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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung eines Inhibitors für einen
Hedgehog-Signalweg
bei der Herstellung eines Medikaments für die Behandlung von Epithelzellhyperplasie,
Gewebefibrose, Entzündung
oder einer Immunstörung.
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Hintergrund
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In
vielen Geweben, wie etwa der Lunge und der Niere, kann eine chronische,
nicht abheilende Entzündung
zu einem Umbau führen,
bei dem sowohl Epithelzellhyperplasie als auch Fibrose stattfinden.
Zusätzlich kommt
es zu einer begleitenden Infiltration einkerniger Zellen an lokalen
Stellen der Entzündung
und der Induktion von Immunreaktionen gegen Auto-Antigene. Eine ähnliche Pathologie wird auch
bei der chronischen Abstoßung
transplantierter Organe beobachtet. Allgemein sind diese Erkrankungen
klinisch schwer zu behandeln, wie dies bei chronischer, obstruktiver
Lungenerkrankung gut zu beobachten ist, bei der die momentane pharmakologische
Behandlung von begrenzter Wirkung ist. Daher wird die Fähigkeit,
diese Fehlregulation von epithelialen Reparaturprozessen zu kontrollieren,
welche Anti-Selbst-Immunantworten
und Gewebeumbau befördern,
einen bedeutenden klinischen Einfluss haben.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
Bildung von Epitheloberflächen
und die Regulation des epithelialen Zellwachstums scheinen zwischen
den Arten hochgradig konserviert zu sein. Kürzliche Studien der Entwicklungsbiologie
haben die Bedeutung der epithelialen Zellwachstumsfaktorgene Shh
und Wnt 1 und der TGF-β-Superfamilienmitglieder
BMP4 und BMP7 gezeigt. Diese Genprodukte spielen nicht nur eine
wichtige Rolle bei epithelialem Zellwachstum in der Entwicklung,
sondern auch bei der Gewebe-Musterbildung. Die letztere erfordert
die koordinierte und zeitliche Regulierung von Zelldifferenzierungsprogrammen.
Während
der Entwicklung reagieren Zellen auf Wachstumsfaktoren, die sich
in ihrer Umgebung befinden, und es ist die Interpretation dieser
verschiedenen Wachstumsfaktor-Signalwege, die bestimmen wird, welches
Differenzierungsprogramm eingeleitet wird. Derzeit ist wenig über den
Beitrag dieser Gene bei der Gewebeumordnung und Fibrose bekannt,
die bei chronischer Entzündung
beobachtet werden, obwohl man BMP eine Beteiligung bei der Fibrose
bei Knochenerkrankung zugeschrieben hat. Wir haben beobachtet, dass
es bei erkrankter Lunge zu einer gesteigerten Expression des Gens
patched kommt, das am Hedgehog-Signal beteiligt ist. Wir haben ferner
festgestellt, dass die intratracheale Zufuhr von Plasmid-DNA für das Hedgehog-Gen
zur Entwicklung von Epithelzellhyperplasie, Gewebefibrose und der
Infiltration durch einkernige Zellen führt. Die Pathologie ist derjenigen ähnlich,
die bei interstitieller Lungenerkrankung beobachtet wird.
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Wir
schlagen vor, dass Antagonisten von Komponenten des Hedgehog-Signals
und/oder Antagonisten von Komponenten des Hedgehog-Signalwegs Erkrankungen
wie Epithelzellhyperplasie, Gewebefibrose und chronische Entzündung verhindern
und/oder beheben könnten
und ebenso die Transplantatabstoßung verhindern könnten.
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Aspekte der
Erfindung
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Bei
einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung einer
therapeutisch wirksamen Menge eines Antagonisten für eine Komponente
des Signalwegs eines Hedgehog-Familienmitglieds
bei der Herstellung eines Medikaments für die Behandlung von Epithelzellhyperplasie,
Gewebefibrose, Entzündung oder
einer Immunstörung
bereitgestellt.
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Anders
ausgedrückt,
stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung eines Antagonisten
für eine Komponente
des Signalswegs eines Hedgehog-Familienmitglieds bei der Herstellung
eines Medikaments für die
Behandlung von Epithelzellhyperplasie, Gewebefibrose, Entzündung oder
einer Immunerkrankung bereit.
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Bei
einer Ausführungsform
ist das Hedgehog-Familienmitglied Sonic Hedgehog, Indian Hedgehog oder
Desert Hedgehog.
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Bei
einer Ausführungsform
ist der Signalweg, der ein Ziel des Hedgehog-Signals ist, ein BMP-Signalweg
oder ein Wnt-Signalweg.
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Bei
einer Ausführungsform
ist der Antagonist HIP, Cyclopamin, Fzb, Cerberus, WIF-1, Xnr-3,
Noggin, Chordin, Gremlin oder Follistatin oder ein Derivat, ein
Fragment, eine Variante, ein Nachahmer, ein Homologes oder ein Analoges
davon.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
ist der Antagonist ein Antikörper
gegen eine Komponente des Hedgehog-Signalwegs.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
ist der Antagonist selbst ein Bestandteil des Hedgehog-Signalwegs.
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Vorzugsweise
betrifft die Verwendung der vorliegenden Erfindung die Behandlung
der Lungenhyperplasie oder der Lungenfibrose.
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Bevorzugter
betrifft die Verwendung der vorliegenden Erfindung die Behandlung
von Schocklunge; chronischen obstruktiven Atemwegserkrankungen,
einschließlich
Asthma, Emphysem und chronischer Bronchitis; Atelektase; berufsbedingten
Lungenerkrankungen, einschließlich
Silikose; Überempfindlichkeitserkrankungen
der Lunge, einschließlich Überempfindlichkeitslungenentzündung; idiopathischen
interstitiellen Lungenerkrankungen, einschließlich idiopathischer pulmonaler
Fibrose, Lungenentzündung,
einschließlich
herkömmlicher
interstitieller Lungenentzündung,
desquamativer interstitieller Lungenentzündung und akuter interstitieller
Lungenentzündung;
und pleuraler Fibrose.
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Bei
einer Ausführungsform
ist die Immunerkrankung eine Autoimmunerkrankung oder eine Transplantatabstoßung.
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In
spezifischerer Form kann die Autoimmunerkrankung Thyroiditis, Insulitis,
Multiple Sklerose, Iridocyclitis, Uveitis, Orchitis, Hepatitis,
Addison-Krankheit, Myasthenia gravis, rheumatoide Arthritis und
Lupus erythematodes sein.
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Bei
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Zusammensetzung
zur Verwendung bei der Behandlung von Epithelzellhyperplasie, Gewebefibrose,
Entzündung,
Krebs oder einer Immunerkrankung bereit, wobei diese Zusammensetzung
eine therapeutisch wirksame Menge eines Antagonisten eines Hedgehog-Signalwegs
oder eines Antagonisten eines Ziel-Signalwegs des Hedgehog-Signals
und einen pharmazeutisch akzeptablen Träger, Hilfsstoff oder ein Verdünnungsmittel
umfasst.
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Verschiedene
bevorzugte Merkmale und Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden nun mittels nicht einschränkender
Beispiele und unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen
beschrieben, von denen:
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1 eine
schematische Darstellung des HH-Signals zeigt;
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2 eine
schematische Darstellung eines Bestandteils des HH-Signals zeigt;
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3 eine
schematische Darstellung des Wnt-Signals zeigt;
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4 das
Plasmid SPC-SV40 zeigt;
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5 das
Plasmid SPC-Shh zeigt;
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6 die
Ergebnisse von Beispiel 2 zeigt;
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7–9 die
Ergebnisse von Beispiel 3 zeigen;
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10 die
Ergebnisse von Beispiel 4 zeigt;
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11 die
Ergebnisse von Beispiel 5 zeigt;
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12 die
Ergebnisse von Beispiel 6 zeigt;
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13 die
Ergebnisse von Beispiel 7 zeigt;
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14 die
Ergebnisse von Beispiel 8 zeigt;
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15 die
Ergebnisse von Beispiel 9 zeigt;
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16 die
Ergebnisse von Beispiel 12 zeigt;
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17 die
Ergebnisse von Beispiel 13 zeigt.
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Zur
Erleichterung der Bezugnahme wird unten eine Zusammenfassung der
begleitenden Sequenzliste gegeben:
- SEQ ID NO:1
zeigt die abgeleitete Aminosäuresequenz
von Maus-SHH, und SEQ ID NO:2 zeigt die zugehörige Nukleinsäuresequenz;
- SEQ ID NO:3 zeigt die abgeleitete Aminosäuresequenz von Maus-Dvl-1,
und SEQ ID NO:4 zeigt die zugehörige
Nukleinsäuresequenz;
- SEQ ID NO:5 zeigt die abgeleitete Aminosäuresequenz von Maus-HIP, und
SEQ ID NO:6 zeigt die zugehörige Nukleinsäuresequenz;
und
- SEQ ID NO:7 zeigt die abgeleitete Aminosäuresequenz von Maus-WIF-1,
und SEQ ID NO:8 zeigt die zugehörige
Nukleinsäuresequenz.
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Proteine der
Hedgehog-Familie
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Alle
mehrzelligen Organismen benötigen
Zellkommunikation, um Wachstum und Differenzierung im Embryo zu
regulieren. Eine Strategie hierfür
besteht darin, abgegrenzte Organisatorzentren zu etablieren, die Signale
aussenden, um die Zellproliferation und die Festlegung des Zellschicksals
koordiniert zu kontrollieren. Das hedgehog (hh)-Gen wurde ursprünglich über den
Segmentpolaritäts-Phänotyp identifiziert,
der durch dessen Mutation bei Drosophila erzeugt wird. Gene der
hh-Familie sind inzwischen aus verschiedenen Vertebraten-Spezies, einschließlich Maus,
Huhn, Zebrafisch, Ratte, Xenopus und Mensch isoliert worden. Diese
Gene scheinen nicht nur ein hohes Maß struktureller Homologie sowohl
innerhalb einer Art als auch zwischen den Arten zu zeigen, sondern
zeigen zusätzlich
einige bemerkenswerte Ähnlichkeiten
hinsichtlich der Funktionsweisen, die sie bei verschiedenen embryonalen
Prozessen zeigen. Bei Vertebraten ist Sonic hedgehog (Shh) ein Schlüsselsignal
in verschiedenen Signal-sendenden Zentren. Es gibt bei zwei weitere
Säuger-HH-Mitglieder:
Indian hedgehog (Ihh) und Desert hedgehog (Dhh).
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Eine
Zusammenfassung der verschiedenen hedgehog-Gene ist in der folgenden
Tabelle 1 angegeben:
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Die
Klassifizierung von Genen verschiedener Arten basiert auf dem Vergleich
des Expressionsmusters und der Aminosäuresequenz. Von allen Vertebraten-Proteinen
ist DHH gegenüber
Drosophila HH am ähnlichsten
(51% Identität über die
gesamte Länge
des prozessierten Proteins). Die Aminosäureidentität bei SHH beträgt 93% zwischen
Maus und Mensch, 84% zwischen Maus und Huhn, 78% zwischen Maus und
Xenopus und 68% zwischen Maus und Zebrafisch. Der innerhalb der
Art vorgenommene Vergleich bei der Maus ergibt 58-63% Identität bei paarweiser
Kombination zwischen SHH, IHH und DHH. Der zwischen den Arten vorgenommene
Vergleich zwischen Maus und Xenopus zeigt die höchsten Identitäten zwischen
IHH und XBHH (70%) und DHH und XCHH (64%).
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Die
verschiedenen Hedgehog-Proteine bestehen aus einem Signalpeptid
mit einer hochgradig konservierten N-terminalen Region und einer
stärker
abweichenden C-terminalen Domäne.
Es versteht sich, dass die biologisch aktiven Hedgehog-Peptide aus
einem größeren Vorläuferprotein
gebildet werden. Zusätzlich
zur Abspaltung der Signalsequenz bei dem sekretorischen Weg durchlaufen
die Hedgehog-Vorläuferproteine
eine interne autoproteolytische Spaltung. Diese Selbstspaltung erzeugt
ein N-terminales Peptid (etwa 19 kDa) und ein C-terminates Peptid
(etwa 26–28
kDa). Es ist dieses N-terminale Peptid, das für die über kurze und lange Distanz
reichenden Hedgehog-Signalaktivitäten bei Drosophila und Vertebraten
notwendig ist. Das N-terminale Peptid bleibt eng mit der Oberfläche der
Zellen verbunden, in denen es synthetisiert wurde, während das C-terminale
Peptid frei diffundieren kann.
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Signalweg
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1 zeigt
eine Darstellung eines Hedgehog-Signalwegs mit besonderem Bezug
auf die Signalweitergabe bei Vertebraten.
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Epithelzellen
können
den Homöodomänen-Transkriptionsfaktor
engrailed(en) exprimieren und das Hedgehog-Protein, das aus veranschaulichenden
Gründen
in der Figur als Shh dargestellt ist, sekretieren. Wir haben beobachtet,
dass En eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung des Überlebens
von Lymphozyten im peripheren Immunsystem spielt.
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In
den Zielzellen wird das HH-Signal durch zwei Transmembranproteine
vermittelt: Patched (Ptc), das strukturelle Ähnlichkeiten mit Kanal- und
Transporterproteinen besitzt, und Smoothened (Smo), ein Sieben-Transmembran-Protein ähnlich den
G-Protein-gekoppelten Rezeptoren und dem Wingless-Rezeptor Frizzeled
(unten beschrieben). Smo ist ein konstitutiver Aktivator der HH-Zielgene.
Seine Aktivität
wird normalerweise von Ptc unterdrückt, und diese Repression wird
durch die Bindung von HH an Ptc aufgehoben. Dementsprechend erlaubt
die Bindung von HH an Ptc eine Signaltransduktion, die zur Aktivierung
des Transkriptionsfaktors Gli führt,
der sich im Kern der Zielzellen befindet.
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Das
Signal erreicht Gli durch den zytoplasmatischen Komplex, der gebildet
wird zwischen (1) der Serin/Threonin-Kinase Fused (Fu), (2) Suppressor
of Fused (SU(Fu)); und (3) Costal2 (Cos2). Das durch diesen Komplex
vermittelte Signal kann durch die cAMP-abhängige Proteinkinase A (PKA)
inhibiert werden (siehe 2).
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Gli
wirkt ein auf die Zielgene Wingless (Wnt) und die BMP/Aktivin-Wachstumsfaktoren.
Sowohl Wnt als auch BMP werden in die Extrazellulärflüssigkeit
sekretiert, um an ihre Rezeptoren zu binden. Dieser Prozess ist
in 1 schematisch dargestellt.
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Eine
Zusammenfassung und ein Vergleich der Komponenten des Hedgehog-Signalwegs
sind in der folgenden Tabelle 2 angegeben:
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Die
Nomenklatur kann hier in austauschbarer Weise verwendet werden.
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Weitere
Informationen über
das durch Hedgehog vermittelte Signal sind in den folgenden Artikeln
zu finden: Ingham; Chuang und McMahon; Pepicelli et al; und Hammerschmidt
et al.
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BMP-Signalweg
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„Bone morphogenetic
Proteins" (BMPs,
Proteine der Knochenmorphogenese) sind multifunktionale Zytokine,
die Mitglieder der Superfamilie des Transformierenden Wachstumsfaktors-β (TGF-β) darstellen.
Sie regulieren die Zellproliferation, Zelldifferenzierung und die
Apoptose verschiedener Zelltypen. Die Aktivitäten der BMPs werden extrazellulär durch
die BMP-bindenden Proteine Noggin, Chordin, Gremlin, Cerberus und Xnr-3
reguliert. Es ist herausgefunden worden, dass die BMPs die Neurogenese
in einem Frühstadium
der Entwicklung blockieren, was jedoch durch lösliche Faktoren, z.B. Noggin
und Chordin, aufgehoben werden kann, die extrazellulär sekretiert
werden und an die BMPs binden und diese neutralisieren und sie somit
davon abhalten, ihre Rezeptoren zu aktivieren. Zusätzlich kann
das Signal durch BMP-Rezeptoren die Expression des Notch-Liganden
Delta inhibieren, wofür
wir vor kurzem eine wichtige Rolle bei der Regulierung peripherer
Immunantworten gezeigt haben. Der Notch-Signalweg wird in unserer
internationalen Patentveröffentlichung
WO 98/20142 diskutiert.
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BMPs
binden an zwei verschiedene Typen von Serin-Threonin-Kinase-Rezeptoren,
Typ I und Typ II. Im Fall der Typ I-Rezeptoren binden die BMPs an
BMP Typ IA-Rezeptor, BMP Typ I-B-Rezeptor
und Aktivin Typ I-Rezeptor. Im Fall der Typ II-Rezeptoren binden
die BMPs an BMP Typ II-Rezeptor, Aktivin Typ-II-Rezeptor und Aktivin
Typ IIB-Rezeptor. In den Rezeptor- Liganden-Komplexen phosphorylieren Typ
II-Rezeptoren Typ I-Rezeptoren in der GS-Domäne (reich an Glycin-, Serin-
und Threonin-Resten), um letztere zu aktivieren. Die aktivierten
Typ I-Rezeptoren
phosphorylieren die Smad-Familie, die die Signale vom Zytoplasma
in die Kerne weiterleitet. Smad1, Smad5 und möglicherweise MADH6 werden durch
BMP-Rezeptoren aktiviert, bilden heteromere Komplexe mit Smad4 und
bewegen sich in den Kern, wo sie die Transkription verschiedener Gene
aktivieren können.
Smad6 und Smad7 sind inhibitorische Smads und können als autokrine Abschaltsignale
fungieren. Das durch BMP induzierte Smad-Signal reguliert die Genexpression von
achaete/scute herab, die für
die Expression des Notch-Liganden
Delta benötigt
wird. Wie in Tabelle 2 oben angezeigt, ist Decapentaplegic (Dpp)
in Drosophila ein Homologes von Säuger-BMPs.
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Wingless/Wnt-Signalweg
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Wir
haben die Rolle der Fehlregulation des Wnt-Signalwegs bei interstitieller
Lungenerkrankung untersucht. Die Wnt-Gene sind Ziele des HH-Signalwegs,
und die Wnt-Proteine
sind sekretierte Wachstumsfaktoren, die an der Regulation der Epithelzellproliferation
und -Differenzierung in der Lunge während der Embryonalentwicklung
beteiligt sind. Wir schlagen vor, dass das Wnt-Signal auch während Prozessen
der Epithelzellreparatur in der Lunge heraufreguliert werden könnte.
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Dishevelled-1
(Dvl-1) ist das murine Homolog des Fliegengens Dsh und hat die Funktion,
Signale von dem Wnt-Rezeptor, Frizzled, an das Zytoplasma weiterzuleiten,
wo es die Kinaseaktivität
einer wohlbekannten Serin/Threonin-Kinase, GSK-3b, reguliert. Die Überexpression
von Dsh im Fliegenepithel führt
zur onkogenen Aktivierung des Epithels durch das zunehmende Wnt-Signal.
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Eine
Darstellung dieses Signalwegs ist in 3 gezeigt.
Wingless (Wg) in Drosophila und sein Vertebraten-Homologes, die
Wnt-Signalwege, regulieren die Zellproliferation. Wg und Wnt sind
sekretierte Wachstumsfaktoren, die an der Auslösung zellulärer Entscheidungen beteiligt
sind. Der Wg/Wnt-Ligand bindet an Rezeptormoleküle der Frizzled (Fz)-Familie,
um eine Signaltransduktionskaskade auszulösen, an der das zytoplasmatische
Protein Dishevelled (Dvl) beteiligt ist (Sussman DJ et al). Die
GenBank-Zugangsnummer für
die Dvl-1-cDNA ist U10115. Der in 3 dargestellte
Komplex liegt im Zytoplasma der Zielzellen vor. Allgemein blockiert
APC das Signal; in Gegenwart eines Signals von Wnt jedoch wird β-Catenin
freigesetzt und interagiert mit zwei Transkriptionsfaktoren, Lef-1/TCF-1,
was in Zielgenexpression resultiert. Die Zielgene von Wnt beinhalten
En und damit indirekt HH, c-myc und Cyclin D1. Es wird erkennbar
sein, dass das Notch-Signal ebenfalls durch den Wnt-Signalweg reguliert
wird, da festgestellt wurde, dass Dvl das Notch-Signal inhibiert.
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Inhibitoren
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Verbindungen,
die das Hedgehog-Signal
inhibieren oder blockieren (antagonisieren). Solche Verbindungen
können
so betrachtet werden, als hätten
sie den Effekt, die Expression von Hedgehog herunterzuregulieren.
Praktischer Weise werden derartige Verbindungen hier als Inhibitoren
oder Antagonisten bezeichnet.
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Die
Erfindung richtet sich auch auf Mutationen, die in einem Verlust
der normalen Funktion der Regulatoren des Hedgehog-Signalwegs oder
von Regulatoren eines Signalwegs, der Ziel des Hedgehog-Signalwegs
ist, resultieren, etwa bei menschlichen Krankheitszuständen, bei
denen eine Infiltration durch Lymphozyten erfolgt oder ein Versagen
eines Kontrollpunkts des Zellzyklus beteiligt ist. Eine Gentherapie
zur Wiederherstellung solcher regulatorischer Aktivität wäre daher
bei der Behandlung dieser Krankheitszustände angezeigt. Alternativ wird
in Erwägung
gezogen, dass die Verhinderung der Expression oder die Inhibition
der Aktivität
von derartigen Signalwegen bei der Behandlung solcher Krankheitszustände nützlich sein
kann. Es versteht sich, dass Antisense-Therapie oder Gentherapie
angewendet werden können,
um solche Signalwege negativ zu regulieren.
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Es
sind Antagonisten für
jede Komponente des Signalwegs identifiziert worden. Diese können wie
folgt in Tabelle 3 zusammengefasst werden:
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HIP
(für Hedgehog-interagierendes
Protein) ist ein Membran-Glykoprotein, das wenigstens an alle drei Säuger-Hedgehog-Proteine
bindet, und zwar mit einer Affinität, die derjenigen von Ptc vergleichbar
ist. HIP scheint das Hedgehog-Signal als Ergebnis der Bindung an
Hedgehog-Proteine abzuschwächen.
Eine solche negativ regulierende Rückkopplungsschleife könnte auch
dazu dienen, die Antwort auf ein beliebiges Hedgehog-Signal zu modulieren.
Die Genbank-Zugangsnummer für
HIP ist AF116865.
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Veratrum-Alkaloide
und distale Inhibitoren der Cholesterin-Biosynthese sind seit mehr
als 30 Jahren als starke Teratogene untersucht worden, die dazu
in der Lage sind, Zyklopie und andere Geburtsdefekte zu induzieren.
Es ist auch gezeigt worden, dass diese Verbindungen in spezifischer
Weise den Shh-Signalweg blockieren (Cooper et an. Ein Beispiel für ein solches
Veratrum-Alkaloid ist Cyclopamin (11-Deoxojervin), ein aus der Wüstenpflanze
Veratrum californicum isoliertes Steroid (Coventry et al).
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Frezzled
ist ein sekretierter Antagonist des Wnt-Signals. Frezzled enthält eine
Domäne,
die der putativen Wnt-Bindungsregion der Frizzled-Familie von Transmembran-Rezeptoren ähnlich ist,
jedoch fehlen ihm sämtliche
der Transmembran-Domänen,
was in einem putativ sekretierten, Wnt-bindenden Protein resultiert. Die
GenBank-Zugangsnummern für
die Frezzled-cDNA-Sequenzen aus Xenopus, Maus und Mensch sind U68059,
U68058, bzw. U68057.
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Cerberus
ist ein sekretiertes Protein, und es ist herausgefunden worden,
dass es ein Antagonist der Wnt- und BMP-Signalwege ist. Die GenBank-Zugangsnummer
für Xenopus
Cerberus-cDNA ist U64831.
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WIF-1
(Wnt-inhibitorischer Faktor 1) ist ein sekretiertes Protein, das
an Wnt-Proteine bindet und deren Aktivitäten inhibiert. Die GenBank-Zugangsnummern
für WIF-1
sind: Mensch, AF122922; Maus, AF122923; Xenopus, AF122924; und Zebrafisch,
AF122925.
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Noggin
und Chordin binden an BMPs und verhindern dadurch die Aktivierung
von deren Signalkaskade.
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Gremlin
ist ein sekretiertes Protein, und es ist herausgefunden worden,
dass es ein Antagonist der Wnt- und BMP-Signalwege ist. Die Genbank-Zugangsnummern
für die
Gremlin-cDNA sind:
Xenopus, AF045798; Huhn, AF045799; Mensch AF045800; und Maus, AF045801.
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Für Xnr-3
ist herausgefunden worden, dass es ein Antagonist der BMP-Signalwege
ist.
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Für Follistatin
ist herausgefunden worden, dass es andere Aspekte der BMP-Aktivität inhibiert
und dass es ebenso als ein Activin-bindendes Protein fungiert.
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Es
wird ebenso erkennbar sein, dass der Antagonist selbst ein Bestandteil
des Hedgehog-Signalwegs sein
kann. Beispiele für
solche Antagonisten beinhalten die negativen Regulatoren des HH-Signals:
Ptc, Cos2 und PKA.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird von PKA Gebrauch gemacht. PKA ist in die Mechanismen der HH-Signaltransduktion
einbezogen worden, da es die Wirkung hat, HH-Zielgene in Imaginalscheiben-Zellen,
die Ci exprimieren, zu reprimieren. Die Wirkung von Ci als Transkriptions-Repressor
oder -Aktivator hängt
ab von der durch Hedgehog regulierten, PKA-abhängigen proteolytischen Prozessierung.
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Zyklisches
AMP (cAMP) ist ein Nukleotid, das in Reaktion auf die hormonelle
Stimulation von Zelloberflächen-Rezeptoren
aus ATP gebildet wird. cAMP fungiert als Signalmolekül, indem
es Kinase A aktiviert; es wird durch Phosphodiesterase (PDE) zu
AMP hydrolysiert. Die cAMP-Spiegel
beeinflussen die Spaltung von Cubitus und die Spiegel von TGF-β. In spezifischer
Weise fallen die TGF-β-Spiegel
beim Anstieg der cAMP-Spiegel ab, und dies wird beispielsweise Fibrose
beeinflussen. Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird
von cAMP-Modifikatoren Gebrauch gemacht. Solche Modifikatoren beinhalten
PDE-Inhibitoren und beta-Agonisten, wie etwa beta-adrenerge Agonisten.
Es ist beispielsweise herausgefunden worden, dass die Transkription
von ptc 1 durch Mittel induziert werden kann, die den cAMP-Signaltransduktionsweg
aktivieren.
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Antisense-Nukleinsäuren (bevorzugt
10 bis 20 Basenpaar-Oligonukleotide), die dazu in der Lage sind, spezifisch
an Expressionskontroll-Sequenzen oder an RNA zu binden, werden in
die Zellen eingeführt
(z.B. durch einen viralen Vektor oder ein kolloidales Dispersionssystem
wie etwa ein Liposom). Die Antisense-Nukleinsäure bindet an die Zielsequenz
in der Zelle und verhindert die Transkription oder die Translation
der Zielsequenz. Phosphothioat- und Methylphosphat-Antisense-Oligonukleotide
werden besonders für
die therapeutische Verwendung der Erfindung in Betracht gezogen.
Die Antisense-Oligonukleotide können
weiterhin durch poly-L-Lysin, Transferrin-Polylysin oder Cholesterin-Reste
an ihren 5'-Enden
modifiziert werden.
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Ebenfalls
einbezogen in die vorliegende Erfindung sind Antikörper-Produkte
(z.B. monoklonale und polyklonale Antikörper, einzelkettige Antikörper, chimäre Antikörper, „CDR-graftet" Antikörper und
Antigen-bindende Fragmente hiervon) und andere Bindeproteine (wie etwa
solche, die in den obigen Tests identifiziert werden). Bindeproteine
können
unter Verwendung von isolierten natürlichen oder rekombinanten
Enzymen entwickelt werden. Die Bindeproteine sind wiederum nützlich,
um rekombinante und natürlich
vorkommende Enzyme zu reinigen und um Zellen zu identifizieren,
die diese Enzyme produzieren. Tests für die Detektion und Quantifizierung
von Proteinen in Zellen und in Fluiden können eine einzelne Antikörpersubstanz
oder multiple Antikörpersubstanzen
in einem „Sandwich"-Testformat beinhalten,
um eine zytologische Analyse der HH-Proteinspiegel durchzuführen. Die
Bindeproteine sind weiterhin von deutlichem Nutzen zum Modulieren
(d.h. zum Blockieren, Inhibieren oder Stimulieren) von Interaktionen.
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Antikörper können durch
die Verabreichung von Polypeptiden oder Epitop-enthaltenden Fragmenten an
ein Tier, für
gewöhnlich
ein Kaninchen, unter Verwendung von Routine-Protokollen erzeugt werden. Beispiele
für solche
Techniken beinhalten diejenigen von Köhler und Milstein.
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Allgemeiner
ausgedrückt,
kann der Antagonist ausgewählt
werden aus Polypeptiden und Fragmenten hiervon, linearen Peptiden,
zyklischen Peptiden, synthetischen und natürlichen Verbindungen einschließlich niedermolekularer
organischer oder anorganischer Verbindungen. Die Antagonisten können aus
einem biologischen Material, wie etwa aus einer Komponente der extrazellulären Matrix,
abgeleitet sein.
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Polypeptidsubstanzen,
wie etwa Noggin oder Chordin, können
aus Säugerzellen
gereinigt, durch rekombinante Expression in geeigneten Wirtszellen
oder kommerziell erhalten werden. Alternativ können Nukleinsäurekonstrukte,
die diese Polypeptide codieren, durch Transfektion unter Verwendung
von Standard-Techniken oder durch virale Infektion/Transduktion
eingeführt
werden.
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Inhibitoren
zur Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung können
praktischerweise unter Verwendung eines geeigneten Screening-Verfahrens
identifiziert werden.
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Ein
Test zur Identifizierung solcher Inhibitoren kann die Immobilisierung
einer Komponente des relevanten Signalwegs, z.B. von HH, oder einem
Testprotein beinhalten, was den nicht immobilisierten Bindungspartner
detektierbar markiert, sowie weiterhin die gemeinsame Inkubation
der Bindungspartner und die Bestimmung der Menge der gebundenen
Markierung. Die gebundene Markierung zeigt an, dass das Testprotein mit
der Komponente interagiert.
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Ein
weiterer Testtyp zur Identifizierung von Inhibitoren beinhaltet
die Immobilisierung einer Komponente des Signalwegs, z.B. von HH
oder einem Fragment hiervon, an einem festen Träger, der mit einem Fluoreszenzmittel
beschichtet (oder imprägniert)
ist, die Markierung eines Testproteins mit einer Verbindung, die
dazu befähigt
ist, das Fluoreszenzmittel anzuregen, das In-Kontakt-Bringen der
immobilisierten Komponente mit dem markierten Testprotein, die Detektion
von Lichtemission durch das Fluoreszenzmittel und die Identifizierung
von interagierenden Proteinen als Testproteinen, was zur Lichtemission
durch das Fluoreszenzmittel führt.
Alternativ kann das putative interagierende Protein immobilisiert
und die Komponente in dem Test markiert werden.
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Darüber hinaus
können
solche Assays zur Identifizierung von Inhibitoren beinhalten: die
Transformation oder Transfektion geeigneter Wirtszellen mit einem
DNA-Konstrukt umfassend ein Reporter-Gen unter der Kontrolle eines
Promotors, der durch einen Transkriptionsfaktor mit einer DNA-bindenden
Domäne
und einer Aktivierungsdomäne
reguliert wird; in den Wirtszellen erfolgende Expression einer ersten
Hybrid-DNA-Sequenz, codierend eine erste Fusion eines Teils einer
Komponente oder einer vollständigen
Komponente des Signalwegs, z.B. HH, Wnt oder BMP, mit der DNA-bindenden
Domäne
oder der aktivierenden Domäne
des Transkriptionsfaktors; in den Wirtszellen erfolgende Expression
einer zweiten Hybrid-DNA-Sequenz,
codierend einen Teil eines Proteins oder das gesamte Protein, das
mit dieser Komponente interagiert in Kombination mit der DNA-bindenden
Domäne
oder der aktivierenden Domäne
des Transkriptionsfaktors, die jeweils nicht in der ersten Fusion
enthalten ist; Bewertung der Wirkung einer Testverbindung auf die
Interaktion zwischen der Komponente und dem damit interagierenden
Protein durch Detektion der Bindung des interagierenden Proteins
mit der Komponente in einer bestimmten Wirtszelle durch Messung
der Produktion des Reporter-Genprodukts in der Wirtszelle in Anwesenheit
oder Abwesenheit der Testverbindung; und Identifizierung der modulierenden
Verbindungen als denjenigen Testverbindungen, die die Produktion
des Reporter-Genprodukts im Vergleich zu dessen Produktion in Abwesenheit
der modulierenden Verbindung verändern.
Derzeit bevorzugt zur Verwendung in dem Test sind der LexA-Promotor
zum Antreiben der Expression des Reporter-Gens, das LacZ-Reporter-Gen,
ein Transkriptionsfaktor, der die lexA-DNA-Bindungsdomäne und die
GAL4-transaktivierende Domäne
umfasst, sowie Hefe als Wirtszellen.
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Bei
einer bestimmten Ausführungsform,
die im Hinblick auf das Hedgehog-Signal beschrieben ist, wird die
geeignete Wirtszelle mit einem DNA-Konstrukt transformiert oder
transfiziert, das ein Reporter-Gen unter der Kontrolle des Ptc-Promotors
umfasst; dann erfolgt in diesen Zellen die Expression einer DNA-Sequenz,
die Hedgehog codiert; weiterhin wird die Wirkung einer Testverbindung
auf die Interaktion zwischen HH und dem Ptc-Promotor in einer bestimmten
Wirtszelle durch Messung der Produktion des Reporter-Genprodukts
in der Wirtszelle in Abwesenheit und Anwesenheit der Testverbindung
bewertet; hierbei werden Inhibitoren als diejenigen Testverbindungen
identifiziert, die die Produktion des Reporter-Genprodukts im Vergleich zu dessen Produktion
in Abwesenheit der Testverbindung vermindern.
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Kombinatorische
Bibliotheken, Peptide und Peptid-Nachahmer, definierte chemische
Einheiten, Oligonukleotide und Naturprodukt-Bibliotheken können bei
solchen Tests auf ihre Aktivität
als Inhibitoren durchgetestet werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung von Derivaten,
Varianten, Fragmenten, Analogen, Homologen und Nachahmern dieser
oben genannten Inhibitoren, einschließlich solcher, die unter Verwendung
der Testverfahren identifizierbar sind.
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Der
Begriff „Derivat", wie er hier im
Bezug auf die Polypeptide der vorliegenden Erfindung verwendet wird,
beinhaltet jede beliebige Substitution, Variation, Modifikation,
Austausch, Deletion hierbei, oder die Addition eines (oder mehrerer)
Aminosäurereste
von oder an die Sequenz, vorausgesetzt, dass das resultierende Protein,
etc. die Fähigkeit
besitzt, antagonistisch auf den Ablauf des Signalwegs einzuwirken.
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Der
Begriff „Variante", wie er hier im
Bezug auf die Polypeptide der vorliegenden Erfindung verwendet wird,
beinhaltet jede beliebige Substitution, Variation, Modifikation,
Austausch, Deletion hierbei, oder die Addition eines (oder mehrerer)
Aminosäurereste
von oder an die Sequenz, vorausgesetzt, dass das resultierende Protein,
etc. die Fähigkeit
besitzt, antagonistisch auf den Ablauf des Signalwegs einzuwirken.
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Der
Begriff „Fragment", wie er hier im
Bezug auf die Polypeptide der vorliegenden Erfindung verwendet wird,
beinhaltet ein abweichendes Polypeptid, das eine Aminosäuresequenz
besitzt, die als Teil, jedoch nicht im Bezug auf die Gesamtheit
der Aminosäuresequenz
dem vorstehend genannten Polypeptid vollständig entspricht und das die
Fähigkeit
besitzt, antagonistisch auf den Ablauf des Signalweges einzuwirken.
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Der
Begriff „Analoges", wie er hier im
Bezug auf die Polypeptide der vorliegenden Erfindung verwendet wird,
beinhaltet jedweden peptidischen Nachahmer, d.h. eine chemische
Verbindung, die die Fähigkeit
besitzt, dem Ablauf des Signalwegs in einer ähnlichen Weise wie das Stammpolypeptid
entgegenzuwirken.
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Der
Begriff „Homologes", wie er hier im
Bezug auf die Polypeptide der vorliegenden Erfindung verwendet wird,
beinhaltet ein Polypeptid, das den gleichen evolutionären Ursprung
besitzt wie das zugrunde liegende Polypeptid, vorausgesetzt, dass
es die Fähigkeit
besitzt, dem Ablauf des Signalwegs entgegenzuwirken.
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Der
Begriff „Nachahmer", wie er hier im
Bezug auf die Inhibitoren der vorliegenden Erfindung verwendet wird,
beinhaltet eine Verbindung, die ebenfalls die Fähigkeit besitzt, dem Ablauf
des Signalwegs in einer ähnlichen
Weise wie die Stammverbindung entgegenzuwirken.
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Spezifischer
ausgedrückt,
deckt der Begriff „Homologes" Identität im Bezug
auf Struktur und/oder Funktion ab, unter der Voraussetzung, dass
das Expressionsprodukt der resultierenden Nukleotidsequenz die inhibitorische
Aktivität
besitzt. Im Hinblick auf Sequenzidentität (d.h. Ähnlichkeit) liegt vorzugsweise
eine Sequenzidentität
von wenigstens 75%, bevorzugter von wenigstens 85%, noch bevorzugter
von wenigstens 90% vor. Wiederum bevorzugter ist die Sequenzidentität wenigstens
95%, noch bevorzugter wenigstens 98%. Diese Begriffe umfassen auch
allelische Variationen der Sequenzen.
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Die
Sequenzidentität
im Hinblick auf die Sequenzen kann durch einen einfachen „Augapfel"-Vergleich (d.h.
einen strengen Vergleich) von einer beliebigen oder von mehreren
der Sequenzen mit einer anderen Sequenz bestimmt werden, um zu sehen,
ob diese andere Sequenz eine z.B. wenigstens 75% Sequenzidentität mit der/den
Sequenzen) aufweist.
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Die
relative Sequenzidentität
kann auch über
kommerziell erhältliche
Computerprogramme bestimmt werden, die die prozentuale Identität zwischen
zwei oder mehr Sequenzen unter Verwendung eines beliebigen geeigneten
Algorithmus zur Identitätsbestimmung,
z.B. unter Verwendung von voreingestellten Parametern (Default-Parametern), berechnen
können.
Ein typisches Beispiel für
ein solches Computer-Programm ist CLUSTAL. Vorteilhafter Weise wird
der BLAST-Algorithmus verwendet, wobei die Parameter auf Default-Werte
gesetzt sind. Der BLAST-Algorithmus wird detailliert unter http://www.ncbi.nih.gov/BLAST/blast_help.html
beschrieben, was hier durch Referenz in Bezug genommen wird. Die
wie folgt definierten Suchparameter können in vorteilhafter Weise
auf die definierten Default-Parameter eingestellt werden.
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Vorteilhafter
Weise bezieht sich „weitgehende
Identität" bei der Bestimmung über BLAST
auf Sequenzen, die mit einem Erwartungswert (EXPECT value) von wenigstens
etwa 7 übereinstimmen,
bevorzugt von wenigstens etwa 9 und am bevorzugtesten von 10 oder
mehr.
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Der
voreingestellte Schwellenwert für
den EXPECT-Wert bei der BLAST-Suche ist üblicher Weise 10.
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BLAST
(Basic Local Alignment Search Tool) ist der heuristische Such-Algorithmus,
der von den Programmen blastp, blastn, blastx, tblastn und tblastx
verwendet wird; diese Programme schreiben ihren Ergebnissen Signifikanz
zu, wobei sie die statistischen Verfahren von Karlin und Altschul
(siehe http://www.ncbi.nih.gov/BLAST/blast_help.html) mit einigen
wenigen Verbesserungen verwenden. Die BLAST-Programme wurden für die Suche
nach Sequenzähnlichkeit
entworfen, z.B. um Homologe zu einer Such-Sequenz zu identifizieren.
Für eine
Diskussion der Grundlagen der Ähnlichkeitssuche
bei Sequenz-Datenbanken wird auf Altschul et al (1994) Nature Genetics
6:119–129
verwiesen.
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Die
fünf unter
http://www.ncbi.nlm.nih.gov verfügbaren
BLAST-Programme führen
die folgenden Aufgaben durch:
- blastp – vergleicht eine Aminosäure-Suchsequenz
mit einer Proteinsequenz-Datenbank.
- blastn – vergleicht
eine Nukleotid-Suchsequenz mit einer Nukleotidsequenz-Datenbank.
- blastx – vergleicht
die exakten Translationsprodukte einer Nukleotid-Suchsequenz (beide
Stränge)
in den sechs Leserastern mit einer Proteinsequenz-Datenbank.
- tblastn – vergleicht
eine Protein-Suchsequenz mit einer Nukleotidsequenz-Datenbank, die
dynamisch in alle sechs Leseraster (beide Stränge) translatiert wird.
- tblastx – vergleicht
die in den sechs Leserastern durchgeführten Translationen einer Nukleotid-Suchsequenz mit
den in den sechs Leserastern durchgeführten Translationen einer Nukleotidsequenz-Datenbank.
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BLAST
verwendet die folgenden Suchparameter:
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HISTOGRAM – zeigt
ein Histogramm der Treffer für
jede Suche an; Voreinstellung ist „ja" (siehe Parameter H im BLAST Handbuch).
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DESCRIPTIONS – Begrenzt
die Anzahl der Kurzbeschreibungen angezeigter passender Sequenzen auf
die eingestellte Zahl; voreingestellter Grenzwert ist 100 Beschreibungen
(siehe Parameter V auf der Handbuchseite).
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EXPECT – Schwellenwert
der statistischen Signifikanz für
die Anzeige von Treffern im Bezug auf Datenbanksequenzen; der voreingestellte
Wert ist 10, d.h. man erwartet, dass sich gemäß dem stochastischen Modell
von Karlin und Altschul (1990) 10 Treffer alleine durch Zufall ergeben.
Wenn die statistische Signifikanz, die einem Treffer zugeschrieben
wird, größer als
der EXPECT-Schwellenwert ist, so wird der Treffer nicht angezeigt.
Niedrigere EXPECT-Schwellenwerte
sind stringenter, d.h. führen
zu einer geringeren Aussicht auf angezeigte Treffer. Bruchwerte
werden akzeptiert (siehe Parameter E im BLAST-Handbuch).
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CUTOFF – Ausschlusswert
für die
Anzeige hohe Trefferzahlen aufweisender Segment-Paare („high-scoring segment pairs", HSPs). Der voreingestellte
Wert wird ausgehend von dem EXPECT-Wert (siehe oben) berechnet.
Für eine
Datenbanksequenz werden HSPs nur dann angezeigt, wenn die ihnen
zugeordnete statistische Signifikanz wenigstens ebenso groß ist, wie
die Signifikanz, die einem einzelnen HSP zugeordnet würde, das
eine Trefferrate gleichwertig dem CUTOFF-Wert besitzt. Höhere CUTOFF-Werte
sind stringenter, d.h. führen
zu einer geringeren Chance, dass Treffer angezeigt werden (siehe
Parameter S im BLAST-Handbuch). Typischer Weise können Signifikanz-Ausschlusswerte
im Bezug auf die Verwendung von EXPECT intuitiver gehandhabt werden.
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ALIGNMENTS – Begrenzt
die Datenbanksequenzen hinsichtlich der festgelegten Zahl, für die die hochgradig übereinstimmenden
Segmentpaare (HSPs) angezeigt werden sollen; die voreingestellte
Begrenzung ist 50. Wenn mehr Datenbanksequenzen dem statistischen
Signifikanz-Schwellenwert zur Anzeige (siehe EXPECT und CUTOFF)
entsprechen, werden nur die Treffer angezeigt, denen die größte statistische
Signifikanz zugeschrieben wird (siehe Parameter B im BLAST-Handbuch).
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MATRIX – Spezifiziert
eine alternative Rechenmatrix für
BLASTP, BLASTX, TBLASTN und TBLASTX. Die voreingestellte Matrix
ist BLOSUM62 (Henikoff & Henikoff,
1992). Die gültigen
alternativen Auswahlmöglichkeiten
beinhalten: PAM40, PAM120, PAM250 und IDENTITY. Für BLASTN
sind keine alternativen Rechenmatrizes verfügbar; eine Spezifizierung der
MATRIX-Vorgabe in
BLASTN-Abfragen ergibt eine Fehlermeldung.
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STRAND – Beschränkt eine
TBLASTN-Suche auf nur den oberen oder unteren Strang der Datenbanksequenzen;
oder beschränkt
eine BLASTN-, BLASTX- oder TBLASTX-Suche alleine auf Leseraster
im oberen oder unteren Strang der Suchsequenz.
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FILTER – Zeigt
Segmente der Suchsequenz auf, die eine geringe Komplexität der Zusammensetzung besitzen,
wie es durch das Programm SEG von Wootton & Federhen (1993) Computers and Chemistry
17: 149–163
festgelegt ist, oder Segmente, die aus in kurzer Periodizität folgenden
internen Wiederholungssequenzen bestehen, wie dies durch das Programm
XNU von Claverie & States
(1993) Computers and Chemistry 17: 191–201 festgelegt ist, oder bei
BLASTN, durch das Programm DUST von Tatusov und Lipman (siehe http://www.ncbi.nlm.nih.gov).
Das Filtern kann statistisch signifikante, aber biologisch uninteressante
Angaben aus dem BLAST-Bericht entfernen (z.B. Treffer für häufig vorkommende
saure, basische oder Prolin-reiche Regionen) und damit eine Beschränkung auf
die biologisch interessanteren Regionen der Suchsequenz für die spezifische
Paarung mit Datenbanksequenzen vornehmen.
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Von
einem Filterprogramm gefundene niedrigkomplexe Sequenzen werden
in der Nukleotidsequenz unter Verwendung des Buchstaben „N" (z.B. „NNNNNNNNNNNNN") und in Proteinsequenzen
unter Verwendung des Buchstaben „X" (z.B. „XXXXXXXXX") ersetzt.
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Die
Filterung wird nur auf die Suchsequenz (oder deren Translationsprodukte)
angewendet, nicht jedoch auf Datenbank-Sequenzen. Die voreingestellte
Filterung ist DUST bei BLASTN und SEG bei anderen Programmen.
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Es
ist keineswegs ungewöhnlich,
dass eine Maskierung durch SEG, XNU oder beide erfolgt, wenn dies auf
Sequenzen aus SWISS-PROT angewendet wird; es sollte daher nicht
erwartet werden, dass das Filtern stets eine Wirkung zeigt. Weiterhin
können
in einigen Fällen
Sequenzen in ihrer Gesamtheit maskiert werden, was anzeigt, dass
die statistische Signifikanz jedes angezeigten Treffers gegen die
nicht mit einem Filter belegte Suchsequenz mit Vorsicht zu genießen ist.
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NCBI-gi – Bewirkt
die Anzeige von NCBI gi-Identifikatoren in der Ausgabe, zusätzlich zu
der Zugangsnummer und/oder dem Namen des Lokus.
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Am
bevorzugtesten werden Sequenzvergleiche unter Verwendung des einfachen
BLAST-Suchalgorithmus
durchgeführt,
der unter http://www.ncbi.nlm.nih.gov/BLAST zur Verfügung steht.
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Andere
Computerprogramm-Verfahren zur Bestimmung der Identität und der Ähnlichkeit
zwischen den beiden Sequenzen beinhalten, ohne hierauf beschränkt zu sein,
das GCG-Programmpaket
(Devereux et al 1984 Nucleic Acids Research 12: 387) sowie FASTA
(Atschul et al 1990 J Molec Biol 403–410).
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Bei
einigen Aspekten der vorliegenden Erfindung werden keine Lückeneinschränkungen
verwendet, wenn die Sequenzidentität bestimmt wird.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch die Verwendung von Nukleotidsequenzen,
die komplementär zu
den hier gezeigten Sequenzen sind, oder die Verwendung eines beliebigen
Fragments oder Derivats davon. Wenn die Sequenz komplementär zu einem
Fragment hiervon ist, dann kann diese Sequenz als Sonde verwendet
werden, um entsprechende Promotorsequenzen in anderen Organismen
zu identifizieren.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch die Verwendung von Nukleotidsequenzen,
die dazu befähigt sind,
mit den hier dargestellten Sequenzen zu hybridisieren oder die Verwendung
eines beliebigen Fragments oder Derivats hiervon.
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Hybridisierung
bedeutet einen „Prozess,
durch den ein Strang einer Nukleinsäure sich mittels Basenpaarung
mit einem komplementären
Strang verbindet" (Coombs
J (1994) Dictionary of Biotechnology, Stockton Press, New York NY)
und bezieht sich ebenso auf den Prozess der Vervielfältigung,
wie er in Techniken der Polymerasekettenreaktion gemäß Beschreibung
in Dieffenbach CW und GS Dveksler (1995, PCR Primer, a Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor Press, Plainview NY) durchgeführt wird.
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Ebenfalls
eingeschlossen in den Schutzumfang der vorliegenden Erfindung ist
die Verwendung von Nukleotidsequenzen, die dazu in der Lage sind,
mit den hier dargestellten Nukleotidsequenzen unter Bedingungen
mittlerer bis maximaler Stringenz zu hybridisieren. Die Hybridisierungsbedingungen
basieren auf der Schmelztemperatur (Tm) des Nukleinsäurebindungskomplexes,
wie dies von Berger und Kimmel (1987, Guide to Molecular Cloning
Techniques, Methods in Enzymology, Band 152, Academic Press, San
Diego, CA) beschrieben ist und vermitteln eine definierte „Stringenz" gemäß folgender
Beschreibung.
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Die
maximale Stringenz ergibt sich typischerweise bei etwa Tm-5°C (5°C unter der
Tm der Sonde); hohe Stringenz bei etwa 5°C bis 10°C unterhalb von Tm; mittlere
Stringenz bei etwa 10°C
bis 20°C
unterhalb von Tm; und niedrige Stringenz bei etwa 20° bis 25°C unterhalb
von Tm. Wie Fachleuten ersichtlich sein wird, kann eine Hybridisierung
bei maximaler Stringenz dazu verwendet werden, um identische Nukleotidsequenzen zu
identifizieren oder zu detektieren, während eine Hybridisierung bei
mittlerer (oder niedriger) Stringenz dazu verwendet werden kann,
um ähnliche
oder verwandte Nukleotidsequenzen zu identifizieren oder zu detektieren.
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Bei
einem bevorzugten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung die
Verwendung von Nukleotidsequenzen, die mit den Nukleotidsequenzen
der vorliegenden Erfindung unter stringenten Bedingungen hybridisieren
können
(z.B. bei 65°C
und 0,1 × SSC).
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch die Verwendung von Nukleotidsequenzen,
die dazu befähigt sind,
mit Sequenzen zu hybridisieren, die komplementär zu den hier dargestellten
Sequenzen sind, oder die Verwendung eines beliebigen Fragments oder
Derivats hiervon. Entsprechend umfasst die vorliegende Erfindung
die Verwendung von Nukleotidsequenzen, die komplementär zu Sequenzen
sind, die dazu in der Lage sind, mit den Sequenzen der vorliegenden
Erfindung zu hybridisieren. Diese Typen von Nukleotidsequenzen sind
Beispiele für
Nukleotidsequenz-Varianten.
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In
diesem Zusammenhang schließt
der Begriff „Variante" Sequenzen ein, die
komplementär
zu Sequenzen sind, die dazu befähigt
sind, mit den hier dargestellten Nukleotidsequenzen zu hybridisieren.
Bevorzugt jedoch schließt
der Begriff „Variante" Sequenzen ein, die
komplementär
zu Sequenzen sind, die dazu in der Lage sind, unter stringenten
Bedingungen (z.B. 65°C
und 0,1 × SSC
(1 × SSC
= 0,15 M NaCl, 0,015 M Na3-Citrat pH 7,0))
mit den hier dargestellten Nukleotidsequenzen zu hybridisieren.
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Transgene
Tiere
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Transgene
Tiere, die dazu in der Lage sind, wenigstens einen Antagonisten,
der für
die vorliegende Erfindung nutzbar ist, zu exprimieren oder überzuexprimieren,
sind beschrieben. Vorzugsweise exprimiert oder überexprimiert das Tier HIP,
Frezzled-1, Noggin (Ngg) und/oder WIF-1.
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Die
transgenen Tiere können
dazu in der Lage sein, wenigstens ein Polypeptid zu exprimieren
oder überzuexprimieren,
das eine Komponente des Hedgehog-Signalwegs ist oder eine Komponente
eines Signalwegs darstellt, der, wie etwa der Wnt- oder BMP-Signalweg,
ein Ziel des Hedgehog-Signalwegs ist. Vorzugsweise exprimiert oder überexprimiert
das Tier HH (bevorzugter Shh) und/oder Dvl-1.
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Das
transgene Tier ist typischerweise ein Vertebrat, bevorzugter ein
Nagetier, wie etwa eine Ratte oder eine Maus, schließt jedoch
auch andere Säuger,
wie etwa Mensch, Ziege, Schwein, Rind, etc., ein.
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Derartige
transgene Tiere sind nützlich
als Tiermodelle der Erkrankung und in Screening-Tests auf neue nützliche Verbindungen. Durch
spezifische Expression eines oder mehrerer Polypeptide gemäß obiger Definition
kann die Wirkung solcher Polypeptide auf die Krankheitsentwicklung
untersucht werden. Weiterhin können
Therapien, einschließlich
Gentherapie und verschiedener Wirkstoffe, bei transgenen Tieren
getestet werden. Verfahren für
die Herstellung transgener Tiere sind in der Technik bekannt. So
gibt es beispielsweise mehrere mögliche
Wege für
die Einführung
von Genen in Embryonen. Diese beinhalten (i) die direkte Transfektion
oder retrovirale Infektion embryonaler Stammzellen, gefolgt von
der Einführung
dieser Zellen in einen Embryo im Entwicklungsstadium der Blastozyste;
(ii) die retrovirale Infektion früher Embryonen; und (iii) die
direkte Mikroinjektion von DNA in Zygoten oder in frühe Embryonalzellen.
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Stabile
Zelllinien, die als Krankheitsmodelle für Testungen und Behandlung
nützlich
sind, werden ebenfalls beschrieben. Eine stabile Zelllinie wird
ein rekombinantes Gen oder Gene, hier auch als Transgene bezeichnet,
enthalten, die einen oder mehrere Inhibitoren oder Bestandteile
eines Hedgehog-Signalwegs codieren.
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Vorzugsweise
ist das Transgen HH (bevorzugter Shh), HIP, WIF-1, Fzb-1, Ngg und/oder
Dvl-1. Eine Zelllinie, die ein Transgen, wie hier beschrieben, enthält, wird
durch Einführen
des Transgens in eine ausgewählte
Zelllinie gemäß einer
oder mehrerer der Prozeduren, die in der Technik der Einführung von
Fremdgenen in eine Zelle bekannt sind, hergestellt.
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Wie
ebenfalls im Folgenden beschrieben, sind die Sequenzen, die die
Inhibitoren und Komponenten der Signalwege codieren, wie beschrieben,
operativ mit Kontrollsequenzen, einschließlich Promotoren/Enhancern
und anderen Expressionsregulationssignalen verbunden.
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Der
Promotor wird typischerweise ausgewählt aus Promotoren, die in
Säugerzellen
funktionell sind, obwohl auch prokaryotische Promotoren und Promotoren,
die in anderen eukaryotischen Zellen funktionell sind, verwendet
werden können.
Der Promotor wird typischerweise von Promotorsequenzen viraler oder
eukaryotischer Gene abgeleitet. Beispielsweise kann es ein Promotor
sein, der aus dem Genom einer Zelle stammt, in der die Expression
stattfinden soll. Im Hinblick auf eukaryotische Promotoren können dies
Promotoren sein, die in ubiquitärer
Weise funktionieren (wie etwa Promotoren von a-Actin, b-Actin, Tubulin)
oder, alternativ, in gewebespezifischer Weise aktiv sind (wie etwa
die Promotoren der Gene für
Pyruvat-Kinase). Gewebespezifische Promotoren, die spezifisch für Lymphozyten,
dendritische Zellen, Hautzellen, Gehirnzellen, Epithelzellen bzw.
Zellen des Auges sind, sind besonders bevorzugt, z.B. die Promotoren
von CD2, CD11c, Keratin 14, Wnt-1 und Rhodopsin.
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Vorzugsweise
wird der Epithelzell-Promotor SPC verwendet. Es können weiterhin
Promotoren sein, die auf spezifische Stimuli reagieren, z.B. Promotoren,
die Steroidhormon-Rezeptoren binden. Es können auch virale Promotoren
verwendet werden, z.B. der Promotor aus der langen terminalen Sequenzwiederholung
des murinen Moloney-Leukämievirus
(Moloney murine leukaemia virus long terminal repeat (MMLV LTR)-Promotor),
der Rous Sarkomavirus (RSV) LTR-Promotor oder der humane Cytomegalievirus
(CMV) IE-Promotor.
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Es
kann auch vorteilhaft sein, wenn die Promotoren induzierbar sind,
so dass die Expressionsstärken des
heterologen Gens während
der Lebensdauer der Zelle reguliert werden können. Induzierbar bedeutet, dass
die Expressionsniveaus, die unter Verwendung des Promotors erhalten
werden, reguliert werden können.
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Zusätzlich können sämtliche
dieser Promotoren durch die Hinzufügung weiterer regulatorischer
Sequenzen, z.B. Enhancer-Sequenzen, modifiziert werden. Es können auch
chimäre
Promotoren verwendet werden, die Sequenzelemente von zwei oder mehr
der oben beschriebenen, verschiedenen Promotoren enthalten können.
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Therapeutische
Anwendungen
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Wie
vorstehend angemerkt, kann eine Entzündung bei vielen Geweben, so
etwa bei Lunge und Niere, zu chronischen Erkrankungen führen. Beispielsweise
beinhaltet die chronische Lungenerkrankung die Gewebeumbildung in
Gegenwart entzündlicher
Zellen, wofür
Emphysem und interstitielle Lungenerkrankung (ILD) Beispiele sind.
Das erkrankte Gewebe geht mit einer Epithelzellhyperplasie einher,
die zu Fibrose und Vernarbung führt.
Es erfolgt eine begleitende Infiltration durch einkernige Zellen
an lokalen Stellen der Entzündung und
die Induktion von Immunantworten, die sich gegen Selbst-Antigene
richten. Eine ähnliche
Pathologie wird auch bei der chronischen Abstoßung von transplantiertem Gewebe,
einschließlich
transplantierter Organe, beobachtet.
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Hedgehog
ist wichtig bei der Regulierung von Wachstum und Differenzierung
epithelialer Zellen. Es besitzt eine Rolle bei der Bildung des Notochords,
der Gliedmaßen,
des Darmes, der Lunge, Haut, usw. Die Abzweigung bei der Morphogenese
erfolgt durch die Induktion von Wnt- und BMP-Wachstumsfaktoren. Hedgehog
bindet an seinen Rezeptor Ptc und an Smo. Mutationen können beim
Menschen zur autosomalen Erkrankung des Nevoid Basalzellenkarzinom-Syndroms
(NBCCS) führen,
das durch Abnormitäten
der Entwicklung und eine starke Prädisposition für verschiedene
Krebsarten, insbesondere den sehr häufigen Basalzellkarzinomen
(BCC), gekennzeichnet ist.
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BMPs
sind Mitglieder der TGF-β-Superfamilie.
Während
TGF-β-1
eine wohletablierte Rolle bei der Vermittlung der Lungenfibrose
hat, ist BMP-4 bislang nur eine Beteilung an fibrotischer Knochenerkrankung zugeschrieben
worden.
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Wir
stellen nun ein Medikament zur Behandlung von Epithelzellhyperplasie
und Fibrose, insbesondere in der Lunge und der Niere, bereit. Genauer
dargestellt, beinhalten Erkrankungen, die behandelt werden können, Schocklunge;
chronische obstruktive Atemwegsstörungen/chronische obstruktive
Lungenerkrankungen, einschließlich
Asthma, Emphysem und chronischer Bronchitis; Atelektase; berufsbedingte
Lungenerkrankungen, einschließlich
Silikose; Überempfindlichkeitserkrankungen
der Lunge, einschließlich Überempfindlichkeitslungenentzündung; idiopathische
interstitielle Lungenerkrankungen, einschließlich idiopathischer pulmonaler
Fibrose, herkömmlicher
interstitieller Lungenentzündung,
desquamativer interstitieller Lungenentzündung und akuter interstitieller
Lungenentzündung;
und pleurale Fibrose. Weitere Details über diese und die unten genannten
Krankheitszustände
sind im Merck Manual (17. Auflage), herausgegeben von den Merck
Research Laboratories, N.J., USA, zu finden.
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Die
vorliegende Erfindung ist auch nützlich
zur Behandlung von Immunstörungen
wie etwa Autoimmunerkrankungen oder Transplantatabstoßung, wie
etwa Allotransplantatabstoßung.
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Die
Beispiele für
Erkrankungen, die behandelt werden können, beinhalten eine Gruppe,
die üblicherweise
als Autoimmunerkrankungen bezeichnet werden. Das Spektrum der Autoimmunerkrankungen
reicht von organspezifischen Erkrankungen (wie etwa Thyroiditis,
Insulitis, Multipler Sklerose, Iridocyclitis, Uveitis, Orchitis,
Hepatitis, Addison-Krankheit, Myasthenia gravis) bis zu systemischen
Erkrankungen, wie etwa rheumatoider Arthritis oder Lupus erythematodes.
Andere Erkrankungen beinhalten Immunhyperreaktivität, wie etwa
allergische Reaktionen.
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Detaillierter
beinhalten organspezifische Autoimmunerkrankungen Multiple Sklerose,
Insulin-abhängigen
Diabetes mellitus, verschiedene Formen von Anämie (aplastisch, hämolytisch),
Autoimmun-Hepatitis, Thyroiditis, Insulitis, Iridocyclitis, Skleritis,
Uveitis, Orchitis, Myasthenia gravis, idiopathische, thrombozytopenische
Purpura, entzündliche
Darmerkrankungen (Crohn'sche
Erkrankung, Colitis ulcerosa).
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Systemische
Autoimmunerkrankungen beinhalten: Rheumatoide Arthritis, juvenile
Arthritis, Skleroderma und systemische Sklerose, Sjögren-Syndrom,
undifferenzierte Bindegewebskrankheit, Antiphospholipid-Syndrom,
verschiedene Formen der Vaskulitis (Polyarteritis nodosa, allergische
Granulomatose und Gefäßentzündung, Wegner'sche Granulomatose,
Kawasaki-Krankheit, Überempfindlichkeitsvaskulitis,
Henoch-Schoenlein-Purpura,
Behcet'sche Krankheit,
Takayasu-Arteritis, Riesenzellenarteritis, Thrombangiitis obliterans),
Lupus erythematodes, rheumatische Polymyalgie, essentielle (gemischte)
Cryoglobulinämie,
Psoriasis vulgaris und psoriatische Arthritis, diffuse Fasziitis
mit oder ohne Eosinophilie, Polymyositis und andere idiopathische
entzündliche
Myopathien, wiederkehrende Panniculitis, wiederkehrende Polychondritis,
lymphomatoide Granulomatose, Erythema nodosum, Spondylitis ankylopoetica,
Reiter-Syndrom, verschiedene Formen entzündlicher Dermatitis.
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Eine
umfangreichere Liste der Erkrankungen beinhaltet: unerwünschte Immunreaktionen
und Entzündung,
einschließlich
Arthritis und rheumatoider Arthritis, mit Überempfindlichkeit assoziierte
Entzündung,
allergische Reaktionen, Asthma, systemischer Lupus erythematodes,
Kollagenerkrankungen und andere Autoimmunerkrankungen, mit Arteriosklerose
assoziierte Entzündung,
Arteriosklerose, arteriosklerotische Herzerkrankung, Reperfusionsverletzung,
Herzstillstand, Myocardinfarkt, entzündliche Gefäßerkrankungen, Atemnotsyndrom
oder andere cardiopulmonale Erkrankungen, mit peptischem Geschwür assoziierte
Entzündung, Colitis
ulcerosa und andere Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts, Leberfibrose,
Leberzirrhose und andere Lebererkrankungen, Thyroiditis oder andere
Drüsenerkrankungen,
Glomerulonephritis oder andere renale und urologische Erkrankungen,
Otitis oder andere Halsnasenohren-Erkrankungen, Dermatitis oder andere
dermale Erkrankungen, periodontale Erkrankungen oder andere Zahnerkrankungen,
Orchitis oder Epididymoorchitis, Infertilität, Hodentrauma oder andere
Hodenerkrankungen mit Immunaspekten, Plazentafehlfunktion, Plazentainsuffizienz,
habituelle Fehlgeburt, Eklampsie, Prä-Eklampsie und andere Immun-
und/oder Entzündungsbezogene
gynäkologische
Erkrankungen, posteriore Uveitis, intermediäre Uveitis, anteriore Uveitis,
Konjunktivitis, Chorioretinitis, Uveoretinitis, optische Neuritis,
intraokulare Entzündung,
z.B. Retinitis oder zystoides Maculaödem, sympathische Ophthalmie,
Skleritis, Retinitis pigmentosa, Immun- und Entzündungskomponenten der degenerativen
Erkrankung des Augenhintergrunds, Entzündungskomponenten bei Augenverletzung,
infektionsbedingte Augenentzündung,
proliferative Vitreoretinopathien, akute ischämische optische Neuropathie,
exzessive Vernarbung, z.B. nach operativer Glaukomfiltration, Immun-
und/oder Entzündungsreaktionen gegen
Augenimplantate und andere Immun- und/oder Entzündungsbezogene Augenerkrankungen,
mit Autoimmunerkrankungen oder Autoimmunzuständen assoziierte Entzündung, Erkrankungen
sowohl des Zentralnervensystems (ZNS) als auch beliebiger anderer
Organe, bei denen eine Unterdrückung
von Immun- und/oder Entzündungsprozessen
sinnvoll wäre,
Parkinson-Erkrankung, Komplikationen und/oder Nebenwirkungen bei
der Behandlung der Parkinson-Erkrankung, mit AIDS in Zusammenhang
stehender Demenz-Komplex, HIV-bedingte Enzephalopathie, Devic-Syndrom,
Sydenham-Chorea,
Alzheimer-Erkrankung und andere degenerative Erkrankungen, Zustände oder
Erkrankungen des ZNS, Entzündungskomponenten
bei Schlaganfall, Post-Polio-Syndrom, Immun- und Entzündungskomponenten
psychiatrischer Erkrankungen, Myelitis, Enzephalitis, subakute sklerosierende
Panenzephalitis, Enzephalomyelitis, akute Neuropathie, subakute
Neuropathie, chronische Neuropathie, Guillaim-Barre-Syndrom, Sydenham-Chorea,
Myasthenia gravis, Pseudotumor cerebri, Down-Syndrom, Huntington-Krankheit,
amyotrophe Lateralsklerose, Entzündungskomponenten bei
ZNS-Quetschung oder ZNS-Verletzung oder bei Infektionen des ZNS,
Entzündungskomponenten
bei Muskelatrophien und -Dystrophien, und Immun- und Entzündungs-bezogene
Erkrankungen, Zustände
oder Störungen
des zentralen und peripheren Nervensystems, post-traumatische Entzündung, septischer
Schock, infektiöse
Erkrankungen, Entzündungskomplikationen
oder Nebenwirkungen bei Chirurgie und Organbehandlungen, Entzündungs-
und/oder Immunkomplikationen und Nebenwirkungen der Gentherapie,
z.B. infolge der Infektion durch einen viralen Träger, oder
mit AIDS assoziierte Entzündung.
Weitere Zielsetzungen sind z.B. die Unterdrückung oder Inhibition einer
humoralen und/oder zellulären
Immunantwort, die Behandlung oder Milderung proliferativer Monozyten- oder Leukozyten-Erkrankungen,
z.B. von Leukämie,
durch die Verminderung der Menge an Monozyten oder Lymphozyten,
die Verhinderung und/oder Behandlung der Transplantatabstoßung bei
der Transplantation natürlicher
oder künstlicher
Zellen, Gewebe und Organe, wie etwa Hornhaut, Knochenmark, Organe,
Linsen, Schrittmachern, natürlicher
oder künstlicher
Hautgewebe.
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Wir
haben nun herausgefunden, dass die Verwendung von Antagonisten des
Hedgehog-Signals
die oben genannten Erkrankungen verhindern und/oder deren Rückgang befördern kann.
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Vektoren, Wirtszellen,
Expression
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Vektoren,
die ein Polynukleotid beinhalten, das für die vorliegende Erfindung
nützlich
ist, werden ebenso beschrieben wie Wirtszellen, die genetisch mittels
solcher Vektoren erzeugt werden, sowie die Produktion von für die vorliegende
Erfindung nutzbaren Polypeptiden durch solche Techniken.
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Für die rekombinante
Produktion können
Wirtszellen genetisch hergestellt werden, um Expressionssysteme
oder Polynukleotide der Erfindung aufzunehmen. Die Einführung eines
Polynukleotids in die Wirtszelle kann durch Verfahren durchgeführt werden,
die in zahlreichen Labor-Standardhandbüchern, so etwa in Davis et
al. und in Sambrook et al., beschrieben sind; derartige Verfahren
sind z.B. die Calciumphosphat-Transfektion, die DEAE-Dextran vermittelte
Transfektion, Transvektion, Mikroinjektion, durch kationische Lipide
vermittelte Transfektion, Elektroporation, Transduktion, Transfektion
durch mechanische Verletzung („scrape
loading"), ballistische
Einführung
und Infektion.
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Repräsentative
Beispiele für
geeignete Wirte beinhalten Bakterienzellen, wie etwa Streptokokken,
Staphylokokken, E. coli, Streptomyces- und Bacillus subtilis -Zellen;
Pilzzellen, wie etwa Hefezellen und Aspergillus-Zellen; Insektenzellen,
wie etwa Drosophila S2- und Spodoptera Sf9-Zellen; tierische Zellen,
wie etwa CHO, COS, HeLa, C127, 3T3, BHK, 293 und Bowes-Melanomzellen;
und Pflanzenzellen.
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Es
kann eine große
Vielzahl von Expressionssystemen verwendet werden, um ein für die vorliegende Erfindung
nutzbares Polypeptid zu produzieren. Derartige Vektoren beinhalten
u.a. chromosomale, episomale und von Viren abgeleitete Vektoren,
so z.B. Vektoren, die von bakteriellen Plasmiden, Bakteriophagen,
Transposonen, Hefe-Episomen, Insertionselementen, chromosomalen
Hefeelementen, Viren, wie etwa Baculoviren, Papovaviren, so etwa
von SV40, Vacciniaviren, Adenoviren, Geflügelpockenviren, Pseudorabiesviren
und Retroviren abgeleitet sind und Vektoren, die aus Kombinationen
hiervon erhalten werden, wie etwa solchen, die aus genetischen Elementen
von Plasmiden und Bakteriophagen erzeugt werden, wie etwa Cosmide
und Phagemide. Die Expressionssystem-Konstrukte können Kontrollregionen
beinhalten, die die Expression bewirken und ebenso regulieren. Allgemein
kann jedes beliebige System oder jeder Vektor, der geeignet ist,
Polynukleotide aufrechtzuerhalten, weiterzugeben oder zu exprimieren
und/oder ein Polypeptid in einem Wirt zu exprimieren, für eine diesbezügliche Expression
verwendet werden. Die jeweilige DNA-Sequenz kann mittels einer beliebigen
Technik aus einer Vielzahl wohlbekannter und zur Routine gehörender Techniken
in das Expressionssystem eingesetzt werden. Beispiele für solche
Techniken sind z.B. die in Sambrook et al dargestellten Techniken.
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Für die Sekretion
des translatierten Proteins in das Lumen des endoplasmatischen Retikulums,
in den periplasmatischen Raum oder in die extrazelluläre Umgebung
können
geeignete Sekretionssignale in das exprimierte Polypeptid eingebaut
werden. Diese Signale können
im Bezug auf das Polypeptid endogen sein, oder es können heterologe
Signale sein.
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Polypeptide
der Erfindung können
aus rekombinanten Zellkulturen mittels wohlbekannter Verfahren gewonnen
und gereinigt werden; diese Verfahren beinhalten Ammoniumsulfat-
oder Ethanol-Präzipitation, Säure-Extraktion,
Anionen- oder Kationen-Austauschchromatographie, Phosphocellulose-Chromatographie, Chromatographie
auf Basis hydrophober Wechselwirkung, Affinitätschromatographie, Hydroxylapatit-Chromatographie
und Lektin-Chromatographie. Am bevorzugtesten wird Hochleistungsflüssigchromatographie
zur Reinigung verwendet. Es können
wohlbekannte Techniken zur Wiederherstellung der Faltung des Proteins verwendet
werden, um die aktive Konformation wiederherzustellen, wenn das
Polypeptid während
der Isolierung und/oder Reinigung denaturiert wird.
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Verfahren
der Verabreichung
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Bei
der vorliegenden Erfindung kann das Polynukleotid durch ein beliebiges
geeignetes Vehikel der Genübertragung
entweder ex vivo oder in vivo an eine Zielzellpopulation verabreicht
werden.
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Dies
beinhaltet, ohne hierauf beschränkt
zu sein, DNA, die in Lipid- oder Proteinkomplexen formuliert ist,
oder die als nackte DNA verabreicht wird, die Verabreichung über Injektion
oder biolistischem Weg, über Viren,
wie etwa Retroviren, Adenoviren, Herpesviren, Vacciniaviren und
Adeno-assoziierte Viren. Das Genübertragungs-Vehikel
kann von einem Durchschnittsfachmann der rekombinanten DNA-Technologie
und Genexpression erstellt werden, um das Fusionsprotein auf geeignetem
Niveau und mit der für
eine bestimmte Anwendung erforderlichen Zellspezifität zu exprimieren.
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Wie
in der Technik wohlbekannt ist, ist ein Vektor ein Werkzeug, das
den Transfer einer Einheit von einer Umgebung in eine andere erlaubt
oder erleichtert. In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung und in beispielhafter Weise ermöglichen
einige der bei den rekombinanten DNA-Techniken verwendeten Vektoren
die Übertragung
von Einheiten, wie etwa einem DNA-Segment (wie etwa einem heterologen
DNA-Segment, so etwa einem heterologen cDNA-Segment), in eine Zielzelle.
Optional kann der Vektor, sobald er sich in der Zielzelle befindet,
dann dazu dienen, die heterologe DNA in der Zelle aufrechtzuerhalten,
oder er kann als Element der DNA-Replikation dienen. Beispiele für in der
rekombinanten DNA-Technik verwendete Vektoren beinhalten Plasmide,
Chromosomen, künstliche
Chromosomen oder Viren.
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Der
Vektor kann mittels viraler oder nicht-viraler Techniken übertragen
werden.
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Nicht-virale
Zufuhrsysteme beinhalten, ohne hierauf beschränkt zu sein, Verfahren der
DNA-Transfektion. Hier beinhaltet die Transfektion einen Prozess
unter Verwendung eines nicht-viralen Vektors, um ein Gen auf eine
Säuger-Zielzelle
zu übertragen.
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Typische
Transfektionsmethoden beinhalten Elektroporation, DNA-Biolistik,
Lipidvermittelte Transfektion, Transfektion unter Verwendung kompaktierter
DNA, Liposomen, Immunliposomen, Lipofectin, Transfektions-Vermittlung
durch kationische Mittel, kationische flächige Amphiphile (CFAs), (Nature
Biotechnology 1996, 14:556), mehrwertige Kationen wie etwa Spermin,
kationische Lipide oder Polylysin., 1,2-Bis(oleoyloxy)-3-(trimethylammonio)propan
(DOTAP)-Cholesterinkomplexe (Wolff und Trubetskoy, 1998, Nature
Biotechnology 16:421) und Kombinationen hiervon.
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Virale Übertragungssysteme
beinhalten, ohne hierauf beschränkt
zu sein, Adenovirus-Vektoren,
Adeno-assoziierte virale (AAV)-Vektoren, Herpesvirus-Vektoren, Retrovirus-Vektoren,
Lentivirus-Vektoren oder Baculovirus-Vektoren.
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Beispiele
für Retroviren
beinhalten, ohne hierauf beschränkt
zu sein: murinen Leukämie-Virus (MLV), humanen
Immundefizienzvirus (HIV), den Virus der infektiösen Anämie des Pferdes (EIAV), den
Maus-Brusttumorvirus (MMTV), Rous-Sarkoma-Virus (RSV), Fujinami-Sarkoma-Virus (FuSV),
murinen Moloney-Leukämievirus
(Mo-MLV), FBR murinen Osteosarkomavirus (FBR MSV), murinen Moloney-Sarkomavirus (Mo-MSV),
murinen Abelson-Leukämievirus
(A-MLV), Vogel-Myelozytomatose-Virus 29 (MC29) und Vogel-Erythroblastose-Virus (AEV).
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Eine
detaillierte Liste von Retroviren ist in Coffin of al („Retroviruses" 1997 Cold Spring
Harbor Laboratory Press, Herausgeber: JM Coffin, SM Hughes, HE Varmus,
S. 758–763)
zu finden.
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Adenoviren
und Adeno-assoziierte Viren, die eine gute Spezifität für Epithelzellen
aufweisen, sind besonders bevorzugt.
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Andere
Beispiele für
Vektoren beinhalten Systeme zur Verabreichung ex vivo, die, ohne
hierauf beschränkt
zu sein, DNA-Transfektionsverfahren, wie etwa Elektroporation, DNA-Biolistik, Lipid-vermittelte Transfektion
und über
kompaktierte DNA vermittelte Transfektion beinhalten.
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Folglich
können
Nukleinsäurevektoren
gemäß obiger
Beschreibung dazu befähigt
sein, die Übertragung
bevorzugt bei den Zielzellen vorzunehmen. Im beispielhaften Fall
eines retroviralen Vektors kann das retrovirale Hüllprotein
dazu befähigt
sein, den Vektor zu einem bestimmten Zelltyp oder zu bestimmten
Zelltypen zu leiten. Zu diesem Zweck kann das Hüllprotein ein modifiziertes
Hüllprotein
sein, das dahingehend angepasst ist, eine spezifische Zielfähigkeit
aufzuweisen, oder es kann ein ausgewähltes Hüllprotein sein, das aus einer
anderen viralen oder retroviralen Quelle stammt und die gewünschte Zielfähigkeit
besitzt.
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Vorzugsweise
ist die Nukleinsäure
in einem Vektor operativ mit einer Expressionskontrollsequenz verbunden,
die dazu befähigt
ist, eine bevorzugte Expression des Fusionsproteins in der Zielzelle
zu bewirken. Die Expressionskontrollsequenz kann z.B. ein Promotor
oder Enhancer sein, der bevorzugt in bestimmten Zelltypen, einschließlich der
Zielzelle, aktiv ist, oder ein Promotor oder Enhancer, der bevorzugt
unter bestimmten Bedingungen aktiv ist.
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Der
Begriff „Promotor" wird im gebräuchlichen
Sinne der Technik verwendet und stellt z.B. eine RNA-Polymerase-Bindestelle
gemäß der Jacob-Monod-Theorie
der Genexpression dar.
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Der
Begriff „Enhancer" beinhaltet eine
DNA-Sequenz, die andere Proteinkomponenten des Transkriptionsinitiationskomplexes
bindet und somit die Initiation der Transkription, die von dem zugehörigen Promotor gesteuert
wird, erleichtert.
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Vorzugsweise
sind die Promotoren der vorliegenden Erfindung gewebespezifisch.
Dies bedeutet, dass sie dazu in der Lage sind, die Transkription
einer Nukleinsäure
in einem Gewebe anzutreiben, während
sie in anderen Gewebetypen weitgehend „still" bleiben. Ein besonders bevorzugter
Promotor ist der Epithelzellpromotor.
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Der
Begriff „gewebespezifisch" bezieht sich auf
einen Promotor, der in seiner Aktivität nicht auf einen einzigen
Gewebetyp beschränkt
sein muss, der aber nichtsdestoweniger insofern Selektivität zeigt,
als er in einer Gruppe von Geweben aktiv ist, während er in einer anderen Gruppe
weniger aktiv oder inaktiv sein kann.
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Verabreichung
-
Verbindungen,
die dazu befähigt
sind, den Signalweg einer Komponente der Hedgehog-Familie zu beeinflussen
und für
die therapeutische Anwendung vorgesehen sind, werden für die Verabreichung
an Patienten typischerweise mit einem pharmazeutisch akzeptablen
Träger
oder Verdünnungsmittel
formuliert, um eine pharmazeutische Zusammensetzung herzustellen.
Die Formulierung wird von der Natur der identifizierten Verbindung
und dem Weg der Verabreichung abhängen, kann jedoch typischerweise
für die
topische, parenterale, intramuskuläre, intravenöse, intraperitoneale,
auf intranasale Inhalation oder Lungeninhalation ausgerichtete, intradermale
oder intraartikuläre
Verabreichung formuliert werden. Die Verbindung kann in einer injizierbaren Form
verwendet werden. Sie kann daher mit jedem beliebigen Vehikel gemischt
werden, das für
eine injizierbare Formulierung pharmazeutisch akzeptabel ist, bevorzugt
für eine
direkte Injektion an der zu behandelnden Stelle, obwohl sie auch
systemisch verabreicht werden kann.
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Der
pharmazeutisch akzeptable Träger
oder das Verdünnungsmittel
können
beispielsweise sterile isotonische Kochsalzlösungen oder andere isotonische
Lösungen,
wie etwa Phosphat-gepufferte Saline, sein. Die Verbindungen der
vorliegenden Erfindung können
mit einem beliebigen bzw. mit beliebigen geeigneten Bindemittel(n),
Gleitstoff(en), Suspendiermittel(n), Beschichtungsmittel(n), Lösungsvermittler(n)
gemischt werden. Es ist außerdem
bevorzugt, die Verbindung in einer oral aktiven Form zu formulieren.
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Im
Allgemeinen wird eine therapeutisch wirksame tägliche orale oder intravenöse Dosis
der Verbindungen der Erfindung, einschließlich Verbindungen der Formel
(1) und ihrer Salze, wahrscheinlich im Bereich von 0,01 bis 50 mg/kg
Körpergewicht
des zu behandelnden Subjekts liegen, bevorzugt bei 0,1 bis 20 mg/kg. Die
Verbindungen der Formel (1) und ihre Salze können auch durch intravenöse Infusion
verabreicht werden, wobei die Dosis hier wahrscheinlich im Bereich
von 0,001–10
mg/kg/h liegen wird.
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Tabletten
oder Kapseln der Verbindung können,
so wie es passend ist, zu einem Zeitpunkt einfach, zweifach oder
in größerer Zahl
verabreicht werden. Es ist auch möglich, die Verbindungen in
Formulierungen mit lang anhaltender Freisetzung zu verabreichen.
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Typischer
Weise wird der Arzt die tatsächliche
Dosis bestimmen, die für
den jeweiligen Patienten am geeignetsten ist, wobei diese mit dem
Alter, Gewicht und der Reaktion des jeweiligen Patienten variieren
wird. Die obigen Dosierungen sind beispielhaft für den durchschnittlichen Fall.
Es kann natürlich
individuelle Umstände
geben, unter denen höhere
oder niedrigere Dosisbereiche bevorzugt sind, und auch diese liegen
im Schutzbereich der Erfindung.
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Alternativ
können
die Verbindungen der Erfindung durch Inhalation oder in Form eines
Zäpfchens
oder Pessars verabreicht werden, oder sie können topisch in Form einer
Lotion, Lösung,
Creme, Salbe oder als Stäubepuder
appliziert werden. Eine alternative Form der transdermalen Applikation
erfolgt über
die Verwendung eines Hautpflasters. Beispielsweise können die
Wirkstoffe in eine Creme gegeben werden, die aus einer wässrigen
Emulsion von Polyethylenglykolen oder flüssigem Paraffin besteht. Sie
können
weiterhin, bei einer Konzentration zwischen 1 und 10 Gewichts-%,
in eine Salbe gegeben werden, die aus einer Basis aus weißem Wachs
oder weißem
Weichparaffin, zusammen mit den entsprechend benötigten Stabilisatoren und Konservierungsstoffen,
besteht.
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Bei
einigen Anwendungen sollten die Zusammensetzungen bevorzugt oral
verabreicht werden, z.B. in Form von Tabletten, enthaltend Hilfsstoffe
wie Stärke
oder Laktose, oder als Kapseln oder kugelige Zubereitungen entweder
alleine oder im Gemisch mit Hilfsstoffen, oder in Form von Elixieren,
Lösungen
oder Suspensionen, die Geschmacks- oder Farbstoffe enthalten.
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Die
Zusammensetzungen (ebenso wie die Verbindungen alleine) können auch
parenteral injiziert werden, z.B. intrakavernös, intravenös, intramuskulär oder subkutan.
In diesem Fall werden die Zusammensetzungen einen geeigneten Träger oder
ein Verdünnungsmittel
enthalten.
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Für die parenterale
Verabreichung werden die Zusammensetzungen am besten in Form einer
sterilen wässrigen
Lösung
verwendet, die andere Substanzen enthalten kann, z.B. eine hinreichende
Menge an Salzen oder Monosacchariden, um die Lösung im Bezug auf das Blut
isotonisch zu machen.
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Für die bukkale
oder sublinguale Verabreichung können
die Zusammensetzungen in Form von Tabletten oder Lutschtabletten
bzw. Pastillen verabreicht werden, deren Formulierung in herkömmlicher
Weise erfolgen kann.
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Für die orale,
parenterale, bukkale und sublinguale Verabreichung an Subjekte (wie
etwa Patienten) kann der Tagesdosis-Spiegel der Verbindungen der
vorliegenden Erfindung und ihrer pharmazeutisch akzeptablen Salze
und Solvate typischerweise von 10 bis 500 mg (in einer Dosis oder
in aufgeteilten Dosen) liegen. Somit können Tabletten oder Kapseln
für ihre
einfache oder zwei- oder mehrfache Verabreichung zu einem Zeitpunkt
beispielhaft 5 bis 100 mg an Wirkstoff enthalten, so wie es günstig ist.
Wie oben angezeigt, wird der Arzt die tatsächliche Dosis bestimmen, die
für einen
individuellen Patienten am geeignetsten ist, wobei diese mit dem
Alter, Gewicht und der Reaktion des jeweiligen Patienten variieren
wird. Es ist anzumerken, dass die oben genannten Dosierungen zwar
beispielhaft für
den Durchschnittsfall sind, es aber natürlich individuelle Umstände geben
kann, bei denen höhere
oder niedrigere Dosisbereiche bevorzugt sind, und dass solche Dosisbereiche
im Schutzumfang dieser Erfindung liegen.
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Die
beschriebenen Verabreichungswege und Dosierungen sind nur als Richtlinie
gedacht, da ein fachkundiger Anwender dazu in der Lage sein wird,
problemlos den optimalen Verabreichungsweg und die optimale Dosierung
für einen
bestimmten Patienten, in Abhängigkeit
beispielsweise vom Alter, Gewicht und dem Zustand des Patienten,
zu bestimmen.
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Der
Begriff „Behandlung" oder „Therapie", wie er hier verwendet
wird, ist so zu verstehen, dass er auch diagnostische und prophylaktische
Anwendungen einschließt.
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Die
Verwendung der vorliegenden Erfindung erstreckt sich sowohl auch
humanmedizinische als auch auf veterinärmedizinische Anwendungen.
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Wie
hier verwendet, kann man annehmen, dass die Begriffe „Protein", „Polypeptid" und „Peptid" synonyme Bedeutung
haben, wobei „Protein" lediglich deshalb
in einem allgemeinen Sinne verwendet wird, um eine relativ gesehen
längere
Aminosäuresequenz
zu bezeichnen als diejenige, die in einem Polypeptid vorliegt, und „Polypeptid" kann allein deshalb
in allgemeinem Sinne verwendet werden, um eine relativ längere Aminosäuresequenz
zu bezeichnen, als sie in einem Peptid vorliegt. Allgemein werden
wir uns, allein zur Erleichterung der Bezugnahme, auf den Begriff „Polypeptid" beziehen.
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Die
Erfindung wird nun in weiterem Detail und unter Bezugnahme auf die
folgenden, nicht einschränkenden
Beispiele beschrieben:
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Beispiel 1: Konstruktion
des SPC-Shh-Expressionsplasmids
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Der
in 5 gezeigte SPC-Maus-Shh-Vektor wurde aus einem
Stamm-Expressionsvektor
konstruiert, der wie folgt hergestellt wurde. Der in 4 gezeigte
Stammvektor enthält
ein pUC18-Rückgrat
mit einem Ampicillin-Resistenzgen, eine 3,7 kb-Sequenz, die die humane SPC-Promotorregion,
eine multiple Klonierungsstelle (MCS) und ein Intron aus dem kleinen
T-Antigen von SV40 enthält,
eine 0,4 kb-Sequenz, die eine poly(A)-Anheftungsstelle enthält, sowie
Stopp-Codons in allen drei Leserastern (Korfhagen et al; Development 1997).
Die cDNA-Sequenz, die die Maus-Shh codiert, wurde in die MCS einkloniert.
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Zusätzliche
Vektoren, die SPC-HIP, SPC-WIF-1 und SPC-Dvl-1 enthalten, wurden
durch Klonierung muriner cDNAs für
HIP, WIF-1, Dvl-1 in die MCS des SPC-Expressionsvektors hergestellt.
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Beispiel 2: Gesteigerte
Expression von Ptc in Lungenepithelzellen aus humanen Patienten
mit idiopathischer fibrosierender Alveolitis (IFA, auch bekannt
als CFA) und in einem Mausmodell der interstitiellen pulmonalen Fibrose
(IPF)
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6C BALB/c-Mäuse wurden
intratracheal (i.t.) mit 50 μg
FITC, gelöst
in physiologischer, gepufferter Saline (PBS), behandelt. Drei Monate
später
wurden die Mäuse
getötet
und die Lungen entnommen und in 4% gepuffertem Formalin fixiert
und in Paraffin eingebettet. 5 μm-Schnitte des Lungengewebes
wurden auf TESPA-beschichtete Objektträger gebracht und die Expression
des Ptc-Gens wurde mittels Antisense-RNA in situ-Hybridisierung
(ISH) untersucht.
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Die
Schnitte wurden bei 65°C
mit Digoxigenin-Antisense-RNA-Sonden hybridisiert, die spezifisch
für murines
Ptc1 waren. Die gebundene Sonde wurde mittels Alkalischer Phosphatase,
konjugiert mit Ziege-anti-Digoxigenin-Fab, detektiert, und die Schnitte
wurden unter Verwendung von NBT und BCIP als Substrat entwickelt.
Wir haben eine gesteigerte Expression von Ptc in Lungenepithelzellen
im murinen Modell der IPF beobachtet. Die Expression von Ptc war
alleine auf diejenigen Gebiete beschränkt, die Schädigung zeigten.
Eine gesteigerte Expression von Ptc wurde innerhalb von 24 Stunden
nach der intratrachealen Gabe von FITC festgestellt; diese hielt
für mindestens
6 Monate an.
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6A & B In
Paraffin eingebettetes, archiviertes Lungengewebe von humanen Patienten,
bei denen IFA diagnostiziert wurde, oder von Kontrollpatienten mit
gesundem Lungengewebe, wurde auf 5 μm geschnitten und auf TESPA-beschichtete
Objektträger
gelegt. Die Schnitte wurden dann mittels Antisense-RNA in situ-Hybridisierung
(siehe oben) auf Ptc-Genexpression hin analysiert. Wir beobachteten
eine gesteigerte Expression von Ptc in Lungenepithelzellen.
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Beispiel 3: Überexpression
von Shh führt
zu Epithelzellhyperplasie und Lungenfibrose. (Figuren 7–9)
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BALB/c-Mäuse erhielten
i.t. Injektionen von entweder (i) Saline alleine, oder (ii) 20 μg SPC-Plasmid, gelöst in Saline,
oder (iii) 20 μg
SPC-Shh-Plasmid-DNA, gelöst
in Saline, an Tag 0 und Tag 5. Das SPC-Plasmid vermittelt die gewebespezifische
Expression eines gewünschten
Gens, da es die Promotorsequenz des Lungenepithelzell-spezifischen
Oberflächenproteins
C („surface
protein C", SPC)
enthält.
Die Mäuse
wurden an Tag 12 bzw. an Tag 35 getötet, wobei die Lungen entnommen
und in 4% gepuffertes Formalin eingebracht wurden.
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5 μm-Schnitte
des Lungengewebes (7, 8) oder
der Luftröhre
(Trachea) (9) von jeder Gruppe und zu jedem
der beiden Zeitpunkte wurden auf mit poly-L-Lysin beschichtete Objektträger gelegt
und einer histochemischen Färbung
unter Verwendung von Hämatoxylin
und Eosin (H & E)
unterzogen.
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Die
Gruppen beinhalteten:
- Tag 12: PBS (2 Mäuse), SPC (2 Mäuse) und
SPC-Shh (2 Mäuse)
- Tag 35: PBS (3 Mäuse),
SPC (3 Mäuse)
und SPC-Shh (3 Mäuse)
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Objektträger der
Behandlungsgruppe nach 35 Tagen wurden unter Verwendung einer histochemischen
Masons-Trichrom-Färbung
außerdem
auf Collagen-Produktion hin untersucht. Diese Art der Färbung wird
routinemäßig verwendet,
um Collagenfasern in Gewebeproben anzufärben, wobei diese grün werden.
Es konnten im Vergleich zur Kontrolle gesteigerte Mengen an Collagenanfärbung in
Lungengewebe aus den mit SPC-Shh behandelten Mäusen identifiziert werden.
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Schnittscheiben
der 35 Tage-Behandlungsgruppe wurden auch auf potentielle Becherzellhyperplasie hin
untersucht, wobei die histochemische Periodic-Acid-Schift-(PAS)-Färbung verwendet wurde. Bei
Verwendung dieser Färbung
färben
sich Zellen, die Muzine (Schleimstoffe) produzieren, intensiv pink,
während
sich Epithelien hellblau färben.
Wir haben eine Zunahme der Anzahl der Becherzellen im Lungengewebe
der SPC-Shh-Mäuse
(d.h. pinkfarbene Zellen) und eine gesteigerte Schleimsekretion
in den Atemwegen beobachtet. Die gesteigerte Anzahl an Becherzellen
wurde nur bei denjenigen Atemwegen beobachtet, die Anzeichen einer
Epithelhyperplasie zeigten. Normale Atemwege bei den SPC-Shh-Mäusen entsprachen
denjenigen der Kontrollmäuse.
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Schnittscheiben
der Tag 12- und der Tag 35-Behandlungsgruppe wurden für einen
Indexmarker der Proliferation, Ki-67, angefärbt, um Beweise dafür zu erhalten,
dass die Lungenepithelien der SPC-Shh-Mäuse aktiv proliferierten. Schnitte
der drei Behandlungsgruppen wurden mit einem Antikörper markiert,
der spezifisch für
das Ki-67-Antigen
war, und der Zellen in der S-Phase des Zellzyklus markiert. Es gab
im Lungenepithel der SPC-Shh-behandelten Mäuse im Vergleich zum Epithel
der Kontrollmäuse
einen Anstieg in der Anzahl der Ki-67 +ve-Zellen.
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Beispiel 4: Epithelzellen
exprimieren nach FITC-Schädigung
hohe Mengen an Shh
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Mäuse wurden
intratracheal mit dem Hapten Fluoresceinisothiocyanat behandelt.
Sieben Tage später wurden
die Lungen entnommen und in Formalin fixiert. Es wurden Schnitte
hergestellt und mittels Immunhistochemie für Shh gefärbt. Die 10A und 10B zeigen
die Expression von Shh in der Lunge FITC-behandelter Mäuse, während 10C die Färbung
zeigt, die in der Kontrolllunge für Shh beobachtet wird. Shh konnte
bei epithelialen Zellen detektiert werden, wobei bei einer Basalzellenpopulation
im Lungeninterstitium, die in der Morphologie mit Fibroblasten übereinstimmte,
ein höheres
Mengenniveau an Shh detektiert wurde.
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Beispiel 5: Epithelzellen
exprimieren nach FITC-Schädigung
hohe Mengen an Shh
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Mäuse wurden
intratracheal mit dem Hapten Fluoresceinisothiocyanat behandelt.
Einen Monat später wurden
die Lungen entnommen und in Formalin fixiert. Es wurden Schnitte
hergestellt und mittels Immunhistochemie für Shh gefärbt. Die 11A und 11B zeigen
die Expression von Shh in zwei verschiedenen Lungenschnitten FITC-behandelter
Mäuse,
während
die 11C und 11D die
Färbung
zeigen, die für Shh
in der Kontrolllunge beobachtet wurde. Shh konnte bei Epithelzellen
auf einem höherem
Niveau detektiert werden als bei einer Basalzellenpopulation im
Lungeninterstitium.
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Beispiel 6: Epithelzellen
exprimieren nach FITC-Schädigung
hohe Mengen an Ptc
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Mäuse wurden
intratracheal mit dem Hapten Fluoresceinisothiocyanat behandelt.
Sieben Tage später wurden
die Lungen entnommen und in Formalin fixiert. Es wurden Schnitte
hergestellt und mittels Immunhistochemie für Ptc gefärbt. 12A zeigt
die Expression von Ptc in der Lunge FITC-behandelter Mäuse, während 12B die Färbung
zeigt, die für
Ptc in der Kontrolllunge beobachtet wird. Ptc konnte bei Epithelzellen detektiert
werden, und es wurde ein höheres
Niveau an Ptc bei infiltrierenden Leukozyten, die im Lungeninterstitium
gefunden wurden, detektiert.
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Beispiel 7: Shh- und Ptc-Färbung bei
Biopsiematerial aus humaner CFA-Lunge
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Archiviertes
Material eines CFA-Patienten wurde geschnitten und mittels Immunhistochemie
auf Gegenwart von Shh-N (dem bioaktiven Protein) und Ptc angefärbt. Die 13A–C zeigen
die Färbung
für Shh,
und die 13D–F zeigen
die Expression von Ptc. Jede Figur stellt einen Serienschnitt dar,
der bei 10x vom jeweils selben Lungenstück aufgenommen wurde. Die Zellen
im Interstitium der Atemwege und im Alveolarraum beinhalten Leukozyten,
und diese werden stark für
Ptc angefärbt.
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Beispiel 8: Shh- und Ptc-Färbung bei
Biopsiematerial aus humaner CFA-Lunge
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Archiviertes
Material eines CFA-Patienten wurde geschnitten und mittels Immunhistochemie
auf Gegenwart von Shh-N (dem bioaktiven Protein) und Ptc angefärbt. Die 14A und B zeigen die Färbung für Shh, und
die 14C und D zeigen
die Expression von Ptc. Die 14A und C stellen
einen Serienschnitt dar, der bei 10x vom selben Lungenstück aufgenommen
wurde, während
die 14B und D Ansichten
bei 40x sind, die vom unteren Bereich des Schnitts aufgenommen wurden.
Die Zellen im Interstitium der Atemwege und im Alveolarraum beinhalten
Leukozyten, und diese werden stark für Ptc angefärbt.
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Beispiel 9: Shh- und Ptc-Färbung bei
Biopsiematerial aus humaner CFA-Lunge
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Archiviertes
Material eines CFA-Patienten wurde geschnitten und mittels Immunhistochemie
auf Gegenwart von Shh-N (dem bioaktiven Protein) und Ptc angefärbt. Die 15A und B zeigen die Färbung für Shh, und
die 15C und D zeigen
die Expression von Ptc. Die 15A und C stellen
Serienschnitte dar, die vom selben Lungenstück aufgenommen wurden, während die 15B und D Serienschnitte sind, die von
einem anderen Schnitt aufgenommen wurden. Die Zellen im Atemwegslumen
enthalten alveolare Makrophagen und diese werden stark für Ptc angefärbt.
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Beispiel 10: Wirkung der
Einführung
von SPC-HIP
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Unsere
vorherigen Studien haben gezeigt, dass die Fehlregulation des Shh-Signalwegs
während
der Epithelzellreparatur in der Lunge zu einer Lymphozyteninfiltration
bei gleichzeitiger Induktion von interstitieller Fibrose und Vernarbung
führen
kann. Wir haben vorstehend ein neuartiges Modell der pulmonalen
Fibrose verwendet, bei dem die i.t. Behandlung naiver BALB/c-Mäuse mit
50 μg FITC,
gelöst
in Saline (PBS), zu einer anfänglich
starken Entzündungsreaktion
führt,
die um Tag 7 herum abklingt, bei der jedoch eine Epithelzellhyperplasie
zu dieser Zeit sichtbar ist und Lymphozyten beginnen, die Lunge
an den Stellen der Epithelzellhyperplasie etwa an Tag 21 zu infiltrieren.
Um Tag 28 gibt es Anzeichen für
eine interstitielle Fibrose, die sich durch die Gegenwart von Lymphozyten
in der Lunge zu verschlimmern scheint. Bei diesem Modell haben wir
eine gesteigerte Expression von Ptc-1 an Stellen der Epithelzellhyperplasie,
jedoch nicht in normalen Bereichen des Lungengewebes beobachtet.
Dies zeigt an, dass es bei den FITC-behandelten Mäusen eine
Fehlregulation des Shh-Signalwegs in dem Krankheitsprozess gibt.
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Da
HIP ein natürlicher
Antagonist des Shh-Proteins ist, haben wir HIP in der Lunge überexprimiert,
wobei der SPC-Expressionsvektor wie folgt verwendet wurde:
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BALB/c-Mäuse wurden
i.t. mit 50 μg
FITC, gelöst
in Saline (PBS), behandelt. Den Mäusen wurden 1–3 Monate
später,
d.h. zu Zeitpunkten, bei denen bekannt ist, dass die Mäuse normalerweise
eine leichte bis schwere Fibrose haben würden, zwei i.t.-Injektionen,
enthaltend entweder SPC-Plasmid alleine in Saline oder SPC-HIP in
Saline, im Abstand von 7 Tagen verabreicht. Die Mäuse wurden
an Tag 7, Tag 30, bzw. Tag 60 nach der Verabreichung von SPC-HIP
getötet.
Das Lungengewebe wurde entnommen und in 4% gepuffertem Formalin
fixiert. Die Schnitte wurden mittels H & E, PAS, Masons-Trichrom, und Ki-67
zu den verschiedenen Zeitpunkten untersucht. Zusätzlich haben wir die Expression
von Ptc und Shh durch ISH und Immunhistochemie überprüft. Eine Verminderung der Ptc-Expression
und der Epithelzellhyperplasie und Lungenfibrose ist im Vergleich
zu dem Epithel der Kontrollmäuse
erkennbar.
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Beispiel 11: Wirkung der
Einführung
von PKA
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BALB/c-Mäuse wurden
i.t. mit 50 μg
FITC, gelöst
in Saline (PBS), behandelt. Den Mäusen wurden 1–3 Monate
später,
d.h. zu Zeitpunkten, bei denen bekannt ist, dass die Mäuse normalerweise
eine leichte bis schwere Fibrose haben würden, zwei i.t.-Injektionen
von PKA in Saline im Abstand von 7 Tagen verabreicht. Die Mäuse wurden
an Tag 7, Tag 30, bzw. Tag 60 nach der Verabreichung von SPC-PKA
getötet.
Das Lungengewebe wurde entnommen und in 4% gepuffertem Formalin
fixiert. Die Schnitte wurden mittels H & E, PAS, Masons-Trichrom, und Ki-67
zu den verschiedenen Zeitpunkten untersucht. Zusätzlich haben wir die Expression
von Ptc und Shh durch ISH und Immunhistochemie überprüft. Eine Verminderung der Ptc-Expression und der
Epithelzellhyperplasie und Lungenfibrose ist im Vergleich zu dem
Epithel der Kontrollmäuse
erkennbar.
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Beispiel 12: Epithelzellen
exprimieren nach FITC-Schädigung
hohe Mengen an Dvl-1
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Mäuse wurden
intratracheal mit dem Hapten Fluoresceinisothiocyanat behandelt.
Sieben Tage später wurden
die Lungen entnommen und in Formalin fixiert. Es wurden Schnitte hergestellt
und mittels Immunhistochemie auf Dvl-1 hin angefärbt. 16A zeigt
die Expression von Dvl-1 in der Lunge FITC-behandelter Mäuse, während 16B die in der Kontrolllunge beobachtete Färbung auf
Dvl-1 zeigt. Es wurden eine starke Expression von Dvl-1 bei den
Epithelzellen sowie infiltrierende Leukozyten beobachtet.
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Beispiel 13: Dvl-1-Adenovirus
induziert Epithelzellproliferation
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Mäuse wurden
intratracheal mit einem Kontroll-Adenovirus (17A und C)
oder mit einem Adenovirus, der die murine Dvl-1 cDNA enthält (17B und D), behandelt. Vier Tage später wurden
die Lungen entnommen und in Formalin fixiert. Es wurden Schnitte
hergestellt und mittels Immunhistochemie auf den Proliferationsmarker
Ki67 hin angefärbt.
Die 17A und B zeigen
eine Ansicht der Lunge bei 10x, und die 17C und D sind
40x-Ansichten der
in dem gepunkteten Kästchen
gezeigten Ausschnitte. Proliferierende Zellen exprimieren das Ki67-Antigen
bei hohen Mengenniveaus.
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Beispiel 14: Rolle der
Fehlregulation des Wnt-Signals bei der Lungenfibrose
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Das
Dvl-1-Protein wird in den Lungenepithelien von Mäusen überexprimiert, um zu prüfen, welche
Wirkung es bei der Entwicklung der Lungenfibrose haben könnte. BALB/c-Mäusen wurde
mittels der i.t.-Route entweder (i) 20 μg an SPC-Plasmid, gelöst in Saline,
oder (ii) 20 μg
an SPC-Dvl-1-Plasmid-DNA, gelöst
in Saline, an den Tagen 0 und 7 injiziert. Die Mäuse wurden an den Tagen 14
bzw. 35 getötet,
wonach die Lungen entnommen und in 4% gepuffertes Formalin eingebracht
wurden.
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Das
Lungengewebe wurde entnommen und in 4% gepuffertem Formalin fixiert.
Die Schnitte wurden mittels H & E,
PAS, Masons-Trichrom und Ki-67 zu den verschiedenen Zeitpunkten
untersucht. Zusätzlich
wurde die Expression von Dvl-1, Ptc und Shh mittels ISH und Immunhistochemie
untersucht. Es wurde herausgefunden, dass die Überexpression zu Epithelzellhyperplasie
und Lungenfibrose führt.
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Beispiel 15: Prüfung der
Wirkung der Einführung
des Wnt-Antagonisten WIF-1
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WIF-1
ist ein neuartiges Protein, das kürzlich als ein als Transmembranprotein
exprimiertes Protein identifiziert wurde, das an Wnt-Proteine bindet,
um diese zu neutralisieren. WIF-1 wird normal im Lungengewebe, sowie
ebenso auch im Gehirn, exprimiert; wir haben daher eine ähnliche
Versuchsreihe wie im Fall der SPC-HIP-Protokolle durchgeführt, wobei
an dessen Stelle SPC-WIF-1 verwendet wurde. Wiederum ist im Vergleich
zu dem Epithel der Kontrollmäuse
eine Verminderung der Epithelzellhyperplasie und der Lungenfibrose zu
beobachten.
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