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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Immunoassay zur quantitativen
Bestimmung eines in einer Probe vorliegenden Spurenbestandteils,
in dem eine Reaktion zwischen einem Antigen und einem Antikörper verwendet
wird. Spezieller bezieht sich die vorliegende Erfindung auf einen
homogenen Enzym-Immunoassay zur quantitativen Bestimmung eines Analyt-Antigens
(Ligand) in der Probe durch die Verwendung eines Enzym-markierten
Antigens.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Analysen
der Bestandteile, die vom lebenden Körper oder von Chemikalien abstammen,
die in den Körperflüssigkeiten
enthalten sind, wie Blut oder Urin, sind zur Diagnose des Zustands
von Krankheiten oder zur Beurteilung des Heilungsverlaufs nützlich und
somit stellen sie bedeutsame Teile auf dem Gebiet des klinischen
Tests dar. Der sogenannte Enzym-Immunoassay ist im Stand der Technik
als eine Methode zur Analyse derartiger Bestandteile (Liganden)
bekannt, die allgemein in einer geringen Menge in den Körperflüssigkeiten
vorliegen. Der Enzym-Immunoassay kann in ein heterogenes System,
für das
eine B/F (Gebunden/Frei)-Trennung
bewirkt werden muss, und ein homogenes System, in dem eine B/F (Gebunden/Frei)-Trennung
nicht notwendig ist, klassifiziert werden. Unterdessen steht B für das markierende
Material in einem Komplex, der durch Binden des spezifischen Antikörpers (oder
des spezifischen Antigens) an den Liganden gebildet worden ist,
und F steht für
das freie markierende Material, das nicht an den Liganden gebunden
ist.
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In
dem heterogenen System wird der gebundene Antigen-Antikörper (B),
der durch Reaktion zwischen dem Antigen und dem Antikörper gebildet
worden ist, vom freien Antikörper
und Antigen (F) durch beliebige geeignete Maßnahmen abgetrennt und nachfolgend
wird die Aktivität
des markierenden Enzyms in dem gebundenen Antigen-Antikörper bestimmt.
Obwohl man erwartet, dass das heterogene System prinzipiell eine hohe
Empfindlichkeit aufweist, da das gebundene (B) vom freien Antikörper und
Antigen (F) abgetrennt wird, besteht ein Problem darin, dass mühsame Arbeitsschritte
zur B/F-Trennung benötigt
werden und somit eine relativ lange Zeit zur Bestimmung notwendig
ist.
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Andererseits
basiert die Reaktion in dem homogenen System auf dem Phänomen, dass
die enzymatische Aktivität
des markierenden Enzyms durch gewisse Störungen beeinträchtigt wird,
die durch das Binden eines Antikörpers
an das Antigen (den Liganden) verursacht werden, und die Inhibierung
aufgrund der Antigen-Antikörper-Bindung
wird im Allgemeinen verwendet. Allgemein wird das Antigen mit einem
Enzym markiert, so dass die Schwächung
in der enzymatischen Aktivität
entweder durch eine sterische Hinderung, die beim Binden des Enzyms,
das an einen Antikörper,
ein im Allgemeinen großes
Molekül,
gebunden wird, mit dem Substrat auferlegt wird, oder durch eine Änderung
in der dreidimensionalen Struktur des Enzyms bestimmt wird. Beispielsweise
ist EMIT (Enzyme Multiplied Immunoassay Technique) als ein derartiges
System gut bekannt. Der Ligand wird mit dem Enzym-markierten Liganden
beim Binden des Antikörpers
konkurrieren. Wenn eine große
Menge des Liganden vorliegt, so bleibt freier, Enzym-markierter
Ligand, der nicht mit dem Antikörper
verbunden ist, in einer großen
Menge zurück
und somit bleibt die enzymatische Aktivität des markierenden Enzyms erhalten.
Wenn die Menge des Liganden gering ist, bindet der Enzym-markierte
Ligand an den Antikörper
und die enzymatische Aktivität
nimmt dann ab. Daher steigt die enzymatische Aktivität des markierenden
Enzyms proportional zur Menge des Antigens (des Liganden) in der
Probe.
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Die
Arbeitsschritte in dem homogenen System sind damit relativ vereinfacht,
da eine komplizierte B/F-Trennung nicht erforderlich ist. Jedoch
ist die Verringerung in der enzymatischen Aktivität des Enzyms,
die durch das Binden des Antikörpers
bewirkt wird, nicht immer ausreichend. In einem derartigen Fall
ist der wert der enzymatischen Aktivität (Hintergrundwert) nicht niedrig
genug, wenn kein Antigen (Ligand) anwesend ist, und somit kann kein
ausreichendes S/N-Verhältnis
gewährleistet
werden.
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Um
die Empfindlichkeit der Bestimmung eines Antigens in einer Probe
andererseits zu erhöhen,
d.h., die Grenze zur Bestimmung des Antigens zu senken, genügt es, die
Menge des Antikörpers
zu verringern. Wenn jedoch die Menge des Antikörpers verringert wird, nimmt
auch die Menge des Antikörpers,
die an das Enzym-markierte Antigen gebunden ist, ab und als ein
Ergebnis nimmt der Inhibitoreffekt gegenüber dem markierenden Enzym
ab. Dieses Ergebnis bedeutet einen Anstieg des Hintergrundwerts,
was zu einer Verringerung des S/N-Verhältnisses führt.
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AUFGABEN UND
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist im Hinblick auf die voranstehend genannten
Umstände
erzielt worden und eine Aufgabe davon liegt in der Bereitstellung
eines homogenen Enzym-Immunoassay-Verfahrens,
das das Gewährleisten
eines hinreichenden S/N-Verhältnisses
mit einem niedrigen Hintergrundwert ermöglicht. Des Weiteren liegt
eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung
eines homogenen Enzym-Immunoassay-Verfahrens, das es ermöglicht,
ein S/N-Verhältnis
zu erhalten, das nicht niedriger, vielmehr höher ist als das vor der Verringerung
der Menge eines Antikörpers
Beobachtete, sogar dann, wenn die Menge an Antikörper relativ zu einem Antigen
verringert wird, um die Empfindlichkeit zu steigern.
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Die
Aufgaben der vorliegenden Erfindung werden durch die Bereitstellung
eines homogenen Enzym-Immunoassay-Verfahrens zur quantitativen Analyse
eines Liganden erzielt, das Folgendes umfasst: Umsetzen des Liganden
mit einem Enzymmarkierten Liganden, einem Antikörper gegen den Liganden und
einem zweiten Antikörper
gegen den genannten Antikörper
und dann Bestimmen einer Änderung
in der enzymatischen Aktivität
eines Markierungsenzyms des genannten Enzymmarkierten Liganden in
dem Reaktionsgemisch.
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In
der vorliegenden Erfindung wird die sterische Hinderung durch Binden
des Enzym-markierten Liganden (des Antigens) an den Antikörper und
nachfolgendes sukzessives Binden des zweiten Antikörpers verstärkt.
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Die
enzymatische Aktivität
des Markierungsenzyms in dem Reaktionssystem kann durch Zugabe eines
Substrats zu dem Reaktionsgemisch bestimmt werden. Wenn es nötig ist,
ist es möglich,
eine Farbentwicklungsreagentien-Zusammensetzung zu dem enzymatischen
Reaktionsprodukt zuzugeben, wodurch eine Farbentwicklung proportional
zur enzymatischen Aktivität
verursacht wird, um dann eine kolorimetrische Analyse durchzuführen.
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Ein
in Wasser unlösliches
Substrat kann als das Enzymsubstrat verwendet werden. Alternativ
dazu kann die enzymatische Aktivität durch ein Trockenanalyseelement
bestimmt werden, das mit einer Substratschicht ausgestattet ist,
die ein wasserunlösliches
Substrat enthält.
Das wasserunlösliche
Substrat ist im Allgemeinen ein Makromolekül mit einem hohen Molekulargewicht.
Wenn eine hoch molekulargewichtige Substanz eine gebundene Struktur
(eine vernetzte Struktur) zwischen einigen der hochpolymeren Ketten
besitzt, ist es unmöglich,
diese zu trennen. Das wasserun lösliche
Substrat quillt daher in einem Lösungsmittel,
ist jedoch nicht darin löslich.
Ein derartiges unlösliches
Substrat reagiert mit einem Enzym an der Oberfläche seiner Partikel. Die enzymatische
Reaktion findet nämlich
an der Fest-Flüssig-Grenzfläche statt,
was den Einfluss der sterischen Hinderung gegenüber dem Enzym steigert. In
der vorliegenden Erfindung wird, damit sich die sterische Hinderung
leichter auswirken kann, ein Antikörper mit einem Enzym-markierten
Antigen umgesetzt, das Reaktionsgemisch wird mit einem zweiten Antikörper umgesetzt
und daran gebunden und nachfolgend wird die enzymatische Aktivität vorzugsweise
unter Verwendung eines unlöslichen
Substrats gemessen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
Kalibrierungskurven, die als ein Ergebnis der Analyse in Beispiel
6 gezeichnet worden sind. In der Zeichnung kennzeichnet das Symbol
den
Fall, in dem ein Enzym-markiertes Antigen und ein Antikörper mit
einem Antigen umgesetzt wurden (das Vergleichsbeispiel), während das
Symbol -O- den Fall kennzeichnet, in dem das Enzym-markierte Antigen,
ein erster Antikörper
und ein zweiter Antikörper
mit einem Antigen gemäß der vorliegenden
Erfindung umgesetzt wurden.
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Die
2 zeigt
Kalibrierungskurven, die als ein Ergebnis der Analyse in Beispiel
8 gezeichnet worden ist. In der Zeichnung kennzeichnet das Symbol
den
Fall, in dem ein Enzym-markiertes Antigen und ein Antikörper mit
einem Antigen umgesetzt wurden (das Vergleichsbeispiel), während das
Symbol -O- den Fall kennzeichnet, in dem das Enzym-markierte Antigen,
der erste Antikörper
und der zweite Antikörper
mit einem Antigen gemäß der vorliegenden
Erfindung umgesetzt wurden.
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Die
3 zeigt
Kalibrierungskurven, die als Ergebnis der Analyse in Beispiel 12
gezeichnet worden sind. In der Zeichnung kennzeichnet das Symbol
den
Fall, in dem ein Enzym-markiertes Antigen und ein Antikörper mit
einem Antigen umgesetzt wurden (das Vergleichsbeispiel), während das
Symbol -O- den Fall kennzeichnet, in dem das Enzym-markierte Antigen,
der erste Antikörper
(die Hälfte
der Menge im Vergleichsbeispiel) und der zweite Antikörper mit
einem Antigen gemäß der vorliegenden
Erfindung umgesetzt wurden.
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BESCHREIBUNG
BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Analyt (zu analysierende
Substanz)
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Die
durch die vorliegende Erfindung zu analysierende Substanz (im Folgenden
auch einfacher Weise als „Analyt" bezeichnet) ist
ein Ligand, der eine antigene Determinante aufweist und in der Probe
enthalten ist, d.h. ein Antigen. Die Probe, die den Analyten enthält, ist
keinen Beschränkungen
unterworfen und viele Arten einer Probe können durch diese Erfindung
analysiert werden. Typische Proben beinhalten Blut (Vollblut, Blutplasma,
Blutserum), Lymphflüssigkeiten
und Urin.
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Ein
beliebiger Ligand, einschließlich
einer nieder-molekulargewichtigen Substanz zu einer hoch-molekulargewichtigen
Substanz, können
durch die Verwendung des erfindungsgemäßen Analyseelements analysiert
werden, soweit jeder Ligand Antigenität besitzt und ein Antikörper dagegen
verfügbar
ist. Im Übrigen
bedeutet der Ausdruck „der
Ligand weist Antigenität
auf", dass er dazu
in der Lage ist, mit einem entsprechenden Antikörper zu reagieren, und dass
es nur erforderlich ist, dass der Ligand ein Epitop (eine antigene
Determinante) besitzt. Sogar eine Substanz ohne eigene Immunogenität kann als
ein zu analysierender Ligand (ein zu analysierendes Antigen) in
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, sofern er dazu in der
Lage ist, einen entsprechenden Antikörper durch Immunisieren als
ein Hapten herzustellen.
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In
dem Fall, dass der zu analysierende Ligand ein Antigen mit einem
hohen Molekulargewicht ist, das eine Störung oder Inhibierung der enzymatischen
Aktivität
zeigt, wenn es mit einem Enzym markiert ist, reicht es aus, eine
andere nieder-molekulargewichtige Substanz mit einer antigenen Determinante,
die mit der des Liganden gemein ist, auszuwählen und das Konjugat einer
derartigen Substanz und des Markierungsenzyms als ein Enzym-markiertes
Antigen zu verwenden, wie es im Folgenden speziell beschrieben wird.
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Wie
er hierin verwendet wird, beinhaltet der Begriff „Enzym-markierter
Ligand" begriffsmäßig nicht
nur einen solchen, der durch Markieren eines Liganden (Analytantigen)
mit einem Enzym erhalten worden ist, sondern auch einen solchen,
der durch Markieren einer Substanz, die eine mit dem Liganden gemeinsame
antigene Determinante aufweist, mit einem Enzym erhalten worden
ist. Nicht nur derartige Verbindungen als Ligandderivate, die Analoga
in Bezug auf die chemische Struktur sind, sondern auch eine derartige
Verbindung, die ein Verhalten zeigt, das dem des Liganden in Bezug
auf die Immunkompetenz gegenüber
dem Antikörper ähnlich ist,
können
mit einem Enzym markiert werden und als Enzym-markierter Ligand
verwendet werden.
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Enzym-markierter
Ligand
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Der
Enzym-markierte Ligand ist ein verbundenes Produkt eines Analytliganden
(oder einer Ligand-artigen Substanz, die eine gemeinsame Determinante
mit dem Liganden besitzt) mit einem Enzym. Wenn der Ligand eine
Substanz mit einem niedrigen Molekulargewicht ist, z.B. Chemikalien,
kann er direkt mit einem Enzym verbunden werden. In dem Fall, in
dem der Ligand eine Substanz mit einem hohen Molekularge wicht ist, z.B.
ein Protein, das die enzymatische Aktivität stört, wenn sie direkt in ihrer
unmodifizierten Form an ein Enzym gebunden wird, kann das Protein
fragmentiert werden und ein Fragment davon kann als eine Substanz, die
mit einem Enzym zu markieren ist, verwendet werden. Die einzige
Voraussetzung ist, dass die antigene Determinante des fragmentierten
Proteins, das ein niedrigeres Molekulargewicht hat, gemein mit der
des intakten Proteins ist, das heißt des Liganden.
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Die
Methode zur Verknüpfung
des Liganden mit einem Enzym kann unter Berücksichtigung der funktionellen
Gruppen beider Substanzen ausgewählt
werden. Verwendbare funktionelle Gruppen beinhalten z.B. Amino,
Carboxyl, Hydroxyl, Thiol, Imidazol und Phenyl. Beispielsweise können Aminogruppen
durch eine Anzahl an bekannten Methoden miteinander verknüpft werden,
wie der Isocyanat-Methode, der Glutaraldehyd-Methode, der Difluorbenzol-Methode
und der Benzochinon-Methode. Eine Aminogruppe kann mit einer Carboxylgruppe
durch eine Methode, in der eine Carboxylgruppe in einen Succinimidester
umgewandelt wird, oder durch andere Methoden einschließlich der
Carbodiimid-Methode und der Woodward-Reagens-Methode verbunden werden.
Die Periodsäure-Oxidations-Methode
(Nakane-Methode), durch die eine Aminogruppe mit einer Zuckerkette
vernetzt wird, ist ebenso anwendbar. Wenn eine Thiolgruppe verwendet
wird, wird eine der Carboxylgruppen in einen Succinimidester umgewandelt
und nachfolgend wird Cystein damit umgesetzt, um eine Thiolgruppe
einzuführen.
Nachfolgend werden beide Gruppen unter Verwendung eines funktionellen
Verbindungsreagenses, das mit der Thiolgruppe reagiert, verbunden.
Das Verfahren, in dem die Phenylgruppe verwendet wird, beinhaltet
die Diazotierungs-Methode und die Alkylierungs-Methode.
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Die
Verknüpfungs-Methode
ist nicht auf die voranstehend erwähnten Methoden beschränkt, und
kann aus Methoden ausgewählt
werden, wie es in „Method
in Immunology and Immu nochemistry", Bd. 1, (C.A. Williams, M.W. Chase,
Academic Press (1967)) oder „KOHSO
MEN'EKI SOKUTEI-HO
(Enzyme Immunoassay)", herausgegeben
von Ishikawa, Kawai und Miyai, veröffentlicht von Igaku Shoin,
1978, beschrieben worden ist. Das Verknüpfungs-Verhältnis zwischen dem Liganden
und dem Enzym ist nicht auf 1:1 beschränkt, es kann jedoch unter Berücksichtigung
des Anwendungseinsatzes des Produkts auf ein gewünschtes Verhältnis abgeändert werden.
Nach Abschluss der Verbindungsreaktion wird das Reaktionsprodukt
durch die Gelfiltration oder die Ionenaustauschchromatographie gereinigt
und kann durch den Lyophilisierungsprozess getrocknet werden, wie
es gewünscht
wird.
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Anstelle
des Liganden kann das Enzym mit einem Derivat des Liganden mit immunologischer
Kreuzreaktivität
bezüglich
eines entsprechenden Antikörpers
für den
Liganden verbunden werden. Die Derivate des Liganden beinhalten
nicht nur solche, die analoge chemische Strukturen aufweisen, sondern
auch solche, die ein analoges Verhalten hinsichlich ihrer immunologischen
Reaktivitäten
zeigen. Wenn beispielsweise ein Antikörper gegen Theophyllin als
Ligand immunologisch mit Coffein kreuzreagiert, kann ein Derivat
von Coffein als ein Material für
den Enzym-markierten Liganden verwendet werden.
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Wenn
der Ligand oder ein Derivat davon keine passende funktionelle Gruppe,
die mit dem Enzym verbunden werden soll, besitzt, kann eine Aminogruppe,
eine Carboxylgruppe oder eine Thiolgruppe in den Liganden oder das
Derivat davon eingeführt
werden. Eine derartige Gruppe kann durch einen Spacer eingeführt werden,
um ihr Verbinden mit dem Enzym zu vereinfachen. Wenn beispielsweise
der Ligand Theophyllin ist, kann die Carboxylgruppe eingeführt werden,
um 8-Propylcarboxyltheophyllin zu erhalten, das mit dem Enzym verbunden
wird.
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Antikörper
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Ein
spezifischer Antikörper
gegen den zu analysierenden Liganden wird als der Antikörper verwendet. Wenn
ein Derivat des Liganden zur Herstellung des Enzym-markierten Liganden
verwendet wird, wird ein Antikörper,
der mit der antigenen Determinante reagiert, die der Ligand und
das Derivat davon gemeinsam besitzen, verwendet. Der Antikörper kann
ein polyklonaler Antikörper
sein, der durch das herkömmliche
Verfahren erhalten worden ist. Vorzugsweise kann ein monoklonaler
Antikörper
verwendet werden, um die Empfindlichkeit zu verbessern. Darüber hinaus
kann der Antikörper
ein Fragment von F(ab')2, Fab',
Fab sein. Es ist jedoch nicht in besonderem Maße notwendig, ein derartiges
Fragment zu verwenden. Es ist eher vorteilhaft, den intakten Antikörper (IgG)
zu verwenden, der keinen derartigen fragmentierten Antikörper darstellt,
um die sterische Hinderung bezüglich
des Enzym-markierten Liganden zu erhöhen. Da IgG zusätzlich dazu
einen Fc-Bereich enthält,
ist die Verwendung von IgG als erster Antikörper eher vorzuziehen, was
es ermöglicht,
einen Anti-Fc-Antikörper
als zweiten Antikörper
einzusetzen.
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Zweiter Antikörper
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Der
zweite Antikörper
ist ein Antikörper,
der den ersten Antikörper
erkennt und an diesen bindet, und kann ein monoklonaler Antikörper oder
ein polyklonaler Antikörper
sein. Wenn der erste Antikörper
aus einer Maus erhalten wird, kann ein Anti-Maus-IgG-Antikörper als
zweiter Antikörper
verwendet werden. Ein derartiger zweiter Antikörper beinhaltet einen polyklonalen
Antikörper,
der durch Immunisieren eines Tiers (Ziege, Schaf, Kaninchen oder
dergleichen), das von der Maus verschieden ist, mit dem ersten Antikörper erhalten worden
ist. Wenn der erste Antikörper
ein intakter Maus-IgG ist, kann ein im Handel erhälticher
Anti-Maus-Fc-Antikörper
als zweiter Antikörper
verwendet werden.
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Markierungsenzym
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Das
Enzym zur Bildung des Enzym-Ligand-Komplexes kann unter Berücksichtigung
der Kombination mit dem Substrat, das in der nachfolgenden enzymatischen
Reaktion verwendet wird, und eines Detektionssystems des enzymatischen
Detektionsprodukts ausgewählt
werden. Da die Reaktivität
des Enzyms mit dem Substrat in der vorliegenden Erfindung durch
die sterische Hinderung unterdrückt
wird, was zur Bildung eines Enzym-Antigen-Antikörper-zweiter-Antikörper-Komplexes führt, ist
es bevorzugt, eine Kombination des Enzyms und des Substrats auszuwählen, deren
Beeinflussung durch die sterische Hinderung leicht bestückt wird.
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Kurz
gesagt ist ein Substrat mit einem relativ hohen Molekulargewicht
bevorzugt, um eine höhere Empfindlichkeit
zu erzielen. Beispielsweise wird ein Substrat mit einem Molekulargewicht
von nicht weniger als etwa 20.000, vorzugsweise nicht weniger als
etwa 100.000, in der vorliegenden Erfindung verwendet. Beispiele
derartiger Substrate beinhalten eine Stärke als das Substrat für ein Amylaseenzym;
eine Cellulose als das Substrat für ein Cellulaseenzym; Proteine,
wie Gelatine und Hämocyanin,
als die Substrate für
Protease; sowie verschiedene Öle
und Fette als die Substrate für
Lipase. Detaillierte Berichte bezüglich der Auswahl der Enzyme
und Substrate sind in den ungeprüften
japanischen Patentveröffentlichungen
Nr. 108756/1985 (entsprechend der
US-PS
4,692,404 und der EP-A-0 144 176), 171461/1985 (entsprechend
der
US-PS 4,757,001 und der
EP-A-0 152 305)
sowie 171460/1985 (entsprechend der
US-PS
4,757,001 und der EP-A-0 152 305) offenbart. Unter diesen
ist Amylase, die mit Stärke
als das Substrat verwendet wird, bevorzugt. Es ist besonders bevorzugt,
dass das Substrat ein in Wasser unlösliches Substrat ist, weil
die sterische Hinderung durch die Gegenwart der Enzm-Antikörper-Antigne-Matrixstruktur
merklich in Erscheinung tritt. Beispiele eines derartigen Enzyms
beinhalten eine Hydrolase, die ein diffusionsfähiges Oligomer aus einem nicht-diffusionsfähigen (wasserunlöslichen)
Substrat bildet, das aus Polymeren besteht, wobei eine Glucosidase
ein spezielles Beispiel ist. Beispiele von Glucosidasen beinhalten
endoaktive Glucosidasen, wie α-Amylase, β-Amylase
und Dextranase.
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Wasserunlösliches
Substrat
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Wenn
eine α-Amylase
als das Markierungsenzym verwendet wird, können Carboxy-methylierte Stärke, Stärke, Amylose,
Amylopectin oder dergleichen als das Substrat verwendet werden.
Hinsichtlich der Verbesserung der Empfindlichkeit ist es besonders
bevorzugt, wasserunlösliche
Stärke
zu verwenden, weil die enzymatische Reaktion an den Oberflächen der
Substratpartikel stattfindet, die Reaktion findet nämlich an
der Fest-Flüssig-Grenzfläche statt,
was den Einfluss der sterischen Hinderung auf die enzymatische Aktivität durch
das Auftreten einer Antigen-Antikörper-Bindung steigert. Alternativ dazu kann
eine wasserunlösliche Farbstoff-Stärke verwendet
werden und der an die lösliche
Amylose, die das Zersetzungsprodukt der enzymatischen Reaktion ist,
gebundene Farbstoff wird nachfolgend detektiert. Ein Beispiel eines
im Handel erhältlichen
wasserunlöslichen
blauen Stärkepolymers
ist ein Neoamylase-Test-„Dai-ichi" (hergestellt von
Diichi Pure Chemicals, Co., Ltd.).
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Assay-Verfahren
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Das
Analytantigen, das Enzym-markierte Antigen, der Antikörper und
der zweite Antikörper
werden in beliebiger Reihenfolge vermischt. Im Allgemeinen lässt man
nach dem Vermischen des in der wässrigen
Flüssigkeitsprobe
enthaltenen Antigens mit dem Enzym markierten Antigen den Antikörper (ersten
Antikörper)
damit in der Lösung
in Kontakt treten und setzt nachfolgend den zweiten Antikörper zu.
Jedoch kann der erste Antikörper
schließlich
zugegeben werden, nachdem das Analytantigen und der Enzym-markierte
Antikörper mit
dem zweiten Antikörper
im Voraus vermischt worden sind. In diesen Fällen beginnt die kompetitive
Immunreaktion durch die Zugabe des ersten Antikörpers abzulaufen.
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Nach
der Zugabe des ersten Antikörpers
zum Analytantigen können
das Enzym-markierte Antigen und der zweite Antikörper nacheinander zugesetzt
werden. In diesem Fall tritt eine sogenannte sequentielle immunologische
Reaktion auf, in der sich der erste Antikörper, der nicht an das Analytantigen
gebunden hat, mit dem Enzym-markierten Antigen verbindet.
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Alternativ
dazu wird der erste Antikörper
zuerst mit dem Enzym-markierten Antigen in Kontakt gebracht und
dann werden das Analytantigen und der zweite Antikörper zugesetzt.
In diesem Fall wird das Enzym-markierte Antigen aus dem im Voraus
gebildeten Komplex des Antikörpers
und des Enzymmarkierten Antigens proportional zur zugesetzten Menge
des Analytantigens freigesetzt (sogenante Substitutions-Freisetzungs-Reaktion).
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In
jeder der voranstehend aufgeführten
Immunoreaktionen ist es bevorzugt, dass die Temperatur der Lösung im
Bereich von 20°C
bis 45°C
liegt und der pH-Wert der Lösung
im Bereich von etwa 4,0 bis etwa 8,5 liegt. Ein Puffer, wie ein
Phosphatpuffer oder ein Acetatpuffer, kann dazu verwendet werden,
den pH-Wert der Lösung
bei einem konstanten Niveau zu halten. Die Zeit, in der man den
Antikörper
mit dem Enzym-markierten Antigen in Kontakt treten lässt, kann
bestimmt werden, um einen Abschluss der Reaktion zu gewährleisten, und
liegt beispielsweise im Bereich von 20 bis 30 Minuten, wenn die
Temperatur der Lösung
37°C beträgt. Die Zeit
für die
darauf folgende Reaktion mit dem zweiten Antikörper kann ebenso bestimmt werden,
um einen Abschluss der Reaktion zu gewährleisten, und liegt beispielsweise
im Bereich von 5 Minuten bis 10 Minuten, wenn die Temperatur der
Lösung
37°C beträgt.
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Nach
einer Reihe der voranstehend beschriebenen Immunreaktionen wird
der Lösung
ein Substrat für das
Enzym zugesetzt und die enzymatische Aktivität des Markierungsenzyms wird
gemessen. Das Vorliegen eines Analyt-Antigens in der Probe kann
als Zunahme der enzymatischen Aktivität (präziser als die Zurückerlangung
der unterdrückten
enzymatischen Aktivität)
bestimmt werden. Durch vorheriges Erzeugen einer Kalibrierungskurve,
die unter Verwendung von Lösungen
gezeichnet wird, die jeweils eine bekannte Menge des Analytantigens
enthalten, kann das in der Probe enthaltene Analytantigen quantitativ
analysiert werden.
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In
einer alternativen Ausführungsform
wird nur eine Reihe von Immunoreaktionen in einem Lösungssystem
durchgeführt
und dann kann die enzymatische Aktivität des Reaktionsgemisches unter
Verwendung eines trockenen Systems analysiert werden. Im Detail
wird ein Trockenanalyseelement mit einer Substratschicht, die das
Substrat für
das Markierungsenzym enthält,
hergestellt und das Reaktionsgemisch wird nach Abschluss der Immunreaktionen
auf das Trockenanalyseelement aufgetragen oder punktförmig aufgebracht, um
die enzymatische Aktivität
zu messen. Ein derartiges Trockenanalyseelement beschichtet eine Schichtstruktur,
die der in den nicht-geprüften
japanischen Patentveröffentlichungen
Nrn. 295466/1991, 128655/1992 und dergleichen beschriebenen ähnlich ist.
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Wenn
das Markierungsenzym beispielsweise α-Amylase ist, wird eine Substratschicht,
die Carboxy-methylierte Stärke
als ein unlösliches
Substrat enthält,
als oberste Schicht des Trockenanalyseelements angeordnet. In einer
unter der Substratschicht angeordneten Reagensschicht wird ein Fragmentierungs-
oder Verdauungsenzym (z.B. Glucoamylase) zur weiteren Zersetzung
eines Oligomers, das ein Zersetzungsprodukt der enzymatischen Reaktion
der Carboxy-methylierten Stärke
ist, in das entsprechende Monomere (Glucose) eingearbeitet. Die
Glucose kann optisch durch eine Detektionsreagentien-Zusammensetzung
detektiert werden, die auch in der Reagensschicht enthalten ist.
Als eine derartige Detektionsreagentien-Zusammensetzung kann eine
Kombination aus Glucoseoxidase, Peroxidase und Leukofarbstoff eingesetzt
werden.
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Beispiel 1
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Herstellung
einer Phenobarbital-Thiol-Verbindung
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100
mg Phenobarbital-Valeriansäure
wurden in 1,6 ml DMF gelöst.
34,6 mg N-Hydroxysuccinimid und 56,7 mg eines wasserlöslichen
Carbodiimids wurden zugesetzt und das Gemisch wurde 20 Stunden bei
4°C gerührt, wodurch
ein aktiviertes Phenobarbital hergestellt wurde. Das Gemisch wurde
anschließend
zentrifugiert, um den Überstand
zu sammeln. Zu 123 μl
einer 50 mg/ml Mercaptoethylamin-Hydrochlorid-Lösung
in DMF wurden 201 μl
50 mg/ml Tributylamin-Lösung
in DMF gegeben. Daraufhin wurden 500 μl der aktivierten Phenobarbital-Lösung (Überstand),
der wie voranstehend beschrieben hergestellt wurde, dazugegeben
und das Gemisch wurde bei Raumtemperatur 2,5 Stunden lang gerührt, wodurch
eine Phenobarbital-Thiol-Verbindung hergestellt wurde.
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Beispiel 2
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Herstellung
von GMB-Amylase
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Zu
500 μl einer
10 mg/ml-Lösung
von Bacillus subtilis-Amylase
(in 0,1 M Glycerophosphat-Puffer, pH 7,0) wurden 50 μl einer 40
mg/ml-Lösung
von ortho-Phenanthrolin in DMF zugegeben und nachfolgend wurden 500 μl einer 100
mg/ml-Lösung löslicher
Stärke
(0,1 M Glycerophosphat, pH 7,0) zugesetzt. Es wurden 50 μl einer 25
mg/ml-Lösung
von GMBS (N-(γ-Maleimidobutyryloxy)succinimid)
in DMF zugegeben und das-Gemisch wurde 2 Stunden lang bei Raumtemperatur
gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde auf eine Sephadex G-25-Säule aufgetragen, die vorher
mit einem 0,1 M Glycerophosphat-Puffer (pH 7,0) äquilibriert worden war, und
die durchlaufende Fraktion wurde gesammelt, wodurch N-(γ-Maleimidobutyryloxy)amidierte
Amylase (GMB-Amylase) erhalten wurde.
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Beispiel 3
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Herstellung
einer Verbindung zwischen α-Amylase
und Phenobarbital
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Zu
600 μl einer
GMB-Amylase-Fraktion, die in Beispiel 2 hergestellt worden war,
wurden 70 μl
Phenobarbital-Thiol-Verbindungslösung, die
in Beispiel 1 hergestellt worden war, gegeben. Das resultierende
Gemisch wurde 20 Stunden lang bei 4°C inkubiert. Das Reaktionsgemisch
wurde auf eine Sephadex G-25-Säule aufgetragen,
die vorher mit einem 0,1 M Glycerophosphatpuffer (pH 7,0) äquilibriert
worden war, und die durchlaufende Fraktion wurde gesammelt, wodurch
eine Verbindung zwischen α-Amylase
und Phenobarbital erhalten wurde.
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Beispiel 4
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Herstellung eines Immunoassay-Elements
für α-Amylase
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Auf
eine farblose und transparente Polyethylenterephthalat (PET)-Folie
(Träger),
die mit einer Gelatinegrundierung beschichtet war und eine Dicke
von 180 μm
aufwies, wurde eine Reagentienlösung,
die ein Vernetzungsreagens enthielt, aufgeschichtet und nachfolgend
getrocknet, wodurch eine Reagentienschicht gebildet wurde, so dass
die jeweiligen Komponenten die im Folgenden dargestellte Belegung
aufwiesen.
Alkalisch
behandelte Gelatine | 14,5
g/m2 |
Nonylphenoxypolyethoxyethanol
(das
durchschnittlich 9 bis 10 Oxyethyleneinheiten enthielt) | 0,2
g/m2 |
Glucoseoxidase | 5000
U/m2 |
Peroxidase | 15.000
U/m2 |
Glucoamylase | 5000
U/m2 |
2-(4-Hydrdoxy-3,5-dimethoxyphenyl)-4-[4-(dimethylamino)phenyl]-5-phenethylimidazol
(Leukofarbstoff)-Acetat | 0,38
g/m2 |
Bis[(vinylsulfonylmethylcarbonyl)amino]methan | 0,1
g/m2 |
-
Über der
resultierenden Reagentienschicht wurde eine Haftschicht gebildet,
indem die folgenden Reagentien aufgetragen wurden und nachfolgend
getrocknet wurden, so dass sie die folgenden Belegungen aufwiesen.
Alkalisch
behandelte Gelatine | 14,5
g/m2 |
Bis[(vinylsulfonylmethylcarbonyl)amino]methan | 0,1
g/m2 |
-
Daraufhin
wurde eine wässrige
Lösung,
die die folgenden Reagentien enthielt, auf die Oberfläche der resultierenden
Haftschicht aufgeschichtet, so dass diese die folgende Belegung
aufwies. Die Gelatineschicht wurde gequollen und ein Webtuch, das
durch Zusammenknüpfen
von PET-Spinngarn mit 36 Gauge, was 50 Denier entspricht, hergestellt
worden war und eine Dicke von etwa 250 μm aufwies, wurde unter einem
einheitlichen und leichten Druck darauf laminiert, wodurch eine
poröse
Verteilungsschicht gebildet wurde.
Nonylphenoxypolyethoxyethanol
(das
durchschnittlich 9 bis 10 Oxyethyleneinheiten enthielt) | 0,15
g/m2 |
Bis[(vinylsulfonylmethylcarbonyl)amino]methan | 0,4
g/m2 |
-
Danach
wurde eine Substratschicht gebildet, indem ein Substrat aufgetragen
wurde und nachfolgend getrocknet wurde, so dass sie die folgende
Belegung aufwies, wodurch ein mehrschichtiges Analyseelement zur
quantitativen Analyse von α-Amylase
hergestellt wurde.
Carboxy-methylierte
Stärke | 5
g/m2 |
Nonylphenoxypolyethoxyethanol
(das
durchschnittlich 9 bis 10 Oxyethyleneinheiten enthielt) | 0,2
g/m2 |
-
Das
auf diese Weise hergestellte Analyseelement wurde in eine rechtwinklige
Spitze mit einer Größe von 15
mm × 15
mm geschnitten und die Spitze wurde in einen Objektträgerrahmen,
der in der nicht-geprüften japanischen
Patentveröffentlichung
Nr. 63452/1982 beschrieben worden war, eingebracht, um einen mehrschichtigen
Trockenobjektträger
für die
Analyse von α-Amylase
herzustellen.
-
Beispiel 5
-
Ein
Reaktionsgemisch, das 0,02 mg/ml Verbindung zwischen α-Amylase/Phenobarbital,
die in Beispiel 3 erhalten worden war, 0,05 mg/ml Anti-Phenobarbital-Antikörper (monoklonal)
als einen ersten Antikörper,
1 mg/ml Ziege-Anti-Maus-IgG-(Fc)-Antikörper (Produkt
von Jackson Immunoresearch) und 50 mM MES-Puffer (pH 6,5) enthielt,
wurde hergestellt und 20 Minuten lang bei 37° inkubiert, um eine Immunreaktion
zu bewirken. Nach Abschluss der Immunreaktion wurden 10 μl der resultierenden
Lösung
auf den α-Amylase-Analyseobjektträger, der
in Beispiel 4 hergestellt worden war, aufgetüpfelt. Der Objektträger wurde
bei 37°C
gehalten und die optische Dichte des reflektierten Lichts mit einer
zentralen Wellenlänge
von 650 nm wurde von der PET-Trägerseite
aus gemessen. Die Differenz der optischen Dichte (ΔOD6-4) zwischen den optischen Dichten des reflektierten
Lichts, die nach Ablauf von 4 Minuten bzw. 6 Minuten vom Zeitpunkt
des Auftüpfelns
gemessen worden waren, wurde bestimmt und der Wert wurde einer enzymatischen
Aktivität
zugeordnet.
-
Als
Vergleichsbeispiel wurde ein Arbeitsgang als eine Referenz durchgeführt, der
dem Beispiel ähnlich war
mit der Ausnahme, dass der zweite Antikörper nicht zu dem Reaktionsgemisch
gegeben wurde. Als Kontrolle wurde die enzymatische Aktivität in einer ähnlichen
Art und Weise zu der des Beispiels mit der Ausnahme gemessen, dass
weder der erste noch der zweite Antikörper dem Reaktionsgemisch zugesetzt
wurde. Die Enzyminhibierungsrate wurde in dem Beispiel und dem Vergleichsbeispiel
bestimmt.
-
Wie
in Tabelle 1 gezeigt ist, wurde, während die Inhibierungsrate
für das
Markierungsenzym α-Amylase
bei Verwendung des ersten Antikörpers
allein 68% betrug, die Inhibierungsrate durch Zugabe des zweiten Antikörpers merklich
auf 94% verbessert.
-
-
Beispiel 6
-
50 μl 50 mM MES-Pufferlösung (pH
6,5), die eine bekannte Menge an Phenobarbital enthielt, wurden zu
50 μl der
Verbindung zwischen α-Amylase
und Phenobarbital (0,04 mg/ml), die in Beispiel 3 erhalten worden war,
gegeben und nachfolgend wurden weiterhin 50 μl Maus-Anti-Phenobarbital-Antikörper (0,1
mg/ml; monoklonal) zugegeben. Nachfolgend wurde 20 Minuten lang
bei 37°C
inkubiert. Daraufhin wurden 10 μl
der resultierenden Lösung
auf den α-Amylase-Analyseobjektträger, der
in Beispiel 4 hergestellt worden war, getüpfelt. Der Objektträger wurde
bei 37°C
gehalten und die optische Dichte des reflektierten Lichts mit einer
Wellenlänge
von 650 nm wurde von der PET-Trägerseite
aus gemessen. Der Unterschied in der optischen Dichte (ΔOD6-4) zwischen den optischen Dichten des reflektierten
Lichts, die nach Ablauf von 4 Minuten bzw. 6 Minuten nach dem Auftüpfeln gemessen
worden waren, wurde bestimmt. Eine Kalibrierkurve des Vergleichsbeispiels
wurde auf Basis des Ergebnisses der Bestimmung hergestellt.
-
Als
Beispiel 6 wurde eine ähnliche
Vorgehensweise mit der Ausnahme durchgeführt, dass ein Ziege-Anti-Maus-IgG-(Fc)-Antikörper (Produkt
von Jackson Immunoresearch) in die Lösung der Verbindung zwischen α-Amylase/Phenobarbital
(0,04 mg/ml) des voranstehend beschriebenen Vergleichsbeispiels
gegeben wurde.
-
Jede
der Kalibrierkurven ist in 1 gezeigt.
Wie in 1 gezeigt ist, wurde der Hintergrundwert auf der
Seite geringer Antigenkonzentration durch die Zugabe des zweiten
Antikörpers
(Anti-Fc-Antikörper)
merklich verringert. Zusätzlich
dazu war auf Seite hoher Antigenkonzentration die Wiederherstellung
der Markierungsenzymaktivität ähnlich zu
der im Vergleichsbeispiel (Anti-Fc-Antikörper (–)), wobei der zweite Antikörper nicht
verwendet wurde. Somit war in dem vorliegenden Beispiel, in dem
der zweite Antikörper
verwendet wurde, das S/N-Verhältnis
merklich verbessert (1; -O-). Darüber hinaus beeinträchtigte
die Zugabe des zweiten Antikörpers
weder die Detektionsgrenze noch erniedrigte sie die Empfindlichkeit.
-
Beispiel 7
-
Ähnlich zu
Beispiel 4 wurde ein mehrschichtiges Analyseelemente mit einer Webtuchschicht
hergestellt. Auf die Webtuchschicht, die sowohl als eine Substratschicht
als auch als eine Verteilungsschicht fungierte, wurde eine wässrige Lösung eines
Maus-Anti-Phenobarbital-Antikörpers
(monoklonal) aufgeschichtet, so dass sie eine Belegung von 51,6
mg/m2 aufwies, und nachfolgend getrocknet,
wodurch ein mehrschichtiger Immunoassay-Objektträger 2 erzeugt wurde, der den
ersten Antikörper
zur Analyse von Phenobarbital enthielt.
-
Beispiel 8
-
50 μl 50 mM MES-Pufferlösung (pH
6,5), die eine bekannte Menge an Phenobarbital enthielt, wurden zu
50 μl der
Lösung
der Verbindung zwischen α-Amylase
und Phenobarbital (0,04 mg/ml), die in Beispiel 3 erhalten worden
war, gegeben und nachfolgend wurden des Weiteren 50 μl einer Ziege-Anti-Maus-IgG-(Fc)-Antikörperlösung (1
mg/ml, Produkt von Jackson Immunoresearch) zugesetzt. Nachfolgend
wurde 20 Minuten lang bei 37°C
inkubiert.
-
Daraufhin
wurden 10 μl
der resultierenden Lösung
auf den in Beispiel 7 hergestellten Antikörper-enthaltenden Objektträger 2 getüpfelt. Der
Objektträger
wurde bei 37°C
gehalten und die optische Dichte des reflektierten Lichts mit einer
Wellenlänge
von 650 nm wurde von der PET-Trägerseite
aus gemessen. Der Unterschied in der optischen Dichte (ΔOD6-4) zwischen den optischen Dichten des reflektierten
Lichts, das nach Ablauf von 4 Minuten bzw. 6 Minu ten nach dem Auftüpfeln gemessen
worden war, wurde bestimmt. Eine Kalibrierungskurve wurde auf Basis
des Ergebnisses der Bestimmung hergestellt.
-
Als
Vergleichsbeispiel wurde eine Vorgehensweise, die zu der des Beispiels ähnlich war,
mit der Ausnahme durchgeführt,
dass ein Ziege-Anti-Maus-IgG-(Fc)-Antikörper nicht zur MES-Pufferlösung gegeben
wurde. Eine Kalibrierungskurve wurde auf Basis des Ergebnisses der
Bestimmung hergestellt.
-
Jede
der erhaltenen Kalibrierungskurven ist in 2 gezeigt.
Wie in 2 gezeigt ist, wurde sogar dann eine Verbesserung
des S/N-Verhältnisses
(2, -O-) durch Zugabe des zweiten Antikörpers (Anti-Fc-Antikörper) beobachtet,
wenn der Trockenobjektträger,
der den ersten Antikörper
enthielt, verwendet wurde. Darüberhinaus
beeinträchtigte
die Zugabe des zweiten Antikörpers
weder die Detektionsgrenze noch erniedrigte sie die Empfindlichkeit.
-
Beispiel 9
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Herstellung
einer Phenytoin-Thiol-Verbindung
-
102
mg Phenytoin-Valeriansäure
wurden in 1,6 ml DMF gelöst.
34,6 mg N-Hydroxysuccinimid und 57,6 mg eines wasserlöslichen
Carbodiimids wurden zugegeben und das Gemisch wurde 20 Stunden lang
bei 4°C gerührt, wodurch
ein aktiviertes Phenytoin erhalten wurde. Das Gemisch wurde dann
zentrifugiert, um den Überstand
zu sammeln. Zu 123 μl
einer 50 mg/ml Mercaptoethylamin-Hydrochlorid-Lösung in DMF wurden 201 μl einer 50
mg/ml Tributylaminlösung
in DMF gegeben. Daraufhin wurden dem Gemisch 500 μl der aktivierten
Phenytoinlösung
(Überstand),
die wie oben hergestellt worden war, zugesetzt und das Gemisch wurde 2,
5 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt, wodurch eine Phenytoin-Thiol-Verbindung hergestellt
wurde.
-
Beispiel 10
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Herstellung
von GMB-Amylase
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Zu
500 μl einer
10 mg/ml Bacillus subtilis-Amylaselösung in 0,1 M Glycerophosphat
(pH 7,0), wurden 50 μl
einer 40 mg/ml ortho-Phenanthrolinlösung in DMF gegeben und nachfolgend
wurden 500 μl
einer 100 mg/ml Lösung
löslicher
Stärke
(in 0,1 M Glycerophosphat, pH 7,0) zugegeben. 50 μl einer 25
mg/ml Lösung von
GMBS (N-(γ-Maleimidobutyryloxy)succinimid)
in DMF wurden zugesetzt und das Gemisch wurde 2 Stunden lang bei
Raumtemperatur gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde einer Gelfiltration durch eine Sephadex G-25-Säule unterzogen,
die vorher mit einem 0,1 M Glycerophosphatpuffer (pH 7,0) äquilibriert
worden war, und die durchlaufende Fraktion wurde gesammelt, wodurch
N-(γ-Maleimidobutyryloxy)amidierte
Amylase (GMB-Amylase) erhalten wurde.
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Beispiel 11
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Herstellung
einer Verbindung zwischen α-Amylase
und Phenytoin
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70 μl der in
Beispiel 9 erhaltenen Phenytoin-Thiol-Verbindungslösung wurden
zu 600 μl
der in Beispiel 10 hergestellten GMB-Amylaselösung gegeben. Das resultierende
Gemisch wurde 20 Stunden lang bei 4°C inkubiert. Das Reaktionsgemisch
wurde auf eine Sephadex G-25-Säule
aufgetragen, die vorher mit einem 0,1 M Glycerophosphatpuffer (pH
7,0) äquilibriert
worden war, und die durchlaufende Fraktion wurde gesammelt, um eine
Verbindung zwischen α-Amylase
und Phenytoin zu erhalten:
-
Beispiel 12
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50 μl einer 50
mM MES-Pufferlösung
(pH 6,5), die eine bekannte Menge an Phenytoin enthielt, wurde zu
50 μl einer
Lösung
gegeben, die die in Beispiel 1 erhaltene Verbindung zwischen α-Amylase
und Phenytoin (0,04 mg/ml) und einen Ziege-Anti-Maus-IgG-(Fc)-Antikörper (1
mg/ml; Produkt von Jackson Immunoresearch) als zweiten Antikörper enthielt.
Daraufhin wurden 50 μl
einer 0,011 mg/ml Lösung
eines monoklonalen Maus-Anti-Phenytoin-Antikörpers als erster Antikörper zugegeben
und daraufhin wurde 20 Minuten lang bei 37°C inkubiert. Danach wurden 10 μl der resultierenden
Lösung
auf den in Beispiel 4 hergestellten α-Amylase-Analyse-Objektträger getüpfelt. Der
Objektträger
wurde bei 37°C
gehalten und die optische Dichte des reflektierten Lichts mit einer
Wellenlänge
von 650 nm wurde von der PET-Trägerseite
aus gemessen. Der Unterschied in der optischen Dichte (ΔOD6-4) des reflektierten Lichts, das nach Ablauf
von 4 Minuten bzw. 6 Minuten gemessen worden war, wurde bestimmt.
Eine Kalibrierungskurve wurde auf Basis des Ergebnisses der Bestimmung
erzeugt.
-
Als
Vergleichsbeispiel wurde eine ähnliche
Vorgehensweise mit der Ausnahme durchgeführt, dass der Ziege-Anti-Maus-IgG-(Fc)-Antikörper als
zweiter Antikörper
nicht verwendet wurde und die Konzentration des als erster Antikörper zugesetzten
monoklonalen Maus-Anti-Phenytoin-Antikörpers auf 0,022 mg/ml abgeändert wurde,
was die doppelte Konzentration der in dem voranstehend beschriebenen
Beispiel war. Eine Kalibrierungskurve wurde auf Basis des Ergebnisses
der Bestimmung erzeugt.
-
Jede
der Kalibrierungskurven ist in
3 gezeigt.
Wie in
3 gezeigt ist, war der Wert (Hintergrundwert)
auf Seiten geringer Antigenkonzentration hoch und das S/N-Verhältnis betrug
im Vergleichsbeispiel etwa 2, in dem der zweite Antikörper nicht
verwendet wurde (
3,
).
-
Im
Gegensatz dazu wurde bei Verwendung des zweiten Antikörpers eine
beachtliche Unterdrückung der
Enzymaktivität
beobachtet und der Hintergrundwert wurde auf Seiten geringer Antigenkonzentration
in ausreichendem Maße
abgesenkt. Das S/N-Verhältnis
wurde auf etwa 10 erhöht
(3, -O-). Da die Menge des in dem Beispiel verwendeten
ersten Antikörpers
auf die Hälfte
zu der im Vergleichsbeispiel verringert wurde, verschob sich die
Detektionsgrenze zusätzlich
dazu von etwa 0,08 μg/ml
im Vergleichsbeispiel auf etwa 0,02 μg/ml im erfindungsgemäßen Beispiel,
was etwa ein Viertel des Ersteren ist. Im erfindungsgemäßen Beispiel
war die Empfindlichkeit nämlich
etwa 4 mal so hoch wie im Vergleichsbeispiel und eine bemerkenswerte Verbesserung
des S/N-Verhältnisses
wurde im Vergleich zu dem in Vergleichsbeispiel beobachtet.
-
Wie
voranstehend detailliert beschrieben worden ist, wird in der vorliegenden
Erfindung ein Ligand (Analytantigen) einer Immunreaktion zwischen
dem Liganden, einem Enzymmarkierten Liganden, einem ersten Antikörper gegen
den Liganden und einem zweiten Antikörper gegen den ersten Antikörper unterworfen und
dann wird die Änderung
der enzymatischen Aktivität
des Markierungsenzyms in dem Reaktionsgemisch bestimmt. Durch die
Verwendung des zusätzlichen
zweiten Antikörpers
kann ein ausreichendes S/N-Verhältnis zusammen
mit einem niedrigen Hintergrundwert gewährleistet werden, obgleich
ein derartig ausreichendes S/N-Verhältnis kaum erhalten werden
kann, wenn der erste Antikörper
allein als Antikörper
zugesetzt wird. Sogar wenn die Menge des Antikörpers relativ zum Antigen verringert
wird, um die Empfindlichkeit zu erhöhen, wird zusätzlich dazu
das S/N-Verhältnis
nicht erniedrigt und das beobachtete S/N-verhältnis
ist eher höher
als vor der Verringerung der Menge an Antikörper.