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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Insektizide,
Insektenabwehrstoffe, Fungizide, Bakterizide, Bakteriostatika, Herbizide
und Pflanzenwachstumsregulatoren werden zur Verwendung auf Kulturpflanzen,
zur Bekämpfung
von Insekten, zur Unkrautbekämpfung
und dergleichen normalerweise als verschiedene Produkte formuliert.
Die Produkte können alternativ
als Flüssigkeiten
oder Pulver oder Granulate formuliert werden. In solche Zusammensetzungen
werden normalerweise Lösungsmittel,
Emulgatoren, Dispersionsmittel und Netzmittel eingearbeitet, um
die Herstellung einer einheitlichen Pestizidformulierung sicherzustellen.
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Diese
Formulierungskomponenten werden auch ausgewählt, um sicherzustellen, daß die Pestizidzusammensetzung
bei der Anwendung in einem Tankmix gleichmäßig emulgiert bzw. dispergiert
wird. Sie haben auch einen dritten Zweck, nämlich sicherzustellen, daß die Tankmix-Zubereitung dem Substrat
bzw. dem Schädling,
auf den abgezielt wird, optimal beigebracht wird. Manchmal reichen
die in Pestizidformulierungen eingearbeiteten Tenside nicht aus,
um vollständig
sicherzustellen, daß Tankmixe
stabil sind, wenn diese Tankmixe mehrere Komponenten enthalten.
In ähnlicher
Weise kann es erforderlich sein, dem Tankmix für eine vollständige Stabilität Adjuvantien
zuzusetzen. Chemisch handelt es sich bei den Tensiden um die wichtigsten
und am meisten eingesetzten Adjuvantien. Tenside sind dazu in der
Lage, viele Eigenschaften der Formulierung wie Löslichkeit, Flüchtigkeit,
relative Dichte, Korrosionsanfälligkeit,
Wirksamkeit und Gefrier- und Flammpunkte zu beeinflussen. Es ist
allgemein bekannt, daß sich
die gewünschte
Stabilisierung erzielen läßt, indem
man dem Tankmix Adjuvantien auf Tensidbasis zusetzt. Weiterhin potenzieren
Adjuvantien die pestizide Wirkung vieler Pestizide, und es gibt
viele Adjuvansformulierungen, die für diesen Zweck entwickelt wurden.
Tenside sind fast immer Komponenten dieser Adjuvantien, wobei sie
als Nebenkomponenten oder als einzige Komponente vorhanden sind.
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Eine
Klasse von Adjuvantien, die beispielsweise in N-Phosphonomethylglycin- (Glyphosate-)
Formulierungen erfolgreich eingesetzt werden, enthalten aliphatische
Polyoxyalkylenamine wie zum Beispiel ethoxyliertes Talgamin. Aliphatische
Polyoxyalkylenadjuvantien auf Aminbasis weisen hervorragende Tensideigenschaften
auf, die häufig
die Wirksamkeit von phytotoxischen Mitteln wie Glyphosate verstärken, sie
sind aber bedauerlicherweise augenreizend und müssen mit großer Vorsicht
angewendet werden.
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Eine
Verringerung oder Beseitigung der augenreizenden Wirkung der mit
Pestiziden eingesetzten aliphatischen Polyoxyalkylenadjuvantien
auf Aminbasis, ohne die Wirksamkeit der die Tenside enthaltenden
pestiziden Zusammensetzungen zu schmälern, ist ein überaus wünschenswertes
Ziel. Der Schutz des Anwenders und des die Zusammensetzungen aus
Tensid und Pestizid zubereitenden Personals vor Augenschäden ist
von allergrößter Bedeutung.
Indem man die augenreizende Wirkung der Adjuvantien und der das
Adjuvans enthaltenden pestiziden Zusammensetzungen verringert, kann
man die Verwendungsmöglichkeiten
solcher Produkte ausweiten und dabei gleichzeitig das Verletzungsrisiko
des sie anwendenden und handhabenden Personals reduzieren.
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Eine
ein aliphatisches Polyoxyalkylenamin (insbesondere ein ethoxyliertes
Talgamin), eine Mischung mehrwertiger Alkohole und eine Carbonsäure mit
der Fähigkeit,
ein Metallion zu komplexieren, enthaltende Zusammensetzung wurde
in WO 95/16352 A1 offenbart. Eine Verwendung von Glykolen (oder
Mischungen davon) als zusätzliche
Inhaltsstoffe in Adjuvanszusammensetzungen auf Basis von ethoxylierten
Talgaminen ist im Stand der Technik gut bekannt, wie in WO 95/17817
A1 und
EP 472310 A1 offenbart
wurde.
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KURZE DARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Adjuvanszusammensetzung für Pestizidformulierungen,
die eine reduzierte augenreizende Wirkung aufweist. Bei der erfindungsgemäßen Adjuvanszusammensetzung handelt
es sich um eine wasserlösliche
Adjuvanszusammensetzung, die im wesentlichen aus (a) aliphatischem
Polyoxyalkylenamin, (b) einer Mischung mehrwertiger Alkohole, enthaltend
wenigstens einen dreiwertigen Alkohol, Ethylenglykol und Propylenglykol
und (c) einer wirksamen, die Augenreizung vermindernden Menge einer
Carbonsäure
mit einer oder mehreren Carboxylgruppen und einer oder mehreren
anderen funktionellen Gruppen besteht, wobei die Carbonsäure dazu
in der Lage ist, Metallionen wie Calcium und Eisen, die in einer
wäßrigen Lösung des
Adjuvans und eines Pestizids oder Pflanzenwachstumsregulators vorliegen können, zu
komplexieren. Bei der die Augenreizung vermindernden Verbindung
handelt es sich um eine Carbonsäure,
die dazu in der Lage ist, Metallionen in wäßriger Lösung zu komplexieren bzw. zu
chelatisieren und gleichzeitig die durch das aliphatische Polyoxyalkylenamin
verursachte Augenreizung zu reduzieren. Die erfindungsgemäßen Adjuvantien
enthalten weiterhin eine Mischung mehrwertiger Alkohole und gegebenenfalls
einen Entschäumer.
Die Mischung aus mehrwertigen Alkoholen besteht aus einem dreiwertigen
Alkohol wie Glycerin und Ethylenglykol und Propylenglykol. Das erfindungsgemäße Adjuvans
eignet sich insbesondere für herbizide
N-Phosphonomethylglycin-
(Glyphosate-) Formulierungen. Die Erfindung betrifft weiterhin ein
Verfahren zur Abtötung
bzw. Bekämpfung
von Unkräutern,
bei dem man die Unkräuter
mit einer herbizid wirksamen Menge der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
in Kontakt bringt.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Der
Ausdruck "Pestizid" schließt, so wie
er hier verwendet wird, chemische und mikrobielle Mittel ein, die
als Wirkstoff von Produkten zur Bekämpfung von Krankheiten und
Schädlingen
von Kulturpflanzen und Rasen, Ektoparasiten von Tieren und anderen
im öffentlichen
Gesundheitswesen anzutreffenden Schädlingen verwendet werden. Der
Ausdruck schließt
weiterhin Pflanzenwachstumsregulatoren, Stoffe zur Abwehr von Schädlingen,
Synergisten, Herbizid-Safener (die die Phytotoxizität von Herbiziden
gegenüber
Kulturpflanzen reduzieren) und Konservierungsmittel ein.
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Die
Adjuvanszusammensetzung der vorliegenden Erfindung enthält ein aliphatisches
Polyoxyalkylenamin mit wenigstens etwa 2 Mol einer Alkylengruppe,
wobei die Adjuvanszusammensetzung eine augenreizende Wirkung aufweist,
die unter der augenreizenden Wirkung des aliphatischen Polyoxyalkylenamins liegt.
Bei den erfindungsgemäßen aliphatischen
Polyoxyalkylenaminen handelt es sich um Verbindungen der Formel
I
wobei R
1 für eine Alkyl-
oder Alkenylgruppe mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen steht, R
2 für
eine Alkylengruppe mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen steht, x und y
für Zahlen
stehen, die so ausgewählt
sind, daß x+y
einen durchschnittlichen Wert von etwa 2 bis etwa 50 hat. Die aliphatischen
Polyoxyalkylenamine liegen in dem Adjuvans in einer Menge vor, die
ausreicht, die Wirksamkeit des Pestizids bzw. Pflanzenwachstumsregulators,
mit dem sie formuliert sind, zu erhöhen. Eine solche Menge an aliphatischen
Polyoxyalkylenaminen verursacht normalerweise Augenreizungen bei
den Anwendern der ein Pestizid bzw. einen Pflanzenwachstumsregulator
enthaltenden Formulierungen, insbesondere wenn diese Formulierungen
durch Sprühen
angewendet werden. Bevorzugte aliphatische Polyoxyalkylenamine sind
ethoxylierte Talgamine mit einem Ethoxylierungsgrad von etwa 20.
Bezogen auf Verbindungen mit der Formel I sind solche Amine die,
in denen R
1 für eine Mischung gesättigter
oder ungesättigter
Kohlenstoffketten mit etwa 8 bis etwa 22 Kohlenstoffatomen steht,
R
2 für
eine Ethylengruppe steht und x+y einen durchschnittlichen Wert von
etwa 20 hat. Die typische Menge an aliphatischem Polyoxyalkylenamin
im erfindungsgemäßen Adjuvans
kann im Bereich von etwa 5 Gew.-% bis etwa 85 Gew.-% liegen, wobei
die bevorzugte Menge typischerweise im Bereich von etwa 65 Gew.-%
bis etwa 75 Gew.-% liegt.
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Bei
der die Augenreizung vermindernden Komponente des Adjuvans der vorliegenden
Erfindung handelt es sich um eine Carbonsäure, die dazu in der Lage ist,
einen Komplex mit Metallionen in wäßriger Lösung zu bilden und so den desaktivierenden
Effekt von Metallionen auf die Wirkung des Pestizids im formulierten Produkt
zu reduzieren oder zu eliminieren. Eine solche Carbonsäure tritt
auch mit dem aliphatischen Polyoxyalkylenamin in Wechselwirkung
und vermindert so die durch das Adjuvans bzw. eine das Adjuvans
enthaltende Pestizidformulierung verursachte Augenreizung.
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Die
erfindungsgemäßen Carbonsäuren wirken
auch als Chelatbildner. Es ist gut bekannt, daß es sich bei Chelatbildnern
um Verbindungen handelt, die über
Donoratome verfügen,
die sich über
koordinative Bindung unter Bildung einer als Chelatkomplex bekannten
cyclischen Struktur mit einem Metallion kombinieren können. Die
Donoratome sind in verschiedenen funktionellen Gruppen innerhalb
des gleichen Moleküls
vorhanden. Erfindungsgemäße Carbonsäuren sind
daher die, die eine oder mehrere Carboxylgruppen und eine oder mehrere
andere funktionelle Gruppen aufweisen, die dazu in der Lage sind,
mit mehrwertigen Metallionen in wäßriger Lösung in Wechselwirkung zu treten,
so daß ein
stabiles Metallchelat gebildet wird. Hydroxycarbonsäuren beispielsweise
chelieren über
die Sauerstoffdonoratome, die sich in der Carboxylgruppe und der Alkoholgruppe
befinden. Andere Carbonsäuren
dieser Art schließen
(wobei die Aufzählung
nicht hierauf beschränkt
sein soll) Aminocarbonsäuren
wie Ethylendiamintetraessigsäure
und deren Salze ein. N-Phosphonomethylglycin (Glyphosate) ist ein
Beispiel für
ein Herbizid, daß in
wäßriger Lösung in
Gegenwart von Metallionen, insbesondere mehrwertigen Metallionen
wie Ca+2 and Fe+3,
teilweise oder vollständig
desaktiviert wird.
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Bei
den bevorzugten Carbonsäuren
handelt es sich um Hydroxycarbonsäuren, die eine oder mehrere Carboxylgruppen
und eine oder mehrere Hydroxylgruppen enthalten. Zu den Säuren, die
bei der Ausführung der
vorliegenden Erfindung von besonderem Nutzen sind, zählen (wobei
diese Aufzählung
nicht hierauf beschränkt
sein soll) Citronensäure,
Glykolsäure,
Gluconsäure,
alpha-Hydroxybuttersäure, Äpfelsäure, Saccharinsäure, Mandelsäure, Weinsäure, Glycersäure. Citronensäure ist
besonders bevorzugt, da sie nicht-toxisch ist und in relativ geringen
Konzentrationen eingesetzt werden kann. Ein anderer Vorteil bei
der Verwendung von Citronensäure
ist deren Fähigkeit,
die Phytotoxizität
des Herbizids Glyphosate zu erhöhen,
da Citronensäure
leicht Komplexe mit Metallen wie Calcium und Eisen bildet, bei denen
es sich um Metalle handelt, von denen bekannt ist, daß sie Glyphosate
desaktivieren. Bei der Menge an solchen Carbonsäuren, die in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
vorliegen kann, handelt es sich um eine die Augenreizung reduzierende
Menge, wobei dies die Menge ist, die erforderlich ist, um die von
einer das erfindungsgemäße Adjuvans enthaltenden
pestiziden Formulierung verursachte Augenreizung auf ein erträgliches
Maß zu
senken. Eine solche Menge läßt sich
durch den Fachmann leicht bestimmen und wird typischerweise zwischen
etwa 0,05 Gew.-% bis etwa 5 Gew.-% des Adjuvans betragen.
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Das
erfindungsgemäße Adjuvans
kann auch eine Mischung mehrwertiger Alkohole und gegebenenfalls
einen Entschäumer
enthalten. Bei einem mehrwertigen Alkohol bzw. Polyol handelt es
sich um eine Verbindung mit wenigstens 2 Alkoholfunktionalitäten. Die
Mischung mehrwertiger Alkohole enthält wenigstens einen dreiwertigen
Alkohol, vorzugsweise Glycerin, und wenigstens Ethylenglykol und
Propylenglykol. Die Mischung mehrwertiger Alkohole kann eine beliebige
Kombination an Polyolen in einem beliebigen Mengenverhältnis enthalten,
besteht jedoch vorzugsweise aus einer Kombination von Glycerin,
Ethylenglykol und Propylenglykol, die in einer Menge von etwa 10
Gew.-% bis etwa 25 Gew.-% des Adjuvans vorhanden ist. Die Mengenverhältnisse
der verschiedenen mehrwertigen Alkohole in der Mischung hängen vom
Pestizidtyp und der letztendlichen Verwendung der Pestizidformulierung
ab und läßt sich
typischerweise vom Fachmann bestimmen.
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Die
optimale Menge der einzelnen Komponenten im Adjuvants hängt von
Variablen wie der Identität der
die Augenreizung reduzierenden Verbindung, der Identität des Pestizids,
der Art, in der die Pestizidzusammensetzung angewendet wird, der
Lagerung und dem Transport des Tensids und der Pestizidzusammensetzung,
den Bedingungen, unter denen die Pestizidzusammensetzung angewendet
wird usw. ab und läßt sich vom
Fachmann leicht bestimmen. Das Adjuvans der vorliegenden Erfindung
kann fakultative Komponenten zur Verbesserung der Löslichkeit
der Tensidzusammensetzung in Wasser und zur Unterdrückung von
Gelbildung enthalten. Ob solche Komponenten benötigt werden, hängt von
mehreren Faktoren, insbesondere der Identität der die Zusammensetzung enthaltenden
Tenside, ab.
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Bei
der Verwendung als ein Adjuvans mit Glyphosate wird das erfindungsgemäße Adjuvans
typischerweise in Konzentrationen von etwa 120 Gramm bis etwa 180
Gramm Adjuvans pro Liter einer wäßrigen Glyphosatelösung mit
etwa 480 Gramm des Isopropylaminsalzes von Phosphonomethylglycin
eingesetzt. Dies entspricht etwa 0,2 Gew.-% bis etwa 0,40 Gew.-%
einer Carbonsäure
mit der Fähigkeit,
ein Metallion zu komplexieren.
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Die
erfindungsgemäßen Adjuvantien
lassen sich unter Bildung einer pestiziden Zusammensetzung mit einer
pestizid wirksamen Menge eines beliebigen Pestizidtyps kombinieren.
Beispiele für
Pestizide, mit denen man die erfindungsgemäßen Adjuvantien formulieren
kann, schließen
(wobei die Aufzählung
nicht hierauf beschränkt
ist) Glyphosate und Acifluorfen (5(2-Chlor-4-(trifluormethyl)phenoxy)-2-nitrobenzoesäure), Chloramben
(3-Amino-2,5-dichlorbenzoesäure),
2,4-D ((2,4-Dichlorphenoxy)essigsäure), Endothal (7-Oxabicyclo-(2.2.1)heptan-2,3-dicarbonsäure), Mecoprop
(2-(2-Methyl-4-chlorphenoxy)propionsäure), Picloram
(4-Amino-3,5,6-trichlorpyridin-2-carbonsäure), 2,4,5-T
((2,4,5-Trichlorphenoxy)essigsäure), Benzac
(2,3,6-Trichlorbenzoesäure),
Dicamba (3,6-Dichlor-o-anissäure),
MCPA (4-Chlor-o-tolyloxyessigsäure),
Dalapon (2,2-Dichlorpropionsäure),
Dichlorprop (2-(2,4-Dichlorophenoxy)propionsäure), MCPB (4-(4-Chlor-o-tolyloxy)buttersäure), Bialaphos
(L-2-Amino-4-((hydroxy)(methyl)phosphinoyl)butyryl-L-alanyl-L-alanin),
Glufosinate ((3-Amino-3-carboxypropyl)methylphosphinat),
Imazethapyr (2-[4,5-Dihydro-4-methyl-4-(1-methylethyl)-5-oxo-1-H-imidazol-2-yl]-5-ethyl-3-pyridincarbonsäure), Imazaquin
(2-[4,5-Dihydro-4-methyl-4-(1-methylethyl)-5-oxo-1H-imidazol-2-yl]-3-chinolincarbonsäure), Mischungen
davon und dergleichen ein. Bevorzugte Ergebnisse erhält man jedoch
mit dem Herbizid Glyphosate, dessen Wirkung sich von N-Phosphonomethylglycin
ableitet. Glyphosate wird normalerweise als eines seiner wasserlöslichen
Salze formuliert. Die Verwendung von Glyphosate und dessen Derivaten
als Herbizide ist im U.S.-Patent Nr. 3,853,530, dessen gesamter Inhalt
hiermit durch Verweis Bestandteil der vorliegenden Anmeldung wird,
offenbart. Die Adjuvantien der vorliegenden Erfindung eignen sich
insbesondere für
die Zubereitung von pestiziden Zusammensetzungen, die für ein Ausbringen
durch Sprühen
entwickelt wurden, vor allem sprühbare
herbizide Mischungen. Die erfindungsgemäßen Adjuvantien können beim
Kombinieren mit einem Pestizid zu einem Konzentrat verarbeitet werden,
das anschließend
unter Bildung einer für
eine Anwendung durch Sprühen
fertigen wäßrigen Pestizidzusammensetzung
mit Wasser verdünnt
werden kann.
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Da
bei Glyphosate in Form der Säure
die Löslichkeit
in Wasser begrenzt ist (etwa 1,2%) verwendet man für die meisten
Anwendungen normalerweise die wasserlöslichen Salze von Glyphosate.
Zu den wasserlöslichen
Salzen von Glyphosate gehören
das Trimethylsulfoniumsalz, das Ammoniumsalz, das Isopropylaminsalz
und die Alkalisalze, wie Natrium und Kalium. Bei diesen Verbindungen
handelt es sich um die aufgrund ihrer Löslichkeit in Wasser im Handel
allgemein eingesetzten landwirtschaftlich unbedenklichen glyphosatehaltigen
Verbindungen. Die Mengenverhältnisse
von Herbizid, Wasser und Tensid in den wäßrigen herbiziden Zusammensetzungen
dieser Erfindung hängen
von vielen Faktoren ab, einschließlich (jedoch nicht darauf
beschränkt)
der Indentität
und den Eigenschaften des Herbizids, der Anwendungsmethode, dem
Ort, an dem das Herbizid ausgebracht wird, usw. Das Gewichtsverhältnis von
Glyphosate ausgedrückt
als Säureequivalent
zu Tensidzusammensetzung liegt normalerweise im Bereich von 1:1
bis 5:1.
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Formulierungen,
die ein Herbizid wie Glyphosate und die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthalten,
bewirken eine effektive Abtötung
und/oder Bekämpfung
des Unkrautwachstums. Mit den folgenden Beispielen soll die Erfindung
erläutert,
jedoch nicht eingeschränkt
werden.
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BEISPIEL
1 Adjuvanszusammensetzung
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- TRYMEEN® 6607
ist ein mit durchschnittlich 20 Mol Ethylenoxid ethoxyliertes Talgamin,
ein Warenzeichenprodukt der Henkel Corporation, Gulph Mills, PA
19406.
- AGNIQUE® DF
6889 Entschäumer
ist eine Siliconemulsion, ein Warenzeichenprodukt der Henkel Corporation, Gulph
Mills, PA 19406.
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BEISPIEL 2
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Ergebnisse
der toxikologischen Tests
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Eine
Formulierung mit 480 g/l (41 Gew.-%) des Isopropylaminsalzes von
Glyphosate und 180 g/l (15,3 Gew.-%) des Adjuvans von Beispiel 1
(Probe A) wurde gemäß den unten
angeführten
Testvorschriften mit im Handel erhältlichen Glyphosateprodukten
verglichen. Diese Formulierung (Probe A) enthielt etwa 0,36 Gew.-% Citronensäure. Beide
ROUNDUP®-Typen
enthalten das Isopropylaminsalz von Glyphosate und ethoxyliertes Talgamin.
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- Probe B ist ROUNDUP®
- Probe C ist ROUNDUP® ULTRA
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PDII
ist der "Primary
Dermal Irritation Index"-Score
des Primary Skin Irritation Tests gemäß den U.S. EPA Health Effects
Testing Guidelines, OPPTS 870.2500 (1998) und den OECD Guidelines
for Testing of Chemicals, Procedure 404; und/oder JMAFF 59 NohSan
Nr. 4200, 28. Januar 1985.
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Eye
ist der "Primary
Eye Irritation Test" gemäß den U.S.
EPA Health Effects Testing Guidelines, OPPTS 870.2500 (1998) und
den OECD Guidelines for Testing of Chemicals, Procedure 404; und/oder
JMAFF 59 Noh San Nr. 4200, 28. Januar 1985. Bei der Zahl handelt
es sich um den "Maximum
Mean Total Score" (MMTS)
bei diesem Test.
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Reizung – beschreibt
den beim Hauttest (H) und beim Augentest (A) beobachteten Reizungsgrad.
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Clearance – die Zeit,
die zum Abklingen der bei den Hauttests (H) und den Augentests (A)
beobachteten Reizungen erforderlich ist.
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Regenbogenforelle – "Static Acute Toxicity
Test" an der Regenbogenforelle,
Oncorhynchus mnykiss.
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Gemäß U.S. EPA
FIFRA Testing Guideline 72-1.
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BEISPIEL 3
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Die
herbizide Nachauflaufwirkung der Zusammensetzung von Beispiel 2
(Probe A) wurde gemäß der folgenden
Vorschrift bewertet:
Unkrautspezies: Hühnerhirse (ECHCG), Große Borstenhirse
(SETFA), Grüne
Borstenhirse (SETVI), Blutfingerhirse (DIGSA), Flughafer (AVEFA),
Johnsongras (SORHA), Gemeine Quecke (AGRRE), Efeuartige Trichterwinde
(IPOHE), Krummer Fuchsschwanz (AMARE), Chinesischer Hanf (ABUTH),
Gemeine Spitzklette (XANST), und Weißer Gänsefuß (CHEAL), Ackergänsedistel
(SONAR), Ackerkratzdistel (CIRAR), Cassia obtusifolia (CASOB) und
Bechertragende Wolfsmilch (Mexikanische Feuer-Wolfsmilch) (EPHHL).
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Die
Pflanzen wurden in einer Mikronährstoffe
enthaltenden synthetischen Bodenmischung (Metro-mix, hergestellt
von O. M. Scott Co.) unter Gewächshausbedingungen
mit natürlichem
Licht ergänzt
durch Halogenlicht mit einer durchschnittlichen Energie von 165
Mikromol pro Quadratmeter pro Sekunde, einer Tageslichttemperatur
von 29,4°C
und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 73,7% zum Keimen gebracht.
Der Hell-Dunkel-Zyklus betrug 16 h Tag und 8 h Nacht . Alle Pflanzen
wurden vor der Behandlung von oben bewässert und nach der Behandlung
von unten bewässert.
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Alle
Glyphosate-Formulierungen wurden in Leitungswasser ohne weitere
Zusätze
von Adjuvantien gelöst.
Es wurde eine solche Menge an Verbindung zu 80 ml Wasser gegeben,
daß bei
der Anwendung 800, 600, 400, 200, 100 g ae/ha ausgebracht wurden.
Die Anwendung erfolgte im 2-3-Blatt-Stadium (B12–B13) mit einem von Allen Machine
Works hergestellten Track-Sprayer unter Verwendung einer 8002E-Düse bei 38
psi und einer Trackgeschwindigkeit von 2 Meilen/h. Die Ausbringhöhe war 18
Zoll über
den Spitzen der Pflanzen. Diese entsprach einem Aufwandvolumen von
187 l/ha. Alle Behandlungen wurden pro Spezies dreimal wiederholt
und randomisiert, bevor das behandelte Pflanzenmaterial für die Dauer
des Experiments zur Inkubation in Zone 12 oder 14 gebracht wurde.
Die Beurteilung von Schäden
und Phytotoxizität
erfolgte visuell und wurde bei allen Töpfen 7 und 14 Tage nach der
Behandlung (TNB) vorgenommen. Die Einträge in den Tabellen unten liegen
im Bereich von 0%, was keine Abtötung
bedeutet, bis 100%, was totale Abtötung bei einer gegebenen Aufwandmenge
bedeutet. Die Zahlen in Klammern oberhalb der Tabellen stehen für die Anzahl
durchgeführter Tests.
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