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Die
Erfindung betrifft im Allgemeinen den Bereich der Fotografie und
insbesondere die verbesserte Verarbeitung von fotografischen Schwarzweißelementen.
Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Verarbeitung
radiografischer Filme mit geringem Silbergehalt sowie eine dafür geeignete
Entwicklungs-/Fixierzusammensetzung.
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Röntgen entdeckte
die Röntgenstrahlung
durch unbeabsichtigtes Belichten eines fotografischen Silberhalogenidelements.
1913 führte
die Eastman Kodak Company ihr erstes Produkt ein, das speziell zur
Belichtung durch Röntgenstrahlung
vorgesehen war. Silberhalogenid-Röntgenfilme
machen den überwiegenden Teil
der Bilder in der medizinischen Diagnose aus. Man stellte sehr bald
fest, dass die stark ionisierende Röntgenstrahlung potenziell gefährlich ist,
worauf nach Wegen gesucht wurde, um Patienten vor einer hohen Strahlenbelastung
zu schützen.
Röntgenfilme
erzeugen sichtbare Silberbilder bei bildweiser Belichtung, gefolgt
von Rapid-Access-Verarbeitung.
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Ein
Ansatz, der immer noch weit verbreitet ist, besteht im Auftragen
der für
Röntgenfilme
geeigneten Silberhalogenidemulsionen auf beiden Seiten des Filmträgers. Auf
diese Weise wird die Anzahl der für die Abbildung nutzbaren Röntgenstrahlen
verdoppelt, woraus sich eine höhere
Empfindlichkeit ergibt. Doppelt beschichtete Röntgenfilme werden von der Eastman
Kodak Company unter dem Markennamen DUPLITIZED Film vertrieben.
Filme, die vollständig
auf der Absorption von Röntgenstrahlen
für die
Bilderfassung beruhen, werden in der Technik als "direkte" Röntgenelemente
bezeichnet, während
diejenigen, die auf der Belichtung durch Verstärkungsschirme beruhen, als "indirekte" Röntgenelemente
bezeichnet werden.
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Es
gibt weitere Anwendungen für
direkte Röntgenfilme,
wie in verschiedenen industriellen Anwendungen, in denen Röntgenstrahlen
zur Bilderzeugung erfasst werden, ohne aus bestimmten Gründen Verstärkungsschirme
benutzen zu können
(beispielsweise für
die Schweißnähte in Röhren und
Turbinenschaufeln).
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In
der vorherrschenden Praxis werden Röntgenfilme mithilfe von Schwarzweiß-Entwicklung,
Fixierung, Wässerung
und Trocknung verarbeitet. Die Bilder auf den so verarbeiteten Filmen
lassen sich dann betrachten.
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Fotografische
Schwarzweiß-Entwicklungszusammensetzungen,
die ein Schwarzweiß-Silberhalogenidentwicklungsmittel
enthalten, sind in der fotografischen Technik zur Reduzierung von
Latentbild enthaltenden Silberhalogenidkörnern zwecks Erzeugung eines
entwickelten fotografischen Bildes bekannt. In der Technik sind
viele geeignete Entwicklungsmittel bekannt, wobei Hydrochinon und ähnliche
Dihydroxybenzolverbindungen und Ascorbinsäure (sowie deren Derivate)
einige der gängigsten
sind. Derartige Zusammensetzungen enthalten im Allgemeinen andere
Komponenten, wie Sulfite, Puffer, Antischleiermittel, Halogenide
und Härter.
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Fixierzusammensetzungen
für Röntgenfilme
sind ebenfalls bekannt und umfassen ein oder mehrere Fixiermittel,
von denen Thiosulfate am gängigsten
sind. Derartige Zusammensetzungen enthalten im Allgemeinen Sulfite
als Antioxidationsmittel.
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US-A-5,800,976
beschreibt Röntgenelemente
mit niedrigem Silbergehalt, die bestimmte Deckkraftverstärkungsverbindungen
in den Silberhalogenidemulsionen enthalten. Allerdings werden derartige
Elemente im Allgemeinen in herkömmlichen
Entwicklungszusammensetzungen verarbeitet, die Hydrochinon oder
andere Dihydroxybenzolverbindungen beinhalten. Diese Entwicklungszusammensetzungen
sind aufgrund ihrer negativen Auswirkung auf die Umwelt nicht wünschenswert.
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"Monobadlösungen" sind in der fotografischen
Verarbeitungstechnik bekannt. Diese Lösungen benötigen normalerweise lange Verarbeitungszeiten
und enthalten Komponenten in den Entwicklungs- und Fixierzusammensetzungen,
die einen hohen pH-Wert sowie Sulfit aufweisen. Die Verarbeitung
mithilfe von Monobadlösungen
hat sich als schwierig erwiesen, weil die Fixierung zu schnell erfolgte
(wodurch der Dmax-Wert zu niedrig ist),
weil die Fixierung aufgrund von Schleierbildung zu gering war (hoher
Dmin-Wert), weil zu wenig Fixiermittel vorhanden
war oder weil die Fixierzeit zu kurz war. Die gewünschte Balance
aller Bedingungen und sensitometrischen Ergebnisse ist nur schwer
zu erreichen. Entweder werden sehr lange Verarbeitungszeiten benötigt, oder
die Dichte ist zu niedrig, weil zu viel Silber entzogen wurde. Diese
Probleme nehmen zu, wenn die zu verarbeitenden Röntgenelemente einen Silbergehalt
aufweisen, der niedriger als normal ist.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verarbeitungsverfahren
und eine Monobad-Zusammensetzung bereitzustellen, welche die genannten
Probleme lösen
und akzeptable Schwarzweißbilder
in kurzer Zeit auf umweltverträgliche
Weise erzeugen.
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Die
genannten Probleme werden mit der Verwendung eines Schwarzweißentwicklungs-/Fixiermonobads gelöst, das
in wässriger
Form einen pH-Wert zwischen 10 und 12,5 aufweist und dadurch gekennzeichnet ist,
dass es frei von Dihydroxybenzenentwicklungsmitteln und Ammoniumionen
ist und folgendes umfasst:
zwischen 80 und 200 mMol/l Ascorbinsäureentwicklungsmittel,
zwischen
200 und 500 mMol/l Sulfitionen; und
zwischen 40 und 300 mMol/l
Cystein als einziges fotografisches Fixiermittel.
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Die
vorliegende Erfindung stellt zudem ein Verfahren zum Erzeugen eines
Schwarzweißbildes
bereit mit:
Inkontaktbringen eines bildweise belichteten, fotografischen
Schwarzweiß-Silberhalogenidelements
mit einem wässrigen
Schwarzweißentwicklungs-/Fixiermonobad,
wie zuvor beschrieben,
wobei das Verfahren in bis zu 180 Sekunden
durchgeführt
wird, und
worin das fotografische Schwarzweiß-Silberhalogenidelement
vor Inkontaktbringen einen Träger
umfasst, auf dessen beiden Seiten eine Silberhalogenidemulsionseinheit
angeordnet ist, die Silberhalogenidkörner und ein Gelatinevehikel
umfasst, wobei die Silberhalogenidkörner mindestens 95 Mol% Bromid,
bezogen auf den Gesamtsilbergehalt, umfassen, und wobei mindestens
50% der projizierten Fläche
der Silberhaloge nidkörner durch
tafelförmige
Körner
bereitgestellt wird, die ein mittleres Seitenverhältnis von
größer als
8 haben, eine Dicke von nicht größer als
0,10 μm
und einen mittleren Korndurchmesser von 1,5 bis 3 μm,
und
worin der Silberauftrag in jeder Silberhalogenidemulsionseinheit
nicht größer als
11 mg/dm2 und der Auftrag der Gelatinevehikel
in jeder Silberhalogenidemulsionseinheit nicht größer als
11 mg/dm2 ist.
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Die
vorliegende Erfindung sieht ein Mittel zur effektiven und effizienten
Verarbeitung fotografischer Schwarzweißelemente mit niedrigem Silbergehalt
in einer Weise vor, die die Wirkung auf die Umwelt reduziert. Bei
der bekannten Verarbeitung radiografischer Elemente mit höherem Silbergehalt
erfolgt die Fixierung zu schnell und die resultierende Maximaldichte
Dmax ist zu niedrig. Wenn Monobadzusammensetzungen
verwendet werden, die große
Mengen von Schwarzweiß-Entwicklungsmitteln
enthalten, erfolgt eine nur geringe Fixierung, weil entweder Schleierbildung
entsteht (hoher Dmin) oder weil zuwenig
Zeit oder Fixiermittel vorhanden ist. Es ist schwierig, alle konkurrierenden
Anforderungen und sensitometrischen Eigenschaften in radiografischen
Elementen unter Verwendung von Monobadzusammensetzungen auszugleichen.
Diese Probleme verstärken
sich insbesondere bei der Verarbeitung schwarzweißer Silberhalogenidelemente,
die relativ geringe Mengen Silber enthalten.
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Im
Zusammenhang mit dieser Anmeldung bezeichnet der Begriff "Monobad" Verarbeitungszusammensetzungen,
die sowohl Entwicklungs- als auch Fixiereigenschaften für fotografische
Schwarzweißelemente
besitzen.
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Überraschenderweise
wurde festgestellt, dass die erfindungsgemäße Monobadzusammensetzung die
zuvor benannten Probleme löste.
Insbesondere war es überraschend,
dass Cystein als fotografisches Fixiermittel bei abgesenkten Fixierkonzentrationen
in Kombination mit „schwächeren" Ascorbinsäure-Schwarzweißentwicklungsmitteln
verwendet werden konnte, um die gewünschte Ausgewogenheit der Bildeigenschaften
zu erzielen. Die Schwarzweißentwicklung
wird somit zufriedenstellend eingeleitet und das Fixieren in innerhalb
einer geeigneten, verkürzten
Zeit abgeschlossen. Weil auf „stärkeren" Dihydroxybenzenentwicklungsmittel
und Ammoniumionen verzichtet wird, hat die Monobadzusammensetzung
bei Entsorgung eine weniger starke Wirkung auf die Umwelt.
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Diese
Vorteile lassen sich durch die besondere Kombination eines Silberhalogenidelements
mit niedrigem Silbergehalt und einer besonderen Monobad-Verarbeitungszusammensetzung
erzielen. Die erfindungsgemäße Monobadzusammensetzung
kombiniert das Schwarzweiß-Entwicklungsmittel
und Cystein als das alleinige fotografische Fixiermittel in einer
einzigen, einfachen Zusammensetzung, die die geeigneten Komponentenmengen
und den pH-Wert aufweist, um alle gewünschten Merkmale zu erfüllen. Das
in der vorliegenden Erfindung verwendete fotografische Fixiermittel
ist Cystein.
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Die
Verarbeitung kann aufgrund der genannten Merkmalskombinationen relativ
schnell erfolgen. Das Element hat einen geringeren Gehalt von Silberhalogenid
und Bindemittel als üblich,
was ein schnelles Diffundieren der Monobadzusammensetzung in das
Element ermöglicht,
die gewünschten
chemischen Reaktionen herbeiführt
und unerwünschtes
Silber schnell beseitigt.
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Die
vorliegende Erfindung eignet sich zur Herstellung eines Schwarzweißbildes
in einem fotografischen Silberhalogenidelement und vorzugsweise
in einem Röntgenfilm
mit niedrigem Silbergehalt. Andere Elementarten, die mithilfe der
vorliegenden Erfindung verarbeitet werden können, sind beispielsweise,
aber nicht abschließend,
Luftbildfilme, Schwarzweiß-Laufbildfilme, Repro-
und Kopierfilme sowie Schwarzweiß-Halbtonfilme mit niedrigerem
Silberhalogenidgehalt für
Amateure und Profis. Die allgemeine Zusammensetzung dieser Materialien
ist in der Technik bekannt, wobei jedoch bestimmte Merkmale nachfolgend
detaillierter beschrieben werden, die diese insbesondere für die vorliegende
Erfindung geeignet machen.
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Das
erfindungsgemäße Schwarzweißentwicklungs-/Fixiermonobad
enthält
ein oder mehrere Schwarzweiß-Entwicklungsmittel,
die kein Dihydroxybenzen oder Derivate davon sind. Die Entwicklungsmittel sind
als "Ascorbinsäure"-Entwicklungsmittel
bekannt, worunter Acorbinsäure
und deren Derivate zu verstehen sind.
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Ascorbinsäure-Entwicklungsmittel
werden in zahlreichen Publikationen in fotografischen Verfahren beschrieben,
u.a. in US-A-5,236,816 (Purol et al) sowie in den darin genannten
Quellen. Geeignete Ascorbinsäure-Entwicklungsmittel
sind u.a. Ascorbinsäure
und deren Analoge, Isomere und Derivative. Derartige Verbindungen
umfassen beispielsweise, aber nicht abschließend, D- oder L-Ascorbinsäure, zuckerartige
Derivate davon (wie Sorboascorbinsäure, γ-Lactoascorbinsäure, 6-Desoxy-L-Ascorbinsäure, L-Rhamnoasccorbinsäure, Imino-6-Desoxy-
L-Ascorbinsäure,
Glucoascorbinsäure,
Fucoascorbinsäure,
Glucoheptoascorbinsäure, Maltoascorbinsäure, L-Araboascorbinsäure), Natriumascorbat,
Kaliumascorbat, Isoascorbinsäure
(oder L-Erythroascorbinsäure)
und Salze davon (wie Alkalimetall, Ammonium oder andere in der Technik
bekannte), endiolartige Ascorbinsäure, eine enaminolartige Ascorbinsäure, thioenolartige
Ascorbinsäure
und eine enamin-thiolartige Ascorbinsäure, wie beispielsweise beschrieben
in US-A-5,498,511 (Yamashita et al), EP-A-0 585,792 (veröffentlicht
am 9. März
1994), EP-A-0 573 700 (veröffentlicht
am 15. Dezember 1993), EP-A-0 588 408 (veröffentlicht am 23. März 1994),
WO 95/00881 (veröffentlicht
am 5. Januar 1995), US-A-5,089,819 und US-A-5,278,035 (beide von
Knapp), US-A-5,384,232 (Bishop et al), US-A-5,376,510 (Parker et
al), im japanischen Kokai 7-56286 (veröffentlicht am 3. März 1995),
US-A-2,688,549 (James et al), US-A-5,236,816 (siehe oben) und in
der Forschungsveröffentlichung
Research Disclosure, Publikation 37152, März 1995. D-, L-, oder D, L-Ascorbinsäure (und
Alkalimetallsalze davon) oder Isoascorbinsäure (oder Alkalimetallsalze
davon) werden bevorzugt. Natriumascorbat und Natriumisoascorbat
werden am meisten bevorzugt. Falls gewünscht, sind auch Mischungen
dieser Entwicklungsmittel verwendbar.
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Die
Entwicklungs-Fixiermonobadzusammensetzung kann ein oder mehrere
Co-Entwicklungshilfsmittel umfassen, die ebenfalls bekannt sind
(siehe z.B. Mason, Photographic Processing Chemistry, Focal Press, London,
England, 1975). Es sind beliebige Entwicklungshilfsmittel verwendbar,
doch bevorzugt werden 3-Pyrazolidon-Entwicklungsmittel (auch als "1-Phenidon"-Entwicklungsmittel
bezeichnet). Derartige Verbindungen werden beispielsweise in US-A-5,236,816
(siehe oben) beschrieben. Die gängigsten
Verbindungen dieser Klasse sind 1-Phenyl-3-Pyrazolidon, 1-Phenyl-
4,4-Dimethyl-3-Pyrazolidon, 4-Hydroxymethyl-4-Methyl-1-Phenyl-3-Pyrazolidon,
5-Phenyl-3-Pyrazolidon, 1-p-Aminophenyl-4, 4-Dimethyl-3-Pyrazolidon,
1-p-Tolyl-4,4-Dimethyl-3-Pyrazolidon, 1-p-Tolyl-4-Hydroxymethyl-4-Methyl-3-Pyrazolidon
und 1-Phenyl-4,4-Dihydroxymethyl-3-Pyrazolidon. Andere geeignete
Co-Entwicklungshilfsmittel umfassen eine oder mehrere Lösegruppen, wie
Sulfon-, Carboxy- oder Hydroxygruppen, die an aliphatischen Ketten
oder aromatischen Ringen anlagern und vorzugsweise an der Hydroxymethylfunktion
eines Pyrazolidons, wie beispielsweise in US-A-5,837,434 (Roussihle
et al) beschrieben. Ein am meisten bevorzugtes Co-Entwicklungshilfsmittel
ist 4-Hydroxymethyl-4-Methyl-1-Phenyl-3-Pyrazolidon.
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Weniger
bevorzugte Entwicklungshilfsmittel umfassen Aminophenole, wie p-Aminophenol,
o-Aminophenol, N-Methylaminophenol, 2,4-Diaminophenolhydrochlorid,
N-(4-Hydroxyphenyl)glycin, p-Benzylaminophenolhydrochlorid, 2,4-Diamino-6-Methylphenol,
2,4-Diaminoresorcinol
und N-(β-Hydroxyethyl)
p-Aminophenol.
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Eine
Mischung verschiedener Arten von Hilfsentwicklungsmitteln ist, falls
erwünscht,
ebenfalls verwendbar.
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Ein
organisches Antischleiermittel ist ebenfalls vorzugsweise in der
erfindungsgemäßen Entwicklungs-/Fixiermonobadzusammensetzung
vorhanden, und zwar entweder allein oder als Zusatz. Diese Verbindungen
steuern die Gesamtschleierbildung in den verarbeiteten Elementen.
Geeignete Antischleiermittel umfassen beispielsweise, jedoch nicht
abschließend,
Benzimidazole, Benzotriazole, Mercaptotetrazole, Indazole und Mercaptothiadiazole.
Repräsentative
Antischleiermittel umfassen u.a. 5-Nitroindazol, 5 p-Nitrobenzoylaminoimidazol,
1-Methyl-5-Nitroindazol,
6-Nitroindazol, 3-Methyl-5-Nitroindazol, 5-Nitrobenzimidazol, 2-Isopropyl-5-Nitrobenzimidazol,
5-Nitrobenzotriazol, Natrium 4-(2-Mercapto-1,3,4-Thiadiazol-2-yl-thio)butansulfonat, 5-Amino-1,3,4-Thiadiazol-2-thiol,
5-Methylbenzotriazol, Benzotriazol und 1-Phenyl-5-Mercaptotetrazol.
Benzotriazol wird am meisten bevorzugt.
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Die
Entwicklungs-/Fixiermonobadzusammensetzung enthält zudem ein Sulfit. Der Begriff "Sulfitkonservierungsmittel" wird in diesem Zusammenhang
verwendet, um eine beliebige Schwefelverbindung zu bezeichnen, die
in der Lage ist, Sulfitionen auszubilden oder Sulfitionen in wässriger
Alkalilösung
bereitzustellen. Dies sind beispielsweise, aber nicht abschließend, Alkalimetallsulfite,
Alkalimetallbisulfite, Alkalimetallmetabisulfite, Aminschwefeldioxidkomplexe,
schweflige Säure
und Carbonylbisulfitaddukte. Mischungen dieser Materialien sind
ebenfalls verwendbar.
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Beispiele
bevorzugter Sulfite umfassen Natriumsulfit, Kaliumsulfit, Lithiumsulfit,
Natriumbisulfit, Kaliumbisulfit, Natriummetabisulfit, Kaliummetabisulfit
und Lithiummetabisulfit. Geeignete Carbonylbisulfitaddukte sind
u.a. Alkalimetall oder Aminbisulfitaddukte oder Aldehyde und Bisulfitaddukte
von Ketonen. Beispiele dieser Verbindungen sind u.a. Natriumformaldehydbisulfit,
Natriumacetaldehydbisulfit, Succinaldehyd-Bis-Natriumbisulfit, Natriumacetonbisulfit, β-Methylglutaraldehyd-Bis-Natriumbisulfit,
Natriumbutanonbisulfit und 2,4-Pentandion-Bis-Natriumbisulfit.
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Verschiedene
bekannte Puffer, wie Carbonate und Phosphate, können zur Erzielung des gewünschten pH-Werts
den Mischungen zugesetzt werden. Der pH-Wert lässt sich mit einer geeigneten
Base (wie einem Hydroxid) oder Säure
einstellen. Der pH-Wert der Entwicklungs-/Fixierzusammensetzung
liegt zwischen 10 und 12,5 und vorzugsweise zwischen 10,5 und 12.
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Die
Entwicklungs-/Fixiermonobadzusammensetzung muss zudem Cystein als
alleiniges fotografisches Fixiermittel enthalten.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass außer
den dieser Klasse von organischen Verbindungen zugehörigen Mitteln
keine andere fotografischen Fixiermittel in der Zusammensetzung
enthalten sind.
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Wahlweise
enthält
die erfindungsgemäße Entwicklungs-/Fixierzusammensetzung
in herkömmlichen Mengen
ein oder mehrere Maskierungsmittel, die typischerweise zur Ausbildung
stabiler Komplexe mit freien Metallionen (wie Silberionen) in Lösung dienen.
In der Technik sind viele geeignete Maskierungsmittel bekannt, aber
zu den besonders geeigneten Klassen von Verbindungen zählen beispielsweise,
jedoch nicht abschließend,
multimere Carboxylsäuren,
wie in US-A-5,389,502 (Fitterman et al) beschrieben, Aminopolycarboxylsäuren, Polyphosphatliganden,
Ketocarboxylsäuren
und Alkanolamine. Repräsentative
Maskierungsmittel umfassen Ethylenediamin-Tetraessigsäure, Diethylentriaminpentaessigsäure, 1,3-Propylendiamin-Tetraessigsäure, 1,3-Diamin-2-Propanoltetraessigsäure, Ethylendiamin-Di-Bernsteinsäure und
Ethylendiaminmono-Bernsteinsäure.
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Die
Entwicklungs-/Fixiermonobadzusammensetzung kann andere Additive
enthalten, u.a. verschiedene Entwicklungsverzögerer, Entwicklungsbeschleuniger,
Quellkontrollmittel und Stabilisierungsmittel, jedes in herkömmlichen
Mengen. Beispiele dieser optionalen Kompo nenten werden in in US-A-5,236,816
(siehe oben), US-A-5,474,879 (Fitterman et al), in der japanischen
Kokai 7-56286 und in EP-A-0 585 792 beschrieben.
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Die
Entwicklungs-/Fixiermonobadzusammensetzung ist im Wesentlichen frei
von Ammoniumionen, was bedeutet, dass keine Ammoniumionen absichtlich
zugesetzt werden, und dass vorhandene Ammoniumionen nur als Verunreinigungen
vorliegen oder aus den verarbeiteten Elementen stammen. Die in der
Zusammensetzung verwendeten Salze liegen im Allgemeinen in Form
von Natrium- oder Kaliumsalzen vor.
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Die
wesentlichen (und einige wahlweise) zuvor beschriebene Komponenten
sind in der wässrigen
Entwicklungs-/Fixiermonobadzusammensetzung in den allgemeinen und
bevorzugten Mengen vorhanden, wie in Tabelle I aufgeführt, wobei
alle Minimal- und Maximalmengen ungefähre Angaben sind (d.h. "ca."). Lägen sie in
trockener Formulierung vor, beinhalteten diese Entwicklungszusammensetzungen
die wesentlichen Komponenten in einer Menge, die von Fachleuten
als geeignet erachtet werden, um die gewünschten Flüssigkonzentrationen zu erzeugen.
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Die
Entwicklungs-/Fixiermonobadzusammensetzung wird durch Lösen oder
Dispergieren der Komponenten in Wasser und durch Einstellen des
pH-Werts auf den gewünschten
Wert zubereitet. Die Zusammensetzung kann auch in konzentrierter
Form bereitgestellt und unmittelbar vor oder während der Verwendung auf die
Arbeitskonzentration verdünnt
werden. Die Komponenten der Zusammensetzung können in einem Bausatz (Kit)
von zwei oder mehr Teilen bereitgestellt werden, die kombiniert
und mit Wasser auf die gewünschte Stärke verdünnt und
als Monobadzusammensetzung in die Verarbeitungsvorrichtung gegeben
werden.
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Die
Verarbeitung kann in jedem geeigneten Prozessor für ein gegebenes
fotografisches Element erfolgen. Für Röntgenfilme wird das Verfahren
beispielsweise mit einem oder mehreren Behältern oder Gefäßen zur
kombinierten Ausführung
des Entwicklungs- und Fixierungschritts durchgeführt.
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In
den meisten Fällen
handelt es sich bei dem verarbeiteten Element um einen Filmbogen,
es kann jedoch auch ein Endloselement sein. Jedes Element wird für eine geeignete
Zeitdauer in der Monobadzusammensetzung gebadet.
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Dem
Entwicklungs-/Fixierschritt folgt vorzugsweise, jedoch nicht notwendigerweise,
ein Wässerungsschritt,
um die durch das Fixieren gelösten
Silbersalze sowie überschüssiges Cystein
zu beseitigen und das Aufquellen des Elements zu reduzieren. Bei
der Wässerungslösung kann
es sich um Wasser handeln, wobei die Wässerungslösung vorzugsweise sauer ist
und vorzugsweise einen pH-Wert von 7 oder weniger und am besten
von 4,5 bis 7 aufweist, und zwar mittels Einstellung durch eine
geeignete chemische Säure
oder einen Puffer.
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Nach
dem Wässern
können
die verarbeiteten Elemente für
eine geeignete Zeitdauer und bei geeigneten Temperaturen getrocknet
werden, in einigen Fällen
lässt sich
das Schwarzweißbild
auch im nassen Zustand betrachten.
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Die
Verarbeitungszeiten und Verarbeitungsbedingungen für die Erfindung
sind in der folgenden Tabelle II aufgeführt, wobei die Minimal- und
Maximalwerte ungefähre
Angaben sind (d.h. "ca".). Die Gesamtzeit
für das
erfindungsgemäße Verfahren
beträgt
im Allgemeinen mindestens 30 und vorzugsweise mindestens 45 Sekunden
und im Allgemeinen weniger als 180 und vorzugsweise weniger als
120 Sekunden.
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Die
erfindungsgemäß entwickelten
fotografischen Schwarzweiß-Silberhalogenidelemente
sind im Allgemeinen aus einem konventionellen, flexiblen, transparenten
Filmträger
zusam mengesetzt (Polyester, Celluloseacetat oder Polycarbonat),
auf dem auf jeder Seite eine oder mehrere fotografische Silberhalogenid-Emulsionsschichten
aufgebracht sind. Für
Röntgenfilme
werden herkömmlicherweise
blaugefärbte
Trägermaterialien
verwendet, um den in vollständig
verarbeiteten Filmen gewünschten
blauschwarzen Bildton zu erzeugen. Polyethylenterephthalat und Polyethylennaphthalat
sind bevorzugte Filmträger.
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Im
Allgemeinen werden diese Elemente, Emulsionen und Schichtzusammensetzungen
in vielen Veröffentlichungen
beschrieben, u.a. in der Forschungsveröffentlichung Research Disclosure,
Publikation 36544, September 1994. Research Disclosure ist eine
Publikation von Kenneth Mason Publications, Ltd., Dudley House,
12 North Street, Emsworth, Hampshire PO10 7DQ, England.
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Die
Emulsionsschichten enthalten ein lichtempfindliches Silberbromid
für die
Bilderzeugung. Um die Rapid-Access-Verarbeitung zu ermöglichen,
enthalten die Körner
vorzugsweise weniger als 2 Mol% (Molprozent) Iodid, bezogen auf
den Gesamtsilbergehalt. Die Silberhalogenidkörner sind vorwiegend silberbromidhaltig.
Die Körner
können
also aus Silberbromid, Silberiodbromid, Silberchlorbromid, Silberiodchlorbromid,
Silberchloriodbromid oder Silberiodchlorbromid zusammengesetzt sein,
solange Bromid in einer Menge von mindestens 95 Mol% (vorzugsweise
mindestens 98 Mol%), bezogen auf den Gesamtsilbergehalt, vorhanden
ist.
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Neben
den durch die Auswahl der Zusammensetzung erzielbaren Vorteilen,
wie zuvor beschrieben, ist es insbesondere vorgesehen, Silberhalogenidkörner zu
verwenden, die einen Variationskoeffizienten des äquivalenten
Kreisdurchmessers der Körner
von weniger als 20% und vorzugsweise von weniger als 10% aufweisen.
Vorzugsweise wird eine Kornpopulation verwendet, die stark monodispers
ist, wie sich leicht nachvollziehen lässt.
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Zudem
werden mindestens 50% (und vorzugsweise mindestens 70%) der projizierten
Fläche
der Silberhalogenidkörner
durch tafelförmige
Körner
bereitgestellt, die ein Seitenverhältnis von größer als
8 und vorzugsweise von größer als
12 aufweisen. Die mittlere Dicke der Körner beträgt im Allgemeinen mindestens
0,06 und nicht mehr als 0,10 μm
und vorzugsweise mindestens 0,07 und nicht mehr als 0,09 μm. Der mittlere
Korndurchmesser liegt zwischen 1,5 und 3 μm und vorzugsweise zwischen
1,8 und 2,4 μm.
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Emulsionen
mit tafelförmigen
Körnern,
die die Anforderungen an den hohen Bromidgehalt und die Anforderungen
an die Gelatinevehikel erfüllen,
mit dem Unterschied, dass das Gelatinevehikel vollständig vorgehärtet ist,
werden in den folgenden Patenten detaillierter beschrieben:
Dickerson | US-A-4,414,310, |
Abbott
et al | US-A-4,425,425, |
Abbott
et al | US-A-4,425,426, |
Kofron
et al | US-A-4,439,520, |
Wilgus
et al | US-A-4,434,226, |
Maskasky | US-A-4,435,501, |
Maskasky | US-A-4,713,320, |
Dickerson
et al | US-A-4,803,150, |
Dickerson
et al | US-A-4,900,355, |
Dickerson
et al | US-A-4,994,355, |
Dickerson
et al | US-A-4,997,750, |
Bunch
et al | US-A-5,021,327, |
Tsaur
et al | US-A-5,147,771, |
Tsaur
et al | US-A-5,147,772, |
Tsaur
et al | US-A-5,147,773, |
Tsaur
et al | US-A-5,171,659, |
Dickerson
et al | US-A-5,252,442, |
Dickerson | US-A-5,391,469, |
Dickerson
et al | US-A-5,399,470, |
Maskasky | US-A-5,411,853, |
Maskasky | US-A-5,418,125, |
Daubendiek
et al | US-A-5,494,789, |
Olm
et al | US-A-5,503,970, |
Wen
et al | US-A-5,536,632, |
King
et al | US-A-5,518,872, |
Fenton
et al | US-A-5,567,580, |
Daubendiek
et al | US-A-5,573,902, |
Dickerson | US-A-5,576,156, |
Daubendiek
et al | US-A-5,576,168, |
Olm
et al | US-A-5,576,171
und |
Deaton
et al | US-A-5,582,965. |
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Die
Patente von Abbott et al, Fenton et al, Dickerson und Dickerson
et al zeigen Merkmale konventioneller Elemente zusätzlich zu
den erfindungsgemäßen Emulsionen
mit tafelförmigen
Körnern
mit hohem Bromidgehalt und Gelatinevehikeln sowie anderen wichtigen
Merkmalen.
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Der
Filmkontrast lässt
sich durch Einbringen einer oder mehrerer Kontrastverstärkungsdotierungen anheben.
Rhodium, Cadmium, Blei und Wismuth erhöhen bekanntermaßen den
Kontrast durch Begrenzung der Hintergrundentwicklung. Die Toxizität von Cadmium
steht dessen weiterer Verwendung entgegen. Rhodium wird häufig zur
Erhöhung
des Kontrasts eingesetzt und wird besonders bevorzugt. Kontrastverstärkungskonzentrationen
liegen bekanntermaßen
im Bereich von 10–9 Mol/Silbermol. Insbesondere
sind Rhodiumkonzentrationen von bis zu 5 × 10–3 Mol/Silbermol
vorgesehen. Eine besonders bevorzugte Rhodiumdotierung liegt im
Bereich von 1 × 10–6 bis
1 × 10–4 Mol/Silbermol.
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Es
ist eine Vielzahl anderer Dotierungen bekannt, und zwar einzeln
oder in Kombination, um den Bildkontrast sowie andere Eigenschaften
zu verbessern, etwa Empfindlichkeit und Reziprozitätsverhalten.
Insbesondere sind Dotierungen vorgesehen, die "flache Elektronenfallen" bilden, so genannte
SET-Dotierungen. SET-Dotierungen werden in der Forschungsveröffentlichung
Research Disclosure, Band 367, Nov. 1994, Artikel 36736, beschrieben.
Iridiumdotierungen finden oft zur Minderung des Reziprozitätsfehlers
Verwendung. Eine Übersicht über konventionelle
Dotierungen zur Verbesserung von Empfindlichkeit, Reziprozitätsverhalten und
anderen Abbildungseigenschaften ist in der zuvor genannten Forschungsveröffentlichung
Research Disclosure, Publikation 36544, Abschnitt I, "Emulsion grains and
their preparation",
sowie in Unterabschnitt D, "Grain
modifying conditions and adjustments", Paragraphen (3), (4) und (5), beschrieben.
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Emulsionen
mit geringem Variationskoeffizienten sind unter denjenigen auswählbar, die
durch herkömmliche
Zweistrahl-Ausfällungstechniken
hergestellt werden. Eine allgemeine Zusammenfassung von Silberhalogenidemulsionen
und deren Herstellung ist in der zuvor genannten Forschungsveröffentlichung
Research Disclosure, Publikation 36544, Abschnitt I, "Emulsion grains and
their preparation" (Emulsionskörner und
deren Herstellung), beschrieben. Nach dem Ausfällen und vor der chemischen
Sensibilisierung können die
Emulsionen mithilfe geeigneter, konventioneller Techniken gewässert werden,
wie in der zuvor genannten Forschungsveröffentlichung Research Disclosure,
Publikation 36544, Abschnitt III, "Emulsion washing" (Waschen der Emulsion), beschrieben.
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Die
Emulsionen können
chemisch mithilfe geeigneter, konventioneller Techniken sensibilisiert
werden, wie in der Forschungsveröffentlichung
Research Disclosure, Publikation 36544, Abschnitt IV, "Chemical sensitization", beschrieben. Insbesondere
sind Schwefel- und Goldsensibilisierungen vorgesehen.
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Sowohl
Silberbromid als auch Silberiodid hat eine erhebliche native Empfindlichkeit
innerhalb des Blaubereichs des sichtbaren Spektrums. Wenn die Emulsionskörner hohe
Bromidkonzentrationen enthalten (> 50
Mol%, bezogen auf den Gesamtsilbergehalt), ist die spektrale Sensibilisierung
der Körner
kein wesentliches, aber ein bevorzugtes Merkmal. Insbesondere ist
vorgesehen, dass ein oder mehrere spektral sensibilisierende Farbstoffe
von den Oberflächen
der Körner
absorbiert werden, um deren Lichtempfindlichkeit zu erhöhen. Idealerweise
ist die maximale Absorption des spektral sensibilisierenden Farbstoffs
auf das Hauptemissionsband oder auf die Bänder des Leuchtstoffverstärkungsschirms
abgestimmt (z.B. innerhalb von ± 10 nm). In der Praxis ist
jeder spektral sensibilisierende Farbstoff verwendbar, der, bei
Beschichtung, eine halbe Spitzenabsorptionsbandbreite aufweist,
die die Hauptspektralbereiche der Emission eines Leuchtstoffverstärkungsschirms überlagert,
der zur Verwendung mit dem ersten Röntgenfilm vorgesehen ist.
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Es
ist eine Vielzahl konventioneller, spektraler Sensibilisierungsfarbstoffe
bekannt, die ein Absorptionsmaximum aufweisen, das sich durch den
nahen Ultraviolettbereich (300 bis 400 nm), den sichtbaren Bereich
(400 bis 700 nm) und den nahen Infrarotbereich (700 bis 1000 nm)
des Spektrums erstreckt. Besondere Darstellungen herkömmlicher
spektraler Sensibilisierungsfarbstoffe finden sich in der Forschungsveröffentlichung
Research Disclosure, Publikation 18431, Abschnitt X. "Spectral Sensitization", sowie in Publikation 36544,
Abschnitt V. "Spectral
sensitization and desensitization", A. "Sensitizing dyes".
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Ein
Schutz gegen Instabilität,
die die Minimaldichte in negativen Emulsionsbeschichtungen (d.h.
durch Schleierbildung) erhöht,
kann durch Einbringen von Stabilisatoren, Antischleiermitteln, Knickschutzmitteln,
Latentbildstabilisatoren und ähnlichen
Zusätzen
in der Emulsion und in den angrenzenden Schichten vor dem Beschichtungsvorgang
erfolgen. Derartige Zusätze
werden in Research Disclosure, Publikation 36544, Abschnitt VII, "Antifoggants and
Stabilizers", und
in Publikation 18431, Abschnitt II. "Emulsion Stabilizers, Antifoggants and
Antikinking Agents",
beschrieben.
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Vorzugsweise
umfassen die Silberhalogenidemulsionen eine oder mehrere Deckkraft-Verstärkungsverbindungen,
die von den Oberflächen
der Silberhalogenidkörner
absorbiert werden. In der Technik ist eine Anzahl derartiger Materialien
bekannt, wobei allerdings bevorzugte Deckkraft-Verstärkungsverbindungen
mindestens ein zweiwertiges Schwefelatom enthalten, das die Form
eines -S- oder =S Anteils annehmen kann. Derartige Verbindungen
umfassen beispielsweise, aber nicht abschließend, Mercapotetrazole, Dithioxotriazole,
mercaptosubstituierte Tetraazaindene und andere, wie in US-A-5,800,976
für schwefelhaltige
Deckkraft-Verstärkungsverbindungen
beschrieben. Derartige Verbindungen liegen im Allgemeinen in Konzentrationen
von mindestens 20 mg/Silbermol und vorzugsweise von mindestens 30
mg/Silbermol vor. Die Konzentration kann im Allgemeinen 2000 mg/Silbermol
und vorzugsweise 700 mg/Silbermol betragen.
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Vorzugsweise
umfasst die Silberhalogenidemulsion auf jeder Seite des Trägers Dextran
oder Polyacrylamid als wasserlösliche
Polymere, die die Deckkraft verstärken können. Diese Polymere liegen
im Allgemeinen in einem Gewichtsverhältnis von mindestens 0,1:1
zum Gelatinevehikel (wie nachfolgend beschrieben) und vorzugsweise
in einem Gewichtsverhältnis
von 0,3:1 bis 0,5:1 zum Gelatinevehikel vor. Das Dextran oder Polyacrylamid
kann in einer Menge von bis zu 5 mg/dm2 vorhanden
sein und vorzugsweise von 2 bis 4 mg/dm2. Die
Menge der Deckkraft-Verstärkungsverbindungen
auf den beiden Seiten des Trägers
kann gleich oder unterschiedlich sein.
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Die
Silberhalogenidemulsion und andere Schichten, die die Abbildungseinheiten
auf gegenüberliegenden
Seiten des Trägers
des Röntgenelements
bilden, enthalten konventionelle hydrophile Kolloidvehikel (Peptisierer
und Bindemittel), bei denen es sich typischerweise um Gelatine oder
um ein Gelatinederivat handelt (nachfolgend als "Gelatinevehikel" bezeichnet).
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Konventionelle
Gelatinevehikel und zugehörige
Schichtenmerkmale sind in Research Disclosure, Publikation 36544,
Abschnitt II. "Vehicles,
vehicle extenders, vehicle-like addenda and vehicle related addenda" (Vehikel, Vehikelstreckmittel,
vehikelähnliche
Zusätze
und vehikelbezogene Zusätze),
beschrieben. Die Emulsionen selbst können Peptisierer der in Abschnitt
II, Paragraph A. "Gelatin
and hydrophilic colloid peptizers" zuvor genannten Art enthalten. Die
hydrophilen Kolloidpeptisierer sind als Bindemittel geeignet und
daher häufig
in sehr viel höheren
Konzentrationen vorhanden, als zur Durchführung der Peptisierfunktion
alleine notwendig wäre.
Das Gelatinevehikel erstreckt sich auch auf Materialien, die nicht
selbst als Peptisierer verwendbar sind. Die bevorzugten Gelatinevehikel
umfassen alkalisch aufbereitete Gelatine, sauer aufbereitete Gelatine oder
Gelatinederivate (wie acetylierte Gelatine und phthalierte Gelatine).
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Um
die Anforderungen an die Maximaldichte mit einem minimalen Silberbeschichtungsauftrag
erfüllen zu
können,
ist es erforderlich, die Voraushärtung
des Gelatinevehikels zu begrenzen. Obwohl es üblich geworden ist, Röntgenelemente,
die Emulsionen mit tafelförmigen
Körnern
enthalten, vollständig
vorauszuhärten, sind
die erfindungsgemäßen Röntgenelemente
nur teilweise vorausgehärtet.
Die Menge des Härters
in jeder Silberhalogenidemulsionseinheit beträgt im Allgemeinen mindestens
0,1% und weniger als 0,8% und vorzugsweise mindestens 0,3% und weniger
als 0,6%, bezogen auf das Trockengesamtgewicht des Gelatinevehikels.
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Zu
diesem Zweck sind konventionelle Härter verwendbar, u.a. Formaldehyde
und freie Dialdehyde, wie Succinaldehyd und Glutaraldehyd, geblockte
Dialdehyde, α-Diketone,
aktive Ester, Sulfonatester, aktive Halogenverbindungen, s-Triazine
und Diazine, Epoxide, Aziridine, aktive Olefine mit zwei oder mehr
aktiven Bindungen, geblockte aktive Olefine, Carbodiimide, Isoxazoliumsalze,
in der 3-Stellung nicht substituiert, Ester von 2-Alkoxy-N-Carboxydihydroquinolin,
N-Carbamoylpyridiniumsalze, Carbamoyl-Oxypyridiniumsalze, Bis(imoniomethyl)-Ethersalze,
insbesondere Bis(amidino)-Ethersalze, Oberflächen aufgetragene Carboxyl
aktivierende Härter
in Verbindung mit Komplex bildenden Salzen, Carbamoylonium, Carbamoylpyridinium
und Carbamoyloxypyridiniumsalze in Verbindung mit bestimmten Aldehyd-Desoxidationsmitteln,
Dicationsether, Hydroxylaminester von Imidsäuresalzen und Chloroformamidiniumsalzen,
Härter
von gemischter Funktion, wie Halogen substituierte Aldehydsäuren (z.B.
Mukochlorsäure
und Mukobromsäure),
Onium substituierte Acroleine, Vinylsulfone, die Härtungsfunktionsgruppen
enthalten, Polymerhärter,
wie Dialdehydstärken
und Copoly(acroleinmethacrylsäure).
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In
jeder Silberhalogenidemulsionseinheit in dem Röntgenelement beträgt der Silbergehalt
im Allgemeinen mindestens 8 und nicht mehr als 11 mg/dm2,
vorzugsweise mindestens 9 und nicht mehr als 10 mg/dm2. Zudem
beträgt
der Auftrag des Gelatinevehikels im Allgemeinen mindestens 6 und
höchstens
11 mg/dm2, vorzugsweise mindestens 7,5 und
höchstens
9,5 mg/dm2. Die Silbermenge und die Gelatinevehikelmenge
auf den beiden Seiten des Trägers
kann gleich oder unterschiedlich sein.
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Die
Röntgenelemente
umfassen im Allgemeinen eine Oberflächendeckschicht auf jeder Seite
des Trägers,
die typischerweise zum physischen Schutz der Emulsionsschichten
vorgesehen ist. Zusätzlich
zu den zuvor besprochenen Vehikelmerkmalen können die Schutzschichten verschiedene
Zusätze
enthalten, um die physischen Eigenschaften der Deckschichten zu
modifizieren. Derartige Zusätze
werden in der Forschungsveröffentlichung "Research Disclosure", Artikel 36544,
Abschnitt IX, "Coating
physical property modifying addenda" (Zusätze zur Modifikation der phyischen
Beschichtungseigenschaften), A. "Coating
aids" (Beschichtungshilfen),
B. "Plasticizers
and lubricants" (Weichmacher
und Schmiermittel), C. "Antistats" (Antistatikmittel) und
D. "Matting agents" (Mattiermittel),
beschrieben. Zwischenschichten, die typischerweise dünne, hydrophile Schichten
sind, sind verwendbar, um eine Trennung zwischen den Emulsionsschichten
und den Oberflächendeckschichten
zu erhalten. Die Anordnung bestimmter Arten von emulsionskompatiblen
Deckschichtzusätzen in
den Zwischenschichten, wie Antimattierpartikel, ist durchaus üblich.
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Das
erfindungsgemäße Verarbeitungsverfahren
lässt sich
anhand eines Verarbeitungssatzes durchführen, der alle für das Verfahren
notwendigen Komponenten umfasst. Der Verarbeitungssatz würde mindestens
die Schwarzweiß-Entwicklungszusammensetzung
umfassen und eine oder mehrere weitere Komponenten, wie die Fixierzusammensetzung,
den Verarbeitungsbehälter
und fotografische Schwarzweiß-Silberhalogenidelemente
(also ein oder mehrere Proben davon), Gebrauchsanleitung, Wässerungslösung, Messbecher oder
Messvorrichtungen für
die Zusammensetzung sowie andere konventionelle Komponenten eines
fotografischen Verarbeitungssatzes. Alle Komponenten können in
geeigneter Weise in trockener oder flüssiger Form sowie in Glas-
oder Kunststoffflaschen, flüssigkeitsundurchlässigen Paketen
oder Vialen konfektioniert werden.
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Das
folgende Beispiel dient nur zur Illustration und ist in keiner Weise
abschließend
zu verstehen.
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Materialien und Verfahren
für Beispiele:
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Ein
in den Geltungsbereich der vorliegenden Erfindung fallender Röntgenfilm
(Element A) wurde mit folgender Anordnung und Zusammensetzung der
Schichten auf jeder Seite eines Poly(ethylenterephthalat)trägers hergestellt:
Deckschichtformulierung | Auftrag
(mg/dm2) |
Gelatinevehikel | 3,4 |
Methylmethacrylat-Mattperlen | 0,14 |
Carboxymethylcasein | 0,57 |
Kolloidales
Siliciumdioxid | 0,57 |
Polyacrylamid | 0,57 |
Chromalaun | 0,025 |
Resorcin | 0,058 |
Walfischtran | 0,15 |
Zwischenschichtformulierung | Auftrag
(mg/dm2) |
Gelatinevehikel | 3,4 |
AgI
Lippmann-Emulsion (0,08 μm) | 0,11 |
Carboxymethylcasein | 0,57 |
Kolloidales
Siliciumdioxid | 0,57 |
Polyacrylamid | 0,57 |
Chromalaun | 0,025 |
Resorcin | 0,058 |
Nitron | 0,044 |
Emulsionsformulierung | Auftrag
(mg/dm2) |
T-Kornemulsion
(Agar 2,0 × 0,07 μm) | 10,6 |
Gelatine | 7,5 |
4-Hydroxy-6-Methyl-1,3,3a,7-Tetraazainden | 2,1
g/Silbermol |
4-Hydroxy-6-Methyl-2-Methylmercapto-1,3,3a,7-Tetraazainden | 400
mg/Silbermol |
2-Mercapto-1,3-Benzothiazol | 30
mg/Silbermol |
Kaliumnitrat | 1,8 |
Ammoniumhexachlorpalladat | 0,0022 |
Maleinsäurehydrazid | 0,0087 |
Sorbitol | 0,53 |
Glycerin | 0,57 |
Kaliumbromid | 0,14 |
Resorcin | 0,44 |
Dextran
P | 2,5 |
Polyacrylamid | 2,69 |
Carboxymethylcasein | 1,61 |
Bisvinylsulfonylmethlyether | 0,4%,
bezogen auf den gesamten Gelatineanteil in allen Schichten |
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Ein
Röntgenkontrollelement
(Element B) wurde mithilfe der erfindungsgemäßen Zusammensetzung und Verfahren
ebenfalls ausgewertet. Dieses Element ist kommerziell unter der
Bezeichnung KODAK T-MAT G Röntgenfilm
erhältlich.
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Die
Entwicklungs-/Fixierzusammensetzung in der folgenden Tabelle III
wurde in den Beispielen 1–6 verwendet.
Die pH-Werte wurden in jeder Lösung
durch Zusetzen von Natriumhydroxid eingestellt, wobei zu diesem
Zweck auch jede andere geeignete Base verwendbar ist.
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Beispiele 1–5:
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Diese
Beispiele dienten zur Bestimmung der Leistung der verschiedenen
erfindungsgemäßen Entwicklungs-/Fixierzusammensetzungen,
die verschiedene Mengen Ascorbinsäure und Cystein enthielten.
Eine Monobad-Kontrollzusammensetzung, die nicht in den Geltungsbereich
der Erfindung fiel, wurde ebenfalls getestet. Die Zusammensetzungen
wurden benutzt, um Bilder in Proben der zuvor beschriebenen radiografischen
Elemente A und B zu erzeugen.
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Proben
der Elemente wurden 60 Sekunden einem Fluoreszenzlicht von 500 Lux
ausgesetzt und dann mithilfe der verschiedenen Entwicklungs-/Fixiermonobadzusammensetzungen
bei Raumtemperatur und unter Raumlicht verarbeitet, wie in der folgenden
Tabelle IV gezeigt. Die verschiedenen sensitometrischen Ergebnisse
(Schleier, Dmax und Dynamikumfang) haben
die herkömmliche
Bedeutung und wurden anhand herkömmlicher
Verfahren gemessen. Sie sind ebenfalls in Tabelle IV aufgeführt.
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass eine unvollständige Fixierung während der
Verarbeitung von Element B (starke Schleierbildung) auftrat, die
auch zu einer höheren
Maximaldichte Dmax führte. Im Unterschied dazu ergab
Element A akzeptable sensitometrische Ergebnisse unter Verwendung
der Beispiele 1–5
der erfindungsgemäßen Entwicklungs-/Fixiermonobadzusammensetzungen.
Die Erfindung lieferte einen vergleichbaren oder besseren Dynamikumfang
(höhere
Werte sind besser) bei im Allgemeinen geringerer Schleierbildung.