittlere Zeitdauer,
weil der Übergang
längs der
Wachslinie nicht gleichmäßig war.
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Tabelle
12 zeigt die durch die Dochtwirkung überwundene Distanz für die in
der Tabelle 11 gezeigten Kombinationen aus Wachssperre und ODG-Grenzflächenaktivstoff.
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Tabelle
12 Wachssperre
(8-μm-Membran) – durch
Dochtwirkung überwundene
Distanz
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- 1Ohne eine Wachssperre betrug die
Dochtwirkungsdistanz für
Wasser 71 mm
- 25%-iges Wachs und 2,5%-iges ODG ist
in Bezug auf die schnelle Umschaltung und die durch Dochtwirkung überwundene
Distanz die optimale Kombination
- Tabelle 11 und Tabelle 12: Zeichengeschwindigkeit = 10 cm/s,
Stiftgröße = 0,5
mm.
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Cryla
Soluble Gloss Varnish (Daler Rowney, Berkshire, UK) (ein Lack auf
Acrylharzbasis): Bei Verwendung der 8-μm-Membran hielt eine Sperre
aus 0,1%-igem Lack in Testbenzin (eingezeichnet mit einem 0,7-mm-Stift,
Geschw. = 10 cm/s) das Wasser mindestens 10 Minuten lang zurück. Eine
Linie aus 2,5%-igem ODG wurde manuell (0,7-mm-Stift) ca. 5 mm unterhalb
der Cryla-Linie aufgebracht und das Wasser wurde auf das Ende des
Streifens aufgetragen. Die Sperre schaltete innerhalb von ca. 12
Sekunden um, aber die Strömung
durch die Sperre war im Vergleich zu anderen Materialien für die Sperre
ungleichmäßig.
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Liquitex
High Gloss Varnish (Brinney & Smith
Inc., Easton, USA) (100%-iger Acrylpolymerlack): Bei Verwendung
der 8-μm-Membran
hielt eine Sperre aus 80%-igem Lack in Wasser (eingezeichnet mit
einem 0,7-mm-Stift, Geschw. = 10 cm/s) das Wasser mindestens 10
Minuten lang zurück.
Eine Linie aus 2,5%-igem ODG wurde ca. 5 mm unterhalb des Lacks
eingezeichnet (Geschw. = 5 cm/s, 0,7-mm-Stift) und Wasser wurde auf
das Ende des Streifens aufgetragen. Die Sperre schaltete sofort
um. 70%-iger Lack ist als Wassersperre wegen der geringen Wasseraufnahme
von unwesentlicher Bedeutung. Dies ließ sich als Blüte an der
Oberfläche
des Lackes erkennen, nachdem er auf eine undurchlässige Fläche aufgetragen,
getrocknet, 30 Minuten lang in das Wasser getaucht, getrocknet und
geprüft
wurde. Die Umschaltung erfolgte jedoch viel schneller als bei den
anderen Sperren und durch Anwendung eines geeigneten Auftragsverfahrens
könnte
sich eine brauchbare Sperre ergeben.
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Wachs
und 3-μm-Membran
Wachs lässt
sich nur schwer als Sperre auf der 3-μm-Membran verwenden, weil Wachs
mit einer Konzentration von 0,3% das Wasser durchlässt, aber
bei einer Konzentration von 0,6% das Wasser sogar bei 5%-igem ODG
nicht mehr durch die Sperre strömen
lässt.
Somit ist der nutzbare Arbeitsbereich sehr klein und der Wassergehalt
der Sperre kritisch.
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DISKUSSION:
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Es
lässt sich
erkennen, dass einige Kombinationen aus porösen Medien, der jeweiligen
Sperre und dem jeweiligen grenzflächenaktivem Stoff eine schnellere
Umschaltung der Sperre ergeben als andere, z.B. 5 s für die Lumocolor-Sperre
und 2,5%-iges ODG gegenüber
17 s für
die 1,25%-ige Wachssperre und das ODG mit der gleichen Konzentration
auf der gleichen Membran (Vergleich von Tabelle 8 mit Tabelle 11).
Für einige Kombinationen
erfolgt die Umschaltung bei einer relativ niedrigen Konzentration
des grenzflächenaktiven
Stoffes, z.B. für
0,06%-iges DOSS (siehe Tabelle 1). Außerdem erweisen sich einige grenzflächenaktive
Stoffe hinsichtlich des Durchbrechens einiger Sperren als ineffektiv,
z.B. TWEEN, BRIJ und DOSS bei einer Wachssperre (Anmerkung 2 zu
Tabelle 11). Anhand der obigen Daten wird deutlich, dass sich für das spezielle
interessierende analytische System eine geeignete Kombination auswählen lässt. Wenn
es beispielsweise erforderlich ist, dass ein erster grenzflächenaktiver
Stoff als Teil der analytischen Reaktionen) vorhanden ist, aber
erwünscht
ist, dass dieser grenzflächenaktive
Stoff nicht die Umschaltung der Sperre bewirken soll, kann Wachs für die Sperre
und TWEEN 20, BRIJ oder DOSS für
den ersten grenzflächenaktiven
Stoff eine geeignete Wahl sein, wobei die Umschaltung der Sperre
sich anschließend
durch einen zweiten grenzflächenaktiven
Stoff wie z.B. ODG steuern ließe.
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Die
Strömungssteuerungsvorrichtungen
von Beispiel 1 spiegeln nicht notwendigerweise die Leistungsfähigkeit
von praktischen Assayvorrichtungen wider, sondern sollen dazu dienen,
den Unterschied hinsichtlich des Verhaltens von verschiedenen Kombinationen
aus Sperre, grenzflächenaktivem
Stoff und Membran zu verdeutlichen. Bei einer bevorzugten Assayvorrichtung
wurde der grenzflächenaktive
Stoff während der
Herstellung in einem Bereich auf der Membran getrocknet. Im Einsatz
ist die Konzentration des grenzflächenaktiven Stoffes an der
Sperre abhängig
von der Konzentration des aufgetragenen grenzflächenaktiven Stoffes, seiner
Menge, seiner Geometrie und der Geometrie und Größe der Umgebungsstruktur. Hinzu
kommt, dass die Umschaltzeit nicht nur von der Beschaffenheit der
Sperre, des grenzflächenaktiven
Stoffes und der Membranmaterialien abhängt, sondern auch vom Grad
der Sättigung
im Bereich des grenzflächenaktiven
Stoffes neben der Sperre (Sättigung
ist die Flüssigkeitsmenge,
die pro Flächeneinheit
der Membran vorhanden ist). Dies wiederum hängt von der Geometrie und Größe der Vorrichtung
ab. Dieser Sättigungseffekt
lässt sich
nutzbringend verwenden, um einen rückkopplungsähnlichen Mechanismus so zu
bilden, dass beispielsweise eine Sperre nur öffnen kann, nachdem die Vorrichtung
im Wesentlichen gesättigt
ist.
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Die
folgenden Beispiele zeigen wie sich die oben beschriebenen Prinzipien
in praktische Assayvorrichtungen integrieren lassen, die beispielsweise
zur Bestimmung von chemischen oder biochemischen Analyten dienen,
die in Proben wie Wasser, Urin und Blut vorhanden sind. Es ist deutlich
zu machen, dass die zur Anwendung kommenden spezifischen Reagenzien
von dem (den) interessierenden Analyten abhängen.
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BEISPIELE 2A UND 2B
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In 2a umfasst
eine Assayvorrichtung einen im Allgemeinen rechteckigen Streifen
aus Polyester, der rückseitig
mit einer 8-μm-Nitrocellulosemembran 20 verstärkt ist.
Permanent undurchlässige
Linien 21, die durch den Auftrag von reiner Lumocolor-Tinte
unter Verwendung des Stiftplotters gebildet wurden, teilen die Membran
in den ersten, zweiten und dritten Kanal 22, 23, 24 auf,
wobei sich die Kanäle
jeweils vom unteren Ende der Vorrichtung zu ihrem oberen Ende erstrecken.
Der zweite Kanal 23 wird von einer horizontalen undurchlässigen Linie 25 noch
zusätzlich
in einen unteren Teil 23a und einen oberen Teil 23b unterteilt.
An ihrem oberen Ende vereinen sich der erste und der zweite Kanal 22, 23 in
einer verbreiterten gemeinsamen Region 24a, die das obere
Ende des dritten Kanals 24 von den oberen Enden des ersten
und des zweiten Kanals 22, 23 abtrennt. Eine umschaltbare
Sperre 26 (Silberlack vom Stifttyp 8700 (Edding AG, eingezeichnet
mit einem 0,7-mm-Stift, Geschw. = 1 cm/s, und 2 Minuten lang bei
22 °C getrocknet)
erstreckt sich über
die gesamte Breite des ersten Kanals 22 und den oberen
Teil 23b des zweiten Kanals 23. Oberhalb der umschaltbaren
Sperre 26 erstreckt sich mit einem Abstand zu ihr eine
Linie aus grenzflächenaktivem
Stoff 27 (2,5%-iges ODG, eingezeichnet mit einem 0,7-Stift,
Geschw. = 3 cm/s, und 20 Minuten lang bei 35 °C getrocknet) im Wesentlichen über die
Breite des ersten und des zweiten Kanals 22, 23.
Unterhalb der Sperre 26 erstreckt sich mit einem Abstand
zu ihr eine Aufnahmelinie 28a, die einen Antikörper zu
dem interessierenden Analyten, der auf der Membran 20 immobilisiert
ist, umfasst, im Wesentlichen über
die Breite des ersten Kanals 22. Unterhalb der Aufnahmelinie 28a befindet
sich in einem Abstand zu ihr, ebenfalls im ersten Kanal 22,
eine Region 29, die Goldkonjugat für das Markieren des interessierenden
Analyten enthält,
falls dieser in einer Probe vorhanden ist. Eine Methylcelluloselösung wurde
vor der Zugabe von Goldkonjugat auf die Membran aufgetragen, um
die unspezifische Bindung an die Membran zu verhindern.
-
Bei
dieser Ausführungsform
ist der Analyt einer, der einen Immunoassay-Komplex wie ein Protein,
z.B. für
den Nachweis von humanem Choriongonadotropin (HCG), luteinisierendem
Hormon (hLH) oder C-reaktivem Protein (CRP), bilden kann.
-
Das
untere Ende der Vorrichtung wird im Einsatz so in die Flüssigkeit
gestellt, dass die Flüssigkeitsströmung („das Hochziehen
infolge der Dochtwirkung")
im ersten, zweiten und dritten Kanal 22, 23, 24 initiiert wird.
Die Flüssigkeit
kann als Verdünnungsmittel
für eine
zu analysierende Probe dienen oder sie kann die unverdünnte Probe
(z.B. Urin) sein. Im ersten Kanal 22 wird die Flüssigkeit
bis zur goldkonjugathaltigen Region 29 hochgezogen, wo
der interessierende Analyt (falls er vorhanden ist) reagiert, um
einen Gold-Analytkomplex zu bilden. Die Flüssigkeit strömt weiter
und der Gold-Analytkomplex (sowie jedes nicht an der Reaktion beteiligte
Goldkonjugat) wird durch die Flüssigkeitsströmung über die
Aufnahmelinie 28a bewegt, bis die Strömung von der Sperre 26 gestoppt
wird. Der Gold-Analytkomplex wird an der Aufnahmelinie 28a immobilisiert,
indem er an der Aufnahmelinie 28a an die Antikörper gebunden
wird. Die Flüssigkeit
strömt
auch in den unteren Teil 23a des zweiten Kanals 23,
aber ihr Eintritt in den oberen Teil 23b des zweiten Kanals 23 wird
von der dazwischen befindlichen undurchlässigen Linie 25 verhindert.
-
Während die
Flüssigkeit
im ersten Kanal 22 an der Sperre 26 und im zweiten
Kanal 23 an der Linie 25 sich nicht weiter bewegen
kann, strömt
die Flüssigkeit
weiter in den dritten Kanal 24 und hin zur gemeinsamen Region 24a.
Die Flüssigkeitsfront
solubilisiert die Linie aus dem grenzflächenaktiven Stoff 27 und
nachdem die Flüssigkeit
die Oberseite der umschaltbaren Sperre 26 erreicht hat,
schaltet der grenzflächenaktive
Stoff die Sperre 26 um, d.h. er wandelt die Kapillarstruktur
der Sperre 26 von nichtnetzend in netzend um, was der Flüssigkeit
die Strömung
durch dieselbe ermöglicht.
-
Die
Geometrie der Vorrichtung ist so beschaffen, dass die Abwärtsströmung aus
der gemeinsamen Region 24a in den ersten und zweiten Kanal 22, 23 im
Wesentlichen symmetrisch ist, so dass die Sperre 26 im
Wesentlichen im ersten und im zweiten Kanal 22, 23 gleichzeitig
umschaltet. Die Flüssigkeit
wird schnell aus der gemeinsamen Region 24a in den trockenen
oberen Teil 23b des zweiten Kanals 23 gezogen,
was wiederum Flüssigkeit
aus dem ersten Kanal 22 durch die gemeinsame Region 24a in
den oberen Teil 23b des zweiten Kanals 23 zieht.
Jedes ungebundene Material im Kanal 22 strömt daher
schnell in die Region 24a, wo die weitere Strömung so
wirkt, dass die Aufnahmelinie 28a gewaschen wird. Eine
kleine Flüssigkeitsmenge strömt auch
aus dem dritten Kanal 24 durch die Region 24a in
den oberen Teil 23b des zweiten Kanals 23. Falls
der interessierende Analyt in einer vorgegebenen Menge vorhanden
ist, lässt
er sich als eine farbige Linie an der Aufnahmelinie 28a erkennen.
Die Flüssigkeit
strömt
in dem ersten und dem dritten Kanal 22 und 24 so lange
weiter, bis der obere Teil 23b des zweiten Kanals 23 gesättigt ist
oder die Vorrichtung aus der Flüssigkeit entfernt
wird.
-
In 2b ist
eine modifizierte Assayvorrichtung dargestellt, die mit der in 2a dargestellten
bis auf die Ausnahme, dass die Aufnahmelinie 28b im ersten
Kanal 22 zwischen der Sperre 26 und der Linie
aus dem grenzflächenaktiven
Stoff 27 angeordnet ist, identisch ist. Die modifizierte
Vorrichtung ist besonders nützlich, wenn
es auf die Reaktionszeit zwischen dem Analyten und dem Visualisierungsagens
(bei dieser Ausführungsform
handelt es sich um Goldkonjugat), vor ihrer Strömung über die Aufnahmelinie 28b,
besonders ankommt.
-
Im
Einsatz werden ca. 10 μl
der Probe auf die goldkonjugathaltige Region 29 aufgetragen.
Die Vorrichtung wird in die Flüssigkeit
gestellt und die Flüssigkeitsströmung ist
genauso, wie sie unter Bezugnahme auf die Ausführungsform von 2a beschrieben
wurde. Da sich jedoch die Aufnahmelinie 28b bei dieser
Ausführungsform
oberhalb der Sperre 26 befindet, inkubieren die Probe und
das Goldkonjugat, bevor sie über
die Aufnahmelinie 28b strömen. Wie zuvor, schaltet die
Sperre 26 nach einer vorgegebenen Zeit um, was bewirkt, dass
der Gold-Analytkomplex über
die Aufnahmelinie 28b strömt. Bei dieser Ausführungsform
ist es nicht erforderlich, dass Methylcellulose auf den zweiten
oder den dritten Kanal 23, 24 aufgetragen wird.
-
In 2c ist
eine Assayvorrichtung dargestellt, die der von 2b sehr
gleicht, wobei der einzige strukturelle Unterschied darin besteht,
dass eine zusätzliche
undurchlässige
Linie 21a bereitgestellt wird, die teilweise über das
obere Ende des ersten und des zweiten Kanals 22, 23 verläuft, und
zwar dort, wo sich die Kanäle
in der gemeinsamen Region 24a vereinen. Die zusätzliche
undurchlässige
Linie 21a verläuft
senkrecht zum Ende der undurchlässigen
Linie 21, die den ersten und den zweiten Kanal 22, 23 definiert,
und berührt
es (d.h. dass die undurchlässigen
Linien 21, 21a eine „T"-Form bilden). Bei dieser speziellen
Ausführungsform
ist die umschaltbare Sperre 26 aus Cumaronharz (eingezeichnet
mit einem 0,7-mm-Stift, Geschw. = 4 cm/s) und der grenzflächenaktive
Stoff ist 2,5%-iges ODG (eingezeichnet mit einem 0,7-mm-Stift, Geschw.
= 5 cm/s). Außerdem
ist die Oberfläche
der Nitrocellulose mit einem transparenten Schutzfilm abgedeckt
(0,127 mm dicker Film vom Typ 8192, der auf einer Seite mit dem
Acrylatklebstoff AS-110 (Adhesives Research Ireland Ltd., Limerick,
Ireland) beschichtet wurde).
-
Im
Einsatz hat es sich als notwendig erwiesen, die Membran vor der
Fabrikation der Vorrichtung vorzuwaschen und zu trocknen, um das
vorzeitige Öffnen
der Sperre zu verhindern, falls die Kombination aus Cumaronharz
und ODG verwendet wurde. Es besteht die Auffassung, dass dieses
nichtzulässige Öffnen wohl durch
die nichtspezifizierten grenzflächenaktiven
Stoffe bedingt ist, die in der gelieferten Membran enthalten waren.
Diese Vorsichtsmaßnahme
gilt im gleichen Maße
für jede
Vorrichtung, bei der diese spezielle Kombination aus Grenzflächenaktivstoff
und Sperre verwendet wird und bei der sich die Flüssigkeit
längs eines
relativ langen Wegs zu einer umschaltbaren Sperre bewegt und dort
vor der Umschaltung eine gewisse Zeit verbleibt.
-
Anschließend erfolgte
der Auftrag der Flüssigkeit
und die Flüssigkeitsströmung wie
es unter Bezugnahme auf 2b beschrieben
wurde, mit der Ausnahme, dass festgestellt wurde, dass die Bereitstellung
der zusätzlichen
undurchlässigen
Linie 21a die Flüssigkeitsfront
in dem Maße
begradigte, wie sie sich der Linie aus dem grenzflächenaktiven
Stoff 27 näherte
und so eine gleichmäßigere Umschaltung
der Sperre 26 förderte.
-
Die
Wirksamkeit der Kombination aus Cumaronharzsperre und dem ODG-Grenzflächenaktivstoff
wurde getrennt mit Wasser, Urin, Plasma und Serum ausgewertet.
-
BEISPIEL 3
-
In 3 wurde
eine mit Polyester rückseitig
verstärkte
8-μm-Nitrocellulosemembran 30 durch
undurchlässige
Stiftlinien 31 in Kanäle
aufgeteilt, wie dies für
Beispiel 2a beschrieben wurde. Ein vertikaler erster Kanal 32 führt zu linken
und rechten inneren und äußeren Kanälen 33l, 33r; 34l, 34r an
seinem oberen Ende, wobei sein unteres Ende die Basis der Vorrichtung
definiert. Jeder äußere Kanal 34l, 34r erstreckt
sich längs des
Umfangs der Membran 30 und weist eine vergrößerte Endregion 35l, 35r fern
von dem vertikalen ersten Kanal 31 auf. Der rechte äußere Kanal 34r weist
eine gewundene Region 36 auf, so dass die Länge des
rechten äußeren Kanals 34r größer ist
als der des linken äußeren Kanals 34l.
Der linke und der rechte innere Kanal 33l, 33r sind
bezogen auf die äußeren Kanäle 34l, 34r kurz
und führen
in das äußerste linke
bzw. das äußerste rechte
Ende eines horizontalen Reaktionskanals 37. Der rechte
innere Kanal 33r führt
auch in einen ersten Überlaufkanal 38,
der ansonsten geschlossen ist. Der Reaktionskanal 37 ist
an dessen Mitte mit einer Aufnahmelinie 39 (die den zum
interessierenden Analyten gehörenden
immobilisierten Antikörper
enthält)
und einer goldkonjugathaltigen Region 40 versehen, die
mit einem Abstand links von der Aufnahmelinie 39 angeordnet ist.
Bei anderen Ausführungsformen
wird das Goldkonjugat durch verschiedene Visualisierungsagenzien
ersetzt.
-
Die
vergrößerten Endregionen 35l, 35r des
linken und rechten äußeren Kanals 34l, 34r sind
von der zweiten bzw. dritten Überlaufregion 41l, 41r durch
eine erste „Typ
1"-Sperre 42l, 42r (hergestellt
durch 20-minutiges Zentrifugieren des im Stifttyp 8700 enthaltenen
Silberlacks mit 750 g, wobei der Überstand von demselben mit
5%-igem Testbenzin verdünnt
wurde, eingezeichnet mit einem 0,5-mm-Stift, Geschw. = 1 cm/s) und von
dem linken und dem äußersten
rechten Ende des Reaktionskanals 37 von einer zweiten ähnlichen
Sperre 43l, 43r senkrecht zur ersten Sperre 42l, 42r abgetrennt.
Die ersten und zweiten Sperren 42l, 42r; 43l, 43r wurden
2 Minuten lang bei 22 °C
getrocknet. Jede vergrößerte Endregion 35l, 35r enthält eine
Linie aus dem grenzflächenaktivem
Stoff 44l, 44r (2,5%-iges ODG, eingezeichnet mit
einem 0,7-mm-Stift, Geschw. = 5 cm/s, und 20 Minuten lang bei 35 °C getrocknet),
die mit einem Abstand zu und parallel zu den jeweiligen ersten und zweiten
Sperren 42l, 43l; 42r, 43r angeordnet
ist.
-
Im
Einsatz wird die auf den interessierenden Analyten zu analysierende
Probe auf die goldkonjugathaltige Region 40 aufgetragen
und der vertikale Kanal 32 der Vorrichtung wird in das
Wasser (oder eine andere Flüssigkeit)
gestellt, das den vertikalen Kanal 32 und in die linken
und rechten inneren und äußeren Kanäle 33l, 33r, 34l, 34r hochgezogen
wird. Das Wasser strömt
vom linken und rechten inneren Kanal 33l, 33r jeweils
in das linke und rechte Ende des Reaktionskanals 37. Der
Strom vom linken Ende gelangt durch die goldkonjugathaltige Region 40 und
wäscht
den Gold-Analytkomplex (und das Goldkonjugat und die nicht an der
Reaktion beteiligte Probe) zur Aufnahmelinie 39 fort. Da
ein Teil des Stroms vom rechten inneren Kanal 33r in den
ersten Überlaufkanal 38 abgeleitet
wird, ist die Strömung
zum rechten Ende des Reaktionskanals 37 geringer als die
zum linken Ende. Somit gibt es eine resultierende Strömung im
Reaktionskanal 37 von links nach rechts und die Probe wird
zum ersten Mal (von links nach rechts) über die Aufnahmelinie 39 mitgeführt, wo
sie mit dem immobilisierten Antikörper reagiert. Wenn der erste Überlaufkanal 37 gefüllt ist,
stoppt im Wesentlichen die Strömung
im Kanal 38.
-
Gleichzeitig
strömt
das Wasser weiter längs
der relativ langen äußeren Kanäle 34l, 34r,
aber weil der linke äußere Kanal 34l kürzer ist
als der rechte äußere Kanal 34r,
kommt das Wasser an der vergrößerten Endregion 35l des
linken äußeren Kanals 34l bereits
an, bevor es die vergrößerte Endregion 35r des
rechten äußeren Kanals 34r erreicht.
Eine zum Teil kreisförmige
Wasserfront strömt
in die Linie aus dem grenzflächenaktiven
Stoff 441 und das Wasser, das jetzt den grenzflächenaktiven
Stoff enthält,
strömt
gleichzeitig zu der ersten und der zweiten Sperre 42l, 43l.
Der grenzflächenaktive
Stoff schaltet die Sperren 42l, 43l so um, dass die
Flüssigkeit
durch dieselben strömen
kann. Die vergrößerte Endregion 35l des
linken äußeren Kanals 34l kommuniziert
somit sowohl mit dem linken Ende des Reaktionskanals 37 als
auch mit dem zweiten Überlaufkanal 41l.
Da der zweite Überlaufkanal 41l trocken
ist, wird die Flüssigkeit
von der vergrößerten Endregion 35l des
linken äußeren Kanals 34l und
der linken Ende des Reaktionskanals 37 in den zweiten Überlaufkanal 41l gezogen.
Dies bewirkt eine Strömung
im Reaktionskanal 37 von rechts nach links und die Probe
bzw. das Goldkonjugat strömt
zum zweiten Mal (von rechts nach links) über die Aufnahmelinie 39.
-
In
der Zwischenzeit strömt
das Wasser weiter in den rechten äußeren Kanal 34r und
in dessen vergrößerte Endregion 35r.
Eine zum Teil kreisförmige
Wasserfront strömt
in die Linie aus dem grenzflächenaktivem Stoff 44r und
das Wasser, das jetzt den grenzflächenaktiven Stoff enthält, strömt gleichzeitig
zur ersten und zweiten Sperre 42r, 43r. Der grenzflächenaktive
Stoff schaltet die Sperren 42r, 43r so um, dass
die Flüssigkeit durch
dieselben strömen
kann. Somit kommuniziert die vergrößerte Endregion 35r des
rechten äußeren Kanals 34r sowohl
mit dem rechten Ende des Reaktionskanals 37 als auch mit
dem dritten Überlaufkanal 41r.
Da der dritte Überlaufkanal 41r trocken
ist, wird die Flüssigkeit
von der vergrößerten Endregion 35r des
rechten äußeren Kanals 34r und
dem rechten Ende des Reaktionskanals 37 in den Überlaufkanal 41r gezogen.
Dies bewirkt eine Strömung
im Reaktionskanal 37 von links nach rechts und die Probe
bzw. das Goldkonjugat strömt zum
dritten Mal (von links nach rechts) über die Aufnahmelinie 39.
Diese letzte Bewegung längs
des Reaktionskanals 37 entfernt das Gold von der Aufnahmelinie 39 und
stellt einen Waschschritt so bereit, dass sich die Aufnahmelinie 39 einfach
erkennen lässt.
-
Es
ist deutlich zu machen, dass die Wege, die von der Probe bzw. dem
Gold über
die Aufnahmelinie 39 zurückgelegt werden, durch das
Volumen der ersten, zweiten und dritten Überlaufregion 38, 41l, 41r festgelegt
werden. Eine solche Vorrichtung bietet eine verbesserte Empfindlichkeit
bei Verwendung einer kleinen Probenmenge, indem zugelassen wird,
dass die Probe und die Reagenzien mehrmals über die Aufnahmelinie 39 strömen.
-
BEISPIEL 4
-
In 4 wurde
eine mit Polyester rückseitig
verstärkte
8-μm-Nitrocellulosemembran 50 durch
undurchlässige
Stiftlinien aus reiner Lumocolor-Tinte in Kanäle aufgeteilt, wie dies für Beispiel
2a beschrieben wurde. Das Membran 50 weist einen im Wesentlichen
kreisförmigen
Teil 50a und eine rechteckige Basis 50b auf. Der
Umfang der Membran 50 ist mit Ausnahme einer Unterkante 52 der
Basis 50b, die als Flüssigkeitseinlass
dient, mit einer undurchlässigen
Linie 51 markiert. Eine undurchlässige Linie 53 erstreckt
sich im Allgemeinen von jeder Seite der Basis 50b aus,
wo die Basis den kreisförmigen
Teil 50a schneidet, zum Mittelpunkt des kreisförmigen Teils 50a hin,
um einen an einer Seite offenen, sich verjüngenden, ersten Kanal 54 zu
definieren. Eine umschaltbare Sperre 55 erstreckt sich teilweise über den
ersten Kanal 54 mit dem gleichen Radius wie die undurchlässige Linie 51,
mit der der Umfang der Membran 50 markiert ist. Eine weitere
undurchlässige Linie 56 erstreckt
sich im Allgemeinen von jedem Ende der umschaltbaren Sperre 55 aus
zum Mittelpunkt des kreisförmigen
Teils 50a hin, um einen zweiten Kanal 57 zu definieren,
der an einer Seite offen ist, sich verjüngt und sich vollständig innerhalb
des ersten Kanals 54 befindet. Innerhalb des zweiten Kanals 57 ist
eine goldkonjugathaltige Region 58 (oder eine Region, die
ein anderes Visualisierungsagens enthält) angeordnet, die oberhalb
einer Linie aus dem grenzflächenaktiven
Stoff 59 liegt und zu ihr einen Abstand aufweist (1,25%-iges ODG,
eingezeichnet mit einem 0,5-mm-Stift, Geschw. = 5 cm/s, und 10 Minuten
lang bei 35 °C
getrocknet). Eine Aufnahmelinie aus einem immobilisierten Antikörper 60 ist
oberhalb des ersten Kanals 54 positioniert und verläuft parallel
zu und oberhalb der umschaltbaren Sperre 55.
-
Im
Einsatz wird die Basis 50b der Membran 50 in eine
Flüssigkeitsprobe
gestellt. Die Flüssigkeit
wird durch die Dochtwirkung in den ersten Kanal 54 hochgezogen
und um den zweiten Kanal 57 herum gezogen, wobei die Aufwärtsströmung in
den zweiten Kanal 57 durch die umschaltbare Sperre 55 verhindert
wird. Die Flüssigkeit
strömt
dann in den zweiten Kanal 57 (wodurch das Goldkonjugat
und die Linie aus dem grenzflächenaktivem
Stoff zur umschaltbaren Sperre 55 bewegt wird) und aus
dem ersten Kanal 54 nach oben, wo sie eine zum Teil kreisförmige Front
bildet. Die Front strömt über die
Aufnahmelinie 60 und nach außen hin zum Umfangsrand.
-
Die
nach unten strömende
Probe wird zusammen mit dem Goldkonjugat im zweiten Kanal 57 in
die Linie aus dem grenzflächenaktiven
Stoff 59 gezogen und strömt so lange weiter, bis sie
mit der umschaltbaren Sperre 55 in Kontakt kommt. Der grenzflächenaktive
Stoff wirkt so, dass die Kapillaren der Sperre 55 von nichtnetzend
in netzend umgewandelt werden, damit die Flüssigkeit durch dieselbe strömen kann.
Die Strömung durch
die Sperre 55 erfolgt jedoch nicht sofort.
-
Da
sich die umschaltbare Sperre 55 etwa auf dem gleichen Radius
wie der Umfangsrand der Membran 50 befindet, erreicht die
nach außen
gerichtete Strömung
den Umfangsrand ungefähr
zur gleichen Zeit wie die Abwärtsströmung im
zweiten Kanal 57 die umschaltbare Sperre 55 erreicht.
Nachdem die Sättigung
an der umschaltbaren Sperre 55 einen kritischen (von der
Kombination aus Sperre und grenzflächenaktivem Stoff abhängigen)
Wert erreicht hat, wird die Sperre 55 durchlässig. Die
nach außen
zum Umfangsrand hin gerichtete Strömung zieht die Flüssigkeit
noch weiter durch den zweiten (und den ersten) Kanal 57, 54,
wodurch bewirkt wird, dass das Goldkonjugat so lange über die
Aufnahmelinie 60 strömt,
bis es zur vollständigen
Sättigung kommt.
Jeder Analyt, der in der Probe vorhanden ist, wird am Aufnahmeort 60 visualisiert,
wobei das gesamte ungebundene Material durch Waschen entfernt wird.
-
Das
Umschalten der verschiedenen Sperren wurde unter Verwendung von
Wasser als Probe untersucht und es wurden folgende Ergebnisse erzielt:
- 1 Eine „Typ
2"-Sperre (hergestellt
durch Verdünnen
von 1 ml des Typ 1-Sperrenmaterials mit 250 μl Testbenzin und 250 μl Ethanol,
eingezeichnet mit einem 0,5-mm-Stift, Geschw. = 5 cm/s), öffnete nach
3 Minuten und 50 Sekunden.
- 2 Weißlack-Sperre,
eingezeichnet mit einem 0,7-mm-Stift, Geschw. = 1 cm/s, öffnete nach
1 Minute und 10 Sekunden (bevor die Flüssigkeit den Umfangsrand erreichte).
- 3 Sperre aus 1 Teil Lumocolor auf 4 Teile 1-Propanol, eingezeichnet
mit einem 0,5-mm-Stift, Geschw. = 5 cm/s, öffnete nach 3 Minuten und 30
Sekunden.
-
Diese
Ausführungsform
stellt ein Mittel bereit, bei dem zuerst eine große Probenmenge über eine
Antikörperaufnahmelinie
und anschließend
ein Visualisierungsagens zugeführt
wird.
-
BEISPIEL 5
-
In 5 wurde
ein rechteckiger, rückseitig
mit Polyester verstärkter
8-μm-Nitrocellulosemembranstreifen 61 mit
einer undurchlässigen
Stiftlinie 62 aus reiner Lumocolor-Tinte längs seines
Umfangsrands, mit Ausnahme einer kurzen Unterkante 63,
die als Flüssigkeitseinlass
dient, markiert, wie dies für
das Beispiel 2a beschrieben wurde. Parallel zur Unterkante 63 erstreckt
sich eine erste umschaltbare Typ 2-Material-Sperre 64 (eingezeichnet
mit einem 0,5-mm-Stift, Geschw. = 5 cm/s) teilweise über den
Streifen 61. Eine undurchlässige Linie 65 erstreckt
sich von jedem Ende der ersten Sperre 64 weg von der Unterkante 63,
um einen Kanal 66 zu definieren, der ein geschlossenes
unteres Ende und ein offenes oberes Ende aufweist. Innerhalb des
Kanals 66 befindet sich eine ein kolorimetrisches Reagens
enthaltene Region 67, die sich oberhalb einer Linie aus
dem grenzflächenaktiven
Stoff 68 befindet und zu ihr einen Abstand aufweist (2,5%-iges
ODG, eingezeichnet mit einem 0,7-mm-Stift, Geschw. = 5 cm/s, und
10 Minuten lang bei 35 °C
getrocknet). Oberhalb des Kanals 66 ist eine Aufnahmeregion 69 innerhalb
einer Rechtecklinie der zweiten umschaltbaren Typ 2-Sperre 70 definiert.
Die Aufnahmeregion 69 enthält immobilisierte Antikörper und
ein Enzymkonjugat. Bei dieser Ausführungsform ist das kolorimetrische
Reagens eines, das mit dem Enzymkonjugat und nicht mit dem eigentlichen Analyten
wechselwirkt. Eine Rechtecklinie aus dem grenzflächenaktiven Stoff 71 (ebenfalls
2,5%-iges ODG) umgibt die Aufnahmeregion 69 und ist mit
einem Abstand zur zweiten Sperre 70 angeordnet.
-
Im
Einsatz werden ca. 3 μl
der auf den interessierenden Analyten zu analysierenden Probe auf
die Aufnahmeregion 69, z.B. durch Pipettieren, aufgetragen.
Die Probe ist innerhalb der Aufnahmeregion 69 durch die
zweite umschaltbare Sperre 70 enthalten. Das Enzymkonjugat
wird solubilisiert und wenn der interessierende Analyt in der Probe
vorhanden ist, geht er eine Bindung mit dem immobilisierten Antikörper und
dem Enzymkonjugat ein. Die Unterkante 63 der Membran wird
dann in das Wasser (oder ein anderes geeignetes Verdünnungsmittel)
gestellt. Das Wasser strömt
längs des
Streifens 61 um den Kanal 66 herum, kann aber wegen
der ersten Sperre 64 nicht von unten in den Kanal 66 strömen. Die
Strömung
erfolgt weiterhin längs
des Streifens 61 hin zur Rechtecklinie aus dem grenzflächenaktiven
Stoff 71. Wenn der grenzflächenaktive Stoff die zweite
Sperre 70 erreicht, ist die zweite Sperre 70 umgeschaltet,
damit das Wasser durch dieselbe strömen kann. Die Aufnahmeregion 69 ist
dann für
die Strömung
und die Probe vollständig
geöffnet
und das gesamte überschüssige Enzymkonjugat
wird von der Aufnahmeregion 69 weg und nach oben gewaschen.
-
Während dieser
Zeit tritt die Strömung
von oben in den Kanal 66 ein und das kolorimetrische Reagens und
die Linie aus dem grenzflächenaktiven
Stoff 68 bewegen sich hin zur ersten Sperre 64.
Wenn die Sperre 64 umgeschaltet ist, wird die Strömung im
Kanal 66 umgekehrt und das kolorimetrische Reagens bewegt
sich über
die Aufnahmeregion 69. Wenn der interessierende Analyt
vorhanden ist, reagiert das kolorimetrische Substrat mit dem Enzymkonjugat,
um eine sichtbare Farbe an der Aufnahmeregion 69 hervorzubringen.
Bei dieser Ausführungsform
sind die relativen Abmessungen der Vorrichtung und die Positionierung
der verschiedenen Elemente der Vorrichtung so beschaffen, dass die
Vorrichtung im Wesentlichen zur gleichen Zeit vollständig gesättigt ist,
wie das kolorimetrische Reagens die Aufnahmeregion erreicht, so
dass das kolorimetrische Reagens an der Aufnahmeregion verbleibt.
-
Die
Vorrichtung ist außerdem
so ausgelegt, dass die erste Sperre 64 nach der zweiten
Sperre 70 umgeschaltet wird, damit sichergestellt ist,
dass das kolorimetrische Reagens in die Aufnahmeregion 69 und
nicht um sie herum strömt.
-
Diese
Ausführungsform
stellt ein Mittel zum Analysieren einer Probe unter Verwendung eines
Multi-Reagens-Assays bereit. Es ist anzumerken, dass das überschüssige Konjugat
automatisch von der Aufnahmeregion 69 fortgeschwemmt wird,
bevor das kolorimetrische Reagens an der Aufnahmeregion 69 ankommt. Die
Vorrichtung ist besonders für
Screening-Assays geeignet und bietet eine automatische, nichtinstrumentelle Alternative
zu Mikrotitrations-Plattenassays.
-
Beispiel
5 beschreibt eine Vorrichtung, die eine einzige Aufnahmeregion 69 aufweist,
aber bei einer Abwandlung werden mehrere Aufnahmeregionen so bereitgestellt,
dass in einem einzigen Assay eine Anzahl von Proben analysiert werden
können.
-
BEISPIEL 6
-
In 6a wurde
ein rechteckiger, trägerloser
Nitrocellulosemembranstreifen 80 mit einer nominalen Porengröße von 12 μm (Typ AE
100, Schleicher & Schuell,
Dassel, Deutschland) mit undurchlässigen Stiftlinien 81 aus
reiner Lumocolor-Tinte markiert, und zwar parallel zu seinen. langen
Seitenkanten 82 und mit einem geringfügigen Abstand zu ihnen. Parallel
zu einer ersten kurzen Seitenkante 83 erstreckt sich eine
erste umschaltbare Typ 2-Sperre 84 teilweise über den
Streifen 80 (eingezeichnet mit einem 0,7-mm-Stift, Geschw.
= 1 cm/s, und 2 Minuten lang bei 22 °C getrocknet). Eine undurchlässige Linie 85 erstreckt
sich senkrecht von einem Ende der ersten Sperre 84 aus,
und zwar weg von der ersten Seitenkante 83 und hin zu einer
zweiten kurzen Seitenkante 86, um einen Kanal 87 zu
definieren, der ein geschlossenes erstes Ende und ein offenes zweites
Ende aufweist. Innerhalb des Kanals 87 befindet sich eine
goldkonjugathaltige Region 88, die mit einem Abstand links
von einer Linie aus dem grenzflächenaktiven
Stoff 89 (10%-iges ODG, eingezeichnet mit einem 0,7-mm-Stift,
Geschw. = 5 cm/s) angeordnet ist. Zwischen der zweiten kurzen Seitenkante 86 und
dem Kanal 87 ist eine Aufnahmeregion 90 angeordnet,
die innerhalb eines elliptischen Ringes einer zweiten umschaltbaren
Typ 2-Sperre 91 definiert ist. Die Aufnahmeregion 90 enthält einen
immobilisierten Antikörper.
Ein elliptischer Ring aus dem grenzflächenaktiven Stoff 92 (ebenfalls
10%-iges ODG) umgibt die Aufnahmeregion 90 und weist einen
Abstand zur zweiten Sperre 91 auf.
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In 6b wurde
der trägerlose
Membranstreifen 80 von 6a an
einen Polyesterträger 93 geklebt (0,025
mm dicker Film vom Typ 7759, der auf einer Seite mit dem Acrylatklebstoff
AS-110 (Adhesives Research Ireland Ltd, Limerick, Ireland) beschichtet
wurde) und an ein Gehäuse 94 montiert.
Es ist anzumerken, dass bei trägerlosem
Membranmaterial eine Seitenfläche
tendenziell größere Poren
hat als die andere Seitenfläche.
Bei vorhandenen niedrigen Flüssigkeitsdruckbelastungen
strömt
die Flüssigkeit
durch die Membran nicht leicht von der großporigen Seitenfläche zur
kleinporigen Seitenfläche.
Der Polyesterträger 93 ist
an die großporige
Seitenfläche
des Membranstreifens 80 geklebt (die Seite lässt sich
dadurch erkennen, dass sie weniger glänzt als die kleinporige Seitenfläche). Der
Träger 93 ist
mit einer Öffnung 95 durch
denselben versehen, die mit der Aufnahmeregion 90 des Membranstreifens 80 fluchtet.
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Das
Gehäuse 94 ist
aus Perspex-Acrylglas (ICI, Darwen, UK) und ist im Allgemeinen kubisch.
Der erste und der zweite Trog 96, 97 erstrecken
sich teilweise über
die Breite des Gehäuses 94.
Der zweite Trog 97 ist tiefer als der erste Trog 96 und
kommuniziert aufgrund eines Strömungsdurchlasses 98 mit
demselben. Der Boden des Strömungsdurchlasses 98 ist
höher als
der Boden des ersten Trogs 96, so dass eine Lippe 99 zwischen
dem ersten und dem zweiten Trog 96, 97 definiert
wird. Innerhalb des ersten Trogs 96 ist ein Zapfen 100 eingebettet,
der vertikal nach oben hervorsteht. Die rückseitig mit Polyester verstärkte Membran
ist flach auf eine Oberseite des Gehäuses 94 montiert,
und zwar in einer solchen Lage, dass sich die Aufnahmeregion 90 direkt
oberhalb des Zapfens 100 in dem ersten Trog 96 befindet.
Ein Endteil der Membran ist so nach unten gebogen, dass seine erste
kurze Seitenkante 83 den Boden des zweiten Trogs 97 berührt.
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Im
Einsatz wird die Probe auf die Aufnahmeregion 90 unter
Verwendung einer Pipette aufgetragen (bei einer alternativen, nicht
dargestellten Ausführungsform
wird ein Trichter über
der Aufnahmeregion 90 positioniert und mit einer vorgegebenen
Menge der Probe gefüllt,
die automatisch mit einer gewünschten
Geschwindigkeit auf die Membran aufgetragen wird) und wird durch
die zweite Sperre 91 daran gehindert, in die Umgebungsmembran
zu strömen.
Die Probe strömt
vertikal durch die Dicke der Membran 80, von der kleinporigen Seitenfläche der
Membran 80 zur großporigen
Seitenfläche,
und durch die Öffnung 95 im
Polyesterfilm 93. Wenn der interessierende Analyt vorhanden
ist, wird er an die aus den immobilisierten Antikörper bestehenden Aufnahmeregion 90 gebunden.
Der Stift 100 unterstützt
die Strömungsführung nach
unten in den ersten Trog 96. Nachdem eine ausreichende
Probemenge aufgetragen wurde, strömt die Probe über die
Lippe 99 in den zweiten Trog 97 und benetzt die
erste kurze Seitenkante 83 der Membran 80. Die
Probe strömt
danach so wie es unter Bezugnahme auf Beispiel 5 geschrieben wurde,
was Folgendes zur Folge hat: (i) Wegwaschen der ungebundenen Probe
von der Aufnahmeregion 90, (ii) Strömung des Goldkonjugats über die
Aufnahmeregion 90 und (iii) Strömung des überschüssigen Goldkonjugats weg von
der Aufnahmeregion 90.
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Diese
Ausführungsform
gestattet das Analysieren einer großen Probenmenge, was wichtig
ist, wenn der interessierende Analyt in niedrigen Konzentrationen
vorhanden ist. Außerdem
wird die Probemenge, nachdem sie durch einen relativ kleinen Aufnahmeort
vertikal nach unten geströmt
ist, zum Ende des Streifens geleitet, wo sie durch den Aufnahmeort
horizontal zurückströmt. Die
Ausführungsform
ist besonders für
den Nachweis von Bakterien (z.B. Coliformen) in verdünnten Proben
geeignet, wie sie häufig
bei Umweltprüfungen erforderlich
ist.
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Bei
einer Abwandlung der obigen Ausführungsform
enthalten die Tröge 96, 97 ein
poröses
oder absorbierendes Material, um die überschüssige Flüssigkeit zu absorbieren und
zu verhindern, dass sie nach der Verwendung aus dem Gehäuse 94 entweicht.
Es ist deutlich zu machen, dass der Zweck der Tröge 96, 97 im Gehäuse 94 darin
besteht, eine vorgegebene Probenmenge auf die Aufnahmeregion 90 aufzutragen,
bevor die Strömung
längs der
Membran 80 initiiert wird. Die gleiche Wirkung lässt sich
durch andere Verfahren erzielen. Beispielsweise gelangt bei einer
anderen Abwandlung die Probe, die durch die Membran strömt, in das poröse Material
bzw. einen Kapillarkanal, das bzw. der in Form einer Stoßverbindung
an der ersten kurzen Kante der Membran anliegt (siehe Beispiel 8).
Geeignete poröse
Materialien umfassen Glasfaservlies, Cellulosefaservlies, polymeres
schwammartiges Material und Poly(isobutylen-co-maleinsäure)-Natriumsalz,
mit gut absorbierenden Eigenschaften.
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BEISPIEL 7
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In 7a wurde
ein rechteckiger, trägerloser
Nitrocellulosemembranstreifen 100 mit einer nominalen Porengröße von 8 μm (Typ AE99,
Schleicher und Schuell), mit den kleinen Poren nach oben, unter
Verwendung von reiner Lumocolor-Tinte mit einem undurchlässigen Muster
von Stiftlinien (eingezeichnet mit einem 0,7-mm-Stift, Geschw. =
3 cm/s, und 2 Minuten lang bei 22 °C getrocknet) markiert, um einen
inneren Kanal 102 zwischen einem Paar von äußeren Kanälen 104 zu
definieren, wobei sich all diese Kanäle 102, 104 von einer
ersten (unteren) gemeinsamen Region 106 zu einer zweiten
(oberen) gemeinsamen Region 108 erstrecken (die Ortsbezugsangaben
bezüglich „oben" und „unten" beziehen sich auf
die Orientierung, wie sie in 7a dargestellt
ist). Speziell wird der innere Kanal 102 durch ein Paar
von mit einem Zwischenraum voneinander angeordneten, parallelen
undurchlässigen
Linien 110 definiert, die an ihren unteren Enden durch
eine erste Linie aus Cumaronharz 112 verbunden sind (hergestellt
gemäß der Beschreibung
in Tabelle 10), die als umschaltbare Sperre dient (eingezeichnet
mit einem 0,7-mm-Stift, Geschw. = 3 cm/s, und 2 Minuten lang bei 22 °C getrocknet).
Eine zusätzliche
undurchlässige
Linie 114 erstreckt sich senkrecht zu dem ersten Paar von parallelen
undurchlässigen
Linien und ist mit einem Zwischenraum oberhalb desselben angeordnet,
wobei sich die Enden 114a der zusätzlichen undurchlässigen Linie 114 ein
kurzes Stück
weit vertikal nach unten erstrecken. Der Teil der zusätzlichen
undurchlässigen
Linie 114, der sich senkrecht zu den parallelen undurchlässigen Linien 110 erstreckt,
ist dabei länger
als die Breite des inneren Kanals 102. Die Enden 114a der
zusätzlichen
undurchlässigen
Linie 114 und die Enden der parallelen undurchlässigen Linien 110 sind
jeweils durch eine Linie eines Paares von zusätzlichen (als umschaltbare
Sperre fungierenden) Cumaronharzlinien 116 verbunden. Es
ist deshalb deutlich zu machen, dass bei der beschriebenen Anordnung,
der innere Kanal 102 vollständig umschlossen ist.
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Die äußeren Kanäle 104 werden
durch weitere undurchlässige
Linien 118 sowie die parallelen undurchlässigen Linien 110 und
die zusätzlichen
Cumaronharzlinien 116 definiert, die oben beschrieben wurden. Die
unteren Enden der äußeren Kanäle 104 sind
zueinander parallel, wobei die oberen Enden in Bezug zueinander
zu den Rändern
des Membranstreifens 100 hin auseinander laufen.
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Eine
Aufnahmeregion 120, die den immobilisierten Antikörper enthält, wird
zu dem oberen Ende des inneren Kanals 102 (zwischen den
parallelen undurchlässigen
Linien 110) hin bereitgestellt, wobei eine Goldkonjugatregion 122 unterhalb
der Aufnahmeregion 120 auch im inneren Kanal 102 bereitgestellt
wird. Eine Linie aus dem grenzflächenaktiven
Stoff 124 (10%-ige ODG-Lösung, eingezeichnet mit einem
0,7-mm-Stift, Geschw. = 5 cm/s) erstreckt sich längs einer der äußeren Kanäle 104 nach
unten, dann unterhalb des inneren Kanals 102 und schließlich längs des
anderen äußeren Kanals 104 nach
oben. Bei der dargestellten Ausführungsform
wird eine weitere umschaltbare Cumaronharz-Sperre 126 direkt
unterhalb der Cumaronharzlinie 112 bereitgestellt. Außerdem wird
eine weitere Linie aus dem 10%-igen ODG-Grenzflächenaktivstoff 128 unterhalb
der ersten Linie aus dem 10%-igen ODG-Grenzflächenaktivstoff unterhalb des
inneren Kanals 102 bereitgestellt. Diese weiteren Linien
(die Linie für
die Cumaronharzsperre 126 und die Linie aus dem ODG-Grenzflächenaktivstoff 128)
sind optional, es hat sich aber im Einsatz erwiesen, dass sie eine
zuverlässigere
Umschaltung der Cumaronharzsperre 112 fördern.
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In 7b wurde
auf die Unterseite des Nitrocellulosemembranstreifens 100 (die
in 7b rechts angeordnet ist) ein Polyesterträger 130 geklebt
(0,254 mm dicker Film vom Typ 8565, der auf einer Seite mit dem Acrylatklebstoff
AS-110 (Adhesives Research) beschichtet wurde). Der Träger 130 ist
mit einer Öffnung 132 versehen
(wobei der Rand der Öffnung 132 mit
einer 10%-igen ODG-Lösung
beschichtet ist, die von der Nichtklebeseite aus aufgetragen wurde)
und ist hinsichtlich der Länge
kürzer
als der Nitrocellulosemembranstreifen 100. Der Träger 130 ist
so auf den Membranstreifen 100 geklebt, dass einerseits
die Öffnung 132 sich
direkt unterhalb der Aufnahmeregion 120, die den immobilisierten
Antikörper
enthält,
befindet und dass andererseits die erste (untere) gemeinsame Region 106 des
Membranstreifens 100 sich unterhalb des Trägers 130 erstreckt
(siehe 7c). Ein Streifen aus Seide 134 (oder
einem anderen dünnen,
leichten Gewebe, z.B. einem synthetischen Gewebe vom Typ PE33HC
(ZBF, Zürich)
wurde über
den Träger 130 geklebt,
um die Öffnung 132 abzudecken.
Dies wurde dadurch bewerkstelligt, dass die Region der Öffnung 132 abgedeckt
und etwas Klebstoff (Spraymount-Klebstoff 3M United Kingdom PLC,
UK) auf die Oberfläche
des Trägers 130 aufgesprüht wurde
(siehe 7d).
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Es
ist anzumerken, dass wenn das synthetische Gewebe verwendet wurde,
dieses vor seiner Verwendung zuerst mit 10%-iger ODG-Lösung getränkt und
dann getrocknet wurde. Ein Streifen aus porösem Material 136,
in diesem Fall Vileda Sunsplash [TM] (Freudenberg Household Products
LP, Rochdale, UK), wurde auf den Träger 130 geklebt (oberhalb
und unterhalb des Seidenstreifens 134, sowie auf den Seidenstreifen 134 selbst
und das untere Ende des Nitrocellulosemembranstreifens 100 – siehe 7e).
Dies wurde dadurch bewerkstelligt, dass wieder etwas Spraymount-Klebstoff
auf die Gewebeseite der Vorrichtung aufgesprüht und das poröse Vileda
Sunsplash-Material 136 mit mäßigem Druck auf die Vorrichtung
gedrückt
wurde. Es ist anzumerken, dass das poröse Material mit der Membran
nur an derem unteren Ende einen direkten Kontakt hat. Der Streifen
aus porösem
Material 136 ist schmaler als der Membranstreifen 100 und
erstreckt sich nicht über die
gesamte Länge
der Seitenkanten des letzteren (siehe 7e).
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Im
Einsatz wird die Vorrichtung abgestützt, wobei sich der Membranstreifen 100 in
einer horizontalen Position befindet und die Probe wird unter Verwendung
einer Pipette auf die Aufnahmeregion 120 aufgetragen. Obwohl
eingesehen werden kann, dass bei alternativen Ausführungsformen
(nicht dargestellt) eine Auftragseinrichtung für die Probe durchaus in ein
für die
Vorrichtung vorgesehenes Gehäuse
integriert und über
der Aufnahmeregion 120 positioniert werden kann. Das Ausströmen der
Probe aus dem inneren Kanal 102 wird durch die undurchlässigen Linien 110, 114 und
die Cumaronharzlinien 112, 116 verhindert. Wenn
eine größere Menge
der Probe aufgetragen wird, strömt
die Probe somit vertikal durch die Dicke des Membranstreifens 100 und
durch die Öffnung 132 im
Polyesterträger 130.
Wenn der interessierende Analyt vorhanden ist, wird er in der aus
dem immobilisierten Antikörper
bestehenden Aufnahmeregion 120 gebunden. Die durch die Öffnung 132 im
Polyesterträger 130 strömende Probe
strömt
zuerst in die Seide 134 und dann in das poröse Material 136.
Die Probe strömt
längs des
porösen
Materials 136 weiter und strömt, weil sie einen direkten
Kontakt mit dem Membranstreifen 100 aufweist, in den Membranstreifen 100 zurück, und
zwar in die erste (untere) gemeinsame Region 106 des letzteren.
Die Kapillarität
des porösen
Materials 136 ist höher
als die der Öffnung 132 und
das Volumen des porösen
Materials 136 ist so gewählt, dass nachdem die gesamte
Probe aufgetragen wurde, die gesamte freie Flüssigkeit im inneren Kanal 102 im
porösen
Material 136 absorbiert wird und so an der Öffnung 132 keine
Probe mehr vorhanden ist. Da die Probe von der ersten (unteren)
gemeinsamen Region 106 zur zweiten (oberen) gemeinsamen
Region 108 strömt,
bewegen sich die Linien aus dem ODG-Grenzflächenaktivstoff 124, 128 hin
zu den Cumaronharzsperren 112, 126 am unteren
Ende des inneren Kanals 102, die folglich durch die Wirkung
des ODG-Grenzflächenaktivstoffes
geöffnet
werden. Die Probe strömt
längs des äußeren Kanals 104 weiter,
strömt
aber nicht durch den inneren Kanal 102, da die zusätzlichen
Cumaronharzsperren 116 noch nicht geöffnet wurden (die Strömung der
Probe durch einen Kanal erfordert ein Auslass in jenem Kanal). Wenn
das ursprünglich
in den äußeren Kanälen 104 vorhandene
ODG durch die Probenströmung
in die zusätzlichen
Cumaronharzsperren 116 bewegt wird, werden letztere umgeschaltet, wodurch
ein Auslass für
den inneren Kanal 102 bereitgestellt wird. Dadurch strömt die Probe
längs des
inneren Kanals 102, um das Goldkonjugat über die
Analytaufnahmeregion 120 zu waschen, wo es gebunden wird,
falls der interessierende Analyt vorhanden ist. Die weitere Strömung bewirkt,
dass ungebundenes Goldkonjugat aus der Aufnahmeregion 120 entfernt
wird, damit sich das Ergebnis deutlich beobachten lässt.
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Es
ist deutlich zu machen, dass die Probe nicht von dem porösen Material 136 aus
nach oben durch die Öffnung 132 strömen kann,
wodurch eine Ungleichförmigkeit
der Strömung
im inneren Kanal 102 entstehen würde, weil die Probe schon von
der Öffnung 132 entfernt
wurde. Außerdem
verhindert die Seide 134, dass Fasern, die von der Oberfläche des
porösen
Materials 136 aus hervorstehen, einen Weg für die Flüssigkeitsleitung
zurück
durch die Öffnung
auf den Membranstreifen 100 bilden. Bei alternativen (nicht
dargestellten) Ausführungsformen
wurde das Vileda Sunsplash-Material somit durch ein Absorptionsmaterial
ohne hervorstehende Oberflächenfasern
ersetzt, wodurch die Notwendigkeit für die Seide 134 zwischen
dem Polyesterträger 130 und
dem porösen
Material 136 entfällt.
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Wie
beim Beispiel 6 gestattet diese Ausführungsform, dass eine große Probenmenge
analysiert werden kann, wobei der größte Teil der Probe, der durch
die Aufnahmeregion strömt,
zuerst vertikal nach unten und anschließend horizontal durch die Aufnahmeregion
strömt.