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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines osteokonduktiven
Materials vor allem zur Verwendung auf den Gebieten der dentalen,
orthopädischen
und plastischen Chirurgie, um die Bildung von neuem Knochen zu beschleunigen.
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Im
Allgemeinen wird das osteokonduktive Material in der Nachbarschaft
oder in das Innere eines existierenden Knochens implantiert. In
diesem Zustand kann das osteokonduktive Material einen neuen Knochen
bilden, der mit dem existierenden Knochen verbunden ist.
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Ein
herkömmliches
osteokonduktives Material des beschriebenen Typs ist bekannt, welches
eine härtbare
Zusammensetzung umfaßt,
die Chitosan enthält.
Die härtbare
Zusammensetzung wird durch eine Mischung einer sauren wäßrigen Lösung von Chitosan,
partikulärem
Hydroxyapatit, Zinkoxid und/oder Magnesiumoxid hergestellt. Das
herkömmliche
osteokonduktives Material zeigt eine ausgezeichnete Affinität zu einem
Zahn und einem Knochen und wird in einem neutralen Bereich gehärtet. Eine
solche härtbare
Zusammensetzung ist in der Japanischen Patentveröffentlichung (JP-A) Nr. H01-208347
(208347/1989) offenbart.
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Das
herkömmliche
osteokonduktive Material ist jedoch insofern nachteilig, als ein
langer Zeitraum bis zur Bildung von neuem Knochen von dem implantierten
osteokonduktiven Material erforderlich ist.
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Es
ist daher ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur
Herstellung eines osteokonduktiven Materials bereitzustellen, das
in der Lage ist, die Bildung von neuem Knochen zu beschleunigen.
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Andere
Ziele der vorliegenden Erfindung werden im Verlauf der Beschreibung
klar werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung eines osteokonduktiven Materials
bereitgestellt. Das Verfahren umfaßt die Schritte der Lösung von
Chitosan durch eine saure wäßrige Lösung, um
ein Chitosan-Sol zu produzieren, des Mischens eines Apatit-Pulvers
in dem Chitosan-Sol, um ein Gemisch zu produzieren, des Trocknens
des Gemisches zu einem getrockneten Material und der Adsorption
von Ringer-Lösung
in dem getrockneten Material, um einen elastischen Körper des osteokonduktiven
Materials zu produzieren.
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Kurze Beschreibung der
Abbildung:
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1 ist
ein Flußschema,
das ein bisheriges Verfahren zur Herstellung eines osteokonduktiven Materials
beschreibt; und
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2 ist
ein Flußschema,
das ein Verfahren zur Herstellung eines osteokonduktiven Materials
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung beschreibt.
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Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsform:
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Bezüglich 1 wird
für ein
besseres Verständnis
der vorliegenden Erfindung zunächst
die Beschreibung hinsichtlich eines Verfahrens zur Herstellung eines
osteokonduktiven Materials nach bisheriger Technik gemacht.
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In
der Weise, wie sie hier nunmehr beschrieben wird, umfaßt das Verfahren
in der bisherigen Technik einen ersten Schritt S1, einen zweiten
Schritt S2, einen dritten Schritt S3, einen vierten Schritt S4, einen
fünften
Schritt S5 und einen sechsten Schritt S6.
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Beim
ersten Schritt S1 wird Chitosan hergestellt. Zu dem Chitosan wird
eine saure wäßrige Lösung zugegeben,
um das Chitosan aufzulösen.
Als Resultat der Auflösung
von Chitosan wird ein Chitosan-Sol produziert. Beim zweiten Schritt
S2 wird ein Apatit-Pulver zu dem Chitosan-Sol zugegeben oder mit
dem Chitosan-Sol gemischt. Beim dritten Schritt S3 wird ein Gemisch
des Apatit-Pulvers und des Chitosan-Sols zu einem gekneteten Gemisch
geknetet. Beim vierten Schritt S4 wird das geknetete Gemisch mittels
einer wäßrigen Lösung neutralisiert,
die die Verbindung enthält.
Beim fünften
Schritt S5 wird das geknetete Gemisch zu einem Trockenmaterial getrocknet.
Beim sechsten Schritt S6 wird das Trockenmaterial mit destilliertem
Wasser oder physiologischer Salzlösung adsorbiert. Somit wird
das Trockenmaterial zu einem osteokonduktiven Material verarbeitet,
das eine elastische Stärke
wie Gummi hat.
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Das
osteokonduktive Material wird in eine Vielzahl von Stücken zerschnitten,
von denen jedes eine optimale Größe haben
kann, die dem kranken Teil entspricht. Zum Beispiel kann das Stück nach
einer Operation wegen Periodontitis zwischen einen Kieferknochen
und das Zahnfleisch geschoben werden, das den Kieferknochen umgibt,
um den Kieferknochen wieder aufzubauen und das Wiederauftreten der
Periodontitis zu vermeiden.
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Mit
diesem osteokonduktiven Material tritt keine Wanderung und kein
Verlust des Apatit-Pulvers auf. Dies ist der Fall, weil das Chitosan-Sol
in ein Gel umgewandelt wird, das somit das Apatit fixiert festhält. Bevor
das Chitosan von einem Organismus vollständig absorbiert wird, wird
osteoides Gewebe produziert und ersetzt einen neuen Knochen.
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Das
osteokonduktive Material ist jedoch dadurch von Vorteil, daß ein langer
Zeitraum bis zur Bildung von neuem Knochen aus dem Implantat des
osteokonduktiven Materials nicht erforderlich ist.
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Bezüglich 2 wird
die Beschreibung hinsichtlich eines Verfahrens zur Herstellung eines
osteokonduktiven Materials gemäß einer
Ausführungsform
dieser Erfindung gemacht.
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Bei
der Weise, wie sie hier beschrieben wird, umfaßt das Verfahren einen ersten
Schritt S11, einen zweiten Schritt S12, einen dritten Schritt S13,
einen vierten Schritt S14, einen fünften Schritt S15, einen sechsten
Schritt S16 und einen siebten Schritt S17.
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Beim
ersten Schritt S11 wird Chitosan hergestellt. Zu dem Chitosan wird
eine saure wäßrige Lösung zugegeben,
um das Chitosan aufzulösen.
Als Resultat der Auflösung
von Chitosan wird ein Chitosan-Sol produziert. Das Chitosan-Sol
umfaßt
zum Beispiel ein Chitin-Chitosan, eine physiologische Salzlösung und
eine Säure.
Als Säure
kann Äpfelsäure, Malonsäure oder
dergleichen verwendet werden.
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Beim
zweiten Schritt S12 wird ein Apatit-Pulver zu dem Chitosan-Sol zugegeben
oder mit dem Chitosan-Sol gemischt. Als Apatit-Pulver wird chemisch
synthetisiertes verwendet, welches aus Hydroxyapatit eines α-Tricalciumphosphats
und/oder eines β-Tricalciumphosphats
gemacht wird.
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Beim
dritten Schritt S13 wird ein Gemisch des Apatit-Pulvers und des
Chitosan-Sols zu einem gekneteten Gemisch geknetet.
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Beim
vierten Schritt S14 wird das geknetete Gemisch mittels einer wäßrigen Lösung neutralisiert, die
die Verbindung enthält.
Als ein Resultat der Neutralisation hat das geknetete Gemisch einen
pH-Wert von 7,0–10,0.
In diesem Fall enthält
die Verbindung mindestens ein Element, das ausgewählt ist
aus der Gruppe der einwertigen oder zweiwertigen Metallelemente.
Bei dem Beispiel, bei dem eine einwertige Metallverbindung in der
Lösung
enthalten ist, wird mindestens eine aus der Gruppe von Natriumchlorid, Natriumbicarbonat
und Natriumpolyphosphat verwendet. Als in der Lösung enthaltene zweiwertige Metallverbindung
wird mindestens eine aus der Gruppe von Zinkoxid und Calciumsilikat
verwendet.
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Beim
fünften
Schritt S15 wird zum Aseptisch-Machen des gekneteten Gemisches eine
Trocknung durchgeführt,
um ein Trockenmaterial zu produzieren. Beim sechsten Schritt S16
wird das Trockenmaterial durch Ethylenoxidgas unter hohem Druck aseptisch
gemacht. Das Trockenmaterial ist das Material, das durch Anwendung
von äußerer Kraft
leicht zu Brechen ist.
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Beim
siebten Schritt S17 wird das Trockenmaterial bei oder vor der Verwendung
als osteokonduktives Material mit Ringer-Lösung adsorbiert. Als Resultat
wird das Trockenmaterial als das osteokonduktive Material zu einem
elastischen Körper
verarbeitet, der die elastische Stärke wie Gummi hat.
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Spezifischer
wird das Trockenmaterial etwa 5–10
Minuten in die Ringer-Lösung eingetaucht,
die so eingestellt ist, daß sie
einen pH-Wert von 7,0–10,0 hat.
Das osteokonduktive Material wird durch die absorbierte Ringer-Lösung veranlaßt, ein
elastischer Körper
wie Gummi zu werden. Danach wird das osteokonduktive Material in
eine Vielzahl von Filmstücken
zerschnitten, von denen jedes eine optimale Größe haben kann, die einem kranken
Teil entspricht. Zum Beispiel kann das Filmstück nach einer Operation wegen
Periodontitis zwischen einen Kieferknochen und das Zahnfleisch geschoben
werden, das den Kieferknochen umgibt, um den Kieferknochen wieder
aufzubauen und das Wiederauftreten der Periodontitis zu vermeiden.
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In
der Weise, wie sie hier beschrieben ist, wurde ein Vergleich zwischen
den osteokonduktiven Materialien durchgeführt, die unter Verwendung von Ringer-Lösung, physiologischer Salzlösung bzw.
destilliertem Wasser hergestellt wurden. Bei jedem der folgenden
Beispiele ist festzuhalten, daß das
Chitosan-Sol physiologische Salzlösung und Äpfelsäure und Chitosan umfaßt und daß das osteokonduktive Material
zu einem Film mit einer Dicke von 0,5 mm geformt wird und dann so
geschnitten wird, daß er eine
Breite von 2 mm und eine Länge
von 3 mm hat.
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[Beispiel 1]
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Bei
Beispiel 1 wurde das Trockenmaterial unter Verwendung von Ringer-Lösung zu dem osteokonduktiven
Material verarbeitet. Das osteokonduktive Material wird als ein
erstes osteokonduktives Material bezeichnet. Bei diesem Fall ergab
die Lösung von
0,33 g CaCl2, 0,3 g KCl und 8,6 g NaCl in
destilliertem Wasser 1.000 ml Ringer-Lösung. Außerdem wurde der pH-Wert des
osteokonduktiven Materials mit Natriumhydroxid und Natriumhydrogencarbonat eingestellt.
Das Aseptisch-Machen unter hohem Druck wird 20 Minuten bei 120°C durchgeführt.
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[Vergleichsbeispiel 2]
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Im
Vergleichsbeispiel 2 wurde das Trockenmaterial unter Verwendung
von destilliertem Wasser zu dem osteokonduktiven Material verarbeitet.
Das osteokonduktive Material wird als ein zweites osteokonduktives
Material bezeichnet.
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[Vergleichsbeispiel 3]
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Im
Vergleichsbeispiel 3 wurde das Trockenmaterial unter Verwendung
von physiologischer Salzlösung
zu dem osteokonduktiven Material verarbeitet. Das osteokonduktive
Material wird als ein drittes osteokonduktives Material bezeichnet.
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Als
nächstes
richtet sich die Beschreibung auf Tiertests unter Verwendung der
osteokonduktiven Materialien, die in Beispiel 1, Vergleichsbeispiel 2
und Vergleichsbeispiel 3 erhalten worden waren.
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Die
Knochenhaut des Kopfskeletts bei jeder von vier Korallenratten wurde
abgezogen. Das osteokonduktive Material wurde den Ratten am Kopfskelett
unter die Knochenhaut implantiert. Danach wurden die Ratten nach
einer Woche, zwei Wochen, drei Wochen, vier Wochen bzw. acht Wochen
getötet.
Es wurden Knochenfragmente der Ratten gesammelt, die mit dem osteokonduktiven
Material gefüllt
waren. Die Knochenfragmente wurden in 10%-iger Formalinlösung eingeweicht,
um nicht zu verwesen. Als nächstes
wurde mit den Knochenfragmenten mit 10%-igen Ethylendiamin-Tetraessigsäure-Dinatrium-Lösungen eine
Decalcifizierung durchgeführt. Danach
wurde jedes der Knochenfragmente in Paraffin eingebettet.
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Verschiedene
Lappen von etwa 4 μm
wurden von diesen Knochenfragmenten produziert. Mit den Lappen wurde
eine Färbung
mit Hämatoxylin-Eosin durchgeführt und
dann wurden sie auf im Stand der Technik bekannte Weise mit einem
optischen Mikroskop untersucht. Das Resultat der Osteogenese für jede Woche
ist im Folgenden ausgeführt.
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[Zustand nach 1 Woche]
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Bei
Verwendung des ersten osteokonduktiven Materials wurde der neue
Knochen an beiden Enden des osteokonduktiven Materials genau unterhalb
des osteokonduktiven Materials beobachtet.
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Bei
Verwendung des zweiten osteokonduktiven Materials ist der neue Knochen
kaum zu beobachten. Das osteokonduktive Material wurde von Bindegewebe
umgeben. Der Abstand zwischen dem osteokonduktiven Material und
dem Knochen eines lebenden Körpers
ist noch weit.
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Bei
Verwendung des dritten osteokonduktiven Materials wurde der neue
Knochen nur an dem Platz beobachtet, der nahe an beiden Enden des
osteokonduktiven Materials ist. Das Bindegewebe wurde zwischen dem
osteokonduktiven Material und dem Knochen des lebenden Körpers zugelassen.
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[Zustand nach 2 Wochen]
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Bei
Verwendung des ersten osteokonduktiven Materials wuchs der neue
Knochen an beiden Enden des osteokonduktiven Materials. Es wurde
beobachtet, daß ein
Teil des osteokonduktiven Materials genau unterhalb des osteokonduktiven
Material durch den neuen Knochen ersetzt wurde.
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Bei
Verwendung des zweiten osteokonduktiven Materials schreitet das
Bindegewebe fort und das osteokonduktive Material wird kaum absorbiert. An
beiden Enden des osteokonduktiven Materials ist kaum Bildung von
neuem Knochen zu sehen.
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Bei
Verwendung des dritten osteokonduktiven Materials wuchs der neue
Knochen an beiden Enden des osteokonduktiven Materials. Das osteokonduktive
Material wird kaum absorbiert.
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[Zustand nach 4 Wochen]
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Bei
Verwendung des ersten osteokonduktiven Materials ist das osteokonduktive
Material ziemlich verteilt. Es wurde viel von dem Teil beobachtet, wo
sich neuer Knochen bildet.
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Bei
Verwendung des zweiten osteokonduktiven Materials schreitet die
Dispergierung des osteokonduktiven Materials fort. Das Bindegewebe
wächst von
beiden Seiten ein und schreitet fort. Es wurde beobachtet, daß der neue
Knochen an beiden Enden des osteokonduktiven Materials wächst.
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Bei
Verwendung des dritten osteokonduktiven Materials wuchs der neue
Knochen an beiden Enden des osteokonduktiven Materials. Das osteokonduktive
Material verteilt sich ziemlich und das Bindegewebe wird absorbiert
und tritt an beiden Enden ein.
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[Zustand nach 8 Wochen]
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Bei
Verwendung des ersten osteokonduktiven Materials wächst der
neue Knochen an beiden Enden des osteokonduktiven Materials weiter.
Etwa 1/2 des osteokonduktiven Materials wurde genau unterhalb des
osteokonduktiven Materials durch neuen Knochen ersetzt. Das osteokonduktive
Material in einem nahen Teil verteilt sich unter der Haut und die Absorption
schritt fort.
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Bei
Verwendung des zweiten osteokonduktiven Materials verteilt sich
das osteokonduktive Material ziemlich. Das Bindegewebe wird absorbiert
und tritt an beiden Enden ein. Der neue Knochen wuchs kaum mehr
als 4 Wochen.
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Bei
Verwendung des dritten osteokonduktiven Materials wuchs der neue
Knochen an beiden Enden des osteokonduktiven Materials. Das osteokonduktive
Material verteilt sich ziemlich. Es wurde jedoch nicht beobachtet,
daß das
osteokonduktive Material einen Teil hatte, der mit dem neuen Knochen verbunden
war.
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Mit
dem vorstehend erwähnten
Verfahren wird es möglich,
ein erstes osteokonduktives Material bereitzustellen, das in der
Lage ist, die Bildung von neuem Knochen zu beschleunigen. Das osteokonduktive
Material dieser Erfindung ist von Nutzen auf den Gebieten der dentalen,
orthopädischen
und plastischen Chirurgie als ein füllendes oder bettendes Material
bei der Wurzelkanalfüllung,
Knochenfüllung und
als Zahnunterstützung
bei Alveolar pyorrhea.
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Der
dritte Schritt S13 in 2 kann bei dem Verfahren der
Herstellung des osteokonduktiven Materials weggelassen werden.