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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Aspirin
(Acetylsalicylsäure,
ASA) ist als Analgetikum/Antipyretikum seit fast einem Jahrhundert
in Verwendung, und es werden weiterhin neue therapeutische Anwendungen
für dieses
Arzneimittel aufgedeckt, beispielsweise zur Absenkung des Risikos
eines Myocardinfarkts oder als Prophylaxe gegen Kolorektalkrebs (Weissmann,
G. (1991) Sci. Am. 264, 84–90;
Ridker, P. M., Cushman, M., Stampfer, M. J., Tracy, R. P. & Hennekens, C.
H. (1997) N. Engl. J. Med. 336, 973–979; Marcus, A. J. (1995)
N. Engl. J. Med. 333, 656–658).
Die Acetylierung der Cyclooxygenasen I und II (COX I und II) und
die anschließende
irreversible Inhibierung von Prostaglandin(PG)- und der Thromboxanbiosynthesen
sind gut verstandene Mechanismen einiger der pharmakologischen ASA-Wirkungen
(Marcus, A. J. (1995) N. Engl. J. Med. 333, 656–658; Herschman, H. R. (1998) Trends
Cardiovasc. Med. 8, 145–150).
Vor kürzerer
Zeit wurde gefunden, dass ASA eine Schaltung in der Eicosanoidbiosynthese
verursacht, wenn die Acetylierung von COX II die Enzymaktivität zur Herstellung
von 15R-Hydroxyeicosatetraensäure aus
Agonist-freigesetzter Arachidonsäure
verändert
(Herschman, H. R. (1998) Trends Cardiovasc. Med. 8, 145–150). Humane
Neutrophile, und andere 5-Lipoxygenase
aufweisende Zellen verwerten dieses Substrat über transzelluläre Biosynthesewege
zur Erzeugung von 15-epi-Lipoxin A4 (15-epi-LXA4) und 15-epi-Lipoxin B4 (15-epi-LXB4)
(Serhan, C. N. (1997) Prostaglandins 53, 107–137; Chiang, N., Takano, T.,
Clish, C. B., Petasis, N. A., Tai, H.-H. & Serhan, C. N. (1998) J. Pharmacol.
Exp. Ther. 287, 779–790).
Diese Aspirin-ausgelösten
Lipoxine (ATL) sind die endogenen 15R enantiomeren Gegenstücke von Lipoxin
A4 (LXA4) und Lipoxin
B4 (LXB4) und weisen
die gleichen Bioaktivitäten
auf (Serhan, C. N. (1997) Prostaglandins 53, 107–137(5)).
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Ungleich
anderen Eicosanoiden (z. B., Leukotrienen, PGs, etc.), die allgemein
als lokale proentzündliche
Mediatoren angesehen werden, zeigen Lipoxine (LX) starke inhibitorische
Wirkungen in verschiedenen Schlüsselereignissen
bei der Entzündung,
wie beispielsweise der Polymorphonuklearzell (PMN)-Chemotaxie, der
Transmigration über
Endothel- und Epithelzellen und der Diapedese von post-kapillaren
Venen (Serhan, C. N. (1997) Prostaglandins 53, 107–137(5)).
LX werden in verschiedenen pathogenen Szenarien in vivo erzeugt,
zum Beispiel: im Lungengewebe von Patienten mit einer schweren Lungenerkrankung;
und durch PMN von Patienten mit Asthma oder rheumatoider Arthritis,
wo deren Gegenwart mit einer klinischen Langzeitverbesserung in
Verbindung gebracht wird (Lee, T. H., Crea, A. E., Gant, V., Spur,
B. W., Marron, B. E., Nicolaou, K. C., Reardon, E., Brezinski, M. & Serhan, C. N.
(1990) Am. Rev. Respir. Dis. 141, 1453–1458; Chavis, C., Chanez,
P., Vachier, I., Bousquet, J., Michel, F. B. & Godard, P. (1995) Biochem. Biophys.
Res. Commun. 207, 273–279;
Chavis, C., Vachier, I., Chanez, P., Bousquet, J. & Godard, P. (1996)
J. Exp. Med. 183, 1633–1643; Thomas,
E., Leroux, J. L., Blotman, F. & Chavis,
C. (1995) Inflamm. Res. 44, 121–124).
Interessanterweise zeigten ATL einen noch größeren Inhibierungsgrad als
natives LX bei der Verhinderung einer Neutrophilenadhäsion, wo
diese zweimal so wirksam sind (Serhan, C. N. (1997) Prostaglandins
53, 107–137).
ATL sind weiterhin stärkere Inhibitoren
der mikrobiellen Induktion der Zytokinfreisetzung. Spezifisch zeigte
15-epi-LXA4 eine größere Inhibierung als LXA4 von S. Typhimurium-induzierter Sekretion
und der Genregulation des starken chemischen Leukozytenfängers IL-8,
erzeugt durch intestinale Epithelzellen (Gewirtz, A. T., McCormick,
B., Neish, A. S., Petasis, N. A., Gronert, K., Serhan, C. N. & Madara, J. L.
(1998) J. Clin. Invest. 101, 1860–1869). Es ist daher wahrscheinlich,
dass zusätzlich
zur Inhibierung der Prostaglandinbildung die Vorteile einer ASA-Therapie
auch aus dem Auslösen
neuer antientzündlicher
Lipidmediatoren resultieren, die lokal eine Down-Regulierung von Leukozyten bewirken.
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US 5,441,951 offenbart Lipoxin-Analoga,
z. B. 15-epi-16-(para-fluor)-phenoxy-LXA
4,
und deren Verwendung zur Behandlung oder Vorbeugung von Entzündungen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von 15-epi-16-(para-fluor)-phenoxy-LXA4 und eines pharmakologisch akzeptablen Trägers, vorausgesetzt
der Träger
ist kein Keton, zur Herstellung eines Arzneimittels in Form eines
Shampoos oder eines Körperreinigungsprodukts
zur Modulierung einer Erkrankung oder eines Zustands, die/der mit
einer Polymorphoneutrophilen(PMN)-Entzündung zusammenhängt, in
einem Subjekt an vivo.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
Erfindung wird anhand der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung im Zusammenhang
mit den anliegenden Abbildungen weitergehend verständlich,
wobei: 1(A) einen anfänglichen
Metabolisierungsschritt der LXA4-Inaktivierung
in Mäusevollblut
und ein 15-Oxo-LXA4 MS/MS-Spektrum zeigt.
LXA4 (21 μM) wurde
ex vivo für
3 Stunden in Mäusevollblut
inkubiert. Das MS/MS-Spektrum des hauptsächlichen Oxo-Produkts deutet auf
15-Oxo-LXA4 hin mit diagnostischen Produktionen
bei m/z: 349 (a = [M-H]–), 331(α – H2O), 313(α – 2H2O), 305 (b = [M-H]–– CO2), 287(b – H2O),
269 (b – 2H2O), 233 (c), und 217 (c-O). (B) Die Biostabilität von LXA4 und stabilen Analoga in Mäusevollblut.
LXA4, 15(R/S)-methyl-LXA4 (ATLa1, welches an C-15 eine racemische Methylgruppe
trägt)
und 15-epi-16-(para-fluor)-phenoxy-LXA4 (ATLa2, in welchem eine voluminöse (parafluor)-Phenoxygruppe,
die ω-Kette
an C-16 ersetzt) wurden zu heparinisiertem Mäusevollblut gegeben (siehe
Verfahren) und bei 37°C
für 0 und
3 h inkubiert. Im Anschluss an eine Zentrifugation bei 800 × g und 0°C wurden
die Plasmaüberstände abgezogen
und in zwei Volumina eiskaltem Methanol gestoppt. Die Lipoxine wurden
durch Festphasenverfahren extrahiert und durch LC/MS/MS quantifiziert.
Die Werte repräsentieren
Mittelwerte ± SEM
(n = 3 – 4).
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2 zeigt,
dass ATLa
2 eine TNF-α-induzierte PMN-Infiltrierung
sowohl durch eine lokale Luftkammer (air pouch)- als i.v.-Verabreichung
verhindert. Bei lokaler Injektion in die Luftkammer, gefolgt von
einer Injektion eines Vehikels (900 μl PBS), induzierte Mäuse-TNF-α (20 ng/100 μl PBS) die
Infiltrierung von 4,8 ± 1,1 × 10
6 PMN in 4 h. Dexamethason (10 μg/Luftkammer),
ASA (1 mg/Luftkammer) und ATLa
2 (10 μg/Luftkammer)
wurden lokal in 900 μl
PBS vor TNF-α verabreicht.
Eine systemische Verabreichung von ATLa
2 wurde durch
intravenöse
Injektion in die Mäuseschwanzvene
durchgeführt
(10 μg/Maus).
4 h nach Injektion des Vehikels allein wurden 2,1 ± 0,7 x
10
5 PMN in der Luftkammer (1 ml steriles
PBS) gefunden. Die Werte bedeuten Mittelwerte ± SEM (n = 3 – 5). *P < 0,05,
P < 0,15 "two-tailed" t-Test nach Student.
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3 zeigt repräsentative Gewebebiopsien von
Luftkammerauskleidungen: Inhibierung einer TNF-α-induzierten PMN-Akkumulation.
(A) Auskleidungsschnitt, entnommen 4 h nach Behandlung mit TNF-α (20 ng/Maus),
der eine erhöhte
Neutrophilenzahl zeigt, niedrig vergrößertes Feld eingesetzt. (B)
4 h im Anschluss an eine TNF-α (20
ng/Maus)-Behandlung entnommener Schnitt mit vorheriger lokaler Verabreichung von
ATLa2 (10 μg/Maus). (C) 4 h im Anschluss
an eine TNF-α-Behandlung
(20 ng/Maus) entnommener Schnitt bei vorheriger intravenöser Verabreichung
von ATLa2 (10 μg/Maus). (D) Schnitt einer unteren
6-Tages-Luftkammerauskleidung,
entnommen einer Maus 4 h im Anschluss an lediglich eine Vehikelbehandlung.
Die Pfeile bezeichnen Neutrophile. Die Abschnitte wurden wie unter "Verfahren" hergestellt und
mit Hematoxylin-Eosin angefärbt.
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4 zeigt,
dass ATLa2 eine PMN-Rekrutierung an einen
Entzündungsort
durch Regulierung der Vasodilatation nicht inhibiert. Der Mäusearteriendruck
wurde mit einem Druck-Messfühler über die
kanülisierte Herzschlagader
beobachtet. Eine Schwanzveneninjektion von Vehikel (100 μl; 0,9% Kochsalz)
zeigte keine Veränderungen
des Arteriendrucks, während
10 μg Iloprost
eine maximale mittlere Abnahme von ~28 mmHg ~50 s nach Injektion
auslöste,
wobei der Druck nach 500 s zur Grundlinie zurückkehrte. 10 μg ATLa2 wurden in 3 Mäuse ohne eine Änderung
des durchschnittlichen Arteriendrucks injiziert. Die Werte bedeuten
Durchschnitt ± SEM
(n = 3).
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5 zeigt,
dass ATLa2 sowohl eine PMA- als auch eine
LTB4-induzierte PMN-Infiltrierung durch
topische Anwendung und nicht intravenöse Injektion inhibiert. ATLa2 wurde topisch (20 μg in 10 μl Aceton) auf das linke Mäuseohr aufgebracht
oder intravenös
(10 μg in
100 μl 0,9%
sterilem Kochsalz) durch die Schwanzvene verabreicht. Eine Entzündung wurde
im linken und rechten Ohr durch topische Anwendung von entweder
LTB4 (1 μg)
oder PMA (100 ng) in Aceton (10 μl)
induziert. Stanzbiopsien wurden nach 24 h gewonnen und die MPO-Aktivität wurde
als Index für
die PMN-Zahl im Ohr gemessen. Die Werte bedeuten Durchschnitt ± SEM (n
= 3). *P < 0,05 "two-tailed" t-Test nach Student.
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6 zeigt
eine ATLa2 Schwanzvenen-Bolusinjektion:
Zeitverlauf im Plasma. BALB/c-Mäuse
(6–8 Wochen)
erhielten intravenöse
Schwanzveneninjektionen von ATLa2 (2 μg/Maus) in
100 μl sterilem
0,9% Kochsalz. Blut wurde durch Herzpunktion erhalten, und ATLa2 wurde durch Festphasenextraktion aus dem
Plasma extrahiert. Die verbleibenden ATLa2-Mengen
wurden durch LC/MS/MS quantifiziert. Die Werte bedeuten Durchschnitt ± SEM (n
= 3).
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In 7 bedeutet
eine Methylesterhydrolyse von ATLa2 zur
freien Säure
in ex vivo-Mäusevollblut. ATLa2 wurde ex vivo in Mäusevollblut inkubiert (2,8 μM) für 0, 2,
5, 10, 15 oder 180 Minuten. Die Inkubationen wurden durch Kühlen des
Blutes auf Eis für
eine Minute, gefolgt von einer Zentrifugation (800 × g) bei
0°C, gestoppt.
Die Plasmaüberstände wurden
in 2 Vol. eiskaltem Methanol gestoppt. Die Proben wurden durch Festphasenextraktion
für die Analyse
zubereitet, und die Menge an freier Säure in der Probe wurde durch LC/MS/MS
quantifiziert. Innerhalb von 10–15
Minuten wird 100% des ATLa2-Methylesters
zur freien Säure ohne
Verlust an Verbindung hydrolysiert. Die Werte bedeuten Durchschnitt ± SEM (n
= 3).
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8 zeigt,
dass ATL-Analoga eine Vasodilatation in isolierten Rattenaorten
induzieren: Relaxation relativ zu Iloprost. Die Ratten wurden mit
Pentobarbital-Überdosierungen
euthanisiert. Die Aorta wurde isoliert, und es wurde eine Vorbelastung
von 300–400
mg gegeben. Die Gefäße wurden
mit U46619 (25 ng/ml) präkontrahiert.
Eine Relaxation wurde mit Zugabe von Iloprost, 5(R/S)-Methyl-LXB4, ATLa1 oder ATLa2 bis auf eine Endkonzentration von μM induziert.
Die Relaxation glatter Aortamuskeln wurde mit einem Kraft-Messfühler gemessen,
und die Daten wurden auf einem PC digitalisiert und gespeichert.
5(R/S)-Methyl-LXB4, ATLa1 und ATLa2 bewirkten eine Relaxation der glatten Muskeln
von 42,8%, 37,0%, 38,1% und 40,0%. Die Werte bedeuten ± SEM (n
= 4 – 6).
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
Merkmale und andere Details der Erfindung werden nun besonders beschrieben
und sind in den Ansprüchen
hervorgehoben. Es versteht sich, dass die bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung nur beispielhaft gezeigt sind und nicht als Einschränkungen
der Erfindung. Die Hauptmerkmale dieser Erfindung können in
verschiedenen Ausführungsformen
eingesetzt werden, ohne vom Umfang der Erfindung abzuweichen. Alle
Erläuterungen
in dieser Beschreibung, die sich auf nicht von den Ansprüchen abgedeckte
Ausführungsformen
beziehen, dienen nur illustrativen oder Vergleichszwecken.
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Aspirin
(ASA) löst
durch die Acetylierung von Cyclooxygenase II eine Umschaltung in
der Biosynthese von Lipidmediatoren aus, was die Prostanoidproduktion
inhibiert und eine 15-epi-Lipoxinerzeugung initiiert. Diese Aspirin-ausgelösten Lipoxine
(ATL) können
einige der vorteilhaften Wirkungen von ASA vermitteln und sind daher
bei der Suche nach neuen Antientzündungsmitteln, die weniger
unerwünschte
Nebenwirkungen aufweisen könnten,
von Interesse. Strukturmodifikationen an der nativen ATL-Struktur
verlängert
deren Biostabilität
in vivo. In Mäusevollblut
waren ATL-Analoga, die am Kohlenstoff 15 (ATLa1)
und am Omegaende (ATLa2) geschützt sind,
nach 3 Stunden jeweils bis ~90 und 100% rückgewinnbar, im Vergleich mit
einem ~40% Verlust von nativem Lipoxin A4 (LXA4). ATLa2 behält die Bioaktivität und inhibierte
bei so geringen Werten wie ~24 nmol/Maus wirksam eine TNF-α-induzierte Leukozytenrekrutierung
in die dorsalen Luftkammer. Eine Inhibierung zeigte sich entweder
durch lokale Verabreichung in die Luftkammer (~77% Inhibierung)
oder über
systemische Verabreichung durch intravenöse Injektion (~85% Inhibition)
und erwies sich als wirksamer als eine lokale Verabreichung von
ASA oder Dexamethason. Die Reihenfolge der Inhibierung einer PMN-Infiltrierung war:
ATLa2 (10 μg, i. v.) ≈ ATLa2 (10 μg, lokal) > ASA (1,0 mg, lokal) ≈ Dexamethason
(10 ug, lokal). Bei topischer Anwendung auf die Mäuseohrhaut
inhibierte ATLa2 auch eine durch Leukotrien
B4 induzierte PMN-Infiltrierung (~78% Inhibierung),
oder eine durch Phorbolester, welcher eine endogene Chemokinproduktion initiiert
(~49% Inhibierung). Diese Ergebnisse deuten daraufhin, dass dieses
fluorierte Analogon eines natürlichen Aspirin-ausgelösten LXA4 entweder durch lokale oder systemische
Verabreichungswege bioerhältlich
ist und ein wirksamerer und präziserer
Inhibitor einer Neutrophilenanhäufung
als ASA ist.
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Abkürzungen:
ASA, Aspirin, Acetylsalicylsäure;
ATL, Aspirin-ausgelöste
Lipoxine; ATLa1, 15(R/S)-Methyl-Lipoxin
A4; ATLa2, 15-epi-16-(para-fluor)-phenoxy-Lipoxin
A4; COX I und II, Cyclooxygenase I und II; 15-epi-LXA4, 15-epi-Lipoxin A4,
5S,6R,15R-Trihydroxyeicosa-7E,9E,11Z,13E-tetraensäure; 15-epi-LXB4, 15-epi-Lipoxin B4,
5S,14R,15R-Trihydroxyeicosa-6E,8Z,10E,12E-tetraensäure; i.
v., intravenös;
LC/MS/MS, Flüssigchromatographie-Tandemmassenspektrometrie;
LTB4, Leukotrien B4,
5S,12R-Dihydroxyeicosa-6E,8Z,10Z,14E-eicosatetraensäure; LX,
Lipoxine; LXA4, Lipoxin A4,
5S,6R,15S-Trihydroxyeicosa-7E,9E,11Z,13E-Tetraensäure; LXB4, Lipoxin B4, 5S,14R,15S-Trihydroxyeicosa-6E,8Z,10E,12E-tetraensäure; PG,
Prostaglandin; PMA, Phorbol-l2-myristat-13-acetat; PMN, polymorphonukleare
Leukozyten; TNF-α, Tumornecrosefaktor α.
-
Die
PMN-Akkumulierung und -Aktivierung spielen zentrale Rollen bei der
Pathogenese eines breiten Bereichs von Erkrankungszuständen wie
rheumatoider Arthritis, Arteriosklerose, Colitis ulcerosa und Psoriasis (Pillinger,
M. H. & Abramson,
S. B. (1995) Rheum.
-
Dis.
Clin. North Am. 21, 691–714;
Hagihara, H., Nomoto, A., Mutoh, S., Yamaguchi, I. & Ono, T. (1991) Atherosclerosis
91, 107–116;
McLaughlan, J. M., Seth, R., Vautier, G., Robins, R. A., Scott,
B. B., Hawkey, C. J. & Jenkins,
D. (1997) J. Pathol. 181, 87–92;
Anezaki, K., Asakura, H., Honma, T., Ishizuka, K., Funakoshi, K.,
Tsukada, Y. & Narisawa,
R. (1998) Intern. Med. 37, 253–258;
Iverson, L. & Kragballe,
K. (1997) in Skin Immune System (SIS), ed. Bos, J. D. (CRC Press,
Boca Raton), S. 227–237).
Daher ist die Aufklärung
endogener regulatorischer Mechanismen, die die neutrophilen Funktionen
steuern können,
von beträchtlichem
therapeutischen Interesse. Da es sich hierbei um kleine lipophile
Verbindungen handelt, die einer organischen Gesamtsynthese zugänglich sind,
sind die natürlichen
Lipoxine und insbesondere deren endogene Isoform-ATL sehr gut als
potenzielle Leadverbindungen für
die Therapeutik mit neuen kleinen Molekülen sowie als pharmakologische
Werkzeuge zur Aufklärung
endogener gegenregulatorischer und/oder antientzündlicher Signalwege geeignet.
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Strukturmodifikationen,
welche die Biostabilität
verstärken,
sind vorteilhaft, da Lipoxine Autacoide sind, die in Reaktion auf
Stimulanzien schnell biosynthetisiert werden und wiederum gegenregulatorische
Reaktionen hervorrufen und dann schnell enzymatisch inaktiviert
werden (Serhan, C. N. (1997) Prostaglandins 53, 107–137). 15-Hydroxy-prostaglandindehydrogenase
(15-PGDH), welche die reversible Oxidation der Alkoholgruppe an
der Kohlenstoff-15-Position von Prostaglandinen und verschiedenen
anderen ω-6-hydroxylierten Fettsäuren katalytisiert,
katalysiert auch den ersten Schritt der Lipoxininaktivierung (1A) (Ensor, C. M. & Tai, H.-H. (1991) in Prostaglandins,
Leukotrienes, Lipoxins, and PAF, ed. Bailey, J. M. (Plenum Press,
New York), S. 39–52;
Serhan, C. N., Fiore, S., Brezinski, D. A. & Lynch, S. (1993) Biochemistry 32,
6313–6319;
Maddox, J. F., Colgan, S. P., Clish, C. B., Petasis, N. A., Fokin,
V. V. & Serhan,
C. N. (1998) FASEB J. 12, 487–494). Im
Hinblick auf diese Befunde wurden verschiedene stabile Analoga von
ATL und LXA4 konstruiert, die einer Oxidation
am Kohlenstoff-15 durch rekombinante Dehydrogenase in vitro widerstehen
(Serhan, C. N., Maddox, J. F., Petasis, N. A., Akritopoulou-Zanze,
I., Papayianni, A., Brady, H. R., Colgan, S. P. & Madara, J. L. (1995) Biochemistry
34, 14609–14615).
Diese LX wirken als LXA4-Rezeptoren auf
Leukozyten und sind im nanomolaren Bereich wirksam: Inhibierung
der PMN-Haftung, Transmigration und Diapedese (Takano, T., Clish,
C. B., Gronert, K., Petasis, N. & Serhan,
C. N. (1998) J. Clin. Invest. 101, 819–826). Strukturmodifikationen
and nativem ATL biostabilisieren diese Mediatoren im Vollblut, sodass
sie einer schnellen Inaktivierung widerstehen. Überdies ist das fluorierte
ATL-Analogon, das heißt
15-epi-16-(para-fluor)-phenoxy-LXA4 (ATLa2), bei Verabreichung
sowohl über
lokale als auch systemische Wege ein starker Inhibitor der PMN-Rekrutierung
in Mäuse-in
vivo-Modellen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von 15-epi-16-(para-fluor)-phenoxy-LXA
4, d. h. von:
und eines
pharmazeutisch akzeptablen Trägers,
vorausgesetzt der pharmazeutische Träger ist nicht ein Keton, z.
B. Aceton, zur Herstellung eines Medikaments in Form eines Shampoos
oder eines Körperreinigungsprodukts,
z. B. Seife, zur Reinigung der Kopfhaut und/oder des Körpers, zur
Modulierung einer Krankheit oder eines Zustands, die/der mit einer
Polymorphoneutrophilen(PMN)-Entzündung
in einem Subjekt einhergeht, in vivo. Die Verwendung dieser Verbindungen
in einem Shampoo oder einem Seifenprodukt kann zur Behandlung von
Psoriasis, Dermatitis seborrhoeica, pustulöser Dermatosis und Schuppen
verwendet werden. Die Verbindungen sind daher zur Modulierung einer
PMN-Entzündung,
die mit solchen Zuständen
einhergeht, geeignet.
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Ein "Lipoxin-Analogon" soll eine Verbindung
bedeuten, die einen "aktiven
Bereich" aufweist,
der wie der aktive Bereich eines "natürlichen
Lipoxins" wirkt,
der jedoch einen "metabolischen
Transformationsbereich" aufweist,
der von natürlichem
Lipoxin verschieden ist. Zu den Lipoxin-Analoga gehören Verbindungen,
die strukturell ähnlich
zu einem natürlichen
Lipoxin sind, Verbindungen, welche die gleiche Rezeptorerkennungsstelle
aufweisen, Verbindungen, welche den gleichen oder einen ähnlichen
Lipoxin-Stoffwechseltransformationsbereich wie Lipoxin aufweisen,
sowie Verbindungen, die im Stand der Technik als Lipoxin-Analoga
anerkannt sind. Zu den Lipoxin-Analoga gehören Lipoxin-Analogametabolite.
Die hier offenbarten Verbindungen können ein oder mehrere asymmetrische
Zentren aufweisen. Wenn asymmetrische Kohlenstoffatome vorliegen,
ist mehr als ein Stereoisomer möglich,
wobei alle möglichen
isomeren Formen in den gezeigten strukturellen Darstellungen beinhaltet
sein sollen. Optisch aktive (R)- und (S)-Isomere können unter
Verwendung herkömmlicher
Verfahren, die dem Fachmann bekannt sind, aufgelöst beziehungsweise getrennt
werden.
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Die
Begriffe "entsprechendes
Lipoxin" und "natürliches
Lipoxin" betreffen
natürlich
vorkommendes Lipoxin oder Lipoxinmetabolite. Wenn ein Analogon eine
Aktivität
für einen
Lipoxin-spezifischen Rezeptor aufweist, ist das entsprechende oder
natürliche
Lipoxin der normale Ligand für
diesen Rezeptor. Wenn beispielsweise das Analogon ein LXA4-spezifischer Rezeptor auf differenzierten
HL-60-Zellen ist, ist das entsprechende Lipoxin LXA4.
Wenn ein Analogon eine Aktivität
als Antagonist zu einer anderen Verbindung aufweist (wie beispielsweise
einem Leukotrien), die durch ein natürlich vorkommendes Lipoxin
antagonisiert wird, ist dieses natürliche Lipoxin das entsprechende
Lipoxin.
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"Aktiver Bereich" bedeutet den Bereich
eines natürlichen
Lipoxins oder Lipoxin-Analogons,
der mit zellulären
in vivo-Wechselwirkungen zusammenhängt. Der aktive Bereich kann
an den "Erkennungsort" eines zellulären Lipoxinrezeptors
oder ein Makromolekül
oder einen Komplex von Makromolekülen einschließlich eines Enzyms
und dessen Cofaktor binden. Bevorzugte Lipoxin A4-Analoga
weisen einen aktiven Bereich auf, der C5-C15 von natürlichem Lipoxin A4 umfasst.
Bevorzugte Lipoxin B4-Analoga weisen einen
aktiven Bereich auf, der C5-C14 von
natürlichem
Lipoxin B4 umfasst.
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Der
Begriff "Erkennungsort" oder Rezeptor ist
im Stand der Technik anerkannt und soll sich allgemein auf ein funktionales
Makromolekül
oder einen Komplex von Makromolekülen beziehen, mit welchem bestimmte
Gruppen zellulärer
Boten, wie beispielsweise Hormone, Leukotriene und Lipoxine, zunächst wechselwirken müssen, bevor
die biochemische und physiologischen Antworten auf diese Boten initiiert
werden. Gemäß der Verwendung
in dieser Anmeldung kann ein Rezeptor isoliert sein, auf einer intakten
oder permeabilisierten Zelle oder in Gewebe, einschließlich einem
Organ, vorliegen. Ein Rezeptor kann von einem Subjekt sein oder
in einem lebenden Subjekt sein oder kann kloniert sein. Ein Rezeptor
kann normal existieren oder kann durch einen Krankheitszustand,
durch eine Verletzung oder ein künstliches
Mittel induziert sein. Die in dieser Erfindung verwendete Verbindung
kann reversibel, irreversibel, kompetitiv, nicht-kompetitiv, oder
unkompetitiv bezüglich
des natürlichen
Substrats eines Erkennungsortes binden.
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Der
Begriff "metabolischer
Transformationsbereich" soll
sich allgemein auf den Teil eines Lipoxins, eines Lipoxinmetaboliten
oder Lipoxin-Analogon beziehen, einschließlich eines Lipoxin-Analogametaboliten,
auf welchen ein Enzym oder ein Enzym und dessen Cofaktor versucht,
ein oder mehrere metabolische Umwandlungen auszuüben, welche das Enzym oder
das Enzym und der Cofaktor normalerweise mit Lipoxinen durchführt. Der
metabolische Transformationsbereich kann für die Transformation empfänglich sein
oder nicht. Ein nicht-einschränkendes
Beispiel eines metabolischen Transformationsbereichs eines Lipoxins
ist ein Teil von LXA4, welcher die C-13,14-Doppelbindung
oder die C-15-Hydroxygruppe oder beide enthält.
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Der
Begriff "detektierbares
Markermolekül" soll fluoreszierende,
phosphoreszierende und radiomarkierte Moleküle beinhalten, die zum Aufspüren, Verfolgen
oder Identifizieren der Verbindung oder des Rezeptorerkennungsortes,
an welchen das detektierbare Marker molekül gebunden ist, verwendet werden.
Das Markermolekül
kann durch eines der mehreren bekannten Verfahren nachgewiesen werden.
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Der
Begriff "markiertes
Lipoxin-Analogon" wird
weiterhin so verstanden, dass dieser Verbindungen umfasst, die mit
radioaktiven Isotopen markiert sind, wie beispielsweise Tritium
(3H), Deuterium (2H),
Kohlenstoff (14C) oder anders markiert (z.
B. fluoreszierend), ist jedoch nicht hierauf eingeschränkt. Die
in dieser Erfindung verwendete Verbindung kann markiert oder derivatisiert
sein, zum Beispiel für
kinetische Bindungsversuche, um die Stoffwechselwege und enzymatischen
Mechanismen weiter aufzuklären,
oder zur Charakterisierung durch in der Technik bekannte Verfahren
der analytischen Chemie.
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Der
Begriff "inhibiert
den Stoffwechsel" bedeutet
das Blockieren oder die Verminderung der Aktivität eines Enzyms, welches ein
natives Lipoxin metabolisiert. Das Blockieren oder die Verminderung
kann durch kovalente Bindung, irreversible Bindung, durch reversible
Bindung mit der praktischen Wirkung einer irreversiblen Bindung
oder durch irgendeine andere Maßnahme
stattfinden, die das Enzym davon abhält, auf seine übliche Weise
auf ein anderes Lipoxin-Analogon, einschließlich eines Lipoxin-Analogonmetaboliten,
eines Lipoxins oder eines Lipoxinmetaboliten, einzuwirken.
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Der
Begriff "widersteht
einem Stoffwechsel" ist
so gemeint, dass damit das Ausfallen einer oder mehrerer abbauender
Stoffwechselumwandlungen durch mindestens eines der Enzyme, welche
Lipoxine metabolisieren, beinhaltet ist. Zwei nicht-einschränkende Beispiele
von LXA4-Analoga, welche einem Stoffwechsel
widerstehen, sind 1) eine Struktur, die nicht zur 15-Oxo-Form oxidiert
werden kann, und 2) eine Struktur, die zu 15-Oxo-Form oxidierbar
ist, jedoch nicht einer enzymatischen Reduktion zur 13,14-Dihydroform
zugänglich
ist.
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Der
Begriff "durchläuft den
Stoffwechsel langsamer" bedeutet,
dass langsamere Reaktionskinetiken gegeben sind oder mehr Zeit zur
Beendigung der Abfolge von Stoffwechselumwandlungen durch ein oder mehrere
der Enzyme, die Lipoxin metabolisieren, benötigt wird. Ein nicht-einschränkendes
Beispiel eines LXA4-Analogons, welches den
Stoffwechsel langsamer durchläuft,
ist eine Struktur, die eine höhere Übergangszustandsenergie
für die
C-15-Dehydrogenierung
aufweist, als LXA4, da das Analogon an C-16
sterisch gehindert ist.
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Der
Begriff "Gewebe" soll intakte Zellen,
Blut, Blutzubereitungen wie Plasma und Serum, Knochen, Gelenke,
Muskeln, glatte Muskeln und Organe beinhalten.
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Der
Begriff "Halogen" soll Fluor, Chlor,
Brom und Iod oder Fluoro, Chloro, Bromo und Iodo beinhalten.
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Der
Begriff "Subjekt" soll lebende Organismen
beinhalten, die für
Zustände
oder Krankheiten empfänglich
sind, die durch eine Entzündung,
Entzündungsreaktionen,
Vasokonstriktion und Myeloidsuppression verursacht werden oder wozu
diese beitragen. Beispiele für
Subjekte sind Menschen, Hunde, Katzen, Kühe, Ziegen und Mäuse. Der
Begriff Subjekt soll weiterhin transgene Arten umfassen.
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Die
in der vorliegenden Erfindung verwendete Verbindung wird zur Herstellung
eines Medikaments oder einer pharmazeutischen Zusammensetzung verwendet,
die beispielsweise 0,1 bis 99,5% (bevorzugter 0,5 bis 90%) des aktiven
Bestandteils in Kombination mit einem pharmazeutisch akzeptablen
Träger,
welcher kein Keton ist, enthält.
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Der
Begriff "pharmazeutisch
akzeptabler Träger" bedeutet, so wie
hier verwendet, ein pharmazeutisch akzeptables Material, eine pharmazeutisch
akzeptable Zusammensetzung oder ein pharmazeutisch akzeptables Vehikel,
wie beispielsweise ein flüssiger
oder fester Füllstoff,
ein Verdünnungsmittel,
ein Exzipient, Lösungsmittel
oder Umhüllungsmaterial,
der/die/das zum Tragen oder Transportieren einer Verbindung der
vorliegenden Erfindung in oder zu einem Subjekt beteiligt ist, derart,
dass es seine beabsichtigte Wirkung ausüben kann. Typischerweise werden
solche Verbindungen von einem Organ oder einem Teil des Körpers zu
einem anderen Organ oder Teil des Körpers übertragen oder transportiert.
Jeder Träger
muss in dem Sinne "akzeptabel" sein, dass er mit
den anderen Bestandteilen der Formulierung kompatibel ist und beim
Patienten keine Verletzungen hervorruft. Einige Beispiel von Materialien,
die als pharmazeutisch akzeptable Träger dienen können, sind:
Zucker, wie beispielsweise Lactose, Glucose und Saccharose; Stärken, wie
beispielsweise Maisstärke
und Kartoffelstärke;
Cellulose und deren Derivate, wie beispielsweise Natriumcarboxymethylcellulose, Ethylcellulose
und Celluloseacetat; pulverförmiges
Tragacanth; Malz; Gelatine; Talk; Exzipienten, wie beispielsweise
Kakaobutter und Zäpfchenwachse; Öle, wie
Erdnussöl,
Baumwollsamenöl,
Distelöl,
Sesamöl,
Olivenöl,
Maisöl
und Sojabohnenöl;
Glykole, wie beispielsweise Propylenglykol; Polyole, wie beispielsweise
Glycerin, Sorbitol, Mannitol und Polyethylenglykol; Ester, wie beispielsweise
Ethyloleat und Ethyllaurat; Agar; Puffersubstanzen, wie beispielsweise
Magnesiumhydroxid und Aluminumhydroxid; Alginsäure; pyrogenfreies Wasser;
isotonisches Kochsalz; Ringer'sche
Lösung;
Ethylalkohol; Phosphatpufferlösungen;
und andere nicht-toxische kompatible Substanzen, die in pharmazeutischen
Formulierungen eingesetzt werden.
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In
bestimmten Ausführungsformen
kann die in der vorliegenden Erfindung verwendete Verbindung eine
saure funktionale Gruppe enthalten und ist somit in der Lage, pharmazeutisch
akzeptable Salze mit pharmazeutisch akzeptablen Basen zu bilden.
Der Begriff "pharmazeutisch
akzeptable Salze" bezieht
sich in diesen Fällen
auf die vergleichsweise nicht-toxischen Additionssalze anorganischer
und organischer Basen von Verbindungen der vorliegenden Erfindung.
Diese Salze können
ebenso in situ während
der endgültigen
Isolierung und Reinigung der Verbindungen hergestellt werden, oder
indem die gereinigte Verbindung separat in ihrer freien Säureform
mit einer geeigneten Base umgesetzt wird, wie beispielsweise dem
Hydroxid, Carbonat oder Bicarbonat eines pharmazeutisch akzeptablen
Metallkations, mit Ammoniak oder mit einem pharmazeutisch akzeptablen
organischen primären,
sekundären
oder tertiären
Amin. Repräsentative
Alkali- oder Erdalkalisalze sind die Lithium-, Natrium-, Kalium-,
Calcium-, Magnesium- und Aluminiumsalze und dergleichen. Repräsentative
organische Amine, die zur Bildung der Basenadditionssalze geeignet
sind, sind Ethylamin, Diethylamin, Ethylendiamin, Ethanolamin, Diethanolamin,
Piperazin und dergleichen.
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Der
Begriff "pharmazeutisch
akzeptable Ester" bezieht
sich auf die relativ nicht-toxischen
veresterten Produkte der in der vorliegenden Erfindung verwendeten
Verbindung. Diese Ester können
an situ während
der endgültigen
Isolierung und Reinigung der Verbindungen oder durch separate Umsetzung
der gereinigten Verbindung in ihrer freien Säureform oder Hydroxyl mit einem
geeigneten Veresterungsmittel hergestellt werden. Carbonsäuren können in
Ester über
eine Behandlung mit einem Alkohol in Gegenwart eines Katalysators
umgewandelt werden. Der Begriff soll weiterhin niedrige Kohlenwasserstoffgruppen
beinhalten, die dazu in der Lage sind, unter physiologischen Bedingungen
solvatisiert zu werden, z. B. Alkylester, Methyl-, Ethyl- und Propylester.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Ester nicht ein Methylester (siehe zum Beispiel Berge et
al., supra).
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Benetzungsmittel,
Emulgatoren und Schmiermittel, wie beispielsweise Natriumlaurylsulfat
und Magnesiumstearat, sowie Farbstoffe, Trennmittel, Beschichtungsmittel,
Süßmittel,
Geschmacks- und Duftstoffe, Konservierungsmittel und Antioxidationsmittel,
können
ebenfalls in den Zusammensetzungen vorliegen.
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Beispiele
pharmazeutisch akzeptabler Antioxidationsmittel sind: wasserlösliche Antioxidationsmittel, wie
beispielsweise Ascorbinsäure,
Cysteinhydrochlorid, Natriumbisulfat, Natriummetabisulfit, Natriumsulfit
und dergleichen; öllösliche Antioxidationsmittel,
wie beispielsweise Ascorbylpalmitat, butyliertes Hydroxyanisol (BHA),
butyliertes Hydroxytoluol (BHT), Lecithin, Propylgallat, α-Tocopherol,
und dergleichen; sowie Metallkomplexiermittel, wie beispielsweise
Citronensäure,
Ethylendiamintetraessigsäure
(EDTA), Sorbitol, Weinsäure,
Phosphorsäure
und dergleichen.
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Dosierungsformen
für die
topische oder transdermale Verabreichung einer Verbindung dieser
Erfindung sind beispielsweise Pulver, Sprays, Salben, Pasten, Cremes,
Lotionen, Gele und Lösungen.
Die aktive Verbindung kann unter sterilen Bedingungen mit einem
pharmazeutisch akzeptablen Träger
sowie mit irgendwelchen Konservierungsstoffen, Puffern oder Treibmitteln,
die erforderlich sein können,
vermischt werden.
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Die
Salben, Pasten, Cremes und Gele können zusätzlich zu einer aktiven Verbindung
dieser Erfindung Exzipienten enthalten, wie beispielsweise tierische
und pflanzliche Fette, Öle,
Wachse, Paraffine, Stärke,
Tragacanth, Cellulosederivate, Polyethylenglykole, Silikone, Bentonite,
Kieselsäure,
Talk und Zinkoxid oder Gemische davon.
-
Pulver
und Sprays können
zusätzlich
zu einer Verbindung dieser Erfindung Exzipienten enthalten, wie beispielsweise
Lactose, Talk, Kieselsäure,
Aluminiumhydroxid, Calciumsilicate und Polyamidpulver oder Gemische
dieser Substanzen. Sprays können
zusätzlich übliche Treibmittel
enthalten, wie beispielsweise Chlorfluorkohlenwasserstoffe und flüchtige unsubstituierte
Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise Butan und Propan.
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Beispiele
geeigneter wässriger
und nicht-wässriger
Träger,
die in den pharmazeutischen Zusammensetzungen der Erfindung verwendet
werden können,
sind Wasser, Ethanol, Polyole (wie beispielsweise Glycerol, Propylenglykol,
Polyethylenglykol und dergleichen) und geeignete Mischungen davon,
pflanzliche Öle
wie Olivenöl
und injizierbare organische Ester, wie beispielsweise Ethyloleat.
Eine geeignete Fluidität
kann beispielsweise durch Verwendung der Beschichtungsmaterialien
wie Lecithin, durch Aufrechterhaltung der erforderlichen Teilchengröße im Fall
von Dispersionen und durch Verwendung von oberflächenaktiven Mitteln aufrechterhalten
werden.
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Diese
Zusammensetzungen können
auch Hilfsmittel wie Konservierungsstoffe, Benetzungsmittel, Emulgiermittel
und Dispergiermittel enthalten. Eine Verhinderung der Einwirkung
von Mikroorganismen kann durch Einbeziehung verschiedener antibakterieller
Mittel und antifungizider Mittel gewährleistet werden, beispielsweise
Paraben, Chlorbutanol, Phenolsorbinsäure und dergleichen. Es kann
auch vorteilhaft sein, isotonische Mittel, wie Zucker, Natriumchlorid
und dergleichen, in die Zusammensetzungen einzubeziehen. Weiterhin
kann eine verlängerte
Absorption der injizierbaren pharmazeutischen Form durch Einbeziehung
von Mitteln erreicht werden, welche die Absorption verzögern, wie
beispielsweise Aluminiummonostearat und Gelatine.
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Die
Zubereitungen der vorliegenden Erfindung können topisch verabreicht werden.
Sie werden selbstverständlich
durch Formen verabreicht, die für
diesen Verabreichungsweg geeignet sind. Beispielsweise werden sie
durch eine Lotion oder eine Salbe verabreicht.
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Unabhängig vom
gewählten
Verabreichungsweg werden die Verbindungen der vorliegenden Erfindung,
die einer geeigneten hydratisierten Form vorliegen können, und/oder
die pharmazeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
durch den Fachmann bekannte, herkömmliche Verfahren zu pharmazeutisch
akzeptablen Dosierungsformen formuliert.
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Die
tatsächlichen
Dosierungswerte der aktiven Bestandteile in der pharmazeutischen
Zusammensetzung dieser Erfindung können variiert werden, sodass
eine Menge des aktiven Bestandteils erhalten wird, die zur Erzielung
der gewünschten
therapeutischen Reaktion für
einen bestimmten Patienten, Zusammensetzung und Verabreichungsweg
wirksam sind, ohne für
den Patienten toxisch zu sein.
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Der
gewählte
Dosierungsgrad hängt
von einer Vielzahl von Faktoren ab, einschließlich der Aktivität der jeweiligen
verwendeten Verbindung der vorliegenden Erfindung, oder dem Ester,
Salz oder Amid davon, dem Verabreichungsweg, der Dauer der Verabreichung,
der Ausscheidungsrate der bestimmten verwendeten Verbindung, der
Behandlungsdauer, anderen Arzneimitteln, Verbindungen und/oder Materialien,
die in Kombination mit der bestimmten eingesetzten Verbindung verwendet
werden, dem Alter, Geschlecht, Gewicht, dem Zustand, der allgemeinen
Gesundheit und medizinischen Vorgeschichte des behandelten Patienten
und ähnlichen
Faktoren, die auf dem Gebiet der Medizin gut bekannt sind.
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Ein
Arzt oder Tierarzt mit normalem Fachwissen kann die wirksame Menge
der pharmazeutischen Zusammensetzung leicht einstellen und vorschreiben.
Beispielsweise könnte
der Arzt oder Tierarzt Dosierungen der Verbindungen der Erfindung,
die in der pharmazeutischen Zusammensetzung eingesetzt werden, mit
niedrigeren Werten als zur Erzielung der gewünschten therapeutischen Wirkung
erforderlich ist, beginnen, und die Dosierung langsam erhöhen, bis
die gewünschte
Wirkung erreicht wird.
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Im
Allgemeinen ist eine geeignete tägliche
Dosierung einer Verbindung der Erfindung diejenige Menge der Verbindung,
welches die niedrigste wirksame Dosis zur Erzielung einer therapeutischen
Wirkung ist. Eine solche wirksame Dosis hängt allgemein von den oben
beschriebenen Faktoren ab. Allgemein reichen intravenöse und subkutane
Dosierungen der Verbindungen dieser Erfindung für einen Patienten bei Verwendung
für die
angezeigten analgetischen Wirkungen von etwa 0,0001 bis etwa 100
mg pro Kilogramm Körpergewicht
pro Tag, bevorzugter etwa 0,01 bis etwa 50 mg pro kg pro Tag und
noch bevorzugte von etwa 0,1 bis etwa 40 mg pro kg pro Tag. Beispielsweise
werden zwischen etwa 0,01 μg
und 20 μg,
zwischen etwa 20 μg
und 100 μg und
zwischen etwa 10 μg
und 200 μg
der Verbindungen der Erfindung pro 20 g des Subjektgewichts verabreicht.
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Wenn
erwünscht,
kann die wirksame tägliche
Dosis der aktiven Verbindung als zwei, drei, vier, fünf sechs
oder mehr Subdosierungen verabreicht werden, die separat in geeigneten
Abständen über den
Tag verabreicht werden, wahlweise in Einheitsdosierungsformen.
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Die
in der Erfindung verwendete Verbindung wird als eine pharmazeutische
Zusammensetzung in Form eines Shampoos oder Körperreinigungsmittels verabreicht.
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MATERIALIEN
UND METHODEN
-
Die
folgende Beschreibung enthält
zu illustrativen und Vergleichszwecken Ausführungsformen, die nicht unter
die Ansprüche
fallen.
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Biostabilität von LX-Analoga
in Mäusevollblut.
Die Analoga ATLa1 und ATLa2 wurden
durch eine organische Gesamtsynthese hergestellt, und deren Strukturen
wurden mittels NMR bestätigt
(Serhan, C. N., Maddox, J. F., Petasis, N. A., Akritopoulou-Zanze,
I., Papayianni, A., Brady, H. R., Colgan, S. P. & Madara, J. L. (1995) Biochemistry
34, 14609–14615)
(siehe auch US-Patente Nrn. 5,441,951, 5,648,512, 5,650,435 und 5,750,354,
die hier durch Bezugnahme aufgenommen werden, bezüglich geeigneter
Synthesebeispiele). Männliche
BALB/c-Mäuse
(6–8 Wochen)
(Harlan Sprague Dawley, Inc.) wurden mit Pentobarbital (70 mg/kg) anästhesiert,
und Vollblut wurde über
eine Herzpunktur in Heparin (500 U/ml) entnommen. LXA4,
ATLa1 und ATLa2 (2,4 μM) wurden
in 250 μl
Blut (37°C)
entweder für
0 oder 3 h inkubiert. Für
die Zeit Null (T = 0) wurden Aliquots des Bluts für 1 min
in ein Eisbad überführt, und
sofort nach Zugabe von LXA4 oder ATLa wurde
bei 800 × g
bei 0°C
für 20
min zentrifugiert. Die Plasmaüberstände wurden
gesammelt, in 400 μl
eiskaltem Methanol gestoppt und vor Festphasenextraktion bei –20°C aufbewahrt.
Für T =
3 h wurden die Blutaliquots mit ATLa inkubiert und durch Schütteln bei
37°C sanft
vermischt. Nach jedem Inkubationszeitraum wurde das Plasma gesammelt
und wie oben gestoppt. Prostaglandin B2 (Oxford
Biomedical Research, Inc., Oxford, MI) wurde direkt vor Zentrifugation
als interner Standard für
die Extraktionsrückgewinnung
zugegeben. Denaturierte Proteinausfällungen wurden aus den gestoppten
Plasmaproben pelletiert und zweimal mit 200 μl Methanol gewaschen. Die Plasmaüberstände und
Waschungen wurden vereinigt und mit Extract-Clean Festphasenextraktionskartuschen
(500 mg C18, Alltech Associates Inc., Deerfield,
IL) extrahiert. Die Methylformiatfraktionen wurden mit einem sanften
Stickstoffstrom zur Trockene gebracht und in Methanol zur Injektion
und für
quantitative Analysen mittels UV-Spektrophotometrie und LC/MS/MS
suspendiert.
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LC/MS/MS-Analysen.
LC/MS/MS wurde unter Verwendung eines LCQ (Finnigan MAT, San Jose,
CA) Quadrupol-Ionenfallen-Massenspektrometersystems durchgeführt, das
mit einer Elektrospray-Atmosphärendruck-Ionisationssonde
ausgestattet war. Proben wurden in Methanol suspendiert und in die
HPLC-Komponente injiziert, die aus einer Spectra-SYSTEM P4000 (Thermo Separation Products,
San Jose, CA) quaternären
Gradientenpumpe, einer Prodigy Octadecylsilan-3 (100 × 2 mm,
5 μm)-Säule (Phenomenex,
Torrance, CA) oder einer LUNA C18-2 (150 × 2 mm, 5 μm)-Säule und einem schnellen Spektren-scannenden
SpectraSYSTEM UV2000 UV/VIS-Absorptionsdetektor (Thermo Separation
Products, San Jose, CA) bestand. Die Säule wurde isokratisch mit Methanol/Wasser/Essigsäure (65:35:0,01,
V/V/V) bei 0,2 ml/min in die Elektrospraysonde eluiert. Die Sprühspannung
wurde auf 5–6
kV und die erhitzte Kapillare auf 250°C eingestellt. LXA4 und
das ATLa wurden durch selektierte Ionenbeobachtung (SIM) nach molekularen
Analyt-Anionen (z. B. [M-H]– = m/z 351,5 für LXA4, m/z 365,5 für ATLa1 und
m/z 405,5 für
die freie ATLa2-Säure) oder durch UV-Absorption
bei 300 nm quantifiziert. Produktionenmassenspektren (MS/MS) wurden
zur definitiven Identifizierung der Verbindungen ebenfalls aufgenommen.
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PMN-Infiltrierung
in Maus-Luftkammern (air pouch). Während männliche BALB/c-Mäuse (6–8 Wochen)
mit Isofluran anästhesiert
wurden, wurden dorsale Luftkammern (air pouches) durch Injizieren
von 3 ml steriler Luft subkutan an den Tagen 0 und 3 hergestellt
(wie in Ref.) (Sin, Y. M., Sedgwick, A. D., Chea, E. P. & Willoughby, D.
A. (1986) Ann. Rheum. Dis. 45, 873–877). An Tag 6 und unter Anästhesierung
der Mäuse
mit Isofluran wurden 10 μg
ATLa2 als Bolusinjektion entweder in die
Schwanzvene in 100 μl
sterilem 0,9% Kochsalz oder lokal in die Luftkammer in 900 μl PBS-/-
verabreicht (Dulbecco Phosphat-gepuffertes Kochsalz ohne Magnesium-
oder Calciumionen, Bio Whittaker, Walkersville, MD). Dexamethason
und ASA (Sigma Chemical Co., St. Louis, MO) wurden lokal als 10 μg- und 1,0
mg-Dosierungen jeweils in 900 μl
PBS-/- verabreicht. Eine Entzündung
in der Luftkammer wurde durch lokale Injektion von rekombinantem
Mäuse-TNF-α (20 ng)
(Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN), gelöst in 100 μl sterilem PBS, induziert. Während die
Mäuse mit
Isofluran anästhesiert
wurden, wurden die Luftkammern zweimal mit 3 ml sterilem PBS 4 h
nach der anfänglichen TNF-α-Injektion
gespült.
Die abgezogenen Proben wurden bei 2000 UpM für 15 min bei 23°C zentrifugiert.
Die Überstände wurden
entfernt, und die Zellen wurden in 500 μl PBS suspendiert. Aliquots
der Zellsuspension wurden mit Trypan Blue angefärbt und mittels Lichtmikroskopie
gezählt.
50 μl der
resuspendierten abgesaugten Zellen wurden zu 150 μl 30% BSA
gegeben und auf Mikroskopobjektträgern bei 2200 UpM 4 min unter Verwendung
einer Cytofuge (StatSpin, Norwood, MA) zentrifugiert. Die Objektträger wurden
an der Luft trocknen gelassen und mit Wright Giemsa-Färbung angefärbt (Sigma
Chemical Co., St. Louis, MO), um die differenzielle Leukozytenzahl
zu bestimmen. Zur mikroskopischen Analyse wurden Gewebe mit einer
6 mm Gewebebiopsieausstanzung (Acu-Punch, Acuderm, Inc., Ft. Lauderdale,
FL) erhalten und in 10% gepuffertem Formaldehyd fixiert. Proben
wurden dann in Paraffin eingebettet, geschnitten und mit Hematoxylin-Eosin
angefärbt.
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Arteriendruck.
Männliche
BALB/c-Mäuse
(6–8 Wochen,
20 g) wurden mit Pentobarbital (80 mg/kg) anästhesiert. Die Luftröhre wurde
isoliert, und ein kleines Polyethylenkatheter (PE50) wurde eingeführt, um
einen offenen Luftweg aufrechtzuerhalten. Die rechte Arteria carotis
wurde isoliert und mit einem PE10-Röhrchen, das mit heparinisiertem
(10 Einheiten/ml) normalem Kochsalz gefüllt war, kanülisiert.
Das Arterienkatheter wurde an einen Druck-Messfühler angeschlossen (World Precision
Instruments, Sarasota, FA), und die Aufzeichnung des Arteriendrucks
wurde kontinuierlich aufgenommen (Astromed MT95K2, West Warwick,
RI). Alle chirurgischen Handgriffe wurden unter Verwendung eines
chirurgischen Mikroskops (Carl Zeiss, Inc., Thornwood, NY) durchgeführt.
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PMN-Infiltrierung
in Ohrenhaut. Das Mäuseohr-Entzündungsmodell
wurde verwendet, um die Einflüsse
intravenöser
und topischer Verabreichungen von ATLa2 auf
eine LTB4- und PMA-induzierte PMN-Infiltrierung
zu bewerten (Takano, T., Clish, C. B., Gronert, K., Petasis, N. & Serhan, C. N.
(1998) J. Clin. Invest. 101, 819–826). Kurz wurde ATLa2 entweder topisch (20 μg in 10 μl Aceton) auf die Innenseite
des linken Mäuseohrs aufgebracht,
wobei Vehikel kontralateral zugeführt wurde, oder als Bolusinjektion
(10 μg in
100 μl 0,9%
sterilem Kochsalz) durch die Schwanzvene verabreicht. 5–7 min später wurde
eine Entzündung
im linken und rechten Ohr der Mäuse,
die ATLa2 topisch empfingen (nur das linke
Ohr bei den Mäusen,
die eine intravenöse
Verabreichung von ATLa2 erhielten) durch
topische Anwendung von entweder LTB4 (1 μg) oder PMA
(100 mg) in Aceton (10 μl)
induziert. Nach 24 h wurden Gewebestanzbiopsien mit 6 mm Durchmesser
(Acu-Punch, Acuderm, Inc., Ft. Lauderdale, FL) aus den Ohren entnommen
und durch das Verfahren von Bradley et al. auf Myeloperoxidase (MPO)-Aktivität als Index
für die
PMN-Zahl untersucht. Isolierte Mäuse-PMN
wurden durch Lichtmikroskopie gezählt und auf die gleiche Weise
verarbeitet, um eine Kalibrierkurve zu erhalten (Bradley, P. P.,
Priebat, D. A., Christensen, R. D. & Rothstein, G. (1982) J. Invest.
Dermatol. 78, 206–209).
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Plasma-Clearance.
Der Zeitverlauf für
die Clearance (Entfernung) von ATLa2 aus
Plasma im Anschluss an eine Schwanzveneninjektion wurde über 50 min
bestimmt. Männliche
BALB/c-Mäuse
(6–8 Wochen, 20
g) wurden mit Pentobarbital (70 mg/kg) anästhesiert und erhielten Schwanzvenen-Bolusinjektionen
von 27 μM
ATLa2 (0,1 mg/kg) in 100 μl sterilem
0,9% Kochsalz. Blut wurde den Mäusen
durch Herzpunktur 2, 5, 10, 15 und 50 min nach Injektion entnommen.
Das Plasma wurde wie oben erhalten und extrahiert, wobei die Methylformiatfraktionen
der Festphasenextraktion für
die LC/MS/MS-Analyse getrocknet wurden. Die im Plasma quantifizierten
Werte für
ATLa2 werden in Einheiten von ng/ml der
Maus entnommenem Plasma ausgedrückt, wobei
für jeden
Zeitpunkt n = 3.
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ERGEBNISSE
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Biostabilität von LX-stabilen
Analoga. Im Anschluss an Inkubationen von 3 h von LXA4 in
Mäusevollblut ex
vivo wies der vorherrschende Metabolitpeak im LC/MS-Chromatogramm
der extrahierten Probe eine Retentionszeit und ein MS/MS-Spektrum
auf, das mit dem von 15-Oxo-LXA4, erzeugt
durch rekombinante 15-PGDH aus synthetischem LXA4 (1A) übereinstimmte.
Um zu bestimmen, ob das Anfügen
voluminöser Substituenten
an die native LX-Struktur die Biostabilität erhöht, wurden zwei stabile Aspirin-ausgelöste Lipoxin-Analoga,
15(R/S)-Methyl-LXA4 (ATLa1)
und 15-epi-16-(para-fluor)-phenoxy-LXA4 (ATLa2) in Mäusevollblut inkubiert
und mit LXA4 verglichen. Eine Methylgruppe
wurde am Kohlenstoff-15 als Racemat angeordnet, um sowohl LXA4 als auch 15-epi-LXA4 in
ATLa1 zu schützen, und ein Fluorid wurde
an der para-Position des Phenoxyrings von 15-epi-16- phenoxy-LXA4 in ATLa2 angeordnet
(1B). LC/MS/MS-Analysen der Vollblutinkubationen
zeigten, dass ~40% von LXA4 verloren ging,
während
sowohl ATLa1 als auch ATLa2 eine
größere Stabilität aufwiesen,
wobei ~90% und 100% verblieben (1B).
In menschlichem Vollblut wurden quantitativ ähnliche Ergebnisse mit ATLa1 erhalten.
-
Intravenöse und lokale
Verabreichung von ATLa2 inhibiert eine TNF-α-induzierte PMN-Infiltrierung
in der dorsalen Luftkammer. Die Sechstages-dorsale Mausluftkammer
ist gekennzeichnet durch die Gegenwart einer entstehenden Auskleidung,
welche die Lufthöhle
umgibt und ist sowohl aus Fibroblasten-ähnlichen Zellen aufgebaut,
die von B-Typ-Zellen von Mäusesynovialmembranen
des Knies nicht unterscheidbar sind, sowie aus Makrophagen-ähnlichen
Zellen, welche die gleiche Morphologie wie Synovialmembranzellen
vom Typ A aufweisen (Edwards, J. C. W., Sedgwick, A. D. & Willoughby, D.
A. (1981) J. Pathol. 134, 147–156).
Die Luftkammer dient daher als ein in vivo-Modell für die rheumatoide
Synovialmembran/Synovialhaut, und wurde hier verwendet, um den Einfluss
intravenöser
und lokaler Verabreichungen von ATLa2 auf
die Inhibierung einer Zytokinvermittelten Entzündung zu bewerten, sowie für einen
direkten Vergleich mit den Wirkungen von ASA und Dexamethason (Sin,
Y. M., Sedgwick, A. D., Chea, E. P. & Willoughby, D. A. (1986) Ann. Rheum.
Dis. 45, 873–877;
Edwards, J. C. W., Sedgwick, A. D. & Willoughby, D. A. (1981) J. Pathol.
134, 147–156).
Der Tumornekrosefaktor-α (TNF-α) induziert
eine Leukozyteninfiltrierung, vornehmlich Neutrophile (> 75%), in die Kammer,
wobei eine maximale Zellanhäufung
2–4 h
nach Injektion auftritt (Tessier, P. A., Naccache, P. H., Clark-Lewis, I., Gladue,
R. P., Neote, K. S. & McColl,
S. R. (1997) J. Immunol. 159, 3595–3602). ATLa2,
Dexamethason und ASA wurden jeweils direkt vor Verabreichung lokal
in die Luftkammer einzelner Mäuse
von Mäuse-TNF-α injiziert.
Für eine
systemische Verabreichung von ATLa2 wurden
vor einer lokalen Luftkammerinjektion von Mäuse-TNF-α Injektionen über die
Mäuseschwanzvene
verabreicht. Hierbei induzierte die lokale Verabreichung von TNF-α alleine
(20 ng/Maus) die Rekrutierung von 4,8 ± 1,1 × 106 PMN
in die Luftkammer bei 4 h (2). Wenn
ATLa2 lokal in die Luftkammer verabreicht
wurde (10 μg/Maus),
waren nur 1,1 ± 0,3 × 106 PMN im Kammerexsudat enthalten, was einer
~77%- Inhibierung
der TNF-α-induzierten
PMN-Infiltrierung entspricht. Die Verabreichung von ATLa2 (10 μg/Maus)
durch intravenöse
Injektion erwies sich als ein sogar noch besseres Verfahren zur
Inhibierung einer TNF-α-verursachten
PMN-Infiltrierung. Die PMN-Rekrutierungswerte fielen auf einen Durchschnitt
von 7,9 ± 2,9 × 105 PMN/Luftkammer, was einer Inhibierung von
~85% entsprach. Überdies
wurde keine offensichtliche Toxizität von ATLa2 auf
Mäuse beobachtet.
Lokale Verabreichung entweder von ASA oder Dexamethason inhibierte
ebenfalls die PMN-Rekrutierung, jedoch in einem geringeren Ausmaß als ATLa2 durch entweder lokale oder i.v. Verabreichung.
Eine äquivalente
Dosis von Dexamethason (10 μg/Maus)
führte
zu einer 61% Inhibierung der PMN-Rekrutierung (Infiltrierung von
1,7 ± 0,5 × 106 PMN), wohingegen eine 100-fach höhere Dosis
von ASA (1,0 mg/Maus) erforderlich war, um eine PMN-Infiltrierung
in einem ähnlichen
Ausmaß wie
ATLa2 zu inhibieren. Die Gegenwart von 1,5 ± 0,6 × 106 Zellen mit 1,0 mg ASA entspricht einer
69% Inhibierung im Vergleich mit einer TNF-α-Verabreichung allein, bei paralleler
Verabreichung an Mäuse.
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Histologische
Analysen der den Luftkammerhohlraum umgebenden Gewebeauskleidung
zeigten, dass die Zugabe von TNF-α zu
einer merklich erhöhten
Anzahl von Neutrophilen führte
(3A), was vermindert war, wenn ATLa2 vor
einer TNF-α-Verabreichung
entweder durch Injektion in die Kammer verabreicht wurde (3B)
oder i.v. über
die Schwanzvene (3C). Überdies waren mikroskopische
Analysen des Hautgewebes von Mäusen,
die eine ATLa2-Behandlung empfingen, von
denjenigen nicht unterscheidbar, die nur mit Vehikel behandelt wurden
(3D), was ebenfalls eine milde neutrophile Infiltrierung
zeigte, die dieses Wundmodell begleitete.
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ATLa2 inhibiert nicht eine PMN-Rekrutierung durch
Regulierung der Vasoaktivität.
LXA4 weist sowohl konzentrationsabhängige als
auch Vaskularbett-abhängige
vasoaktive Eigenschaften auf. Beispielsweise induziert eine topische
Verabreichung von LXA4 (1 μM) eine arterioläre Dilation
in der Hamsterbacke ohne eine Veränderung der Venendurchmesser,
während
eine systemische Verabreichung an Ratten eine vasokonstriktorische
Reaktion im Mesenteritisbett erzeugt (26). Weiterhin induziert eine
20 min Infusion von 1 oder 2 μg/kg LXA4 eine renale Vasorelaxation in Ratten ohne
eine Veränderung
des durchschnittlichen Arteriendrucks (27). Um zu bestimmen, ob
die erhöhte
Stabilität
von ATLa2 eine potenzielle Vasoreaktivität bei der
therapeutischen Dosis verstärkt,
bei der in den 2 und 5 eine Inhibierung
der PMN-Infiltrierung gefunden wurde, wurden vaskuläre Änderungen
in Reaktion auf ATLa2 direkt mit denen von
Iloprost verglichen, einem stabilen Prostacyclin-Analogon, das die
arterielle Vasodilatation schnell stimuliert (Grant, S. M. & Goa, K. L. (1992)
Drugs 43, 899–924).
Bei Zugabe zu Organbädern
relaxierte ATLa2 eine präkontrahierte isolierte Rattenaorta
auf ~40% des Relaxationswerts, der durch eine äquimolare Behandlung (1 μM) mit Iloprost
verursacht wurde (nicht gezeigt). Wenn jedoch 10 μg oder ~24
nmol/Maus ATLa2 in die Schwanzvene injiziert
wurden wie in 2, wurden keine offensichtlichen Änderungen
des durchschnittlichen Arteriendrucks beobachtet (4).
In scharfem Gegensatz dazu rief eine Injektion äquimolarer Mengen von Iloprost
eine maximal durchschnittliche Abnahme von ~28 mmHg ~50 s nach Injektion
auf, wobei der Druck nach ~8 min zur Grundlinie zurückkehrte.
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ATLa2 inhibiert die PMN-Infiltrierung in Mäuseohrhaut
gegenüber
sowohl exogen als auch endogen chemisch anziehend wirkenden Substanzen.
Eine topische Anwendung eines racemischen Analogons mit Eigenschaften
von sowohl 15-epi-LXA4 als auch nativem
LXA4 und 16-Phenoxy-LXA4 (ein
Analogon von LXA4) auf Mäusehautepidermis inhibiert
eine LTB4-induzierte PMN-Einströmung sowie
Veränderungen
der vaskulären
Permeabilität
(Takano, T., Clish, C. B., Gronert, K., Petasis, N. & Serhan, C. N.
(1998) J. Clin. Invest. 101, 819–826). Hierbei wurde das Ohrhaut-Entzündungsmodell
verwendet, um zu bestimmen, ob i.v. oder topische Verabreichung
des Vollblut-stabilen ATLa2 auch eine PMN-Einströmung inhibieren
könnte,
die 24 h nach topischer Anwendung von entweder LTB4 oder
Phorbolmyristatacetat (PMA) auf die Haut maximal ist. Die topische Anwendung
von ATLa2 inhibiert sowohl eine LTB4- als auch PMA-induzierte Entzündung um
~78% und ~49% (5). Eine einzelne i.v. Bolusinjektion
von ATLa2 (10 μg) inhibierte eine PMN-Einströmung, gemessen
bei 24 h, gegenüber
beiden Agonisten, die topisch auf die Ohrhaut aufgebracht wurden,
nicht (5), im Gegensatz zu einer i.v. und dorsalen Verabreichung
in die Luftkammer (2). Wenn die i.v. Injektion
dieses Analogons jedoch 20 h (4 h vor PMN-Messung) wiederholt wurde,
war eine LTB4-induzierte PMN-Rekrutierung
um ~22% inhibiert (nicht gezeigt).
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ATLa2 wird aus dem Plasma im Anschluss an eine
i.v. Injektion schnell entfernt. Da eine i.v. Verabreichung von
ATLa2 in die Schwanzvene eine starke antientzündliche
Reaktion bewirkte, womit die PMN-Infiltrierung innerhalb eines Zeitraums
von 4 h in die dorsale Luftkammer blockiert wurde (2),
jedoch nicht nach 24 h in der Ohrhaut (5), taucht
die Frage auf, in welchem Ausmaß ATLa2 eine erhöhte Biostabilität beim Zirkulieren
im Anschluss an Schwanzvenen-Bolusinjektionen besaß. Um dies
anzugehen wurde ATLa2 aus Mäuseplasma
extrahiert, das zu verschiedenen Zeitintervallen im Anschluss an
Schwanzveneninjektionen gesammelt wurde, und die gewonnenen Materialien
wurden mittels LC/MS/MS quantifiziert. 2 min nach Injektion wurden
~34 ng/ml Plasma nachgewiesen. Die Werte des Analogons nahmen mit
der Zeit ab und wurden nach 15 min nicht detektiert. Diese Ergebnisse
weisen auf eine schnelle Entfernung aus dem Blut und daher eine schnelle
Verteilung und/oder Eliminierung hin (6).
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Das
fluorierte Analogon von 15-epi-LXA4, ATLa2, ist ein neuer stabiler Analogoninhibitor
von sowohl direkt (LTB4) als auch indirekt
(TNF-α,
PMA) wirkenden chemisch anziehenden Stoffen. Diese in vivo-Beobachtungen
stützen
weiter die Rolle des Aspirinausgelösten Lipoxinkreises als einen
neuen und zusätzlichen Mechanismus,
der dem antientzündlichen
therapeutischen Einfluss von Aspirin unterliegt, und gibt Nachweise für endogene
antientzündliche
Signalwege.
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Die
vorliegenden Ergebnisse deuten daraufhin, dass spezifische strukturelle
Modifikationen der nativen LXA4-Struktur,
wie beispielsweise die Hinzufügung
einer C-15-Methylgruppe
(ATLa1) oder einer voluminösen ω-Kette (para-fluor)-Phenoxygruppe
(ATLa2) die Lebensdauer im Blut dieser Verbindungen
verlängert
und damit potenziell auch deren Bioverfügbarkeiten. Derartige Modifikationen
hindern die Umwandlung der Analoga im Verhältnis zu einer schnellen Bioinaktivierung
der nativen Struktur durch rekombinante 15-PGDH in vitro sterisch (Serhan, C. N.
(1997) Prostaglandins 53, 107–137).
Wie durch LC/MS/MS-Analysen nachgewiesen wurde, ist das Hauptprodukt
dieser humanen Dehydrogenase bei Inkubation mit LXA4 15-Oxo-LXA4. LC/MS/MS-Analysen zeigten, dass 15-Oxo-LXA4 auch
aus LXA4 in Mäusevollblut erzeugt wurde (1A), was
darauf hindeutete, dass Mäuse
und Menschen einen gleichen Weg der LXA4-Inaktivierung
aufweisen.
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Es
zeigte sich, dass ATLa2 ein wirksamer Inhibitor
einer TNF-α-induzierten
PMN-Infiltrierung
in die Luftkammerhöhle
ist, da so geringe Dosierungen wie 24 nmol/Maus, lokal in die Luftkammer
verabreicht oder durch systemische intravenöse Injektion über die
Schwanzvene, zu Inhibierungen von ~77% und ~85% führten. Histologisch
wird angenommen, dass dieses Wundmodell der rheumatoiden Synovialmembran ähnelt und eine
TNF-α-Injektion die PMN-Rekrutierung
zu dem Hohlraum initiiert (2) (Edwards,
J. C. W., Sedgwick, A. D. & Willoughby,
D. A. (1981) J. Pathol. 134, 147–156). Die Injektion von TNF-α in die Luftkammer
erhöht innerhalb
des umgebenden Gewebes die C-C-Chemokin- (Mäuse-monozytenchemotaktisches
Peptid-1 und Makrophagen-Entzündungsprotein-1-α) und die
C-X-C-Chemokin- (Makrophagen-Entzündungsprotein-2)-Produktion
und erhöht
die Messenger RNA-Werte für
die zuvor genannten Chemokine sowie des wachstumsbezogenen Oncogenproteins-α von Mäusen, die
alle für
eine Neutrophilenrekrutierung benötigt werden (Tessier, P. A.,
Naccache, P. H., Clark-Lewis, I., Gladue, R. P., Neote, K. S. & McColl, S. R.
(1997) J. Immunol. 159, 3595–3602).
Da ATLa2 die TNF-α-induzierte PMN-Infiltrierung
blockierte (2), unterbricht ATL dieses Chemokinnetzwerk
in vivo. Dieser Befund kann therapeutische Auswirkungen haben, da
eine Vielzahl pathologischer Zustände, einschließlich rheumatoide
Arthritis, Psoriasis und die Crohn'sche Krankheit mit einer Überproduktion
von TNF-α einhergehen
und die Steuerung dieser Zytokinwirkungen daher stark erwünscht ist (Marriott,
J. B., Westby, M. & Dalgleish,
A. G. (1997) Drug Discovery Today 2, 273–282).
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Es
wurde weiterhin gefunden, dass ATLa2 wirksamer
als ASA war, da eine 100-fach größere Dosierung
von ASA bei lokaler Verabreichung in die Luftkammer zu einem Inhibierungsgrad
der durch TNF-α bewirkten
PMN-Rekrutierung führte,
der geringer als der von ATLa2 war. Weiterhin
erwies sich eine lokal verabreichte äquivalente Dosis von Dexamethason
weniger wirksam als Inhibitor einer PMN-Rekrutierung als ATLa2 in diesem Modell. Bei den unerwünschten
Nebenwirkungen, die den Strukturen von sowohl ASA (Azidität, die zu
einer Ulceration führen
kann) und Dexamethason (Steroidstruktur, die physiologische Steroidfunktionen
beeinflussen kann) zugeschrieben wird, können sich strukturell verschiedene
Verbindungen wie ATL-Analoga, die auf Basis endogener Regulatoren
der Leukozytenfunktion konstruiert sind, als bevorzugte therapeutische Alternativen
erweisen.
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Bei
topischer Anwendung auf das Ohr inhibierte ATLa2 sowohl
eine LTB4- als auch PMA-induzierte PMN-Rekrutierung
um ~78% und ~49% (5). LXA4 und
ATLa1 wiesen ähnliche IC50 in
vitro bei der Inhibierung der PMN-Transmigration über polarisierte
Epithelmonoschichten oder der PMN-Haftung an vaskuläre Endothelzellen
auf (Takano, T., Clish, C. B., Gronert, K., Petasis, N. & Serhan, C. N.
(1998) J. Clin. Invest. 101, 819–826). Die topische Verabreichung
von ATLa1 in vivo inhibiert eine LTB4-induzierte PMN-Rekrutierung, interessanterweise
war aber der durch natives LXA4 erreichte
Inhibierungsgrad bei topischer Gabe weniger als 25% im Vergleich
zu dem von entweder ATLa1 oder ATLa2 (Takano, T., Clish, C. B., Gronert, K.,
Petasis, N. & Serhan,
C. N. (1998) J. Clin. Invest. 101, 819–826). Diese Beobachtungen
bezüglich
der in vitro- gegenüber in
vivo-Wirksamkeiten zwischen den Analoga und der nativen Struktur
deuten daraufhin, dass die ATL-Analoga eine verbesserte Bioverfügbarkeit
in vivo aufweisen. Zusätzlich
zum Schutz vor einer enzymatischen Inaktivierung verbesserten daher
die strukturellen Modifikationen an der nativen LXA4-Struktur,
die in ATLa1 und ATLa2 eingefügt wurden,
auch deren topische Verabreichung und trugen zu ihrer schnellen
Verteilung ins Gewebe bei (2).
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Aus
dem Luftkammermodell erhaltene Ergebnisse, 4 h nach Verabreichung
des Analogons, zeigen, dass eine i.v. Verabreichung von ATLa2 an einen entfernten Entzündungsort überraschenderweise
sogar noch wirksamer als eine topische Verabreichung war. In scharfem
Gegensatz dazu stehen die Befunde mit Ohrenhaut, wo eine topische
Anwendung von ATLa2 eine wesentliche Inhibierung
topisch angewandter proinflammatorischer Mediatoren hervor rief;
eine i.v. Verabreichung des Analogons zeigte keine offensichtliche
Inhibierung einer LTB4-induzierten PMN-Rekrutierung.
Es wurde weiterhin gefunden, dass das ATL-Analogon sowohl ex vivo
in Vollblutsuspensionen stabil war, wobei im Wesentlichen eine vollständige quantitative
Rückgewinnung
nach 3 h möglich
war, und schnell aus dem Plasma im Anschluss an eine i.v. Injektion
in die Schwanzvene entfernt wurde (zwischen 15–50 min). Zusammen deuten diese
Ergebnisse daraufhin, dass ATLa2 von intravenösen Injektionen
schnell zu Geweben verteilt wird, anstelle entfernt zu werden, und
in einer aktiven Form für
einige Stunden verbleiben konnte, z. B. während des Zeitverlaufs einer
TNF-α-hervorgerufenen PMN-Rekrutierung
zu der Dorsalkammerwunde (2). Weiterhin
deutet die Abwesenheit der PMN-Inhibierung durch systemische Verabreichung
in dem Mäuseohrmodell
daraufhin, dass ATLa2 eine ortsselektive
Bioaktivierung aus der Zirkulation zeigt, wie beispielsweise eher
zu der Dorsalkammer als zur Ohrhaut.
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Zusammenfassend
zeigen diese Ergebnisse, dass die inhibitorischen Wirkungen Aspirin-ausgelöster Lipoxine
sowohl Gewebe als auch Verabreichungsort-abhängig sind und es wurde zum
ersten Mal gezeigt, dass stabile Analoga von ATL eine akute Entzündung an
entfernten Orten des Verabreichungspunkts inhibieren. Da ATL-stabile
Analoga als Mimetika konstruiert wurden, um die nativen Aspirin-ausgelösten Strukturmerkmale
einzubeziehen, liefern die vorliegenden Befunde insgesamt neue Werkzeuge,
um endogene antientzündliche
Wege zu untersuchen, sowie Möglichkeiten,
die Entwicklung sowohl topischer als intravenöser Anti-PMN-Therapien zu entwickeln.
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-
Ein
Fachmann wird basierend auf den oben beschriebenen Ausführungsformen
weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung erkennen. Demgemäß ist die
Erfindung nicht durch das eingeschränkt, was speziell gezeigt und
beschrieben wurde, ausgenommen durch die anliegenden Ansprüche.