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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
3,5-Dichlorpyridin. 3,5-Dichlorpyridin wird als Zwischenstufe in
der chemischen Industrie verwendet (speziell in der agrochemischen
Industrie).
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung von 3,5-Dichlorpyridin
bereit, das das Umsetzen eines Trichlorpyridins, eines Tetrachlorpyridins
oder von Pentachlorpyridin mit Zinkmetall in Gegenwart einer sauren
Verbindung und bei einer Temperatur im Bereich von 50 bis 120°C umfaßt.
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Trichlorpyridine
schließen
2,3,5-Trichlorpyridin ein. Tetrachlorpyridin ist 2,3,4,5- oder 2,3,5,6-Tetrachlorpyridin.
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Es
ist bevorzugt, daß das
erfindungsgemäße Verfahren
in Gegenwart eines protischen Lösungsmittels,
wie Wasser oder ein Alkohol (z.B. sec-Butanol), durchgeführt wird.
Ebenfalls kann das erfindungsgemäße Verfahren
in Gegenwart einer Mischung von Lösungsmitteln (wie eine Mischung
aus Wasser und 1,4-Dioxan) durchgeführt werden.
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Geeignete
saure Verbindungen schließen Mineralsäuren (wie
Salzsäure
oder Schwefelsäure), organische
Säuren
(wie Ameisensäure
oder Essigsäure)
oder geeignete Ammoniumsalze (wie Ammoniumchlorid) ein.
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In
einem Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum
Herstellen von 3,5-Dichlorpyridin bereit, das das Umsetzen von 2,3,5-Trichlorpyridin
mit Zinkmetall in Gegenwart einer sauren Verbindung und bei einer
Temperatur im Bereich von 50 bis 120°C umfaßt.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Herstellen von 3,5-Dichlorpyridin bereit, welches umfaßt:
- a) Umsetzen von Acrylnitril mit wasserfreiem Chloral
in Gegenwart von Kupfer(I)-chlorid (und bevorzugt in Gegenwart eines
geeigneten Lösungsmittels
(wie Acetonitril)) bei einer Temperatur im Bereich von 100 bis 200°C zur Bildung
von 2,3,5-Trichlorpyridin; und
- b) Umsetzen des so gebildeten 2,3,5-Trichlorpyridins mit Zinkmetall
in Gegenwart einer sauren Verbindung und bei einer Temperatur im
Bereich von 50 bis 120°C.
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In
noch einem weiteren Aspekt werden die Schritte (a) und (b) ohne
Reinigung des intermediären
2,3,5-Trichlorpyridins durchgeführt.
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In
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung von 3,5-Dichlorpyridin bereit, welches das Umsetzen
von 2,3,4,5,6-Pentachlorpyridin mit Zinkmetall in Gegenwart einer
sauren Verbindung und bei einer Temperatur im Bereich von 80 bis
120°C umfaßt, worin
eine Menge von 3,5-Dichlorpyridin (vorzugsweise ausreichend, so
daß unter
den Verfahrensbedingungen der Schmelzpunkt von 2,3,4,5,6-Pentachlorpyridin
unterhalb 100°C
zu Beginn des Verfahrens ist) zu Beginn des Verfahrens vorhanden
ist.
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Die
folgenden Beispiele erläutern
die Erfindung.
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Beispiel 1
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Dieses
Beispiel erläutert
die Herstellung von 3,5-Dichlorpyridin aus 2,3,4,5,6-Pentachlorpyridin.
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Verfahren 1
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Wasser
(45 ml) wurde in einen Rundkolben gefüllt, der mit einer Temperatursonde,
einem Rückflußkondensator
und einem Überkopfrührer (zum
guten Rühren
während
des Reaktionsverlaufes) ausgerüstet
war. Das Rühren
begann, und Essigsäure
(6 ml) wurde hinzugegeben, gefolgt von fein gemahlenem (Mörser und
Pistill) 2,3,4,5,6-Pentachlorpyridin (10 g), dann 3,5-Dichlorpyridin
(4,0 g) und schließlich Zinkmetall
(20 g). Die resultierende Mischung wurde für insgesamt 30 Stunden auf
81–82°C erwärmt. (Von Zeit
zu Zeit wurden die kühleren
Teile des Kolbens vorsichtig erwärmt,
um kleine Mengen von festem 3,5-Dichlorpyridin aufzuschmelzen, das
dorthin sublimiert war.)
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Nach
30 Stunden zeigte Chromatographie, daß das gesamte 2,3,4,5,6-Pentachlorpyridin
verbraucht worden war und nur kleine Mengen von Tri- oder Tetrachlorpyridinen
zurückblieben.
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Wasser
(10 ml) wurde zur Reaktionsmischung gegeben, gefolgt von konzentrierter
Salzsäure
(10 ml). Weiteres Wasser (20 ml) wurde dann hinzugegeben.
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Der
Reaktor wurde zur Dampfdestillation vorbereitet und erwärmt. Das
Destillat wurde bei einer Kopftemperatur der Destillationsanlage
von 98–100°C aufgefangen.
Das Destillat wurde für
weitere 30 Minuten aufgefangen, und das Destillat war ein farbloses Öl plus Wasser.
(Weitere Mengen von Wasser wurden während der Dampfdestillation
hinzugegeben.) Das Öl
kristallisierte beim Abkühlen.
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Das
gesamte Destillat wurde mit Dichlormethan extrahiert (2 × 50 ml),
die Extrakte wurden vereinigt, über
Natriumsulfat getrocknet und unter reduziertem Druck eingeengt,
um 3,5-Dichlorpyridin als weißen
Feststoff mit niedrigem Schmelzpunkt zu ergeben (6,99 g, Gaschromatographie
zeigte 86,4 Flächen-%
3,5-Dichlorpyridin, entsprechend einer Ausbeute von 44,6% auf Basis
des eingefüllten
Pentachlorpyridins).
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1H-NMR zeigte ein 2-Protonen-Dublett bei 8,48
ppm und ein 1-Protonen-Triplett
bei 7,7 ppm.
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Verfahren 2
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Wasser
(45 ml) wurde in einen Rundkolben gefüllt, der mit einer Temperatursonde,
einem Überkopfrührer zum
guten Rühren
während
des Reaktionsverlaufes und einem Rückflußkondensator ausgerüstet war.
Das Rühren
wurde begonnen, Essigsäure
(6 ml) und 1,4-Dioxan (8 ml) wurden hinzugegeben, gefolgt von fein
gemahlenem (Mörser
und Pistill) 2,3,4,5,6-Pentachlorpyridin (10 g), dann 3,5-Dichlorpyridin
(4,0 g) und schließlich
Zinkmetall (20 g). Die Mischung wurde für insgesamt 29 Stunden auf
81–82°C erwärmt. Chromatographie
bestätigte,
daß das
gesamte Pentachlorpyridin verbraucht worden war, wobei kleine Mengen
von intermediären Tri-
und Tetrachlorpyridinen zurückblieben.
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Wasser
(10 ml) wurde hinzugegeben, gefolgt von konzentrierter Salzsäure (10
ml), und vor der Dampfdestillation wurde eine weitere Menge Wasser (20
ml) hinzugegeben. Der Reaktor wurde zur Dampfdestillation vorbereitet,
und das Destillat wurde bei einer Kopftemperatur der Destillationsanlage von
98–100°C aufgefangen.
Das Destillat wurde für weitere
15 Minuten aufgefangen, um ein farbloses Öl plus Wasser zu ergeben, wobei
das Öl
beim Abkühlen
kristallisierte. (Weitere Mengen von Wasser wurden während der
Dampfdestillation hinzugegeben.)
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Das
Destillat wurde mit Dichlormethan extrahiert (2 × 50 ml), die Extrakte wurden
vereinigt, über Natriumsulfat
getrocknet und unter reduziertem Druck eingeengt, um die Titelverbindung
als weißen Feststoff
mit niedrigem Schmelzpunkt zu ergeben (8,5 g, Gaschromatographie
zeigte 78 Flächen-% 3,5-Dichlorpyridin,
entsprechend einer Ausbeute von 60,8% auf Basis des eingefüllten Pentachlorpyridins).
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Verfahren 3
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2,3,4,5,6-Pentachlorpyridin
(5 g) wurde zusammen mit Eisessig (45 ml) und Natriumacetat (5,4 g)
und Zinkmetallstaub (4,33 g) gerührt
und die Mischung über
30 Minuten auf 100°C
erwärmt.
Nach 4 Stunden hatte sich ein weißer Niederschlag gebildet, und
eine Analyse zeigte, daß eine
50 %ige Umwandlung erfolgt war. Weiterer Zinkstaub (4,33 g) wurde hinzugegeben,
und das Rühren
und Erwärmen
wurden für
eine weitere Stunde fortgesetzt, worauf eine Analyse zeigte, daß die Reaktion
vollständig
war.
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Wasser
(75 ml) wurde hinzugegeben und der Reaktor zur Dampfdestillation
eingestellt. Das Destillat wurde bei einer Kopftemperatur von bis
zu 101°C aufgefangen,
und dies wurde fortgesetzt, bis die Kopftemperatur zu steigen begann.
Der Kondensator wurde mit Dichlormethan (25 ml) durchgespült, um das
feste Produkt zu lösen,
das sich darin angesammelt hatte. Die organische Phase wurde dann
von der wäßrigen Phase
getrennt. Die wäßrige Phase wurde
zweimal mit Dichlormethan extrahiert. Die organischen Extrakte wurden
vereinigt, über
Magnesiumsulfat getrocknet und unter reduziertem Druck eingeengt,
um die Titelverbindung als weißen
Feststoff zu ergeben (1,9 g, Ausbeute 65% bezogen auf eingefülltes Pentachlorpyridin).
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Beispiel 2
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Dieses
Beispiel erläutert
die Herstellung von 3,5-Dichlorpyridin aus 2,3,5-Trichlorpyridin.
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2,3,5-Trichlorpyridin
(3,6 g) wurde in einen Rundkolben gefüllt, der Wasser (9,0 ml) und
Essigsäure
(2,0 ml) enthielt. Die Mischung wurde mit einem Magnetrührer gerührt, Zinkmetallpulver
(2,5 g) wurde hinzugegeben, und die Mischung wurde auf 95°C erwärmt. Die
Reaktion wurde durch Chromatographie überwacht, und nach 1 Stunde
war das gesamte 2,3,5-Trichlorpyridin verbraucht. Die Mischung wurde
dampfdestilliert, um Wasser plus ein Öl zu ergeben, das sich beim
Abkühlen
verfestigte. Der Feststoff wurde in Dichlormethan (20 ml) gelöst, die
organische Phase wurde abgetrennt, durch Hindurchleiten durch ein
Filterpapier unter Schwerkraft getrocknet und unter reduziertem
Druck eingeengt, um die Titelverbindung als Feststoff mit niedrigem
Schmelzpunkt zu ergeben (2,51 g, Ausbeute 87,3%). Durch vergleichende
Chromatographie und 1H-NMR wurde das Material
als 3,5-Dichlorpyridin bestätigt.
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Beispiel 3
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Dieses
Beispiel erläutert
die Herstellung von 3,5-Dichlorpyridin aus 2,3,5-Trichlorpyridin.
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Schritt 1
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Kupfer(I)-chlorid
(100 mg) wurde in ein CarriusTM-Glasrohr
zusammen mit Acetonitril (7,5 ml) und Acrylnitril (1 g) und wasserfreiem
Chloral (3,3 g) gefüllt.
Die Mischung wurde für
16 Stunden auf 120°C erwärmt und
auf Raumtemperatur abkühlen
gelassen, während
eine kleine Probe zur Analyse abgezogen wurde. Die Reaktionsmischung
wurde für
3 Stunden auf 175°C
erneut erwärmt
und dann wieder abkühlen
gelassen. Chromatographie bestätigte
das Vorhandensein von 2,3,5-Trichlorpyridin in der Reaktionsmasse.
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Schritt 2
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Zu
etwa der Hälfte
der rohen Reaktionsmasse aus Schritt 1 wurden Wasser (15 ml), Zinkmetallpulver
(2,0 g) und Essigsäure
gegeben. Die Mischung wurde auf 65°C erwärmt. Nach 2 Stunden 25 Minuten
wurde eine weitere Menge Zinkmetall (0,5 g) hinzugegeben, und das
Erwärmen
wurde für
weitere 2 Stunden 50 Minuten fortgesetzt. Die resultierende Mischung
wurde dampfdestilliert, bis circa 8 ml Destillat aufgefangen worden
waren. Die Zugabe von Wasser (10 ml) zum Destillat verursachte die
Ausfällung
eines weißen
Feststoffs. Die resultierende Destillatmischung wurde mit Dichlormethan
(20 ml) extrahiert, und die organischen und anorganischen Phasen
wurden zu Wasser (50 ml) gegeben. Die organische Phase wurde abgetrennt
und die wäßrige Phase
mit einer weiteren Menge Dichlormethan (20 ml) zurückextrahiert.
Die organischen Extrakte wurden vereinigt, mit Wasser (50 ml) gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet, das Trocknungsmittel wurde abfiltriert und mit Dichlormethan
gewaschen. Das Filtrat wurde unter reduziertem Druck eingeengt,
um die Titelverbindung als weißen
Feststoff zu ergeben (0,531 g, Ausbeute circa 42% auf Basis von
eingefülltem
Acrylnitril).
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Beispiel 4
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Dieses
Beispiel erläutert
die Herstellung von 3,5-Dichlorpyridin aus 2,3,4,5-Tetrachlorpyridin.
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2,3,4,5-Tetrachlorpyridin
(1 g) wurde in ein Reaktionsrohr gefüllt, das Wasser (2 ml), 1,4-Dioxan (6
ml), Ammoniumchlorid (0,8 g) und Zinkpulver (1,5 g) enthielt. Das
Rühren
wurde begonnen (Magnetrührer)
und das Reaktionsrohr für
8 Stunden auf 90–92°C erwärmt. Gaschromatographie
der Reaktionsmischung zeigte, daß sie ein Monochlorpyridin (1,8%)
und 3,5-Dichlorpyridin (98%) umfaßte.
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Beispiel 5
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Dieses
Beispiel erläutert
die Herstellung von 3,5-Dichlorpyridin aus 2,3,5,6-Tetrachlorpyridin.
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2,3,5,6-Tetrachlorpyridin
(1 g) wurde in ein Reaktionsrohr gefüllt, das Wasser (2 ml), 1,4-Dioxan (6
ml), Ammoniumchlorid (0,8 g) und Zinkpulver (1,5 g) enthielt. Das
Rühren
wurde begonnen (Magnetrührer)
und das Reaktionsrohr für
12 Stunden auf 90–92°C erwärmt. Gaschromatographie
der Reaktionsmischung zeigte, daß sie 3,5-Dichlorpyridin (77,8%),
2,3,5-Trichlorpyridin (7,7%) und 2,3,5,6-Tetrachlorpyridin (14,5%)
umfaßte.