-
Diese
Anmeldung beansprucht die Priorität der japanischen Patentanmeldung
Nr. 11-103239, Anmeldetag 9. April 1999, die durch Verweis zum Gegenstand
der Beschreibung gemacht wird.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Streckfolie. Insbesondere betrifft
die Erfindung eine Streckfolie, die vorwiegend ein Ethylen-(Meth)acrylsäure-(Meth)acrylsäureester-Terpolymeres
oder ein Metallsalzionomeres davon umfasst.
-
PVC-Folien
werden bisher hauptsächlich
als Streckfolien (zum Einwickeln von geschäumten Polystyrol-Schalen mit
einem Gehalt an Nahrungsmitteln) für gewerbliche Zwecke, z. B.
in Supermärkten
und "Convenience
Stores", verwendet.
Jedoch ist in den letzten Jahren aus Umweltgesichtspunkten ein Bedürfnis dahingehend
entstanden, Ersatzprodukte für
PVC zu finden. Auf dem Gebiet der Streckfolien für Verpackungszwecke wurden
die PVC-Folien rasch durch Folien aus Olefinharzen ersetzt.
-
Bisher
wurden zahlreiche Streckfolien vorgeschlagen, bei denen ein Ethylen/ungesättigte Carbonsäure-Copolymeres,
ein Ethylen-ungesättigte
Carbonsäure/ungesättigter
Carbonsäsureester-Terpolymeres
oder ein Ionomeres davon verwendet werden.
-
WO-A-91/16376
beschreibt eine Verpackungsfolie, die mindestens 80% eines Terpolymeren
aus mindestens 50 Gew.-% Ethylen, 2 bis 20 Gew.-% einer ungesättigten
C3-8-Monocarbonsäure und 2 bis 20 Gew.-% eines
Restes, der sich von mindestens einem der Bestandteile Alkylacrylat,
Alkylmethacrylat oder Gemische davon ableitet, umfasst.
-
Die
japanische Offenlegungsschrift (Kokai) 134591/1978 beschreibt eine
Verpackungsfolie aus einem Ethylen-Copolymeren, das (a) Ethylen,
(b) einen ungesättigten
Carbonsäurealkylester,
(c) eine ungesättigte Carbonsäure und
(d) ein Metallsalz einer ungesättigten
Carbonsäure
umfasst, wobei die Komponente (a) in einer Menge von 90 bis 98 Mol-%
enthalten ist, die Komponente (b) in einer Menge von 9,7 bis 2,0
Mol-% enthalten ist, die Komponente (c) in einer Menge von 0 bis
2,5 Mol-% enthalten ist, und die Komponente (d) in einer Menge von
0,3 bis 2,5 Mol-% enthalten ist.
-
Die
japanische Offenlegungsschrift der PCT-Anmeldung (Kohyo) 506820/1992
beschreibt eine Verpackungsfolie, die folgendes umfasst:
- (a) mindestens 80% eines Terpolymeren aus mindestens
50 Gew.-% Ethylen, 2 bis 20 Gew.-% einer ungesättigten Carbonsäure mit
3 bis 8 Kohlenstoffatomen und 2 bis 20 Gew.-% mindestens einer Art
eines Alkylacrylats oder eines Alkylmethacrylats, wobei die Alkylgruppe
2 bis 12 Kohlenstoffatome aufweist, oder einer Komponente, die sich
von einem Gemisch davon ableitet, wobei 0 bis 10% der Säuregruppe
der eine Säuregruppe
enthaltenden Komponente mit mindestens einer Art von Metallionen
neutralisiert sind; und
- (b) 0,1 bis 2 Gew.-% mindestens einer Art eines Sorbitanfettsäureesters;
wobei
mindestens eine Oberfläche
dieser Folie einer Corona- Behandlung
in einem solchen Ausmaß unterworfen
worden ist, das zur Erzielung einer Nass-Zugkraft von 40 bis 50
dyn/cm an der behandelten Oberfläche ausreicht.
-
Die
geprüfte
japanische Patentveröffentlichung
(Kokoku) 100741/1995 beschreibt eine Streckfolie, die durch Blasformgebung
eines Ethylen-Methacrylat-Copolymerharzes
mit einem Gehalt an 8 bis 12 Gew.-% Methacrylsäure erhalten worden ist und
bei Streckung um 100% eine 1,1- bis
1,5-fach größere Zugspannung
sowohl in Maschinen- als auch in Querrichtung aufweist und bei Streckung
um 200% eine um 1,5- bis 2,0-fach höhere Zugspannung
aufweist, bezogen auf die Spannung bei Streckung um 50%.
-
Das
japanische Patent 2642583 beschreibt eine Streckfolie, die vorwiegend
50 bis 99 Gew.-% eines Ethylen-(Meth)acrylsäure-Copolymerharzes und 50 bis 1 Gew.-%
eines Ethylen-(Meth)acrylsäure-(Meth)acrylsäureester-Terpolymerharzes
umfasst und gegebenenfalls ein Antischleiermittel (schleierverhinderndes
Mittel) oder einen Klebrigmacher enthält. In dieser Druckschrift
wird ausgeführt,
dass das vorstehende Bipolymere allein oder das Terpolymere allein
eine 100%-Zugspannung
aufweist, die nicht in einem geeigneten Bereich liegt (110 bis 170
kg/cm2 in Maschinenrichtung der Folie und
60 bis 110 kg/cm2 in Querrichtung) und sich
nicht für
eine automatische Verpackung eignet.
-
Das
Ethylen-(Meth)acrylsäure-Bipolymere
weist im allgemeinen eine hohe Steifigkeit auf, während das
Ethylen-(Meth)acrylsäure-(Meth)acrylsäureester-Terpolymere
eine niedrige Steifigkeit aufweist und weich ist. Dies gilt auch
für Ionomere,
die durch Neutralisation der vorstehenden Copolymeren mit Metallionen
erhalten worden sind. Das Ionomere des vorstehenden Bipolymeren
wird als hartes Ionomeres bezeichnet und das Ionomere des vorstehenden
Terpolymeren wird als weiches Ionomeres bezeichnet.
-
Die
in der Beschreibung des japanischen Patents 2642583 beschriebene
Streckfolie wird erhalten, indem man das vorstehende Bipolymere
und das Terpolymere in einem vorbestimmten Verhältnis so vermischt, dass sich
die Folie für
automatische Verpackungszwecke eignet. Jedoch sind diese beiden
Copolymeren nicht notwendigerweise miteinander verträglich, so
dass der äußere Trübungswert
tendenziell zunimmt. Daher ist die Folie im Hinblick auf die Einsehbarkeit
des verpackten Inhalts noch nicht zufriedenstellend.
-
Ferner
wird die Streckfolie üblicherweise
mit einem Antischleiermittel vermischt, um die Einsehbarkeit des
Inhalts zu verbessern. Wenn die Ionomeren der vorerwähnten Copolymeren
verwendet werden, ergibt sich jedoch während des Formgebungsvorgangs
im Laufe der Zeit eine Tendenz zur Gelbildung, was die Herstellung
der Folie selbst erschwert.
-
Zusammenfassende Darstellung
der Erfindung
-
Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Folie bereitzustellen,
die aus dem vorerwähnten
Terpolymeren oder einem Ionomeren davon besteht, eine hohe Zugspannung
in Maschinenrichtung aufweist und hervorragende mechanische Eigenschaften
und Streckverpackungseigenschaften besitzt, d. h. eine Streckfolie
bereitzustellen, die beim Verpackungsvorgang in geringerem Umfang
reißt,
die in vorteilhafter Weise in Querrichtung abgezogen werden kann,
die eng an den zu verpackenden Behälterwänden haftet und die in hervorragender
Weise wieder ihre Gestalt annimmt, nachdem sie infolge des Verpackungsvorgangs
eingedrückt
und deformiert worden ist.
-
Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Streckfolie
bereitzustellen, die leicht geformt und leicht behandelt werden
kann, die auch in optischer Hinsicht homogen ist, die eine geringe äußere Trübung aufweist
und die die Einsehbarkeit des Inhalts gewährleistet.
-
Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
einer Streckfolie, bei der die Gelbildungstendenz beim Vermischen
mit einem Antischleiermittel unterdrückt ist, ohne dass das Erscheinungsbild
beeinträchtigt
wird oder ohne dass während
der Bearbeitung eine Schaumentwicklung auftritt.
-
Erfindungsgemäß wird eine
Streckfolie bereitgestellt, die aus einer Harzzusammensetzung gebildet ist,
die als Hauptkomponente ein Ethylen/(Meth)acrylsäure/(Meth)acrylsäureester-Terpolymeres
mit nicht mehr als 7 Gew.-% und insbesondere mit weniger als 5 Gew.-%
einer (Meth)acrylsäureester-Einheit
und gegebenenfalls ein Antischleiermittel oder einen Klebrigmacher
enthält,
wobei die Folie bei Streckung um 100 in Maschinenrichtung eine Spannung
von 20 bis 40 MPa aufweist.
-
Es
ist erstrebenswert, dass das erfindungsgemäß verwendete Terpolymere 5
bis 20 Gew.-% (Meth)acrylsäure
und nicht weniger als 0,1 Gew.-%, jedoch weniger als 5 Gew.-% eines
(Meth)acrylsäureesters
enthält.
-
Die
Streckfolie kann durch das Blasverfahren hergestellt werden. Jedoch
kann das erfindungsgemäß verwendete
Terpolymere auch durch das Breitschlitzdüsenverfahren zu einer Folie
geformt werden, was den Vorteil bietet, dass sich die Folie mit
hoher Geschwindigkeit herstellen lässt.
-
Erfindungsgemäß wird ferner
eine Streckfolie bereitgestellt, die aus einer Harzzusammensetzung
gebildet ist, die als eine Hauptkomponente ein Ionomeres enthält, das
durch Ionisieren eines Ethylen/(Meth)acrylsäure/(Meth)acrylsäureester-Terpolymeren,
das weniger als 5 Gew.-% (Meth)acrylsäureester-Einheiten enthält, erhalten
worden ist, wobei die Harzzusammensetzung gegebenenfalls ein Antischleiermittel
oder einen Klebrigmacher enthält.
-
Es
ist erstrebenswert, dass das erfindungsgemäß verwendete Ionomere als Grundlage
ein Copolymeres verwendet, das 5 bis 20 Gew.-% (Meth)acrylsäure und
nicht weniger als 0,1 Gew.-%, jedoch weniger als 5 Gew.-% eines
(Meth)acrylsäureesters
enthält
und einen Ionisationsgrad von 0,1 bis 30% besitzt.
-
Dieses
Ionomere weist ebenfalls den Vorteil auf, dass es durch das Breitschlitzdüsenverfahren
zu einer Folie geformt werden kann.
-
Erfindungsgemäß wird ein
Ethylen/(Meth)acrylsäure/(Meth)acrylsäureester-Terpolymeres
oder ein Alkalimetallionomeres davon als Harz für die Streckfolie verwendet,
das einen (Meth)acrylsäureester
in einer beschränkten
Menge enthält,
so dass dessen Anteil nicht mehr als 7 Gew.-% und insbesondere weniger
als 5 Gew.-% beträgt.
-
Die
erfindungsgemäße Folie
weist bei Streckung um 100% in Maschinenrichtung eine Spannung von 20
bis 40 MPa (196 bis 392 kg/cm2) auf, was
einen im Vergleich zu den herkömmlicherweise
verwendeten Streckfolien erheblich höheren Wert darstellt. Die erfindungsgemäße Folie weist
somit hervorragende mechanische Eigenschaften auf und eignet sich
als Streckfolie.
-
Dies
bedeutet, dass die Streckfolie nicht nur eine verbesserte mechanische
Festigkeit in Maschinenrichtung und eine hervorragende Formbarkeit
aufweist, sondern sich auch durch die Vorteile einer verminderten
Foliendicke, einer verminderten Neigung zum Reißen beim Verpacken, einer hervorragenden
Aufreißbarkeit
in Querrichtung der Folie, einer hervorragenden Haftung an den Behälterwänden, die
zu verpacken sind, und einer hervorragenden Erholung nach Eindrück- und
Deformationsvorgängen
als Folge der Verpackung auszeichnet.
-
Das
Harz für
die erfindungsgemäß verwendete
Folie wird durch direkte Polymerisation von Ethylen, (Meth)acrylsäure und
eines (Meth)acrylsäureesters
hergestellt und weist eine sehr homogene Zusammensetzung und Verteilung
auf, verglichen mit einer Harzzusammensetzung, die durch Vermischen
eines Bipolymeren und eines Terpolymeren hergestellt worden ist.
Das erfindungsgemäß verwendete
Harz kann in günstiger Weise
zu einer Folie geformt und bearbeitet werden. Ferner erweist sich
die gebildete Streckfolie auch in optischer Hinsicht als homogen,
zeigt eine geringere äußere Trübung und
bietet den Vorteil, dass der Inhalt gut einsehbar ist.
-
Erfindungsgemäß wird das
Ionomere des vorstehenden Terpolymeren verwendet. Es ist jedoch
wichtig, dass es sich um ein Ionomeres handelt, das mit einem Alkalimetall
neutralisiert worden ist. Das Ionomere weist eine Struktur auf,
bei der das Copolymere ionisch an den Bereichen der Säuregruppen
vernetzt ist. Es wird angenommen, dass die ionisch vernetzte Struktur
dazu beiträgt,
die vorerwähnte
Eignung zur Streckverpackung zu verbessern, ohne dass die Verformbarkeit
zu Folien beeinträchtigt
wird. Als kationisches Impfmaterial, das zur Einführung der
ionisch vernetzten Struktur verwendet wird, können ein Alkalimetall, ein
Erdalkalimetall oder Zink eingesetzt werden. Bei einem Ionomeren
unter Verwendung von Zink oder einem Erdalkalimetall findet jedoch
eine Reaktion mit dem Antischleiermittel, das in die Folie eingemischt
ist, statt, was die Filmbildungseigenschaften und das Erscheinungsbild
beeinträchtigt.
Erfindungsgemäß wird andererseits
ein Alkalimetall als metallisches Impfmittel für das Ionomere ausgewählt, wodurch
die Umsetzung mit dem Antischleiermittel unterdrückt wird und die Filmbildungseigenschaften
und das Erscheinungsbild verbessert werden.
-
Erfindungsgemäß bedient
man sich eines Ethylen/(Meth)acrylsäure/(Meth)acrylsäureester-Terpolymeren,
das nicht mehr als 7 Gew.-% und insbesondere 0,1 bis (weniger als)
5 Gew.-% eines (Meth)acrylsäureesters
enthält.
-
Wenn
das Bipolymere ohne den Gehalt an der (Meth)acrylsäureester-Einheit verwendet
wird, zeigt die Folie eine verstärkte
Steifigkeit, reißt
beim Verpackungsvorgang und erholt sich nur wenig, nachdem die Folie als
Folge des Verpackungsvorgangs eingedrückt und deformiert worden ist.
-
Wenn
andererseits der Anteil des (Meth)acrylsäureesters den vorstehenden
Bereich übersteigt,
lässt sich
die erfindungsgemäße Aufgabe
zur Bereitstellung einer Streckfolie mit hoher Spannung nicht erreichen und
die Eignung für
Streckverpackungsvorgänge
nimmt demzufolge ab.
-
Erfindungsgemäß gehören zu Beispielen,
die für
den (Meth)acrylsäureester
des Terpolymeren verwendet werden, Methylacrylat, Ethylacrylat,
Isopropylacrylat, n-Butylacrylat, Isobutylacrylat, Isooctylacrylat, Methylmethacrylat,
Ethylmethacrylat und Isobutylmethacrylat.
-
Unter
diesen (Meth)acrylsäureestern
wird vorzugsweise ein (Meth)acrylsäureester verwendet, bei dem
die Alkylgruppe 1 bis 10 Kohlenstoffatome aufweist. Insbesondere
wird Isobutyl(meth)acrylat verwendet.
-
Es
ist erstrebenswert, dass das Terpolymere die (Meth)acrylsäure in einer
Menge von 5 bis 20 Gew.-% und vorzugsweise von 8 bis 15 Gew.-% enthält.
-
Liegt
der Anteil der (Meth)acrylsäure
unter dem vorgenannten Bereich, so ergibt sich tendenziell beim Strecken
der Folie eine unter dem vorgenannten Bereich liegende Spannung.
Liegt der Anteil der (Meth)acrylsäure über dem vorgenannten Bereich,
so besteht andererseits die Tendenz, dass die Spannung beim Strecken
der Folie den vorgenannten Bereich übersteigt. In beiden Fällen ergibt
sich eine schlechtere Eignung für Streckverpackungsvorgänge, verglichen
mit dem Fall, wenn der genannte Anteil innerhalb des vorerwähnten Bereiches
liegt.
-
Es
ist erstrebenswert, dass das Terpolymere eine Schmelzflussrate (JIS
K6760) von 0,1 bis 100 g/10 min und insbesondere von 0,2 bis 30
g/10 min aufweist, und zwar im Hinblick auf die mechanischen Eigenschaften
der Folie und auf die Verformbarkeit zu Folien.
-
Das
erfindungsgemäß verwendete
Terpolymere wird durch direkte Polymerisation von Ethylen, (Meth)acrylsäure und
eines (Meth)acrylsäureesters
hergestellt, entsprechend dem Verfahren zur Herstellung von Polyethylen
nach dem Hochdruckverfahren.
-
Erfindungsgemäß wird auch
das Alkalimetall-Ionomere des Terpolymeren als Harz zur Bildung
der Folie verwendet. Das Terpolymere entspricht in Bezug auf die
Zusammensetzung und die Eigenschaften den vorstehenden Angaben.
-
Das
Ethylen/(Meth)acrylsäure/(Meth)acrylsäureester-Terpolymere
weist einen Ionisationsgrad von 0,1 bis 30%, vorzugsweise von 0,1
bis 10% und insbesondere von 0,1 bis 5% auf.
-
Wenn
der Ionisationsgrad den vorstehenden Bereich übersteigt, so absorbiert das
Ionomere Feuchtigkeit, wodurch Nachteile, z. B. eine Schaumentwicklung
bei der maschinellen Bearbeitung, auftreten.
-
Die
Bedeutung der Verwendung eines Alkalimetalls als ionisches Impfmaterial
für das
Ionomere wurde bereits beschrieben. Beispiele für Alkalimetalle im Ionomeren
sind Lithium, Natrium und Kalium.
-
Das
Terpolymere kann unter Verwendung verschiedener Arten von Verbindungen
eines Alkalimetalls ionisiert werden, z. B. eines Oxids, Hydroxids,
Carbonats, Bicarbonats oder Salzes einer Fettsäure. Die Ionisation wird gemäß einem
allgemein bekannten Verfahren zur Herstellung von Ionomeren durchgeführt.
-
Es
ist erstrebenswert, dass das Ionomere eine Schmelzfließrate (JIS
K6760) von 0,1 bis 100 g/10 min und insbesondere von 0,2 bis 30
g/10 min aufweist, und zwar im Hinblick auf die mechanischen Eigenschaften und
die Formbarkeit zu Folien.
-
Die
Streckfolie kann durch Schmelzextrudieren des vorerwähnten Terpolymeren
oder des Ionomeren davon und durch Formgebung zu einer Folie hergestellt
werden.
-
Das
Harz zur Bildung der Folie umfasst als Hauptkomponente das vorerwähnte Terpolymere
oder das Ionomere davon. Konkret kann die Folie mehr als 50 Gew.-%
und vorzugsweise mehr als 70 Gew.-% des Terpolymeren oder des Ionomeren
davon umfassen. Insbesondere besteht das Harz zur Bildung der Folie
im wesentlichen aus dem Terpolymeren oder aus dessen Ionomeren.
-
Das
Harz zur Bildung der Folie kann gegebenenfalls mit einem Antischleiermittel,
um eine bessere Einsehbarkeit des Inhalts unabhängig vom Vorliegen von Wasser
zu gewährleisten,
oder einem Klebrigmacher, um der Folie eine klebrige Beschaffenheit
zu verleihen, vermischt werden.
-
Als
Beispiele für
Antischleiermittel lassen sich beliebige, an sich bekannte Antischleiermittel
erwähnen,
z. B. solche vom Typ eines Glycerinfettsäureesters, Sorbitanfettsäureesters,
Di- oder Polyglycerinfettsäureesters
und eines Ethylenoxidaddukts, wobei das Antischleiermittel jedoch
keinesfalls hierauf beschränkt
ist.
-
Das
Antischleiermittel kann in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-teilen und vorzugsweise
von 0,1 bis 8 Gew.-teilen pro 100 Gew.-teile des Harzes zur Bildung
der Folie zugemischt werden.
-
Als
Klebrigmacher lassen sich erwähnen:
aliphatische Kohlenwasserstoffharze, aromatische Kohlenwasserstoffharze,
aliphatisch/aromatische, copolymerisierbare Kohlenwasserstoffharze,
alicyclische Kohlenwasserstoffharze, synthetische Terpen-Kohlenwasserstoffharze,
Terpen-Kohlenwasserstoffharze, Cumaron-Inden-Kohlenwasserstoffharze, niedermolekulare
Styrolharze, Kolophonium-Kohlenwasserstoffharze
oder Kombinationen davon, wobei selbstverständlich der Klebrigmacher nicht
hierauf beschränkt
ist.
-
Der
Klebrigmacher kann in einer Menge von 0,1 bis 15 Gew.-teilen und
insbesondere von 0,1 bis 10 Gew.-teilen pro 100 Gew.-teile des Harzes
zur Bildung der Folie zugemischt werden.
-
Das
Harz zur Bildung der erfindungsgemäßen Folie kann mit allgemein
bekannten Harzzuschlagsstoffen vermischt werden, z. B. mit farbgebenden
Mitteln, Wärmestabilisatoren,
Stabilisatoren zur Erzielung einer wetterfesten Beschaffenheit,
Antioxidationsmitteln, Mitteln zur Verhinderung der Alterung, Lichtschutzmitteln, UV-Absorbern,
antistatisch ausrüstenden
Mitteln, Gleitmitteln, wie Metallseifen oder Wachsen, Reformierharzen
oder Kautschuk, und zwar nach bekannten Rezepturen.
-
Die
erfindungsgemäße Streckfolie
weist das Merkmal auf, dass sie bei Streckung um 100% in Maschinenrichtung
(MD) eine Spannung von 20 bis 40 MPa besitzt und somit bei Streckung
in Maschinenrichtung eine Spannung zeigt, die in einem hohen Bereich
liegt.
-
Die
erfindungsgemäße Streckfolie
weist andererseits eine Spannung auf, die bei Streckung um 100% in
Querrichtung (TD) in einem niedrigen Bereich von 5 bis 20 MPa liegt.
-
Somit
weist die erfindungsgemäße Streckfolie
bei Streckung um 100% ein Verhältnis
(MD/TD) der Spannung in Maschinenrichtung zur Spannung in Querrichtung
von 2 bis 8 auf, und besitzt somit eine hohe Anisotropie der Zugspannung.
Infolgedessen zeigt sie die vorstehend beschriebenen Vorteile sowie
Vorteile in Bezug auf die Produktivität, die nachstehend erläutert werden.
-
Die
erfindungsgemäße Streckfolie
weist eine hohe Zugspannung in Maschinenrichtung auf und ermöglicht somit
eine erhebliche Verringerung der Foliendicke. Die Folie kann im
allgemeinen eine Dicke von 5 bis 20 μm und insbesondere von 7 bis
18 μm aufweisen,
wobei die Dicke je nach den Einsatzmöglichkeiten variieren kann.
-
Die
erfindungsgemäße Streckfolie
kann durch das Blasverfahren hergestellt werden. Jedoch lässt sich das
erfindungsgemäße Terpolymere
durch das Breitschlitzdüsenverfahren
mit hoher Geschwindigkeit bilden, was einen Vorteil darstellt.
-
Bei
der Formgebung der Folie wird das Harz auf eine Temperatur, die über dem
Schmelzpunkt, jedoch unter der Zersetzungstemperatur des Harzes
liegt, erwärmt.
Im allgemeinen wird das Harz auf einen Temperaturbereich von 180
bis 240°C
erwärmt.
-
Somit
wird das Terpolymere oder das Ionomere davon durch das Breitschlitzdüsengießverfahren
zu einer Folie geformt. Die gebildete Folie wird mit hoher Geschwindigkeit
aufgewickelt, so dass sie in Maschinenrichtung gestreckt wird. Erfindungsgemäß lässt sich
die Folie daher mit einer Geschwindigkeit von 150 m/min oder schneller
herstellen, was gegenüber
der Herstellung mit einer Geschwindigkeit von 50 m/min, der höchsten durch
das Blasverfahren erzielbaren Geschwindigkeit, eine erhöhte Produktivität darstellt.
-
Das
erfindungsgemäß verwendete
Terpolymere und das Ionomere davon besitzen eine hervorragende Verformbarkeit
und zeigen kein nachteiliges Verhalten bei der Formgebung zu einer
Streckfolie, selbst wenn man sich des Blasverfahrens bedient.
-
Beispiele
-
Nachstehend
wird die Erfindung konkret anhand von Beispielen beschrieben, die
jedoch die Erfindung in keiner Weise beschränken. 1.
Ausgangsmaterialien (1)
Ethylen/Methacrylsäure/Isobutylacrylat-Copolymeres
(E/MAA/iBA)
Methacrylsäure | 10
Gew.-% |
Isobutylacrylat | 3
Gew.-% |
MFR | 8,5
g/10 min |
(2)
Ionomeres ➀ Grundpolymeres:
Ethylen/Methacrylsäure/Isobutylacrylat-Copolymeres
(Methacrylsäure
= 10 Gew.-%, Isobutylacrylat = 3 Gew.-%)
Metallionen-Impfmaterial | Natrium |
Ionisationsgrad | 2% |
MFR | 7,9
g/10 min |
(3)
Ionomeres ➁ Grundpolymeres:
Ethylen/Methacrylsäure/Isobutylacrylat-Copolymeres
(Methacrylsäure
= 10 Gew.-%, Isobutylacrylat = 10 Gew.-%)
Metallionen-Impfmaterial | Natrium |
Ionisationsgrad | 36% |
MFR | 1,1
g/10 min |
(4)
Ionomeres ➂ Grundpolymeres:
Ethylen/Methacrylsäure-Copolymeres
(Methacrylsäure
= 10 Gew.-%)
Metallionen-Impfmaterial | Natrium |
Ionisationsgrad | 50% |
MFR | 1,3
g/10 min |
(5)
Ionomeres ➃ Grundpolymeres:
Ethylen/Methacrylsäure/Isobutylacrylat-Copolymeres
(Methacrylsäure
= 10 Gew.-%, Isobutylacrylat = 3 Gew.-%)
Metallionen-Impfmaterial | Magnesium |
Ionisationsgrad | 2% |
MFR | 8,0
g/10 min |
(6)
Ionomeres ➄ Grundpolymeres:
Ethylen/Methacrylsäure/Isobutylacrylat-Copolymeres
(Methacrylsäure
= 10 Gew.-%, Isobutylacrylat = 3 Gew.-%)
Metallionen-Impfmaterial | Zink |
Ionisationsgrad | 2% |
MFR | 8,0
g/10 min |
-
2. Herstellungsverfahren
-
Ein
Gemisch aus 98 Gew.-% des vorstehenden Harzes und 2 Gew.-% Diglycerinoleat
(O-71DE, Produkt der Fa. Riken Vitamin Co.) wurde unter Verwendung
der nachstehend beschriebenen Vorrichtungen zu Folien geformt. – Breitschlitzdüsenverfahren
Extruder | 65
mm Durchmesser (L/D = 32) Schnecke vom vollgängigen Typ |
Werkzeug | Kleiderbügel-Typ
(900 mm breit) |
-
Die
Arbeitstemperatur wurde auf 225°C
(Harztemperatur) eingestellt und die Foliendicke wurde auf 12 μm eingestellt.
Ferner wurde die Aufwickelgeschwindigkeit auf 165 m/min eingestellt. – Blasverfahren
Extruder | 50
mm Durchmesser (L/D = 28) Schnecke Dreistufentyp |
Werkzeug | 150
mm Durchmesser, Spiraltyp |
-
Die
Arbeitstemperatur wurde auf 200°C
(Harztemperatur) eingestellt und die Dicke der Folie wurde auf 12 μm eingestellt.
Ferner wurde die Aufwickelgeschwindigkeit auf 20 m/min eingestellt.
-
3. Bewertungsgesichtspunkte
und Ergebnisse
-
Die
Verformbarkeit während
der Verarbeitung wurde bezüglich
der folgenden Gesichtspunkte bewertet. Die Ergebnisse sind in den
Tabellen 1 und 2 aufgeführt.
-
(1) Reaktivität mit dem
Antischleiermittel
-
Es
wurde geprüft,
ob bei der Umsetzung mit dem Antischleiermittel während der
Formgebung ein Gel entstand.
- O: Keine Gelbildung
- X: Gelbildung im Laufe der Zeit
-
(2) Brüche der Folie
-
Es
wurde geprüft,
ob in der Folie aufgrund von Narben in der Folie während der
Formgebung Brüche auftraten.
- O: Stabile Verarbeitung bei hoher Geschwindigkeit
möglich.
- X: Brüche
entlang der Narben während
der Verarbeitung; eine stabile
-
Bearbeitung
mit hoher Geschwindigkeit war nicht möglich.
-
(3) Erscheinungsbild der
Folie
-
Das
Erscheinungsbild der Folie wurde während der Formgebung geprüft.
- O: Die Folie behielt ihr glattes Erscheinungsbild.
- X: Die Oberfläche
der Folie wurde aufgrund der Bildung von Gel und Klumpen rau.
-
Die
Handhabung der verwendeten Pellets wurde unter Berücksichtigung
der folgenden Gesichtspunkte bewertet. Die Ergebnisse sind in den
Tabellen 1 und 2 aufgeführt.
-
(1) Hygroskopische Beschaffenheit
-
Um
Defekte, wie Schaumbildung und dergl., bei der Formgebung des Ionomeren
zu einer Folie zu bewerten, wurde die Sättigungsmenge an Wasser beim
Stehenlassen der Pellets am Verarbeitungsort gemessen.
- O: Die Sättigungsmenge
an Wasser war bei einer Atmosphäre
von 30°C
und 90% relativer Feuchtigkeit geringer als 1 000 ppm.
- X: Die Sättigungsmenge
an Wasser überstieg
unter den gleichen Bedingungen den Wert von 1 000 ppm.
-
Die
gebildeten Folien wurden einer Messung ihrer Folieneigenschaften
unter den folgenden Bedingungen unterworfen.
-
(1) Spannung bei Streckung
der Folie
-
- Hantel: Hantel Nr. 1 gemäß JIS K7113
- Kreuzkopfgeschwindigkeit: 200 m/min.
-
Ein
Einwickeltest wurde unter Verwendung von Schalen aus aufgeschäumtem Styrol
und einer automatischen Einwickelmaschine (AW-3600, Produkt der
Fa. Teraoka Seikosha Co.) durchgeführt, um die folgenden Gesichtspunkte
zu bewerten. Die Ergebnisse sind in den Tabellen 1 und 2 aufgeführt.
-
(1) Folienschneideeigenschaften
-
Die
Folie wurde unter Verwendung einer Papiersäge oder einer Metallsäge geschnitten,
um die Leichtigkeit des Schneidevorgangs zu bewerten.
- O: Die Folie ließ sich
in Querrichtung scharf schneiden.
- X: Die Folie ließ sich
in Querrichtung nicht scharf schneiden.
-
(2) Reißen der
Folie
-
Der
Einwickeltest wurde durchgeführt,
wobei die Spannung der Folie variiert wurde. Dabei wurde das Erscheinungsbild
der Folie begutachtet.
- O: Die Folie riss nicht.
- X: Die Folie riss.
-
(3) Faltenbildung beim
Verpacken mit der Folie
-
Die
Haftung am Behälter
aus aufgeschäumtem
Styrol wurde begutachtet.
- O: Die Folie haftete
eng, ohne sich zu verschieben.
- X: Die Folie verschob sich.
-
(4) Erholung nach Eindrücken mit
dem Finger
-
Die
Oberseite der Folienverpackung des Behälters wurde mit einem Finger
mit vorgegebenem Druck eingedrückt.
Sodann wurde der Finger zurückgezogen,
so dass sich die Folie erholte. Die vom Finger hinterlassene Markierung
wurde betrachtet.
- O: Der Finger hinterließ keine
Markierung.
- X: Der Finger hinterließ eine
Markierung.
-
-
-
Gewerbliche Verwertung
-
Erfindungsgemäß werden
ein Ethylen/(Meth)acrylsäure/(Meth)acrylsäureester-Terpolymeres,
das einen (Meth)acrylsäureester
in einer Menge innerhalb eines vorgegebenen Bereiches enthält, oder
ein Ionomeres davon für
eine Streckfolie verwendet. Die Streckfolie weist eine hohe Zugspannung
in Maschinenrichtung und hervorragende mechanische Eigenschaften
auf und eignet sich in hervorragender Weise für Streckverpackungszwecke.
-
Dies
bedeutet, dass die Folie beim Verpackungsvorgang nur wenig reißt, in Querrichtung
in günstiger Weise
aufgerissen werden kann, eng und fest an den Wänden des zu verpackenden Behälters haftet
und nach Eindrücken
und Deformation als Folge des Verpackungsvorgangs sich gut erholt.
-
Das
Harz zur Bildung der Folie wird durch direkte Polymerisation der
vorerwähnten
drei Komponenten hergestellt, weist eine homogene Zusammensetzung
auf, kann in günstiger
Weise zu einer Folie geformt werden und lässt sich gut verarbeiten. Ferner
ist die gebildete Streckfolie auch in optischer Hinsicht homogen, weist
eine geringe äußere Trübung auf
und gewährleistet
in hervorragender Weise die Einsehbarkeit des Inhalts.
-
Auch
bei Verwendung des Ionomeren als Harz zur Bildung der Folie wird
die Gelbildungstendenz beim Zumischen eines Antischleiermittels
unterdrückt.
Es ergibt sich eine hervorragende Beschaffenheit in Bezug auf das
Erscheinungsbild und die hygroskopischen Eigenschaften.
-
Somit
eignet sich die erfindungsgemäße Streckfolie
für die
Verpackung von Fisch und Meeresfrüchten, Fleisch, Gemüse, Obst
und Gerichten, die in Kunststoffschalen gebracht werden oder darin
enthalten sind.