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Hintergrund der Erfindung
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine flammbeständige Polymer-Zusammensetzung.
Insbesondere bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine flammbeständige Polymer-Zusammensetzung,
die über
eine ausgezeichnete Flammbeständigkeit
verfügt;
die bei Verbrennung frei von Ausstoss von toxischem Gas wie Halogengas
u.ä. ist;
die frei von umweltverunreinigenden Substanzen wie Phosphor, Blei
u.ä. ist;
die überlegene,
gut ausgewogene Eigenschaften wie Form-Verarbeitbarkeit, Zugfestigkeit,
Biegsamkeit (Nicht-Weissen bei Biegen), Durchbiegefestigkeit, Flexibilität u.ä. aufweist;
und die nützlich
ist für
eine Vielfalt von Anwendungen wie Überzüge von elektrischem Draht für elektrische
Leitungen in Anlagen, oder Sicherheitsgurte für Fahrzeuge, industrielle Materialien
für Isolierbänder u.ä.
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Beschreibung des allgemeinen
Standes der Technik
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Wegen
der ausgezeichneten physikalischen und chemischen Eigenschaften
werden Polyolefin-gestützte
Polymere (Harze) mittels verschiedener Methoden wie Strangpressen,
Spritzgiessen u.ä.
zu Filmen, Folienbahnen, Rohren, Behältern, elektrischen Drähten, Kabel
u.ä. verarbeitet
und werden als Haushaltsgeräte
und industrielle Materialien benutzt. Weil diese Polyolefin-Harze leicht entflammbar
sind, wurden verschiedene Verfahren offenbart, um die Harze schwer
entflammbar zu machen. Bei dem aus dem Stand der Technik bekannten
gebräuchlichsten
Verfahren wird ein Halogen-enthaltendes organisches Flammschutzmittel
zusammen mit Polyolefin-Harzen
verwendet. Obwohl der Gebrauch einer kleinen Menge von einem solchen
Flammschutzmittel einen ausgezeichneten flammbeständigen Effekt
ausübt,
hat das Flammschutzmittel bei Verbrennung ein Problem der Erzeugung
von korrosivem und toxischem Gas.
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Kürzlich ist
eine flammbeständige
Propylen-Harz-Zusammensetzung
offenbart worden, die kein Halogenenthaltendes organisches Flammschutzmittel
umfasst (offengelegte japanische Patentanmeldung Nr. 263851/1990).
Da diese Zusammensetzung allerdings ein Phosphor-Flammschutzmittel
enthält,
welches hygroskopische Eigenschaften aufweist, erfordert die Zusammensetzung
eine Massnahme zur Verhinderung eines Ausblutens. Auch wenn ein
gewisser Effekt zur Vermeidung von Ausbluten durch den Zusatz eines
olefinischen Kautschuks und eines Silan-Haftmittels erreicht werden
kann, ist die resultierende Zusammensetzung unter dem Gesichtspunkt
von Merkmalen wie Biegsamkeit, Flexibilität u.ä. als auch unter dem Gesichtspunkt der
Umweltverträglichkeit
nicht unbedingt zufriedenstellend.
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Ein
weiteres Beispiel ist eine flammbeständige Polypropylen-Zusammensetzung,
die ein Propylen-Homopolymer,
Ethylen-Propylen-Copolymer-Kautschuk, Bis(2,3-dibrompropyl)ether
von Tetrabrombisphenol S und Antimontrioxid umfasst (offengelegte
japanische Patentanmeldung Nr. 183337/1981). Da Bis(2,3-dibrompropyl)ether
von Tetrabrombisphenol S, was in dieser Zusammensetzung als Flammschutzmittel
verwendet wird, allerdings ein verdächtigtes Umwelthormon ist,
ist die Zusammensetzung nicht unbedingt zufriedenstellend unter
dem Gesichtspunkt der Umweltverträglichkeit. Obwohl die Zusammensetzung
wegen der Verwendung eines Ethylen-Propylen-Copolymer-Kautschuks eine verbesserte
Schlagzähigkeit
aufweist, ist die Flexibilität,
welche bei der Verwendung der Zusammensetzung als Überzug von
elektrischem Draht für
die Verdrahtung und Fertigung erforderlich ist, nicht zwangsläufig zufriedenstellend.
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Ferner
ist ein Verfahren der Benutzung einer hydratisierten, anorganischen
Metall-Verbindung wie Aluminiumhydroxid oder Magnesiumhydroxid als
Nicht-Schadstoff
und umweltverträgliches
Flammschutzmittel offenbart worden (z.B. offengelegte japanische
Patentanmeldung Nr. 279736/1998). Allerdings muss einer flammbeständigen Zusammensetzung
eine grosse Menge von einer solchen hydratisierten, anorganischen Metall-Verbindung hinzugefügt werden,
um eine angemessen hohe Flammbeständigkeit zu gewährleisten. Dies
führt nicht
nur zur Minderung der mechanischen Eigenschaften, insbesondere der
Zugfestigkeit, sondern beeinträchtigt
auch die Formverarbeitbarkeit.
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EP-A-0
370 518 offenbart eine flammenhemmende Zusammensetzung, die ein
thermoplastisches Harz, Magnesiumhydroxid und ein hydriertes Styrol-Butadien-Copolymer umfasst.
Das thermoplastische Harz kann ein Homopolymer oder ein Copolymer
von Ethylen sein, das durch Verwendung eines α-Olefins oder eines funktionalisieren α-Olefins
copolymerisiert ist, ein hydriertes Styrol-Butadien-Copolymer, welches
hydriert ist, um die Ungesättigtheit
in der Polymerkette im Wesentlichen zu beseitigen, und ein anorganisches
Flammschutzmittel wie Magnesiumhydroxid. Eine solche Zusammensetzung
besitzt Beständigkeit
gegenüber
Weissen, verursacht durch Kohlenstoffdioxid.
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US-A-4,622,350
offenbart eine flammenhemmende Isolierungs-Polymer-Zusammensetzung,
die ein Polypropylen, ein hydriertes Monoalkylaren/konjugiertes Dien-Blockcopolymer,
ein funktionalisiertes Polypropylenwachs von geringer Molekülmasse und
einen anorganischen Füllstoff
wie hydratisiertes Magnesia umfasst. Es wird bevorzugt, dass zwischen
ungefähr
35 und ungefähr
55 Mol-% der kondensierten Butadieneinheiten im Butadien-Polymerblock
des hydrierten Monoylkylaren/konjugiertes Dien-Blockcopolymers 1,2-Konfiguration haben.
Solche Zusammensetzungen weisen eine erhöhte Zugfestigkeit auf, ausgedrückt durch
die Spannung bei Bruch.
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EP-A-0
398 758 richtet sich auf hydrierte Blockcopolymere aus konjugierten
Dienen mit einem Polystyrol-reduzierten Molekulargewichts-Zahlenmittel
von 50000 bis 600000, die ein Hydrierungsprodukt sind von einem
(A)-(B)-Blockcopolymer, (A)-(B)-(C)-Blockcopolymer oder (A)-(B)-(A)-Blockcopolymer.
Innerhalb der Blöcke
ist (A) ein Polymerblock aus einer alkenylaromatischen Verbindung
und (B) ein Homopolymerblock aus einem konjugierten Dien, in dem
der Vinylgehalt vom konjugierten Dien-Teil mehr als 60% ist, oder
ein statistischer Copolymerblock aus einer alkenylaromatischen Verbindung
und einem konjugierten Dien, in dem der Vinylgehalt vom konjugierten
Dien-Teil 15% oder mehr ist, und (C) ein konischer Copolymerblock
aus einer alkenylaromatischen Verbindung und einem konjugierten
Dien, in dem der Anteil der alkenylaromatischen Verbindung schrittweise
zunimmt. Im (A)-(B)-(A)-Blockcopolymer ist das Gewichtsverhältnis (A)/(B)
von 5/95 bis 60/40. Im Hydrierungsprodukt sind mindestens 80% der
ungesättigten
Doppelbindungen vom konjugierten Dien-Teil durch die Hydrierung
gesättigt.
Wenn der Vinylgehalt im konjugierten Dien-Teil in Block (B) auf
mehr als 60% eingestellt wird, wird die Flexibilität der dieses
hydrierte Blockcopolymer enthaltenden Harz-Zusammensetzung verbessert.
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EP-A-0
546 841 offenbart eine gegen Abnutzung beständige, flammenhemmende Zusammensetzung, umfassend
100 Gewichtsanteile von einem Polymer-Bestandteil, der bezogen auf
das Gesamt-Polymergewicht zu 50 bis 90% nach Gewicht ein polyolefinisches
Harz mit einer maximalen Temperaturspitze (Tm) höher als 125°C, wie durch DSC gemessen wurde,
und bezogen auf das Gesamt-Polymergewicht zu 10 bis 50% nach Gewicht
ein Polyethylen-Harz oder Kautschuk mit einer maximalen Temperaturspitze
(Tm) tiefer als 125°C,
wie durch DSC gemessen wurde, enthält; und 30 bis 200 Gewichtsanteile
von einem anorganischen Flammschutzmittel, wobei der Polymer-Bestandteil
bezogen auf 1 g entsprechend 10–8 bis
10–3g
Polymere mit mindestens einer speziellen funktionellen Gruppe enthält. Das
polyolefinische Harz kann ein Ethylen-Homopolymer, Copolymere von
Ethylen und α-Olefinen
mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen und Gemische davon beinhalten. Das
Polyethylen-Harz oder -Kautschuk kann Polyethylene niedriger Dichte,
Ethylen-Vinylester-Copolymere, Copolymere und Kautschuk aus Ethylen
und α,β-ungesättigtem
Carbonsäurealkylester
beinhalten. Als Kautschuk können
ein statistisches Copolymer (EPM), das Ethylen und Propylen als
Hauptbestandteile enthält,
und ein statistisches Copolymer (EPM), das zusätzlich zum Ethylen und Propylen
ein Dien-Monomer als dritten Bestandteil enthält, genannt werden. Eine solche
Polymer-Zusammensetzung
besitzt eine verbesserte Hitzebeständigkeit, während mechanische Festigkeit,
Flexibilität,
Verarbeitbarkeit und Flammverzögerungsvermögen beibehalten
werden.
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Die
vorliegende Erfindung wurde angesichts dieser Situation erarbeitet
und hat eine Aufgabe, eine flammbeständige Polymer-Zusammensetzung
mit ausgezeichneter Flammbeständigkeit
bereitzustellen; die bei Verbrennung frei von Ausstoss von toxischem
Gas wie Halogengas u.ä.
ist; die frei von umweltverunreinigenden Substanzen wie Phosphor,
Blei u.ä.
ist; die überlegene,
gut ausgewogene Eigenschaften wie Form-Verarbeitbarkeit, Zugfestigkeit,
Biegsamkeit (Nicht-Weissen bei Biegen), Durchbiegefestigkeit, Flexibilität u.ä. aufweist;
und die nützlich
ist für
eine Vielfalt von Anwendungen wie Überzüge von elektrischem Draht für elektrische
Leitungen in Anlagen, oder Sicherheitsgurte für Fahrzeuge, industrielle Materialien
für Isolierbänder u.ä.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Infolge
umfassender Studien haben die Erfinder herausgefunden, dass eine
flammbeständige
Polymer-Zusammensetzung,
die bei Verbrennung kein toxisches Gas erzeugt, die frei ist von
umweltverunreinigenden Substanzen und die alle der obigen Besonderheiten
erfüllt,
mittels einer Harz-Zusammensetzung wie unter Anspruch 1 definiert
erhalten werden kann. Dieser Fund hat zur Vollendung der vorliegenden
Erfindung geführt.
Insbesondere können
die folgenden flammbeständigen
Polymer-Zusammensetzungen nach den bevorzugen Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung bereitgestellt werden.
- (1)
Flammbeständige
Polymer-Zusammensetzung wie oben definiert, wobei das olefinische
Polymer (a-1) ein Gemisch aus einem nichtmodifizierten Polyolefin
und einem eine funktionelle Gruppe enthaltenden modifizierten Polyolefin
ist.
- (2) Flammbeständige
Polymer-Zusammensetzung wie unter (1) beschrieben, wobei der Gehalt
vom modifizierten Polyolefin im Gemisch 5-150 Gewichtsanteile für 100 Gewichtsanteile
vom nichtmodifizierten Polyolefin beträgt.
- (3) Flammbeständige
Polymer-Zusammensetzung wie unter (1) beschrieben, wobei die funktionelle
Gruppe im modifizierten Polyolefin mindestens eine Gruppe, gewählt aus
der Gruppe bestehend aus einer Säureanhydridgruppe,
Carboxylgruppe, Hydroxygruppe, Aminogruppe, Isocyanatgruppe und
Epoxygruppe ist.
- (4) Flammbeständige
Polymer-Zusammensetzung wie oben beschrieben, wobei das statistische
Copolymer von Ethylen und einem α-Olefin
mit 4-10 Kohlenstoffatomen (a-3) in Bestandteil (A) ein statistisches Copolymer
von Ethylen und 1-Buten oder ein statistisches Copolymer von Ethylen
und 1-Octen, oder beides ist.
- (5) Flammbeständige
Polymer-Zusammensetzung wie oben beschrieben, wobei das anorganische
Flammschutzmittel (B) Magnesiumhydroxid oder Aluminiumhydroxid,
oder beides umfasst.
- (6) Flammbeständige
Polymer-Zusammensetzung wie unter (1) beschrieben, wobei die Oberfläche vom anorganischen
Flammschutzmittel (B) mit einem Silan-Haftmittel behandelt ist.
- (7) Flammbeständige
Polymer-Zusammensetzung wie unter (5) beschrieben, wobei die Oberfläche vom anorganischen
Flammschutzmittel (B) mit einem Silan-Haftmittel behandelt ist.
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Andere
Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachstehend
leichter ersichtlich anhand der folgenden Darstellung.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
UND BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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Die
flammbeständige
Polymer-Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung wird nun ausführlicher anhand
von Ausführungsbeispielen
beschrieben.
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Die
flammbeständige
Polymer-Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung umfasst (A) 100
Gewichtsanteile von einem Gemisch, welches umfasst 1–99 Gew-%
von (a-1), einem Polyolefin-gestützten
Polymer, das unten genauer definiert wird, und 1–99 Gew-% von (a-2), einem
hydrierten Polymer aus einem konjugierten Dien, das unten genauer
definiert wird, in welchem 80% oder mehr der Doppelbindungen vom
konjugierten Dien gesättigt
sind, und (a-3), ein statistisches Copolymer von Ethylen und einem α-Olefin mit
4-10 Kohlenstoffatomen (kann nachstehend als „Gemisch (A)" bezeichnet sein),
und (B) 5 Gewichtsanteile oder mehr von einem anorganischen Flammschutzmittel
(kann nachstehend als „anorganisches
Flammschutzmittel (B)" bezeichnet
sein).
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Jeder
der Bestandteile der Zusammensetzung wird nun ausführlicher
beschrieben.
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1. Gemisch (A)
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Das
in der vorliegenden Erfindung verwendete Gemisch (A) umfasst 1–99 Gew-%
von (a-1), einem olefinischen Polymer, das ein olefinisches Homopolymer
oder ein olefinisches Copolymer sein kann (kann nachstehend als „Polyolefin-gestütztes Polymer
(a-1)" bezeichnet
sein), und 1–99
Gew-% von (a-2), einem hydrierten Polymer aus einem konjugierten
Dien, in welchem 80% oder mehr der Doppelbindungen vom konjugierten
Dien-Teil gesättigt
sind (kann nachstehend als „hydriertes
Polymer (a-2) aus einem konjugierten Dien" bezeichnet sein), und (a-3), einem
statistischen Copolymer von Ethylen und einem α-Olefin mit 4-10 Kohlenstoffatomen
(kann nachstehend als „statistisches
Ethylen/α-Olefin-Copolymer
(a-3)" bezeichnet
sein).
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(1) Polyolefin-gestütztes Polymer
(a-1)
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Das
in der vorliegenden Erfindung verwendete Polyolefin-gestützte Polymer
(a-1) ist ein kristallines Polyolefin-Harz (Polymer), das durch
Polymerisation von einer oder mehreren Arten von Monoolefinen nach entweder
der Hochdruck-Polymerisationsmethode oder der Niederdruck-Polymerisationsmethode
erhalten werden kann. Das Polyolefinharz kann entweder ein Homopolymer
oder ein Copolymer, welches durch Copolymerisation von einem Hauptmonomer
und anderen, unten gezeigten Monomeren hergestellt wird, sein. Im Falle
eines Homopolymers sind die Polyolefinharze gewählt aus Polyethylen, Polypropylen
und Polybuten-1.
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Copolymerisierbare
Monomere können
gewählt
sein aus linearen α-Olefinen
wie Ethylen (mit Ausnahme des Falles, bei dem das Hauptpolymer Polyethylen
ist), Propylen (mit Ausnahme des Falles, bei dem das Hauptpolymer
Polypropylen ist), Buten-1 (mit Ausnahme des Falles, bei dem das
Hauptpolymer Polybuten-1 ist), Penten-1, Hexen-1, Hepten-1 und Octen-1;
verzweigten α-Olefinen
wie 4-Methylpenten-1,
2-Methylpropen-1, 3-Methylpenten-1, 5-Methylhexen-1, 4-Methylhexen-1 und 4,4-Dimethylpenten-1.
Die Menge von diesen copolymerisierbaren Monomeren beträgt 10 Gew-%
oder weniger. Für
die Art und Weise der Copolymerisation gibt es keine speziellen
Beschränkungen.
Statistische Polymerisation, Blockpolymerisation, Pfropfpolymerisation
oder ein Mischtyp von diesen Polymerisationsverfahren kann akzeptierbar
sein.
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Propylen/Ethylen-Copolymer,
Propylen/Buten-1-Copolymer,
Buten-1/Ethylen-Copolymer, Propylen/Ethylen/Buten-1-Copolymer u.ä. können als
bevorzugte Copolymere, die als das Polyolefin-gestützte Polymer
(a-1) verwendet werden, angeführt
werden. Diese Polyolefin-gestützten
Polymere können
entweder einzeln oder in Kombination aus zweien oder mehreren verwendet
werden.
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Entweder
ein nichtmodifiziertes Polyolefingestütztes Polymer oder ein modifiziertes
Polyolefingestütztes
Polymer, das mit mindestens einer funktionellen Gruppe modifiziert
ist, gewählt
aus der Gruppe bestehend aus einer Säureanhydridgruppe, Carboxygruppe,
Hydroxygruppe, Aminogruppe, Isocyanatgruppe und Epoxygruppe, oder
ein Gemisch aus dem nichtmodifizierten Polyolefin-gestützten Polymer
und dem modifizierten Polyolefin-gestützten Polymer können als
das Polyolefin-gestützte
Polymer (a-1) verwendet werden. Wenn ein Gemisch verwendet wird,
ist ein Gemisch bevorzugt, das 5–150 Gewichtsanteile von einem
modifizierten Polyolefin-gestützten
Polymer für
100 Gewichtsanteile von einem nichtmodifizierten Polyolefingestützten Polymer
enthält.
Bei weniger als 5 Gewichtsanteilen kann der Effekt bezüglich der
Verbesserung der mechanischen Festigkeit ungenügend sein; bei mehr als 150
Gewichtsanteilen kann die Zugdehnung beeinträchtigt werden.
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Die
Menge vom zu Gemisch (A) hinzugefügten Polyolefin-gestützten Polymer
(a-1) beträgt
1–99 Gew-%,
und vorzugsweise 20–80
Gew-%. Bei weniger als 1 Gew-% nehmen mechanische Festigkeit und
Hitzebeständigkeit
ab; bei mehr als 99 Gew-% werden Zugdehnung und Flexibilität beeinträchtigt.
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(2) Hydriertes Polymer
(a-2) aus einem konjugierten Dien
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Die
in der vorliegenden Erfindung verwendeten hydrierten Polymere (a-2)
aus konjugierten Dienen sind hydrierte Produkte von Dien-Polymeren,
gewählt
aus einem statistischen Copolymer von einem konjugierten Dien und einer
aromatischen Vinylverbindung, einem Blockcopolymer, das aus Polymerblöcken von
einer aromatischen Vinylverbindung und Polymerblöcken von einer konjugierten
Dien-Verbindung besteht, einem Blockcopolymer, das aus Polymerblöcken von
einer aromatischen Vinylverbindung und statistischen Copolymerblöcken von
einem konjugierten Dien und einer aromatischen Vinylverbindung besteht,
einem Blockcopolymer, das aus Polymerblöcken von einer konjugierten
Dien-Verbindung und Copolymerblöcken
von einer konjugierten Dien-Verbindung und einer aromatischen Vinylverbindung
besteht, einem Blockcopolymer, bestehend aus Polymerblöcken von
einer konjugierten Dien-Verbindung und Konus-förmigen Blöcken, bestehend aus einer aromatischen
Vinylverbindung und einer konjugierten Dien-Verbindung, in denen der Gehalt der
aromatischen Vinylverbindung stufenweise zunimmt, einem Blockcopolymer,
bestehend aus statistischen Copolymerblöcken von einem konjugierten
Dien und einer aromatischen Vinylverbindung und Konus-förmigen Blöcken, bestehend
aus einer aromatischen Vinylverbindung und einer konjugierten Dien-Verbindung,
in denen der Gehalt der aromatischen Vinyl-Verbindung stufenweise
zunimmt, einem Blockcopolymer, das aus Polybutadienblöcken, die
30 Gew-% oder weniger Seitenketten-Vinylbindungen enthalten, und
Polymerblöcken
von einer konjugierten Dien-Verbindung,
die 30 Gew-% oder mehr Seitenketten-Vinylbindungen enthalten, besteht. Die
obigen Polymere vor der Hydrierung können nachstehend als „nichthydrierte
Polymere" bezeichnet
sein.
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Der
Anteil der Seitenketten-Vinylbindungen im hydrierten Polymer (a-2)
aus einem konjugierten Dien vor der Hydrierung, welches das Verhältnis von
1,2-Vinylbindungen
und 3,4-Vinylbindungen im konjugierten Dien-Teil vom nichthydrierten
Polymer ist, beträgt
mehr als 55 Gew-%. Bei weniger als 55 Gew-% kann der Effekt bezüglich der
Verbesserung des Weissens beim Biegen ungenügend sein.
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Das
hydrierte Polymer (a-2) aus einem konjugierten Dien kann durch eine
funktionelle Gruppe modifiziert sein. Insbesondere kann ein Dien-Polymer
mit mindestens einer Gruppe modifiziert sein, die gewählt ist aus
der Gruppe bestehend aus einer Säureanhydridgruppe,
Carboxygruppe, Hydroxygruppe, Aminogruppe, Isocyanatgruppe und Epoxygruppe.
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Das
Verhältnis
von einer konjugierten Dien-Verbindung
und einer aromatischen Vinylverbindung, die das nichthydrierte Polymer
bilden, beträgt
95:5–40:60,
und vorzugsweise 93:7–50:50.
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Vorhandene
Beispiele für
konjugierte Dien-Verbindungen,
die für
das hydrierte Polymer (a-2) aus einem konjugierten Dien verwendet
werden, sind 1,3-Butadien,
Isopren, 2,3-Dimethyl-1,3-butadien, 1,3-Pentadien, 2-Methyl-1,3-pentadien, 1,3-Hexadien,
4,5-Diethyl-1,3-octadien,
3-Butyl-1,3-octadien, Chloropren u.ä. Darunter sind 1,3-Butadien,
Isopren und 1,3-Pentadien,
besonders 1,3-Butadien und Isopren vorzuziehen, um hydrierte Polymere
aus einem konjugierten Dien zu erhalten, die industriell verwendbar
sind und ausgezeichnete Eigenschaften haben. Als aromatische Vinylverbindungen
können
Styrol, α-Methylstyrol,
t-Butylstyrol, Divinylbenzol,
N,N-Dimethyl-p-aminoethylstyrol,
N,N-Diethyl-p-aminoethylstyrol, Vinylpyridin u.ä. aufgeführt werden. Darunter sind Styrol
und α-Methylstyrol
bevorzugt.
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Das
obige nichthydrierte Polymer kann ein Polymer sein, bei dem die
Polymer-Molekülkette über eine Kupplungsgruppe
verlängert
oder verzweigt ist durch Verwenden eines Haftmittels.
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Vorhandene
Beispiele für
Haftmittel sind Diethyladipinsäure,
Divinylbenzol, Methyldichlorosilan, Siliciumtetrachlorid, Butyltrichlorosilicat,
Tetrachlorostannat, Butyltrichlorostannat, Dimethylchlorosilicat,
Tetrachlorogermanium, 1,2-Dibromethan,
1,4-Chloromethylbenzol, Bis(trichlorosilyl)ethan, epoxidiertes Leinöl, Toluylendiisocyanat,
1,2,4-Benzoltriisocyanat u.ä.
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Ein
hydriertes Produkt von zwei oder mehr nichthydrierten Polymeren
kann ebenfalls als hydriertes Polymer (a-2) aus einem konjugierten
Dien verwendet werden. Zusätzlich
kann auch ein Gemisch aus zwei oder mehr hydrierten Polymeren aus
konjugierten Dienen verwendet werden.
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Ein
solches hydriertes Polymer (a-2) aus einem konjugierten Dien ist
ein Hydrierungsprodukt von einem Polymer, bei dem der polymerisierbare
Hauptbestandteil eine konjugierte Dien-Verbindung ist, und 80% oder
mehr, vorzugsweise 90% oder mehr, der Doppelbindungen im konjugierten
Dien-Teil gesättigt
worden sind. Wenn der Anteil der Hydrierung weniger als 80% ist,
werden Wetterbeständigkeit
u.ä. beeinträchtigt.
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Ein
vorzuziehendes Molekulargewicht-Zahlenmittel beim hydrierten Polymer
(a-2) aus einem konjugierten Dien liegt im Bereich von 10.000 bis
700.000, wobei der Bereich von 50.000 bis 600.000 eher zu bevorzugen
ist. Bei weniger als 10.000 wird das hydrierte Polymer aus einem
konjugieren Dien leicht geblockt, wenn es pelletisiert wird, und
das durch Mischen mit dem Polyolefin-gestützten Polymer (a-1) erhaltene
Produkt kann eine erniedrigte mechanische Festigkeit haben. Bei
mehr als 700.000 können
Fliessbarkeit, Verarbeitbarkeit und Aussehen der geformten Produkte
minderwertig sein.
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Ein
solches hydriertes Polymer (a-2) aus einem konjugierten Dien kann
nach den offenbarten Verfahren erhalten werden, z.B. in offengelegte
Japanische Patentanmeldung Nr. 72512/1991 (Seite 4, obere rechte Spalte,
Zeile 13 bis Seite 6, untere linke Spalte, Zeile 1), offengelegte
Japanische Patentanmeldung Nr. 271325/1993 (Seite 3, linke Spalte,
Zeile 42 bis Seite 7, rechte Spalte, Zeile 19), und offengelegte
Japanische Patentanmeldung Nr. 271327/1993 (Seite 3, linke Spalte,
Zeile 36 bis Seite 7, rechte Spalte, Zeile 31).
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Der
Anteil des zum Gemisch (A) hinzugefügten hydrierten Polymers (a-2)
aus einem konjugierten Dien beträgt
1–99 Gew-%,
und vorzugsweise 20–80%.
Bei weniger als 1 Gew-% werden Zugdehnung und Flexibilität beeinträchtigt;
und bei mehr als 99 Gew-% nehmen mechanische Festigkeit und Hitzebeständigkeit
ab. In Kombination mit einem statistischen Ethylen/α-Olefin-Copolymer (a-3),
welches nachstehend diskutiert wird, beträgt die Gesamtmenge vom hydrierten
Polymer (a-2) aus einem konjugierten Dien und dem statistischen Ethylen/α-Olefin-Copolymer
(a-3) 1–99
Gew-%, und vorzugsweise 20–80
Gew-%.
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(3) Statistisches Ethylen/α-Olefin-Copolymer
(a-3)
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Das
in der vorliegenden Erfindung verwendete statistische Ethylen/α-Olefin-Copolymer
(a-3) hat einen Ethylen-Anteil im Bereich von 35–85 Gew-%, und vorzugsweise
40–85
Gew-%. Bei weniger als 35 Gew-% können die Zugfestigkeitseigenschaften
der resultierenden flammbeständigen
Polymer-Zusammensetzung herabgesetzt werden; bei mehr als 85 Gew-%
kann die Durchbiegefestigkeit beeinträchtigt werden. Zusätzlich hat das
statistische Ethylen/α-Olefin-Copolymer
(a-3) einen mittels Differential-Scanningkalorimetrie (DSC) gemessenen
Schmelzpunktspeak von vorzugsweise 100°C oder weniger, wobei 95°C oder weniger
bevorzugt ist. Bei mehr als 100°C
kann die Durchbiegefestigkeit der flammbeständigen Polymer-Zusammensetzung
der vorliegenden Erfindung beeinträchtigt werden.
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Der α-Olefin-Bestandteil
im Copolymer hat eine Kohlenstoff-Anzahl im Bereich von 4 bis 10,
um ausgezeichnete Zugfestigkeit und Zugdehnung zu gewährleisten.
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Das
statistische Ethylen/α-Olefin-Copolymer
(a-3) kann ein modifiziertes statistisches Ethylen/α-Olefin-Copolymer sein, das
eine funktionelle Gruppe enthält.
Mindestens eine Gruppe, gewählt
aus der Gruppe bestehend aus einer Säureanhydridgruppe, Carboxygruppe,
Hydroxygruppe, Aminogruppe, Isocyanatgruppe und Epoxygruppe kann
als eine solche funktionelle Gruppe benutzt werden. Das modifizierte
statistische Ethylen/α-Olefin-Copolymer
kann unter Verwendung desselben Verfahrens erzeugt werden wie das
zur Erzeugung des modifizierten Polyolefin-gestützten Polymers verwendete.
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Propylen,
1-Buten, 1-Penten, 1-Hexen, 1-Hepten, 1-Octen, 1-Decen, 1-Dodecen, 1-Hexadodecen, 4-Methyl-1-penten u.ä. können als α-Olefine
aufgeführt
werden, welche das statistische Ethylen/α-Olefin-Copolymer (a-3) bilden.
Darunter sind 1-Buten und 1-Octen vorzuziehen.
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Ein
statistisches Copolymer von Ethylen und 1-Buten und ein statistisches
Copolymer von Ethylen und 1-Octen können als bevorzugte Beispiele
für das
statistische Ethylen/α-Olefin-Copolymer
(a-3) aufgeführt
werden.
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Wenn
erforderlich, kann das statistische Ethylen/α-Olefin-Copolymer (a-3) ein Copolymer
mit anderen polymerisierbaren Monomeren sein, soweit die Eigenschaften
der flammbeständigen
Polymer-Zusammensetzung
der vorliegenden Erfindung nicht nachteilig beeinflusst werden.
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Die
folgenden Verbindungen können
als Beispiele für
solch andere polymerisierbare Monomere aufgeführt werden Vinylverbindungen
wie Styrol, Vinylcyclopenten, Vinylcyclohexan und Vinylnorbornen;
Vinylester wie Vinylacetat; ungesättigte organische Säuren oder
deren Anhydride wie (Meth)acrylsäure
und Maleinsäureanhydrid;
und nicht-konjugierte Polyene wie 1,4-Hexadien, 1,6-Octadien, 2-Methyl-1,5-hexadien,
6-Methyl-1,5-heptadien, 7-Methyl-1,6-octadien, Dicyclopentadien,
Cyclohexadien, Dicyclooctadien, Methylennorbornen, 5-Vinylnorbornen,
5-Ethyliden-2-norbornen,
5-Methylen-2-norbornen, 5-Methylen-2-norbornen,
5-Isopropyliden-2-norbornen, 6-Chloromethyl-5-isopropenyl-2-norbornen,
2,3-Diisopropyliden-5-norbornen, 2-Ethyliden-3-isopropyliden-5-norbornen, 2-Propenyl-2,2-norbornadien
u.ä.
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Das
statistische Ethylen/α-Olefin-Copolymer
(a-3) kann periodisch wiederkehrende Einheiten, die sich von solchen
anderen polymerisierbaren Monomeren ableiten, in einer Menge enthalten
von 10 Mol-% oder weniger von allen wiederkehrenden Einheiten, vorzugsweise
5 Mol-% oder weniger, wobei 3 Mol-% eher vorzuziehen sind.
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Das
statistische Ethylen/α-Olefin-Copolymer
(a-3) kann ein einzelnes statistisches Ethylen/α-Olefin-Copolymer sein oder ein Gemisch von
zwei oder mehr statistischen Ethylen/α-Olefin-Copolymeren sein.
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Ein
Schmelzdurchfluss (MRF) bei einer Temperatur von 230°C und einer
Ladung von 2,16 kg vom statistischen Ethylen/α-Olefin-Copolymer (a-3) beträgt vorzugsweise
von 0,01 bis 100 g/10 Minuten, wobei 0,05 bis 50 g/10 Minuten vorzuziehen
sind. Wenn der MFR mehr als 100 g/10 Minuten beträgt, kann
die mechanische Festigkeit der resultierenden flammbeständigen Polymer-Zusammensetzung
der vorliegenden Erfindung beeinträchtigt werden; bei weniger
als 0,05 g/10 Minuten können
Fliessbarkeit, Verarbeitbarkeit und Aussehen der geformten Produkte
minderwertig sein.
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Der
Anteil vom zum Gemisch (A) hinzugefügten statistischen Ethylen/α-Olefin-Copolymer
(a-3) beträgt 1-99 Gew-% und vorzugsweise
20–80
Gew-%. Bei weniger als 1 Gew-% werden Zugdehnung und Flexibilität beeinträchtigt; und
bei mehr als 99 Gew-% nehmen mechanische Festigkeit und Hitzebeständigkeit
ab. In Kombination mit einem hydrierten Polymer (a-2) aus einem
konjugierten Dien beträgt
die Gesamtmenge vom hydrierten Polymer (a-2) aus einem konjugierten
Dien und dem statistischen Ethylen/α-Olefin-Copolymer (a-3) im Gemisch (A)
1-99 Gew-%, und vorzugsweise 20–80
Gew-%.
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2. Anorganisches Flammschutzmittel
(B)
-
Aluminiumhydroxid,
Magnesiumhydroxid, Zirkoniumhydroxid, basisches Magnesiumcarbonat,
Dolomit, Hydrotalkit, Calciumhydroxid, Bariumhydroxid, hydratisiertes
Zinnoxid, hydratisierte anorganische Metallverbindungen wie Borax,
roter Phosphor u.ä.
können
als Beispiele für
das anorganische Flammschutzmittel (B) aufgeführt werden. Darunter sind Magnesiumhydroxid,
ein Aluminiumhydroxid wünschenswert.
Diese anorganischen Flammschutzmittel (B) können entweder einzeln oder
in Kombination aus zweien oder mehreren verwendet werden.
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Die
Oberfläche
des in der vorliegenden Erfindung verwendeten anorganischen Flammschutzmittels (B)
kann behandelt sein mit einer Fettsäure wie Stearinsäure, Oleinsäure oder
Palmitinsäure
oder einem Metallsalz davon; mit Paraffin, Wachs, Polyethylenwachs
oder einem modifizierten Produkt davon, einer organometallischen
Verbindung wie einem organischen Borat oder organischen Titanat;
oder einem Silan-Haftmittel. Wenn das Poyolefingestützte Polymer
ein Gemisch von einem nichtmodifizierten Polyolefin und einem eine funktionelle
Gruppe enthaltenden modifizierten Polyolefin ist, ist die Verwendung
eines anorganischen Flammschutzmittels (B), bei welchem die Oberfläche mit
einem Silan-Haftmittel behandelt ist, besonders bevorzugt wegen
der ausserordentlichen Verbesserung der Zugfestigkeit der resultierenden
Zusammensetzung.
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Nach
Bedarf kann ein Flammschutzmittel vom Ammoniumpolyphosphat-Typ,
ein Flammschutzmittel vom Phosphat-Typ, eine Silicon-Verbindung,
Quarz u.ä.
verwendet werden, um den Effekt der Flammbeständigkeit vom anorganischen
Flammschutzmittel (B) zu erhöhen.
Zusätzlich
kann ein flammenhemmender Zusatzstoff wie Wasserglas, Fritte u.ä., sowie
Siliciumnitrid-Stapelfaser u.ä.
hinzugefügt
werden, was Tropfen verhindern kann.
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Der
Anteil des in der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung verwendeten
anorganischen Flammschutzmittels (B) beträgt 5 Gewichtsanteile oder mehr,
vorzugsweise 25 Gewichtsanteile oder mehr, und eher vorzuziehen
sind 50 Gewichtsanteile oder mehr, für 100 Gewichtsanteile vom Gemisch
(A). Bei weniger als 5 Gewichtsanteilen kann keine Zusammensetzung
erhalten werden, die eine ausreichende Flammbeständigkeit aufweist. Obwohl es
keine spezielle Obergrenze für
die Menge des anorganischen Flammschutzmittels (B) gibt, können 500
Gewichtsanteile als Beispiel angeführt werden.
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Nach
Bedarf kann die flammbeständige
Polymerzusammensetzung der vorliegenden Erfindung durch ein konventionelles
Verfahren wie Schwefel-Crosslinking, Peroxid-Crosslinking, Metallion-Crosslinking,
Silan-Crosslinking,
Harz-Crosslinking u.ä.
vernetzt sein.
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3. Herstellung
der flammbeständigen
Polymer-Zusammensetzung
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Bekannte,
konventionelle Verfahren können
zur Herstellung der flammbeständigen
Polymer-Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung ohne irgendwelche
speziellen Einschränkungen
angewendet werden. Beispiele für
solche Verfahren beinhalten ein Verfahren des Schmelz-Knetens von
Gemischen unter Verwendung eines bekannten Mischers wie Extruder,
Banburymischer, Knetmaschine, Walze oder einer Kombination aus diesen,
ein Verfahren des Trockenmischens unter Verwendung einer Spritzgussmaschine
u.ä.
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Alle
Bestandteile für
die Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung können auf einmal vermischt werden
oder es kann als erstes eine Vormischung von irgendwelchen beliebigen
Bestandteilen erzeugt werden, gefolgt vom Hinzufügen der verbleibenden Bestandteile.
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Die
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann zu praktisch verwendbaren
Produkten verarbeitet werden durch bekannte, konventionelle Verfahren
wie Strangpressen, Spritzguss, Zweifarbenspritzguss, Sandwich-Spritzgiessverfahren,
Giessform, Formpressen, Vakuumformgebung, Rotationsformen, Pulversinterverfahren,
Dampf-Formschäumen,
Schichtpressen, Kalanderformen, Blasformen u.ä.
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Nach
Bedarf kann das Produkt durch Verschäumen, Pulverisieren, Orientierung,
Adhäsion,
Drucken, Beschichten, Überziehen
u.ä. bearbeitet
werden.
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Nach
Bedarf können
verschiedene optionale Additive zum Gemisch der vorliegenden Erfindung
hinzugefügt
werden. Einbezogen in solche optionalen Additive sind Stabilisatoren
wie Alterungs-Vorbeugungsmittel, Hitzestabilisatoren, wetterbeständige Agenzien,
Metallinaktivatoren, UV-Absorber, Lichtstabilisatoren und Kupferinhibitoren;
antiseptische und fungizide Agentien; Dispergiermittel; Weichmacher;
Schaumbildner; Zusatzstoffe zur Schaumbildung; färbende Agenzien wie Titanoxid
und Carbon-Black; Metallpulver wie Ferrit-Pulver; Glasfasern; anorganische Fasern
wie Metallfasern; organische Fasern wie Kohlenstofffasern und Alamid-Fasern; anorganische
Whisker wie Faserverbundwerkstoffe und Kaliumtitanat-Whisker; anorganische Füllstoffe
wie Glaskügelchen,
Glasballons, Glasflocken, Asbest, Glimmer, Calciumcarbonat, Talk,
Silica, Calciumsilicat, Hydrotalkit, Kaolin, Diatomeenerde, Graphit,
Bimsstein, Ebo-Pulver, Watteflocken, Korkpulver, Bariumsulfat, Fluorharz,
Polymerkügelchen
und Gemische davon; organische Füllstoffe
wie Polyolefinwachs, Cellulosepulver und Gummipulver; und Polymere
niederen Molekulargewichts.
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BEISPIELE
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Die
vorliegende Erfindung wird nun ausführlicher beschrieben anhand
von Beispielen, die nicht als die vorliegende Erfindung beschränkend interpretiert
werden sollen.
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In
den Beispielen steht „Teil(e)" für „Gewichtsanteil(e)" und „%" bedeutet „Gew-%", es sei denn anderweitig
angegeben. Die verschiedenen in den Beispielen angewendeten Messmethoden
sind wie folgt.
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<Der Gehalt von Seitenketten-Vinylbindungen
wie 1,2-Bindungen>
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Die
Hampton-Methode unter Nutzung von IR-Analyse wurde für die Messung
vom Gehalt der Seitenketten-Vinylbindungen
wie 1,2-Bindungen eingesetzt.
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<Hydrierungsgrad>
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Der
Hydrierungsgrad vom konjugierten Dien wurde aus einem 100 MHz, 1H-NMR-Spektrum berechnet, das in einem Tetrachlorethylen-Lösungsmittel
gemessen wurde.
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<Molekulargewicht-Zahlenmittel des hydrierten
Polymers aus einem konjugierten Dien>
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Das
Polystyrol-reduzierte Molekulargewicht-Zahlenmittel (kann nachstehend mit „Molekulargewicht" bezeichnet sein)
der hydrierten Polymere aus konjugierten Dienen wurde durch Gelpermeations-Chromatographie
(GPC) gemessen.
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<Gehalt vom Ethylen-Bestandteil im statistischen
Ethylen/α-Olefin-Copolymer>
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Der
Gehalt vom Ethylen-Bestandteil wurde unter Verwendung der IR-analytischen
Methode gemessen.
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<Fliessbarkeit>
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Die
Schmelzfliessgeschwindigkeit (MFR) bei einer Temperatur von 230°C und einer
Ladung von 2,16 kg wurde in Übereinstimmung
mit JIS K7210 gemessen und wurde als Index für Form-Verarbeitbarkeit verwendet.
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<Zugfestigkeitseigenschaften>
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Die
Zugfestigkeit und Dehnung der Proben wurde nach JIS K6301 gemessen.
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<Biegsamkeit (Nicht-Weissen bei Biegen)>
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Bänder mit
einer Dicke von 2 mm wurden um 180° geknickt, um die äusserliche
Weisse zu beobachten. Die Biegsamkeit wurde nach dem folgenden Standard
abgeschätzt.
- O: Beinahe kein Weissen trat auf.
- Δ: Geknickte
Teile wurden etwas weiss.
- X: Geknickte Teile wurden deutlich weiss.
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<Durchbiegefestigkeit>
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Bänder mit
einer Dicke von 2 mm wurden zehn Mal um 180° geknickt, um die Durchbiegefestigkeit nach
dem folgenden Standard abzuschätzen.
- O: Keine Risse traten auf.
- Δ: Risse
wurden geringfügig
festgestellt.
- X: Risse wurden erzeugt.
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<Sauerstoff-Index (O.I.)>
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Der
Sauerstoff-Index wurde nach JIS K7201 gemessen. Der Sauerstoff-Index
ist die minimale Sauerstoffkonzentration (Vol-%) in einem Gasgemisch
aus Sauerstoff und Stickstoff, die für ein Material benötigt wird,
um unter den vorgeschriebenen Bedingungen kontinuierlich verbrannt
zu werden. Je grösser
der Sauerstoff-Index, desto ausgezeichneter ist die Flammbeständigkeit.
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Die
folgenden Bestandteile wurden in den Beispielen und Vergleichsbeispielen
verwendet.
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1. Gemisch (A)
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- (1) Polyolefin-gestütztes Polymer (a-1)
➀ Nichtmodifiziertes
Polyolefin-Polymer
P-1: Statistisches Propylen/Ethylen-Copolymer
(„MD772H" hergestellt von
Nippon Polyolefin Co., Ltd, MFR=30 g/10 Minuten)
P-2: Propylen/Ethylen-Blockcopolymer
(„BC05B" hergestellt von
Nippon Polychem Co., Ltd., MFR=5 g/10 Minuten)
P-3: Polyethylen
mit niedriger Dichte („LJ800" hergestellt von
Nippon Polychem Co., Ltd., MFR=18 g/10 Minuten (bei 190°C und 2,16
kg)).
➁ Modifiziertes Polyolefin-Polymer
Q-1:
Mit einem Säureanhydrid
modifiziertes Polypropylen („Yumex
1001" hergestellt
von Sanyo Chemical Industries, Ltd. Industry.)
Q-2: Mit Hydroxid
modifiziertes Polypropylen („Yumex
1210" hergestellt
von Sanyo Chemical Industries, Ltd. Industry.)
(2) Hydriertes
Polymer (a-2) aus einem konjugierten Dien Hydrierte Polymere (s-1
bis S-9) aus konjugierten Dienen mit der in Tabellen 1-2 gezeigten
Struktur.
(3) Statistisches Ethylen/α-Olefin-Copolymer (a-3)
EP:
Statistisches Ethylen/Propylen-Copolymer („EP961SP" hergestellt von JSR Corp., MFR=0,8
g/10 Minuten (bei 230°C
und 2,16 kg), Ethylen- Gehalt:
77 Gew-%, Schmelzpunkt: 41°C).
EB:
Statistisches Ethylen/1-Buten-Copolymer („EBM2021P" hergestellt von JSR Corp., MFR=1,3
g/10 Minuten (bei 190°C
und 2,16 kg), Ethylen-Gehalt:
80 Gew-%, Schmelzpunkt: 69°C).
EO:
Statistisches Ethylen/1-Octen-Copolymer („ENGAGE8003" hergestellt von
Dow-Chemical Co., MFR=1 g/10 Minuten (bei 190°C und 2,16 kg), Ethylen-Gehalt:
82 Gew-%, Schmelzpunkt:86°C).
M-EP:
Statistisches Ethylen/Propylen-Copolymer, modifiziert mit Maleinsäureanhydrid
(„EPT7741P" hergestellt von
JSR Corp., MFR=0,8 g/10 Minuten (bei 230°C und 2,16 kg), Ethylen-Gehalt:
77 Gew-%, Schmelzpunkt: 41°C).
- 2. Anorganisches Flammschutzmittel (B)
X-1: Mit einer höheren Fettsäure oberflächenbehandeltes
Magnesiumhydroxid („KISUMA
5A" hergestellt von
Kyowa Chemical Industry Co., Ltd.)
X-2: Mit einem Silan-Haftmittel
oberflächenbehandeltes
Magnesiumhydroxid („KISUMA
5NH" hergestellt von
Kyowa Chemical Industry Co., Ltd.)
- 3. Silicon-Verbindung
Y-1: "DC4-7105", hergestellt von Toray-Dow Corning
Silicone Co.
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Beispiele 1-4, Referenzbeispiele
1-23 und Vergleichsbeispiele 1-3
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In
Tabellen 3-7 gezeigte Gemische (A) vom Polyolefin-gestützten Polymer
(a-1), dem hydrierten Polymer (a-2) aus einem konjugierten Dien
und dem anorganischen Flammschutzmittel (B) wurden gemischt und unter
Verwendung eines Einachsen-Extruders bei 220°C pelletisiert. Versuchsproben
wurden aus den Pellets durch Spritzgiessen hergestellt. Die Ergebnisse
der Eigenschaftsbewertung sind in Tabellen 3-7 gezeigt. Aus den
in Tabellen 3-7 gezeigten Ergebnissen lässt sich erkennen, dass die
Harz-Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung in den Beispielen
1-27 verglichen mit den Harz-Zusammensetzungen bei den Vergleichsbeispielen
1-3, die in Tabelle 8 gezeigt sind, gut ausgewogene Zugfestigkeit,
Zugdehnung, Flammbeständigkeit,
Flexibilität,
Biegsamkeit (Nicht-Weissen
bei Biegen) und Durchbiegefestigkeit aufwiesen. Die Harz-Zusammensetzungen
in Beispielen 1 und 2 in Tabelle 5, und Beispielen 3 und 4 in Tabelle
7 gebrauchen EP, EO oder M-EP als gummihafte Polymere, zusammen
mit hydrierten Polymeren aus konjugierten Dienen. All diese Zusammensetzungen
haben sich als gut ausgewogene Zugfestigkeit, Zugdehnung, Flammbeständigkeit, Biegsamkeit
(Nicht-Weissen bei Biegen) und Durchbiegefestigkeit aufweisend erwiesen.
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Dagegen
wiesen die Harz-Zusammensetzungen von Vergleichsbeispielen 1-3 nur
dürftig
ausgewogene Zugfestigkeit, Zugdehnung, Flammbeständigkeit, Flexibilität, Biegsamkeit
(Nicht-Weissen bei Biegen) und Durchbiegefestigkeit auf.
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Die
Referenzbeispiele sind nützlich
für das
Verständnis
der vorliegenden Erfindung, sind aber ausserhalb ihres Umfanges.
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Vergleichsbeispiele 4-17
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In
Tabellen 9-13 gezeigte Gemische (A) vom Polyolefin-gestützten Polymer
(a-1), dem statistischen Ethylen/α-Olefin-Copolymer
(a-3), und dem anorganischen Flammschutzmittel (B) wurden gemischt
und unter Verwendung eines Einachsen-Extruders bei 220°C pelletisiert.
Versuchsproben wurden aus den Pellets durch Spritzgiessen hergestellt.
Die Ergebnisse der Eigenschaftsbewertung sind in Tabellen 9-13 gezeigt.
Die Mengen der Bestandteile sind in den Tabellen 9-13 in Gewichtsteilen
angegeben.
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Die
folgenden Anmerkungen beziehen sich auf die Ergebnisse der Beispiele
28-38 in Tabelle 9-12. Verglichen mit den in Tabelle 13 gezeigten
Zusammensetzungen von Vergleichsbeispielen 15-17 haben die Zusammensetzungen
in Vergleichsbeispielen 4-14 gut ausgewogene Zugfestigkeit, Zugdehnung,
Flammbeständigkeit
und Biegsamkeit.
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Die
Zusammensetzung von Vergleichsbeispiel 17, welche kein statistisches
Ethylen/α-Olefin-Copolymer
(a-3) enthält, zeigte
nur eine geringe Zugdehnung, was infolge einer geringfügigen Deformation
zu Bruch führte.
Die Zusammensetzung von Vergleichsbeispiel 15, welche kein Polyolefin-gestütztes Polymer
(a-1) enthält,
zeigte nur eine dürftige
Zugfestigkeit. Die Versuchsprobe deformierte sich bei einer geringen
Beanspruchung erheblich.
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Wie
oben beschrieben, kann eine flammbeständige Polyolefin-Zusammensetzung
durch die vorliegende Erfindung bereitgestellt werden. Die Zusammensetzung
hat eine ausgezeichnete Flammbeständigkeit; ist bei Verbrennung
frei von Ausstoss von toxischem Gas wie Halogengas u.ä.; ist frei
von umweltverunreinigenden Stoffen wie Phosphor, Blei u.ä.; weist überlegene,
gut ausgewogene Eigenschaften auf wie Form-Verarbeitbarkeit, Zugfestigkeit,
Biegsamkeit (Nicht-Weissen bei Biegen), Durchbiegefestigkeit, Flexibilität u.ä.; und ist
nützlich
für eine
Vielfalt von Anwendungen wie Überzüge von elektrischem
Draht für
elektrische Leitungen in Anlagen, oder Sicherheitsgurte für Fahrzeuge,
industrielle Materialien für
Isolierbänder
u.ä.
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Offenkundig
sind zahlreiche Abwandlungen und Abweichungen von der vorliegenden
Erfindung möglich
angesichts der obigen Lehre. Daher sollte die Erfindung innerhalb
des Umfanges der angefügten
Ansprüche
als anders anwendbar als hierin im einzelnen beschrieben verstanden
werden.