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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen das Gebiet des Pferdereitens.
Insbesondere betrifft sie ein Verfahren zum Individualisieren oder Anpassen
eines Sattels auf einem Pferd und Vorrichtungen hierzu.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die
Sattelpassform, die Beziehung zwischen dem Pferd und dem Sattel,
hat Reiter seit der Einführung
des Sattels mit festem Rahmen beschäftigt. Im 4. Jahrhundert n.
Chr. hatten Reiter bereits lange die Wichtigkeit eines gut sitzenden
Sattels verstanden, sie hatten jedoch nicht die Werkzeuge, die Sattelpassform
akkurat zu bestimmen. Ebenso wie Menschen nicht in der Lage sind,
ihr athletisches Potential in schmerzenden Schuhen zu erreichen,
können Pferde
das ihrige mit einem Sattel, der ungleichen Druck ausübt oder
der stößt, nicht
erreichen. Nicht passende Sättel
sind der häufigste
Grund für
Krämpfe,
die die Schulter des Pferdes anheben und nach hinten ziehen, was
selbstverständlich
eine normale Bewegung verhindert. Ein Sattel, der stößt, kann
zu eingeschränktem
Blutfluss und Krämpfen
in diesen und anderen Muskelgruppen führen. Der Schritt des Pferdes
kann sich verkürzen,
was die Art und Weise verändert,
wie seine Füße auf dem
Boden auftreffen. Dies kann einen Schaden an dem Bruchband und an den
Oberflächensehnen
des Zehenbeugemuskels hervorrufen.
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Eine
Tierärztin,
die sich mit ausführlichen Studien
von Sätteln
und Passformen beschäftigt
hat, ist Joyce C. Harman, DVM, MRCVS von der Harmany Equine Clinic
in Washington, VA. Harman hat Artikel und Diskussionen zu diesem
Thema präsentiert, einschließlich einer
Präsentation
bei einem Treffen der Association of Equine Sports Medicine in San
Antonio, Texas im Jahr 1997. Sie hat auch ausgiebig über dieses
Thema geschrieben, einschließlich
der Autorenschaft eines Buches über Sättel und
richtige Passformen. „Sättel sind
das notwendige Übel
des Wettkampfpferdes" sagt
Harman. „Ein
Sattel ist eine feste Struktur, die die dynamischen Strukturen des Pferdes
mit dem Reiter verbindet. Die Passform und Position des Sattels
beeinflussen die Bewegung des Pferdes und die Fähigkeit des Reiters, seine
oder ihre Wünsche
an das Pferd zu kommunizieren. Sättel haben
einen hauptsächlichen
Einfluss auf die schlechte Leistungsfähigkeit und auf Verhaltensprobleme
und Probleme mit Lahmen, die in jeder Sportart bei Pferden beobachtet
werden."
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Das
korrekte Anpassen dieser im Wesentlichen festen Struktur auf dem
Rücken
eines Pferdes kann verwirrend und frustrierend sein, sagt Harman, weil
so viele Variablen eine Rolle spielen. Es ist auch eine Sache der
Kosten. „Wenige
Pferdebesitzer können
es sich leisten, einen speziell gestalteten Sattel für jedes
Pferd im Stall zu haben. Oder, wenn sie lediglich ein Pferd besitzen,
ist es häufig
nicht ökonomisch
machbar, einen neuen Sattel zu erhalten, wenn das Pferd verkauft
oder getauscht wird, und man ein anderes erhält."
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Viele
Reiter versuchen, das Problem der Sattelpassform mit einem Kissen
zu korrigieren. Das funktioniert selten, sagt Harman: „Viele
Sattelkissen gibt es auf dem Markt, die helfen können, das Passformproblem zu
lösen;
jedoch führen
die meisten von ihnen zu mehr Problemen, als sie lösen. Das
Anordnen eines Kissens über
dem Widerrist unter einem Sattel der bereits zu eng ist, kann verglichen
werden mit dem Anziehen von dicken Socken in einem Paar Schuhen,
die bereits zu klein sind. Der Druck wird tatsächlich erhöht und Muskelverhärtung ist
häufig
das Ergebnis."
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Es
gab bereits Versuche, das Problem der Sattelpaßform zu lösen. Talley INC aus Romsey,
England, entwickelte ein Kissen aus Luftzellen, die mit einer Steuereinheit über dünne flexible
Plastikröhren verbunden
sind. Vistamed aus Winnipeg, Kanada, entwickelte eine Feldanordnung
mit druckempfindlichen Widerständen.
Tekscan, ein Unternehmen in Cambridge, Mass., entwickelte eine ausgedehnte Feldanordnung
mit einer kraftempfindlichen Tinte, die auf einem Polyesterfilm
gedruckt worden ist. Das US-Patent 5,315,397 offenbart ein Kissen
mit einer Sensorfeldanordnung zum Bestimmen der Druckverteilung
unter einem Sattel. Der durch die Sensoren gemessene Druck wird
in den Computer eingegeben, der eine Anzeige der Druckverteilung
erzeugt. Auch bekannt ist eine mechanische Vorrichtung, die es einem
Benutzer erlaubt, einen Pferderücken
zu vermessen und die Messwerte mit einem Sattel zu vergleichen.
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Alle
bisherigen Versuche haben mehrere Einschränkungen, die umfassen jedoch
nicht darauf beschränkt
sind: Die Systeme sind zu sperrig, zu teuer und in den meisten Fällen technisch
zu anspruchsvoll für
den durchschnittlichen Reiter. Es gibt einen weiteren Hauptnachteil
bei den vorgenannten Systemen. Diese sind alle so gestaltet, um
die Sattelpassform auf einem statischen Pferd zu testen; ein Pferd, das
sich nicht bewegt. Dies ist grundsätzlich falsch, da man glaubt,
dass die Beziehung zwischen einem Sattel und einem Pferd nur dann
gut verstanden werden kann, wenn sich eine Person auf dem Sattel
befindet und sich das Pferd tatsächlich
bewegt.
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Andere
Beispiele für
den Stand der Technik, die sich auf dieses Gebiet beziehen, sind
in den US-Patenten 4,136,506; 4,669,255; 5,027,589; 5,058,367; 5,119,618;
5,175,986; 5,375,397; 5,577,372; 5,782,070; 5,787,692; 6,050,067;
und in WO 97-17281 offenbart.
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Es
gibt somit einen aktuellen Bedarf für ein Verfahren und/oder Vorrichtungen
zum Verbessern der Sattelpassform eines Pferdes.
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Abriss der Erfindung
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren
und Vorrichtungen zur Verfügung
zu stellen, die diesen Bedarf befriedigen.
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Insbesondere
stellt die vorliegende Erfindung ein Abdruckkissen zum Sichtbarmachen
eines Abdruckmusters der Druckverteilung eines Sattels auf den Rücken eines
Pferdes zur Verfügung,
wobei der Sattel eine Unterseite mit zwei symmetrischen Balken mit
einer definierten Oberfläche
aufweist, die so gestaltet ist, um auf dem Rücken eines Pferdes aufgebracht
zu werden. Das Abdruckkissen umfasst:
- – eine Hülle aus
flexiblem Material und mit einer Oberfläche, die mindestens so groß ist wie
die Oberfläche
der Balken des Sattels; und
- – ein
verformbares Kittmaterial, das in der Hülle enthalten ist.
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Die
Erfindung sieht auch ein Verfahren vor, um ein Abdruckmuster der
Druckverteilung eines Sattels auf dem Rücken eines Pferdes zu erhalten, mit
den Schritten:
- a) Bereitstellen und Nivellieren
eines Abdruckkissens wie oben definiert;
- b) Anordnen des abgeflachten Abdruckkissens des Schritts a)
zwischen dem Sattel und dem Rücken
des Pferdes; und
- c) Reiten des Pferdes für
eine Zeit, die ausreicht, um das Abdruckmuster der Druckverteilung
des Sattels auf dem Rücken
des Pferdes auf dem Abdruckkissen abzubilden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin ein Verfahren zum Individualisieren
der Passform eines Sattels auf ein Pferd zur Verfügung mit
den folgenden Schritten:
- a) Bereitstellen und
Nivellieren eines Abdruckkissens wie oben definiert,
- b) Anordnen des abgeflachten Abdruckkissens nach Schritt a)
zwischen dem Sattel und dem Rücken
des Pferdes;
- c) Reiten des Pferdes für
eine Zeit, die ausreicht, um das Abdruckmuster der Druckverteilung
des Sattels auf dem Rücken
des Pferdes auf das Abdruckkissen abzubilden;
- d) Formen eines Korrekturpolsterkissen mit einem Abdruckmuster,
das dem in Schritt c) erhalten Abdruckmuster entspricht; und
- e) Anordnen des in Schritt d) erhaltenen Korrekturpolsterkissens
zwischen dem Sattel und dem Rücken
des Pferdes.
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Das
Korrekturpolsterkissen besteht vorzugsweise aus zwei individuellen
und symmetrischen Polsterkissen, die jeweils in Schritt e) unter
einem entsprechenden Balken des Sattels angeordnet sind. Auch umfasst
der Schritt d) des Formens eines Korrekturpolsterkissens vorzugsweise
für jedes
individuelle Polsterkissen die folgenden Schritte:
- – Bereitstellen
einer Basisplatte und einer Reihe von Polsterabstandshaltern mit
variabler Dicke, wobei jeder Polsterabstandshalter eine Fläche aufweist,
die lösbar
auf einer Fläche
der Basisplatte befestigbar ist; und
- – Befestigen
der Polsterabstandshalter auf die Basisplatte derart, um das Abdruckmuster
des in Schritt c) erhaltenen Abdruckkissens nachzubilden.
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Auch
umfasst der Schritt d) vorzugsweise folgende Schritte:
- – Anordnen
der Basisplatte jedes individuellen Polsterkissens auf einer entsprechenden
Seite des Abdruckkissens des Schritt c), bevor die Polsterabstandshalter
darauf befestigt werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Version des Verfahrens umfasst der Schritt
e) des Anordnens des Abdruckkissens zwischen dem Sattel und dem
Rücken
des Pferdes die folgenden Schritte:
- – Bereitstellen
einer Satteldecke mit einer eingebauten Tasche zum Aufnehmen der
individuellen Polsterkissen;
- – Einsetzen
der individuellen Polsterkissen in die Taschen der Satteldecke;
und
- – Anordnen
der Satteldecke zwischen dem Sattel und dem Rücken des Pferdes.
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Das
Verfahren kann auch vorzugsweise zwischen den Schritten d) und e)
die folgenden Schritte umfassen:
- – Überprüfen der
Passgenauigkeit des Korrekturpolsterkissens, das in Schritt d) geformt
worden ist, was durchgeführt
werden kann durch:
- i) Nivellieren und Anordnen des Abdruckkissens auf dem Rücken des
Pferdes;
- ii) Anordnen des im Schritt d) erhaltenen Korrekturpolsterkissens
zwischen dem Abdruckkissen und dem Sattel;
- iii) Reiten des Pferdes für
ungefähr
die gleiche Zeit wie in Schritt c), um ein Abdruckmuster der Druckverteilung
des Sattels auf dem Rücken
des Pferdes abzubilden;
- iv) Überprüfen des
Abdruckmusters des in Schritt iii) erhaltenen Abdruckkissens, und,
wenn es nicht flach ist, Verstärken
des Abdruckmusters des Korrekturpolsterkissens, um dem Abdruckmuster
des Abdruckkissens zu entsprechen; und
- v) Wiederholen der Schritte ii) bis iv), bis das in Schritt
iii) erhaltene Abdruckkissen eben ist.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch eine Gesamtanordnung zum Formen
eines Korrekturpolsterkissens wie oben beschrieben, wobei die Gesamtanordnung
umfasst:
- – Ein
Paar symmetrischer Basisplatten, die jeweils eine erste Oberfläche aufweisen,
die einer zweiten Oberfläche
gegenüberliegt,
und die eine Kontur aufweist, die im wesentlichen einer Kontur der
Balken eines Sattels entspricht; und
- – eine
Reihe von Polsterabstandshaltern von variabler Dicke und variabler
Länge,
die jeweils eine Fläche
aufweisen, die lösbar
auf der ersten Seite jeder Basisplatte befestigbar ist.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin eine Gesamtanordnung zum Individualisieren
der Passform eines Sattels auf dem Rücken eines Pferdes, wobei die
Gesamtanordnung umfasst:
- – ein Abdruckkissen, wie oben
definiert ist; und
- – eine
Gesamtanordnung zum Formen eines Korrekturpolsterkissens, wie oben
beschrieben,
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Was
das vorliegende Verfahren und die Vorrichtung so vorteilhaft macht,
ist, dass, wenn man einmal einen Abdruck mit. dem Abdruckkissen
erhalten hat, ein Benutzer in der Lage ist, die Korrekturpolsterkissen
zu verwenden, um jede ungleiche Verteilung des Satteldrucks zu kompensieren.
Wenn immer es notwendig ist, kann der Sattel erneut getestet werden
und weitere Anpassungen mit dem Korrekturpolsterkissen durchgeführt werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die
vorliegende Erfindung und ihre Vorteile werden einfacher verstanden,
nachdem die folgende, nicht beschränkende Beschreibung einer bevorzugten
Ausführungsform
gelesen worden ist, die mit Bezug auf die nachfolgenden Zeichnungen
vorgenommen worden ist, in denen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Abdruckkissens gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung zeigt, die auf einem Rücken eines Pferdes angeordnet
ist und geeignet ist, einen Sattel aufzunehmen;
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2A eine
Vorderschnittansicht des Abdruckkissens der 1 zeigt,
bevor ein Sattel darauf aufgesetzt ist;
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2B die
gleiche Ansicht wie 2A zeigt, die einen Sattel darstellt,
der auf dem Abdruckkissen angeordnet ist, nachdem das Pferd bestiegen
und geritten worden ist;
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3A eine
Querschnitts-Seitenansicht des Abdruckkissens ohne den aufgesetzten
Sattel wie 2A zeigt;
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3B die
gleiche Ansicht wie 3A mit einem Sattel gemäß 2B zeigt;
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4 eine
perspektivische Ansicht eines Seitenabschnitts des Abdruckkissens
der 1 mit einem darauf abgebildeten Abdruckmuster
darstellt, das als ein Modell dient, um ein Korrekturpolsterkissen
gemäß der Erfindung
zu formen; und
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5 eine
perspektivische Ansicht einer Satteldecke darstellt, die so gestaltet
ist, um die Korrekturpolsterkissen, die in 4 dargestellt
sind, aufzunehmen.
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Abdruckkissen
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In
Bezug auf die 1 bis 4 ist ein
Abdruckkissen (10) gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung dargestellt. Das Abdruckkissen (10) wird
verwendet, um ein Abdruckmuster der Druckverteilung eines Sattels
(11) auf dem Rücken eines
Pferdes (1) abzubilden. Es umfasst eine Hülle (16)
aus einem flexiblen Material, das mit einem verformbaren Kitt ähnlichen
Material (18) gefüllt
ist, vorzugsweise ein nicht aushärtendes
Material. Wie aus dem Stand der Technik wohl bekannt ist und wie
in 1 gezeigt ist, umfasst ein Sattel (12) üblicherweise
eine Unterseite mit zwei symmetrischen Balken (auch Platten genannt)
(14), die so gestaltet sind, um auf dem Pferderücken angeordnet
zu werden, um das Gewicht eines Reiters auf dem Pferd (1)
zu tragen. Nur einer dieser symmetrischen Balken (14) kann
in 1 gesehen werden. Von allen Elementen eines Sattels
(12) sind es diese Balken (14), die den gesamten
Druck auf den Pferderücken
ausüben.
Daher, wie aus den 1, 2B, oder 3B entnommen
werden kann, weist die Hülle
(16) eine Oberfläche
auf, die mindestens so groß ist
wie die Oberfläche
der Balken (14) des Sattels (12), wodurch der
Druck, der von den Seitenbalken (14) ausgeübt wird,
auf das Abdruckkissen (10) übertragen wird, wenn es zwischen
dem Sattel (12) und dem Pferderücken angeordnet ist. Bevorzugterweise
ist sie größer, um
sicherzustellen, dass der gesamte ausgeübte Druck auf das Abdruckkissen
(10) übertragen
wird. Das Abdruckkissen (10) weist vorzugsweise eine Gestaltung
auf, die existierenden Sattelkissen ähnelt, wie solchen, die beim
englischen Reiten oder beim Westernreiten verwendet werden.
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Die
Hülle (16)
ist vorzugsweise aus Plastik gefertigt, bevorzugterweise ist sie
aus klarem flexiblen Vinyl gebildet. Die Größe des Vinyls liegt vorzugsweise
bei ungefähr
#20, d.h., das Vinyl weist eine Dicke von ungefähr 0,5 mm auf. Jedoch sollte
angemerkt sein, dass die Hülle
aus jedem anderen flexiblen Material wie beispielsweise einem textilen
Material gefertigt sein kann, so lange sie dem darin enthaltenen
Kittmaterial erlaubt, einfach deformiert zu werden. Das Kitt ähnliche
Material (18) kann aus jedem teigigen Material gebildet
sein, bevorzugterweise kann es aus einem Rezept aus Mehl, Salz,
Mineralöl, Wasser
und Tatarcreme hergestellt sein.
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Wie
in den 1, 2A und 2B gezeigt,
umfasst das Abdruckkissen (10) vorzugsweise einen zentral
angeordneten Kanalbereich, der so gestaltet ist, um das Rückgrat (2)
des Pferdes von dem Bereich des Widerristes (4) des hinteren
Bereichs (6) des Pferdes abzudecken. Das Abdruckkissen
(10) umfasst weiterhin zwei Seitenabschnitte (22),
die jeweils lateral von einer Seite des Kanalbereichs (20) sich
erstrecken. Jede der Seitenabschnitte (22) weist einen
Vorderabschnitt (24), der gestaltet, um den Schulterbereich
(8) des Pferdes abzudecken, und einen Rückabschnitt (26) auf,
der so gestaltet ist, um den Rücken
(6) des Pferdes abzudecken. Der Vorderabschnitt (24)
ist größer als
der Rückabschnitt (26),
um der Form des Pferdes zu entsprechen.
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In
der dargestellten bevorzugten Ausführungsform bestehen die zwei
Seitenabschnitte (22) der Hülle (16) aus zwei
individuellen Seitenhüllen,
die jeweils einen Innenrand (28) aufweisen, der lösbar mit
dem Innenrand (28) des anderen Seitenabschnitts (22)
verbindbar sind, um so im zentral angeordneten Kanalbereich (20)
des Kissens (10) zu bilden, sobald sie verbunden sind.
Eine VELCRO® Befestigung,
wie beispielsweise VELCRO® Gurte (30) können verwendet
werden, um die Innenränder
(28) der Seitenabschnitte (22) der Hülle (16)
miteinander zu verbinden. Nur eine der beiden Seitenabschnitte (22)
ist in 4 dargestellt.
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In
Bezug auf 4 kann die Hülle (16) vorteilhafterweise
einen verschließbaren
Auslass (32) aufweisen, um die Luft abzulassen, die sich
in der Hülle
(16) befinden kann.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung, die nicht dargestellt ist, könnte die Hülle vorteilhafterweise einstöckig sein,
wobei die beiden Seitenabschnitte permanent mit dem zentral angeordneten
Kanalbereich verbunden wäre.
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Verfahren zum Erhalten
des Abdruckmusters der Druckverteilung unter einem Sattel
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Die
Druckverteilung des Sattels (12) auf dem Rücken eines
Pferdes (1) bei Bewegung und beim Tragen eines Reiters
kann man erhalten und wird sichtbar gemacht, indem zunächst gemäß Schritt
a) ein Abdruckkissen (10) wie oben beschrieben, nivelliert
wird. Dies kann durch Anordnen des Abdruckkissens (10)
auf einer ebenen Oberfläche
und durch Nivellieren des Abdruckkissens unter Verwendung einer
Rolle (Nudelholz) durchgeführt
werden, so dass das Kittmaterial (18) in dem Abdruckkissen
(10) eine konsistente Dicke aufweist, wie in den 2A und 3A gezeigt.
Wie es für
jeden Fachmann selbstverständlich
ist, kann das Abdruckkissen (10) auch auf andere Weise
nivelliert werden.
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Dann
wird, wie in den 2A, 2B, 3A und 3B gezeigt,
das nivellierte Abdruckkissen (10) gemäß Schritt b) auf dem Rücken eines Pferdes
(1) angeordnet, wobei seine Anordnung die gleiche ist,
wie ein normales Sattelkissen. Die VELCRO® Gurte
(30) werden so angepasst, dass das Abdruckkissen (10)
flach auf den Konturen des Pferderückens aufliegt.
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Ein
Sattel (12) wird dann auf das Abdruckkissen (10)
aufgesetzt. Es ist selbstverständlich,
dass die vorliegende Erfindung die Verwendung von Sätteln von
verschiedenen Formen und Arten umfasst, vorzugsweise englische Sättel und
Westernsättel. Der
Sattel (16) ist in der normalen Weise angeschirrt.
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Anschließend besteigt
ein Reiter gemäß Schritt
c) das Pferd (1) und führt
es durch eine Reihe von Manöver
für eine
Zeit, die ausreichend ist, um auf dem Abdruckkissen (10)
das Abdruckmuster der Druckverteilung unter dem Sattel (12),
wie in den 2B und 3B gezeigt
ist, sichtbar zu machen. Die benötigte
Zeit beträgt
im Allgemeinen ungefähr 30
Minuten. Tatsächlich
variiert die Zeit, die ausreicht, um einen Abdruck zu bilden, mit
der Temperatur des Kittmaterials (18), dem Gewicht des
Reiters und davon, wie schlecht der Sattel passt.
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Der
Reiter steigt dann ab und entfernt den Sattel (12). Das
Abdruckkissen (10) wird untersucht. Die Druckverteilung
unter dem Sattel (12) wird offensichtlich, abhängig davon,
wie das Kittmaterial (18) in der Hülle (16) verformt
worden ist, wie in den 2B, 3B und 4 dargestellt
ist. In den Bereichen, in denen der Sattel (12) stößt oder
den größten Druck ausübt, kann
das Kittmaterial (18) bis zu dem Maße verlagert worden sein, dass
das Haar auf dem Rücken
des Pferdes durch das Abdruckkissen (10) sichtbar ist.
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Verfahren zum Individualisieren
der Passform eines Sattels auf einem Pferd
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Anschließend, um
die Passform des Sattels (12) auf das Pferd (1)
zu individualisieren, umfasst das Verfahren weiterhin die Schritte
d) Formen eines Korrekturpolsterkissens (34) mit einem
Abdruckmuster, das dem oben in Schritt c) erhaltenen Abdruckmuster
entspricht, wie in der 4 dargestellt ist; und e) das
Anordnen des Korrekturpolsterkissens (34) zwischen dem
Sattel (12) und dem Rücken
des Pferdes (1). Das Korrekturpolsterkissen (34)
besteht vorzugsweise aus zwei individuellen und symmetrischen Posterkissen,
von denen nur eines in 4 dargestellt ist.
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Das
Formen jedes der individuellen Korrekturpolsterkissen (34)
besteht vorzugsweise aus dem zeitweiligen Befestigen einer Basisplatte
(36), die vorzugsweise aus Leder hergestellt ist, an jedem
Abschnitt des Abdruckkissens (10) in einem vorbestimmten
Bereich mit VELCRO® Befestigungen (38). Dieser
Schritt könnte
durchgeführt
werden, indem der abgebildete Abdruck (10) und die Basisplatte
(36) des Polsterkissens (34) Seite an Seite angeordnet sind,
wie in 4 dargestellt ist. Diese Platten (36) sind
vorzugsweise aus 198 bis 227 Gramm (7 bis 8 oz) schweren oder 3,2
mm dicken mit Polyuretan beschichteten Ledern hergestellt, obwohl
jedes andere, relativ widerstandsfähige und irgendwie flexible
Material verwendet werden könnte.
Vorzugsweise sind sie ungefähr
53 cm (21 Inch) lang und haben eine konturierte Form mit einer maximalen
Breite von ungefähr
18 cm (7 Inch), um der Form der meisten Arten von Pferden zu entsprechen.
Das mit Polyuretan beschichte Leder wird verwendet, weil es eine
Absorption von Schweiß von
dem Pferd nicht erlaubt, wodurch das Leder sich nicht in der Form ändert.
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Anschließend werden
z.B. Polsterabstandshalter (40), vorzugsweise Abstandhalter
aus Schaumgummi mit geschlossenen Zellen, an den Lederplatten (36)
mit VELCRO® Befestigungen
(41) angebracht oder eine andere Art einer lösbaren Halterung
könnte verwendet
werden. Die Polsterabstandshalter (40) können vorzugsweise
einen Aufbau als geschlossene Zelle aufweisen, wobei jede Zelle
eine Luftblase umschließt.
Die Polsterabstandshalter (40) absorbieren vorzugsweise
keine Feuchtigkeit und behalten ihre Form sogar unter extremem Druck.
Die Polsterabstandshalter (40) sind in derselben Form hergestellt,
wie die zugrunde liegenden Lederplatten (40), jedoch in
Abschnitte zerschnitten. Jeder Abschnitt ist ungefähr 5 cm
(2 Inch) breit, wobei die Länge
durch die Kontur der Plattenform bestimmt ist. Die Polsterabstandshalter
(40) sind mit veränderlicher Dicke
verfügbar,
die Dicken von 3 mm (1/8 Inch), 6 mm (1/4 Inch), 1,27 cm (1/2 Inch),
und 1,9 cm (3/4 Inch) umfassen. Das Anordnen der Schaumgummiabstandshalter
(40) auf den Lederplatten (36) wird durch das
Abdruckmuster des Abdruckkissens (10) bestimmt. Die Schaumgummiabstandshalter
(40) werden derart angeordnet, um das Abdruckmuster des
Abdruckkissens (10) wie in 4 gezeigt,
nachzubilden. Die höchsten
Abstandhalter werden angeordnet, wo es den niedrigsten Satteldruck
gegeben hat.
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Das
Abdruckkissen (10) wird erneut angeordnet und die zwei
Korrekturpolsterkissen (34) darauf aufgebracht.
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Der
Sattel (12) wird erneut auf dem Abdruckkissen (10)
angeordnet, das jetzt mit zwei Korrekturpolsterkissen (34)
ausgestattet ist. Der Sattel (12) wird auf normale Weise
angeschirrt.
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Ein
Reiter besteigt das Pferd (10) und führt es erneut durch eine Reihe
von Manöver.
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Der
Sattel (12) wird entfernt. Wenn das Abdruckkissen (12)
anzeigt, dass es einen Ausgleich des Satteldrucks gegeben hat, werden
die Lederklappen (36) mit den Schaumgummiabstandshaltern (40)
von dem Abdruckkissen (10) entfernt. Manchmal sind kleine
Anpassungen an den Positionen der Abstandhalter (40) notwendig und
der Reiter kann in einfacher Weise das angepasste Polsterkissen
(34) auf dem Abdruckkissen (10) erneut anordnen,
das Pferd reiten und das Abdruckmuster des Abdrucks überprüfen, und
diese Schritte wiederholen, bis das Ausgleichen des Abdruckkissens
(10) erfolgt ist.
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Wenn
das Abdruckkissen (10) ausgeglichen ist (mit anderen Worten
eben ist), wird es von dem Rücken
des Pferdes entfernt und durch eine Satteldecke (42) ersetzt.
Mit Bezug auf 5 könnte die Satteldecke (42)
zu bestehenden Designs ähnlich sein,
aber sie hat mindestens eine eingebaute Tasche (44), um
die Korrekturpolsterkissen (34) aufzunehmen. In der bevorzugten
Ausführungsform,
die in 5 dargestellt ist, umfasst die Satteldecke (42) eine
zentral angeordnete eingebaute Tasche mit einer Öffnung an der Vorderseite.
Jedoch bei einer anderen Ausführungsform,
die nicht dargestellt ist, kann die Satteldecke (42) zwei
seitlich eingebaute Taschen (44) umfassen oder eine zentral
angeordnete eingebaute Tasche mit einer rückseitigen Öffnung aufweisen. Der Stoff
der Satteldecke (42) ist vorteilhafterweise aus natürlichen
und handgemachten Fasern hergestellt. Stoffe wie Fleece, Sherpa,
gewebtes Material und flacher Strick könnten verwendet werden.
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Die
Korrekturpolsterkissen (34) werden abschließend in
die Taschen (44) der Satteldecke (42) eingesetzt.
Ein individualisiertes Sattelkissen ist auf diese Weise hergestellt
worden. Jederzeit, wenn ein Pferd die Form ändert oder ein Reiter das Pferd wechselt,
kann das Sattelkissen verändert
werden. Diesbezüglich
ist anzumerken, dass ein Sattel, der auf ein bestimmtes Pferd zu
Beginn einer Wettkampfsaison passt, auf dieses Pferd am Ende der
Saison nicht mehr passen kann. Pferde verändern bei Wettkämpfen im
Allgemeinen ihre Form während
der Wettkampfsaison dreimal. Nach einer Winterpause beginnen sie
schwer und breit, mit dem Trainingsfortschritt verlieren sie Gewicht
und gewinnen Muskeltonus. Dies führt
in einen schmaleren Körper
mit einer größeren Muskelentwicklung
in den vorderen und hinteren Vierteln. Gegen Ende der Saison ist
das Pferd am dünnsten
mit mehr Muskelmasse.
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Die
vorliegende Erfindung stellt somit in vorteilhafter Weise ein einfaches
und kostengünstiges Verfahren
und Vorrichtungen zum Individualisieren der Passform eines Sattels
auf ein Pferd zur Verfügung,
sogar wenn sich die Eigenschaften des Pferdes ändern.