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Diese
Erfindung betrifft Härtungsmittel
für Fluoropolymere
und härtbare
Fluoropolymerzusammensetzungen. In einem anderen Gesichtspunkt betrifft
die vorliegende Erfindung Fluoropolymerzusammensetzungen mit verzögerter Härtung.
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Fluorkohlenstoffelastomere
sind synthetische elastomere Polymere mit einem hohen Fluorgehalt – siehe
zum Beispiel W.M. Grootaert u.a., Fluorinated Elastomers, 8 KIRK-OTHMER
ENCYCLOPEDIA OF CHEMICAL TECHNOLOGY 990-1005 (4. Ausgabe 1993). Fluorkohlenstoffelastomere,
insbesondere die Copolymere von Vinylidenfluorid mit anderen ethylenisch
ungesättigten
halogenierten Monomeren, wie Hexafluorpropen (C3F6), sind für Hochtemperaturanwendungen,
wie Dichtungen, Dichtungsringe und Auskleidungen, die Polymere der
Wahl geworden. Diese Fluoropolymere zeigen vorteilhafte Eigenschaften
gegen die Aussetzung zu aggressiven Umgebungen, wie Lösemittel,
Schmiermittel und Oxidations- oder Reduktionsmittel. Außerdem können diese
Polymere compoundiert und gehärtet
werden, um hohe Zugfestigkeit, gute Reißfestigkeit und geringen Druckverformungsrest
aufzuweisen.
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Gegenwärtig verwendete
Härtungsmittel
für Fluoropolymere
umfassen aromatische Polyhydroxyverbindungen, wie Polyphenole, die
in Kombination mit bestimmten Vulkanisationsbeschleunigern, wie
Ammonium-, Phosphonium- oder Sulfoniumverbindungen, verwendet werden.
Zum Beispiel beschreiben US-Pat. Nr. 4,882,390 (Grootaert u.a.),
4,912,171 (Grootaert u.a.) und 5,086,123 (Guenthner u.a.) diese
Verbindungen.
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Gemäß herkömmlicher
Härtungsprozesse
werden gewünschte
Mengen der Compoundierungsbestandteile und anderer herkömmlicher
Hilfsstoffe oder Bestandteile zu der unvulkanisierten Fluorkohlenstoffelastomermischung
zugegeben und durch das Einsetzen einer beliebigen der gebräuchlichen
Kautschukmischapparate, wie Banbury-Mischer, Walzenmühlen oder ein anderer passender
Mischapparat, damit innig vermengt oder compoundiert. Die Bestandteile
und Hilfsstoffe werden während
des Mahlens in dem gesamten Fluorkohlenstoffkautschuk verteilt,
wobei während
dieser Zeitspanne die Temperatur der Mischung typischerweise nicht über 120°C steigt.
Der Härtungsprozess
umfasst typischerweise entweder das Einspritzen (Spritzgussverfahren)
der compoundierten Mischung in eine heiße Form oder Pressen (Pressformverfahren)
der compoundierten Mischung in eine Form, zum Beispiel eine Höhlung oder
eine Spritzpressform, gefolgt hierauf von einer Ofenhärtung (Nachhärtung).
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Viele
herkömmliche
Fluoropolymerzusammensetzungen tendieren zum „Anvulkanisations"-Verhalten, das heißt dem vorzeitigen
Vernetzen oder teilweisen Härten
der Zusammensetzung, wenn sie erhöhten Temperaturen oder Bedingungen
mit hoher Scherung ausgesetzt ist. Dieses Anvulkanisationsverhalten
ist insbesondere dann ausgeprägt,
wenn das Fluoropolymer spritzgegossen wird, wobei das Anvulkanisieren
durch eine vorzeitige Härtungsinitiierung,
die vor und während
des Einspritzens der compoundierten Zusammensetzung in eine Form
auftritt, gekennzeichnet ist. Dies kann zu einem uneinheitlichen
Härten
des Fluoropolymers führen
und schlechte physikalische Eigenschaften zur Folge haben.
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Der
Punkt der Härtungsinitiierung
für spritzgegossene
Fluoropolymere kann als die Zeit, nach der das compoundierte Fluoropolymer
Spritzgießbedingungen
unterzogen wird (das heißt,
nach Einführung
in ein Einspritzgehäuse
bei einer Temperatur von ungefähr
70-90°C und/oder
während
des Einspritzens der Mischung in die Form unter hoher Scherung bei
Temperaturen zwischen etwa 180°C
und 200°C),
wenn die Härtungsmischung
zu erstarren oder härten
beginnt, definiert werden. Solch eine Veränderung der physikalischen
Eigenschaften, insbesondere die entsprechende Viskositätserhöhung, kann
die Verarbeitungseffizienz durch Behinderung der Fähigkeit,
die compoundierte Mischung in eine Form zu spritzen, stark reduzieren.
Anvulkanisationsphänomene
produzieren auch hohe Abfallproduktanteile, da ein gehärtetes Fluoropolymer
sehr schwer wiederzuverarbeiten ist, jegliches Fluoropolymer, das
außerhalb
der Formhöhlung
härtet,
muss gewöhnlich weggeworfen
werden.
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Daher
existiert ein Bedarf an Fluoropolymerhärtungsmitteln, die eine Zusammensetzung
mit verbesserter Anvulkanisationssicherheit und Endanwendungsprodukte
mit verbesserten physikalischen Eigenschaften bereitstellen.
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In
einem Gesichtspunkt stellt die vorliegende Erfindung härtbare Fluoropolymerzusammensetzungen bereit,
die das Reaktionsprodukt von: (a) fluorhaltigem Polymer oder einem
Gemisch aus fluorhaltigen Polymeren, jeweils von einem oder mehreren
fluorhaltigen ethylenisch ungesättigten
Monomeren abstammende polymerisierte Einheiten enthaltend; (b) Organo-Onium-Verbindung
und (c) oxalatblockiertem Vernetzungsmittel umfassen.
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In
einem anderen Gesichtspunkt stellt die Erfindung ein Verfahren zum
Härten
eines Fluoropolymers bereit, das die Schritte (a) Vermischen der
Organo-Onium-Verbindung und der oxalatblockierten Verbindung zu
dem Fluoropolymer, um eine härtbare
Fluoropolymerzusammensetzung zu bilden, wobei onium- und oxalatblockierte
Verbindungen in einer Menge vorliegen, die ausreichend ist, um das
Fluorelastomer zu dem gewünschten
Grad zu vernetzen; und (b) Erhitzen der härtbaren Fluoropolymerzusammensetzung
bei einer Temperatur von etwa 180°C
bis 210°C
für eine
Zeitdauer, die zur Vernetzung des Fluoropolymers ausreichend ist, umfasst.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung eine Stoffzusammensetzung bereit, umfassend eine
oxalatblockierte Verbindung mit der Formel:
wobei Z eine Aryl- oder Polyarylgruppe
ist;
R eine Aryl- oder Alkylgruppe ist; und
n sowie n' unabhängig voneinander
aus 0 oder 1 ausgewählt
ist, mit der Maßgabe,
dass wenn n oder n' 0
ist, sein entsprechender Teil der Z-Komponente durch Wasserstoff
terminiert ist (das heißt
sein entsprechender terminaler Teil ist -Z-OH) oder durch ein Metall-
oder Nichtmetallkation terminiert ist.
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Die
Kombinationen einer Organo-Onium-Verbindung und der Oxalat-Härtungsmittel
der vorliegenden Erfindung stellen erhöhte Verarbeitungskontrolle
bei dem Härten
der Fluoropolymerzusammensetzungen und bei der Bildung von Gegenständen, die
davon abstammen, bereit, ohne die physikalischen Eigenschaften dieser
gehärteten
Zusammensetzungen und Gegenstände
nachteilig zu beeinflussen.
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Die
Verwendung eines oxalatblockierten Vernetzungsmittels in Übereinstimmung
mit den Lehren der Erfindung, entweder alleine oder in Kombination
mit einem oder mehreren anderen Vernetzungsmitteln, ergibt eine
verbesserte Anvulkanisationssicherheit der härtbaren Fluoropolymere durch
Bereitstellen einer verlangsamten Härtung bei den Temperaturen
vor der Formgebung von unterhalb etwa 150°C und einer schnellen Härtung bei
Formgebungstemperaturen von etwa 180 bis etwa 210°C. Die Fähigkeit,
diesen Härtungsmechanismus
außerhalb
der Form (wo die Temperatur der Beimischung typischerweise 150°C nicht überschreitet) maßgeblich
zu verlangsamen, reduziert die Wahrscheinlichkeit eines starken
Anvulkanisationsverhaltens drastisch und reduziert dementsprechend
begleitende Verarbeitungsschwierigkeiten. Zum Beispiel ermöglicht eine
solche Fähigkeit
das Erwärmen
der Mischung in einem Spritzgießprozess
mit kaltem Einspritzkanal ohne Anvulkanisation und reduziert dabei
die Menge an generiertem Abfall während die Zykluszeiten auch
reduziert werden.
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Unter
den Polymeren, die gemäß dieser
Erfindung compoundiert werden können,
sind im Allgemeinen die Fluoropolymere, deren polymerisierte Einheiten
von einem oder mehreren der folgenden Fluormonomere abstammen: Vinylidenfluorid,
Vinylfluorid, Hexafluorpropen, Chlortrifluorethylen, 2-Chlorpentafluorpropen,
fluorierte Vinylether, fluorierte Allylether, Tetrafluorethylen,
1-Hydropentafluorpropen,
Dichlordifluorethylen, Trifluorethylen und Mischungen davon. Die
Fluormonomere können
auch mit anderen Verbindungen, wie mit anderen Härtungsstellenmonomeren (zum
Beispiel bromhaltige Monomere oder perfluorierte Monomere wie Perfluorbenzylvinylether)
oder mit nichtfluorierten Alpha-Olefin-Comonomeren (zum Beispiel
Ethylen oder Propylen) copolymerisiert werden. Bevorzugte Fluoropolymere
sind Copolymere von Vinylidenfluorid und mindestens einem terminal
ethylenisch ungesättigten
Fluormonomer, das mindestens einen Fluoratomsubstituenten an jedem
doppelt gebundenen Kohlenstoffatom enthält, wobei jedes Kohlenstoffatom
des Fluormonomers nur mit Fluor und wahlweise mit Chlor, Wasserstoff,
einem niederen Fluoralkylrest oder einem niederen Fluoralkoxyrest
substituiert ist.
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Fluoropolymer-Copolymere
des oben beschriebenen Typs sind im Handel als füllstofffreie Copolymer-Kautschukmischung
zum Beispiel unter der „Fluorel"-Handelsbezeichnung von Dyneon LLC, Saint
Paul, MN erhältlich.
Geeignete Produkte dieser Reihen umfassen THVTM 200
and FluorelTM FC-2230, FC-2145, FC-2178
und FC-2211. Andere
im Handel erhältliche
Produkte umfassen Fluoropolymere, die unter der „Viton"-Handelsbezeichnung
vertrieben werden.
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Die
Organo-Onium-Verbindung, die mit dem fluorhaltigen Polymer vermengt
wird, ist dazu fähig,
als ein Vulkanisationsbeschleuniger zu fungieren. Wie im Fachgebiet
bekannt, ist ein Organo-Onium die konjugierte Säure einer Lewis-Base (zum Beispiel
Phosphin, Amin, Ether und Sulfid) und kann durch das Reagieren der Lewis-Base
mit einem geeigneten Alkylierungsmittel (zum Beispiel ein Alkylhalogenid
oder Acylhalogenid) gebildet werden, was in einer Expansion der
Valenz des elektronenabgebenden Atoms der Lewis-Base und einer positiven
Ladung an der Organo-Onium-Verbindung
resultiert. Viele der Organo-Onium-Verbindungen, die in der vorliegenden
Erfindung nützlich
sind, enthalten mindestens ein Heteroatom, das heißt ein Nichtkohlenstoffatom,
wie N, P, S, O, das an organische oder anorganische Einheiten gebunden
ist. Eine Klasse quartärer
Organo-Onium-Verbindungen, die in der vorliegenden Erfindung besonders
nützlich
ist, umfasst allgemein relativ positive und relativ negative Ionen,
wobei ein Phosphor, Arsen, Antimon oder Stickstoff im Allgemeinen
das Zentralatom des positiven Ions umfasst und das negative Ion
ein organisches oder anorganisches Anion (zum Beispiel Halogenid,
Sulfat, Acetat, Phosphat, Phosphonat, Hydroxid, Alkoxid, Phenoxid,
Bisphenoxid usw.) sein kann.
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Viele
der Organo-Onium-Verbindungen, die in dieser Erfindung nützlich sind,
sind beschrieben und im Fachgebiet bekannt. Siehe zum Beispiel US-Pat.
Nr. 4,233,421 (Worm); 4,912,171 (Grootaert u.a.); 5,086,123 (Guenthner
u.a.) und 5,262,490 (Kolb u.a.). Repräsentive Beispiele umfassen
die folgenden einzeln aufgelisteten Verbindungen und Mischungen
davon:
Triphenylbenzylphosphoniumchlorid
Tributylallylphosphoniumchlorid
Tributylbenzylammoniumchlorid
Tetrabutylammoniumbromid
Triarylsulfoniumchlorid
8-Benzyl-1,8-diazabicyclo[5,4,0]-7-undeceniumchlorid
Benzyltris(dimethylamino)phosphoniumchlorid
Benzyl(diethylamino)diphenylphosphoniumchlorid
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Eine
andere Klasse von Organo-Onium-Verbindungen, die bei der Anwendung
dieser Erfindung Nutzen findet, umfasst säurefunktionelle Oniumverbindungen,
die durch die nachstehende Formel I dargestellt werden können.
wobei:
Q ein Stickstoff,
Phosphor, Arsen oder Antimon ist;
Z eine substituierte oder
unsubstituierte, zyklische oder azyklische Alkylgruppe mit 4 bis
etwa 20 Kohlenstoffatomen, die mit einer Gruppe der Formel – COOA terminiert
ist, wobei A ein Wasserstoffatom oder ein Metallkation ist, oder
Z eine Gruppe der Formel CY
2-COOR' ist, wobei Y ein
Wasserstoff- oder Halogenatom oder eine substituierte oder unsubstituierte
Alkyl- oder Arylgruppe
mit 1 bis etwa 6 Kohlenstoffatomen, die wahlweise ein oder mehrere
in der Kette stehende Heteroatome enthalten kann, und wobei R' ein Wasserstoffatom, ein
Metallkation, eine Alkylgruppe oder ein azyklisches Anhydrid, zum
Beispiel eine Gruppe der Formel -COR, wobei R eine Alkylgruppe oder
eine Gruppe, die selbst ein Organo-Onium enthält (das heißt ein Bis-Organo-Onium ergebend),
ist, R' vorzugsweise
Wasserstoff ist; Z auch eine substituierte oder unsubstituierte,
zyklische oder azyklische Alkylgruppe mit 4 bis etwa 20 Kohlenstoffatomen,
die mit einer Gruppe der Formel -COOA terminiert ist, wobei A ein
Wasserstoffatom oder ein Metallkation ist, sein kann;
R
1, R
2 und R
3 jeweils unabhängig voneinander ein Alkyl,
Aryl, Alkenyl oder eine beliebige Kombination davon sind, wobei
R
1, R
2 und R
3 jeweils mit Chlor, Fluor, Brom, Cyano,
-OR" or -COOR" , wobei R" ein C
1 bis
C
20 Alkyl, Aryl, Aralkyl oder Alkenyl ist,
substituiert sein kann und zwei beliebige der Gruppen R
1,
R
2 und R
3 miteinander und
mit Q verbunden sein können,
um einen heterozyklischen Ring zu bilden; eine oder mehrere der
Gruppen R
1, R
2 und
R
3 auch eine Gruppe der Formel Z, wobei
Z wie oben definiert ist, sein können;
X
ein organisches oder anorganisches Anion ist (zum Beispiel Halogenid,
Sulfat, Acetat, Phosphat, Phosphonat, Hydroxid, Alkoxid, Phenoxid
oder Bisphenoxid) und n eine Zahl ist, die gleich der Valenz des
Anions X ist.
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Eine
andere Klasse nützlicher
Organo-Onium-Verbindungen umfasst die mit einer oder mehreren fluorierten
Alkylseitengruppen. Im Allgemeinen sind die nützlichsten solcher fluorierter
Oniumverbindungen in US-Pat. Nr. 5,591,804 (Coggio u.a.) offenbart.
Repräsentativ
für diese
nützliche
Klasse von Oniumverbindungen sind die folgenden:
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Nützliche
oxalatblockierte Verbindungen, die gemäß der vorliegenden Erfindung
als Vernetzungsmittel verwendet werden, weisen die Formel:
auf, wobei
Z eine Aryl- oder Polyarylgruppe ist und vorzugsweise eine Polyphenylgruppe
der Formel:
ist, wobei A ein difunktioneller
aliphatischer, cycloaliphatischer oder aromatischer Rest mit 1 bis
13 Kohlenstoffatomen oder ein Thio-, Oxy-, Carbonyl-, Sulfonyl-
oder Sulfonylrest ist, A wahlweise mit mindestens einem Chlor- oder
Fluoratom substituiert ist, x 0 oder 1 ist;
R eine Aryl- oder
Alkylgruppe ist; und
n sowie n' unabhängig voneinander aus 0 oder
1 ausgewählt
ist, mit der Maßgabe,
dass wenn n oder n' 0
ist, sein entsprechender Teil der Z-Komponente durch Wasserstoff
terminiert ist (das heißt
sein entsprechender terminaler Teil ist -Z-OH) oder durch ein Metall-
oder Nichtmetallkation terminiert ist.
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A
ist vorzugsweise ein difunktioneller aliphatischer Rest oder ein
difunktioneller perfluoraliphatischer Rest.
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Oxalatblockierte
Verbindungen, die in den oben beschriebenen Formulierungen nützlich sind,
wobei jede dargestellte Gruppe -R unabhängig voneinander als eine substituierte
oder unsubstituierte Arylgruppe, wie die Arylsubstituentgruppen
gemäß der nachstehenden
Formel VI,
wobei x eine Zahl zwischen
1 und einschließlich
4 ist und wobei R' Wasserstoff,
ein Halogenatom oder ein Acyl-, Aryl- Polyaryl- (an den aromatischen
Ring ankondensiert oder davon separiert) oder ein Alkylrestsubstituent
(oder eine beliebige Kombination davon) ist, wobei die letzteren
drei davon fluoriert sein können,
jedoch vorzugsweise nichtfluoriert sind und geradkettig, verzweigt
oder zyklisch sein können,
ausgewählt
ist. Die Gruppe -R' kann
wahlweise ein oder mehrere in der Kette stehende Heteroatome, das
heißt
ein Nichtkohlenstoffatom wie Stickstoff oder Sauerstoff, enthalten.
Es versteht sich aus der obigen Formel, dass die konstituierende
Gruppe -R' in einer
beliebigen Position am Ring relativ zur Bindung, die ihn mit der
in Formel V dargestellten Oxalatgruppe verbindet, gebunden sein
kann.
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Nützliche
Alkylgruppen (R in der obigen Formel) umfassen Alkylgruppen mit
2 bis 20 Kohlenstoffatomen. Die Alkylgruppen können zyklisch oder azyklisch,
linear oder verzweigt, fluoriert oder nichtfluoriert sein, können unsubstituiert
oder mit einer Arylgruppe oder einer oder mehreren funktionellen
Gruppen substituiert sein und können
ein oder mehrere in der Kette stehende Heteroatome enthalten. Bevorzugte
Alkyl- oder substituierte Alkylgruppen umfassen Ethyl, Propyl und
Isopropyl.
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Es
versteht sich, dass die oxalatblockierten Verbindungen oligomerisierte
Oxalate sein können.
So gebildete oligomere Oxalate sind auch bei der Anwendung der Erfindung
nützlich
und werden als in ihren Bereich fallend angesehen. Es versteht sich
weiterhin, dass die oben dargestellten oxalatblockierten Vernetzungsmittel nur
einen Oxalatsubstituenten aufweisen können und dass, wenn mehr als
ein Oxalatsubstituent vorliegt, dieser Substituent in seiner Struktur
gleich oder verschieden von dem anderen vorliegenden Substituent
oder den anderen vorliegenden Substituenten sein kann. Es versteht
sich auch, dass die Zusammensetzungen der Erfindung eine oder mehrere
oxalatblockierte Verbindungen enthalten können oder eine Mischung aus
einer oder mehreren oxalatblockierten Verbindungen und einem oder
mehreren anderen Vernetzungsmitteln enthalten können.
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Bei
einem Typ eines herkömmlichen
Vernetzungsmittels für
einen Fluorkohlenstoffelastomerkautschuk, der in Kombination mit
einem oxalatblockierten Vernetzungsmittel der Erfindung verwendet
werden kann, handelt es sich um eine Polyhydroxyverbindung. Die
Polyhydroxyverbindung kann in ihrer freien oder Nichtsalzform oder
als der anionische Teil des gewählten
Organo-Onium-Beschleunigers verwendet werden. Das Vernetzungsmittel
kann ein beliebiges der Polyhydroxyverbindungen sein, die im Fachgebiet
dafür bekannt
sind, als ein Vernetzungsmittel oder Co-Vulkanisationsmittel für Fluoropolymere
zu fungieren, wie die Polyhydroxyverbindungen, die in US-Pat. Nr. 3,876,654
(Pattison) und 4,233,421 (Worm) offenbart sind. Repräsentative
aromatische Polyhydroxyverbindungen umfassen eine beliebige der
folgenden: Di-, Tri- und Tetrahydroxybenzene, – naphthalene und -anthracene
und Bisphenol der folgenden Formel:
wobei
A ein difunktioneller aliphatischer, cycloaliphatischer oder aromatischer
Rest mit 1 bis 13 Kohlenstoffatomen oder ein Thio, Oxy, Carbonyl,
Sulfonyl oder Sulfonylrest ist, A wahlweise mit mindestens einem
Chlor- oder Fluoratom substituiert ist, x 0 oder 1 ist, n 1 oder
2 ist und ein beliebiger aromatischer Ring der Polyhydroxyverbindung
wahlweise mit mindestens einem Chlor-, Fluor-, Bromatom oder mit
einem Carboxyl- oder einem Acylrest (zum Beispiel -COR, wobei R
H oder eine C
1 bis C
8 Alkyl-,
Aryl- oder Cycloalkylgruppe ist) oder einem Alkylrest mit zum Beispiel
1 bis 8 Kohlenstoffatomen substituiert ist. Es versteht sich von
der obigen Bisphenol-Formel, dass die -OH-Gruppen an beiden Ringen
in einer beliebigen Position (außer Nummer eins) gebunden sein
können.
Gemische aus zwei oder mehreren dieser Verbindungen werden auch
verwendet.
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Eines
der nützlichsten
und am häufigsten
eingesetzten aromatischen Polyphenole der obigen Formula ist 4,4'-Hexafluorisopropylidenylbisphenol, das
verbreiteter als Bisphenol AF bekannt ist. Die Verbindungen 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon (auch als Bisphenol
S bekannt) und 4,4'-Isopropylidenylbisphenol
(auch als Bisphenol A bekannt) werden in der Praxis auch häufig verwendet.
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Andere
Klassen von Vernetzungsmitteln, die in den Zusammensetzungen der
Erfindung verwendet werden können,
sind die carbonatblockierten Verbindungen, die in US-Pat. Nr. 5,728,773
beschrieben sind, und die monohydroxyfunktionellen Phenolverbindungen,
die in US-Pat. Nr.
5,756,588 beschrieben sind.
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Fluoraliphatische
Sulfonamide können
auch zu den Zusammensetzungen der Erfindung zugegeben werden, diese
umfassen die der Formel RfSO2NHR" , wobei R" ein Alkylrest mit
zum Beispiel 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 1 bis 12 Kohlenstoffatomen,
ist, Rf ein fluoraliphatischer Rest ist,
wie ein Perfluoralkyl, zum Beispiel CnF2n+1, wobei n 1 bis 20 ist, oder ein Perfluorcycloalkyl,
zum Beispiel CnF2n-1,
wobei n 3 bis 20 ist, wobei solche Verbindungen zum Beispiel in
US-Pat. Nr. 5,086,123
(Guenther u.a.) beschrieben sind. Das fluoraliphatische Sulfonamid
ist vorzugsweise ein Perfluoralkylsulfonamid und kann als eine separate
Verbindung oder als das Anion der Organo-Onium-Verbindung zugegeben werden.
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Füllstoffe
können
mit dem Fluoropolymerkautschuk vermischt werden, um die Formgebungscharakteristiken
und andere Eigenschaften zu verbessern. Wenn ein Füllstoff
eingesetzt wird, kann er zu der Vulkanisationsrezeptur in Mengen
von bis zu etwa 100 Teilen pro hundert Gewichtsteile des Kautschuks,
vorzugsweise zwischen etwa 15 und 50 Teilen pro hundert Gewichtsteile
des Kautschuks, zugegeben werden. Beispiele für Füllstoffe, die verwendet werden
können,
sind verstärkende
Ruße von
thermischer oder Ofenqualität
oder nicht schwarze Pigmente mit verhältnismäßig geringen Verstärkungscharakteristiken,
wie Tone und Baryte.
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Die
Härtungsbeschleuniger
und das oder die Vernetzungsmittel können zu dem ungehärteten Polymerkautschuk
in der Form von fein verteilten Feststoffen oder als Lösungen in
Alkohol- oder Ketonlösemitteln durch
Einmischen der Materialien in die füllstofffreie Polymerkautschukmischung
zugegeben werden. Auf diese Weise vermischt kann die füllstofffreie
Kautschukmischung im Allgemeinen bei Raumtemperatur über längere Zeiträume gelagert
werden.
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Vor
dem Härten
wird ein Säureakzeptor
in die füllstofffreie
Kautschukmischung gemischt, wonach die Lagerfähigkeit der Mischung eingeschränkter ist.
Die Säureakzeptoren
können
anorganisch oder Gemische aus anorganischen und organischen sein.
Beispiele für
anorganische Akzeptoren umfassen Magnesiumoxid, Bleioxid, Calciumoxid,
Calciumhydroxid, zweibasisches Bleiphosphit, Zinkoxid, Bariumcarbonat,
Strontiumhydroxid, Calciumcarbonat usw. Organische Akzeptoren umfassen
Epoxide, Natriumstearat und Magnesiumoxalat. Die bevorzugten Säureakzeptoren
sind Magnesiumoxid und Calciumhydroxid. Die Säureakzeptoren können einzeln
oder in Kombination verwendet werden und werden vorzugsweise in
Mengen, die im Bereich von 2 bis 25 Teilen pro 100 Gewichtsteile
der füllstofffreien
Polymerkautschukmischung liegen, verwendet. Alle Komponenten des
Härtungssystems
können
vor ihrer Inkorporation in die füllstofffreie
Polymerkautschukmischung vermengt werden, ohne vom Bereich der Erfindung
abzuweichen.
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Die
relativen Mengen des Vernetzungsmittels oder der Vernetzungsmittel
(das heißt
die gewählte
Gesamtmenge an Aryl-, Alkyl- oder Allyloxalat gegebenenfalls zusammen
mit herkömmlichen
Vernetzungsmitteln) und das Oniumsalz liegen in der Zusammensetzung
in solchen Mengen vor, dass die gewünschte Härtung und/oder Entformung der
Zusammensetzung bei Vermischen mit einem Säureakzeptor bereitgestellt
wird. Repräsentative
Anteile der Komponenten des Härtungssystems
sind wie folgt:
Säureakzeptor: | 0,5
to 40 phr |
Oniumsalz: | 0,2
to 5 mmhr |
Vernetzer: | 0,3
to 12 mmhr |
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Alle
Mengen sind in Teilen pro 100 Teile füllstofffreie Polymerkautschukmischung
(abgekürzt "phr") oder in Millimol
pro hundert Teile füllstofffreie
Polymerkautschukmischung (abgekürzt „mmhr") angegeben. Es versteht
sich, dass es sich bei diesen Anteilen um allgemeine Bereiche handelt,
die spezielle Menge für
jede spezielle Härtungszeit
und -temperatur sind dem Durchschnittsfachmann bekannt.
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Gemäß dieser
Erfindung werden die gewünschten
Mengen der Compoundierungsbestandteile und anderer herkömmlicher
Hilfsstoffe oder Bestandteile zu der unvulkanisierten füllstofffreien
Fluorkohlenstoffkautschukmischung zugegeben und durch das Einsetzen
einer beliebigen der gebräuchlichen
Kautschukmischapparate, wie Innenmischer (zum Beispiel Banbury-Mischer),
Walzenmühlen
oder ein anderer passender Mischapparat, damit innig vermengt oder
compoundiert. Für
die besten Ergebnisse sollte die Temperatur der Mischung auf der
Mühle typischerweise
nicht über
etwa 120°C
steigen. Während
des Mahlens ist es vorzuziehen, die Komponenten und Hilfsstoffe
für eine
effektive Härtung
gleichmäßig über den
gesamten Kautschuk zu verteilen.
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Die
Mischung wird dann verarbeitet und geformt, zum Beispiel durch Extrusion
(zum Beispiel in die Form eines Schlauchs oder einer Schlauchauskleidung)
oder Formpressen (zum Beispiel in die Form einer O-Ring-Dichtung). Der geformte
Gegenstand kann dann erwärmt
werden, um die Kautschukzusammensetzung zu härten und einen gehärteten Elastomergegenstand
zu bilden.
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Das
Pressen der compoundierten Mischung (das heißt die Presshärtung) wird
gewöhnlich
bei einer Temperatur zwischen etwa 95°C und etwa 230°C, vorzugsweise
zwischen etwa 150°C
und etwa 205°C,
für eine
Zeitspanne von 1 Minute bis 15 Stunden, typischerweise 5 Minuten
bis 30 Minuten, ausgeführt.
Ein Druck von zwischen etwa 700 kPa und etwa 20.600 kPa wird gewöhnlich auf
die compoundierte Mischung in der Form ausgeübt. Die Formen können zunächst mit
einem Entformungsmittel beschichtet und vorgehärtet werden. Das geformte Vulkanisat
wird dann gewöhnlich
bei einer Temperatur, die gewöhnlich
zwischen etwa 150°C
und etwa 275°C,
typischerweise bei etwa 232°C,
liegt, für
eine Zeitspanne von etwa 2 Stunden bis 50 Stunden oder mehr, in
Abhängigkeit
von der Querschnittsdicke des Gegenstandes, nachgehärtet (zum
Beispiel ofengehärtet).
Für dicke
Teilstücke
wird die Temperatur gewöhnlich während der
Nachhärtung
allmählich von
der unteren Grenze des Bereichs auf die gewünschte Höchsttemperatur erhöht. Die
verwendete Höchsttemperatur
beträgt
vorzugsweise etwa 260°C
und wird bei diesem Wert für
etwa 4 Stunden oder mehr gehalten. Die Zusammensetzungen dieser
Erfindung können
verwendet werden, um Dichtungen, O-Ringe, Dichtungsringe usw. zu
formen.
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BEISPIELE
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Alle
der in den nachstehenden Beispielen verwendeten Reagenzien sind,
wenn nicht anderweitig angegeben, von Aldrich Chemical Company Inc.,
Milwaukee, WI erhältlich.
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PRÜFVERFAHREN
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In
den folgenden Beispielen wurden die angegebenen Ergebnisse unter
Verwendung der folgenden Prüfverfahren
erhalten:
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Prüfungen der
Härtungsrheologie
wurden an ungehärteten,
compoundierten Beimengungen unter Verwendung eines Rheometers mit
beweglicher unterer Form (MDR) Modell 2000 von Monsanto nach ASTM D
5289-93a bei 150°C,
177°C und
200°C, ohne
Vorheizen, für
die angegebene Zeitdauer (60, 12 oder 6 Minuten) und einem 0,5° Oszillationsbogen
durchgeführt.
Das minimale Drehmoment (ML) und das maximale
Drehmoment (MH), das heißt das höchste Drehmoment, das während eines
bestimmten Zeitraums erreicht wird, wenn kein Plateau oder maximales
Drehmoment erhalten wird, wurden angegeben. TS2 (die Zeit bis das
Drehmoment 2 Einheiten über
ML steigt), T50 [die Zeit bis das Drehmoment
ML + 0.5(MH-ML) erreicht] und T90 (die Zeit bis das Drehmoment
ML + 0.9(MH-ML) erreicht] wurden auch angegeben.
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Reißfestigkeit,
Reißdehnung
und Modul bei 100 Prozent Dehnung wurden unter Verwendung von ASTM
D 412-92ε an
Proben, die aus der Presshärtungs-
oder Nachhärtungsfolie
mit einem ASTM Schneidwerkzeug D geschnitten wurden, bestimmt. Die
Einheiten sind in Megapascal (MPa) angegeben.
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Der
Druckverformungsrest wurde nach ASTM 395–89 Verfahren B mit 0,139 Inch
(3, 5 mm) bestimmt. Nach der Nachhärtung wurden die O-Ringe für 70 Stunden
bei 200°C
komprimiert. Die Ergebnisse sind als Prozent angegeben.
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Die
folgenden oxalatblockierten Bisphenole wurden als Vernetzungsmittel
in den folgenden Beispielen verwendet. Beispiel
1 - Synthese von Oxalat A Bisphenol-AF-bis(ethyloxalat)
Z = Bisphenol-AF-Rest
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Ein
Rundkolben aus Glas wurde mit einem Rührstab, einem Rückflusskühler und
einem Thermometer ausgestattet. In den Kolben wurden 17 Gramm 4,4'-Hexafluorisopropylidene-diphenol (Bisphenol
AF), 100 ml Methylenchlorid und 14 ml Triethylamin eingetragen.
Die Reaktionslösung
wurde bei Raumtemperatur gerührt, bis
sich das Bisphenol AF gelöst
hatte. Fünfzehn
Gramm Ethyloxalylchlorid wurden langsam unter Rühren zu der Reaktionsmischung
zugegeben. Etwas weißer
Niederschlag wurde in der Lösung
sichtbar, der für
Ammoniumchlorid-Salz
gehalten wurde. Die Lösung
wurde für
2 – 3
Stunden gerührt.
Der weiße
Feststoff wurde filtriert und dann mit einer kleinen Menge Methylenchlorid
gewaschen. Das Filtrat und das gewaschene Methylenchlorid wurden
vereinigt und mit kaltem Wasser (4 × 150 ml) und 150 ml 0,3 N
HCl gewaschen und das gewaschene Filtrat übernacht über MgSO
4 getrocknet.
Das MgSO
4-Salz wurde filtriert und mit etwa
30 ml Methylenchlorid gewaschen. Das Lösemittel wurde in einem Rotatiosverdampfer
entfernt und der resultierende weiße Feststoff wurde unter Vakuum
weiter getrocknet, um 24,9 Gramm (92 Prozent Ausbeute) des erwarteten Produktes
zu ergeben.
1HNMR (400 MHz, CDCl
3), 7,45 (d, J = 36 Hz, 4H), 7,26 (d, J =
36 Hz, 4H), 4,43 (q, J = 18 Hz, 4H), 1,42 (t, J = 18 Hz, 6H),
19FNMR (376 Hz, CDCl
3), –64,4 (s,
6 F). Synthese
von Bisphenol-AF-Bisoxalylchlorid-Addukt (Bisphenol-AF-bisoxalylchlorid)
Z = Bisphenol-AF-Rest
-
Bisphenol
AF (50 Gramm, 148,8 mmol) und Dichlorethan (625 Gramm) wurden in
einen Kolben, der mit einer Fraktionierkolonne und einem mit einer
NaOH-Waschflasche
verbundenen Destillieraufsatz ausgestattet war, eingetragen. Stickstoff
wurde durch das Reaktionsgefäß hindurchperlen
gelassen. Dazu wurde Oxalylchlorid (145 Gramm, 1,141 mol) zugegeben.
Die Mischung wurde unter Rückfluss
erwärmt
(~ 90°C)
und alle Komponenten wurden gelöst.
Die Reaktion wurde bei dieser Temperatur für 6 Stunden unter Durchperlen von
N
2, um das HCl zu entfernen, durchgeführt. Als
die Reaktion abgeschlossen war, wurde das Durchperlen von N
2 gestoppt und das Lösemittel und rückständiges Oxalylchlorid
wurden abdestilliert. Dies resultierte in einer orangen Flüssigkeit,
die unter Vakuum weiter gestrippt wurde, wobei das Material zu diesem
Zeitpunkt kristallisierte. Das Produkt wurde isoliert 76,9 (100
Prozent Ausbeute).
1HNMR (500 MHz, CDCl
3), 7,50 (d, J = 34 Hz, 4H), 7,32 ppm (d,
J=36 Hz, 4H);
19F (470 MHz, CDCl
3), -64,324 ppm (S, 6 F). Beispiel
2 - Synthese von Oxalat B Bisphenol-AF-bis(propyloxalat)
Z = Bisphenol-AF-Rest
-
Ein
Rundkolben aus Glas wurde mit einem Rührstab, einem Rückflusskühler und
einem Thermometer ausgestattet. In den Kolben wurden Bisphenol-AF-bisoxalylchlorid
(10,0 Gramm, 19,3 mmol), 80 ml Methylenchlorid gegeben und die Lösung mit
einem Trockeneis/Isopropanol/Wasser- Bad auf –35°C abgekühlt. Zu der Lösung wurde
langsam trockenes n-Propanol (2,4 Gramm, 40 mmol) in 25 ml CH
2Cl
2 zugegeben. Nach
Abschluss der Zugabe wurde die Reaktion weiter für 1 Stunde bei –35°C und für 2 Stunden
bei Raumtemperatur ausgeführt.
Dann wurde die Reaktionslösung
konzentriert, um durch Destillation unter vermindertem Druck eine
viskose Flüssigkeit
zu ergeben und die viskose Flüssigkeit
wurde verfestigt, um 10,9 Gramm des erwarteten Produkts in einer
Ausbeute von 100 Prozent zu ergeben.
1HNMR
(500 MHz, CDCl
3), 7,40 (d, J = 36 Hz, 4H),
7,19 (d, J = 36 Hz), 4,23 (t, J = 18 Hz, 4H), 1,67 (6 Aufspaltungen,
J = 18 Hz, 4H), 0,8 ppm (t, J = 18 Hz, 6H), FNMR (470 MHz, CDCl
3), –64,
35 ppm (s, 6 F). Beispiel
3 - Synthese von Oxalat C Synthese
von Bisphenol-AF-oxalat-Oligomeren
Z = Bisphenol-AF-Rest
-
Bisphenol
AF (70 Gramm, 208 mmol) und Dichlorethan (509 Gramm) wurden in den
oben beschriebenen Reaktionskolben eingetragen. Zu der Lösung wurde
Oxalylchlorid (32,79 Gramm, 258,33 mmol) in 50 Gramm Dichlorethan
zugegeben. Die Reaktion wurde unter Durchperlen von N
2 bei
~ 80°C für ungefähr 7 Stunden
durchgeführt.
Dann wurde mehr Oxalylchlorid (1,35 Gramm, 10,82 mmol) zugegeben
und für
weitere 2,5 Stunden reagiert. Die Reaktion wurde weiter durchgeführt und
letztendlich fielen weiße
Feststoffe aus der Lösung
aus. Das Lösemittel
in einem Rotationsverdampfer abgezogen, mit Heptan gewaschen und
wieder getrocknet. Das Produkt war ein harter weißer Feststoff.
1HNMR (400 MHz, d-Aceton), 7,50 – 7,30 (m,
50H), 7,10 (m, 1,5H), 6,80 (m, 1,5H), 6,16 ppm (s, 1H),
19FNMR (376 MHz, d-Aceton), –63.44 (s,
5, 2 F) , -63,6 ppm (s, 0,8 F). Beispiel
4 - Synthese von Oxalat D Bisphenol-AF-bis(4-chlorphenyloxalat)
Z = Bisphenol-AF-Rest
-
Nach
dem oben beschriebenen Verfahren wurde Bisphenol-AF-bisoxalylchlorid (10,0 Gramm, 19,3 mmol)
in 80 ml Methylenchlorid mit 4-Chlorphenol (5,0 Gramm, 38 mmol)
in 20 ml Methylenchlorid bei –20°C zur Reaktion
gebracht. Nach der Zugabe wurde die Reaktionslösung übernacht unter Rückfluss
erwärmt.
Dann wurde die Reaktionsmischung konzentriert, um 13,3 Gramm des
gewünschten
Produkts (100 Prozent Ausbeute) zu ergeben.
1HNMR
(400 MHz, CDCl
3), 7,42 (d, J = 36 Hz, 4H),
7,26 (d, J = 36 Hz, 4H), 7,22 (d, J = 36 Hz, 4H), 7,16 ppm (d, J
= 36 Hz, 4H), FNMR (376 MHz, CDCl
3), –64,3 (s,
6 F). Beispiel
5 - Synthese von Oxalat E Bisphenol-AF-bis(phenyloxalat)
Z = Bisphenol-AF-Rest
-
Nach
dem oben beschriebenen Verfahren wurde Bisphenol-AF-bisoxalylchlorid (4,4 Gramm, 8,5 mmol)
in 60 ml Methylenchlorid mit Phenol (1,6 Gramm, 17,0 mmol) in 40
ml Methylenchlorid bei –40°C zur Reaktion
gebracht. Nach der Zugabe wurde die Reaktionslösung übernacht unter einer Stickstoffatmosphäre leicht
unter Rückfluss
kochen gelassen. Die Reaktionslösung
wurde konzentriert, um 5,4 Gramm des gewünschten Produkts in einer Ausbeute
von 100 Prozent zu ergeben.
1HNMR (500 MHz,
CDCl
3), 7,43 (d, J = 36 Hz, 4H), 7,39 (d,
J = 36 Hz, 4H), 7,23 (m, 6H), 7,20 ppm (d, J = 36 Hz, 4H), FNMR
(470 MHz, CDCl
3), –64.33 ppm (s, 6 F). Beispiel
6 - Synthese von Oxalat F Bisphenol-AF-bis(isopropyloxalat)
Z = Bisphenol-AF-Rest
-
Nach
dem oben beschriebenen Verfahren wurde Bisphenol-AF-bisoxalylchlorid (10,0 Gramm, 19,3 mmol)
in 80 ml Methylenchlorid mit einer Methylenchloridlösung, die
vorgetrocknetes Isopropanol (2,4 Gramm, 40 mmol) enthielt, zur Reaktion
gebracht, um das gewünschte
Produkt zu ergeben. 10,2 Gramm (94 Prozent)
1HNMR
(400 MHz, CDCl
3), 7,38 (d, J = 36 Hz, 4H),
7,18 (d, J = 36 Hz, 4H), 5,18 (7 Aufspaltungen, J = 28 Hz, 2H),
1,27 (d, J = 28 Hz, 12H), FNMR (376 MHz, CDCl
3), –64,37 ppm
(s, 6 F). Beispiel
7 - Synthese von Oxalat G Bisphenol-AF-bis(octyloxalat)
Z = Bisphenol-AF-Rest
-
Bisphenol-AF-bisoxalylchlorid
(10,2 Gramm, 19,72 mmol) wurden in Dichlorethan (23 Gramm) gelöst. n-Octanol
(5,14 Gramm, 39,53 mmol) wurde mit Dichlorethan (40 Gramm) gemischt.
Die Alkohollösung
wurde dann langsam unter Rühren
und Kühlen
zu dem Dichlorethan zugegeben. Die Temperatur wurde für 2 Stunden bei
10-15°C gehalten.
Die Reaktion wurde übernacht
bei Raumtemperatur fortschreiten gelassen. Das Produkt wurde durch
Rotationsverdampfung und weiter unter Vakuum erhalten, um 13,8 Gramm
(100 Prozent Ausbeute) einer leicht strohfarbenen viskosen Flüssigkeit
zu ergeben. 1HNMR (400 MHz, CDCl3), 7,45 (d, J = 36 Hz, 4H), 7,25 (d, J =
36 Hz, 4H), 4,38 (t, J = 18 Hz, 4H), 1,8 (Quintett, J = 18 Hz, 4H),
1,5–1,2
(m, 20H), 0,9 ppm (t, J = 18 Hz, 6H), 19FNMR
(376 MHz, CDCl3) –64.42 ppm (s, 6 F).
-
Die
folgenden Oniumkatalysatoren wurden in den nachstehenden Beispielen
verwendet: Onium A ist Tributyl(2-methoxy)propylphosphoniumchlorid.
Onium B ist Carboxylethyltributylphosphoniumchlorid.
-
Kautschuktyp
-
Im
Handel erhältliche
Fluoropolymerkautschuke wurden mit den oben hergestellten Verbindungen
und verschiedenen anderen Bestandteilen compoundiert und gehärtet. Die
Härtungsrheologie
und die physikalischen Eigenschaften der gehärteten Zusammensetzung wurden
dann bestimmt. Kautschuk A war ein Copolymer, das, sofern nicht
anderweitig angegeben, eine Mooney-Viskosität von 38 und nominale Gewichtsprozente
der polymerisierten Einheiten, die von 60 Gewichtsprozent Vinylidenfluorid
und 40 Gewichtsprozent Hexafluorpropen abstammen, aufweist. Kautschuk
B war ein Terpolymer mit nominalen Gewichtsprozenten der polymerisierten
Einheiten, die von 44,5 Gewichtsprozent Vinylidenfluorid, 31,2 Gewichtsprozent
Hexafluorpropen und 24,3 Gewichtsprozent Tetrafluorethylen abstammen,
und wies eine nominale Mooney-Viskosität von 75 auf. Einige Additive,
wie zum Beispiel Vulkanisationsmittel, sind in Mengen von Millimol
pro hundert Teile des Kautschuks (mmhr) aufgelistet. Andere Additive
sind in Gramm aufgelistet. Prozentuale Anteile sind in Gewichtsprozent,
sofern nicht anderweitig angegeben.
-
Tabelle
1 zeigt die Zusammensetzung der Beispiele 8–16. Eine Reihe (Beispiele
8–14)
oxalatblockierter Bisphenol-AF-Derivate wurde in gleichmolaren Mengen
des Kautschuks A compoundiert. Vergleichsbeispiel 1 verwendet ein
unblockiertes Bisphenol AF als eine Vergleichsprobe. Beispiel 15
und Vergleichsbeispiel 2 Zeigen die Auswirkung der Verwendung verschiedener
Oniumkatalysatoren.
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Die
Rheologiedaten in Tabelle 2 zeigen die Härtungskinetik für die Zusammensetzungen,
die oxalatblockierte Verbindungen enthalten, im Vergleich mit denen,
die unblockierte Bisphenolverbindungen enthalten. Die Daten zeigen,
dass die oxalatblockierten Verbindungen die Härtung der Fluoropolymerzusammensetzungen
bei geringeren Temperaturen verzögern
und dann den Zusammensetzungen erlauben, bei höheren Temperaturen zu härten.
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Vergleichsbeispiel
1 zeigt die Kinetik bei 150°C
einer Zusammensetzung unter Verwendung von Bisphenol AF als das
Vernetzungsmittel. Die Härtung
ist nach 3,2 Minuten (T90, Vergleichsbeispiel 1) im Wesentlichen
abgeschlossen. Im Gegensatz dazu zeigen die oxalatblockierten Verbindungen
(Beispiele 8–14),
dass die Härtungszeit
der Fluoropolymerzusammensetzung in Abhängigkeit von der verwendeten
speziellen oxalatblockierten Verbindung auf 22–58 Minuten verlängert werden
kann. Die Daten für
das maximale Drehmoment zeigen, dass die Oxalatverbindungen vergleichbare
Härtung
der Zusammensetzung verglichen mit Zusammensetzungen, die eine Bisphenol-AF-Vergleichsprobe enthalten,
bereitstellen. Die Rheologiedaten zeigen, dass eine völlige Härtung der
Zusammensetzungen der Erfindung in 2–4 Minuten bei 200°C erhalten
werden kann.
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Beispiele
15 und 16 und Vergleichsbeispiele 2 und 3 zeigen, dass ähnliche
Ergebnisse zu den oben beschriebenen unter Verwendung eines anderen
Katalysators und anderen Fluoropolymerkautschuks erhalten werden
können.
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Tabelle
3 zeigt die physikalischen Eigenschaften der Beispiele in Tabelle
1.
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-
-
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Tabelle
4 zeigt die Zusammensetzungen der Beispiele 17-20. Diese Experimente demonstrieren
die Auswirkung der Veränderung
des Verhältnisses
von Opiumsalz zu oxalatblockierter Verbindung für das ethyloxalatblockierte
Bisphenol. Die Rheologiedaten in Tabelle 5 zeigen, dass die oxalatblockierte
Verbindung die Härtung
der Zusammensetzung bei einer Temperatur von 150°C verzögert, jedoch eine schnelle
Härtung
der Zusammensetzung bei einer Temperatur von 200°C liefert.
-
-
Tabelle
5 zeigt die Rheologiedaten für
die in Tabelle 4 beschriebenen Proben.
-
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Tabelle
6 gibt die mechanischen Eigenschaften für Beispiel 20 und Vergleichsbeispiel
4 an. TABELLE
6
Synthese
von Bisphenol-A-Dioxalylchlorid-Derivat
Z = Bisphenol-A-Rest
-
Die
Reaktion wurde unter den oben für
die Herstellung von Bisphenol-AF-Bisoxalylchlorid-Addukt (Bisphenol-AF-bisoxalylchlorid)
beschriebenen Bedingungen ausgeführt.
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Bisphenol
A (40,2 Gramm, 176,09 mmol) und Dichlorethan (627 Gramm) wurden
in einen Reaktionskolben eingetragen und Oxalylchlorid (147,5 Gramm,
1.162 mmol) zugegeben. Die Reaktion wurde unter Rückfluss
erwärmt
(~100-110°C). Die Reaktionsmischung
wurde mit Stickstoff gespült
und für
3 Stunden 45 Minuten reagieren gelassen, wobei zu diesem Zeitpunkt
die Reaktion anhand von NMR-Analyse abgeschlossen aussieht. Zu diesem
Zeitpunkt wurden das Lösemittel
und überschüssiges Oxalylchlorid
mittels Destillation entfernt. Das Lösemittel wurde unter Verwendung
eines Rotationsverdampfers weiter entfernt, um 70,05 Gramm (104
Prozent Ausbeute) eines orangen kristallinen Feststoffs zu erhalten.
1HNMR (400 MHz, CDCl
3), 7,3
(d, J ~50 Hz, 4H), 7,15 (d, J ~ 50 Hz, 4H), 1,7 (s, 6 H). Beispiel
21 - Synthese von Oxalat H Bisphenol-A-bis(isopropyloxalat)
Z = Bisphenol-A-Rest
-
Wie
oben beschrieben wurde Bisphenol-A-bisoxalylchlorid (12,0 Gramm,
29,4 mmol) in 80 ml Methylenchlorid mit 15 ml Methylenchloridlösung, die
vorgetrocknetes Isopropanol (3,6 Gramm, 60 mmol) enthielt, zur Reaktion
gebracht, um das gewünschte
Produkt zu ergeben. 13,3 Gramm (99 Prozent)
1HNMR
(400 MHz, CDCl
3), 7,19 (d, J = 36 Hz, 4H),
7,02 (d, J = 36 Hz, 4H), 5,18 (7 Aufspaltungen, J = 28 Hz, 2H),
1,34 (d, J = 28 Hz, 12H). Beispiel
22 - Synthese von Oxalat I Bisphenol-A-bis(n-propyloxalat)
Z = Bisphenol-A-Rest
-
Wie
oben beschrieben wurde Bisphenol-A-bisoxalylchlorid (12,0 Gramm,
29,4 mmol) in 80 ml Methylenchlorid mit 15 ml Methylenchloridlösung, die
vorgetrocknetes n- Propanol
(3,6 Gramm, 60 mmol) enthielt, zur Reaktion gebracht, um das gewünschte Produkt
zu ergeben. 13,1 Gramm (98 Prozent)
1HNMR
(400 MHz, CDCl
3), 7,22 (d, J = 36 Hz, 4H),
7,08 (d, J = 36 Hz, 4H), 4,32 (t, J = 28 Hz, 4H), 1,80 (6 Aufspaltungen,
J = 28 Hz, 4H), 1,0 (t, J = 28 Hz, 6H). Beispiel
23 - Synthese von Oxalat J Bisphenol-A-bis(phenyloxalat)
Z = Bisphenol-A-Rest
-
Wie
oben beschrieben wurde Bisphenol-A-bisoxalylchlorid (12,5 Gramm,
30,6 mmol) in 80 ml Methylenchlorid mit 20 ml Methylenchloridlösung, die
Phenol (5,3 Gramm, 63,0 mmol) enthielt, zur Reaktion gebracht, um
das gewünschte
Produkt zu ergeben. 15,3 Gramm (99 Prozent) 1HNMR
(400 MHz, CDCl3), 7,39–7,12 (m, 18H).
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Tabelle
7 zeigt die Zusammensetzungen der Beispiele 24-26. Tabelle 8 zeigt die Rheologiedaten
für die
Beispiele 24–26
und Tabelle 9 zeigt die physikalischen Daten für die Beispiele 24–26.
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Verschiedene
Modifikationen und Änderungen
dieser Erfindung werden dem Fachmann deutlich werden, ohne von dem
Bereich und Gedanken der vorliegenden Erfindung abzuweichen, und
es sollte verstanden werden, dass diese Erfindung nicht unzulässigerweise
auf die veranschaulichenden Ausführungsformen,
die oben dargelegt werden, zu beschränken ist.