-
GEBIET DER
ERFINDUNG
-
Diese
Erfindung betrifft Polyesterpolymere, die Polyoxetanblöcke umfassen,
welche von einem oder mehreren polymerisierenden Monomeren, einschließlich Oxetanmonomeren
mit teilweise fluorierten Seitenketten, stammen. Diese Polyester
weisen zahlreiche der erwünschten
Eigenschaften von fluorierten Polymeren und die leichte Verarbeitbarkeit
von Polyestern auf. Die erwünschten
Eigenschaften der fluorierten Polymere sind auf die teilweise fluorierten
Seitenketten und die Tendenz von fluorierten Seitenketten zurückzuführen, auf
beliebigen gebildeten Oberflächen
unverhältnismäßig häufig vorhanden
zu sein. Diese Polymere sind in manchen Ausführungsformen gegenüber Polyoxetanen
mit teilweise fluorierten Seitenketten bevorzugt, weil sie aufgrund
des Polyesteranteils des Polymers leichter in verschiedene Polymere
inkorporiert und eingebunden werden können.
-
HINTERGRUND
-
Im
US-Patent 5.650.483 ist die Herstellung von Oxetanmonomeren beschrieben,
die zur Bildung von Oxetanpolymeren mit fluorierten Seitenketten
von Nutzen sind. Den Oxetanpolymeren wurden niedrige Oberflächenenergie,
hohe Hydrophobizität
und ein niedriger Reibungskoeffizient zugeschrieben. Auf dieses
Patent sollte aufgrund seiner Lehren über die Herstellung der Oxetanmonomere
und -polymere Bezug genommen werden. Gemäß diesem Verweis können Oxetanpolymere
mit Isocyanaten formuliert werden, um vernetzte Zusammensetzungen
herzustellen. In anderen Patenten wurden Variationen der Oxetanmonomere
und -polymere beschrieben. Dazu gehören US 5.468.841; 5.654.450;
5.663.289; 5.668.250 und 5.668.251.
-
Polyester
sind eine sehr nützliche
Klasse von Polymeren. Sie werden als Form- und Extrusionspolymere,
als in Lösungsmitteln
oder Wasser dispergierbare Polymere in Beschichtungen, die mit Aminoharzen
gehärtet
werden können,
als Komponenten in Polyurethanen und Epoxymaterialien und, wenn
sie ungesättigt vorliegen,
in Duroplast-Formzusammensetzungen für verschiedene gefüllte und/oder
faserverstärkte
Anwendungen verwendet.
-
In
einem ersten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Bildung eines oder mehrerer Polyesterblöcke auf einem vorgebildeten
Polyoxetanpolymer bereit, umfassend:
- a) das
Bereitstellen eines Polyoxetans mit endständigem Hydroxyl, das Grundeinheiten
umfasst, die von zumindest einem Oxetanmonomer mit zumindest einer
-CH2O(CH2)nRf-Seitengruppe stammen,
worin die
Rf-Gruppen in verschiedenen Grundeinheiten unabhängig voneinander unverzweigte
oder verzweigte Alkylgruppen mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen sind,
wobei mindestens 25 Prozent der Wasserstoffe der Alkylgruppe durch
F ersetzt sind; und worin n = 1 bis 3 ist;
- b) das Umsetzen einer Polycarbonsäure oder eines Anhydrids davon
mit der oder den Hydroxylgruppe(n) des Polyoxetans mit endständigem Hydroxyl
unter wirksamen Reaktionsbedingungen, um Halbester zu bilden, wodurch
ein Polyoxetan mit endständiger
Carbonsäure
bereitgestellt wird, und
- c) das Umsetzen des Polyoxetans mit endständiger Carbonsäure mit
einem Polyester, der durch eine Kondensationsreaktion gebildet wurde,
oder mit Vorläufern
solcher Polyester, um einen oder mehrere Polyesterblöcke auf
dem Polyoxetan zu bilden.
-
In
einem zweiten Aspekt stellt die Erfindung ein reaktives Polyesterharz
bereit, das durch ein die obigen Schritte umfassendes Verfahren
hergestellt werden kann und Folgendes umfasst:
- (a)
zumindest einen Polyoxetanblock, der Grundeinheiten umfasst, die
durch Polymerisation zumindest eines Oxetanmonomers mit zumindest
einer -CH2O(CH2)nRf-Seitengruppe erhalten werden, und
- (b) zumindest einen Polyesterblock mit einem zahlenmittleren
Molekularge wicht von 100 bis 20.000.
-
Ein
weiterer Aspekt ist eine Kombination eines Polyesterharzes, wie
es spezifiziert wurde, das endständige
Hydroxyl- und/oder Carbonsäuregruppen
aufweist, mit einem Aminoharz als Härter. Die Kombination kann
auf ein in einem Laminat verwendetes Substrat aufgehärtet sein.
-
Weitere
Aspekte sind die Verwendung des spezifizierten Polyesterharzes in
einem Form- oder Beschichtungsmaterial oder zur Herstellung einer
trocken abwischbaren Schreiboberfläche, Wandverkleidung, Anti-Graffiti-Oberfläche oder
eines schmutzabweisenden Laminats.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wurde entdeckt, dass ein Polyesterharz mit niedriger Oberflächenenergie,
hoher Hydrophobizität
und einem niedrigen Reibungskoeffizienten, die zu verbesserter Fleckenbeständigkeit
und Scheuerfestigkeit führen
können,
durch Inkorporation eines Polymers (Inkorporation von Polymerblöcken) mit
endständigem
Hydroxyl, das (die) Grundeinheiten von einem Oxetanmonomer mit fluorierten Seitengruppen
darauf aufweist (aufweisen), in einen Polyester hergestellt werden
kann. Das Polymer mit endständigem
Hydroxyl kann auch andere Grundeinheiten aufweisen, wie beispielsweise
solche, die von der Ringöffnungspolymerisation
von zyklischen Ethern einschließlich
Tetrahydrofuran, Propylenoxid oder Epoxymonomeren stammen. Ein bevorzugtes
Verfahren zur Inkorporation des Polyoxetans in den Polyester besteht
in der Umsetzung des Polyoxetans mit einer Dicarbonsäure oder
einem Anhydrid davon unter wirksamen Bedingungen, um eine Halbesterbindung
zwischen dem Polyoxetan und der zweibasigen Säure zusammen mit endständigen Carbonsäuregruppen
zu erhalten. Danach können
weitere Polyester-Grundeinheiten
hinzugefügt
werden, indem die endständigen
Carbonsäuregruppen
mit Polyolen oder zyklischen Ethern und zusätzlich Polysäuren und/oder
Anhydriden von Polysäuren
umgesetzt werden. Da Polyester bekannterweise Esteraustauschreaktionen
durchlaufen, könnten
generische Listen der Reaktanten, die zur Bildung der Polyester
verwendet werden, als Polyester und ihre Vorläufer erstellt werden.
-
Das
für diese
Anwendung bevorzugte Oxetanmonomer kann eine einzelne -CH2O(CH2)n-Rf-Seitengruppe
aufweisen, worin die Rf-Gruppe ein teilweise oder vollständig fluoriertes,
unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen
ist, R Wasserstoff oder ein Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
ist und n = 1 bis 3 ist. Bei diesem Verfahren könnten auch Polyoxetane mit
zwei teilweise fluorierten Seitengruppen pro Grundeinheit verwendet
werden. Der Begriff "teilweise
fluorierte Seitengruppe" steht
hierin für
die -CH2O(CH2)n-Rf-Gruppe, die aufgrund der CH2-
und -(CH2)n-Anteile
nur teilweise fluoriert ist.
-
DETAILS UND
BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Die
Polyesterharze werden im Allgemeinen durch Kondensationspolymerisationsreaktion, üblicherweise
unter Wärme
in Gegenwart eines Katalysators, eines Gemischs aus einer Polycarbonsäure oder
ihrem Anhydrid und einem mehrwertigen Alkohol hergestellt. Bevorzugte
Polycarbonsäuren
sind die Dicarbonsäuren und
ihre Anhydride. Einbasige Fettöle
oder Fettsäuren,
Monohydroxyalkohole und Anhydride können vorhanden sein. Der Polyester
kann für
die Umsetzung mit dem Aminoharz aktive Wasserstoffatome, wie z.B.
Carbonsäuregruppen
und/oder Hydroxylgruppen, enthalten, oder er kann für die Vernetzung
durch einen anderen Vorgang, wie z.B. Copolymerisation mit ethylenisch
ungesättigten
Monomeren, eine Unsättigung
aufweisen. Beispiele für
einige Säuren,
die zur Bildung der Alkydharzes oder reaktiven Polyesters verwendet
werden können,
sind Adipinsäure,
Azelainsäure,
Sebacinsäure,
Terephthalsäure,
Phthalsäureanhydrid
usw. Im Allgemeinen weisen die aliphatischen Carbonsäuren 3 bis
etwa 10 Kohlenstoffatome auf. Auch andere Carbonsäuren, wie
z.B. Kohlensäure
oder Phosgen, können
unter geeigneten Bedingungen anstelle von Carbonsäuren verwendet
werden. Die aromatischen Carbonsäuren
weisen im Allgemeinen etwa 10 bis etwa 30 Kohlenstoffatome auf.
Die mehrwertige Alkohole (Polyole) weisen im Allgemeinen etwa 2
bis etwa 20 Kohlenstoffatome und etwa 2 bis etwa 5 Hydroxylgruppen
auf. Polymere Polyole, wie sie beispielsweise durch die Polymerisation
von zyklischen Alkylenoxiden gebildet werden, können als Teil des mehrwertigen
Alkohols oder als ganzer mehrwertiger Alkohol verwendet werden.
Polymere Polyole weisen im Allgemeinen ein zahlenmittleres Molekulargewicht
von 100 bis 5.000 oder 10.000 auf. Beispiele für mehrwertige Alkohole umfassen
Ethylenglykol, Propylenglykol, Diethylenglykol, Dipropylenglykol,
Glycerin, Butylenglykol, 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol, Trimethylolpropan,
1,4-Cyclohexandimethanol, Pentaerythrit, Trimethylolethan und dergleichen.
Gemische aus den Polyolen und Polycarbonsäuren können ebenfalls verwendet werden.
Ein Beispiel für
einen geeigneten reaktiven Polyester ist das Kondensationsprodukt
von Trimethylolpropan, 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol, 1,4-Cyclohexandimethanol,
Phthalsäureanhydrid
und Adipinsäure.
Gemische aus diesen reaktiven Polyestern (Alkydharze) können ebenfalls
verwendet werden. Alkydharze sind allgemein bekannt, wie in "Encyclopedia of Polymer
Science and Technology",
S. 663–734,
Bd. 1, John Wiley & Sons,
Inc. (1964); Martens, "Alkyd
Resins", Reinhold Publishing
Corporation, New York (1961), und Patton, "Alkyd Resin Technology", Interscience Publishers,
Abteilung von John Wiley & Sons,
New York (1962), belegt ist. Einige ungesättigte Polycarbonsäuren und
ungesättigte
Polyole können
in der Kondensationsreaktion verwendet werden.
-
Die
Polyestersegmente des Polyesters können auch unter Verwendung
von Doppelmetallkomplexcyanidkatalysatoren aus zyklischen Ethern,
die typischerweise 2 oder 3 Kohlenstoffatome im Ring aufweisen, und
einem Anyhdrid (z.B. einem ungesättigten
Anhydrid) polymerisiert werden. Diese Polyester können aufgrund
von Esteraustauschreaktionen, bei denen die Polyesterpolymere gespalten
werden und Carbonsäure und
Hydroxylendgruppen bilden und sich dann über eine Esterbindung mit anderen
Polyesterfragmenten verbinden, mit einem Carbonsäurehalbeseter-funktionalisierten
Polyoxetan verwendet werden. Im Allgemeinen kann jedes beliebige
zyklische Oxid verwendet werden, wie beispielsweise 1,2-Epoxide,
Oxetane und dergleichen, wobei der zyklische Ether insgesamt bis
zu 18 Kohlenstoffatome aufweist, z.B. 2 Kohlenstoffatome im Ring
und bis zu 16 Kohlenstoffatome in den Seitenketten. Solche zyklischen
Oxidmonomere können
auch eine oder mehrere aliphatische Doppelbindungen enthalten. Im
Allgemeinen sind fünfgliedrige
ungesättigte
zyklische Anhydride bevorzugt, insbesondere solche mit einem Molekulargewicht zwischen
98 und 400. Auch gemischte Anhydride können verwendet werden. Zu den
Anyhdriden gehören
solche von Phthalsäure,
Itaconsäure,
Nadinsäure
usw. Halogenierte Anhydride können
ebenfalls verwendet werden. Solche Polyester sind auf dem Gebiet
der Erfindung bekannt und wurden im US-Patent Nr. 3.538.043 beschrieben,
auf das hiermit verwiesen wird.
-
Aminoharze
können
als Vernetzer (Härter)
für den
Polyester verwendet werden, wenn dieser endständige Hydroxyl- und/oder Carbonsäuregruppen
aufweist. Diese Aminoharze umfassen im Allgemeinen alkyliertes Benzoguanaminformaldehyd-,
alkyliertes Harnstoffformaldehyd- oder vorzugsweise alkyliertes
Melaminformaldehydharz. Auch Gemische aus diesen Harzen können verwendet
werden. Diese Aminoharze sind allgemein bekannt und umfassen jene,
die in Vale et al., "Aminoplastics", Iliffe Books Ltd.,
London (1964); Blair, "Amino
Resins", Reinhold
Publishing Corporation, New York (1959); "Modern Plastics Encyclopedia 1980–1981", S. 15, 16 und 25,
und "Encyclopedia
of Polymer Science and Technology", S. 1–94, John Wiley & Sons, Inc., Bd.
2 (1965), angeführt
sind.
-
Wenn
Aminoharze als Härter
(Vernetzer) verwendet werden, müssen
ausreichende Gewichtsmengen des reaktiven Polyesters und des Aminoharzes
eingesetzt werden, um Fleckenbeständigkeit, gute Beständigkeit
und hohe Flexibilität
sowie bei Verwendung in einem Laminat gutes Haftvermögen an ein
Substrat bereitzustellen. Diese Materialien werden vorzugsweise
ausreichend lange bei Temperaturen von zumindest 150, 200, 250 oder
400°F oder
mehr (66, 93, 121 oder 204°C)
in Gegenwart einer geringen Gewichtsmenge eines sauren Katalysators,
wie beispielsweise Borsäure,
Phosphorsäure,
Säuresulfaten,
Hydrochloriden, Phthalsäureanhydrid
oder Phthalsäure,
Oxalsäure
oder ihre Ammoniumsalze, Natrium- oder Bariumethylsulfat, aliphatische
oder aromatischen Sulfonsäuren,
wie z.B. p-Toluolsulfonsäure
(bevorzugt), Methansulfonsäure
und dergleichen, gehärtet.
-
Das
oder die Polymer(e) mit endständigem
Hydroxyl, die Grundeinheiten von einem Oxetan mit zumindest einer
-CH
2O(CH
2)
n-Rf-Seitengruppe umfassen, werden durch die
Polymerisation eines Oxetanmonomers mit teilweise fluorierten Seitenketten
hergestellt. Diese Polyoxetane können
gemäß den Lehren
der US-Patente 5.650.483; 5.668.250 und 5.663.289 hergestellt werden,
auf die hiermit verwiesen wird. Das Oxetanmonomer weist vorzugsweise
die folgende Struktur auf:
worin
die n gleich oder unterschiedlich sein können und unabhängig voneinander
ganze Zahlen von 1 bis 3 sind und die Rf gleich oder unterschiedlich
sein können
und unabhängig
voneinander auf den einzelnen Monomeren unverzweigte oder verzweigte
Alkylgruppen mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen sind, wobei zumindest 25,
50 oder 75 Prozent der H-Atome auf den einzelnen Rf durch F ersetzt
sind; R H oder ein Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen ist; vorzugsweise
alle Rf gleich oder unterschiedlich sind und unabhängig voneinander
zumindest 85%, noch bevorzugter zumindest 95%, der H-Atome durch
F ersetzt haben und insbesondere perfluoriert sind. Vorzugsweise
weist die unverzweigte oder verzweigte Alkylgruppe 1 bis 10 oder
25 Kohlenstoffatome auf.
-
Die
Grundeinheiten der Oxetanmonomere weisen vorzugsweise die folgende
Struktur auf:
worin
n, Rf und R wie oben beschrieben sind.
-
Das
oder die Polymer(e) mit endständigem
Hydroxyl, die Grundeinheiten von diesen Oxetanmonomeren enthalten,
können
eine oder mehrere endständige
Hydroxylgrup pen aufweisen. Vorzugsweise weisen sie ein zahlenmittleres
Molekulargewicht von etwa 250, 1.000 oder 5.000 bis etwa 50.000
auf. Das/die Polymer(e) kann/können
Homopolymere oder Copolymere aus zwei oder mehr unterschiedlichen
Oxetanmonomeren sein. Das Polymer kann auch ein Copolymer sein,
das nichtfluorierte zyklische Ethermoleküle mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen
im Ring umfasst, wie beispielsweise Tetrahydrofuran und ein oder
mehrere Oxetanmonomere, wie sie im oben erwähnten US-Patent 5.668.250 beschrieben
sind. Das Copolymer kann auch copolymerisierbare substituierte zyklische
Ether, wie z.B. substituiertes Tetrahydrofuran, umfassen. Die Grundeinheit
von einem Tetrahydrofuranmonomer weist die Formel -(O-CH2-CH2-CH2-CH2-) auf. Das Polymer mit endständigem Hydroxyl
umfasst gegebenenfalls ein zyklisches Oligomer des Oxetanmonomers,
das ein Nebenprodukt der Polymerisation sein kann. In manchen Ausführungsformen
umfasst das Polymer mit endständigem
Hydroxyl bis zu 10, 20 oder 30 Gew.-% des Tetramers, basierend auf
dem Gewicht des Polymers oder der Polymere mit endständigem Hydroxyl.
-
Vorzugsweise
weist das Polymer, das Grundeinheiten von einem Oxetan mit zumindest
einer -CH2-O-(CH2)-Rf-Seitengruppe
umfasst, eine oder mehrere Hydroxylgruppen auf, da so ein möglicher
Mechanismus zur chemischen Bindung dieses Polymers an den Polyester
bereitgestellt wird. Die relative Menge an gebundenem und flüchtigem,
teilweise fluoriertem Polyoxetan wurde in einigen früheren Polyesterzusammensetzungen
nicht gemessen, und der gebundene Anteil kann einen geringen oder
hohen Prozentsatz der gesamten Oxetangrundeinheiten darstellen.
-
Die
Erfinder setzen das teilweise fluorierte Polyoxetan mit endständigem Hydroxyl
(Polyoxetanblock) vorher mit den polyesterbildenden Komponenten
um, um den prozentuellen Anteil an teilweise fluoriertem Polyoxetan
zu erhöhen,
der in den Polyester oder ein anderes Polymer eingebunden ist. Insbesondere
bevorzugt ist die Umsetzung des teilweise fluorierten Polyoxetans
mit endständigem
Hydroxyl mit zumindest 2 mol Carbonsäure von einer Polycarbonsäure oder
ihrem Anhydrid pro mol Hydroxylgruppen von einer beliebigen Polyolkomponente,
und zwar unter Bedingun gen, die zur Bildung eines Esterkondensationsprodukts
aus der Hydroxylgruppe des Polyoxetans und der Carbonsäuregruppe
der Polycarbonsäure
oder ihres Anhydrids wirksam ist. Noch bevorzugter beträgt die Menge
der Carbonsäuregruppen
zumindest 2,10 oder 2,2 mol pro mol Hydroxylgruppen. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist die Menge an nichtfluoriertem Polyol gering oder gleich null,
um die Carbonsäuregruppen
dazu zu zwingen, mit der Hydroxylgruppe des teilweise fluorierten
Polyoxetans zu reagieren. Vorzugsweise beträgt die Menge an Hydroxylen
von nichtfluorierten Polyolen weniger als 0,5 mol, noch bevorzugter
weniger als 0,2 mol und insbesondere weniger als 0,1 mol, pro mol
Hydroxyle vom teilweise fluorierten Polyoxetan, bis zumindest 25,
70 oder 90 Molprozent der Hydroxylgruppen des Polyoxetans mit der
Polycarbonsäure
in Halbester übergeführt sind.
Außerdem
ist bekannt, dass der prozentuelle Anteil des Polymers (der Polymerblöcke) mit
den Oxetangrundeinheiten und der Oxetangrundeinheiten selbst nicht
gleichförmig
im gesamten Polyester verteilt sein kann. Die Oxetangrundeinheiten
(Blöcke)
sind vorzugsweise aufgrund der geringen Oberflächenspannung dieser Grundeinheiten
ungleichmäßig auf
der Beschichtungsoberfläche
verteilt. Die Menge an Fluorgruppen auf der Oberfläche kann
durch XPS (Röntgenphotoelektronenspektroskopie)
bestimmt werden.
-
Das
zahlenmittleren Molekulargewicht der Polyesterblöcke, egal ob sie vorgebildet
oder in situ gebildet sind, beträgt
vorzugsweise 100 bis 5.000 oder 20.000. Es versteht sich, dass bei
allen diesen Reaktionen die Möglichkeit
besteht, dass einige der Polyestermoleküle kein Polyoxetan enthalten.
-
Die
Menge an teilweise fluorierten Polyoxetanen im Polyester beträgt vorzugsweise
0,05 oder 0,1 bis 10, 15 oder 50 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
des Polyesters einschließlich
des Polyoxetananteils. Der Polyester kann bei der Herstellung einer
Beschichtung oder einer anderen Polymerzusammensetzung mit anderen
Komponenten (einschließlich
nichtfluorierter Polyester) verdünnt
werden. Die Grundeinheiten von einem Polyester machen vorzugsweise
etwa 50 bis etwa 99,8 Gew.-% des Polyesters aus, noch bevorzugter
etwa 85 oder 90 bis etwa 99 Gew.-%. Die Menge an Oxetangrundeinheiten
mit zumindest einer -CH2O(CH2)nRf-Seitengruppe beträgt vorzugsweise etwa 0,05 oder
0,1 bis etwa 10 oder 15 Gewichtsteile, noch bevorzugter etwa 0,1 bis
etwa 10 oder 15 Gewichtsteile, pro 100 Gewichtsteile der endgültigen Beschichtung
oder des endgültigen Formkörpers aus
diesen Polyestern. Natürlich
weisen das oder die Polymer(e) mit endständigem Hydroxyl und Grundeinheiten
von diesem Oxetan eine bedeutende Menge an Grundeinheiten von Tetrahydrofuran
oder an anderen Grundeinheiten darin auf, wobei das Gewicht des
Polyoxetans mit endständigem
Hydroxyl größer ist als
das Gewicht der Oxetangrundeinheiten.
-
Außerdem können für bestimmte
Anwendungen auch andere herkömmliche
Additive in den Polyester eingemischt werden. Beispiele umfassen
Viskositätsmodifikatoren,
Antioxidantien, Antiozonantien, Verarbeitungshilfsstoffe, Pigmente,
Füllstoffe,
Ultraviolettabsorber, Haftvermittler, Emulgatoren, Dispergiermittel,
Lösungsmittel;
Vernetzer usw.
-
Die
Polyester können
für jede
beliebige traditionelle Anwendung verwendet werden, einschließlich als Formmaterial
oder als Beschichtungsmaterial. Wenn sie als Beschichtungsmaterial
verwendet werden, können
die Substrate aus jedem beliebigen Material bestehen, auf das sich
niedrige Oberflächenenergie,
hydrophobe Eigenschaften, einschließlich Fleckenbeständigkeit
oder Trockenabwischbarkeit, und ein niedriger Reibungskoeffizient
positiv auswirken. Beispiele für
Substrate, die mit Beschichtungszusammensetzungen aus diesen Polyestern
beschichtet werden können,
umfassen Celluloseprodukte (beschichtetes und unbeschichtetes Papier,
Ausgangsmaterial für
Karton, Pappe, Holz und Täfelungen);
Fasern; synthetische Polymere (einschließlich Polyolefine, Polyester,
Polycarbonate, Polystyrol, Poly(methacrylate) und insbesondere stark
gefüllte
oder stark weichgemachte Polymere, die poröser gegenüber Flecken sind, z.B. Polyvinylchlorid);
Metalle (die vorübergehend
oder dauerhaft gegen Flecken geschützt werden sollen); und Keramik.
-
Die
Polyester dieser Anmeldung sind als Komponenten zum Formen von Harzen,
Komponenten in Beschichtungen usw. geeignet, bei denen niedrige
Oberflächenspannung
und/oder ein niedriger Reibungskoeffizient gewünscht ist. Die Menge an teilweise
fluorierten Oxetangrundeinheiten kann geregelt werden, indem ihr Gehalt
im Polyoxetan variiert wird oder indem die Menge an Polyesterkomponenten
variiert wird. Die Polyester können
hydrophobe oder hydrophile (oder polare und/oder nichtpolare) Gruppierungen
umfassen, um die Verträglichkeit
des Polyesters mit anderen Komponenten zu variieren. Der Polyester
kann als thermoplastisches Harz verwendet werden oder zu Duroplastzusammensetzungen
umgesetzt werden (z.B. duroplastisches Polyesteramin, Polyurethan
oder Epoxy).
-
Die
Polyester der vorliegenden Erfindung sind insbesondere bei der Herstellung
von trocken abwischbaren Schreiboberflächen (einschließlich Tafeln,
Poster, Papier, Clipboards, Speisekarten usw.), Wandverkleidungen,
Anti-Graffiti-Oberflächen,
z.B. in öffentlichen
Räumen,
einschließlich
Toiletten, und Küchen
und Lebensmittelzubereitungsbereichen nützlich. Fleckenbeständige Laminate
aus diesen Polyestern können
bei der Herstellung von Tischtüchern,
Schuhobermaterialien, Außenmaterialien
für Gepäck, Möbelbezügen, Innenausstattung
und Sitzen von Fahrzeugen, Golftaschen und anderen Sportprodukten
usw. verwendet werden.
-
Die
nachstehende Beispiele dienen zur Veranschaulichung der vorliegenden
Erfindung für
Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung.
-
-
Ein
10 l fassendes ummanteltes Reaktionsgefäß, das mit einem Kühler, einer
Thermoelementsonde und einem mechanischen Rührer ausgestattet war, wurde
mit einem wasserfreien Methylenchlorid (2,8 l) und 1,4-Butandiol
(101,5 g, 1,13 mol) befüllt.
Dann wurde BF3THF (47,96 g, 0,343 mol) zugesetzt,
und das Gemisch wurde 10 min lang gerührt. Eine Lösung von 3-Fox (3,896 g, 21,17
mol) in wasserfreiem Methylenchlorid (1,5 l) wurden dann über einen
Zeitraum von 5 h in das Gefäß gepumpt.
Die Reaktionstemperatur wurde während
des Zusetzens zwischen 38 und 42°C
gehalten. Dann wurde das Gemisch weitere 2 h lang unter Rühren rückflusserhitzt,
wonach ein 1H-NMR eine Umsetzung > 98% anzeigte. Die
Reaktion wurde mit 10% wässrigem Natriumbicarbonat
(1 l) gequencht, und die organische Phase wurde mit 3% wässriger
HCl (4 l) und Wasser (4 l) gewaschen. Die organische Phase wurde über Natriumsulfat
getrocknet, filtriert, und unter reduziertem Druck wurde Lösungsmittel
abgezogen, um 3,646 g (91,2%) des gewünschten Glykols in Form eines
klaren Öls
zu erhalten. NMR: Der Polymerisationsgrad (DP), bestimmt durch eine
TFAA-Analyse, betrug 15,2, was einem Äquivalenzgewicht von 2804 entspricht.
Der THF-Gehalt dieses Glykols, bestimmt durch 1H-NMR,
betrug 2,5 Gew.-% THF (6,2 Mol-% THF). Dieses Beispiel ist angeführt, um
zu zeigen, wie teilweise fluorierte Oxetanpolymere polymerisiert
werden.
-
BEISPIEL I (FOX-HÄLTIGER POLYESTER)
-
Zwei
unterschiedliche teilweise fluorierte Polyoxetane mit endständigem Hydroxyl
wurden verwendet, um vier verschiedene Polyestermaterialien gemäß dieser
Erfindung herzustellen. Das erste Polyoxetan wies 6 Mol-% Grundeinheiten
von Tetrahydrofuran (THF) auf, wobei der Rest des Polymers aus einem
Initiatorfragment und Grundeinheiten von 3-FOX bestand, worin n
= 1 ist, Rf = CH3 ist und R = CH3 ist. Das zahlenmittlere Molekulargewicht
des ersten Polyoxetans betrug 3.400. Das zweite Polyoxetan wies
26 Mol-% der Grundeinheiten von Tetrahydrofuran auf, wobei der Rest
aus dem Initiatorfragment und Grundeinheiten von 3-FOX bestand.
3-FOX wird auch als 3-(2,2,2-Trifluorethoxymethyl)-3-methyloxetan
bezeichnet.
-
BEISPIEL II (BESCHICHTUNGEN
AUS DEM POLYESTER)
-
Das
erste und zweite Oxetanpolymer wurden bei 235°C (455°F) mit zumindest einem Überschuss
von 2 Äquivalenten
(im Allgemeinen 2,05- bis 2,10facher Überschuss) Adipinsäure 3,5
h lang in einem Reaktor umgesetzt, um ein Polyoxetan mit dem Halbester
von Adipinsäure
als Endgruppen zu bilden. Eine NMR-Analyse wurde durchgeführt, um
zu bestätigen,
dass im Wesentlichen alle Hydroxylgruppen in die Estergruppen übergeführt worden
waren. Der mittlere Polymerisationsgrad des ersten Oxetanpolymers
wurde während
der Umsetzung mit Adipinsäure
von 18 auf 14 verringert. Der mittlere Polymerisationsgrad des zweiten
Oxetanpolymers blieb während
der Umsetzung bei 18. Die Reaktanten wurden dann auf 149°C (300°F) abgekühlt.
-
Das
Adipinsäure-funktionalisierte
Polyoxetan wurden dann mit weiteren zweibasigen Säuren und
Diolen umgesetzt, um Polyesterblöcke
zu bilden. Die zweibasigen Säuren
wurden in folgenden Mengen verwendet: 24,2 Gewichtsteile Adipinsäure und
24,5 Gewichtsteile Isophthalsäure,
bezogen auf die Diole, die in folgenden Mengen verwendet wurden:
20,5 Gewichtsteile Cyclohexandimethanol, 14,8 Gewichtsteile Neopentylglykol
und 16,0 Gewichtsteile Trimethylolpropan. Die relativen Mengen des
Adipatesters des Oxetanpolymers und der polyesterbildenden Komponenten
wurden so eingestellt, dass Polyester mit entweder 2 oder 4 Gew.-% teilweise
fluorierten Oxetangrundeinheiten erhalten wurden. Bei den zusätzlichen
zweibasigen Säuren
und Diolen wurde die Reaktionstemperatur auf 216°C (420°F) gesenkt. Die Reaktion wurde
solange fortgesetzt, bis die berechnete Menge Wasser gebildet war.
Die endgültigen
Chargengrößen betrugen
76 bis 114 l (20 bis 30 gal).
-
Die
vier Polyester (2 oder 4 Gew.-% Oxetan und 6 oder 26 Mol-% Polyoxetan
in Form von Grundeinheiten von THF) wurden in die in Tabelle 1 angeführten Beschichtungszusammensetzungen
auf Lösungsmittelbasis
eingemischt. Das Harz Resimene 747 ist ein Aminoharz-Härtungsmittel
für Polyesterharze.
PTSA ist ein Paratoluolsulfonsäurekatalysator
(40 Gew.-% aktiv in Isopropanol). Die Beschichtungszusammensetzungen
wiesen unterschiedliche Mengen Polyoxetan im Polyester, unterschiedliche
Mengen an Tetrahydrofurangrundeinheiten im Polyoxetan und unterschiedliche
Gewichtsverhältnisse
zwischen Resimene (Melaminformaldehydhärter) und Polyester auf.
-
-
-
Die
Einheiten in der obigen Tabelle sind US-Pfund (1 US-Pfund = 0,4536
kg).
-
Die
in Tabelle 1 erläuterte
Technologie führt
zu großen
Mengen an Fluor auf der Beschichtungsoberfläche, und diese großen Mengen
Fluor hängen
mit niedriger Oberflächenenergie,
guter Scheuerfestigkeit und leichter Reinigungsfähigkeit zusammen. Wie aus Tabelle
I ersichtlich ist, variieren die durch XPS bestimmten Werte für die ersten
100 Angström
der oberen Oberfläche
von etwa 14 bis etwa 19 Atom-%. Ähnliche
Rezepturen, worin Polyoxetan nur Hydroxylendgruppen aufwies, führten zu
etwa 7 bis 9 Atom-% Fluor auf der Oberfläche, bestimmt durch XPS. Das
stellt einen signifikanten Anstieg des Oberflächenfluorgehalts dar, ohne
dass zusätzliches
fluoriertes Oxetanpolymer erforderlich wäre.
-
Obwohl
in der vorliegenden Patentschrift die beste und die bevorzugten
Ausführungsformen
dargelegt wurden, ist der Schutzumfang der Erfindung nicht darauf
eingeschränkt,
sondern durch die beiliegenden Ansprüche definiert.