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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ansteuern eines Flüssigkristalldisplays,
und insbesondere betrifft sie ein Verfahren zum Ansteuern eines
in einem Oberflächenmodus
arbeitenden LCD wie einer Vorrichtung mit pi-Zelle. Sie betrifft
auch ein Flüssigkristalldisplay.
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Die
pi-Zelle (auch als "Vorrichtung
mit optisch kompensierter Doppelbrechung" oder OCB bekannt) ist in Mol. Cryst.
Liq. Cryst., 1984, vol. 113, S. 329 – 339 und im US-Patent 4 635
051 beschrieben. Die Struktur einer pi-Zelle ist in der 1(a) schematisch
dargestellt. Die Vorrichtung verfügt über transparente Substrate 2, 2', auf denen
Ausrichtungsschichten 3, 3' angeordnet sind. Zwischen den
Substraten 2 – 2' ist eine Schicht
eines nematischen Flüssigkristalls 1 angeordnet.
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Die
Ausrichtungsschichten 3, 3' erzeugen in der Flüssigkristallschicht 1 an
deren Grenzen zu den Ausrichtungsschichten 3, 3' eine parallele
Ausrichtung der Flüssigkristallmoleküle. Dies
kann unter Verwendung parallel geriebener Polyamid-Ausrichtungsschichten
bewerkstelligt werden. Die durch die Ausrichtungsschichten induzierte
Vorverkippung liegt im Allgemeinen unter 45°, und sie liegt typischerweise im
Bereich von 2° bis
10°.
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Auf
den Substraten 2, 2' sind
Adressierelektroden (nicht dargestellt) vorhanden, so dass ein elektrisches
Feld an ausgewählte
Gebiete der Flüssigkristallschicht
angelegt werden kann.
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Die 1(a) zeigt die Vorrichtung, wenn kein Feld an
die Flüssigkristallschicht
angelegt ist. Der Flüssigkristall
befindet sich in einem H-Zustand (homogener Zustand, auch als Splay(Aufspreizungs)zustand
bekannt), in dem die Flüssigkristallmoleküle im Zentrum
der Flüssigkristallschicht
im Wesentlichen parallel zu den Substraten liegen. Die kurzen Linien in
der Figur repräsentieren
den Direktor der Flüssigkristallmoleküle.
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Wenn
ein elektrisches Feld über
einem Schwellenwert an die Flüssigkristall schicht
angelegt wird, nehmen die Flüssigkristallmoleküle einen
V-Zustand (oder Biegezustand) ein. In diesem Zustand verlaufen die
Flüssigkristallmoleküle im Zentrum
der Flüssigkristallschicht
im Wesentlichen orthogonal zu den Substraten. Die 1(b) zeigt einen ersten V-Zustand, wie er bei
einer niedrigen an die Flüssigkristallschicht
angelegten Spannung auftritt, und die 1(c) zeigt
einen zweiten V-Zustand, wie er auftritt, wenn eine höhere Spannung
an die Flüssigkristallschicht
angelegt wird. die pi-Zelle wird dadurch betrieben, dass die Flüssigkristallschicht
zwischen dem ersten V-Zustand bei niedriger Spannung und dem zweiten
V-Zustand bei höherer
Spannung geschaltet wird.
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Wie
es durch Vergleichen der 1(b) und 1(c) erkennbar ist, sorgt ein Modulieren des an die
Flüssigkristallschicht
angelegten elektrischen Felds dafür, dass der Direktor von dicht
an den Substraten liegenden Flüssigkristallmolekülen umorientiert
wird, während
die Direktoren der Flüssigkristallmoleküle im zentralen
Bereich (in der Dickenrichtung) der Flüssigkristallschicht im Wesentlichen
orthogonal zur Ebene der Substrate verbleiben. Aus diesem Grund
ist die pi-Zelle als in einem Oberflächenmodus arbeitende Vorrichtung
bekannt, und sie arbeitet mit einem im gebogenen Zustand vorliegenden
Direktor. Im Oberflächenmodus
arbeitende LCDs sind im Sov. J. Quant. Electronics, 1973, Vol. 3,
S. 78 – 79
offenbart.
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Im
Oberflächenmodus
arbeitende Vorrichtungen zeigen den Vorteil, dass sie dazu tendieren, eine
schnellere elektromagnetische Reaktion als die meisten anderen nematischen
Flüssigkristallvorrichtungen
zu zeigen. Da Flüssigkristalle über optisch
anisotrope Eigenschaften verfügen,
sorgt das Platzieren einer pi-Zelle zwischen zwei Polarisatoren
und das Variieren der an die Flüssigkristallschicht
angelegten Spannung für
eine Variation der optischen Transmission, was die Herstellung einer
Lichtmodulationsvorrichtung ermöglicht.
Z.B. kann eine pi-Zelle zwischen linearen Polarisatoren platziert
werden, deren Transmissionsachsen einander schneiden und unter 45° zur optischen
Achse der Flüssigkristallschicht
verlaufen. Alternativ kann eine pi-Zelle so aufgebaut sein, dass
sie unter Verwendung nur eines einzelnen Polarisators in einem Reflexionsmodus
arbeitet.
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Ein
bekanntes Problem besteht darin, dass dann, wenn das an der Flüssigkristallschicht
anliegende elektrische Feld bis unter die Schwellenspannung für den Übergang
vom H-Zustand in den V-Zustand verringert wird, die Direktoren der
Flüssigkristallmoleküle den H-Zustand,
oder den Splayzustand, wie er in der 1(a) dargestellt
ist, einnehmen. Der Übergang
von diesem Splayzustand bei 0 V zum erforderlichen Betriebszustand
ist langsam, und wenn ein eine pi-Zelle enthaltendes Display eingeschaltet wird,
besteht eine Verzögerung,
bevor sich der benötigte
Betriebszustand ausbildet.
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Ein
Versuch, dieses Problem zu überwinden, das
häufig
als "Keimbildungsproblem" bezeichnet wird,
ist im US-Patent Nr. 4 566 758 beschrieben. Dieses Patent berücksichtigt
das Keimbildungsproblem durch Hinzufügen eines chiralen Materials
zum Flüssigkristall,
damit der Flüssigkristalldirektor
in einem Zustand ohne angelegte Spannung einen Verdrillungszustand
von 180° einnimmt.
Dies ist in der 2 dargestellt. Dagegen weist
die in den 1(a) bis 1(c) dargestellte
Vorrichtung einen Verdrillungswinkel von 0° auf.
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Wenn
eine ausreichend hohe Spannung (typischerweise ungefähr 3 V oder
höher)
an eine chiral dotierte pi-Zelle mit einem Verdrillungswinkel von 180° angelegt
wird, zeigt sie im Wesentlichen denselben Direktorbiegezustand wie
eine undotierte pi-Zelle mit einer Verdrillung von 0°. Tatsächlich erreicht eine
pi-Zelle mit einer Verdrillung von 180° bei einer endlichen Spannung
keinen tatsächlichen
Biegezustand (d.h. einen Zustand, bei dem der Direktor im zentralen
Bereich der Flüssigkristallschicht
orthogonal zu den Substraten verläuft). Jedoch ist der Flüssigkristallzustand
einer pi-Zelle mit einer Verdrillung von 180° bei hohen angelegten Spannung
eine gute Annäherung
an einen Biegezustand. Demgegenüber unterscheiden
sich bei niedrigen Spannungen (typischerweise ungefähr 3 V oder
darunter) eine chiral dotierte pi-Zelle und eine undotierte pi-Zelle
im Wesentlichen hinsichtlich ihrer Betriebseigenschaften.
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Obwohl
eine chiral dotierte pi-Zelle mit einem Verdrillungszustand von
180° vom
im US-Patent Nr. 4 566 758 offenbarten Typ das Keimbildungsproblem überwindet,
zeigt sie den Nachteil, dass die an sie angelegte Spannung über einem
bestimmten Pegel (typischerweise ungefähr 3 V oder höher) verbleiben muss,
um zu gewährleisten,
dass die Vorrichtung in einem Oberflächenmodus arbeitet. Wenn z.B.
die an eine derartige Vorrichtung angelegte Spannung zwischen 0
V und 10 V umgeschaltet würde,
würde der Direktor
der Flüssigkristallmoleküle im Zentrum
der Flüssigkristallschicht
zwischen 0° (d.h.
parallel zu den Substraten) und im Wesentlichen 90° (d.h. im Wesentlichen
orthogonal zur Ebene der Substrate) umschalten. Die Vorrichtung
würde dann
deutlich nicht als in einem Oberflächenmodus schaltende Vorrichtung
arbeiten, und so würde
nicht die hohe Betriebsgeschwindigkeit erzielt werden, wie sie für eine im
Oberflächenmodus
arbeitende Vorrichtung erwartet wird.
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Damit
die im US-Patent Nr. 4 566 758 offenbarte pi-Zelle als im Oberflächenmodus
arbeitende Vorrichtung arbeitet und demgemäß die kurze Schaltzeit aufrecht
erhält,
wie sie einer derartigen Vorrichtung zugeordnet ist, ist es erforderlich,
dass die an die pi-Zelle angelegte Spannung nicht unter ungefähr 3 V fällt. Dieses
Erfordernis bedeutet, dass nicht der volle Bereich des optischen
Ansprechverhaltens eines Flüssigkristalls
verfügbar
ist. Insbesondere ist es möglich,
dass helle Bereiche der optischen Ansprechkurve nicht verfügbar sind.
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Die 3 ist
eine schematische Darstellung der Beziehung zwischen der optischen
Transmission einer chiral dotierten pi-Zelle mit einer Verdrillung
von 180° im
Gleichgewichtszustand über
der an die Zelle angelegten Spannung. Kurven dieser Art werden routinemäßig dazu
verwendet, die Spannungen zu bestimmen, die an eine Flüssigkristallschicht
in einem Display angelegt werden sollten. Die Einfügungen in
der 3 zeigen schematisch die Konfiguration der Direktoren
der Flüssigkristallmoleküle für verschiedene
angelegte Spannungen.
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Wenn
eine Spannung D an die Flüssigkristallschicht
angelegt wird, zeigt das Display niedrige Transmission, und der
Direktor der Flüssigkristallmoleküle im Zentrum
der Flüssigkristallschicht
verläuft vorwiegend
orthogonal zu den Zellensubstraten. D.h., dass der Flüssigkristallzustand
eine enge Annäherung
an einen Biegezustand darstellt. Wenn dagegen eine Spannung nahe
an null (Spannung A) an die Flüssigkristallschicht
angelegt wird, nimmt sie einen Zustand mit einer Verdrillung von
180° ein,
und der Direktor der Moleküle
im Zentrum der Flüssigkristallschicht
verläuft
parallel zur Ebene der Substrate. Bei dazwischenliegenden Spannungen
erfährt
der Flüssigkristall
eine komplexe Variation seiner optischen Transmission, wenn sich
die Moleküle
selbst unter der Einwirkung der angelegten Spannung umorientieren.
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Es
ist erkennbar, dass die Transmission einer pi-Zelle nur langsam
gegen null tendiert, wenn die angelegte Spannung zunimmt. Daher
kann es wünschenswert
sein, in eine pi-Zelle eine Einrichtung mit fester Nacheilung einzubauen,
damit die Transmission null bei einer endlichen angelegten Spannung
erhalten wird.
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Bei
Betrachtung gerade der Transmission der Flüssigkristallvorrichtung kann
es am günstigsten erscheinen,
diese zwischen einer Spannung wie D, bei der sie niedrige Transmission
zeigt, und einer Spannung wie B, bei der sie eine hohe, dicht bei
100 % liegende Transmission aufweist, anzusteuern, um den Kontrast
zu maximieren. Wenn jedoch die Spannung B an die Flüssigkristallschicht
gelegt wird, befindet sich der Ausrichtungszustand der Flüssigkristallmoleküle nicht
dicht an einem Biegezustand, da der Direktor der Flüssigkristallmoleküle im Zentrum
der Flüssigkristallschicht
deutlich von der Richtung orthogonal zu den Substraten der Vorrichtung
abweicht. So würde,
wenn die Vorrichtung durch Schalten der angelegten Spannung zwischen
B und D betrieben würde,
dieselbe nicht als in einem Oberflächenmodus arbeitende Vorrichtung
arbeiten, und es würde nicht
das schnelle Schalten einer solchen erzielt werden. Um die Vorrichtung
im Oberflächenmodus
zu betreiben, ist es erforderlich, die Spannung zwischen C und D
zu variieren, um zu gewährleisten,
dass der zentrale Direktor im Wesentlichen orthogonal zu den Substraten
verbleibt. Obwohl durch Betreiben der Vorrichtung auf diese Weise
ein schnelles Schalten erzielt wird, besteht der Nachteil, dass
die maximale Transmission des Displays, wie sie erzielbar ist, deutlich
unter 100 % liegt, was die Helligkeit und den Kontrast des Displays
verringert.
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EP-A-0
149 899 offenbart ein Verfahren zum Ansteuern eines ferroelektrischen
Flüssigkristalldisplays.
An die Flüssigkristallschicht
wird eine Gleichspannung angelegt, um sie mit einer ersten Transmission
zu versehen. Die Transmission der ferroelektrischen Flüssigkristallschicht
wird dann durch Anlegen einer Wechselspannung an sie geändert. Die Wechselspannung
hat eine andere Stärke
als die zuvor angelegte Gleichspannung.
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U5-A-4
773 716 offenbart ein Verfahren zum Ansteuern eines ferroelektrischen
Flüssigkristalldisplays.
Es werden zwei oder mehr Impulse hoher Spannung angelegt, um die
ferroelektrische Flüssigkristallschicht
in einen speziellen Zustand zu versetzen, und wenn dies einmal erfolgt
ist, werden Impulse mit niedrigerer Spannung angelegt, um den ferroelektrischen
Flüssigkristall
für den
Rest eines Rahmens im ausgewählten
Zustand zu halten.
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US-A-4
836 654 offenbart ein Ansteuerungsschema mit zwei Frequenzen für den Kopf
eines optischen Druckers. Die Stärke
der angelegten Spannung wird zum Zeitpunkt einer Frequenzänderung geändert. Jedoch
können
Ansteuerungsschemas mit zwei Frequenzen bei einem Aktivmatrix-Flüssigkristalldisplay
mit Dünnschichttransistoren
als Schaltelementen nicht leicht realisiert werden.
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H.
Nakamura et al. offenbaren in "A
novel wide-viewing angle motion picture LCD", SID Digest, S. 143 – 146 (1998)
ein Verfahren zum Ansteuern eines Flüssigkristalldisplays, bei dem
zunächst
eine Austastspannung an ein Pixel angelegt wird, woraufhin eine
gewünschten
Bilddaten entsprechende Signal spannung angelegt wird. Die Flüssigkristallmoleküle können die
Zustände
wechseln, und dann wird ein Bild angezeigt. Wie es der Titel dieses
Artikels andeutet, ist das Verfahren zur Verwendung beim Anzeigen
bewegter Bilder vorgesehen, und mit ihm soll eine bessere Bildqualität erzielt
werden.
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Gemäß einer
ersten Erscheinungsform der Erfindung ist ein Einzelfrequenzverfahren
zum Ansteuern eines in einem Oberflächemodus arbeitenden Flüssigkristalldisplays
mit einer Flüssigkristallschicht
mit einem von null verschiedenen Verdrillungswinkel geschaffen,
das den folgenden Schritt aufweist: Anlegen einer ersten Spannung
mit einer ersten Größe an die
Flüssigkristallschicht,
um sie in einen ersten Flüssigkristallzustand
zu versetzen, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass es
ferner zu ihm gehört,
die Größe der an
die Flüssigkristallschicht
angelegten Spannung zu ändern,
während
die Helligkeit des Flüssigkristalldisplays
größer als
der im ersten Flüssigkristallzustand
zugeordnete Gleichgewichts-Helligkeitswert ist.
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Es
wurde herausgefunden, dass dann, wenn die an eine Flüssigkristallschicht
eines in einem Oberflächenmodus
arbeitenden Flüssigkristalldisplays
mit einer Flüssigkristallschicht
mit einem von null verschiedenen Verdrillungswinkel geändert wird, die
Helligkeit sich nicht monoton ändert.
Wenn z.B. die angelegte Spannung verringert wird, um die Helligkeit
der Flüssigkristallvorrichtung
zu erhöhen, nimmt
die Helligkeit derselben nicht monoton auf den neuen Gleichgewichtswert
zu. Statt dessen, steigt die Helligkeit schnell auf einen Wert an,
der größer als
der Gleichgewichtswert ist, und dann nimmt sie langsam auf diesen
ab. Wenn die an die Flüssigkristallschicht
angelegte Spannung anschließend
geändert
wird, während
die Helligkeit der Flüssigkristallvorrichtung
größer als
ihr Gleichgewichtswert ist, kann die Helligkeit des Displays erhöht werden.
Im Fall eines transmissiven Displays nimmt die Transmission zu,
und im Fall einer reflektiven Vorrichtung nimmt die Reflexion zu.
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Der
Schritt des Änderns
der Größe der an
die Flüssigkristallschicht
angelegten Spannung kann ausgeführt
werden, bevor der Direktor der Flüssigkristallmoleküle im Zentrum
in der Dickenrichtung der Flüssigkristallschicht
im Wesentlichen seine Gleichgewichtsorientierung erreicht hat, die
dem ersten Flüssigkristallzustand
zuzuordnen ist.
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Der
Schritt des Änderns
der Größe der an
die Flüssigkristallschicht
angelegten Spannung kann nach nicht mehr als 50 % der Zeit ausgeführt werden, die
dazu erforderlich ist, dass die Helligkeit der Flüssigkristallvorrichtung
im Wesentlichen den dem ersten Flüssigkristallzustand zugeordneten
Gleichgewichtswert erreicht. Die Größe der an die Flüssigkristallschicht
angelegten Spannung kann nach ungefähr 32 % der Zeit geändert werden,
die dazu erforderlich ist, dass die Helligkeit der Flüssigkristallvorrichtung im
Wesentlichen den dem ersten Flüssigkristallzustand
zugeordneten Gleichgewichtswert erreicht. Die Größe der an die Flüssigkristallschicht
angelegten Spannung soll nicht später als 16 ms nach dem Schritt
des Anlegens der ersten Spannung geändert werden. In diesen Fällen wird
die an die Flüssigkristallschicht
angelegte Spannung geändert,
bevor die Helligkeit der Flüssigkristallvorrichtung
auf ihren Gleichgewichtswert gefallen ist, so dass die Helligkeit des
Displays erhöht
ist.
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Das
Verfahren kann ferner den Schritt beinhalten, dass die Flüssigkristallschicht
in einen bekannten Flüssigkristallzustand
versetzt wird, bevor der Schritt des Anlegens der ersten Spannung
ausgeführt
wird. Der Schritt des Versetzens der Flüssigkristallschicht in einen
bekannten Flüssigkristallzustand
kann ein Anlegen einer Austastspannung an die Flüssigkristallschicht beinhalten.
Dies ermöglicht das
Erhalten reproduzierbarer Graupegel.
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Die
Größe der Austastspannung
kann von der Temperatur der Flüssigkristallschicht
abhängen. Wenn
die Temperatur der Flüssigkristallschicht
variiert, ändern
sich die Viskositätseigenschaften
derselben. Ein Variieren der Größe der Austastspannung abhängig von
der Temperatur der Flüssigkristallschicht
kompensiert alle Änderungen
der Viskositätseigenschaften
der Flüssigkristallschicht.
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Die
Flüssigkristallschicht
kann einen chiralen Dotierstoff enthalten. Die durch den chiralen
Dotierstoff im Flüssigkristall
induzierte Ganghöhe
kann mit der Temperatur abnehmen. Dies ist ein alternativer Weg,
um der Viskositätsabnahme
eines Flüssigkristallmaterials,
wie sie allgemein auftritt, wenn die Temperatur ansteigt, entgegenzuwirken.
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Der
chirale Dotierstoff kann im Direktor der Flüssigkristallmoleküle eine
Verdrillung mit einer Ganghöhe
p in solcher Weise induzieren, dass d/p = 0,25 gilt, wobei d die
Dicke der Flüssigkristallschicht ist.
Alternativ kann der chirale Dotierstoff im Direktor der Flüssigkristallmoleküle eine
Ganghöhe
p in solcher Weise induzieren, dass d/p ≥ 0,25 gilt, wobei d die Dicke
der Flüssigkristallschicht
ist. Der chirale Dotierstoff kann im Direktor der Flüssigkristallmoleküle eine
solche Verdrillung induzieren, dass 0,25 ≤ d/p ≤ 0,5 gilt. Ein niedrigeres Verhältnis von
d/p führt zu
einer kleineren zeitlichen Variation der Helligkeit des Flüssigkristalldisplays,
wenn einmal die Spitzenhelligkeit erreicht ist. Bei einer relativ
langen Rahmenzeit minimiert die Verwendung einer Flüssigkristallschicht
mit einem niedrigen Verhältnis
von d/p Variationen der Helligkeit über die Dauer des Rahmens.
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Der
Verdrillungswinkel der Flüssigkristallschicht
kann im Wesentlichen 180° betragen.
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Das
Flüssigkristalldisplay
kann ein Aktivmatrixdisplay mit einem Array von Pixeln sein, wobei
jedes Pixel durch eine entsprechende Pixelelektrode, M Abtastelektroden
und N Signalelektroden bestimmt ist, und das Verfahren kann, innerhalb
eines Rahmens, die folgenden Schritte beinhalten:
- (a)
Anlegen einer Austastspannung an jedes Pixel;
- (b) Anlegen einer jeweiligen Signalspannung entsprechend gewünschten
Bilddaten an jedes Pixel;
- (c) Ermöglichen
eines Schaltens des Zustands der Flüssigkristallmoleküle; und
- (d) Anzeigen des Bilds.
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Zum
Schritt (a) kann es gehören,
die Austastspannung im Wesentlichen gleichzeitig an alle Pixel anzulegen.
Alternativ kann es zum Schritt (a) gehören, dass die Austastspannung
sequenziell an die Pixel angelegt wird, wie sie jeder Abtastelektrode
zugeordnet sind.
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Zum
Schritt (b) kann es gehören,
die Signalspannungen an die jeder Abtastelektrode zugeordneten Pixel
mit der Abfolge 1, 3, 5,... M, M-1, M-3,... 6, 4, 2 (M ungeradzahlig)
oder 1, 3, 5,... M-1, M, M-2,... 6, 4, 2 (M geradzahlig) anzulegen.
Durch Adressieren der Abtastelektroden auf diese Weise besteht die Tendenz,
dass jegliche Helligkeitsvariation in einer speziellen Pixelzeile
durch benachbarte Pixelzeilen kompensiert wird, da benachbarte Pixelzeilen
zu verschiedenen Zeiten adressiert werden, so dass sie an verschiedenen
Punkten entlang der Charakteristikkurve für die Transmission über der
Zeit liegen.
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Die
kombinierte Dauer der Schritte (a) bis (d) kann im Wesentlichen
16 ms betragen, und die Dauer des Schritts (c) kann im Wesentlichen
7 ms betragen.
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Das
Display kann über
eine Hintergrundbeleuchtung verfügen,
die während
aller Schritte (a) bis (d) eingeschaltet sein kann.
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Das
Display kann über
eine Hintergrundbeleuchtung verfügen,
die nur für
einen Teil eines Rahmens eingeschaltet ist. Die Hintergrundbeleuchtung kann
während
des Schritts (a) ausgeschaltet sein.
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Die
Vorrichtung kann eine pi-Zelle mit d/p ≠ 0 sein.
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Gemäß einer
zweiten Erscheinungsform der Erfindung ist ein in einem Oberflächenmodus
arbeitendes Flüssigkristalldisplay
mit Folgendem geschaffen: einer Flüssigkristallschicht mit einem
von Null verschiedenen Verdrillungswinkel; einer Einzelfrequenz-Ansteuereinrichtung
zum Anlegen einer ersten Spannung mit einer ersten Größe an einen
ausgewählten
Teil der Flüssigkristallschicht,
um diesen in einen ersten Flüssigkristallzustand
zu versetzen; und einer Einrichtung zum Ändern der Stärke der
an den ausgewählten
Teil der Flüssigkristallschicht
angelegten Spannung, während
die Helligkeit desjenigen Teils der Flüssigkristallvorrichtung, der
dem ausgewählten
Teil der Flüssigkristallschicht
entspricht, größer als
der Gleichgewichtswert der Helligkeit ist, wie sie dem ersten Flüssigkristallzustand
zugeordnet ist, während
die Frequenz unverändert
bleibt.
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Die
Vorrichtung kann ein Aktivmatrixdisplay sein.
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Nun
werden bevorzugte Ausführungsformen der
Erfindung mittels veranschaulichender Beispiele unter Bezugnahme
auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben.
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1(a) ist eine schematische Schnittansicht einer
pi-Zelle mit der Verdrillung null im Zustand ohne angelegte Spannung;
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1(b) ist eine schematische Ansicht der Vorrichtung
der 1(a), wenn eine niedrige Spannung
an die Flüssigkristallschicht
angelegt ist;
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1(c) ist eine schematische Ansicht der Vorrichtung
der 1(a), wenn eine größere Spannung
an die Flüssigkristallschicht
angelegt ist;
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2 ist
eine schematische Schnittansicht, die die Flüssigkristall ausrichtung unter
Bedingungen ohne angelegte Spannung in einer chiral dotierten pi-Zelle
mit einem von null abweichenden Verdrillungswinkel zeigt;
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3 ist
eine schematische Kurve der Gleichgewichtstransmission über der
angelegten Spannung für
die Vorrichtung der 2;
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4 veranschaulicht
die Variation der Gleichgewichtstransmission über der angelegten Spannung
für eine
transmissive pi-Zelle mit einer Schicht aus chiral dotiertem Flüssigkristallmaterial E7;
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5 zeigt
die Variation der Transmission als Funktion der Zeit, wenn die an
die pi-Zelle der 4 angelegte Spannung verringert
wird;
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6 zeigt
den Direktor-Verkippungswinkel und den Direktor-Verdrillungswinkel
für die
Flüssigkristallschicht
der pi-Zelle der 4 vor und zu verschiedenen Zeiten
nach dem Verringern der angelegten Spannung;
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7 ist
eine schematische Draufsicht einer pi-Zelle mit Aktivmatrix;
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8(a) zeigt schematische Ansteuerungssignalverläufe für eine pi-Zelle
mit Aktivmatrix gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung;
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8(b) zeigt schematische Ansteuerungssignalverläufe gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung; und
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9 zeigt
den Effekt des Dicke/Ganghöhe-Verhältnisses
der Flüssigkristallschicht
auf die zeitliche Variation der Transmission nach dem Verringern
der an eine pi-Zelle angelegten Spannung.
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Die 4 zeigt
die Charakteristik der Transmission über der angelegten Spannung
für eine transmissive
pi-Zelle mit einer Schicht aus dem nematischen Flüssigkristallmaterial
E7 (hergestellt von Merck Limited). Die Grundstruktur der pi-Zelle
ist dieselbe wie die der in den 1(a) bis 1(c) dargestellten bekannten pi-Zelle. Die Flüssigkristallschicht verfügt über eine
Dicke d = 6,4 μm,
und der durch die Ausrichtungsschichten 3, 3' induzierte
Vorverkippungswinkel beträgt
ungefähr
2°. Die
Flüssigkristallschicht
ist mit dem chiralen Material CB 15 (hergestellt von Merck Limited)
dotiert, um ein Dicke/Ganghöhe-Verhältnis d/p
von 0,27 zu erzeugen (p ist die Ganghöhe der Verdrillung, wie sie
durch den chiralen Dotierstoff im Direktor der Flüssigkristallmoleküle induziert
wird). Für
eine transmissive Vorrichtung ist die Helligkeit derselben proportional
zu ihrer Transmission.
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Die
in der 4 dargestellte Charakteristik der Transmission über der
Spannung hat dieselbe allgemeine Form wie die in der 3 dargestellte. Die
Charakteristik legt es nahe, dass ein Schaltvorgang zwischen einer
angelegten Spannung von ungefähr
7 V und einer angelegten Spannung von ungefähr 4 V zu einer Änderung
der Transmission von ungefähr
0,25 auf ungefähr
2 sorgt (die Transmission wird mit beliebigen Einheiten gemessen)
(es sei darauf hingewiesen, dass die an die pi-Zelle angelegte Spannung
eine Wechselspannung sein kann, und in diesem Fall sind genannte
Spannungen Spitzenspannungen des Verlaufs des Wechselspannungssignals.)
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Die 5 veranschaulicht
die Änderung
der Transmission der pi-Zelle der 4 als Funktion
der Zeit, wenn die angelegte Spannung geändert wird. Der Signalverlauf
der angelegten Spannung ist in der oberen Linie der 5 dargestellt,
und es ist erkennbar, dass die angelegte Spannung eine Wechselspannung
ist, deren Spitzenspannung zum Zeitpunkt t = 0 von ungefähr 8 V auf
ungefähr
4 V gesenkt wird.
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Die
untere Linie in der 5 veranschaulicht die Transmission
der pi-Zelle. Es ist erkennbar, dass bei Zeiten bis zu t = 0 – d.h. zu
Zeitpunkten, zu denen die angelegte Spannung einen Spitzenwert von
8 V aufweist – die
Transmission im Wesentlichen bei ungefähr 2,5 (beliebige Einheiten)
konstant ist. Wenn die Größe der angelegten
Spannung verringert wird, ändert
sich die Transmission der Flüssigkristallschicht
nicht monoton auf den neuen Wert von ungefähr 2. Viel mehr nimmt die Transmission
schnell zu, und sie erreicht ungefähr 10 – 15 ms nach der Änderung
der angelegten Spannung einen Spitzenwert von ungefähr 2,5.
Dann nimmt die Transmission allmählich
auf ihren Gleichgewichtswert ab. Genau gesagt, wird der Gleichgewichtswert
der Transmission erst nach unendlicher Zeit erreicht, jedoch hat
in der 5 die Transmission ungefähr 50 ms nach der Änderung
der angelegten Spannung im Wesentlichen ihren neuen Gleichgewichtswert
erreicht. Die Erfindung nutzt diese Charakteristik der Nichtgleichgewichts-Transmission über der
Zeit, oder die Charakteristik einer dynamischen Transmission, um
die Helligkeit eines in einem Oberflächenmodus arbeitenden Flüssigkristalldisplays
zu verbessern.
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Das
Prinzip der Erfindung besteht im Anlegen einer ersten Spannung an
die Flüssigkristallschicht
und im Ändern
der Spannung, bevor die Transmission der Flüssigkristallzelle auf den durch die
erste Spannung induzierten Gleichgewichtswert gefallen ist. In diesem
Fall nutzt die Erfindung den Nicht-Gleichgewichtsbereich, in dem
die Transmission der Vorrichtung höher als der Gleichgewichtswert ist.
Z.B. ist es erkennbar, dass bei einer Vorrichtung mit einer zeitlichen Änderung
der Transmission, wie sie in der unteren Linie in der 5 dargestellt
ist, eine Anzeigeperiode von 10 ms bis 20 ms (d.h. von 10 ms nach
der Änderung
der angelegten Spannung bis 20 ms nach der Änderung der angelegten Spannung)
eine größere Helligkeit
als eine Anzeigeperiode erzeugt, die sich von 40 ms bis 50 ms erstreckt.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung wird die Spannung nicht später als 50 % der Zeit geändert, die
dazu erforderlich ist, dass die Transmission der Flüssigkristallschicht
im Wesentlichen den durch die erste Spannung induzierten Gleichgewichtswert
erreicht (dies entspricht einem Schaltvorgang nicht später als
25 ms nach dem Anlegen der Spannung, wenn die Zeit, die dazu erforderlich
ist, im Wesentlichen das Gleichgewicht zu erreichen, 50 ms beträgt).
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Alternativ
kann die Spannung nach 32 % der Zeit geändert werden, die dazu erforderlich
ist, dass die Transmission der Flüssigkristallschicht im Wesentlichen
den durch die erste Spannung induzierten Gleichgewichtswert erreicht.
Dies entspricht einem Schaltvorgang nach 16 ms, wenn die Zeit zum
Erreichen des Gleichgewichts 50 ms beträgt.
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Selbstverständlich werden
die bevorzugten Schaltzeiten durch die genaue Form der zeitlichen Änderung
der Transmission nach der Änderung
der angelegten Spannung für
das speziell verwendete Flüssigkristallmaterial
bestimmt.
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Die
dynamische Änderung
der Transmission der Flüssigkristallschicht
folgend auf eine Änderung der
angelegten Spannung kann unter Berücksichtigung der Änderung
des Direktor-Kippwinkels und des Direktor-Verdrillungswinkels erklärt werden.
Diese Werte sind in der 6 als Funktion des Wegs über die
Flüssigkristallschicht
(auf den Wert 1 normiert) dargestellt.
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Zum
Zeitpunkt t = 0 befindet sich die Flüssigkristallschicht anfänglich im
Gleichgewicht, während eine
Spannung von 7 V angelegt ist. Es ist erkennbar, dass im gesamten
zentralen Bereich der Flüssigkristallschicht,
und tatsächlich über viel
der Flüssigkristallschicht
hinweg, der Direktor im Gleichgewichtszustand zu t = 0 um beinahe
90° verkippt
ist (der Direktor-Verkippungswinkel
ist mit durchgezogenen Linien dargestellt, und er wird in Bezug
auf die Ebene der Substrate gemessen, so dass eine Verkippung von 90° bedeutet,
dass der Direktor orthogonal zu den Substraten verläuft).
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Die
gestrichelten Linien veranschaulichen den Verdrillungswinkel des
Direktors. Es ist erkennbar, dass zum Zeitpunkt t = 0 der größte Teil
der Verdrillungsänderung
von 180° auf
den zentralen Bereich der Flüssigkristallschicht
eingegrenzt ist.
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Zum
Zeitpunkt t = 0 wird die an der Flüssigkristallschicht anliegende
Spannung auf 2 V verringert. Die 6 zeigt
den Direktor-Verkippungswinkel und den Direktor-Verdrillungswinkel
alle 10 ms nach der Änderung
der angelegten Spannung, bis zum Zeitpunkt t = 50 ms. Es wird davon
ausgegangen, dass der Flüssigkristallzustand
zum Zeitpunkt t = 50 ms im Wesentlichen ein neuer Gleichgewichtszustand
ist, der der neuen angelegten Spannung von 2 V entspricht – d.h.,
dass nach 50 ms die Differenz zwischen dem Flüssigkristallzustand und dem
neuen Gleichgewichtszustand vernachlässigbar ist.
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Es
ist erkennbar, dass 10 ms nach der Änderung der angelegten Spannung
der Direktor-Verkippungswinkel beinahe auf seinen Gleichgewichtswert relaxiert
hat. Jedoch hat der Direktor-Verdrillungswinkel bei t = 10 ms seinen
Gleichgewichtswert noch nicht erreicht, und zwischen t = 10 ms und
t = 50 ms treten beträchtliche Änderungen
des Verdrillungswinkels auf. So ist zum Zeitpunkt t = 10 ms, obwohl
der Direktor-Verkippungswinkel im Wesentlichen das Gleichgewicht
erreicht hat, der Direktor beträchtlich weniger
verdrillt als im Gleichgewichtszustand. Dies führt dazu, dass die Vorrichtung
vorübergehend
heller erscheint, bis der Direktor-Verdrillungswinkel seinen Gleichgewichtswert
erreicht hat.
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Es
sei ein Ansteuern einer Vorrichtung mit einer Charakteristik der
Transmission über
der angelegten Spannung, wie sie in der 4 dargestellt
ist, durch Ändern
der angelegten Spannung von 8 V auf 4 V betrachtet, wobei die angelegte
Spannung für
16 ms auf 4 V verbleibt, nach welcher Zeit die Spannung auf einen
neuen Wert Vneu geändert wird. Die 5 zeigt,
dass zum Zeitpunkt t = 16 ms nach dem Ändern der angelegten Spannung
von 8 V auf 4 V die Transmission der Flüssigkristallschicht noch nicht
ihren neuen Gleichgewichtswert erreicht hat, was bedeutet, dass
die Transmission schwierig vorherzusagen ist, wie sie durch Anlegen
der Spannung Vneu erzielt wird. Z.B. erzeugt
das Anlegen von Vneu folgend auf eine Periode,
gemäß der eine
Spannung von 4 V für 16
ms angelegt wurde, eine andere Transmission als dann, wenn Vneu angelegt wird, nachdem eine Spannung
von 5 V für
16 ms angelegt wurde. D.h., dass die durch Anlegen von Vneu erzielte Transmission vom Spannungsverlauf
der Flüssigkristallschicht
abhängt.
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Um
dieses Problem zu überwinden,
und um reproduzierbare Transmissionspegel zu erreichen, wird bei
einer Ausführungsform
der Erfindung die an die Flüssigkristallschicht
angelegte Spannung jedesmal dann, bevor Vneu angelegt
wird, kurz auf irgendeinen bekannten Wert, z.B. 8 V, geändert. Dies
ist als Anlegen einer "Austast"spannung vor dem
Anlegen von Vneu bekannt. Die Austastspannung
wird so gewählt,
dass sie die Flüssigkristallschicht
immer in einen bekannten Flüssigkristallzustand
versetzt, unabhängig
vom Flüssigkristallzustand
vor dem Anlegen der Austastspannung. Das folgende Anlegen von Vneu erzeugt daher eine reproduzierbare Transmission
der Flüssigkristallschicht
(d.h. unabhängig
vom Spannungsverlauf der Flüssigkristallschicht
vor dem Anlegen der Austastspannung).
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Die 7 zeigt
schematisch die Elektrodenstruktur eines Aktivmatrix-Flüssigkristalldisplays.
Im Fall einer transmissiven Vorrichtung ist die allgemeine Struktur
des Flüssigkristalldisplays
dergestalt, wie es in den 1(a) bis 1(c) dargestellt ist. Die Vorrichtung verfügt über ein
Array von Pixelelektroden 5ij ,
die ein entsprechendes Array von Pixeln bilden, die z.B. in einer
Matrix von M Zeilen und N Spalten angeordnet sind. Die Pixelelektroden
sind auf einem der Substrate der Vorrichtung angeordnet. Es ist eine
Vielzahl von Abtastelektroden 6i (i
= 1, 2,..., M) und Signalelektroden 7j (j
= 1, 2,..., N) auf demselben Substrat wie die Pixelelektrode 5ij vorhanden. Auf dem anderen der Substrate
ist eine gemeinsame Elektrode (nicht dargestellt) angeordnet, und
zwischen dem einen und dem anderen Substrat ist eine Flüssigkristallschicht
angeordnet.
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Jedes
Pixel 5ij ist über ein Schaltbauteil wie z.B.
einen Dünnschichttransistor 8ij mit seiner zugeordneten Signalelektrode 7j verbunden. Das Gate jedes der Dünnschichttransistoren 8ij ist mit einer zugehörigen Abtastelektrode 6i verbunden. Eine Abtasttreiberschaltung 9 und
eine Signaltreiberschaltung 10 sind zum Ansteuern der Abtastelektroden
bzw. der Signalelektroden vorhanden. Wenn durch die Abtasttreiberschaltung 9 ein
Abtastimpuls an eine spezielle Abtastelektrode 6i angelegt
wird, werden die Schaltelemente, deren Gate mit dieser Abtastelektrode
verbunden ist, eingeschaltet, und die Spannungen, wie sie durch
die Signaltreiberschaltung 10 zu diesem Zeitpunkt an die
Signalelektroden angelegt werden, werden an die dieser Abtastelektrode
zugeordneten Pixelelektroden übertragen.
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Bei
einem erfindungsgemäßen Flüssigkristalldisplay
sind die Abtasttreiber schaltung 9 und die Signaltreiberschaltung 10 so
ausgebildet, dass sie einen ausgewählten Teil der Flüssigkristallschicht – z.B. denjenigen
Teil der Flüssigkristallschicht,
der einem oder mehreren ausgewählten
Pixeln entspricht – dadurch
in einen ersten Flüssigkristallzustand
versetzen, dass sie eine geeignete Spannung an den ausgewählten Teil
der Flüssigkristallschicht
anlegen. Die Abtasttreiberschaltung 9 und die Signaltreiberschaltung 10 sind
ferner so ausgebildet, dass sie die Größe der an den ausgewählten Teil
der Flüssigkristallschicht
angelegten Spannung ändern,
während
die Transmission des ausgewählten
Teils der Flüssigkristallschicht
größer als
der dem ersten Flüssigkristallzustand
zugeordnete Gleichgewichtswert der Transmission ist.
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Die 8(a) veranschaulicht die während eines Rahmens gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung an die Abtastelektroden angelegten Abtastspannungen,
und sie zeigt auch die an eine der Spaltenelektroden angelegten
Signalspannungen.
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Zu
Beginn des Rahmens wird eine Austastspannung an alle Pixel des Displays
angelegt. Bei der Ausführungsform
der 8(a) werden alle Pixel gleichzeitig
ausgetastet. Dies erfolgt durch gleichzeitiges Anlegen eines Abtastimpulses
an alle Abtastelektroden 6i , um
alle Schaltelemente 8ij des Displays einzuschalten
und eine Abtastspannung an alle Spaltenelektroden 7j anzulegen.
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Nach
der Austastperiode existiert eine Datenperiode, in der Bilddaten
in alle Pixel des Displays geschrieben werden. In der Datenperiode
werden die Abtastelektroden sequenziell ausgewählt. Z.B. wird zunächst die
erste Abtastelektrode 61 ausgewählt, damit
alle Schaltelemente, deren Gateelektrode mit dieser verbunden ist,
eingeschaltet werden. An die jeweiligen Signalelektroden werden
Signalspannungen angelegt, die den gewünschten Bilddaten für die erste
Pixelzeile entsprechen. Dann wird die zweite Abtastelektrode 62 ausgewählt, und es werden Bilddaten
in die zweite Pixelzeile geschrieben. Dieser Prozess wird fortgesetzt,
bis Bilddaten in die abschließende
Pixelzeile (die Zeile M) geschrieben wurden.
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In
der 8(a) ist dargestellt, dass die
Datenperiode ungefähr
2 ms andauert, wobei jedoch die genaue Zeit von der Anzahl der Abtastelektroden
abhängt.
Die Linie der "Datenspannung
für die
Spalte 1" im
mittleren Teil der Datenperiode ist der Deutlichkeit halber weggelassen.
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Wenn
einmal die abschließende
Abtastelektrode adressiert wurde und Bilddaten in alle Pixel eingeschrieben
sind, existiert eine Schaltperiode, in der die Pixel nicht adressiert
werden. Der Zweck dieser Periode besteht darin, dass die Transmission
der Pixel zu ihrem dynamischen Maximalwert ansteigen kann. In dieser
Periode steigt die Transmission der Pixel an, wie es in der unteren
Linie der 5 dargestellt ist.
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Abschließend wird
für den
letzten Teil des Rahmens eine Hintergrundbeleuchtung eingeschaltet.
Die Intensität
der Hintergrundbeleuchtung wird durch die Pixel der Vorrichtung,
entsprechend den in sie geschriebenen Bilddaten, räumlich moduliert,
so dass die Vorrichtung während
er Periode, in der die Hintergrundbeleuchtung eingeschaltet ist,
ein Bild anzeigt.
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Zu
Beginn des nächsten
Rahmens wird der Ansteuerungsprozess durch Austasten aller Pixel und
durch Anlegen neuer Bilddaten wiederholt.
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Die 8(b) zeigt eine Modifizierung der Ausführungsform
der 8(a). Bei dieser Ausführungsform
werden durch sequenzielles Auswählen der
Abtastelektroden während
der Abtastperiode Pixelzeilen sequenziell ausgetastet.
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Die
in den 8(a) und 8(b) dargestellten
Zeiten für
die Austastperiode, die Datenschreibperiode, die Schaltperiode und
die Periode mit eingeschalteter Hintergrundbeleuchtung sind Beispiele, und
sie können
zur Anpassung an ein spezielles Flüssigkristalldisplay variiert
werden. Jedoch ist es bevorzugt, dass die Dauern der Perioden so
eingestellt werden, dass die Periode mit eingeschalteter Hintergrundbeleuchtung
auftritt, wenn sich die Transmission des Flüssigkristallmaterials auf dem
Maximum, oder nahe an diesem, der in der 5 dargestellten
Charakteristik der Transmission über
der Zeit befindet, da es dadurch möglich ist, die Helligkeit des Displays
zu maximieren.
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Die
unter Bezugnahme auf die 8(a) und 8(b) beschriebenen Verfahren können auf viele Arten variiert
werden. Z.B. ist es möglich,
die Abtastspannung weniger als einmal pro Rahmen anzulegen – z.B. kann
die Abtastspannung nur für
jeden übernächsten Rahmen
angelegt werden. Dies verringert den Gesamtenergieverbrauch der
Flüssigkristallvorrichtung,
führt jedoch
zu einem gewissen Reproduzierbarkeitsverlust der Graupegel des Displays.
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In
den 8(a) und 8(b) wird
dieselbe Austastspannung an alle Pixel des Displays angelegt. Jedoch
wäre es
möglich,
verschiedene Abtastspannungen an verschiedene Bereiche der Tafel
anzulegen. Dies könnte
beispielsweise erfolgen, um die Betrachtungswinkeleigenschaften
des Displays zu ändern.
Alternativ wäre
es, im Fall eines Vollfarbendisplays, bei dem jedes Pixel rote,
grüne und
blaue Unterpixel enthält,
wünschenswert,
verschiedene Austastimpulse an die ein Pixel aufbauenden roten, grünen und
blauen Unterpixel anzulegen.
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Es
wäre möglich, die
Struktur der in der 7 dargestellten Vorrichtung
unter Einschluss von Rahmenpufferungs- oder Pixelpufferungsarchitekturen
zu modifizieren. Dies würde
es ermöglichen,
Pixelbilddaten in zusätzlichen
kapazitiven Elementen des Displays für eine gewisse Zeitperiode
zu speichern, bevor sie in ein Pixel geschrieben werden.
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Beim
Ansteuerungsschema der 8(a) wird
die Hintergrundbeleuchtung ungefähr
9 ms nach dem Adressieren der ersten Abtastelektroden eingeschaltet
(Schaltperiode von 7 ms und beinahe die gesamte Datenperiode von
2 ms), jedoch nur ungefähr 7
ms nach dem Adressieren der Abtastelektrode M. Angesichts der dynamischen
Variation der Transmission des Flüssigkristalls abhängig von
der Zeit folgend auf eine Änderung
der angelegten Spannung kann diese verschiedene zeitliche Verzögerung,
für verschiedene
Pixel, vor dem Start der Periode mit eingeschalteter Hintergrundbeleuchtung
zu verschiedenen Helligkeitsreaktionen in verschiedenen Teilen der
Flüssigkristallvorrichtung
führen.
Bei einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung, die dieses Problem berücksichtigt, werden die Abtastelektroden nicht
in der Abfolge 1, 2, 3,..., M-1, M adressiert. Statt dessen werden
die Zeilen in der folgenden Abfolge adressiert: 1, 3, 5, 7,...,
M, M-1, M-3,..., 6, 4, 2 (M ungeradzahlig) oder 1, 3, 5, M-1, M,
M-2,..., 6, 4, 2 (M geradzahlig). So werden die ersten und zweiten
Abtastelektroden zu Beginn der Datenperiode bzw. am Ende derselben
adressiert. Durch Adressen der Abtastelektroden auf diese Weise
besteht die Tendenz, dass jegliche Helligkeitsvariation in einer
speziellen Pixelzeile durch benachbarte Pixelzeilen kompensiert
wird, da benachbarte Pixelzeilen zu verschiedenen Zeiten adressiert
werden, so dass sie sich auf verschiedenen Punkten der Charakteristik
der Transmission über
der Zeit befinden.
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Bei
den Ausführungsformen
der 8(a) und 8(b) ist
die Hintergrundbeleuchtung nur während
der Periode mit eingeschalteter Hintergrundbeleuchtung eingeschaltet.
Bei einer alternativen Ausführungsform
wäre es
möglich,
dass die Hintergrundbeleuchtung während der gesamten Dauer des
Rahmens eingeschaltet bleibt.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
können
während
der Periode mit eingeschalteter Hintergrundbeleuchtung mehrere blinkende
Hintergrundbeleuchtungen verwenden werden, wie es von K. Sueoka
et al. in "Improving
the Moving-Image Quality of TFT-LCDs" in Proceedings of International Display Research
Conference, 1997, S. 203 – 206
beschrieben ist. Die Verwendung einer blinkenden Hintergrundbeleuchtung
bei einem Flüssigkristalldisplay kann
aufgrund der Weise, gemäß der das
menschliche Auge und Gehirn die Bewegung eines Bilds wahrnehmen,
zu verbesserter Bildqualität
führen.
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Bei
den in den 8(a) und 8(b) dargestellten
Ausführungsformen
wird zu Beginn jedes Rahmens ein Abtastimpuls angelegt, um die Aufgabe zu
vereinfachen, zu gewährleisten,
dass identisch angelegte Spannungen zu identischen Transmissionswerten
in verschiedenen Rahmen führen.
Im Prinzip kann jedoch das Austasten weniger als einmal in jedem
Rahmen angewandt werden, oder es kann sogar vollständig weggelassen
werden, vorausgesetzt, dass irgendeine Aufzeichnung über den Spannungsverlauf
eines Pixels erhalten wird. Wenn eine Aufzeichnung zum Spannungsverlauf
eines Pixels aufrecht erhalten wird, ermöglicht es diese Aufzeichnung,
die Direktorstruktur im Pixel vor dem Anlegen einer speziellen Spannung
zu bestimmen, so dass Effekte des Anlegens der neuen Spannung mit vernünftiger
Sicherheit ermittelt werden können.
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Um
eine Aufzeichnung des Spannungsverlaufs eines Pixels aufrecht zu
erhalten und um es so zu ermöglichen,
die Häufigkeit
der Austastspannungen zu verringern, oder um es sogar zu ermöglichen, Austastspannungen
völlig
wegzulassen, ist es möglich,
einen Speicher zuzuordnen und/oder die Leistung für die Anzeige
zu berechnen, um eine Aufzeichnung zur Direktorstruktur im Pixel
aufrecht zu erhalten. Z.B. könnte
ein RAM-Chip mit dem Substrat des Displays verbunden werden, oder
es könnte
ein Siliciumsubstrat mit in es eingeätzter Rechenschaltung anstelle
eines herkömmlichen
Glassubstrats verwendet werden.
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Die
Erfindung wurde bisher unter Bezugnahme auf ein in einem Oberflächenmodus
arbeitendes Flüssigkristalldisplay
beschrieben, bei dem der Verdrillungswinkel der Flüssigkristallmoleküle 180° beträgt. Jedoch
kann ein Oberflächenmodus-Betrieb
für Flüssigkristalldisplays
mit anderen Verdrillungswerten als 180° erzielt werden, und daher soll
die Erfindung nicht auf ein Display mit einem Verdrillungswinkel
von genau 180° beschränkt sein.
Z.B. offenbart die europäische
Patentveröffentlichung
EP-A-0 816 906 ein Ober flächenmodus-LCD
mit einer anderen Verdrillung als 180°, und die Erfindung kann bei
einer derartigen Vorrichtung angewandt werden.
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Bei
den oben beschriebenen Flüssigkristalldisplays
sind die Vorverkippungswinkel auf den zwei Substraten im Wesentlichen
gleich, im Allgemeinen kleiner als 45°, und typischerweise im Bereich
von 2 – 10°. Die Erfindung
kann jedoch bei einer pi-Zelle angewandt werden, bei der die Vorverkippungswinkel
auf den zwei Substraten verschieden sind. Z.B. kann der Vorverkippungswinkel
auf einem Substrat im Wesentlichen 0° sein. Es ist auch möglich, dass die
Substrate eine Unterpixel-Ausrichtung vom Typ aufweisen, wie er
in der japanischen Patentanmeldung JP-H11 150 722 (eingereicht am
28. Mai 1999) offenbart ist.
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Die
oben beschriebenen Ausführungsformen betreffen
ein transmissives Display. Die Erfindung ist jedoch nicht auf eine
transmissive Vorrichtung beschränkt,
sondern sie kann bei einer reflektiven oder einer transflektiven
Vorrichtung angewandt werden.
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Bei
den oben beschriebenen Ausführungsformen
ist das Display ein in Pixel unterteiltes Display, das über ein
Aktivmatrixsubstrat zum Ansteuern der einzelnen Pixelelektroden
verfügt.
Die Erfindung ist nicht auf dieses spezielle Display beschränkt. Z.B. ist
es möglich,
anstatt jede Pixelelektrode mit ihrem eigenen Schaltelement zu versehen,
um die an die Pixelelektroden angelegte Spannung zu steuern, ein Array
von mit Gas gefüllten
Kanälen
zu verwenden, um selektiv Spannungen an die Pixelelektroden anzulegen,
und zwar auf die Weise eines sogenannten PALC-Displays, wie es im
US-Patent Nr. 4 896 149 und GB-A-2 326 245 beschrieben ist.
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Ein
typischer Wert des Dicke/Ganghöhe-Verhältnisses,
d/p, für
eine pi-Zelle mit einer Verdrillung von 180° beträgt ungefähr 0,25. Obwohl ein Wert d/p =
0,5 zu einer genauen Anpassung zwischen der intrinsischen Ganghöhe des Flüssigkristallsmaterials und
der Dicke der Flüssigkristallschicht
führt,
ist es erforderlich, dass der Flüssigkristall
zu den Reiberichtungen der Ausrichtungsfilme auf den zwei Substraten
passt. Eine Flüssigkristallschicht
bei einer pi-Zellengeometrie, bei der die Ausrichtungsorientierungen
der zwei Substrate parallel zueinander verlaufen, ist daher dahingehend
eingeschränkt,
dass sie eine Verdrillung von 0°,
180°, 360° usw. aufweist. Um
eine Verdrillung von 180° zu
erzielen, ist es daher lediglich erforderlich, die Ganghöhe der Flüssigkristallmoleküle gerade
ausreichend dafür
vorzuwählen, dass
der Verdrillungswinkel von 180° gegenüber dem 0° begüns tigt ist,
was dadurch erzielt wird, dass der Wert von d/p größer als
0,25 gemacht wird. Häufig
ist es bevorzugt, die Menge eines chiralen Dotierstoffs zu minimieren,
um eine unerwünschte
Restverdrillung bei hohen angelegten Spannungen zu minimieren, und
aus diesem Grund ist es üblich,
einen d/p-Wert von geringfügig über 0,25
zu verwenden, um eine Verdrillung von 180° in einer pi-Zellen-Vorrichtung
zu erzielen. Der d/p-Wert der Flüssigkristallzelle
kann so ausgewählt
werden, dass das Ausmaß der
zeitlichen Änderung
der Transmission folgend auf eine Änderung der angelegten Spannung
optimiert wird. Dies ermöglicht
es, die zeitliche Änderung
der Transmission mit der Dauer eines Rahmens und der Dauer der Austastperiode
in Übereinstimmung
zu bringen.
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Die 9 zeigt
die zeitliche Änderung
der Transmission einer pi-Zelle, die eine 6,3 μm dicke Schicht des Flüssigkristalls
E7 enthält,
wobei der Vorverkippungswinkel an jedem Substrat 5° beträgt. Die 9 zeigt
die Änderung
der Helligkeit, wenn die angelegte Spannung von 5,5 V aus geändert wird,
und zwar für
drei Werte des Verhältnisses
d/p. Die Kurve mit dem Verhältnis
d/p = 0 betrifft eine Flüssigkristallschicht
mit einem Verdrillungswinkel von 0° (und demgemäß unendlicher Ganghöhe), was
demgemäß außerhalb
des Umfangs dieser Erfindung liegt. Die Kurve mit d/p = 0 ist zu
Vergleichszwecken enthalten.
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Es
ist erkennbar, dass die Rate der Abnahme der Transmission ausgehend
von ihrem Spitzenwert um so kleiner ist, je kleiner das Verhältnis d/p
ist. D.h., dass ein kleineres d/p-Verhältnis zu einer kleineren zeitlichen Änderung
der Transmission der Flüssigkristallschicht
führt,
wenn einmal der Spitzenwert der Transmission erreicht ist, so dass
das Auswählen
eines kleinen, jedoch endlichen Werts d/p die Änderung der Transmission minimiert,
wie sie während
der Dauer eines Rahmens auftritt. Für eine relativ lange Rahmenzeit,
oder wenn eine blinkende Hintergrundbeleuchtung verwendet wird,
wenn die Lampe für
eine relative lange Zeitperiode eingeschaltet wird, ist es daher
am besten, eine Flüssigkristallschicht
mit einem kleinen d/p-Verhältnis
zu verwenden, um Variationen der Transmission über den Rahmen zu minimieren,
wohingegen für
kurze Rahmenzeiten Flüssigkristallschichten
mit höheren
d/p-Werten verwendet werden können.
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Ein
anderer Faktor, der die zeitliche Änderung der Transmission einer
Flüssigkristallschicht
beeinflusst, wenn die angelegte Spannung von einer Austastspannung
Vblank auf eine neue Spannung Vneu geändert wird,
ist der Wert von Vblank. Die zeitliche Änderung
der Transmission hängt
auch von den Vis kositätseigenschaften
des Flüssigkristallmaterials
ab, und diese werden durch die Temperatur der Zelle beeinflusst.
Die Effekte von Temperaturänderungen
auf eine zeitliche Änderung
des Flüssigkristalldisplaymaterials
nach einem Schaltvorgang kann bedeutend sein – z.B. kann eine in einem Projektionssystem
verwendete Flüssigkristalltafel
eine beträchtliche Temperaturänderung
erfahren, wenn die Projektionslampe eingeschaltet wird. Bei einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird daher die Größe der Austastspannung
variiert, wenn sich die Temperatur der Tafel ändert, um die Änderungen
der Viskositätseigenschaften
des Flüssigkristalls
zu kompensieren.
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Die
zeitliche Änderung
der Transmission der Flüssigkristallschicht
nach einem Schaltvorgang wird auch durch die drei Elastizitätskonstanten
des Flüssigkristallmaterials
beeinflusst. Daher ist es wünschenswert,
die Elastizitätskonstanten
des Flüssigkristallmaterials
so auszuwählen,
dass die zeitliche Änderung
der Transmission optimiert ist.
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Die
Flüssigkristallschicht
einer Vorrichtung, bei der das erfindungsgemäße Ansteuerungsverfahren angewandt
wird, kann ein Polymermaterial enthalten. Z.B. kann die Flüssigkristallschicht
ein reaktives, mesogenes Polymermaterial enthalten, das selbst chiral
ist und zur Verdrillung der Flüssigkristallmolekül beiträgt.
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Es
ist auch möglich, Änderungen
der Betriebstemperatur der Vorrichtung durch Auswählen eines
chiralen Dotierstoffs zu kompensieren, der in der Verdrillung der
Flüssigkristallmoleküle eine
zeitabhängige
Ganghöhe
induziert. Die Viskosität
eines Flüssigkristallmaterials
nimmt im Allgemeinen mit der Temperatur ab, und diesem Effekt kann
dadurch entgegengewirkt werden, dass ein chiraler Dotierstoff gewählt wird,
der eine Ganghöhe
induziert, die mit der Temperatur im Flüssigkristall abnimmt.
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Obwohl
die Erfindung als speziell für
eine pi-Zelle relevant beschrieben wurde, kann sie bei anderen in
einem Oberflächenmodus
arbeitenden Flüssigkristalldisplays
angewandt werden.
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Im
Prinzip kann die Erfindung angewandt werden, wenn die an einer Flüssigkristallschicht
anliegende Spannung erhöht
wird. Jedoch reagiert ein Flüssigkristall
im Allgemeinen auf eine Spannungserhöhung viel schneller als auf
eine Verringerung, und die letztere ist daher der die Rate begrenzende
Prozess beim Ansteuern eines Flüssigkristalldisplays.
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Die
Erfindung kann bei einem in einem Oberflächenmodus arbeitenden Flüssigkristalldisplay
angewandt werden, wie z.B. einer pi-Zelle, die zwischen einem ersten
und einem zweiten linearen Polarisator angeordnet ist, deren Transmissionsachsen
orthogonal zueinander verlaufen. Wenn ein in einem Oberflächenmodus
arbeitendes Flüssigkristalldisplay
auf diese Weise zwischen gekreuzten linearen Polarisatoren angeordnet
wird, tritt der "weiße" Betriebszustand
der Flüssigkristallschicht
bei einer niedrigeren an die Flüssigkristallschicht
angelegten Spannung auf als der "dunkle" Betriebszustand.
Die Erfindung sorgt für
einen "weißen" Zustand mit größerer Transmission,
wodurch der Kontrast der Vorrichtung erhöht ist.
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Wenn
die Flüssigkristallvorrichtung
zwischen gekreuzten linearen Polarisatoren angeordnet wird, verlaufen
die Transmissionsachsen der Polarisatoren vorzugsweise unter ungefähr 45° zur optischen
Achse der Flüssigkristallschicht.
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Die
Erfindung wurde oben unter Bezugnahme auf ein transmissives Display
beschrieben. Jedoch ist die Erfindung nicht auf eine transmissive
Vorrichtung beschränkt,
sondern sie kann auch bei einem in einem Oberflächenmodus arbeitenden Flüssigkristalldisplay
angewandt werden, das zwischen einem Polarisator und einem Reflektor
angeordnet ist und in einem Reflexionsmodus betrieben wird.
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Im
Fall einer reflektiven Vorrichtung ist die Helligkeit derselben
proportional zu ihrem Reflexionsvermögen. Das Reflexionsvermögen, und
demgemäß die Helligkeit,
einer reflektiven Vorrichtung kann auf ähnliche Weise erhöht werden,
wie sie oben für
eine transmissive Vorrichtung beschrieben ist.