DE60024465T2 - Verfahren und vorrichtung zur messung des effekts einer externen beeinflussung von pflanzen - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zur messung des effekts einer externen beeinflussung von pflanzen Download PDF

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Apparatur zum Messen der Wirkung eines externen Faktors auf eine Nutzpflanze, gemäß der Präambel von Anspruch 1 oder Anspruch 7. Die mindestens eine Art von Molekül kann z.B. P700, Plastocyanin oder Cytochrom-f sein.
  • Es wird hervorgehoben, dass der Begriff „Nutzpflanze" sich auf alle Arten von Pflanzen bezieht, die eine signifikante Menge von Chlorophyll enthalten.
  • Ein solches Verfahren ist aus WO 97/39350 bekannt.
  • GB-A-239 311 beschreibt ein Verfahren zum Nachweisen des Vorliegens einer Substanz, welche die Elektronentransportkette beeinflusst.
  • DE-A-44 27 438 beschreibt ein Verfahren zum Charakterisieren des Photosynthesesystems von Pflanzen unter Verwendung von Fluoreszenzmessungen.
  • Bisher konnte die Wirkung eines externen Faktors auf eine Nutzpflanze, z.B. der Anwendung eines Herbizids, erst dann bestimmt werden, wenn die Folgen für die Nutzpflanze sichtbar wurden, z.B. durch eine Verfärbung von Blättern. Häufig findet diese Wirkung erst ein paar Tage nach dem Erscheinen des externen Faktors statt.
  • Bei der Verwendung von Herbiziden z.B. ist es wichtig, dass die Herbizide nur auf den zu behandelnden Nutzpflanzen und/oder auf dem zu behandelnden Boden landen sollten. Bei den bekannten Behandlungsverfahren, z.B. beim Sprühen aus der Luft oder vom Boden aus, ist es als Folge des Sprühens möglich, dass die Herbizide außerhalb der Fläche landen, die behandelt werden soll, dies kann für eine andere Vegetation, die sich in der Nähe dieser Fläche befindet, schädlich sein.
  • Weiterhin ist es vom Standpunkt der Umwelt aus wichtig, dass nicht zu viel Herbizid eingesetzt wird, jedoch ist auch wichtig, dass nicht zu wenig Herbizid eingesetzt wird, denn eine Folge hiervon wäre, dass die Behandlung nicht ausreichend wirksam wäre.
  • Ein weiterer Vorteil bei der Verwendung einer kleineren Menge eines Herbizids ist eine höhere Ernteausbeute. Dies ist deshalb der Fall, weil eine Dosis, die (zu) hoch ist, eine schädliche Wirkung auf die Nutzpflanze selbst hat.
  • Wenn man die Menge eines Herbizids verringern will, ohne die Wirksamkeit der Behandlung abzuschwächen, muss man in der Lage sein, die Wirksamkeit des Herbizids zu einem Zeitpunkt kurz nach der Behandlung messen zu können. Die sichtbaren Wirkungen der Anwendung eines Herbizids (z.B. die Verfärbung von Blättern) treten erst mehrere Tage nach der Behandlung auf. Wenn die Wirkung eines Herbizids schneller gemessen werden kann, kann eine (niedrige) Standarddosis eingesetzt werden, und danach sind nur dann weitere Anwendungen erforderlich, wenn die Standarddosis nicht ausreichend wirksam war.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ein Verfahren zum Messen der Wirkung eines externen Faktors, z.B. der Wirksamkeit eines Herbizids, das an einer Nutzpflanze angewendet wird, innerhalb von ein paar Tagen nach der Behandlung mit dem Herbizid bereitzustellen, ohne dass die Nutzpflanze in irgend einer Weise geschädigt wird. Mit der Erfindung ist es möglich, die Wirkung des externen Faktors sowohl auf das Unkraut als auch auf die Nutzpflanze zu bestimmen.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren der Art wie in der Präambel definiert erfüllt, welches die charakterisierenden Eigenschaften von Anspruch 1 und Anspruch 7 aufweist.
  • Photosynthese ist ein allgemeiner Begriff für ein großes Spektrum von Prozessen in einem Organismus, denen verschiedene essentielle Eigenschaften gemeinsam sind. Eine einfallende Strahlung in einem Wellenlängenbereich von 400 bis 700 nm wird in einem weiteren endothermen Metabolismus absorbiert, der zu einem Anstieg in der freien Energie des Organismus führt. Der Absorptionsmechanismus umfasst die Absorption der einfallenden Strahlung durch ein Pigment, z.B. Chlorophyll, wobei die absorbierte Energie auf einen Komplex von spezialisierten Pigmenten, die sogenannten Reaktionszentren, überführt wird. Die Reaktionszentren sind in der Lage, die zusätzliche freie Energie für verschiedene photochemische Reaktionen einzusetzen. Abhängig vom jeweiligen Organismus sind diese photochemischen Reaktionen mit unterschiedlichen endothermen Prozessen verbunden, z.B. einer ATP-Synthese oder dem Transport von metabolischen Substraten, Abfallprodukten oder Elektrolyten durch Zellmembranen.
  • In photosynthetischen Organismen (umfassend alle eukaryotischen photosynthetischen Organismen und Cyanobakterien) sind zwei Arten von Reaktionszentren bekannt, das Reaktionszentrum des Photosystems I (rcI) und das Reaktionszentrum des Photosystems II (rcII). In den Reaktionszentren stellen Chlorophyll-Dimere (P700 in PSI und P680 in PSII) die photochemischen Reaktionen bereit. Diese zwei Arten von Reak tionszentren arbeiten in Serie. Die photochemischen Prozesse in rcII führen zur Oxidation von Wasser, liefern O2 und H+ und bewirken den Transfer von Elektronen auf die Elektronentransportkette. Die photochemischen Prozesse in rcI führen zur Bildung von P700+ und zur Reduktion von Ferredoxin über eine Elektronentransportkette, die mit dem P700 in rcI assoziiert ist. Das durch die photochemischen Prozesse gelieferte P700+ wird durch die Elektronen reduziert, die über die Elektronentransportkette bereitgestellt werden (allgemeiner Reduktanten), die aus dem Reaktionszentrum rcII stammen. All dies führt somit zum Transport von Elektronen aus Wasser auf Ferredoxin und wird photosynthetischer Elektronentransport genannt.
  • Das reduzierte Ferredoxin (Fd) kann keine weiteren Elektronen aus dem Reaktionszentrum I aufnehmen, und das oxidierte P700+ kann durch photochemische Prozesse nicht weiter oxidiert werden. Die Oxidation von Fd zu Fd hängt vom Stoffwechsel des Organismus ab (hauptsächlich von der reduktiven Assimilation von Kohlensäure, jedoch auch von anderen reduktiven Prozessen). In der normalen Situation werden der photosynthetische Elektronentransport und der Stoffwechsel durch eine Kombination von Vorwärtskopplungs-Aktivierung des Stoffwechsels und Rückkopplungs-Blockierung des Elektronentransports koordiniert. In der Situation des Fließgleichgewichts („steadystate") sind der Bestand an Ferredoxin und die Elektronentransportkette, die mit dem P700 im Reaktionszentrum I assoziiert ist, relativ oxidiert, und das P700 kann mit einer zunehmenden Lichtintensität noch stärker oxidiert werden, da Elektronenakzeptoren beständig vorliegen.
  • Nach einem plötzlichen Anstieg der Lichtintensität ist das Gleichgewicht zwischen dem Elektronentransport, der Regulation davon und dem Stoffwechsel gestört. Das Ergebnis ist ein vorübergehender Zustand, in dem die Oxidation von P700 durch die übermäßige Reduktion von Fd und der Elektronentransportkette des Photosystems I eingeschränkt ist. Die fortschreitende Rückkehr zum normalen Betriebs-Gleichgewicht zwischen dem Elektronentransport und dem Stoffwechsel führt im Verlauf der Zeit, beginnend mit dem Anstieg in der Lichtexposition, zu einer zunehmenden Oxidation des Bestands an P700. Eine wichtige Folge der komplexen Wechselwirkung zwischen dem Stoffwechsel und dem photosynthetischen Elektronentransport besteht darin, dass der letztere sehr empfindlich gegenüber Störungen in der Umgebung und im physiologischen Zustand des Organismus ist. Eine solche Störung wird die Kinetiken der Redoxprozesse in der Regulation der photosynthetischen Elektronentransportkette im Bereich von P700 beeinträchtigen.
  • Eine solche Störung kann die Wirkung der Anwendung eines Herbizids oder die Wirkung eines anderen externen Faktors sein, z.B. einer Luftverschmutzung oder einer Verunreinigung des Bodens. Das Ergebnis dieser Störung besteht darin, dass die Nutz pflanze langsam abstirbt – wobei jedoch die sichtbaren Effekte, z.B. die Verfärbung von Blättern, erst nach einer gewissen Zeit auftreten.
  • Mit Hilfe der vorliegenden Erfindung kann die Wirkung des externen Faktors auf die photosynthetische Elektronentransportkette in einem viel früheren Stadium nach deren Auftreten bestimmt werden. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass es nicht schädlich, nicht invasiv und schnell durchzuführen ist und dass die Wirkung des externen Faktors bereits gemessen werden kann, wenn noch keine sichtbaren Anzeichen vorliegen.
  • Es sollte darauf hingewiesen werden, dass ein Verfahren und eine Apparatur zur Bestimmung eines Qualitäts-Parameters einer Nutzpflanze bereits aus der niederländischen Patentanmeldung 1002870 im Namen des Anmelders bekannt sind. Dies wird jedoch erreicht, indem der Relaxations-Parameter der Redoxreaktion der P-700-Reaktionskerne des Photosystems PSI einer Nutzpflanze direkt bestimmt wird. Dieser Relaxations-Parameter wird z.B. durch Messen der Absorption der P-700-Reaktionskerne in der Nutzpflanze, z.B. bei einer bestimmten, spezifischen Wellenlänge (820 nm) nach einer sehr kurzen Lichexposition hergeleitet. Hierfür sind genaue Messmethoden erforderlich, da die Änderungen in der Absorption sehr klein sind. In diesem Fall dient der Relaxations-Parameter als eine Anzeige für die Qualität der Nutzpflanze.
  • Der Qualitäts-Parameter, der mit dem bekannten Verfahren bestimmt werden kann, könnte als eine Anzeige dafür dienen, wie stark eine Nutzpflanze durch einen externen Faktor oder durch ein angewendetes Herbizid beeinträchtigt wird. Die Beziehung zwischen der gemessenen Qualität der Nutzpflanze und der Wirkung des externen Faktors ist jedoch nicht eindeutig. Weiterhin hat das bekannte Verfahren den Nachteil, dass nur sehr kleine Änderungen in der Absorption gemessen werden, folglich sind die Messungen gegenüber einem Rauschen und einer Störung sehr empfindlich.
  • Die Ausführungsform von Anspruch 1 kann mit Vorteil eingesetzt werden, wenn die Wirkung auf die Nutzpflanze durch Luftverschmutzung oder Verunreinigung des Bodens oder durch die Anwendung eines Herbizids verursacht wird, wobei es sich um ein Herbizid, das den Stoffwechsel der Nutzpflanze stört, z.B. Glyphosat, oder um ein Herbizid handeln kann, das in die normale Beziehung zwischen dem photosynthetischen Elektronentransport und dem Stoffwechsel der Nutzpflanze eingreift, z.B. Paraquat. Dieses Verfahren kann auch verwendet werden, um die Wirksamkeit von Herbiziden zu bestimmen, die direkt in die Photosynthese eingreifen. Durch Steigern der Lichtexposition wird das Gleichgewicht zwischen dem Elektronentransport und dem Stoffwechsel gestört. Durch Messen der Absorption mindestens während der Lichtexposition mit dem zweiten Lichtexpositions-Niveau kann aus den Änderungen in der Absorption abgeleitet werden, wie schnell der Bestand an Molekülen oxidiert wird, bis ein neuer Fließgleichgewichts-Zusand erreicht wird. Die Änderung in der Absorption wird vorzugsweise einen Zeitraum zwischen zwei und zehn Minuten, z.B. vier Minuten, gemessen. Im Fall der meisten Nutzpflanzen ist dies ausreichend, um einen neuen Fließgleichgewichts-Zustand zu erreichen, in dem die Menge an oxidierten Molekülen nicht weiter steigt oder fällt. Die gemessen Änderungen in der Absorption stellen sodann ausreichende Informationen über die Oxidationsrate bereit. Außerdem kann man ein Basisniveau der Absorption beim ersten Lichtexpositions-Niveau bestimmen, indem man die Absorption auch zum Teil während der Lichtexposition mit dem ersten Lichtabsorptions-Niveau misst.
  • Ein anderer Weg als die absolute Oxidationsrate aus den gemessenen Änderungen in der Absorption herzuleiten, kann auch darin bestehen, die relative Oxidationsrate zu bestimmen. Hierfür ist es erforderlich, die Gesamtmenge von Molekülen zu bestimmen, die von der mindestens einen Art vorliegen. Dies kann anhand einer Absorptionsmessung während der Oxidation alter vorliegenden Moleküle durch eine sättigende Lichtexposition erfolgen. Der Redoxkinetik-Parameter ist dann die Zunahme an oxidierten Molekülen mit Bezug auf die Gesamtmenge der Moleküle der mindestens einen Art, und kann als prozentualer Anteil pro Zeiteinheit angegeben werden. Dieser Redoxkinetik-Parameter macht einen einfacheren Vergleich mit einem Vergleichswert möglich.
  • Diese Ausführungsform kann noch weiter vereinfacht werden, indem die Absorption nicht kontinuierlich während der Lichtexposition mit dem zweiten Lichtexpositions-Niveau gemessen wird, sondern nur zu einem bestimmten Zeitpunkt nach dem Übergang vom ersten Lichtexpositions-Niveau zum zweiten Lichtexpositions-Niveau. Der Redoxkinetik-Parameter ist dann die Menge an oxidierten Molekülen zu diesem Zeitpunkt, hergeleitet aus der Absorptionsmessung, mit Bezug auf die Gesamtmenge der Moleküle der mindestens einen Art, und kann als prozentualer Anteil angegeben werden.
  • Im Fall der Anwendung von Herbiziden, die direkt in den Photosynthese-Prozess der Nutzpflanze eingreifen, z.B. DCMV oder Metribuzin, ist es von Vorteil, nicht auf die Oxidationskinetiken, sondern vielmehr auf die Reduktionskinetiken zu achten. Zu diesem Zweck erfolgt der Vorgang des Überführens in einen oxidierten Zustand, indem die Lichtexposition der Nutzpflanze während eines ersten Lichtexpositions-Zeitraums von einem ersten Lichtexpositions-Niveau zu einem zweiten Lichtexpositions-Niveau gesteigert wird, wie in Anspruch 7 beschrieben ist. Im Vergleich zu dem vorstehenden Verfahren, mit dem die Oxidationskinetiken bestimmt werden, kann dieser Lichtexpositions-Zeitraum viel kürzer sein, wobei er in der Größenordnung von 1 bis 5 Millisekunden liegen kann.
  • Einige der Moleküle der mindestens einen Art werden durch die kurze Lichtexposition mit dem zweiten Lichtexpositions-Niveau oxidiert. Wenn die Lichtexposition zum ersten Lichtexpositions-Niveau zurückkehrt, werden die oxidierten Moleküle durch die Photosynthese-Prozesse und andere Prozesse in der Nutzpflanze reduziert. Der Photosynthese-Prozess ist durch eine höhere Reduktionsrate als die anderen Prozesse gekennzeichnet. Charakteristische Reduktionskinetik-Parameter, z.B. die Reduktionsrate, können anschließend aus den Änderungen in der während und nach dem ersten Lichtexpositions-Zeitraum gemessenen Absorption hergeleitet werden, so dass bestimmt werden kann, ob das angewendete Herbizid eine Wirkung auf die Blockierung der Elektronentransportkette des Photosynthese-Prozesses der Nutzpflanze ausübt. In einem ersten Lichtexpositions-Zeitraum von z.B. 1 bis 5 Millisekunden ist es ausreichend, die Absorption während 30 bis 100 Millisekunden, z.B. 60 Millisekunden, zu messen, um ausreichende Informationen zu erhalten.
  • Herbizide haben die Wirkung, dass die Photosynthese in einem Teil des Blattes blockiert wird, wo die Absorption gemessen wird. Ein Ergebnis hiervon ist, dass nicht alle oxidierten Moleküle gleich schnell reduziert werden. Dies wird aus den Änderungen in der Absorption insofern ersichtlich, als die gemessene Absorption nicht rasch zu dem Niveau vor der Lichtexposition mit dem zweiten Lichtexpositions-Niveau zurückkehrt. In einem vollständig betroffenen Blatt werden die oxidierten Moleküle nur sehr langsam reduziert, und nach dem Anstieg in der Absorption als Folge eines Lichtblitzes während des Messzeitraums ändert sich die Absorption während des Lichtblitzes kaum. In diesem Fall kann der Redoxkinetik-Parameter der Grad der Reduktion von oxidierten Molekülen sein. Dieser Parameter kann auch als der prozentuale Anteil von Molekülen, die am Ende des Messzeitraums noch oxidiert sind, mit Bezug auf die anfangs oxidierten Moleküle angegeben werden.
  • Die Vergleiche des mindestens einen Redoxkinetik-Parameters zum Bestimmen der Wirksamkeit des angewendeten Herbizids können auf verschiedene Arten erfolgen. Der mindestens eine Vergleichswert kann ein theoretischer oder ein empirisch bestimmter erwarteter Wert sein. Dies kann erst dann erfolgen, wenn ein ausreichendes Wissen über das theoretische Verhalten einer Nutzpflanze verfügbar ist oder wenn ausreichende Messungen bei einer bestimmten Nutzpflanze durchgeführt wurden, um ein empirisches Erwartungsmodell zu erstellen. Der mit diesem Verfahren erhaltene Redoxkinetik-Parameter ist stärker bevorzugt als ein Wert, der in der gleichen Nutzpflanze gemessen wird, bevor der externe Faktor, z.B. die Anwendung eines Herbizids, erscheint. Durch diese Art von Vergleich können alle Arten von Schwankungen in der Messung ausgeschlossen werden, die ein Ergebnis von äußeren Einflüssen sind. Stärker bevorzugt wird eine Messung durch das vorliegende Verfahren mehrmals durchgeführt, wodurch es möglich wird, die fortschreitende Wirkung des externen Faktors oder der Anwendung eines Herbizids zu verfolgen. Die Messung kann z.B. alle 24 Stunden erfolgen, oder sie kann nach jedem Übergang von der Dunkelheit zum Licht erfolgen, wenn die Nutzpflanze in anderen Licht-Dunkel-Zyklen gezüchtet wird.
  • Ein zweiter Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Messapparatur nach Anspruch 15. Die Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung sollen mit dieser Apparatur durchgeführt werden.
  • Das vorliegende Verfahren und das vorliegende Messsystem können eingesetzt werden, um die Schädigung, die das Herbizid an den Blättern eines Unkrauts verursacht hat, kurz nach Anwendung des Herbizids anzuzeigen. Unter Verwendung des Messsystems kann mehr Sicherheit über die Anwendung eines Herbizids erhalten werden, und es kann als ein Werkzeug eingesetzt werden, um die Anwendung davon zu reduzieren. Die Vorteile bei der Verwendung des vorstehend erwähnten Verfahrens und der vorstehend erwähnten Messvorrichtung bestehen darin, dass von den Herbiziden weniger eingesetzt wird und dass außerdem eine höhere Ernteausbeute erhalten wird, da die Reduktion der Herbiziddosis auch zu weniger negativen Effekten auf die Ernte führt.
  • Die vorliegende Erfindung wird nun mit Hilfe von bevorzugten Ausführungsformen des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung und einer Apparatur erklärt, die zum Durchführen des Verfahrens geeignet ist, wobei auf die Zeichnungen Bezug genommen wird, in denen:
  • 1 eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform einer Messapparatur zum Messen der Wirksamkeit eines Herbizids auf eine Nutzpflanze zeigt;
  • 2 eine graphische Darstellung von Änderungen in der Absorption über der Zeit, gemessen gemäß der vorliegenden Erfindung, für eine mit Glyphosat behandelte Tomatenpflanze ist;
  • 3 die Ergebnisse der Bestimmung der relativen Oxidationsrate von P700-Molekülen nach Behandlung einer Tomatenpflanze mit Glyphosat zeigt;
  • die 4a bis 4c jeweils Änderungen in der Absorption zeigen, gemessen an Blättern von Chenopodium album, wobei unterschiedliche Effekte der Anwendung des photosynthetischen Herbizids Metribuzin zu sehen sind; und
  • die 5a bis 5c die prozentuale Schädigung von Blättern von Chenopodium album nach der Behandlung mit verschiedenen Konzentrationen von Metribuzin zeigen;
  • 1 zeigt eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform einer Messapparatur 1 zum Messen der Wirkung eines externen Faktors auf eine Nutzpflanze. Ein Blatt 2 der Nutzpflanze ist schematisch dargestellt. Die Nutzpflanze kann einem Umgebungslicht ausgesetzt werden, das vom Tageslicht oder von einem künstlichen Licht mit einem bestimmten Wellenlängenbereich (z.B. 400 bis 700 nm) stammt. In 1 ist die Vorrichtung zur Lichtexposition der Nutzpflanze, die durch die Bearbeitungsvorrichtung 7 gesteuert wird, mit der Referenzzahl 3 angegeben. Die Messapparatur 1 umfasst weiterhin eine Vorrichtung für die Absorptionsmessung 4, an die eine Lichtquelle 5 mit einer bestimmten Wellenlänge und ein Lichtdetektor 6 angeschlossen sind. Der Lichtdetektor 6 ist vorzugsweise im Wesentlichen empfindlich gegenüber dem Licht, das durch die Lichtquelle 5 mit einer bestimmten Wellenlänge ausgestrahlt wird. Die Lichtquelle 5 und der Lichtdetektor 6 sind auf ein Blatt oder auf mehrere Blätter 2 einer Nutzpflanze in einer Weise gerichtet, dass die relativen Änderungen in der Absorption des Lichts durch bestimmte Moleküle im Blatt 2 mit der Vorrichtung zur Absorptionsmessung gemessen werden können. Die Wellenlänge des Lichts für die Messung wird durch die Absorptionseigenschaften der Art von Molekülen bestimmt, für welche die Änderungen im Redox-Zustand gemessen werden sollen. In dem Fall, dass die Absorption durch oxidierte P700-Moleküle (P700+) gemessen wird, beträgt die Wellenlänge vorzugsweise 820 nm. Das Verfahren und die Messapparatur 1 können jedoch auch zum Messen der Absorption durch andere Moleküle eingesetzt werden, die in den Redox-Reaktionen und im Elektronentransportsystem von Photosynthese-Prozessen der Nutzpflanze eine Rolle spielen. Die Vorrichtung zur Absorptionsmessung 4 ist mit der Bearbeitungsvorrichtung 7 verbunden.
  • Die Bearbeitungsvorrichtung 7 ist so gestaltet, dass sie die Vorrichtung für die Lichtexposition 3 und die Vorrichtung für die Absorptionsmessung 4 steuert und die Ergebnisse, die sie aus der Vorrichtung zur Absorptionsmessung 4 erhält, speichert, verarbeitet und darstellt. Die Messapparatur 1 ist zum Durchführen des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung geeignet, wobei die Bearbeitungsvorrichtung 7 so angeordnet ist, dass sie spezifische Schritte des vorliegenden Verfahrens durchführen kann.
  • Nutzpflanzen, z.B. Pflanzen, Blumen, jedoch auch Gemüse und Früchte, nutzen Photosynthese-Prozesse, um aus ihrer Umgebung die Energie aufzunehmen, die sie für ihr weiteres Bestehen brauchen. Es wird darauf hingewiesen, dass sich der Begriff „Nutzpflanze" im Folgenden sowohl auf die Nutzpflanzen auf dem Feld als auch die davon geernteten Produkte und außerdem auf Unkräuter bezieht. Im Allgemeinen bezieht sich der Begriff „Nutzpflanze" auf alle Arten von Pflanzen, die eine signifikante Menge Chlorophyll enthalten. Während des vorstehend erwähnten Photosynthese-Prozesses wird Kohlendioxid mit Hilfe von Sonnenlicht in Kohlenwasserstoff-Verbindungen umgewandelt, wobei außerdem Sauerstoff freigesetzt wird. Jede Nutzpflanze ist für diesen Zweck mit einem eigenen Photosynthese-System ausgestattet, das in den grünen Teilen der Nutzpflanze liegt, z.B. in den Blättern, im Stamm oder in den Früchten. Ein solches Photosynthese-System besitzt u.a. ein System zum Einfangen von Licht, das zwei wichtige Pigment-Protein-Komplexe umfasst, nämlich die Photosysteme I und II (PSI bzw. PSII), die mit Photon-Transfer-Komponenten ausgestattet sind. Mit Hilfe ihres Sy stems zum Einfangen von Licht absorbiert eine Nutzpflanze das Sonnenlicht. Dieses Sonnenlicht ist u.a. für eine Kette von aufeinander folgenden Oxidations/Reduktions-Reaktionen der Komponenten des Photosynthese-Systems verantwortlich, in denen die eingefangene Sonnenenergie durch die Photon-Transfer-Komponenten hauptsächlich zum PSI und zum PSII transportiert wird. Die transportierte Sonnenenergie wird sodann für eine photochemische Reaktion in der Nutzpflanze genutzt, in der Elektronen transportiert werden und außerdem Sauerstoff freigesetzt wird.
  • Auf der Donorseite des PSI liegt ein Triplett von Molekülen, die in Serie verbunden sind, nämlich P-700, Plastocyanin und Cytochrom-f. Wenn Licht durch das PSI-System absorbiert wird, wird P-700 zu P-700+ oxidiert. Der Zustand des P700-Moleküls kann durch Messungen der Absorption bei einer spezifischen Wellenlänge (vorzugsweise 820 nm) bestimmt werden.
  • Die direkte Wirkung der Anwendung eines Herbizids, das in den Stoffwechsel der Nutzpflanze eingreift, z.B. Glyphosat, besteht in einer Blockierung der Synthese bestimmter Aminosäuren. Dadurch wird die Proteinsynthese blockiert und auf diese Weise eine ganze Reihe von Prozessen in der Pflanze beeinträchtigt. Einer der wichtigsten Prozesse in Pflanzen ist der Photosynthese-Prozess: aus Kohlendioxid und Wasser werden unter Verwendung von Lichtenergie Assimilationsprodukte produziert. Da dieser Prozess in den Stoffwechsel der Pflanze integriert ist und dadurch reguliert wird, und da er außerdem eng mit der Menge von Aminosäuren und Proteinen zusammenhängt, beeinträchtigt die Anwendung von Glyphosat die Photosynthese.
  • Es gibt auch noch andere Herbizide, welche an einer anderen Stelle in den Photosynthese-Prozessen Effekte auf die Nutzpflanze ausüben. Ein Herbizid, z.B. Paraquat, greift in die Beziehung zwischen dem Elektronentransport und dem Stoffwechsel der Nutzpflanze ein, und Herbizide, z.B. DCMU und Metribuzin, beeinflussen den Photosynthese-Prozess direkt.
  • Nach einem plötzlichen Anstieg der Lichtintensität ist das Gleichgewicht in einer Nutzpflanze zwischen dem Elektronentransport, der Regulation davon und dem Stoffwechsel gestört. Das Ergebnis ist ein vorübergehender Zustand, in dem der Oxidationsgrad von P700 durch die übermäßige Reduktion von Fd und der Elektronentransportkette des Photosystems I eingeschränkt wird. Die fortschreitende Rückkehr zum normalen Betriebs-Gleichgewicht zwischen dem Elektronentransport und dem Stoffwechsel führt im Verlauf der Zeit, beginnend mit dem Anstieg in der Lichtexposition, zu einer zunehmenden Oxidation des Bestands an P700. Eine wichtige Folge der komplexen Wechselwirkung zwischen dem Stoffwechsel und dem photosynthetischen Elektronentransport besteht darin, dass der letztere sehr empfindlich gegenüber Störungen in der Umgebung und im physiologischen Zustand des Organismus ist. Eine solche Störung wird die Kinetiken der Redoxprozesse in der Regulation der photosynthetischen Elek tronentransportkette im Bereich von P700 beeinträchtigen.
  • Eine solche Störung kann die Wirkung der Anwendung eines Herbizids sein. Das Ergebnis dieser Störung besteht darin, dass die Nutzpflanze langsam abstirbt – wodurch nach einiger Zeit sichtbare Effekte entstehen, z.B. die Verfärbung von Blättern.
  • Ein Beispiel eines Herbizids, das auf einer großen Fläche zum Zerstören von Unkräutern angewendet wird, ist das vorstehend erwähnte Glyphosat. Dieses Herbizid ist nicht selektiv, d.h. alle Pflanzen, einschließlich Gräser, breitblättrige Pflanzen und holzige Pflanzen, werden durch diese Substanz zerstört. Glyphosat wirkt, indem es einen biochemischen Stoffwechselweg, den Shikimisäure-Stoffwechselweg, blockiert. Das Enzym EPSPS (Enolpyroylshikimatphosphat-Synthase) wird blockiert, wodurch wiederum die Bildung von aromatischen Aminosäuren blockiert wird. Glyphosat wird insbesondere durch die Blätter aufgenommen und durch die ganze Pflanze transportiert, folglich werden alle Teile zerstört. In niedrigen Dosierungen wirkt es als Wachstumsregulator. Die Folge der Anwendung von Glyphosat als Herbizid ist, dass die Teile über dem Boden schließlich braun werden und die Wurzeln verderben.
  • Glyphosat-resistente Nutzpflanzen werden entwickelt, damit sie widerstandsfähig gegen eine Exposition gegenüber Glyphosat sind. Hierdurch wird es möglich, das Herbizid anzuwenden, nachdem die Nutzpflanze aufgelaufen ist, so dass die Unkräuter, nicht jedoch die Glyphosat-resistenten Nutzpflanzen abgetötet werden. Ein Beispiel einer Glyphosat-resistenten Nutzpflanze ist die „Roundup Ready"-Sojabohne. Roundup ist ein Beispiel eines Glyphosat-Präparats, das von Monsanto vermarktet wird. Andere Handelsnamen, die für Glyphosat-Herbizide verwendet werden, sind Rodeo, Accord und Vision. Die Roundup Ready-Sojabohnen sind genetisch manipulierte Sojabohnen, bei denen ein einzelnes Protein, ein Roundup-resistentes Enzym (CP4-EPSPS), zugefügt wurde. Eine solche Nutzpflanze produziert zwei unterschiedliche EPSPSs, das eigene EPSPS der Nutzpflanze, das durch Roundup blockiert wird, und ein bakterielles CP4-EPSPS, das durch Roundup nicht blockiert wird. Aufgrund des Vorliegens des Enzyms CP4-EPSPS kann die Nutzpflanze in dem EPSPS-Stoffwechselweg weiterhin Aminosäuren herstellen, auch wenn das Herbizid Roundup vorliegt. Da das Enzym CP4-EPSPS überall in der Nutzpflanze vorliegt, wird diese durch das Herbizid in keiner Weise beeinträchtigt.
  • Glyphosat-Herbizide werden eingesetzt, um das Wachstum einer großen Vielfalt von einjährigen, zweijährigen und Dauer-Gräsern, breitblättrigen Unkräutern und holzigen Büschen zu regulieren. Es wird eingesetzt: in Obstgärten, Weinbergen, Plantagen und bei zahlreichen fruchttragenden Nutzpflanzen (Kaffee, Tee, Bananen); für die Entwicklung einer Nutzpflanze, wenn Unkräuter austreiben (Sojabohnen, Getreide, Gemüsepflanzen und Baumwolle); auf nicht bewirtschaftetem Land (an Rändern); in der Forstwirtschaft; in der Gärtnerei und im Gartenbau. Außerdem wird Glyphosat für die Wachstumsregulation bei Erdnüssen und Zuckerrohr verwendet, um das Wachstum zu regulieren und das Reifen der Frucht zu beschleunigen.
  • Obwohl Glyphosat selbst für Mensch und Tiere nicht sehr giftig ist, enthalten Produkte, die Glyphosat enthalten, häufig andere Substanzen, die möglicherweise giftig sind, z.B. das grenzflächenaktive Mittel Polyoxyethylenamin (POEA). Ungebundenes Glyphosat wird durch Bakterien gespalten, weshalb Rückstände nicht sehr schädlich wären. Kürzlich wurde jedoch gezeigt, dass Glyphosat aus bestimmten Bodenarten einfach ausgewaschen werden kann und dass es deshalb in Oberflächenwasser gelangen kann. Außerdem kann die Anwendung von Glyphosat, auch wenn dies nicht beabsichtigst ist, die Wildflora und die Bäume in der Nähe der Fläche, auf der es angewendet wurde, schädigen. Wenn man eine Fläche mit Glyphosat aus der Luft besprüht, kann das Glyphosat noch zwischen 400 bis 800 m entfernt davon niedergehen. Auch das Sprühen vom Boden aus kann empfindliche Pflanzen innerhalb von 100 m Abstand zu der behandelten Fläche schädigen. Man nimmt an, dass Glyphosat auch Baumreihen schädigen kann, die an den Feldrändern stehen, dadurch kommt es zum Absterben der Bäume oder dazu, dass ihre Winterhärte reduziert und ihre Resistenz gegenüber Pilzen geschwächt wird. Deshalb besteht hinsichtlich der Gesundheit und der Umwelt ein Bedarf, die Verwendung des Herbizids einzuschränken.
  • Die Wirksamkeit der Anwendung von Herbiziden ist stark abhängig von nicht vorhersagbaren Faktoren, z.B. Wetterfaktoren, weshalb häufig so hohe Dosen angewendet werden, um sicherzustellen, dass sie wirksam sind. Durch kaltes oder wolkiges Wetter kann die Aktivität oder die Aufnahme von Glyphosat herabgesetzt werden, ein starker Regen unmittelbar nach der Anwendung kann die Chemikalie von den Blättern abwaschen und eine erneute Anwendung erforderlich machen.
  • Es ist möglich, die Wirkung von Glyphosat oder eines Herbizids im Allgemeinen auf eine Nutzpflanze mit Hilfe einer Absorptionsmessung nach einem Anstieg der Umgebungslichtexposition mit der Messapparatur 1 zu messen, die vorstehend mit Bezug auf 1 beschrieben wird. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass es nicht schädlich, nicht invasiv und rasch durchzuführen ist und dass die Wirksamkeit des angewendeten Herbizids bereits gemessen werden kann, wenn noch keine sichtbaren Anzeichen vorliegen.
  • Die Messapparatur 1 misst den Oxidationszustand des Moleküls P700 oder den Oxidationszustand von anderen Komponenten des photosynthetischen Elektronentransportsystems, die damit im Gleichgewicht stehen (z.B. Plastocyanin oder Cytochrom-f). Mit der Messapparatur wird der Oxidationszustand anhand einer Vorrichtung für spektrophotometrische Verfahren (Absorptionsmessung) bestimmt, wobei jedoch der Oxidationszustand auch durch Elektronen-Spin-Resonanz gemessen werden kann.
  • Der am besten geeignete Wellenlängenbereich für die direkte Messung des Oxidationszustands von P700-Molekülen mit der Vorrichtung zur Absorptionsmessung 4 liegt zwischen 800 und 900 nm und beträgt vorzugsweise 820 nm. Jedoch können für diesen Zweck auch andere Wellenlängen eingesetzt werden. P700-Moleküle und Plastocyanin zeigen nach der Oxidation einen Anstieg in der Absorption im Bereich dieser Wellenlänge.
  • Die Vorrichtung für die Lichtexposition 3 ergibt eine schrittweise Steigerung der Umgebungslichtexposition der Nutzpflanze. Die erforderliche Änderung in der Intensität hängt vom Typ der Nutzpflanze und ihrer Vorgeschichte ab und muss ausreichend sein, um das Gleichgewicht zwischen dem Elektronentransport und dem Bedarf des Stoffwechsels deutlich zu stören. Das Verfahren wird vorzugsweise bei Nutzpflanzen angewendet, die eine bestimmte Zeit in fast völliger Dunkelheit gehalten wurden (z.B. fünf Minuten), oder die in einer Umgebung mit einer geringen Lichtintensität gehalten wurden.
  • Die Vorrichtungen zur Absorptionsmessung 4, 5, 6 werden angeschaltet, bevor die Intensität des Umgebungslichts erhöht wird, so dass ein eindeutiges Null-Niveau der Messung bestimmt werden kann. Für diesen Zweck reicht normalerweise ein Zeitraum von zehn Sekunden aus.
  • Nachdem die Intensität des Umgebungslichts erhöht wurde, wird die Absorption mit der Vorrichtung zur Absorptionsmessung 4 gemessen, und die Ergebnisse werden zur Bearbeitungsvorrichtung 7 geschickt, wo sie gespeichert, bearbeitet und dargestellt werden.
  • Gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung wird ein bestimmter Redoxkinetik-Parameter mit einem Vergleichswert verglichen. Die Bearbeitungsvorrichtung 7 der Messapparatur 1 ist vorzugsweise so eingestellt, dass sie diesen Vergleich durchführen kann. Der Vergleich des mindestens einen Redoxkinetik-Parameters zum Bestimmen der Wirksamkeit des angewendeten Herbizids kann auf verschiedene Arten erfolgen. Der mindestens eine Vergleichswert kann ein theoretischer oder ein empirisch bestimmter erwarteter Wert sein. Dies kann erst erfolgen, wenn ein ausreichendes Wissen über das theoretische Verhalten einer Nutzpflanze verfügbar ist oder wenn ausreichend Messungen an einer bestimmten Nutzpflanze durchgeführt wurden, um ein empirisches Erwartungsmodell zu erstellen. Der Redoxkinetik-Prameter, der mit dem Verfahren und der Messapparatur 1 erhalten wird, kann auch mit einem Wert verglichen werden, der in der gleichen Nutzpflanze vor Anwendung des Herbizids gemessen wurde. Durch diese Art von Vergleich werden alle Typen von Schwankungen in der Messung ausgeschlossen, die das Ergebnis von äußeren Einflüssen sind. Außerdem kann eine Messung durch Vorrichtungen des vorliegenden Verfahrens und durch die Messapparatur 1 mehrmals durchgeführt werden, ein Ergebnis hiervon ist, dass die fortschreiten de Wirkung der Anwendung eines Herbizids verfolgt werden kann. Die Messung kann z.B. alle 24 Stunden erfolgen, oder sie kann nach jedem Übergang von der Dunkelheit zum Licht erfolgen, wenn die Nutzpflanze in anderen Licht-Dunkel-Zyklen gezüchtet wird.
  • 2 zeigt eine graphische Darstellung von Änderungen in der Absorption über der Zeit, gemessen gemäß der vorliegenden Erfindung, für eine mit Glyphosat behandelte Tomatenpflanze. Die Zeit ist auf der horizontalen Achse aufgetragen, und die Absorption des Lichts mit einer Wellenlänge von 820 nm, die in einer direkten Beziehung zur Menge der oxidierten P700-Moleküle steht, die im Messbereich vorliegen, ist auf der vertikalen Achse dargestellt. Die Änderungen in der Absorption wurden unmittelbar nach der Änderung im Umgebungslicht von einem niedrigen Niveau zu einem hohen Niveau gemessen, wobei das hohe Niveau eine Intensität von 300 μMol m–2s–1 aufwies. Kurve I stellt die Änderungen in der Absorption am Tag vor der Behandlung mit Glyphosat dar. Kurve II gibt die Änderungen in der Absorption am ersten Tag nach der Behandlung der Tomatenpflanze mit Glyphosat wider. Kurve III stellt die Änderungen in der Absorption dar, die in der gleichen Tomatenpflanze zu Beginn des zweiten Tages gemessen wurden, und Kurve IV gibt die Änderungen in der Absorption zu Beginn des dritten Tages wider.
  • Die Bearbeitungsvorrichtung 7 ist so ausgestattet, dass die drei Kurven verglichen werden können. Hieraus ist z.B. ersichtlich, dass die Steigung der Kurven am zweiten und am dritten Tag nach der Behandlung mit Glyphosat weniger steil ist. Der Anstieg in der Absorption von Umgebungslicht durch die P-700-Reaktionskerne für die Photosynthese-Prozesse in Tomatenpflanzen findet somit am zweiten und am dritten Tag weniger schnell statt – dies zeigt eine niedrigere Oxidationsrate an. Außerdem ist bei dieser Intensität von Umgebungslicht ersichtlich, dass der asymptotisch erhaltene Wert der Absorption am zweiten und dritten Tag deutlich niedriger ist als am ersten Tag.
  • Die Bearbeitungsvorrichtung 7 ist weiterhin so angeordnet, dass die Oxidationsrate von P700-Molekülen aus den Änderungen in der Absorption bestimmt werden kann. In einer weiteren Ausführungsform ist die Bearbeitungsvorrichtung 7 auch so angeordnet, dass die relative Rate der Zunahme von oxidierten P700-Molekülen (P700+) bestimmt werden kann. Zu diesem Zweck wird der gesamte Bestand an P700-Molekülen im Messbereich der Nutzpflanze bestimmt, danach kann die relative Oxidationsrate als die Zunahme von P700+ mit Bezug auf den gesamten Bestand von P700 ausgedrückt werden. Anschließend kann das Verfahren noch weiter vereinfacht werden, indem die Menge von P700+ zu einem bestimmten Zeitpunkt nach dem Anstieg des Lichtexpositions-Niveaus gemessen wird, anstatt dass die Änderungen über der Zeit gemessen werden.
  • Die gesamte Menge von P700 kann bestimmt werden, indem alle P700-Moleküle im Messbereich mit einer sättigenden Lichtexposition oxidiert werden. Dies kann z.B. erfolgen, indem die Nutzpflanze mit Hilfe der Vorrichtung zur Lichtexposition 3 einem roten Licht (720 nm) in Kombination mit einem Lichtblitz hoher Intensität ausgesetzt wird. Anschließend kann die gesamte Menge von P700 bestimmt werden, indem die Änderung in der Absorption, die nach dem Übergang von der Dunkelheit zum Licht auftritt, und die Änderung in der Absorption, die auf den Lichtblitz folgt, addiert werden. Die Bearbeitungsvorrichtung 7 wurde in einer Ausführungsform so eingestellt, dass die Vorrichtung zur Lichtexposition 3 und die Vorrichtung zur Absorptionsmessung 4 koordiniert werden und die Messergebnisse verarbeitet werden.
  • 3 zeigt die Ergebnisse beim Bestimmen der relativen Oxidationsrate von P700-Molekülen nach der Behandlung einer Tomatenpflanze mit Glyphosat. Die graphische Darstellung zeigt eindeutig, dass die relative Oxidationsrate nach Anwendung von Glyphosat stark herabgesetzt ist. In der unbehandelten Nutzpflanze (Tag 0) betrug die relative Oxidationsrate 2,5%/s, und nach zwei Tagen war diese auf 1%/s abgefallen.
  • Somit kann mit Hilfe dieses Verfahrens die Oxidationsrate von P700-Molekülen aus den Änderungen in der Absorption abgeleitet werden, und die Wirksamkeit der Behandlung der Tomatenpflanze mit Glyphosat kann aus dem Vergleich der Änderungen in der Absorption, die zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Anwendung des Herbizids gemessen wird, bestimmt werden.
  • Dieses Verfahren, in dem die Oxidationsrate von P700 als der charakteristische Redoxkinetik-Parameter bestimmt wird, kann auch nach der Anwendung von anderen Herbiziden, die wie Glyphosat in den Stoffwechsel der Nutzpflanze eingreifen, und Herbiziden, welche die normale Beziehung zwischen dem photosynthetischen Elektronentransport und dem Stoffwechsel der Nutzpflanze stören, z.B. Paraquat, eingesetzt werden. Das Verfahren kann auch verwendet werden, um die Wirksamkeit von Photosynthese-Herbiziden zu bestimmen.
  • Ein weiterer Redoxkinetik-Parameter, der mit der vorliegenden Erfindung bestimmt werden kann, um die Wirksamkeit der Anwendung eines Herbizids zu ermitteln, steht mit der Reduktion von Molekülen in Zusammenhang, die auf der Donorseite des Elektronentransportsystems der Nutzpflanze liegen, z.B. P700, Plastocyanin und Cytochrom-f. Dieses Verfahren wird vorzugsweise bei photosynthetischen Herbiziden, z.B. DCMU oder Metribuzin, eingesetzt.
  • Zum Bestimmen der Reduktionskinetiken dieser Moleküle wird das Umgebungslicht mit Hilfe der Vorrichtung für die Lichtexposition 3 erhöht, und zwar nicht in Schritten, sondern in Pulsen während eines ersten Lichtexpositions-Zeitraums. Photosynthetische Herbizide haben eine direkte Wirkung auf den Photosynthese-Prozess einer Nutzpflanze. Wenn die Lichtexposition zum ersten Lichtexpositions-Niveau zurückkehrt, werden die oxidierten Moleküle durch die Photosynthese-Prozesse und andere Prozesse in der Nutzpflanze reduziert. Der Photosynthese-Prozess ist durch eine höhere Reduktionsrate als die anderen Prozesse gekennzeichnet. Anschließend können charakteristische Reduktionskinetik-Parameter, z.B. die Reduktionsrate, aus den Änderungen in der Absorption, die mindestens während und nach dem ersten Lichtexpositions-Zeitraum gemessen wird, abgeleitet werden, so dass abgeleitet werden kann, ob das angewendete Herbizid eine Wirkung auf die Blockierung der Elektronentransportkette des Photosynthese-Prozesses der Nutzpflanze hat.
  • Die Herbizide haben die Wirkung, dass die Photosynthese in einem Teil des Blatts blockiert wird, wo die Absorption gemessen wird. Ein Ergebnis hiervon ist, dass nicht alle oxidierten Moleküle gleich schnell reduziert werden. Dies wird aus den Änderungen in der Absorption insofern ersichtlich, als die gemessene Absorption nicht schnell zu dem Niveau vor der Lichtexposition mit dem zweiten Lichtexpositions-Niveau zurückkehrt. In einem vollständig betroffenen Blatt werden die oxidierten Moleküle nur langsam reduziert, und die Absorption ändert sich während des Messzeitraums kaum. In diesem Fall kann der Redoxkinetik-Parameter der Grad der Reduktion von oxidierten Molekülen sein. Dieser Parameter kann auch als der prozentuale Anteil von Molekülen, die am Ende des Messzeitraums noch oxidiert sind, mit Bezug auf die anfangs oxidierten Moleküle ausgedrückt werden.
  • Für die meisten Nutzpflanzen ist eine Lichtexposition mit einem zweiten Lichtexpositions-Niveau für 1 bis 5 Millisekunden ausreichend, um einige der Moleküle zu oxidieren. Die Vorrichtung zur Absorptionsmessung 4 steuert die Lichtquelle 5, so dass sie die Absorption während der Lichtexposition und nach der Lichtexposition mit Hilfe des Lichtdetektors 6 während eines Messzeitraums zwischen 30 und 100 Millisekunden, z.B. von 60 Sekunden, messen kann. Die Messungen werden außerdem vor der Lichtexposition mit dem zweiten Lichtexpositions-Niveau eine bestimmte Zeit durchgeführt, so dass man ein eindeutiges Basisniveau der Absorptionsmessung bestimmen kann. Genau wie im Fall des vorher beschriebenen Verfahrens wird bevorzugt eine Wellenlänge von 820 nm für die Messung der Absorption durch oxidierte P700-Moleküle eingesetzt.
  • Während des Lichtexpositions-Pulses wird z.B. die Änderung in der Absorption durch oxidierte P700-Moleküle gemessen, und nach dem Lichtexpositions-Puls kann die Reduktionsrate oder der Grad der Reduktion bestimmt werden.
  • Die 4a bis 4c zeigen jeweils eine Änderung in der Absorption mit unterschiedlichen Effekten der Anwendung des photosynthetischen Herbizids Metribuzin. 4a zeigt die Situation, in der keine Herbizid-Wirkung sichtbar ist. Alle oxidierten P700-Moleküle werden nach dem kurzen Lichtexpositions-Puls rasch wieder reduziert. Nach etwa 60 Millisekunden ist das Absorptionsniveau wieder das gleiche wie vor dem Lichtexpositions-Puls. Somit zeigt das Blatt keine Schädigung. 4b zeigt die graphische Darstellung einer Messung an einem Blatt, das durch ein aufgetragenes Herbizid im Ganzen beeinträchtigt wurde. Das Absorptionsniveau nach dem ersten Lichtexpositions-Puls bleibt im Wesentlichen das gleiche, dies zeigt eine Schädigung von 100% an. Ein dazwischen liegender Fall ist in 4c dargestellt. Ein Teil des Blatts wird offensichtlich durch das Herbizid beeinträchtigt, und in diesem Teil erfolgt im Wesentlichen keine Reduktion der oxidierten P700-Moleküle. Im nicht betroffenen Teil findet eine Reduktion statt. In der neuen Fließgleichgewicht-Situation wurden 45% der oxidierten P700-Moleküle nicht reduziert.
  • Die 5a bis 5c zeigen die prozentualen Schädigung an Blättern von Chenopodium album nach der Behandlung mit verschiedenen Konzentrationen von Metribuzin. Für jede Behandlung mit einer jeweils anderen Konzentration wurden zwei Blätter von vier einzelnen Pflanzen gemessen. Die verschiedenen Konzentrationen sind auf der horizontalen Achse angegeben. Die folgenden Konzentrationen wurden verwendet: 1 = 0 kg/ha; 2 = 0,008 kg/ha; 3 = 0,016 kg/ha; 4 = 0,03 kg/ha; 5 = 0,06 kg/ha; 6: 0,125 kg/ha; 7 = 0,25 kg/ha; 8 = 0,5 kg/ha; 9 = 1 kg/ha. 5a zeigt die prozentuale Schädigung einen Tag nach Anwendung des Herbizids, 5b zwei Tage danach und 5c drei Tage danach. Aus den graphischen Darstellungen ist ersichtlich, dass es eine deutliche Beziehung zwischen der Konzentration der Behandlung mit dem Herbizid und der gemessenen prozentualen Schädigung gibt. Es ist ersichtlich, dass bereits nach einem Tag abgeschätzt werden kann, ob die Behandlung ausreichend wirksam ist. Ein Ergebnis hiervon ist, dass es möglich wird, eine bestimmte Fläche mit so niedrigen Konzentrationen wie möglich zu behandeln und bereits nach einem Tag zu bestimmen, ob eine weitere Behandlung erforderlich ist. Ein Ergebnis hiervon ist, dass es ausreichend sein kann, eine bestimmte Fläche mit so wenig Herbizid wie möglich zu behandeln, dies ist vorteilhaft, da auf diese Weise die schädlichen Wirkungen für die Umwelt eingeschränkt werden können.
  • Mit dem vorstehend beschriebenen Verfahren und der vorstehend beschriebenen Apparatur ist es somit möglich, die Wirksamkeit der Behandlung bereits kurze Zeit nach der Behandlung einer Nutzpflanze oder eines Feldes mit einem Herbizid zu bestimmen, und zwar zu einem Zeitpunkt, wenn noch keinerlei Anzeichen der Wirksamkeit des Herbizids, z.B. eine Verfärbung von Blättern, sichtbar sind.

Claims (15)

  1. Verfahren zum Messen der Wirkung eines externen Faktors auf eine Nutzpflanze, umfassend die Schritte: Überführen von mindestens einer Art von verschiedenen Arten von Molekülen, die auf der Donorseite des Elektronentransportsystems der Nutzpflanze liegen, in einen oxidierten Zustand, wobei der Vorgang des Überführens in den oxidierten Zustand nach einem ersten Zeitraum, nachdem der externe Faktor erscheint, stattfindet; Messen der Absorption durch die oxidierten Moleküle in der Nutzpflanze bei einer Wellenlänge, die durch die oxidierten Moleküle bestimmt wird; Ableiten von mindestens einem Redoxkinetik-Parameter der mindestens einen Art von Molekülen aus der Absorptionsmessung; und Vergleichen des mindestens einen Redoxkinetik-Parameters mit mindestens einem Vergleichswert, um die Wirkung des externen Faktors zu bestimmen, wobei der Vorgang des Überführens in den oxidierten Zustand stattfindet, indem die Lichtexposition der Nutzpflanze von einem ersten Lichtexpositions-Niveau auf ein zweites Lichtexpositions-Niveau gesteigert wird; die Absorptionsmessung mindestens während der Lichtexposition mit dem zweiten Lichtexpositions-Niveau stattfindet, und der mindestens eine Redoxkinetik-Parameter die Oxidationsänderung über der Zeit der mindestens einen Art von Molekülen ist.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkung des externen Faktors durch Luftverschmutzung, Verunreinigung des Bodens oder die Anwendung eines Herbizids verursacht wird, wobei das Herbizid aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus einem Herbizid, das in den Stoffwechsel der Nutzpflanze eingreift, einem Herbizid, das die normale Beziehung zwischen dem photosynthetischen Elektronentransport und dem Stoffwechsel der Nutzpflanze beein trächtigt, oder einem Herbizid, das eine direkte Wirkung auf die Photosynthese hat, besteht.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtexposition mit dem zweiten Lichtexpositions-Niveau zwei bis zehn Minuten, z.B. vier Minuten, stattfindet.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Messung der Absorption auch zum Teil bei dem ersten Lichtexpositions-Niveau stattfindet, um in der Lage zu sein, ein Basisniveau der Absorption beim ersten Lichtexpositions-Niveau zu bestimmen.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren den weiteren Schritt umfasst: Bestimmen der Gesamtmenge der mindestens einen Art von Molekülen mit Hilfe der Absorptionsmessung während der Oxidation von allen vorliegenden Molekülen durch eine sättigende Lichtexposition; und dadurch, dass der Redoxkinetik-Parameter aus der Zunahme an oxidierten Molekülen mit Bezug auf die Gesamtmenge der mindestens einen Art von Molekülen hergeleitet wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Absorptionsmessung zu einem bestimmten Zeitpunkt nach dem Übergang vom ersten Lichtexpositions-Niveau zum zweiten Lichtexpositions-Niveau stattfindet, und der Redoxkinetik-Parameter die Menge von oxidierten Molekülen ist, die aus der Absorptionsmessung mit Bezug auf die Gesamtmenge der mindestens einen Art von Molekülen hergeleitet wird.
  7. Verfahren zum Messen der Wirkung eines externen Faktors auf eine Nutzpflanze, umfassend die Schritte: Überführen von mindestens einer Art von verschiedenen Arten von Molekülen, die auf der Donorseite des Elektronentransportsystems der Nutzpflanze liegen, in einen oxidierten Zustand, wobei der Vorgang des Überführens in den oxidierten Zustand nach einem ersten Zeitraum, nachdem der externe Faktor erscheint, stattfindet; Messen der Absorption durch die oxidierten Moleküle in der Nutzpflanze bei einer Wellenlänge, die durch die oxidierten Moleküle bestimmt wird; Ableiten von mindestens einem Redoxkinetik-Parameter der mindestens einen Art von Molekülen aus der Absorptionsmessung; und Vergleichen des mindestens einen Redoxkinetik-Parameters mit mindestens einem Vergleichswert, um die Wirkung des externen Faktors zu bestimmen, wobei der Vorgang des Überführens in den oxidierten Zustand stattfindet, indem die Lichtexposition der Nutzpflanze während eines ersten Lichtexpositions-Zeitraums von einem ersten Lichtexpositions-Niveau auf ein zweites Lichtexpositions-Niveau gesteigert wird; und die Absorptionsmessung mindestens während des ersten Lichtexpositions-Zeitraums und danach stattfindet, und der mindestens eine Redoxkinetik-Parameter die Änderung der Reduktion über der Zeit und/oder das Ausmaß der Reduktion der mindestens einen Art von Molekülen ist.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkung des externen Faktors durch Luftverschmutzung, Verunreinigung des Bodens oder die Anwendung eines Herbizids verursacht wird, wobei das Herbizid ein photosynthetisches Herbizid ist.
  9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Lichtexpositions-Zeitraum zwischen einer und fünf Millisekunden beträgt und dass die Absorptionsmessung 30 bis 100 Millisekunden dauert.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Vergleichswert ein theoretischer erwarteter Wert ist.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Vergleichswert ein empirisch bestimmter erwarteter Wert ist.
  12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Vergleichswert ein Wert ist, der in der Nutzpflanze gemessen wird, bevor der externe Faktor erscheint.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Vergleichswert ein Wert ist, der zu einem anderen Zeitpunkt gemessen wird, nachdem der externe Faktor erscheint.
  14. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Zeitraum 24 Stunden beträgt.
  15. Messapparatur zum Messen der Wirkung eines externen Faktors auf eine bestimmte Nutzpflanze, wobei die Messapparatur bereitgestellt wird mit: Oxidationsmitteln, die so entworfen sind, dass sie mindestens eine Art von verschiedenen Arten von Molekülen, die auf der Donorseite des Elektronentransportsystems der Nutzpflanze liegen, in einen oxidierten Zustand überführen; Mitteln der Absorptionsmessung, die so angeordnet sind, dass sie die Absorption durch die oxidierten Moleküle in der Nutzpflanze bei einer Wellenlänge messen, die durch die oxidierten Moleküle bestimmt wird, wobei die Oxidationsmittel weiterhin so angeordnet sind, dass sie die Moleküle der mindestens einen Art nach einem ersten Zeitraum, nachdem der externe Faktor erscheint, in einen oxidierten Zustand überführen, und dass die Apparatur weiterhin Mittel zur Verarbeitung umfasst, die so angeordnet sind, dass sie aus der Absorptionsmessung mindestens einen Redoxkinetik-Parameter der mindestens einen Art von Molekülen ableiten und den mindestens einen Redoxkinetik-Parameter mit mindestens einem Vergleichswert vergleichen, um die Wirkung des externen Faktors zu bestimmen, wobei die Oxidationsmittel so angeordnet sind, dass sie die mindestens eine Art von verschiedenen Arten von Molekülen, die auf der Donorseite des Elektronentransportsystems der Nutzpflanze liegen, in einen oxidierten Zustand überführen, indem eine Lichtexposition der Nutzpflanze von einem ersten Lichtexpositions-Niveau zu einem zweiten Lichtexpositions-Niveau gesteigert wird, die Mittel der Absorptionsmessung so angeordnet sind, dass sie die Absorption mindestens während der Lichtexposition mit dem zweiten Lichtexpositions-Niveau messen, und die Mittel der Verarbeitung so angeordnet sind, dass sie den mindestens einen Redoxkinetik-Parameter bestimmen, wobei der mindestens eine Redoxkinetik-Parameter die Oxidationsänderung über der Zeit der mindestens einen Art von Molekülen ist.
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