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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft den Nachweis des Vorliegens der enzymatischen
Aktivität
von reverser Transkriptase in eukaryontischen Zell-Linien. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Unterscheidung
von endogener reverser Transkriptase-Aktivität in Vogelzell-Linien, die
als Substrate für
die Herstellung von biologischen Produkten einschließlich viraler
Vakzine verwendet werden von endogenen infektiösen Retroviren.
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ZUSAMMENFASSUNG DES STANDS
DER TECHNIK
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Von
den üblicherweise
verwendeten viralen Vakzinen, die in den Vereinigten Staaten amtlich
zugelassen sind, werden Masern, Mumps, Gelbfieber und Influenza
in Zellen des Huhns, die von embryonalen Eiern abgeleitet sind,
hervorgerufen (Plotkin and Mortimer (1994) Vaccines, 2. Ausgabe,
Philadelphia, PA, Saunders). Weiter können Zellsubstrate zur Herstellung
einer Vielzahl von biologischen Produkten wie Vakzine für Hepatitis
A, Polio und Tollwut sowie Proteine, Glykoproteine und Lipoproteine
verwendet werden. Die Verwendung von lebenden Zellsubstraten für die Herstellung
von lebend attenuiertem Virus bietet die Möglichkeit einer Infektion von
diesen Zelllinien durch weitere (sekundäre) Retroviren. Diese lebend
attenuierten Vakzine können
als Vehikel für
die Übertragung
von unterschiedlichen Arten von Mikroorganismen oder anderen unerwünschten
Agenzien wirken. Das Risiko einer versehentlichen Übertragung
ist besonders bei lebend attenuierten Virus-Vakzinen hoch, da diese
keinem Inaktivierungsverfahren unterzogen werden können und
die meisten von ihnen in den Menschen injiziert werden und dadurch
nicht spezifische Immunschutzmechanismen umgehen. Um aus diesem
Grund die Sicherheit von Vakzinen für eine Verwendung in Menschen
sicherzustellen, wurde die Verwendung der Zellsubstrate für die Vakzin-Herstellung
auf das Vorliegen von replikationskompetenten Retroviren getestet,
die während
einer Immunisierung auf menschliche Wirte übertragen werden könnten (WHO
Technical Report Series, 1994). Bei Vakzinen, die in kontinuierlichen
Zell-Linien von einem beliebigen Ursprung hergestellt werden, ist
es für
die Fachleute auf dem Gebiet erforderlich, dass diese keine RT-Aktivität aufweisen
(Boni et al., (1996) Clin. & Diag.
Virol. 5: 43–53).
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Vogelzelllinien
werden häufig
für die
Herstellung von Vakzinen verwendet. Es wurde gezeigt, dass Vogel-Retroviren,
die in die ALSV-Untergruppe E klassifiziert wurden, in der Keimbahn
als endogene Virus (ev)-Loci aufrechterhalten werden und auf die
Nachkommen in Mendel'scher
Art übertragen
werden (16). Es wurde gezeigt, dass eine Brut von Hühnern, die
gegenüber
endogenen Viren der ALSV-Untergruppe E resistent sind (z.B. Hühner der
Linie 0) und daher keine ALV-(ev)-Loci aufweisen, andere Keimbahnsequenzen
besitzen, wobei einige von ihnen vermutlich Überreste von ehemaligen proviralen
Genomen sind. Eine andere Familie von endogenen Vogel-Retroviren
von Interesse wird als (EAV-0) bezeichnet, da sie als erstes von
dem (ev-)-Genom von Hühnern
der Linie-0 isoliert worden sind (17–20). Es wurde gezeigt, dass
die EAV-0-Loci in embryonalen Stammzellen, die von dem Vogelgenus
Gallus abgeleitet sind, hochexprimiert werden (21). Darüber hinaus
wurde bei diesen Partikeln gezeigt, dass sie RNA-Genome mit aktiver
RT-Primer tRNA enthalten. Kürzliche
Untersuchungen haben gezeigt, dass die Partikel aus der endogenen
Retrovirusfamilie EAV-0 sehr wahrscheinlich zu einem großen Teil
zu der Partikelassoziierten RT-Aktivität beitragen, die in Überständen von Fibroblasten
von kultivierten Embryonen des Huhns gefunden wird (21). Sequenz-Analysen
von mehreren unterschiedlichen EAV-0 Isolaten zeigten, dass eine
große
Deletion in dem env-Gen vorhanden ist, was die wissenschaftliche
Grundlage und einen unmittelbaren Beweis für die Replikationsinkompetenz
der Partikel-assoziierten RT-Aktivität in Zellkultur liefert (21).
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Das
Testen des Vorliegens von Retrovirus in Zellsubstraten wurde durchgeführt, indem
untersucht wurde, ob eine reverse Transkriptase (RT)-Aktivität, basierend
auf der RNA-abhängigen
Synthese von DNA vorhanden ist (US-Patent Nr.3,755,086; Poiesz et
al., (1980) Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 77: 1415; Hoffmann et al.,
(1985) Virology 147: 326). Das RT-Enzym oder die RNA-abhängige DNA-Polymerase
ist für
die Etablierung des proviralen Zustands nach einer Infektion einer
Zelle essentiell und stellt daher einen obligatorischen Bestandteil
des Viruspartikels dar. Leider sind diese RT-Assays unabhängig von
den verwendeten Matrizen und Primern relativ unempfindlich im Vergleich
zu anderen zeitaufwändigeren
Assays für
den Nachweis von Retroviren wie beispielsweise Zellkultur- oder
Antigen- Detektionsverfahren.
Versuche, die gemacht wurden, um nicht charakterisierte Retroviren
durch die Verwendung von Polymerasenkettenreaktion (PCR) mit Primern aus
konservierten genomischen Regionen nachzuweisen, führten teilweise
zum Erfolg, allerdings waren diese nicht in der Lage mehr als ein
infektiöses
Virus zur selben Zeit zu untersuchen, so dass der PCR-Test kein unbeschränkter Test
ist. Eine PCR wird weiterhin nicht das Vorliegen eines unbekannten
Virus oder Viren, die in der Region des für die PCR-Amplifikation verwendeten
Genoms mutiert worden sind, nachweisen. PCR-Verfahren, die Primer
für spezifische
Retroviren einsetzen, können
unter Umständen
keine Mutanten-Variationen des Virus nachweisen, wenn die Mutation
in einem Bereich vorhanden ist, an dem die Primer hybridisieren. Weiter
können
PCR-Verfahren, die Primer für
spezifische Retroviren einsetzen, mehrmalige und zeitaufwändige Wiederholungen
erforderlich machen, um alle möglichen
retroviralen Spezies, welche die Substratzelle infizieren können, nachzuweisen.
Daher sind sowohl der traditionelle RT-Assay als auch eine auf PCR
basierte Detektion von Retrovirus basierend auf der Amplifikation
von spezifischen Sequenzen beide relativ unempfindlich und können zeitaufwändig und
schwierig sein.
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Kürzlich wurden
hochempfindliche auf PCR basierende Assays entwickelt, die RNA-abhängige DNA-Polymerase
in einer Größenordung
von 1 bis 10 Partikeln nachweisen können (Silver et al. (1993)
Nucleic Acids Res. 21: 3593-4; US-Patent Nr. 5,807,669). Ein solcher
Assay, der als PBRT (PCR-basierende reverse Transkriptase) bezeichnet
wird, wurde verwendet, um eine RT-Aktivität in einer Vielzahl von Proben nachzuweisen
(Pyra et al. (1994) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 51: 1544-8; Boni,
et al. (1996) J. Med. Virol. 49: 23–28). Dieser Assay ist 106–107 mal empfindlicher als der konventionelle
RT-Assay. Beispielsweise wurde PBRT verwendet, um eine RT-Aktivität in lebend
attenuierten viralen Vakzinen, die in Hühnerzellen gewachsen sind,
nachzuweisen (Boni et al (1996) Clin. Diag. Virol. 5: 43–53). Das
Vorliegen von RT-Aktivität
in Vogel-Substratzellen, in denen zuvor noch keine nachgewiesen
worden ist, löst
mögliche
Bedenken aus, da diese Aktivität
auf das Vorliegen von einem Retrovirus hinweisen könnte, das
sich potentiell in menschlichen Zellen replizieren kann. Daher kann
die Verabreichung eines amtlich zugelassenen viralen Vakzins der
Kanal für
die versehentliche Verabreichung eines sekundären Retrovirus sein, der menschliche
Zellen infizieren und als ein integraler Teil des Wirtsgenoms langfristig
bestehen bleiben kann. Dies erfolgt über den retroviralen Replikationszyklus,
der für
alle Retroviren charakteristisch ist und hängt teilweise von der Enzymaktivität von RT
ab (Varmus and Swanstrom (1984), RNA Tumor Viruses, Molecular Biology
of Tumor Viruses vol 2, 2. Ausgabe, New York, Cold Spring Harbor
Laboratory, Seiten 75–134;
Baltimore (1970) Nature 226: 1209–11). Da Retroviren in anfälligen Spezies
pathogen sein können,
sollten Vakzine und andere biologische Produkte, die für die Verwendung
beim Menschen bestimmt sind, keine infektiösen Retroviren enthalten.
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Alternativ
kann das Vorliegen von RT-Aktivität, die mit Zellsubstraten verbunden
ist, die bei der Herstellung von viralen Vakzinen verwendet werden,
auf niedrige Spiegel von RT-ähnlicher
Aktivität,
die mit endogenen Polymerasen in den Zellsubstraten assoziiert ist,
zurückzuführen sein.
Darüber
hinaus wurde kürzlich festgestellt,
dass mindestens ein Teil der RT-Aktivität, die mit Hühnerzellen,
die als Substrate für
die Herstellung von lebend attenuierten viralen Vakzinen verwendet
werden, assoziiert ist, mit einem Partikel assoziiert ist, der RNAs
enthält,
die mit Retroviren der EAV-0-Familie verwandt sind (Weissmahr et
al. (1997) J. Virol. 71: 3005-12).
Sequenzen der EAV-0-Familie kommen in dem Genus Gallus häufig vor
und wurden als frühere
provirale Genome beschrieben (Dunwiddie et al. (1986) J. Virol.
59: 669–75);
Resnick et al (1990) J. Virol. 64: 4640–53; Boyce-Jacino et al (1992)
J. Virol. 66: 4919–29).
Frühere
Untersuchungen, in denen traditionelle RT-Assays zum Einsatz kamen,
berichteten über
eine Partikel-assoziierte RT-Aktivität in der Allantois-Flüssigkeit
von embryonalen Hühnereiern
aus Retrovirus-freien Hühnern
und im konzentrierten Medium von primären und sekundären Hühnerembryo-Fibroblastenkulturen
(Bauer & Hoffschneider
(1977) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 73: 3025–9; Bauer et al. (1977) Eur.
J. Biochem. 79: 345–54;
Bauer et al. (1978) Biochim. Biophys. Acta 518: 125–37). Es
wurde kein infektiöses
Retrovirus gefunden, das mit der RT-Aktivität bei Verwendung von Zielzellen
des Vogels assoziiert war (Bauer et al. (1978) Exp. Cell Res. 117:
383–92).
Daher ist der Einsatz von empfindlicheren PBRT-Assays zum Testen
von viralen Vakzinsubstratzellen auf das Vorliegen von exogener RT-Aktivität problematisch,
da vermehrt Anzeichen von Falsch-Positiv-Ergebnissen
aufgrund des Vorliegens einer endogenen RT-Aktivität vorhanden
sind. Mehrere Forscher versuchten das Problem von Falsch-Positiven
in dem PBRT-Assay anzugehen, indem sie die Assay-Bedingungen modifizierten,
um die RT-Aktivität,
die von bestimmten Nicht-RT-Polymerasen erzeugt wird, abzuschwächen. Mandru
und Peden (J. Virol. Methods, 66: 247–61 (1997)) waren in der Lage,
die Spiegel von Hintergrund-RT-Aktivität, die durch die RNA-abhängige DNA-Polymerase-Aktivität von Taq-Polymerase
erzeugt wurde, abzusenken, indem ein Ribonukleotid-Verdauschritt
vor der Amplifikation des cDNA-Produkts der RT-Reaktion durch PCR eingeführt wurde
und indem eine thermostabile DNA-Polymerase
verwendet wurde, bei der eine verminderte RNA-abhängige DNA- Polymerase-Aktivität festgestellt
wurde. Chang et al. (J. Virol. Methods, 65: 45–54 (1997)) beschreibt einen
PBRT-Assay, bei dem der pH der RT-Reaktion erniedrigt wurde, die
Inkubationszeit der RT-Reaktion verkürzt wurde und Protease-Inhibitoren zu der
RT-Reaktion zugesetzt wurden, um die RT-Aktivität von kontaminierenden zellulären Polymerasen
abzusenken. Lugert et al. (Biotechniques 20: 210-7 (1996)) beschreibt
einen modifizierten RT-PCR-Assay, bei dem die Menge von aktivierter
DNA erhöht
wurde, um die RT-Aktivität,
die mit endogenen Polymerasen assoziiert ist, zu inhibieren, ohne
die RT-Aktivität
von den richtigen RT-Molekülen
zu beeinflussen. Keiner der oben genannten PBRT-Assays kann eine
RT-Aktivität
von einem sekundären
Retrovirus, der menschliche Zellen infizieren kann, von einer endogenen
RT-Quelle, die nicht-infektiös
ist, wie EAV-0, unterscheiden.
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Daher
besteht ein Bedarf für
ein Screening-Verfahren für
RT-Aktivität
in Substratzellen, die für
die Herstellung von biologischen Produkten verwendet werden, insbesondere
von lebend attenuierten Virus für
Vakzine, das zwischen einer nicht-infektiösen endogenen RT-Aktivität und einer
RT-Aktivität,
die mit exogenen infektiösen
Retroviren assoziiert ist, unterscheiden kann.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zum Nachweis von exogener
reverser Transkriptase (RT) Aktivität in einer biologischen Probe
ohne Beeinflussung durch eine endogene RT-Aktivität bereit.
Dieses Verfahren ist besonders nützlich,
wenn das zelluläre
Substrat einen hohen Spiegel von endogener RT-Aktivität (z.B.
Vogelzellen) aufweist, was es unmöglich macht, das Vorliegen
von kontaminierenden infektiösen
Retroviren lediglich auf der Basis des Merkmals einer RT-Aktivität festzustellen.
Das vorliegende Verfahren erreicht dies, indem ein optimierter Übertragbarkeits-Assay
(für eine
infektiöse
retrovirale Amplifikation) mit einem optimierten PBRT-Assay zum
Nachweis von RT-Aktivität
miteinander verbunden werden. Die Anzahl von PCR-Zyklen, die in
den PBRT-Assay eingesetzt wird, wird so ausgewählt, dass ein Nachweis der
RT-Aktivität von
dem amplifizierten exogenen Retrovirus möglich ist, nicht aber der Nachweis
des niedrigeren Spiegels der endogenen RT-Aktivität. Das Verbinden eines Retrovirus-Amplifikationsprozesses
mit PBRT wird als Co-RT (CoRT) bezeichnet, um die Einordnung der
beiden Assays wiederzuspiegeln.
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Am
Anfang bestimmt man die Anzahl von PCR-Zyklen in dem PBRT-Assay,
die notwendig sind, um eine endogene RT-Aktivität in einem ausgewählten zellulären Sub strat,
das eine retrovirale Infektion zulässt, nachzuweisen, wobei das
Substrat für
eine exogene infektiöse
Retrovirus-Amplifikation verwendet werden soll. Dann wird der Übertragbarkeits-Assay
eingesetzt, um die Amplifikationsparameter zu bestimmen, die erforderlich
sind, um einen RT-Aktivitätsspiegel
zu erreichen, der größer ist
als die endogene RT-Aktivität
des zellulären
Substrats und der mit dem PBRT-Assay
unter Verwendung einer Anzahl von PCR-Zyklen nachgewiesen werden
kann, die geringer ist als die Mindestzyklen, die erforderlich sind,
um eine endogene RT-Aktivität des zellulären Substrats
nachzuweisen. Der notwendige Amplifikationsgrad wie er durch den Übertragbarkeits-Assay
bestimmt wurde, wird natürlich
sowohl von der endogenen RT-Aktivität abhängen als auch von dem Anfangsspiegel
der exogenen infektiösen
RT-Aktivität – je niedriger
der Spiegel von exogener infektiöser
RT-Aktivität
im Vergleich zu dem Spiegel von endogener RT-Aktivität, um so
größer ist
der notwendige Amplifikationsgrad. Es wird für jedes bestimmte Amplifikationsprotokoll
einen Schwellenwert bei dem Spiegel von der detektierbaren exogenen
RT-Aktivität
in dem CoRT-Assay geben. Der Schwellenwert des Spiegels von exogenem
infektiösem
Retrovirus, der in einem vorhandenen Satz von CoRT-Assay-Parametern nachweisbar
ist, entspricht dem Betrag, der nach einer Amplifikation eine RT-Aktivität hervorbringt,
die durch eine Anzahl von PCR-Zyklen in dem PBRT-Assay nachweisbar ist, wobei diese mindestens
um einen Betrag geringer ist als der, der zum Nachweis einer endogenen
RT-Aktivität
erforderlich ist.
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Wenn
die Parameter für
die Amplifikation von dem Übertragbarkeits-Assay
und der Nachweis von dem PBRT-Assay bestimmt worden sind, kann der
CoRT-Assay entsprechend der Erfindung routinemäßig und mehrmals auf biologischen
Proben von Interesse unter Verwendung dieser Parameter durchgeführt werden. Wie
hier gezeigt, ist die Empfindlichkeit, die mit 1,0 TCID50 unter
Verwendung des CoRT-Assays
erreicht wird, ähnlich
der, wie sie bei Verwendung der spezifischen PCR-Assays erreicht wird.
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Das
Vorangehende fasst lediglich bestimmte Aspekte der Erfindung zusammen
und soll nicht die Erfindung beschränken. Alle Patente und andere
Publikationen sind hiermit unter Bezugnahme vollständig mit eingeschlossen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
die Ergebnisse von vergleichenden PBRT-Analysen mit 20, 24, 27 und
32 Zyklen einer PCR-Amplifikation.
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2 zeigt
die Ergebnisse eines anfänglichen Übertragbarkeits-Assays,
um die Menge von detektierbarer RT-Aktivität in einer biologischen Probe
bei einem vorhandenen Satz von Parametern und PCR-Zyklen zu bestimmen.
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3 stellt
die Ergebnisse von spezifischen PCR-Analysen dar, die verwendet
wurden, um die CoRT-Analysen zu bestätigen.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
vorliegende Erfindung umfasst ein Verfahren zum Nachweis einer exogenen
infektiösen
Retroviruskontamination in eukaryontischen Zell-Linien, insbesondere
solche, die als Substrate für
die Herstellung von biologischen Produkten verwendet werden. Im
Gegensatz zu anderen Verfahren im Stand der Technik ist das erfindungsgemäße Verfahren
in der Lage zwischen einer endogenen RT-Aktivität und einer exogenen infektiösen Retrovirus-RT-Aktivität unter
Beibehaltung einer hohen Empfindlichkeit zu unterscheiden. Dies
wird erreicht, indem ein optimierter Übertragbarkeits-Assay (für eine infektiöse Retrovirus-Amplifikation)
mit einem PBRT-Assay verbunden wird, indem eine vorbestimmte Anzahl
von PCR-Zyklen eingesetzt wird, wobei die vorbestimmte Anzahl von
PCR-Zyklen ausreicht, um eine RT-Aktivität von amplifizierten exogenen
infektiösen
Retroviren nachzuweisen, aber nicht ausreicht, um eine endogene
RT-Aktivität
im zellulären
Substrat nachzuweisen.
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Ein
anfänglicher
PBRT-Assay wird als erstes durchgeführt, um die Mindestanzahl von
PCR-Zyklen, die für
den Nachweis einer endogenen RT-Aktivität in einem zellulären Substrat,
das eine Retrovirusinfektion zulässt,
erforderlich ist, zu bestimmen. Der Assay wird mit dem Substrat
mit einer unterschiedlichen Anzahl von PCR-Zyklen durchgeführt und die Mindestzahl von
Zyklen, die für
den Nachweis der endogenen RT-Aktivität erforderlich sind, wird bestimmt.
Wie angedeutet, sollte das zelluläre Substrat so ausgewählt sein,
dass es eine Infektion mit infektiösen Retroviren, die mit hoher
Wahrscheinlichkeit in der biologischen Probe von Interesse anzutreffen
sind, zulässt.
Es sind viele zelluläre
Substrate auf dem Gebiet bekannt.
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Dann
wird ein Übertragbarkeits-Assay
unter Verwendung einer bekannten Menge eines bekannten replikationskompetenten
Virus eingesetzt, um bei einem gegebenen Schwellenwert eines Spiegels
von exogener und endogener RT-Aktivität den Retrovirus-Amplifikationsgrad
zu bestimmen, der notwendig ist, um einen infektiösen exogenen
RT-Aktivitätsspiegel
in dem zellulären
Substrat hervorzubringen, der durch einen PBRT-Assay unter Verwendung
von einem oder mehreren PCR-Zyklen weniger als die, die notwendig
sind, um eine endogene RT-Aktivität in dem zellulären Substrat
nachzuweisen, nachweisbar ist. Der Fachmann wird routinemäßig die
Parameter des Übertragbarkeits-Assays
anpassen, bis der geeignete Amplifikationsspiegel erreicht wird.
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Die
Parameter, die von dem anfänglichen
PBRT-Assay und dem Übertragbarkeits-Assay bestimmt werden,
können
dann auf eine biologische Probe von Interesse übertragen werden, um zu bestimmen,
ob die Probe eine RT-Aktivität
von einem infektiösen
Retrovirus aufweist, die gleich oder geringer ist als der Spiegel des
Schwellenwerts. Dies wird folgendermaßen durchgeführt:
- a) Co-Kultivieren der biologischen Probe mit
einem zellulären
Substrat, das eine Retrovirusinfektion zulässt, unter Bedingungen, die
eine Retrovirus-Amplifikation zulassen, wobei das infektiöse Retrovirus,
das in der biologischen Probe vorliegt, amplifiziert wird, um einen
Spiegel von infektiöser
Retrovirus-RT-Aktivität zu
erzeugen, der größer ist
als die endogene, nicht-infektiöse
Retrovirus-RT-Aktivität
des zellulären
Substrats;
- b) Durchlaufen eines PBRT-Assays mit der Co-Kultur, wobei eine
Anzahl von PCR-Zyklen
in den PBRT-Assay eingesetzt wird, die gleich oder größer ist
als die Anzahl, die zum Nachweis der exogenen, infektiösen RT-Aktivität in der
Co-Kultur erforderlich ist, aber geringer ist als die Anzahl, die
zum Nachweis der endogenen, nicht-infektiösen RT-Aktivität erforderlich
ist;
- c) Feststellen, ob die PCR-amplifizierte Nukleinsäure in der
Co-Kultur, die den PBRT-Assay durchläuft, vorliegt.
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DEFINITIONEN VON BEGRIFFEN
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Der
Begriff Nukleotid bezeichnet ein beliebiges Ribonukleotidmonophosphat
und Desoxyribonukleotidmonophosphat mit einer beliebigen natürlichen
oder modifizierten Base in dieser Struktur, die als ein Bestandteil
einer Nukleinsäure
vorkommt.
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Die
Begriffe rNTP und dNTP bezeichnen ein Ribonukleotidtriphosphat bzw.
ein Desoxyribonukleotidtriphosphat mit einer beliebigen natürlichen
oder modifizierten Base. Die Begriffe rNTP und dNTP bezeichnen ein
Gemisch von Ribonukleo tidtriphosphat bzw. Desoxyribonukleotidtriphosphat
mit beliebigen natürlichen oder
modifizierten Basen.
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Der
Begriff Nukleinsäure
bezeichnet ein einzelsträngiges
oder ein zum Teil oder vollständig
doppelsträngiges
Oligomer oder Polymer. RNA besteht vollständig aus Ribonukleotidmonophosphaten
und DNA besteht vollständig
aus Desoxyribonukleotidmonophosphaten, jedoch kann eine Nukleinsäure sowohl
aus Ribonukleotidmonophosphaten als auch aus Desoxyribonukleotidmonophosphaten
bestehen. Die Ausdrücke
und ss und ds kennzeichnen eine Nukleinsäure als eine einzelsträngige bzw.
doppelsträngige
Nukleinsäure.
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Der
Begriff Oligonukleotid bezeichnet eine einzelsträngige Nukleinsäure, die
mindestens zwischen zwei und ungefähr 100 natürliche oder modifizierte Nukleotide
oder ein Gemisch davon umfasst. Das Oligonukleotid kann von einer
natürlichen
Nukleinsäure
stammen oder durch eine chemische oder enzymatische Synthese hergestellt
werden.
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Der
Begriff Polynukleotid bezeichnet eine einzelsträngige Nukleinsäure, die
ungefähr
100 oder mehr natürliche
oder modifizierte Nukleotide oder ein Gemisch davon umfasst.
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Die
Begriffe stromaufwärts
und stromabwärts
bezeichnen die relative Position innerhalb einer Nukleinsäure; stromaufwärts bezeichnet
eine Richtung zum 5'-Ende
der Nukleinsäure,
stromabwärts
bezeichnet eine Richtung zum 3'-Ende
der Nukleinsäure.
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Der
Begriff reverse Transkriptase (RT) bezeichnet ein Enzym, das in
seiner natürlichen
Funktion in einer Primer-abhängigen
Reaktion und unter Verwendung von dNTPs eine DNA synthetisiert,
die komplementär ist
zu einer Matrizen-RNA.
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Der
Begriff reverse Transkriptase-Aktivität bezeichnet die Aktivität eines
beliebigen Enzyms, das in einer Primer-abhängigen Reaktion und unter Verwendung
von dNTPs eine DNA synthetisiert, die komplementär ist zu einer Matrizen-RNA.
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Der
Begriff Primer bezeichnet eine Nukleinsäure einer Sequenz, die komplementär ist zu
einer anderen Nukleinsäure.
Wenn er an diese Nukleinsäure
hybridisiert ist, dient der Primer mittels dessen freier 3'-OH-Gruppe als eine
Stelle, an der die Syn these eines Nukleinsäurestrangs durch eine RT-Aktivität oder eine DNA-abhängige DNA-Polymerase
eingeleitet wird.
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Der
Begriff „RT-Primer" bezeichnet den Primer,
der die Funktion eines Primers für
eine RT-Aktivität ausübt.
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Der
Begriff „Matrizen-Nukleinsäure" bezeichnet die einzelsträngige Nukleinsäure, an
der, zumindest teilweise, ein komplementärer DNA-Strang durch eine reverse
Transkriptase-Aktivität
synthetisiert wird.
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Der
Begriff „Matrizen-RNA" bezeichnet solche
Teile der Matrizen-Nukleinsäure,
die aus RNA bestehen und an die, zumindest teilweise, eine cDNA
synthetisiert wird.
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Der
Begriff „Matrizen-DNA" bezeichnet solche
Teile der Matrizen-Nukleinsäure,
die aus DNA bestehen.
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Der
Begriff „cDNA" bezeichnet die Nukleinsäure, die
aus DNA besteht, die komplementär
ist zu der Matrizen-Nukleinsäure
und die durch eine RT-Aktivität
synthetisiert worden ist, sowie alle Bestandteile des RT-Primers.
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RAV1,
RAV2 und RAV0 bezeichnen eine Vogel-Leukosis-Sarcom-Gruppe, Rous-assoziierte Virus-Untergruppen
A, B bzw. E.
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REV
bezeichnet ein Säugetier
C-Typ-Virus, Reticuloendotheliosis-Virus.
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Wie
hier verwendet, bezeichnet der „Übertragbarkeits-Assay" sowohl (a) den Anfangs-Assay,
um die Amplifikationsparameter zu bestimmen, die notwendig sind,
um einen Spiegel von exogener infektiöser RT-Aktivität hervorzubringen,
der mit einem PBRT-Assay unter Verwendung einer geringeren Anzahl
von PCR-Zyklen, die erforderlich sind, um eine endogene RT-Aktivität in einem
gegebenen zellulären
Substrat nachzuweisen, nachweisbar ist, als auch (b) der Amplifikationsteil
des CoRT-Assays unter Verwendung der Parameter, die durch den Anfangs-Assay
der in (a) beschrieben wurde, bestimmt wurden.
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PBRT-ASSAY
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Wie
in dem Abschnitt zum Hintergrund der Erfindung gezeigt, ist der
PBRT-Assay auf dem Gebiet bekannt und es kann ein beliebiges der
veröffentlichten
Protokolle durch den Fachmann als Teil der erfindungsgemäßen CoRT-Assays
verwendet werden (und bei Bedarf modifiziert werden).
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Wie
hier verwendet, umfasst der PBRT-Assay für die RT-Aktivität mehrere
Schritte. Am Anfang muss eine zu testende Probe präpariert
werden. Geeignete Probenquellen umfassen Zell-Linien, aus denen
ein lebend attenuiertes virales Vakzin präpariert worden ist oder präpariert
werden wird, Überstände von
Zellen, die verwendet werden, um ein lebend attenuiertes virales
Vakzin herzustellen und das lebend attenuierte Vakzin selbst. Nach
der Präparation
der zu testenden Probe, wird die Probe in nicht-infizierte Zell-Linien
inkubiert, so dass ein beliebiges exogenes Virus amplifiziert werden
wird. Der nächste
Schritt des Assays verwendet eine beliebige RT-Aktivität in der
Probe, um eine komplementäre
DNA (cDNA) von einer endogenen oder exogenen RNA-Matrize herzustellen.
Die Herstellung von cDNA unter Verwendung der inhärenten RT-Aktivität der Probe erfordert
auch einen Primer, der zumindest zu einem Teil der RNA-Matrize komplementär ist. Nach
der Herstellung der cDNA wird dieses Produkt durch PCR (Polymerasenkettenreaktion)
amplifiziert. Mehrere Erhitzungs- und Abkühlungszyklen der Matrizen-DNA
in Verbindung mit den geeigneten Primern und einer thermostabilen
DNA-abhängigen
DNA-Polymerase führen zu
einem Anstieg bei der Anzahl von cDNA-Molekülen in einem geometrischen
Verlauf. Schließlich
wird die amplifizierte DNA identifiziert und/oder quantifiziert.
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Vorab
wird der Schwellenwert von PCR-Zyklen in dem PBRT-Assay, der notwendig
ist, um eine endogene RT-Aktivität
nachzuweisen, bestimmt. Mehrere biologische Proben von einer einzelnen
Quelle, die höchstwahrscheinlich
keine infektiösen
Retroviren enthalten, werden für
einen Assay mit PBRT ausgewählt. Wie
hier beschrieben, kann eine Vielzahl von biologischen Proben verwendet
werden. Die biologischen Proben werden vorbehandelt, um so die Proben
für einen
PBRT-Assay zu präparieren.
Die RT-Reaktion des PBRT-Assays wird dann unter Reaktionsbedingungen
durchgeführt,
die für
die jeweiligen Proben und der ausgewählten Primer-Matrizen-Kombination
optimiert worden sind. Nach der Behandlung zum Entfernen der Matrizen-Nukleinsäure wird
jede hergestellte cDNA in der RT-Reaktion dann durch PCR mit Primern
und Reaktionsbedingungen, die so ausgewählt sind, dass sie die PCR-Reaktion
optimieren, amplifiziert. Jede biologische Probe wird mit verschiedenen
PCR-Zyklus-Zahlen laufen gelassen, um den Spiegel (falls vorhanden)
der PCR-Amplifikation, der erforderlich ist, um ein positives Ergebnis
hervorzubringen, zu bestimmen. Die Anzahl der ausgewählten PCR-Zyklen
beträgt
vorzugsweise zwischen ungefähr
15 und ungefähr
35 Zyklen. Nachdem die PCR-Reaktion beendet ist, werden die Proben
einem Detektionsverfahren ausgesetzt, bei dem bestimmt wird, ob
ein Produkt von der PCR-Reaktion erhalten worden ist. Wenn ein Produkt
erhalten worden ist, ist der Test für eine RT-Aktivität positiv
(oberhalb einer detektierbaren Mindestschwelle); wenn kein Produkt
erhalten wird, ist der Test für
eine RT-Aktivität
negativ. Verschiedene PCR-Zyklus-Zahlen sollten zu Ergebnissen führen, bei denen
niedrige Zyklus-Zahlen negative RT-Aktivitätsergebnisse hervorbringen
werden, während
höhere
Zyklus-Zahlen positive RT-Aktivitätsergebnisse hervorbringen
werden. Diese Ergebnisse sind allerdings tatsächlich „Falsch-Positive" und bedeuten, dass
kein exogenes infektiöses
Retrovirus in der Probe vorhanden ist. Das erfindungsgemäße Verfahren
verwendet unterschiedliche Ergebnisse von dem PBRT-Assay, um einen Schwellenwert
von PCR-Zyklen zu definieren, unter dem die RT-Aktivität von einer
endogenen nicht-infektiösen
RT-Aktivitätsquelle
nicht detektierbar ist. Es können
dann ein paar weniger PCR-Zyklen als dieser Schwellenwert verwendet
werden, um den CoRT-Assay durchzuführen, bei dem eine endogene
RT-Aktivität
in Testproben nicht nachzuweisen ist, während eine RT-Aktivität aufgrund
des Vorliegens von einem exogenen replizierenden Retrovirus in der
Probe nachweisbar ist.
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Die
Anzahl von PCR-Zyklen, die erforderlich ist, um zwischen den RT-Aktivitätsquellen
zu unterscheiden, wird mit der Probe von Interesse als auch der
Empfindlichkeit und Selektivität
der Matrizen und Primer und den Bedingungen, die für die RT-
und PCR-Teile des CoRT-Assays gewählt worden sind, variieren.
Zum Beispiel kann in einer Probe, in der der endogene Hintergrund
sehr niedrig ist, die PCR-Zyklus-Zahl größer sein als in einer Probe,
in der der Spiegel der endogenen Aktivität den Spiegel einer exogenen
retroviralen RT-Aktivitätsquelle
erreicht. Das Ziel ist es, die Empfindlichkeit und die Selektivität des PRBT-Assays
für ein infektiöses Retrovirus
zu maximieren, ohne ungefährliche,
nicht-infektiöse
RT-Quellen nachzuweisen,
um dadurch das Auftreten von Falsch-Positiven möglichst gering zu halten.
-
Zum
Beispiel wurden nicht infizierte Hühnerembryo-Fibroblasten (CEF)
vorbehandelt und einer optimierten RT-Reaktion unter Verwendung
von einer RNA-Matrize von dem Bakteriophagen MS2 und RTC-1-Primer
ausgesetzt. Die Matrizen-Nukleinsäure wurde
unter Verwendung von RNAse verdaut und die Proben wurden dann einer
PCR bei 20, 24, 27 und 32 Zyklen ausgesetzt. Es wurde kein Produkt
in den Proben, die 20 oder 24 Zyklen ausgesetzt waren, beobachtet,
jedoch konnte ein Produkt in den Proben, die 27 und 32 Zyklen ausgesetzt
waren, beobachtet werden. Daher sollte die Anzahl der PCR-Zyklen,
die für
einen CoRT-Assay für CEF
ausgewählt
werden, geringer sein als 27 und vorzugsweise zwischen 20 und 26,
mehr bevorzugt zwischen 24 und 26 sein.
-
Eine
Verringerung der Anzahl von PCR-Zyklen führt zu einem Abfall bei der
Empfindlichkeit des PRBT-Assays. Um dies zu kompensieren, verwendet
der erfindungsgemäße CoRT-Assay
während
des Übertragbarkeits-Assays
virale Amplifikationsparameter, die sicherstellen, dass die RT-Aktivität von exogenen
infektiösen
Retroviren oberhalb des Hintergrundspiegels der endogenen RT-Aktivität liegt.
Die Amplifikation wird anhand von replikationskompetenten Kontrollviren
quantifiziert.
-
ÜBERTRAGBARKEITS-ASSAY
-
Der Übertragbarkeits-Assay
und die eingesetzten Amplifikationsprotokolle sind auf dem Gebiet
bekannt und es können
veröffentlichte
Protokolle routinemäßig verwendet
(und modifiziert) werden, als Teil des CoRT-Assays durch den Fachmann.
Kahn et al., J. Clin. Virol. 1998; 11: 7–18; Robertson und Minor, Biologicals.
1996; 24: 289–90;
Tsang et al., J. Virol. 1999; 73: 5843–51; Bauer et al., Biochim.
Biophy. Acta. 1978; 518: 125–37;
und Bauer et al., Eur. J. Biochem. 1977; 79: 345–54.
-
Vorab
wird ein anfänglicher Übertragbarkeits-Assay
durchgeführt,
um den Amplifikationsbetrag zu bestimmen, der für eine gegebene Menge von Retrovirus
(und dem entsprechenden RT-Spiegel) notwendig ist, um einen Nachweis
der RT-Aktivität
durch den PBRT-Assay zu ermöglichen,
der weniger PCR-Zyklen verwendet als notwendig sind, um eine endogene
RT-Aktivität
nachzuweisen. Der Übertragbarkeits-Assay kann eine Inkubation
von positiven Kontrollzellen, die mit infektiösem Virus in dem Bereich von
ungefähr
1 bis 1 × 105 TCID50 angeimpft
wurden, umfassen. Es kann auch eine Negativkontrolle in dem erfindungsgemäßen Übertragbarkeits-Assay eingesetzt
werden, in dem Zellen mit nicht-infektiösem Virus im Bereich von ungefähr 1 bis 1 × 105 TCID50 angeimpft
und inkubiert werden. Die Inkubationslänge und andere Inkubationsbedingungen
und Parameter werden entsprechend den auf dem Gebiet vorhandenen
Kenntnissen an den Zelltyp angepasst, es ist jedoch Ziel eine Virusamplifikation
in den Kontrollzellen und in den Probenzellen auch dann zu erlauben, wenn
ein infektiöses
Retrovirus vorhanden ist. Vorzugsweise wird der Übertragbarkeits-Assay mit CEF
durchgeführt
und das infektiöse
Virus ist ausgewählt
aus RAV-1, RAV-2 oder REV, das nicht-infektiöse Virus ist EAV-0 und die
Inkubationsdauer beträgt
sieben Tage. Es werden CEF-Zellen für die Herstel lung von Lebend-Vakzinen
verwendet und diese sind für
die meisten bekannten Vogel-Retroviren permissiv. Es ist daher zweckmäßig diese
als das Zellsubstrat für
eine CoRT-Amplifikation zu verwenden. Es wurde festgestellt, dass endogene
RT-Spiegel von Assay
zu Assay ziemlich konstant sind, wenn eine Vielzahl von Präparationen
von Primärzellen
verwendet wird.
-
Der Überstand
aus der ersten Inkubation wird sowohl von den Kontroll- als auch
von den Testproben entfernt und zentrifugiert, um Feststoffe zu
entfernen. Ein Teil des Überstandes
wird dem PBRT-Assay wie hier beschrieben unterzogen und auf das
Vorliegen des PCR-Produkts hin untersucht. Die Zellen aus dem Positiv- und
Negativ-Kontrollen werden behandelt, um genomische DNA zu isolieren.
Die genomische DNA kann auf eine Vielzahl von Wegen erhalten werden,
die für
den Fachmann bekannt sind. Ein Teil dieser genomischen DNA wird
einer PCR ausgesetzt unter Verwendung von Primern, die spezifisch
für das
Virus sowohl von dem positiven als auch dem negativen Kontroll-Inokulum
sind. Die Auswahl von Primern und die PCR-Bedingungen zur Optimierung
das Virus-spezifischen PCR sind für den Fachmann bekannt. Die
PCR-Reaktion wird auf das Vorliegen von PCR-Produkt analysiert.
Idealerweise werden die Ergebnisse der spezifischen PCR-Amplifikation
und die Ergebnisse des RT-PCR (PBRT)-Assays korrelieren. Das bedeutet,
dass ein positives Ergebnis in der spezifischen PCR auch ein positives
Ergebnis in der RT-PCR
ergeben würde
und ein negatives Ergebnis in der spezifischen PCR auch ein negatives
Ergebnis in der RT-PCR ergeben würde.
Offensichtlich hängt
diese Korrelation von dem Spiegel der anfänglichen viralen Infektion
und der Anzahl der PCR-Zyklen,
die in der RT-PCR verwendet wurden, ab.
-
Es
können
mehrere Inkubationsperioden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden, um die Amplifikation des Virus je nach Bedarf
zu erhöhen.
Dies ist zur Bestimmung des Spiegels von dem anfänglichen exogenen infektiösen Retrovirus,
der unter Verwendung des CoRT-Assays bestimmt werden kann, wichtig.
Genauso wie der PBRT-Assay vorab auf nicht infizierten Zellen durchgeführt wird,
um die Anzahl von PCR-Zyklen zu bestimmen, die erforderlich sind,
um eine endogene RT-Aktivität
nachzuweisen (wie oben beschrieben), wird der Übertragbarkeits-Assay auch
vorab durchgeführt,
um den Spiegel von infektiösem
Retrovirus zu bestimmen, der durch den Assay unter Verwendung der
Zyklus-Parameter, die in dem RT-PCR (PBRT)
Teil des Assays bestimmt worden sind, nachzuweisen. Um den Spiegel
von infektiösem
Retrovirus, der von einer Anfangsinfektion nachgewiesen werden kann,
zu bestimmen, muss man mehrere virale Amplifikationen durchführen. Nach jeder
Inkubationsperiode wird die Hälfte
des Volumens der Kontroll- und Testproben in einen anderen Behälter mit
dem selben Zelltyp, wie er bei der ersten Inkubation verwendet worden
ist, überführt. Die
spezifischen PCR-Tests und der CoRT-Assay können am Ende von einer oder
allen Inkubationsperioden laufen gelassen werden. Somit hängen die
Empfindlichkeitsspiegel zum Nachweis des infektiösen Retrovirus in dem CoRT-Assay
von der Menge des anfänglichen
infektiösen
Retrovirus, dem viralen Amplifikationsgrad und der Auswahl der Zyklusparameter
in dem RT-PCR-Teil des Assays ab.
-
Zum
Beispiel betrug in der hier beschriebenen CEF-Probe nach einer sieben
Tage langen Inkubation der Spiegel des anfänglichen Virusinputs, der durch
den CoRT-Assay nachgewiesen
werden konnte, 100 TCID50 bei einer RT-PCR,
in der zwischen 24 und 26 Zyklen zum Einsatz kamen. Nach weiteren
sieben Tagen einer viralen Amplifikation betrug der Spiegel des
anfänglichen
Virus-Inputs, der durch den CoRT nachgewiesen werden konnte, 1 TCID50 unter den selben Bedingungen. Daher hängt die
Auswahl der Anzahl und der Länge
von viralen Amplifikationen von 1) der gewünschten Empfindlichkeit und
2) dem Hintergrundsspiegel der endogenen RT-Aktivität ab. Daher ist, wenn die endogene
Hintergrundsaktivität
hoch ist, die Anzahl der PCR-Zyklen, die ohne einen Nachweis einer
endogenen RT-Aktivität
laufen gelassen werden können,
geringer als wenn die endogene Hintergrunds-RT-Aktivität gering
ist. Je niedriger die Anzahl der Zyklen ist, umso weniger empfindlich
ist der Assay für
exogenes replizierendes Retrovirus und umso größer ist der Bedarf an einer erhöhten viralen
Amplifikation. In dem erfindungsgemäßen Verfahren ist die Wechselwirkung
zwischen diesen beiden antagonistischen Faktoren optimiert, so dass
ein exogenes replizierendes Retrovirus nachgewiesen wird, nicht
jedoch eine endogene RT-Aktivität.
-
Wie
oben angedeutet, wird anfangs ein Übertragbarkeits-Assay durchgeführt, um
den Empfindlichkeitsspiegel der RT-PCR, die keine Falsch-Negativen
unter den oben genannten Zyklus-Bedingungen produziert, zu bestimmen
(der Assay wird reverse Transkription, das in den Proben vorhanden
ist, nachweisen). Die Ergebnisse des anfänglichen Übertragbarkeits-Assays ermöglichen
es einem den geeigneten viralen Amplifikationsspiegel, der in Kombination
mit dem RT-PCR-Test verwendet werden soll (d.h. PBRT) zu bestimmen, um
den CoRT-Assay für
einen bestimmten Probentyp und für
eine bestimmte Empfindlichkeit herzustellen.
-
Die
Kombination der geeigneten viralen Amplifikation (Übertragbarkeit)
und RT-PCR (PBRT) mit den geeigneten Zyklusparametern bringen einen
CoRT-Test hervor, der eine empfindliche Detektion von exogenem replizierenden
Retrovirus (keine Falsch-Negativen)
ohne Detektion einer endogenen RT-Aktivität (keine Falsch-Positiven)
ermöglicht.
-
In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
können
spezifische PCR-Assays am Anfang in Verbindung mit dem CoRT-Assay
verwendet werden, um die Ergebnisse, die für den CoRT-Assay erhalten werden,
zu verifizieren. Diese spezifischen PCR-Assays machen sich die Tatsache
zunutze, dass spezifische Viren einzigartige Genome aufweisen, wobei
ein Teil davon durch eine PCR amplifiziert werden kann, wenn Primer
ausgewählt werden,
die für
diese Regionen des Genoms spezifisch sind. Wenn daher ein gegebenes
replizierendes Retrovirus in einer gegebenen Probe vorhanden ist,
wird dessen Genom durch eine PCR, die für diesen Virus spezifisch ist,
nachgewiesen. Umgekehrt, wenn das Retrovirus nicht vorhanden ist,
wird die Detektion des Virus durch eine spezifische PCR negative
Ergebnisse hervorbringen. Der erfindungsgemäße CoRT-Assay erfordert jedoch
keine Verifizierung durch eine spezifische PCR.
-
Wie
zuvor beschrieben, wird der PBRT-Assay auf einer Testprobe durchgeführt, die
von biologischem Ursprung ist. Die Probe kann von menschlichen,
tierischen oder pflanzlichen Ursprungs sein und umfasst sowohl eukaryontische
als auch prokaryontische Zellen. Das Folgende sind Beispiele von
biologischen Proben, die in dem PBRT-Assay getestet werden können:
Körpergewebe
oder Organe mit menschlichem oder tierischem Ursprung, einschließlich
- (a) Fluidgewebe wie Blut oder Blutfraktionen,
z.B. Serum, Plasma, bestimmte Blutzellpopulationen oder -fraktionen,
Blutprodukte, z.B. Blutproteine, Koagulationsfaktoren, Hyperimmunserum,
Antikörperkonzentrate,
Hormone
- (b) Festgewebe und Organe wie Transplantate, Biopsie- oder Autopsiematerial,
Schleim, der von Schleimhautmembranen und anderen Oberflächen entnommen
wurde, einzelne Zellen oder Präparationen
oder Extrakte wie Hormonpräparationen
aus Drüsengeweben,
Plazenta etc., Fleisch oder Fleischprodukten von Tieren
- (c) Körperflüssigkeiten
oder Ausscheidungen, sowohl physiologisch oder pathologisch, z.B.
Hirnwasser, Urin, Speichel, Galle, Schweiß, Milch, andere Drüsen sekrete,
Blaseninhalte, Fruchtwasser, Gelenkschmiere, Bauchwasser oder andere
Flüssigkeitsansammlungen
in Körperhöhlen, Lymphen,
Stuhl etc. oder Produkte, die solche Stoffe enthalten.
- (d) Proben von prokaryontischen und eukaryontischen Zellkulturen
jeglicher Art, die in vitro vermehrt worden sind und biologische
Produkte, die aus solchen hergestellt sind, z.B. Vakzine, Antikörper, Wachstums- und
Differenzierungsfaktoren, Hormone, rekombinante Proteine etc.
- (e) Verschiedene Stoffe, z.B. Nahrungsmittelproben, Wasser und
andere Getränke,
Umweltproben, Hygieneproben, Proben von Nutzpflanzen (Gemüse, Obst,
Gehölz,
Faserpflanzen).
-
Vorzugsweise
umfasst die Probe eukaryontische Zellkulturen jeglicher An, die
in vitro vermehrt worden sind, beispielsweise umfassend Vakzine,
Antikörper,
Wachstums- und Differenzierungsfaktoren, Hormone, rekombinante Proteine
etc. Mehr bevorzugt umfasst die Probe Hühnerembryo-Fibroblasten, Überstandsfluid
von Hühnerembryo-Fibroblastenzellen,
Hühnerembryonen,
Hühnerembryo-Fibroblastenlysate
und Allantois-Flüssigkeit,
die zur Herstellung von lebend attenuierten viralen Vakzinen verwendet
werden. Proben können
durch eine beliebige konventionelle Technik, die auf dem Gebiet
bekannt ist, um eine Testprobe zum Testen von RT-Aktivität zu präparieren,
präpariert
werden. Solche Präparationsschritte
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf Hochgeschwindigkeitszentrifugation, um Zellen, Zelltrümmer und
andere teilchenförmigen
Verunreinigungen zu entfernen; Ultrazentrifugation zum Pelletieren
von Viruspartikeln oder zur Adsorption von Viruspartikeln an eine
Festphase, die mit Antikörpern
oder anderen geeigneten Molekülen
beschichtet ist oder einen anderen geeigneten Träger, oder Präzipitation
mittels Immunreagenzien oder chemischen Substanzen; Ultrafiltration
mit Filtern von geeigneter Porengröße für die weitere Entfernung von
kontaminierenden Feststoffen und Extraktion von RT-Aktivität mittels
eines Puffers, der ein geeignetes Detergenz oder ein anderes chemisches
oder physikalisches Verfahrensschutzmittel für das Enzym enthält.
-
In
den erfindungsgemäßen CoRT-Assay
wird die amplifizierte Probe auf eine RT-Aktivität hin untersucht. Die Probe
wird wie oben beschrieben vorbehandelt, so dass die Probe in einen
für den
RT-Teil des Assays geeigneten Zustand versetzt wird. Zum Beispiel
werden die Medien von den Zellsubstraten abgezogen und zentrifugiert,
um Feststoffe zu entfernen, wenn es sich bei der Probe, die getestet
werden soll, um Medien von Zellsubstraten handelt.
-
Eine
Matrizen-Primer-Kombination ist für den Nachweis von RT-Aktivität erforderlich.
Alle Matrizen-Primer-Kombinationen, die in dem CoRT-Assay verwendet
werden, enthalten eine heteropolymere Matrizen-Nukleinsäure. Ein
Teil von dieser, die vorzugsweise unmittelbar an das 5'-Ende einer Hybridisierungssequenz
für einen
RT-Primer folgt, besteht aus RNA und wird als Matrizen-RNA bezeichnet.
Die Matrizen-RNA ist das tatsächliche
Substrat für
die RT-Aktivität;
die Synthese eines DNA-Stranges,
der komplementär
ist zu einer Matrizen-RNA, kennzeichnet das Vorliegen von RT oder
RT-Aktivität
in dem Reaktionsgemisch. Die Matrizen-Nukleinsäure besteht gewöhnlicher
Weise aus RNA von natürlichen,
rekombinanten oder synthetischen Quellen, jedoch können auch
Hybrid-DNA/RNA-Sequenzen verwendet werden.
-
Die
Matrizen-Primer-Kombination ist so gewählt, dass das CoRT-Assay die
maximale Empfindlichkeit und Spezifität zum Nachweis der Retroelemente
garantiert. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass ein Nukleinsäure-Amplifikationsprozess
nur dann eingeleitet wird, wenn während der reversen Transkription
der Matrizen-Nukleinsäure das
Stück Matrizen-RNA
mit ausreichender Länge
revers transkribiert worden ist. Weiter muss darauf geachtet werden,
dass die Initiation des Amplifikationsprozesses durch eine Nukleinsäure in der Probe,
die nichts mit der zu synthetisierenden Nukleinsäure zu tun hat, während einer
reversen Transkription verhindert wird. Es ist wichtig für die Spezifität und Empfindlichkeit
des CoRT-Assays, dass die ausgewählte Matrizen-Nukleinsäure weder
identisch noch teilweise identisch mit irgendeiner anderen in der
Probe vorhandenen Nukleinsäure
ist, seien diese Teil des normalen Genoms einer Spezies oder eine
Nukleinsäure
von einem infektiösen
Agenz oder von anderen kontaminierenden Nukleinsäuren, deren Vorliegen in der
Probe nicht ausgeschlossen werden kann.
-
Um
eine maximale Spezifität
für den
retroviralen RT-Test zu erreichen, ist eine heteropolymere Matrizen-RNA
bevorzugt. Zusätzlich
kann die Wirksamkeit der cDNA-Synthese
durch verschiedene Arten von Enzymen mit RT-Aktivität beeinflusst
werden, hauptsächlich
durch die Prozessivität
von diesen Enzymen. Die Matrizen-Nukleinsäure kann
somit basierend auf solchen Erwägungen
als Sekundärstruktur
der Matrizen-Nukleinsäure
ausgewählt
werden. Vorzugsweise ist die Matrizen-Nukleinsäure eine Bakteriophagen-MS2-RNA-Matrize.
-
Neben
der Hybridisierungssequenz, die für den CoRT-Assay verwendet
wird, besitzen die meisten Nukleinsäurematrizen mindestens eine
weitere Hybridisierungssequenz. Wenn Reportersonden verwendet werden
und wann immer die Hybridisierungssequenz ausschließlich für die Auswahl
der Reportersonde verwendet wird, kann die Matrizen-Nukleinsäure mehrere
aufeinanderfolgende Hybridisierungssequenzen enthalten, die vorzugsweise
durch Spacer-Sequenzen voneinander getrennt sind. Es wird dadurch
möglich
werden, mehrere Reportersonden zu hybridisieren.
-
Alle
in dem Assay verwendeten RT-Primer sind Nukleinsäuren, die entweder teilweise
oder vollständig aus
doppelsträngiger
oder einzelsträngiger
RNA oder DNA oder einer Kombination davon bestehen. Die Primer umfassen
mindestens eine Hybridisierungssequenz, über die sie an die Matrizen-Nukleinsäure binden.
Es ist möglich,
dass der RT-Primer Sequenzen enthält, die nicht komplementär sind zu
der Matrizen-Nukleinsäure und
die stromaufwärts
von dem 3'-Ende
der Hybridisierungssequenz lokalisiert sind. Die natürliche tRNA,
die als ein RT-Primer in dem Replikationszyklus der Retroviren verwendet
wird, ist ein Beispiel für
diese Art von RT-Primer.
Während
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird der RT-Primer RTC-1 (SEQ ID NO.1:
[(5'-d(GTAGTGCCACTGTTTCGTTTTG)-3']) verwendet.
-
In
dem erfindungsgemäßen CoRT-Assay
kann es notwendig sein, nach der Synthese der cDNA einen zweiten
DNA-Strang herzustellen, der zumindest teilweise komplementär ist zu
der cDNA. Darum muss mindestens eine weitere Nukleinsäure, vorzugsweise
ein DNA-Oligonukleotid an die cDNA hybridisiert werden. Diese Art
von DNA umfasst mindestens eine Hybridisierungssequenz.
-
Unter
bestimmten Umständen
wird mindestens eine weitere funktionelle Sequenz, die nicht komplementär ist zu
der cDNA zugegeben. Auf dem zweiten DNA-Strang wird diese zusätzliche
Sequenz in der terminalen Position bezüglich der Hybridisierungssequenz
lokalisiert sein und entspricht dadurch einem Äquivalent der flankierenden
Sequenz. Wenn diese nicht komplementären Sequenzen aus DNA bestehen,
können sie
für die
Einführung
von zusätzlichen
funktionellen Sequenzen, die erforderlich sind, aber noch nicht
in der Ziel-DNA vorhanden sind oder anderen gewünschten Funktionen verwendet
werden.
-
Reportersonden
sind Nukleinsäuren,
die verwendet werden, um zu zeigen, dass eine cDNA synthetisiert
worden ist, indem sie direkt oder indirekt an die cDNA mittels Hybridisierung
binden. Diese Bindung kann durch eine direkte Hybridisierung an
eine Hybridisierungssequenz der Reportersonde an die Hybridisierungssequenz
der cDNA erfolgen. In diesem Falle unterscheidet sich die Reportersonde
von der Matrizen-Nukleinsäure
mit der Ausnahme von dieser Sequenz, die für die Hybridisierung an die
cDNA verwendet worden ist. Die Reportersonde stellt entweder selbst
oder enthält
die zu amplifizierende Nukleinsäure
oder ein Teil von ihr ist das Edukt einer weiteren Reaktion oder
Reaktionsketten, welche die zu amplifizierende Nukleinsäure hervorbringen.
-
Die
Empfindlichkeit des CoRT-Assays wird verbessert, wenn optimale Reaktionsverbindungen
ausgewählt
werden, indem die Bedingungen in solchen Reaktionen wie pH, Salzbedingungen,
Innenkonzentration, Primerkonzentration, Matrizenkonzentration,
dNTP-Konzentration kontrolliert werden. Eine Optimierung von solchen
Reaktionsbedingungen fällt
innerhalb des Bereichs eines Fachmanns auf diesem Gebiet.
-
In
bestimmten Varianten des CoRT-Assays ist es vorteilhaft, die Matrizen-Nukleinsäure vor
der Durchführung
der PCR-Reaktion von dem Reaktionsmilieu zu entfernen, um die in
der RT-Reaktion hergestellte Ziel-DNA zu amplifizieren. Mittel zum
Entfernen der RNA umfassen den Gesamtabbau der RNA, die in dem Reaktionsgemisch
enthalten ist, mittels enzymatischer Behandlung (RNAse) oder chemischer
Behandlung (Basenhydrolyse) ohne jedoch die synthetisierte cDNA
zu entfernen. Der Abbau der RNA zerstört auch die Funktion der Matrizen-Nukleinsäure, da
sie notwendigerweise eine Matrizen-RNA enthält. Es ist auch möglich, einen
Träger
an das 5'-Ende eines
RT-Primers anzuhängen,
so dass nach einer darauf folgenden Synthese von einem cDNA-Molekül die cDNA über den
RT-Primer an das Trägermolekül verknüpft wird.
Es ist somit allgemein möglich,
die Matrizen-Nukleinsäure
durch Denaturierung und anschließendes Abwaschen zu entfernen.
-
Nachdem
die RT-Reaktion beendet ist, umfasst das Reaktionsgemisch cDNA,
die durch die Reaktion hergestellt worden ist. Im nächsten Schritt
des erfindungsgemäßen CoRT-Assays
dient die cDNA als eine Nukleinsäurematrize
zur Amplifikation durch eine PCR.
-
Die
PCR-Primer-Kombination wird so ausgewählt, dass der CoRT-Assay eine
maximale Empfindlichkeit und Spezifität für die Amplifikation der cDNA,
die in der RT-Reaktion
hergestellt wird, garantiert. Ein Nukleinsäure-Amplifikationsprozess sollte nur
dann eingeleitet werden, wenn während
der reversen Transkription der Matritzennukleinsäure das Stück Matrizen-RNA von ausreichender
Länge revers
transkribiert worden ist. Weiterhin muss darauf geachtet werden,
dass die Initiation des Amplifikationsprozesses durch eine Nukleinsäure in der
Probe, die nichts mit der synthetisierten cDNA zu tun hat, während der
reversen Transkription verhindert wird. Es ist wichtig für die Spezifität und Empfindlichkeit
des Assays, dass die ausgewählte
Primerkombination für
die PCR nicht die in der Probe vorhandenen Nukleinsäuren amplifiziert,
seien diese Teil des normalen Genoms einer Spezies oder eine Nukleinsäure von
einem infektiösen
Agenz oder andere kontaminierenden Nukleinsäuren, deren Vorliegen in der
Probe nicht ausgeschlossen werden kann. Techniken, um das Vorgenannte
zu erreichen, sind bekannt und werden routinemäßig von dem Fachmann auf dem
Gebiet verwendet. Maudru und Peden, J. Virol. Methods. 1997; 66:
247–61;
Chang et al., J. Virol. Methods. 1997; 65: 45-54; und Lugert et al., Biotechniques.
1996; 20: 210–17.
-
Es
können
mehrere Primer verwendet werden, um die Spezifität und Empfindlichkeit zu erhöhen. Solche
multiplen Primersysteme werden oft als verschachtelte Primer bezeichnet.
In einem System, in dem verschachtelte Primer verwendet werden,
werden zwei Primer ausgewählt,
die in den ersten mehreren Runden der PCR-Reaktion verwendet werden. Nachdem eine
Anzahl von Runden beendet sind, werden ein oder zwei neue Primer
(verschachtelte Primer), die an die Matrize nach innen zu den anfänglichen
Primern hybridisieren, in die PCR-Reaktion für alle nachfolgenden Amplifikationsrunden
eingeführt.
Die Position der Hybridisierungsstelle der verschachtelten Primer
auf der PCR-Matrizen-Nukleinsäure
stellt ein Produkt her, das kürzer
ist als das Produkt, das durch die Primer hergestellt wird, die
für die
Anfangs-PCR-Runden ausgewählt
worden sind.
-
Vorzugsweise
wird der RT-Primer RTC-1 in Kombination mit RT-2 (SEQ ID NO.10;
5'-TCCTGCTCAACTTCCTGTCGAG-3') verwendet.
-
Wenn
die PCR-Reaktion beendet ist, werden Produkte der PCR-Reaktion (wenn
vorhanden) durch geeignete Mittel nachgewiesen. Zum Beispiel können PCR-Produkte
auf einem Agarose-Gel laufen gelassen werden und mit Ethidiumbromid
sichtbar gemacht werden.
-
Wenn
die Optimierung zwischen der Übertragbarkeit
und den Zyklen bestimmt wird, kann der CoRT-Assay auf einer beliebigen
Testprobe mit dem vorbestimmten Spiegel einer viralen Replikation
und der vorbestimmten Anzahl von PCR-Zyklen während einer RT-PCR laufen gelassen
werden.
-
Das
Fehlen von identifizierbarer amplifizierter DNA weist darauf hin,
dass sich die Spiegel der RT-Aktivität einer Probe unterhalb der
Nachweisgrenze des RT-Assays befinden (ungefähr 10–9 E
im Allgemeinen; ungefähr
10–7 E
für Vogelzellen)
und deutet auf das Nicht-Vorhandensein von replikativen infektiösen Retrovirus
und anderen potentiellen RT-Aktivitätsquellen hin. Das Vorliegen
von identifizierbarer DNA deutet auf das Vorliegen von RT-Aktivität in der
Probe hin und kann auf einen replizierenden infektiösen Retrovirus
hindeuten. Der PBRT-Assay unterscheidet nicht zwischen den potentiellen
RT-Aktivitätsquellen.
Der Assay weist lediglich auf das Vorliegen oder auf die Abwesenheit
von RT-Aktivität
oberhalb eines bestimmten Spiegels hin.
-
Bezüglich der
Vakzin-Herstellung wird das Herstellungsstadium, in dem der CoRT-Assay durchgeführt wird,
von dem Herstellungsverfahren des viralen Vakzins abhängen. Beispielsweise
kann es bei viralen Vakzinen, die aus primären Zell-Linien hergestellt
werden, erforderlich sein, diese auf einer Lot zu Lot-Basis zu bestimmen,
während
es bei viralen Vakzinen, die von einer etablierten Zellbank hergestellt
wurden und Viruskeimen ausreichen kann, die Zellbank(en) und Viruskeim(e)
zu testen. Wie zuvor bezüglich
CEF angemerkt, kann die Probe Hühnerembryo-Fibroblasten, Überstandsfluid
von Hühnerembryo-Fibroblastenzellen,
Hühnerembryonen,
Hühnerembryo-Fibroblastenlysate
und Allantois-Flüssigkeit
umfassen, die für
die Präparation
von lebend attenuierten viralen Vakzinen verwendet werden.
-
BEISPIELE
-
BEISPIEL 1
-
PBRT-ASSAY
-
Probenpräparation
-
Eine
gereinigte Präparation
des Überstandes
von einer biologischen Probe, die mit CEF-Zellen co-inkubiert wurde,
wurde 1:10 in einem Puffer bestehend aus 50 mM Tris/HCL pH 8.0,
5 mM DTT, 50 mM KCL, 0,25 m MEDTA, 0,025% (w/v) Triton X-100, 50% (v/v) Glycerol
verdünnt.
Bei Verwendung von dieser Verdünnung
wurden 10 μl
in dem Assay laufen gelassen.
-
-
Anlagerungsreaktionsbedingungen:
-
CDNA Synthese
-
- 1. Der angelagerte Primer/Matrize wurde zu
dem Add 3 Puffer zugegeben und gut gemischt.
- 2. 18 μl
des Add 3-Puffers, der das angelagerte Primer/Matrizengemisch enthält, wurde
in PCR-Gefäße in Aliquote
aufgeteilt.
- 3. 10 μl
des verdünnten
Testüberstandes
wurde zu dem PCR-Gefäß zugegeben
und gut gemischt.
-
-
CDNA
Reaktionsbedingungen:
-
MS2-RNA-Abbau
-
1 μl RNAse (Boehringer
Mannheim, Stammlösung
10 mg/ml) wurde zu jeder Reaktion zugegeben.
-
-
PCR Amplifikation
-
75 μl des Kerngemisches
wurde zu jeder Reaktion zugegeben.
-
-
Reaktionsbedingungen:
Anzahl
von verwendeten Zyklen: Assay bei 24 und 27
-
BEISPIEL 2
-
KONTROLL-RT-PCR-EMPFINDLICHKEITS-ASSAY
-
Um
die Empfindlichkeit des PBRT-Assays zu bestimmen, wurden die folgenden
Proben in dem PBRT-Assay wie in Beispiel 2 und 3 beschrieben bei
einer Anzahl von unterschiedlichen Amplifikationszyklen eingesetzt:
-
-
-
BEISPIEL 3
-
SPEZIFISCHER PCR-ASSAY
FÜR RETROVIRUS
(VALIDIERUNG VON CoRT)
-
Die
Nukleotidsequenzen der langen terminalen Wiederholungen (LTR) in
RAV1, RAV2, REV, EAV wurden betrachtet, um geeignete Primer zur
Amplifikation von spezifischen Nukleotidsequenzen innerhalb dieser Retroviren
zu bestimmen. Es wurden sowohl für
RAV1 als auch für
RAV2 drei Sequenzen identifiziert:
ALV1: SEQ ID NO.2: 5'-CTCTGCAATGCGGAATTCAGTGGT-3'
ALV2: SEQ ID
NO.3: 5'-AGGGGGAAATGTAGTCTTATGCAAT-3'
ALVnest: SEQ
ID NO.4: 5'-ATACTCTTGTAGTCTTGCAACATG-3'
-
Für REV wurden
drei Sequenzen identifiziert.
RevA1: SEQ ID NO.5: 5'-CATACTGAGCCAATGGTTGTAAAGGGCA-3'
RevA2: SEQ
ID NO.6: 5'-AATGTTGTATCGAAATACTACGG-3'
Revnest2: SEQ
ID NO.7: 5'-TTCAGTCCGGACCCCTACC-3'
-
Für EAV wurden
zwei Sequenzen identifiziert.
Eav06: SEQ ID NO.8: 5'-ATAGGCGTGATCGGGGTCTCGGGATG-3'
Eav08: SEQ
ID NO.9: 5'-AGCCTGCGGCTTGGCCAAATACCG-3'
-
1 μl der Proben
RAV1, REV und EAV (oben beschrieben), die aus genomischer DNA von
Zellen isoliert worden sind, wurden in PCR-Gefäße überführt, die 99 μl eines PCR-Gemisches
enthielten (10 mM Tris-HCl, pH = 8,3, 250 μM dNTPs, 0,5 U von Taq thermostabiler
DNA-Polymerase (Amplitaq, Perkin-Elmer Roche Molecular Systems,
Branchburg, NJ). 0,25 μM
von ALV1 und ALV2 wurden zu den RAV1-Proben zugegeben, 0,25 μM von RevA1
und RevA2 wurden zu den REV-Proben zugegeben und 0,25 μM von Eav06
und Eav08 wurden zu den EAV-Proben zugegeben. Die PCR-Reaktionen
wurden auf den REV- und RAV1-Proben bei 94°C für eine Minute und 20 Zyklen
bei 94°C
für 30
Sek., 50°C
für 30
Sek. und 72°C
für 30
Sek. durchgeführt
und dann wurde 1 μl
des PCR-Reaktionsgemisches zu einem neuen Gefäß zugegeben, das das oben beschriebenen PCR-Gemisch
enthielt, jedoch mit 0,25 μM
Revnest2 und 0,25 μM
ALVnest, die die REV- und ALV-Primer in den REV- bzw. RAV1-Proben
ersetzten. Die verschachtelte PCR wurde für weitere fünf Zyklen bei 94°C für 30 Sek.,
56°C für 30 Sek.
und 72°C
für 30
Sek. gefolgt von 72°C
für 10
Min. durchgeführt.
Die PCR-Produkte wurden anhand einer 1,5% Agarose-Gel-Elektrophorese und
Färbung
mit Ethidiumbromid analysiert. Ein positives PCR-Ergebnis für RAV 1 brachte eine einzelne
Bande bei 178 bp hervor. Ein positives PCR-Ergebnis für REV brachte
eine einzelne Bande bei 230 bp hervor.
-
1 μl EAV-Proben
wurden in PCR-Gefäße überführt, die
99 μl eines
wie oben beschriebenen PCR-Gemisches enthielten. 0,25 μM von Eav06
und Eav08 waren in dem PCR-Gemisch enthalten. Die PCR-Reaktionen
wurden bei 94°C
für 1 Min.
und 28 Zyklen bei 94° für 30 Sek.,
56°C für 30 Sek.
und 72°C
für 30
Sek. gefolgt von 72°C
für 10
Min. durchgeführt.
Die PCR-Produkte wurden durch eine 1,5% Agarose-Gel-Elektrophorese bei
Färbung
mit Ethidiumbromid durchgeführt.
Ein positives PCR-Ergebnis brachte eine einzelne Bande bei 178 bp
hervor.
-
-
-
BEISPIEL 4
-
ÜBERTRAGBARKEITS-ASSAY
-
Präparation
von Monoschichten von primären
Hühnerembryo-Fibroblasten
Primäre
Hühnerembryo-Fibroblasten
(Select Laboratories) wurden gleichmäßig durch eine sanfte Bewegung
gemischt und es wurden 15,9 ml entfernt und in einen sterilen Trichterfilter,
der mit 18 Schichten Seihtuch umwickelt war, gegossen. Der Durchfluss
wurde in einem 250 ml konischen Zentrifugationsröhrchen gesammelt. Das Volumen
der Suspension in dem Zentrifugationsröhrchen wurde verdoppelt, indem
Medium (DMEM 2% NCS) zugesetzt wurde. Die Suspension wurde zentrifugiert
(200 g) für
10 Min. bei 4°C
(1000 Upm in Beckman GPKR), um die roten Blutzellen zu sammeln.
Der Überstand
wurde in ein anderes 250 ml konisches Zentrifugationsröhrchen überführt und
dann zentrifugiert (850 g) für
15 Min. bei 4°C
(2000 Upm in Beckmann GPKR). Die Pellets von beiden Zentrifugationen
wurden re-suspendiert (ohne das RBC-Pellet zu zerstören) und
12 ml der Re-Suspension wurde in ein 50 ml Sterilgefäß überführt, um
die Zellen aufzuteilen und dann wurde die Suspension mit der endgültigen Zellsuspension
gepoolt und auf TSA-II- und Sabourrand Dextrose Platten ausgestrichen.
Die Zellen wurden dann in CEF-Medium
re-suspendiert. Eine 1:10 Verdünnung
der Zellen in dem CEF-Medium wurde hergestellt und eine zusätzlich 1:10
Verdünnung
wurde in 0,2% Trypanblau hergestellt. Die lebenden Zellen wurden
dann mit einem Hemacytometer gezählt.
Die Zellen wurden dann bis zu einer Dichte von 2,5 × 106 Zellen/ml
verdünnt
und in eine 35 ml Platte umgesetzt.
-
Kontroll-Inokulationen
-
Für Kontrollexperimente
wurden 35 ml Platten mit subkonfluenten primären CEF-Zellen (ungefähr 1,6 × 106 Zellen) in 2 ml Medium
(DMEM mit 10% NCS) bei 1 bis 105 TCID50 angeimpft
mit einer Art eines Vogel-Retrovirus-Stocks, der in 1 ml bis auf
die gewünschte
Konzentration in DMEM mit 2% NCS (DMEM mit 4 mM Glutamin, 1 mM Natriumpyruvat,
1% Antibiotika/Antimycotika (Gibco), 2% NCS) verdünnt worden
ist. Nach der Impfung wurden 1 ml Medium, ergänzt mit 8 μg/ml DEAE-Dextran zu den Platten
zugegeben und die Platten wurden dann über Nacht bei 37°C inkubiert.
Nach der Übernacht-Inkubation
wurde das Inokulum entfernt und es wurde frisches Medium (DMEM 2%
NCS) zugegeben und die Platten wurden für 7 Tage bei 37°C inkubiert.
Nach 7 Tagen wurde 1 ml Überstand
von der Platte auf frische 35 mm Platten mit CEF-Zellen wie oben beschrieben überführt. 1 ml
Medium, ergänzt
mit 8 μg/ml
DEAE-Dextran wurde zu den Platten zugegeben und über Nacht bei 37°C inkubiert.
Nach einer Übernacht-Inkubation
wurde das Inokulum entfernt und es wurde frisches Medium (DMEM 2%
NCS) zugegeben und die Platten wurden für 7 Tage bei 37°C inkubiert.
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Test-Artikel-Inokulationen
-
Der Überstand
von Masernvakzin-Zellkulturen, ALVAC-Konstrukt-Zellkultur oder Allantois-Flüssigkeit von
einer Influenzaviruspräparation
wurde geerntet und 1 ml des Ernteguts wurde verwendet, um subkonfluente
primäre
CEF-Zellen (ungefähr
1,6 × 106
Zellen) in 2 ml Medium (DMEM mit 10% NCS) in der Gegenwart oder
Abwesenheit von 1,0 TCID50 von RAV1 anzuimpfen.
Nach der Inokulation wurde 1 ml Medium, ergänzt mit 8 μg/ml DEAE-Dextran zu den Platten
zugegeben und die Platten wurden dann über Nacht bei 37°C inkubiert.
Nach der Übernacht-Inkubation wurde
das Inokulum entfernt und es wurde frisches Medium (DMEM 2% NCS)
zugegeben und die Platten wurden für 7 Tage bei 37°C über Nacht
inkubiert. Nach 7 Tagen wurde 1 ml von dem Überstand der Platte auf frische
35 mm Platten, die die oben beschriebenen CEF-Zellen enthalten, überführt. 1 ml
Medium, ergänzt
mit 8 μg/ml
DEAE-Dextran wurde zu den Platten zugegeben und über Nacht bei 37°C inkubiert.
Nach der Übernacht-Inkubation
wurde das Inokulum entfernt und frisches Medium (DMEM 2% NCS) wurde
zugegeben und die Platten wurden für 7 Tage bei 37°C inkubiert.
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RT-PCR-Assay von Test-Artikel-Inokulationen
-
1
ml Kulturüberstand
wurde von den Zellkulturen entfernt und in 1,5 ml Mikrozentrifugationsröhrchen gegeben.
Der Überstand
wurde bei 13 000 Upm für
5 Min. zentrifugiert. Der Überstand
von der Zentrifugation wurde dekantiert von zellulären Trümmern und
bei –80°C gelagert.
Die Überstände wurden
wie in den Beispielen 1 und 2 beschrieben den PBRT-Assay ausgesetzt.
-
Spezifischer PCR-Assay
-
Der Überstand
wurde von den CEF-Monolayern in der 35 mm Platte entfernt und es
wurde 1 ml PBS ohne Mg/Ca zugegeben. Die Zellen wurden von der Platte
abgekratzt und durch wiederholtes Pipettieren re-suspendiert und
in ein 1,5 ml Mikrozentrifugenröhrchen
gegeben. Die Zellen wurden kurz in einer Mikrozentrifuge zentrifugiert,
um die Zellen in ein Pellet zusammenzufassen. Der Überstand
wurde verworfen und das Zellpellet wurde 0,2 ml PBS ohne Mg2+/Ca2+ re-suspendiert.
Die genomische DNA von dem CEF wurde aufgereinigt unter Verwendung
eines Qiagen Blood-Kits (Qiagen) gemäß den Anweisungen auf den Seiten
15–17 des
Anweisungshandbuches (Blood and body fluids). 1 μl (ungefähr 0,3–0,5 μg) genomischer DNA wurde zu 99 μl PCR-Gemisch
mit ALV-Primern zugegeben und einer PCR wie in Beispiel 5 beschrieben
unterzogen.
-
Unten
ist ein Vergleich der Ergebnisse des PBRT-Assays und des spezifischen
PCR-Assays bezüglich der
Detektion eines PCR-Produkts auf einem 1,5% Agarose-Gel, das mit
Ethidiumbromid gefärbt
wurde, gezeigt.
-
-
-
Das
Experiment wurde unter Verwendung von RAV2 wiederholt und die Ergebnisse
waren ähnlich.
-
DISKUSSION
-
Die
Ergebnisse der vorangehenden Beispiele sind weiter in den 1–3 veranschaulicht.
-
1 zeigt
die Ergebnisse der vergleichenden PBRT-Analyse unter Verwendung
von 20, 24, 27 und 32 Zyklen für
die PCR-Amplifikation. Nach der CoRT-Analyse wurde die RT-Aktivität nachgewiesen,
indem 20 μl
von jeder PBRT-Reaktion auf einem 1,5% Agarose-Gel untersucht wurde.
Eine positive Reaktivität
wird durch das Vorliegen eines spezifischen PCR-Produkts bei 242
bp (Pfeil) angezeigt. In diesem Experiment wurde die Assay-Empfindlichkeit,
die in Einheiten von nachgewiesenem AmvRT definiert wurde, mit der
Selektivität
verglichen, der Fähigkeit
quantitativ zwischen einer zellulären endogenen RT-Aktivität und einer
RT-Aktivität,
die mit einer aktiven exogenen Retrovirus-Replikation verbunden
ist, zu unterscheiden. Unter Verwendung von limitierenden PCR-Amplifikationsschritten
mit 20, 24, 27 und 32 Zyklen (wie gezeigt) erhöht sich die Assay-Empfindlichkeit
mit der Zykluszahl, jedoch geht die Selektivität bei einer Überamplifikation
bei mehr als 24 PCR-Amplifikationszyklen
verloren. Die Spuren 1 bis 15 stellen die selben Proben dar bei
den gezeigten PCR-Amplifikationsspiegeln. Spur 1 Marker, Spuren
(2–6)
Puffer-Proben, die
mit 5 × 10–4,
5 × 10–5,
5 × 10–6,
5 × 10–7 und
5 × 10–8 Einheiten
AmvRT versehen waren, Spuren (7 und 8) CEF-Zellen, die mit RAV1
bei 102 und 1,0 TCID50 infiziert waren,
Spuren (9–14)
nicht infizierte CEF und Spur 15 negative Puffer-Kontrolle für eine RT-ähnliche Aktivität von Taq-Polymerase.
-
2 zeigt
die Ergebnisse eines anfänglichen Übertragbarkeits-Assays,
um die Menge von detektierbarer RT-Aktivität in einer biologischen Probe
für einen
gegebenen Satz von Parametern von PCR-Zyklen zu bestimmen. Nach
dem Zellkulturteil des CoRT-Assays wird die RT-Aktivität festgestellt,
indem 20 μl
Aliquote von jeder PBRT-Reaktion auf einem 1,5% Agarose-Gel laufen
gelassen werden. Eine positive Reaktivität wird durch das Vorliegen
eines 242 bp spezifischen PCR-Produkts (Pfeile) angezeigt. Die folgenden
Proben wurden auf RT-Aktivität
nach 24 Zyklen (oben) und 27 Zyklen (unten) einer PCR-Amplifikation
untersucht. Marker Spur (1); Puffer plus 5 × 10–6 uAmvRT
Spur (2); Puffer plus 5 × 10–7 uAmvRT
Spur (3); Test-Artikel ohne Spikes (d.h. ohne zugesetztes Retrovirus)
Spuren (4 und 5); Test-Artikel plus RAV 1 Spike 102 TCID
50 Spuren (6 und 7); Test-Artikel plus RAV 1 Spike 1,0 TCID50 Spuren (8 und 9); Test-Artikel plus bestrahltes
RAV 1 Spike 102 TCID50 Spuren
(10 und 11); Kontroll-CEF Spuren (12 und 13); Puffer-Probe minus
RT Spur (14); Marker Spur (15).
-
3 veranschaulicht
die Ergebnisse von spezifischen PCR-Analysen, die verwendet wurden,
um die CoRT-Analyse zu bestätigen.
Genomische DNA wurde von den CEF-Kulturen, die in dem Übertragbarkeits-Assay
verwendet wurden, hergestellt. Matrizen-DNA-Proben, die für eine PCR-Amplifikation
verwendet wurden, sahen wie folgt aus: Marker Spur (1); Test-Artikel
plus RAV1 Spike von 102 TCID-50 Spuren (2
und 3); Test-Artikel plus RAV1 Spike 1,0 TCID50 Spuren
(4 und 5); Test-Artikel plus bestrahltes RAV 1 Spike von 102 TCID50 Spike Spuren
(6 und 7); Test-Artikel kein Spike Spuren (8 und 9); Kontroll-CEF-Kulturen
Spuren (10 und 11); Marker Spur (12). Der obere Satz der PCR-Reaktionen
wurde mit den ALV-spezifischen Primerpaaren durchgeführt, gezeigt
durch (ALV-Primer). Eine positive Reaktivität von den Probenspuren (2–5) wird
anhand des Vorliegens des spezifischen 177 bp Produkts angezeigt.
Der untere Satz von PCR-Reaktionen wurde mit dem EAV0-spezifischen
Primerpaar durchgeführt,
gezeigt durch (EAV-Primer), die für positive Matrizenkontrollen
verwendet wurden. Die hoch redundante Natur von EAV0 und die Ähnlichkeit
zu ALV(ev)-Loci führt
zu der Amplifikation von mehreren Produkten, die in allen Proben
vorgefunden werden, was darauf hinweist, dass alle amplifizierbare
DNA enthalten.
-
Um
den CoRT-Assay unter Verwendung von primären CEF in dem Übertragbarkeits-Assay
zu entwickeln, war es notwendig den Grund(endogen)-Spiegel der RT-Aktivität, die mit
dem Überstand
von kultiviertem CEF assoziiert ist, zu bestimmen. Die Ergebnisse
der vergleichenden PBRT-Analysen unter Verwendung von 20, 24, 27
und 32 PCR-Amplifikationszyklen sind in 1 gezeigt.
Die vier Abschnitte stellen die selbe Probenreihenfolge mit den
angegebenen PCR-Amplifikationsspiegeln
dar. Die Daten in 1, Spuren 2–6, stellen Puffer-Proben,
die mit gereinigtem AMV RT versehen waren. Wie erwartet, wurde eine
quantitative, direkte Korrelation zwischen der Assay-Empfindlichkeit
und der Anzahl der PCR-Zyklen
beobachtet. Durch das Erhöhen
der PCR-Zyklen von 20 auf 27 wurde die Assay-Empfindlichkeit um
das Hundertfache erhöht,
wie definiert durch Einheiten von nachgewiesenem AmvRT (1,
Spur 3 bei 20 Zyklen und Spur 5 bei 27 Zyklen). Wichtiger ist jedoch,
dass durch den Vergleich der gereinigten Probenüberstände, die von CEF-Zellen präpariert worden
sind, die mit dem Vogel-Retrovirus RAV1 infiziert wurden (1,
Spuren 7 und 8), zu den gereinigten Überständen, die von nicht infizierten
CEF, die für
den selben Zeitraum inkubiert wurden, präpariert worden sind (1,
Spuren 9 bis 14), waren wir in der Lage Zyklusparameter zu definieren,
um sowohl die Empfindlichkeit als auch die Fähigkeit zwischen dem RT-Aktivitätsspiegel,
der inhärent
zu den Zellen ist und dem, der mit exogenen replizierenden Viren
assoziiert ist, quantitativ zu untersuchen. Proben von den mit exogenem Retrovirus
infizierten CEF-Kulturen besitzen eine RT-Aktivität, die nach
20 Amplifikationszyklen nachweisbar ist (1, Spuren
7 und 8). Im Gegensatz dazu erfordern Proben aus nicht infizierten
Kulturen (1, Spuren 9 bis 14) 27 Amplifikationszyklen,
um eine signifikante Produktbande nachzuweisen. Eine kontrollierte PCR-Amplifikation
machte daher einen tatsächlichen
Unterschied zwischen einer RT-Aktivität, die mit Retrovirus gespickten
Proben assoziiert ist und nicht infizierten Kontrollproben. Bei
32 PCR-Amplifikationszyklen wiesen alle Proben eine positive Reaktivität bezüglich der
RT-ähnlichen
Aktivität
von Taq-Polymerase
auf, einschließlich
der Kontrolle (1, Spur 15 bei 32 Zyklen). Diese Ergebnisse
bei 32 Amplifikationszyklen stimmen mit einer signifikanten PCR-Überamplifikation überein.
-
Der
Amplifikationsspiegel, bei dem die Überstände in den nicht infizierten
Proben bezüglich
der RT-Aktivität
positiv werden, definierten sowohl die Grundlinie für eine endogene
RT-Aktivität
in kultiviertem CEF als auch die Grenze der PBRT-Komponente der CoRT-Assay-Empfindlichkeit
in kultivierten CEF-Zellen. Die Empfindlichkeit, die bei 27 PCR-Amplifikationszyklen
erreicht wurde, betrug 5 × 10–7 Einheiten
AmvRT (1, Spur 5). Daher war es bei Verwendung von CoRT
zum Nachweis des Vorliegens von exogenem Virus aus primären CEF-Überständen kritisch
den PCR-Amplifikationsspiegel unterhalb von 27 Zyklen zu beschränken, um
unterhalb der Schwelle der endogenen RT-Aktivität zu bleiben. Zieht man sowohl
die Empfindlichkeit als auch die Selektivität in dem CoRT-Assay in Betracht,
betrug der optimale PCR-Amplifikationsspiegel, der für die nachfolgende
Entwicklung der PBRT-Detektion ausgewählt wurde, 24 Zyklen. Es ist
hierbei wichtig zu erwähnen, dass
nach 24 Amplifikationszyklen die RT-ähnliche Aktivität von Taq-Polymerase
unterhalb der Detektion blieb wie sie mit der Puffer-Probe, die
alle Reagenzien ohne eine RT-Quelle enthielt, blieb (1,
Spur 14). Wenn Kontrollen sowohl für die endogene CEF-RT-Aktivität als auch
für die
RT-Aktivität,
die mit Taq-Polymerase assoziiert ist, etabliert worden sind, war
die positive Reaktivität
von den CEF-Kulturen,
die exogenes Virus enthalten, lediglich auf die RT-Aktivität zurückzuführen, die
durch replizierende, exogene Virus-Partikel zustande kamen.
-
Nachweisgrenzen des CoRT-Assays
-
Nach
24 PCR-Amplifikationszyklen wies die Probe, die von CEF-Zellen präpariert
wurde, die mit nur 1,0 TCID50 des Vogel-Retrovirus
RAV1 infiziert worden sind ( 1, Spur
8) eine positive Reaktivität
in der PBRT-Analyse auf. Dies zeigte, dass eine so geringe Infektionsdosis
von einem replikationskompetenten Virus von 1,0 in der Lage war
auf einen Spiegel amplifiziert zu werden, so dass die assoziierte
RT-Aktivität oberhalb der
von nicht-infizierten Kontroll-Proben nachweisbar war. Nach 24 PCR-Amplifikationszyklen
wies das nachgewiesene Produkt von beiden Proben, welche die exogene
RT-Aktivität
enthalten (1, Spuren 7 und 8) ein Signal
auf, das äquivalent
in der Intensität
war zu dem, wie es mit 5 × 10–6 Einheiten
AmvRT (1, Spur 4) oder ungefähr 9 × 105 Molekülen AmvRT
zu beobachten war. Dieser Aktivitätsspiegel ist signifikant oberhalb der
erforderlichen Schwelle von 5 × 10–7 Einheiten
oder 9 × 104 Molekülen
AmvRT in Proben, die lediglich eine endogene RT-Aktivität enthalten (1,
Spuren 9 bis 14) und ermöglicht
die Unterscheidung zwischen einer exogenen und einer endogenen Aktivität. Der Spiegel,
bei dem eine endogene Aktivität
in unserem PBRT-Detektions-Assay nachgewiesen wird, korreliert gut
mit dem RT-Aktivitätsspiegel,
der von EAV0 berichtet wird (21). Folglich müssen Test-Artikel, um eine
positive Reaktivität
in dem CoRT-Assay, in dem CEF-Zellen
eingesetzt werden, aufzuweisen, einen damit verbundenen Virus-Spiegel
besitzen, so dass nach einer Amplifikation die entstehende RT-Aktivität größer als
die zelluläre
endogene Schwelle von 5 × 10–7 Einheiten
AmvRT ist. Die Fähigkeit
diesen Spiegel von einem replikationskompetenten Virus innerhalb
des signifikanten RT-Hintergrunds
von kultiviertem CEF nachzuweisen, ist auf eine spezifische Amplifikation
von infektiösen
Viruspartikeln während
des Zellkulturübertragbarkeits-Teils
des CoRT-Assays zurückzuführen.
-
Produkttest unter Verwendung
des CoRT-Assays
-
Unter
Verwendung des CoRT-Assays haben wir zahlreiche nicht-infizierte
Kontrollzell-Rückhaltechargen
(Zellüberstandsernten)
von Batches der Vakzin-Herstellung getestet. Die Test-Artikel wurden
untersucht, indem 1 ml des Test-Artikels mit oder ohne eines Stiches
einer geeigneten Charge von Vogel-Retrovirus (RAV1) auf primären CEF,
wie in Material und Methoden beschrieben, inkubiert wurden. Nach
der Inkubationsperiode wurde der PBRT-Detektions-Assay verwendet,
um die RT-Aktivität von den
gereinigten Probenüberständen festzustellen.
Repräsentative
Daten sind in 2 dargestellt. Die Proben wurden
entweder 24 Zyklen (oberer Teil) oder 27 Zyklen einer PCR-Amplifikation
(unterer Teil) ausgesetzt. Wie erwartet, wies der Assay nach 24
PCR-Amplifikationszyklen eine Empfindlichkeit von 5 × 10–6 Einheiten
AmvRT auf (2, Spur 2). Die Test-Artikel
wurden kontrolliert, indem ein Stich eines replikationskompetenten
Vogel-Retrovirus RAV1 zugegeben wurde, um zu bestimmen, ob sie RT-inhibierende
Faktoren enthalten. Proben von Test-Artikel, die Striche von 102 TCID50 (2,
Spuren 6 und 7) und 1,0 TCID50 (2,
Spur 8 und 9) von RAV enthalten, hatten eine positive Reaktivität in dem
PBRT-Assay, was auf das Fehlen von Inhibitorenfaktoren hinweist.
Test-Artikel, die mit ähnlichen
Spiegeln von bestrahlten RAV1 (2, Spuren
10 und 11) oder ungespickten Proben versehen waren, zeigten keine
Reaktivität
nach 24 PCR-Amplifikationszyklen
(2, Spuren 4 und 5). Nach 24 PCR-Amplifikationszyklen
waren die nicht-infizierten Kontrollen für eine endogene RT-Aktivität von CEF (2,
Spuren 12 und 13) und die Puffer-Probe (2, Spur
14) negativ, was darauf hinweist, dass die positive Reaktivität nicht
das Ergebnis einer endogenen zellulären RT oder einer mit Taq-Polymerase
assoziierten RT-ähnlichen
Aktivität
war.
-
Wenn
die PCR-Amplifikationsspiegel auf 27 Zyklen erhöht wurden (2;
unterer Teil), betrug die Empfindlichkeit des Assays 5 × 10–7 Einheiten
AmvRT (2, Spur 3). Jedoch wurden alle Proben von CEF-Kulturen
ohne exogene Virus-Striche, die bei 24 Zyklen negativ waren, bei
27 Zyklen schwach positiv, da sie nun den Sequenz-Amplifikationsspiegel
erreicht haben, der notwendig ist, um die zelluläre endogene RT-Aktivität nachzuweisen
(2, Spuren 4 und 5 und 10 bis 13). Es wurde festgestellt,
dass die Ergebnisse von allen PBRT-Assays hochreproduzierbar waren
und die erreichte Assay-Empfindlichkeit betrug bei 24 Amplifikationszyklen
5 × 10–6 Einheiten
AmvRT. Unter Verwendung von positiven Virus-Strichen von 1,0 beschreibt TCID50 den Detektionsspiegel beim CoRT-Assay
gerade mal auf 1,0 Infektionsdosis von einem replikationskompetenten
Retrovirus. Alle bis jetzt getesteten Artikel waren bezüglich einer
exogenen RT-Aktivität
negativ, wobei kein Anzeichen einer Assay-Inhibition auftrat.
-
Proben,
die von den Zellkultur-Assays präpariert
wurden, wurden auf das Vorliegen von infektiösen replizierenden Retroviren
untersucht. Es wurden Zellkulturüberstände auf
eine verstärkte
RT-Aktivität
unter Verwendung des PBRT-Assays untersucht, während zelluläre genomische
DNA auf ein integriertes Provirus unter Verwendung eines spezifischen
PCR-Assays hin untersucht wurde. Alle Test-Artikel, die mit infektiösen Virus gespickt
worden sind, waren in dem PBRT-Assay und für das integrierte Provirus
durch spezifische PCR positiv. Eine verstärkte RT-Aktivität ließ eine Replikation
vermuten, während
das Auffinden eines integrierten Provirus die Replikation und Amplifikation
des Virus-Striches in der Gegenwart des Test-Artikels in dem Co-Kultur-Übertragbarkeits-Assay
bestätigte.
Die Tatsache, dass die UV-bestrahlten Virus-Striche kein positives
Ergebnis, weder in dem PBRT- noch in dem PCR-Assay ergaben, unterstreicht
weiter die Schlussfolgerung, dass eine virale Replikation notwendig
ist, um positive Ergebnisse mit dem CoRT-Assay zu ergeben. Die negativen Ergebnisse
von den ungespickten Test-Artikeln sowohl für die verstärkte RT-Aktivität als auch
für das
integrierte Provirus zeigten das Fehlen eines nachweisbaren replizierenden
sekundären
Retrovirus in jedem der Test-Artikel.
Während
wir die spezifischen PCR-Daten vorstellen, um die CoRT-Analyse zu
bestätigen,
beschränkt
der enge Umfang eines spezifischen PCR-Tests die Einsetzbarkeit
von solchen Assays für
einen Produkt- oder Substrattest und verstärkt weiter die Entwicklung
von breit angelegten Assays wie dem CoRT-Assay.
-
Bestätigung der Ergebnisse des CoRT-Assays
unter Verwendung von Retrovirus-spezifischen
PCR-Assays
-
Um
die Ergebnisse, die mit dem CoRT-Assay erhalten wurden, zu bestätigen, wurden
eine Reihe von Retrovirus-spezifischen PCR-Assays entwickelt, die
integrierte genomische Provirus-Elemente zum Ziel haben. Diese Assays
wurden auch entwickelt, um exogene provirale Retrovirus-Sequenzen
von denen endogener proviraler Elemente zu unterscheiden. Bei der
Entwicklung von spezifischen Primern für exogene ALV-Viren ist es
wichtig zu berücksichtigen,
dass alle CEF-Zellen ALV-endogene
(ev)Loci-Sequenzen der Keimbahn tragen, soweit die Zellen nicht
von Hühnern
erhalten worden sind, die speziell gezüchtet worden sind, um gegenüber Viren
der ALV-Unterklasse E resistent zu sein (28). Eine Sequenzanalyse,
welche exogene und endogene ALV-Virus-Gruppen vergleicht, weist
auf einen Sequenzunterschied innerhalb der LTR-U3-Region hin (29).
Oligonukleotidprimer, die spezifisch für die U3-Region sind, wurden
verwendet, um ein 177 bg Fragment von dem exogenen Provirus-Element
zu amplifizieren. Zelluläre
genomische DNA wurde von der Monoschicht von denselben Kulturen
hergestellt, aus denen die gereinigten Überstände präpariert worden sind, um eine Korrelation
zwischen den unterschiedlichen Assay-Systemen aufrechtzuerhalten.
Unter Verwendung des spezifischen PCR-Assays für exogene ALV-Viren (3;
obere Probenreihe) erhielten wir eine positive RT-Aktivität mit den
Test-Artikel-Proben, die mit dem RAV1-Virus bei einem Spiegel von
102 TCID50 (3,
Spuren 2 und 3) und 1,0 TCID50 (3,
Spuren 4 und 5) gespickt waren. Zelluläre DNA, die von Proben präpariert
wurde, die Test-Artikel
enthielten, die mit 102 TCID50 RAV1,
das vor dem Ausplattieren bestrahlt wurde (3, Spuren
6 und 7) und Test-Artikel, die nicht gespickt waren (3;
Spuren 8 und 9), waren für
diese spezifischen proviralen Sequenzen negativ, was das Fehlen
eines replizierenden ALV-ähnlichen
Virus in den Test-Artikeln bestätigt.
DNA, die aus nicht-infizierten Kulturen präpariert wurde (3,
Spuren 10 und 11), war negativ, was auf keine Kreuzreaktivität der Primerpaare
mit ALV(ev)Loci der Keimbahn hinweist. Um zu kontrollieren, dass
die Integrität
der DNA in erwarteten negativen ALV-spezifischen PCR auf Test-Artikel
ohne Spikes zurückzuführen ist,
verwendeten wir einen spezifischen PCR-Assay für die Amplifikation des hoch
redundanten EAV0-Loci, der in allen CEF-Zellen vorhanden ist. Alle
Proben (2–11)
waren positiv, was darauf hinweist, dass alle Proben amplifizierbare
genomische EAV0-spezifische Sequenzen aufwiesen.
-
LITERATURSTELLEN
-
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