DE60014656T2 - Implantierbarer herzstimulator - Google Patents

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Description

  • Technisches Gebiet der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen implantierbaren Herzstimulator gemäß dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruches.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Um den Energieverbrauch von Herzstimulatoren zu reduzieren, wird eine automatische Schwellensuchfunktion benutzt, um die Energie der Stimulationsimpulse bei einem Pegel gerade oberhalb des Pegels zu halten, der benötigt wird, um ein Capture zu bewirken, vergleiche beispielsweise US-A-5,458,623. Eine zuverlässige Detektion der evozierten Reaktion, die dann erforderlich ist, ist jedoch keine einfache Sache, insbesondere, wenn es erwünscht ist, die evozierte Reaktion mit der selben Elektrode abzufühlen, wie der, die den Stimulationsimpuls liefert und insbesondere, wenn das Abfühlen mittels einer unipolaren Elektrodenkonfiguration durchgeführt wird.
  • Ein Fusionsschlag bezieht sich typischerweise beim Stimulieren auf die ECG-Wellenform, die resultiert, wenn eine intrinsische Depolarisation und ein Schrittmacherausgangsimpuls gleichzeitig auftreten und beide zur elektrischen Aktivierung der Herzkammer beitragen. In enger Beziehung zu einem Fusionsschlag steht ein Pseudofusionsschlag, der sich auf eine spontane Herzdepolarisation bezieht, die beim oder in der Nähe eines Impulsgeneratorausgangsimpulses auftritt. Weil der Stimulus auftritt, nachdem das Herz spontan depolarisiert worden ist, ist der Schrittmacherausgangsimpuls unwirksam, aber er verzerrt die Morphologie des Komplexes auf dem ECG.
  • Heutzutage erzeugen Fusionsschläge ein Problem für die automatische Schwellensuchfunktion, da diese Schläge oft nicht als Herzschläge detektiert werden. Stattdessen interpretiert der betreffende Herzstimulator die evozierte Reaktion als einen Capture-Verlust und als eine Folge hiervon wird ein Backup-Impuls ausgegeben und die Stimulationsimpulsamplitude vergrößert. Als Folge unerfasster Fusionsschläge kann der Herzstimulator Backup-Impulse (hoher Ausgangsmodus) liefern, bis die nächste Schwellensuche durchgeführt wird. Diese Fehlinterpretation des evozierten Reaktionssignals durch den Herzstimulator erhöht natürlich den Stromabfluss und verringert die Lebenszeit der Batterie und die automatische Schwellensuchfunktion wird für einige Zeit deaktiviert.
  • Die US-5,713,930 beschreibt ein Zweikammer-Schrittmachersystem und ein Verfahren mit Steuerung des AV-Intervalls. Das AV-Intervall wird so eingestellt, dass es eine optimale AV-Einstellung für eine ausgewählte Schrittmacheranwendung liefert. Ein ventrikulärer Fusionstest wird durchgeführt, in dem Variationen im QT-Intervall überwacht werden, die den Variationen im AV-Intervall entsprechen. Auf der Grundlage der AV-QT-Daten kann der Schrittmacher die ventrikuläre Fusionszone bestimmen, wo das Schrittmacher-AV-Intervall im wesentlichen das selbe ist, wie das intrinsische Leitungsintervall, wie auch das Knie, wo die AV-Intervalle gerade kürzer als die ventrikuläre Fusionszone zu einem vollen Capture führen. Eine Anwendung des in der US-5,713,930 beschriebenen Zweikammer-Schrittmachers ist für Patienten mit intermittierender AV-Leitung oder einem gelegentlichen AV-Block vorgesehen, wo es erwünscht ist, die AV-Verzögerung gerade etwas größer als das natürliche Leitungsintervall einzustellen, so dass spontane Schläge erlaubt werden.
  • Es sollte verstanden werden, dass die vorliegende Erfindung auf einen implantierbaren Herzstimulator mit, unter anderem, einer inhibierenden Funktion gerichtet ist, was bedeutet, dass, falls im Atrium oder im Ventrikel eine intrinsische Herzaktivität detektiert wird, kein Stimulationsimpuls erzeugt wird. Dies bedeutet, dass unter Verwendung allgemein akzeptierter Terminologie das AV-Intervall durch eine intrinsische atriale Herzaktivität, eine P-Welle gestartet werden könnte, und das gestartete Intervall ist dann ein PV-Intervall. So wird in dieser gesamten Anmeldungen, anstelle PV/AV-Intervall zu schreiben, der Term AV-Intervall benutzt.
  • Es wird nun unter Bezugnahme auf 1 das Verhalten eines Fusionsvermeidungsalgorithmus in einem kommerziell erhältlichen Zweikammer-Stimulator beschrieben. Ein Zweikammer-Stimulator, der einen Fusionsvermeidungsalgorithmus und auch einen Schwellensuchalgorithmus (nachfolgend diskutiert) enthält, ist beispielsweise in "User's manual for AFFINITYTMDR, Model 5330 L/R, Dual-Chamber Pulse Generator with AUTOCAPTURETM Pacing System" von Pacesetter beschrieben, Bestell-Nr. 2039782, Teil Nr. 9192000-001, ausgegeben 1998, Seiten 52 bis 54.
  • 1 zeigt ein internes Elektrogramm (IEGM) mit einem normal stimulierten Herzschlag, ersichtlich als erster Komplex. "A" und "V" bezeichnen die Stimulationsimpulse im Atrium bzw. im Ventrikel und "Cap" steht für Capture, d.h. der im Ventrikel angewandte Stimulationsimpuls war erfolgreich. "AV" bezeichnet das AV-Intervall. Der nächste Stimulationsimpuls, der dem Ventrikel zugeführt wurde, resultierte nicht in einem Capture, und um eine sichere Stimulation zu gewährleisten, wird ein vorbestimmtes Zeitintervall nach dem Stimulationsimpuls ein Backup-Impuls zugeführt. Der Capture-Verlust könnte das Ergebnis einer intrinsischen Kontraktion gleichzeitig mit dem zugeführte Stimulationsimpuls sein, was als ein Capture-Verlust detektiert wird. Eine andere Alternative ist, dass sich die Stimulationsschwelle für das Herzgewebe vergrößert hat.
  • Um eine Fusion zu vermeiden, wird das AV-Intervall um eine vorbestimmte Zeit (in der Fig. als Δ bezeichnet) verlängert, in anderen Worten verlängert der Herzstimulator das AV-Intervall und wartet auf eine intrinsische Aktivität. In diesem Fall wurde, wie aus 1 ersichtlich ist, ein Fusionsschlag als Capture-Verlust detektiert, obwohl es ein intrinsischer Schlag war. Das AV-Intervall wird um eine vorbestimmte Anzahl von Malen, beispielsweise 3 bis 6-mal verlängert.
  • Falls stattdessen ein Capture-Verlust die Folge einer zunehmenden Stimulationsschwelle ist, ist ein diesen Fall darstellendes IEGM in 2 gezeigt. Auf den Capture-Verlust (LOC) im zweiten Komplex folgt ein verlängertes AV-Intervall AV+Δ, um, wie oben beschrieben, einen Fusionsschlag zu vermeiden. In diesem Fall wird das AV-Intervall AV+Δ abgewartet, und dem Ventrikel ein Stimulationsimpuls (V) zugeführt. Der zugeführte Stimulationsimpuls führt nicht zu einem Capture und es wird ein Backup-Impuls zugeführt, der wiederum zu einem Capture führt. In diesem Fall war der Capture-Verlust die Folge einer zunehmenden Stimulationsschwelle des Herzgewebes.
  • Ein Schwellensuchalgorithmus kann durch zwei aufeinanderfolgende Capture-Verluste aktiviert werden.
  • Ein bevorzugter Schwellensuchalgorithmus ist in 2 dargestellt, wo das AV-Intervall auf "AV-short" verkürzt ist, um sich über irgendeine intrinsische Herzaktivität hinwegzusetzen und die ventrikuläre Stimulationsamplitude wird sukzessive um einen vorbestimmten Amplitudenschritt von beispielsweise 0,1 bis 0,3 V hochgestuft, und jedem nicht erfolgreichen ventrikulären Stimulationsimpuls folgt ein Backup-Impuls. Dies wird durchgeführt, bis die Stimulationsschwelle detektiert ist, d.h. ein Capture aus dem ventrikulären Stimulationsimpuls erfasst ist, und die Stimulationsimpulsamplitude wird dann auf einen Wert gesetzt, der gleich der Stimulationsschwelle plus einer Arbeitsspanne, beispielsweise 0,3 V ist.
  • Der Sinusknoten im oberen Teil des Atriums ist des Herzens eigener "Schrittmacher". Bei normal funktionierendem Herz wird durch den Sinusknoten eine Depolarisationswelle erzeugt und längs des Leitungssystem vom Atrium zum Ventrikel hinunter geleitet. Das Leitungssystem wird kurz gesagt durch Herzmuskelzellen gebildet, die speziell geeignet sind bei einer bestimmten Frequenz in der Größenordnung von 0,9 bis 2 Hz, entsprechend einer Herzfrequenz von 45 bis 120 Schlägen pro Minute zu depolarisieren. Falls das Leitungssystem vom Sinusknoten im Atrium hinunter zum Ventrikel nicht normal arbeitet, wird gesagt, dass der Patient irgendeine Art von AV-Blockierung hat.
  • Es gibt drei bedeutende Gruppen von AV-Blocks.
  • Ein AV-Block ersten Grades liegt vor, falls die gesamte atriale Depolarisation zum Ventrikel geleitet wird, aber das PQ-Intervall geringfügig verlängert (länger als 0,21 s) ist.
  • Es gibt zwei Arten von AV-Blocks zweiten Grades. Bei dem AV-Block zweiten Grades, Mobitz-Typ I (auch Wenckebach Block genannt) nimmt das PR-Intervall progressive zu, bis ein Impuls nicht mehr zum Ventrikel geleitet wird. Danach wiederholt sich der Zyklus erneut. Bei dem AV-Block zweiten Grades, Mobitz Typ II, ist die Länge des PQ-Intervalls üblicherweise stabil, während das Blockierungsmuster regelmäßig oder unregelmäßig sein kann. Dies bedeutet, dass, falls das Blockierungsmuster regelmäßig ist, jede zweite bis zur siebenten P-Welle blockiert wird.
  • Ein AV-Block dritten Grades (totale Blockierung) liegt vor, wenn keine Leitung zwischen den Atrien und den Ventrikeln vorhanden sind.
  • 3 zeigt ein IEGM, das das Verhalten eines Zweikammer-Herzstimulators darstellt, der mit einem Fusionsverhinderungsalgorithmus in Kombination mit einem Stimulationswellensuchalgorithmus versehen ist, bei einem Patienten mit einem AV-Block zweiten Grades, Mobitz Typ II.
  • Der erste Komplex stellt einen Fusionsschlag dar, dem ein Backup-Impuls nachfolgt. Das AV-Intervall wird dann um Δ (siehe den oben beschrieben Fusionsvermeidungsalgorithmus) verlängert, um zu bestimmen, ob der erste Komplex ein Fusionsschlag war. In diesem Fall wird keine intrinsische Aktivität im Ventrikel erfasst, da der Patient einen AV-Block zweiten Grades, Mo bitz Typ II (im folgenden Mobitz II-Block genannt) besitzt, und somit wird das verlängerte AV-Intervall abgewartet und ein Backup-Impuls erzeugt. Da das Kriterium zum Einleiten des Stimulationsschwellensuchalgorithmus in einem Verlust von zwei aufeinanderfolgenden Captures besteht, wird somit der Suchalgorithmus eingeleitet. Das AV-Intervall wird auf AV-Short gekürzt, um sich über eine intrinsische Aktivität (siehe Komplex 3) hinwegzusetzen. Der zugeführte Stimulationsimpuls war erfolgreich und es wurde ein Capture detektiert. Der Schwellensuchalgorithmus wird hierdurch beendet und das AV-Intervall dann erneut gespeichert, auf seinen ursprünglich programmierten oder den Grundwert (siehe Komplex 4). Im nächsten Komplex (Komplex 5) ist ein weiterer Fusionsschlag vorhanden und dieser wird als ein Capture-Verlust detektiert. Das AV-Intervall wird erneut verlängert (wie in Komplex 2), und gleichzeitig ist ein weiterer Mobitz II-Block vorhanden und die oben beschriebene Sequenz wird erneut wiederholt.
  • Ein Nachteil bei dem oben beschriebenen Phänomen, das auftritt, wenn Fusionsschläge vorliegen, und insbesondere bei Patienten mit einem Mobitz II-Block, ist, dass sich einige Patienten unwohl fühlen können, wenn sich das AV-Intervall konstant ändert.
  • Ein weiterer Nachteil ist, dass mehrere Hochenergie-Backup-Impulse geliefert werden, was Energie verbraucht.
  • Kurze Beschreibung des erfinderischen Konzeptes
  • Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, die obigen Nachteil zu überwinden, und dieses Ziel wird erreicht durch einen implantierbaren Herzstimulator gemäß dem kennzeichnenden Teil des unabhängigen Anspruches.
  • Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
  • Kurze Beschreibung der beigefügten Zeichnungen
  • 1 zeigt ein IEGM, das einen beim Stand der Technik benutzten Fusionsvermeidungsalgorithmus darstellt;
  • 2 zeigt ein IEGM, das einen beim Stand der Technik benutzten Stimulationsschwellensuchalgorithmus darstellt;
  • 3 zeigt ein IEGM, das das Verhalten eines mit einem Fusionsvermeidungsalgorithmus in Kombination mit einem Stimulationsschwellensuchalgorithmus versehenen Herzstimulator bei einem Patienten mit einem AV-Block zweiten Grades, Mobitz Typ II, darstellt;
  • 4 zeigt ein schematisches Blockdiagramm eines erfindungsgemäßen Herzstimulators.
  • Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung
  • 4 zeigt einen implantierbaren Herzstimulator 2, der einen atrialen Impulsgenerator 4, einen atrialen Detektor 6, einen ventrikulären Impulsgenerator 8 und einen ventrikulären Detektor 10 enthält. Die Impulsgeneratoren 4, 8 und die Detektoren 6, 10 sind geeignet, mit einer oder mehreren Elektrodenleitungen verbunden zu werden, die so angeordnet sind, dass sie das Herzgewebe stimulieren und/oder die elektrische Herzaktivität detektieren, im Atrium bzw. im Ventrikel.
  • Ein Fachmann auf dem betreffenden Gebiet kennt verschiedene Arten die Elektrodenleitung bzw. die Leitungen anzuordnen. Gemäß einer Ausführungsform sind zwei bipolare Elektrodenleitungen angeordnet, wobei sich eine im Atrium und die andere im Ventrikel befindet. Gemäß einer alternativen Ausführungsform ist eine multipolare Elektrodenleitung mit Elektrodenflächen im Atrium angeordnet, für eine atriale Stimulation/Detektion und mit Elektrodenflächen im Ventrikel angeordnet, für eine ventrikuläre Stimulation/Detektion.
  • Um in der Lage zu sein, die Erfindung in einem implantierbaren Herzstimulator auszuführen, muss dieser wenigstens die Fähigkeit haben, eine elektrische Herzaktivität sowohl im Atrium, wie auch im Ventrikel abzufühlen und im Ventrikel zu stimulieren.
  • Der implantierbare Herzstimulator enthält ferner eine mit den atrialen und ventrikulären Detektoren 6, 10 verbundene Steuereinheit 12, einen mit der Steuereinheit 12 verbundenen AV-Intervall-Generator 14 und einen mit dem AV-Intervall-Generator verbundenen Zähler 16. Der AV-Intervall-Generator 14 ist auch mit dem atrialen Generator 4 und dem ventrikulären Generator 8 verbunden.
  • Bei Detektion einer P-Welle oder, wenn der atriale Stimulator einen atrialen Stimulationsimpuls erzeugt, startet der AV-Intervall-Generator ein AV-Intervall. Der ventrikuläre Stimulator erzeugt einen ventrikulären Stimulationsimpuls, falls das AV-Intervall abgelaufen ist. Die ventrikuläre Stimulation kann inhibiert werden, falls vor dem Ablauf des AV-Intervalls ein intrinsisches ventrikuläres Ereignis detektiert wird.
  • Die Steuereinheit 12 enthält Mittel, beispielsweise einen Mikroprozessor, um verschiedene sich auf die Arbeitsweise des Herzstimulators beziehende Algorithmen zu aktivieren. Unter diesen Algorithmen befinden sich der oben erwähnte Stimulationsschwellensuchalgorithmus und der Fusionsvermeidungsalgorithmus.
  • Die atrialen und ventrikulären Detektoren sind geeignet im Atrium bzw. im Ventrikel Herzereignisse zu detektieren. Die Detektion kann auf viele verschiedene Weisen durchgeführt werden. Eine spezielle Steilheit der Flanke des detektierten elektrischen Herzsignals könnte als ein Indikator eines speziellen Herzereignisses benutzt werden oder ein vorbestimmter Integrationswert eines vorbestimmten Intervalls, das auf eine angewandte Stimulation folgt, könnte ebenfalls benutzt werden. Der Fachmann kennt viele andere Möglichkeiten die Detektion durchzuführen.
  • Wenn ein Herzereignis durch irgendeinen der Detektoren detektiert wird, wird der Steuereinheit ein Signal zugeführt, die unter anderem beurteilt, ob das detektierte Herzereignis ein intrinsisches Herzereignis war, oder ob es ein stimuliertes Herzereignis war.
  • Der mit dem AV-Intervall-Generator 14 verbundene Zähler 16 zählt die Anzahl der Male, die während einer vorbestimmten Zeitperiode das AV-Intervall (AVI) geändert wird. Dies kann auf verschiedene Weise durchgeführt werden und eine Möglichkeit besteht darin, dass jedes Mal, wenn der AV-Intervall-Generator den ventrikulären Stimulationsgenerator veranlasst, einen ventrikulären Stimulationsimpuls zu erzeugen, er das vorliegende AV-Intervall (das AVI, das gerade abgelaufen ist) mit dem vorhergehenden AV-Intervall vergleicht. Falls diese aufeinanderfolgenden AV-Intervalle nicht die gleichen sind, wird ein Zählsignal erzeugt und dem Zähler zugeführt, der die Anzahl der Zählsignale während einer vorbestimmten Zeitperiode, beispielsweise während der letzten 1 bis 3 Minuten, vorzugsweise während der letzten 2 Minuten, zählt. Falls diese Zahl größer als ein vorbestimmter Wert ist, erzeugt der Zähler 16 ein Ausgangssignal, das dem AV-Intervall-Generator zugeführt und eine Änderung des Basis-AV-Intervalls veranlasst wird. Der vorbestimmte Wert liegt im Intervall 2 bis 10, vorzugsweise 6. Das Basis-AV-Intervall wird um eine Zeit im Intervall von ± 30 ms, vorzugsweise ± 20 ms verlängert oder verkürzt, falls die Zahl größer als der vorbestimmte Wert ist. In einigen Fällen kann es von Interesse sein, sogar weniger AVI-Änderungen während einer kürzeren Zeitperiode zu zählen, beispielsweise wenn der vorbestimmte Wert 1 ist, dann, wenn zwei Änderungen während der letzten einen Minute (oder Teilen einer Minute) auftritt, sollte das Basis-AVI geändert werden.
  • Eine Voraussetzung zum Zählen der Anzahl von Malen, die das AVI geändert wird, ist, dass das AVI abgewartet worden ist und als Folge hiervon wird ein ventrikulärer Stimulationsimpuls erzeugt.
  • Ein Fachmann auf dem Gebiet der Herzstimulation kennt verschiedene Situationen, in denen das AVI geändert werden kann. Bei beispielsweise frequenzadaptierenden Herzstimulatoren kann das AVI durch ein Signal gesteuert werden, das die detektierte Aktivität repräsentiert. Je höher die Aktivität, desto kürzer AVI, ist eine Beziehung die angewandt wird. Es muss beachtet werden, dass die Änderungen von AVI, die für die vorliegende Anmeldung von Interesse sind, nur solche sind, die sich auf den Fusionsvermeidungsalgorithmus und den Stimulationsschwellensuchalgorithmus beziehen.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Basis-AVI um 20 ms verlängert, falls während der letzten 2 Minuten die Anzahl der Änderungen größer als ein vorbestimmter Wert ist. Falls die Situation (vorbestimmte Anzahl von Änderungen des neuen Basis-AVI) erneut während einer darauffolgenden Zeitperiode, 1 bis 10 Minuten, wiederholt wird, wird das Basis-AVI um 20 ms verkürzt. Es sind natürlich auch andere Änderungssequenzen möglich, beispielsweise zuerst AVI um 20 ms zu verlängern, dann zur ursprünglichen Basis-AVI zurückzugehen und dann das AVI um 20 ms zu kürzen.
  • Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die beschriebenen, bevorzugten Ausführungsformen begrenzt. Es können verschiedene Alternativen, Modifikationen und Äquivalente angewandt werden. Deshalb sollen die obigen Ausführungsformen nicht als Begrenzung des Umfangs der Erfindung angesehen werden, der durch die beigefügten Ansprüche bestimmt wird.

Claims (9)

  1. Implantierbarer Herzstimulator (2), enthaltend einen AV-Intervallgenerator (14), der ausgelegt ist ein variables AV-Intervall zu erzeugen und mit einem vorbestimmten Grund-AV-Intervall versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Herzstimulator (2) ferner einen Zähler (16) enthält, der die Anzahl der Male zählt, in denen das AV-Intervall während einer vorbestimmten Zeitperiode geändert wird und wo der genannte Zähler (16) ein Ausgangssignal erzeugt und dem genannten AV-Signalgenerator (14) zuführt, um das genannte Grund-AV-Intervall zu ändern, falls die genannte Anzahl von Malen größer als ein vorbestimmter Wert ist.
  2. Herzstimulator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Änderung des Grund-AV-Intervalls im Intervall –30 bis +30 ms liegt.
  3. Herzstimulator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Änderung des Grund-AV-Intervalls –20 ms oder +20 ms ist.
  4. Herzstimulator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der genannte vorbestimmte Wert im Bereich 2–10 liegt.
  5. Herzstimulator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die genannte vorbestimmte Zeitperiode zwischen 1 und 3 Minuten liegt.
  6. Herzstimulator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der genannte Herzstimulator ferner eine Steuereinheit (12) enthält, die mit einem Fusionsvermeidungsalgorhythmus ausgestattet ist.
  7. Herzstimulator nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der genannte Fusionsvermeidungsalgorhythmus, wenn er aktiviert wird, den AV-Intervall-Generator (14) veranlasst, das AV-Intervall temporär zu verlängern.
  8. Herzstimulator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der genannte Herzstimulator ferner eine Steuereinheit (12) enthält, die mit einem Stimulationsschwellensuchalgorhythmus versehen ist.
  9. Herzstimulator nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der genannte Stimulationsschwellensuchalgorhythmus, wenn er aktiviert wird, den AV-Intervall-Generator (14) veranlasst temporär das AV-Intervall zu verkürzen.
DE60014656T 1999-07-09 2000-06-19 Implantierbarer herzstimulator Expired - Lifetime DE60014656T2 (de)

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SE9902654A SE9902654D0 (sv) 1999-07-09 1999-07-09 Implantable heart stimulator
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DE60014656D1 DE60014656D1 (de) 2004-11-11
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EP (1) EP1200154B1 (de)
DE (1) DE60014656T2 (de)
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WO (1) WO2001003769A1 (de)

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WO2001003769A1 (en) 2001-01-18
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