-
Gebiet der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst im Allgemeinen Komplexe von Initiatoren
und Amidinen. Die Komplexe sind für Initiatorsysteme zur Polymerisation
von Monomeren geeignet.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Systeme
zur Initiierung der Polymerisation von Monomeren zur Herstellung
von Zusammensetzungen, wie Adhäsiven,
sind im Fachgebiet bekannt. Die US-Patente Nr. 5,106,928, 5,286,821
und 5,310,835 an Skoultchi et al. beschreiben zum Beispiel zweiteilige
Initiatorsysteme für
Initiierung der Polymerisation von Acrylmonomeren. Der erste Teil
dieser zweiteiligen Initiatorsysteme umfasst typischerweise einen
stabilen Organoboramin-Komplex und der zweite Teil einen Aktivator.
Der Aktivator setzt die Organoborverbindung durch Entfernen der
Amingruppe frei, wobei es der Organoborverbindung ermöglicht wird,
das Polymerisationsverfahren zu initiieren. Aktivatoren werden manchmal
auch als Liberatoren oder Dekomplexierungsmittel bezeichnet
-
Herkömmliche
Komplexe in solchen Systemen umfassen Komplexe eines Organoborans
und eines Amins. Während
solche Komplexe für
viele Anwendungen geeignet sein können, können bestimmte Probleme aufgrund
der Verwendung von Aminkomplexierungsmitteln bei solchen herkömmlichen
Komplexen entstehen. Zum Beispiel können, wenn die Komplexe ein
primäres
Amin enthalten, daraus hergestellte Klebstoffe für Verfärbungen, wie Gelbfärbung, anfällig sein.
Weiterhin können,
wenn reaktive Diluenten, wie zum Beispiel die in der PCT Veröffentlichung
Nr. WO 98/17,694 beschriebenen funktionellen Aziridin-Materialien,
in Zusammensetzungen, die die Komplexe enthalten, eingeschlossen
sind, die Diluenten vorzeitig mit den protischen Aminen (d.h. denjenigen
Aminen, in denen ein Stickstoffatom an mindestens ein Wasserstoffatom
gebunden ist) in solchen Komplexen reagieren, wobei die Organoboran-Initiatoren
vorzeitig dekomplexiert werden. Dieses Phänomen kann sogar eine solches
Ausmaß annehmen,
dass eine Polymerisation der vorhandenen Monomere mit den Komplexen
vorzeitig intiiert wird oder dass die Wirksamkeit der Initiatoren
für die
Polymersation der danach zugegebenen Monomeren vermindert wird.
-
Angesichts
dieser potenziellen Probleme und des Wunsches alternative Formulierungen
herzustellen, sind weitere Komplexe wünschenswert, insbesondere bei
der Verwendung in Initiatorsystemen, wie denjenigen, die für die Polymerisation
von Adhäsiven
verwendet werden, die für
die Bindung von Substraten mit niedriger Oberflächenenergie geeignet sind.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Erfindungsgemäße Initiatorsysteme
umfassen einen komplexierten Initiator, umfassend einen Komplex
eines Komplexierungsmittels vom Amidin-Typ und eines Initiators,
sowie ein Dekomplexierungsmittel. Vorzugsweise umfasst der Initiator
einen organometallischen Initiator, wie ein Organoboran-Initiator.
-
Komplexe
von Organoboran-Initiatoren und erfindungsgemäße Komplexierungsmittel können durch die
folgende allgemeine Formel (n wiedergegeben werden:
in der R
1 einen
Alkylrest mit 1 bis etwa 10 Kohlenstoffatomen darstellt. R
2 und R
3 können gleich
oder verschieden sein und sind ausgewählt (d.h. sie sind unabhängig voneinander
ausgewählt)
aus Alkylresten mit 1 bis etwa 10 Kohlenstoffatomen und Resten,
die Phenylgruppen enthalten. "Cx" stellt ein erfindungsgemäßes Komplexierungsmittel
dar. Der Wert von "v" wird so gewählt, dass
eine wirksames Verhältnis
von Amindin-Stickstoffatomen zu Boratomen in dem Komplex bereitgestellt
wird.
-
Die
Initiatorsysteme sind geeignet Polymerisationen von mindestens einem
Monomeren zu initiieren. Um die Polymerisation so zu initiieren,
wird mindestens ein Monomer bereitgestellt und dann mit dem Initiatorsystem
gemischt. Die Polymerisation von mindestens einem Monomeren kann
so initiiert werden.
-
Die
erfindungsgemäßen Komplexierungsmittel
vom Amidintyp können
vinylog oder nicht-vinylog
sein. Weiterhin können
die Komplexierungsmittel vom Amidintyp protisch oder nicht-protisch sein. In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst ein Komplexierungsmittel vom Amidintyp ein durch die Formel
(II) wiedergegebenes Amidin:
wobei:
R
4 ein
Wasserstoffatom oder ein organischer Rest ist, vorzugsweise ein
Wasserstoffatom oder ein Alkyl- oder Alkylenrest ist;
R
5 und R
6 unabhängig voneinander
einwertige organische Reste oder Teile einer cyclischen Struktur
sind;
w, x und y ganze Zahlen umfassen, wobei vorzugsweise
w gleich 1 ist und x etwa 3 oder weniger ist.
-
Besonders
bevorzugte Amidinkomplexierungsmittel umfassen diejenigen, die aus
N,N,N',N'-Tetramethylguanidin; 1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en;
1,5-Diazabicyclo[4.3.0]non-5-en; 2-Methylimidazol; 2-Methylimidazolin;
und 4-(N,N-Dimethylamino)-pyridin ausgewählt sind.
-
Nach
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung werden die Komplexierungsmittel vom Amidintyp als
Teil eines Kit verwendet. In einer Ausführungsform umfassen die erfindungsgemäßen Kits
eine polymerisierbare Zusammensetzung, wobei die polymerisierbare
Zusammensetzung:
mindestens ein polymerisierbares Monomer,
und
mindestens ein Dekomplexierungsmittel umfasst; und
eine
Initiatorkomponente, wobei die Initiatorkomponente
einen komplexierten
Amidininitiator, und
einen optionalen Diluenten umfasst.
-
Eine
bindende Zusammensetzung kann hergestellt werden, indem die polymersierbare
Zusammensetzung des Kits mit der jeweiligen Initiatorkomponente
gemischt wird. Die bindende Zusammensetzung kann zum Beispiel verwendet
werden, um Substrate herzustellen, die mindestens teil erstes Substrat
und ein zweites Substrat umfassen, wobei die polymerisierte bindende
Zusammensetzung das erste und das zweite Substrat klebend miteinander
verbindet. Die bindenden Zusammensetzungen sind besonders für das Beschichten von
Substraten mit niedriger Oberflächenenergie
geeignet.
-
Ausführliche Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
-
Diese
Erfindung stellt Initiatorsysteme bereit, die die Polymerisation
initiieren können.
Insbesondere stellt die Erfindung "Initiatorsysteme" bereit, umfassend (1) einen komplexierten
Initiator (zum Beispiel einen Organoboran-Amidin-Komplex) und (2)
ein Dekomplexierungmittel.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist das Initiatorsystem ein Teil eines mehrteiligen
Kits. Ein solches Kit umfasst mindestens einen ersten Teil (d.h.
eine polymerisierbare Zusammensetzung) und einen zweiten Teil (d.h.
eine Initiatorkomponente) zur Initiierung der Polymerisation der
polymerisierbaren Zusammensetzung. Am meisten bevorzugt umfassen
die Kits aufgrund der einfacheren Verwendung nur zwei Teile. Die
beiden Teile des Kits können
einfach in einem brauchbaren, kommerziell geeigneten, ganzzahligen Mischungsverhältnis von
1:10 oder weniger, stärker
bevorzugt, 1:4, 1:3, 1:2 oder 1:1 kombiniert werden, so dass sie
ohne weiteres mit einem mehrteiligen Spender verwendet werden können. Solche
Spender sind in den US-Patenten Nr. 4,538,920 und 5,082,147 gezeigt
und sind von ConProTec, Inc. (Salem, NH) unter der Handelsbezeichnung
MIXPAC erhältlich.
Die Teile des Kits können
ohne weiteres gemischt werden, wobei bindende Zusammensetzungen
erzeugt werden, die ohne weiteres zu Polymeren, zum Beispiel Klebstoffen,
polymerisiert werden.
-
Die "polymerisierbare
Zusammensetzung" umfasst
typischerweise mindestens ein Dekomplexierungsmittel und mindestens
ein polymerisierbares Monomer.
-
Die "Initiatorkomponente" umfasst typischerweise
mindestens einen komplexierten Initiator (z.B. einen Organoboran-Amidin-Komplex)
und einen optionalen Diluenten. Wenn es mit der polymerisierbaren
Zusammensetzung gemischt wird, setzt das Dekomplexierungsmittel
in der polymerisierbaren Zusammensetzung den Initiator (z.B. Organoboran)
von dem Komplexierungsmittel (z.B. Amidin) frei, was die zu initiierende
Polymerisation des (der) Monomers (Monomere) ermöglicht.
-
"Bindende Zusammensetzungen" sind diejenigen
Zusammensetzungen, die sich aus dem Mischen der polymerisierbaren
Zusammensetzung und der Initiatorkomponente gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung ergeben. Die bindenden Zusammensetzungen sind für die Bindung
einer ganzen Reihe von Substraten geeignet, einschließlich von
Substraten die aus Polymeren, Holz, Keramiken, Beton und Metallen
stammen. Die bindenden Zusammensetzungen sind besonders für die Bindung
von Substraten mit niedriger Oberflächenenergie geeignet.
-
"Substrate mit niedriger
Oberflächenenergie" sind diejenigen,
die eine Oberflächenenergie
von weniger als 45 mJ/m2 haben, typischer
weniger als 40 mJ/m2 oder weniger als 35
mJ/m2. Zu solchen Materialien gehören zum
Beispiel Polyethylen und Polypropylen.
-
Zu
anderen Polymeren mit höherer
Oberflächenenergie,
die ebenfalls geeigneterweise mit den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
gebunden werden können,
gehören
Polycarbonat und Polymethylmethacrylat. Jedoch ist die Erfindung
nicht so eingeschränkt;
die Zusammensetzungen können
verwendet werden, um jedes geeignete Substrat zu binden, wie diejenigen,
die aus Thermoplasten, ebenso wie aus Holz, Keramiken, Beton, gestrichene
Metalle und dergleichen stammen.
-
"Polymerisierte Zusammensetzungen" (ebenfalls als Polymere
bezeichnet) sind diejenigen Zusammensetzungen, in denen im Wesentlichen
alle Monomere in der bindenden Zusammensetzung polymerisiert sind,
mit der Ausnahme der typischen unpolymerisierten Menge, wie sie
für einen
Fachmann erkennbar ist. Erfindungsgemäße polymerisierte Zusammensetzungen
können
in einer ganzen Reihe von Arten verwendet werden, einschließlich zum
Beispiel als Klebstoffe, Bindematerialien, Dichtungsmittel, Beschichtungen,
und Spritzgussharze. Die polymerisierten Zusammensetzungen können weiterhin
auch als Matrixharze in Verbindung mit Glas-, Kohle- und Metallfasermatten
verwendet werden, wie denjenigen, die bei Harztransfer-Gussvorgängen verwendet
werden. Die polymerisierten Zusammensetzungen können weiterhin als Einkapselung und
als in einen Behälter
eingebettete Verbindungen verwendet werden, wie bei der Herstellung
von elektrischen Komponenten, gedruckten Schaltungen und dergleichen.
Fachleute werden eine ganze Reihe von anderen Anwendungen, für die die
polymerisierten Zusammensetzungen geeignet sind, erkennen.
-
Initiatorkomponente
-
Komplexierter Initiator
-
Im
Allgemeinen bestehen die erfindungsgemäßen komplexierten Initiatorkomplexe
aus einem Initiator und einem Komplexierungsmittel, insbesondere
Amidin. Es wird von einem Fachmann ohne weiteres verstanden, dass
es sich bei einem "Komplex" um ein fest koordiniertes
Salz handelt, das durch Assoziation einer Lewissäure (z.B. Initiator) und einer
Lewisbase (z.B. Amidin) erzeugt wird.
-
Es
kann jedes geeignete Amidin oder Kombinationen davon für das Komplexierungsmittel
verwendet werden, sofern das Komplexierungsmittel (d.h. das Amidin)
mit dem Dekomplexierungsmittel (falls überhaupt), das zu verwenden
ist, reaktiv ist. Weiterhin sollte das Komplexierungsmittel auch
fähig sein,
einen Komplex mit dem Initiator zu bilden, mit dem es verwendet
wird.
-
Jeder
geeignete Initiator oder Kombinationen davon können in der Erfindung verwendet
werden, sofern der Initiator einen Komplex mit dem Amidinkomplexierungsmittel
bilden kann. Weiterhin sollte der Initiator die Polymerisation von
Monomeren, mit denen er zu verwenden ist, initiieren können. Vorzugsweise
handelt es sich bei dem Initiator um einen organometallischen Initiator.
-
Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung ist der Initiator ein Organoboran. Komplexe von erfindungsgemäßen Organoboraninitiatoren
und Amidinen können
durch die folgende allgemeine Formel (I) wiedergegeben werden:
in der R
1 einen
Alkylrest mit 1 bis etwa 10 Kohlenstoffatomen darstellt. R
2 und R
3 können gleich
oder verschieden sein und sind ausgewählt (d.h. sie sind unabhängig voneinander
ausgewählt)
aus Alkylresten mit 1 bis etwa 10 Kohlenstoffatomen und Resten,
die Phenylgruppen enthalten. Vorzugsweise sind R
1,
R
2 und R
3 unabhängig voneinander
aus Alkylresten mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen ausgewählt. Demgemäß können R
1, R
2 und R
3 alle unterschiedlich sein, oder bei mehr
als einem der Reste R
1, R
2 und
R
3 kann es sich um den gleichen handeln.
Am meisten bevorzugt sind die Reste R
1,
R
2 und R
3 die gleichen.
Die Reste R
1, R
2 und
R
3 bilden zusammen mit dem Boratom (B),
an das sie gebunden sind, den Initiator. Zu spezifischen Organoboran-Initiatoren
gehören
zum Beispiel Trimethylboran, Triethylboran, Tri-n-propylboran, Triisopropylboran,
Tri-n-butylboran, Triisobutylboran und Tri-sec-butylboran.
-
Der
Wert für
v wird so ausgewählt,
dass ein wirksames Verhältnis
von Amidinstickstoffatomen zu Boratomen in dem Komplex bereitgestellt
wird. Das Verhältnis
von Amidinstickstoffatomen zu Boratomen in dem Komplex sollte weitestgehend
etwa 0,5:1 bis etwa 4:1, vorzugsweise etwa 1:1 bis etwa 2:1, stärker bevorzugt etwa
1:1 bis etwa 1,5:1 und am meisten bevorzugt 1:1 betragen.
-
Komplexierungsmittel
-
Die
folgenden Bezeichnungen werden nachstehend verwendet, um die erfindungsgemäßen Komplexierungsmittel
mehr im Einzelnen zu beschreiben:
-
Die
Bezeichnungen "einwertiger
organischer Rest" oder "mehrwertiger organischer
Rest" bedeuten eine
organische Einheit, in der sich die verfügbaren Valenzen an Kohlenstoffatomen
befinden. Einwertige organische Reste haben eine verfügbare Valenz.
Demgemäß haben
mehrwertige organische Reste mehr als eine verfügbare Valenz.
-
Bei
dem "organischen
Rest" kann es sich
um einen aliphatischen oder um einen cyclischen Rest handeln. Im
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung bedeutet die Bezeichnung "aliphatischer Rest" einen gesättigten
oder ungesättigten,
linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest. Diese Bezeichnung
wird zum Beispiel verwendet, um Alkylen-, Alkenylen-, Alkinylen-,
Alkyl-, Alkenyl- und Alkinylreste zu umfassen. Die Bezeichnung "Alkylrest" bedeutet einen einwertigen,
gesättigten,
linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest (z.B. eine Methyl-,
Ethyl-, Isopropyl-, t-Butyl-, Heptyl-, Dodecyl-, Octadecyl-, Amyl-
oder 2-Ethylhexylgruppe
oder dergleichen). Die Bezeichnung "Alkylen" bedeutet einen mehrwertigen, gesättigten
linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest. Die Bezeichnung "Alkenylrest" bedeutet einen einwertigen.
ungesättigten, linearen
oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit einer oder mehreren Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen
(z.B. eine Vinylgruppe). Die Bezeichnung "Alkenylenrest" bedeutet einen mehrwertigen. ungesättigten, linearen
oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit einer oder mehreren Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen.
Die Bezeichnung "Alkinylrest" bedeutet einen einwertigen.
ungesättigten,
linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit einer oder mehreren
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Dreifachbindungen.
Die Bezeichnung "Alkinylenrest" bedeutet einen mehrwertigen.
ungesättigten,
linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit einer oder mehreren
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Dreifachbindungen.
-
Die
Bezeichnung "cyclischer
Rest" oder "cyclische Struktur" bedeutet einen Kohlenwasserstoffrest
in Form geschlossenen Rings, der als ein alicyclischer Rest, aromatischer
Rest oder ein heterocyclischer Rest klassifiziert wird. Die Bezeichnung "alicyclischer Rest" bedeutet einen cyclischen
Kohlenwasserstoff mit Eigenschaften, die denen eines aliphatischen
Rests ähneln.
Die Bezeichnung "aromatischer
Rest" oder "Arylrest" bedeutet einen einkernigen
aromatischen Kohlenwasserstoffrest oder einen mehrkernigen aromatischen
Kohlenwasserstoffrest.
-
Organische
Reste oder organische Verknüpfungreste
können,
wie hier verwendet, ebenso interne (d.h. nicht endständige) Heteroatome
(z.B. O-, N- oder S-Atome) einschließen, wie in dem Fall von heterocyclischen
Resten, und ebenso interne funktionelle Gruppen (z.B. Carbonylgruppen).
-
Cx
in der Formel (I) stellt ein Amidinkomplexierungsmittel dar. "Amidine" sind Verbindungen
mit mindestens einer N=C-N-Einheit in ihrer Struktur.
-
Die
erfindungsgemäßen Amidine
können
auch vinylog sein. "Vinyloge
Amidine" sind diejenigen
Verbindungen mit mindestens einer N=C-(C=C)n-N-Einheit
in ihrer Struktur, wobei n eine ganze Zahl größer als null darstellt.
-
Amidine
stellen eine starke Verbindung mit organometallischen Initiatoren,
wie Organoboranen, bereit, wobei die erhaltenen Komplexe eine ausgezeichnete
oxidative Stabilität
aufweisen. Somit ist die Verwendung von Amidinen als Komplexierungsmittel,
insbesondere in den erfindungsgemäßen Initiatorsystemen, besonders
günstig.
-
Vorteilhafterweise
sind die bevorzugten Initiator/Amidin-Komplexe der Erfindung an
der Luft stabil. Mit "an
der Luft stabil" bedeutet,
dass, wenn die Komplexe in einem verschlossenen Gefäß bei Raumtemperatur (etwa
20°C bis
etwa 25°C)
oder bei anderen Umgebungsbedingungen (d.h. nicht unter Vakuum und
nicht in einer inerten Atmosphäre)
gelagert werden, die Komplexe als Polymerisationsinitiatoren für mindestens
etwa zwei Wochen geeignet bleiben. Vorzugsweise können die
Komplexe ohne weiteres unter diesen Bedingungen mehrere Monate und
bis zu einem Jahr oder länger
gelagert werden.
-
Die
Stabilität
an der Luft des Komplexes wird gesteigert, wenn der Komplex ein
kristallines Material ist (d.h. der Komplex ist bei Raumtemperatur
fest, hat aber einen messbaren Schmelzpunkt, wenn er nach der "Differential Scanning
Calorimetry" gemessen
wird). Jedoch sind erfindungsgemäße Komplexe,
sogar wenn sie bei Raumtemperatur flüssig sind, mindestens sechs
Monate an der Luft stabil. In einigen Ausführugsformen können flüssige Komplexe
(d.h. diejenigen Komplexe mit einem messbaren Schmelzpunkt, der
niedriger als Raumtemperatur ist, wenn er nach der "Differential Scanning
Calorimetry" gemessen
wird) oder Lösungen
von festen oder flüssigen
Komplexen bevorzugt sein, da Flüssigkeiten
im Allgemeinen leichter zu handhaben sind und bei Raumtemperatur
leichter gemischt werden können
als Feststoffe. Ein Fachmann kann ohne weiteres bestimmen, ob ein
Komplex auf der Grundlage der ausgewälten Initiatoren und Amidinkomplexierungsmittel bei
Raumtemperatur eine Flüssigkeit
oder ein Feststoff ist.
-
Besonders
bevorzugte, "an
der Luft stabile" Komplexe
sind nicht pyrophor. Das heißt,
dass die Komplexe nicht spontan verbrennen oder sich selbst entzünden. Ein
Fachmann kann ohne weiteres bestimmen, ob ein Komplex auf der Grundlage
der ausgewählten
Initiatoren und Amidinkomplexierungsmittel nicht pyrophor ist. Zum
Beispiel stellt der Pyrophorizitätstest,
der weiter unten in den Beispielen beschrieben ist, ein Verfahren
dar, um zu bestimmen, ob ein Komplex pyrophor ist oder nicht.
-
Vorzugsweise
wird Cx durch die folgende Formel (II) dargestellt:
R
4 stellt
vorzugsweise ein Wasserstoffatom oder einen organischen Rest dar.
Wenn R
4 ein Wasserstoffatom darstellt, ist
das Amidin protisch. Wenn R
4 einen organischen
Rest darstellt, ist das Amidin nicht protisch. Stärker bevorzugt
stellt R
4 ein Wasserstoffatom oder einen
Alkyl-, Alkylen-, Alkenylen-, Arylen oder Arylrest dar. Am meisten
bevorzugt stellt R
4 ein Wasserstoffatom
oder einen Alkyl- oder Alkylenrest dar. R
5 und
R
6 stellen unabhängig voneinander einen einwertigen
organischen Rest oder ein Teil einer cyclischen Struktur dar (die Bezeichnung "cyclische Struktur", wie sie hier verwendet
wird, schließt
auch bicyclische Strukturen ein). Wenn irgendeiner der Reste R
4, R
5 und R
6 einen organischen Rest darstellt, schließt der organische
Rest insgesamt 18 oder weniger Atome ein, stärker bevorzugt insgesamt 8
oder weniger Atome, und am meisten bevorzugt insgesamt 4 oder weniger
Atome.
-
Zusammen
können
die Reste R4, R5 und
R6 eine cyclische Struktur (z.B. einen Ring)
bilden, der an jede geeignete Stelle des Amidins gebunden sein kann.
Zum Beispiel können
R4 und R5 in einer
cyclischen Struktur eingeschlossen sein oder R4,
R5 und R6 können in
einer bicyclischen Struktur eingeschlossen sein.
-
Wie
in der Formel (II) verwendet, kann "w" jede
geeignete ganze Zahl größer als
null sein. Typischerweise geben die Ausgangsmaterialien, die zur
Herstellung des Amidinkomplexierungsmittels verwendet werden, den
Wert für "w" vor. Typischer- und vorzugsweise ist
w 1 bis etwa 3, am meisten bevorzugt 1.
-
Der
Wert von "x" kann ebenfalls jede
geeignete ganze Zahl größer oder
gleich null sein. Wenn x eine ganze Zahl größer als null ist, wird das
Amidin als ein vinyloges Amidin bezeichnet. Typischer- und vorzugsweise
ist x etwa 3 oder weniger.
-
Der
Wert von "y" kann jede geeignete
ganze Zahl größer als
null sein. Zum Beispiel kann y 1 oder 2 sein. Bestimmte Amidinkomplexe
sind im Fachgebiet bekannt. Siehe zum Beispiel bestimmte chemische Strukturen,
die in Nöth,
H. et al. "11B- und 14N-Kernresonanzstudien
an tetrakoordinierten Bor-Stickstoff-Verbindungen", Chem. Ber., 107,
3070–88
(1974) offenbart sind. Jedoch ist nichts über die Verwendung solcher
Komplexe in erfindungsgemäßen Initiatorsystemen
berichtet. Weiterhin handelt es sich bei den Komplexierungsmittel, über die
für die
Verwendung bei den offenbarten Amidinkomplexen berichtet wird, immer
um cyclische Strukturen.
-
Beispielhafte
Komplexierungsmittel, die für
die Herstellung von erfindungsgemäßen Komplexen verwendet werden,
schließen
diejenigen ein, die aus den folgenden Amidinen hergestellt werden:
N,N,N',N'-Tetramethylguanidin;
1,8-Diazabicyclo-[5.4.0]undec-7-en; 1,5-Diazabicyclo[4.3.0]non-5-en; 2-Methylimidazol und
2-Methylimidazolin. Ein besonders beispielhaftes vinyloges Amidin
ist 4-(N,N-Dimethylamino)-pyridin. Beispielhafte Organoborane, die
für die
Herstellung von erfindungsgemäßen Komplexen
geeignet sind, schließen Triethylboran
und Tributylboran ein. Es sei ebenfalls darauf hingewiesen, dass
Gemische von unterschiedlichen Komplexen in den erfindungsgemäßen Initiatorsystemen
verwendet werden können.
-
Die
Initiator/Amidin-Komplexe können
ohne weiteres unter Verwendung von bekannten Techniken hergestellt
werden. Typischerweise wird das Amidin in einer inerten Atmosphäre unter
langsamen Rühren
kombiniert. Häufig
wird eine exotherme Reaktion beobachtet und daher wird ein Kühlen des
Gemischs empfohlen. Wenn die Bestandteile einen hohen Dampfdruck
haben, ist es wünschenswert
die Reaktionstemperatur unterhalb von 70°C bis 80°C zu halten. Wenn die Materialien
einmal gut gemischt sind, kann sich der Komplex auf Raumtemperatur
(d.h. etwa 22°C
bis etwa 25°C)
abkühlen.
Es sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich, es wird
jedoch bevorzugt, dass der Komplex in einem verschlossenen Gefäß an einer
dunklen, kühlen Örtlichkeit
aufbewahrt wird. Vorteilhafterweise können die Komplexe in Abwesenheit
von organischen Lösungsmitteln,
die dann später
entfernt werden müssten,
hergestellt werden, obwohl sie, falls erwünscht, in Lösungsmittel hergestellt werden
könnten.
-
Der
Initiator/Amidin-Komplex wird in einer wirksamen Menge verwendet,
wobei es sich um eine Menge handelt, die groß genug ist, um die Polymerisation
ohne weiteres ablaufen zu lassen, wobei ein Polymer (vorzugsweise
ein Acrylpolymer) erhalten wird. Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist,
wenn der Initiator eine Organoboran umfasst, eine wirksame Menge
des Organoboran/Amidin-Komplexes eine Menge, die etwa 0,01 Gewichts-%
Bor bis etwa 1,5 Gewichts-% Bor bereitstellt, stärker bevorzugt etwa 0,01 Gewichts-%
Bor bis etwa 0,6 Gewichts-% Bor, am meisten bevorzugt etwa 0,02
Gewichts-% Bor bis etwa 0,5 Gewichts-% Bor, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Bindungszusammensetzung, abzüglich
des Gewichts der Füllstoffe,
nicht reaktiver Diluenten und anderer nicht reaktiver Komponenten.
Wenn die Menge an Organobor/Amidin-Komplex zu niedrig ist, kann
die erhaltene Polymerisation unvollständig sein oder, im Fall von
Klebstoffen, kann die erhaltene Zusammensetzung eine mangelhafte
Adhäsion
aufweisen.
-
Andererseits
kann, wenn die Menge an Organoboran/Amidin-Komplex zu groß ist, die
Polymerisation zu schnell ablaufen, um ein wirksames Mischen und
die Verwendung der erhaltenen Zusammensetzung zu berücksichtigen.
Große
Mengen des Komplexes könnten
auch zu der Erzeugung von großen
Volumina an Boran führen,
was im Falle eines Klebstoffs, bei der Verwendung für Bindungssubstraten)
die Bindungslinie schwächen
könnte.
Die geeignete Polymerisationsrate wird zum Teil von dem Verfahren
abhängen,
die Zusammensetzung auf ein Substrat aufzubringen. So kann eine
schnellere Polymerisationrate eingestellt werden, indem ein automatisierter
industrieller Hochgeschwindigkeitsapplikator verwendet wird, verglichen
mit dem Ausbringen der Zusammensetzung mit einem Handapplikator
oder durch Mischen der Zusammensetzung per Hand.
-
Diluent
-
Die
Initiatorkomponente kann auch jeden geeigneten Diluenten oder Kombinationen
davon enthalten. Der Diluent kann bezüglich der in der polymerisierbaren
Zusammensetzung verwendeten Monomere reaktiv oder nicht reaktiv
sein. Zu nicht reaktiven Diluenten gehören Weichmacher, die Fachleuten
weithin bekannt sind. Zu reaktiven Diluenten gehören zum Beispiel funktionelle
Aziridinmaterialien und funktionelle Maleatmaterialien. Zum Beispiel
sind solche Materialien in der PCT Publikation Nr. WO 98/17,694
und in der U.S. Application Serial No. 09/272,152 mit dem Titel "Organoborane Amine
Complex Initiator Systems and Polymerizable Compositions Made Therewith", erteilt an den
Zessionar der vorliegenden Erfindung mit dem Attorney Docket Nr.
54677USA7A.
-
Ein "funktionelles Aziridinmaterial" bezeichnet eine
organische Verbindung mit mindestens einem Aziridinring oder -gruppe,
deren Kohlenstoffatom(e)
gegebenenfalls durch Alkylreste mit einer kurzen Kette (z.B. Reste
mit 1 bis etwa 10 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise Methyl-, Ethyl-
oder Propylgruppen) substituiert sein können, um so zum Beispiel Methyl-,
Ethyl- oder Propylaziridineinheiten zu bilden.
-
Zu
Beispielen für
geeignete im Handel erhältliche
Polyaziridine gehören
diejenigen, die unter den folgenden Handelsbezeichnungen erhältlich sind:
CROSSLINKER CX-100 (von Zeneca Resins; Wihnington, MA), XAMA-2 (von
EIT, Inc.; Lake Wylie, SC), XAMA-7 (von EIT, Inc.; Lake Wylie, SC)
und MAPO (Tris[1-(2-methyl)aziridinyl]phosphinoxid, von Aceto Chemical
Corporation; Flushing, NY).
-
Ziemlich
vorteilhaft für
den Gebrauch ist es, wenn der Initiator/Amidin-Komplex durch den
Diluenten oder ein Gemisch von zwei oder mehr unterschiedlichen
Diluenten in der Initiatorkomponente getragen wird (d.h. darin gelöst ist oder
durch sie verdünnt
wird). Im Allgemeinen sollte der Diluent nicht bezüglich des
Komplexes reaktiv sein und dient für den Komplex als Füllstoff.
Ebenfalls vorteilhafterweise kann der Diluent im Allgemeinen die
Temperatur der spontanen Verbrennung der Initiatorkomponente heraufsetzen,
was die nicht pyrophoren Charakteristika der Initiatorkomponente
heraufsetzt.
-
Der
Diluent sollte im Allgemeinen in Monomeren, die in der polymerisierbaren
Zusammensetzungen enthalten sind, löslich sein, so dass die Teile
des Kits ohne weiteres gemischt werden können. Unter "löslich" ist zu verstehen, dass bei Raumtemperatur
(d.h. etwa 22°C
bis etwa 25°C)
keine Spur einer größeren Phasentrennung
für das
bloße
Auge sichtbar ist. Ähnlich
sollte der Initiator/Amidin-Komplex auch in dem Diluenten löslich sein,
jedoch kann ein leichtes Aufwärmen
des Gemischs aus dem Komplex und dem Diluenten bei der Bildung einer
Lösung
der beiden bei Raumtemperatur (d.h. etwa 22°C bis etwa 25°C) hilfreich
sein. Demgemäß ist der
Diluent, falls er verwendet wird, vorzugsweise eine Flüssigkeit
bei oder nahe bei Raumtemperatur (d.h. innerhalb von etwa 10°C um Raumtemperatur
herum) oder bildet mit dem Initiator/Amidin-Komplex bei oder nahe
bei Raumtemperatur eine flüssige
Lösung.
-
Der
Diluent wird in einer wirksamen Menge verwendet. Im Allgemeinen
ist dies eine Menge von nicht mehr als etwa 50 Gewichts-%, vorzugsweise
nicht mehr als etwa 25 Gewichts-%, stärker bevorzugt nicht mehr als
10 Gewichts-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Bindungszusammensetzung.
Es können
jedoch wesentliche Mengen (z.B. mehr als etwa 15 Gewichts-%, manchmal
mehr als etwa 40 Gewichts-%) des Komplexes in dem Diluenten gelöst sein,
was die Bereitstellung des mehrteiligen Kits, der in einem kommerziell
geeigneten Mischungsverhältnis
kombiniert werden kann, erleichtert.
-
Polymerisierbare Zusammensetzung
-
Dekomplexierungsmittel
-
Die
Bezeichnung Dekomplexierungsmittel bedeutet eine Verbindung, die
den Initiator (z.B. Organoboran) von seinem Komplexierungsmittel
(z.B. Amidin) freisetzen kann, wobei die Initiierung des Polymersationsprozesses
ermöglicht
wird. Dekomplexierungsmittel werden auch manchmal als "Aktivatoren" oder "Freisetzer" bezeichnet. Wie
hier verwendet, hat jede dieser Bezeichnungen die gleiche Bedeutung.
-
Es
kann jedes geeignete Dekomplexierungsmittel oder Kombinationen davon
verwendet werden, wie zum Beispiel Isocyanate, Säuren, Säurechloride, Sulfonylchloride,
Anhydride, Verbindungen, die jede der vorstehenden Verbindung freisetzen
können,
wenn sie mit der Initiatorkomponenten kombiniert werden, sowie Gemische
davon. In Abhängigkeit
von der Chemie des Komplexierungsmittels können bestimmte Dekomplexierungsmittel
geeigneter sein als andere. Zum Beispiel gehören, wenn das Komplexierungsmittel
protisch ist, zu bevorzugten Dekomplexierungsmitteln Isocyanate,
Säuren,
Säurechloride,
Sulfonylchloride, Anhydride, Verbindungen, die jede der vorstehenden
Verbindung freisetzen können,
wenn sie mit der Initiatorkomponenten kombiniert werden, sowie Gemische
davon. Als anderes Beispiel gehören,
wenn das Komplexierungsmittel nicht protisch ist, zu den bevorzugten
Dekomplexierungsmitteln Säuren,
Verbindungen, die Säuren
freisetzen können,
wenn die mit der Initiatorkomponente kombiniert werden (z.B. Säurechloride,
Sulfonylchloride und Anhydride) sowie Gemische davon.
-
Zu
Beispielen für
geeignete Säuren
gehören
Lewissäuren
und Brönstedsäuren. Zu
besonders geeigneten Dekomplexierungsmitteln gehören Carbonsäuren-Dekomplexierungsmittel
mit niedrigem Molekulargewicht, die von Skoultchi et al. beschrieben
wurden (US-Patente Nr. 5,310,835 und 5,106,928), Sulfonylchloride und
Säurechloride
von Fujisawa, Imai und Mashuhara (Reports of the Institute for Medical
and Dental Engineering, Bd. 3, S. 64 (1969)), bireaktve Dekomplexierungsmittel,
die Isocyanatreste umfassen, die von Deviny beschrieben wurden (PCT-Veröffentlichung
Nr. WO97/07,171), Anhydrid-Dekomplexierungsmittel, die von von Deviny
beschrieben wurden (PCT-Veröffentlichung
Nr. WO97/17,383), Carbonsäure-Dekomplexierungsmittel, die
von Deviny et al. beschrieben wurden (PCT-Veröffentlichung Nr. US98/12,296,
eingereicht am 12. Juni 1998 unter dem Titel "Initiator Systems and Adhesive Compositions
made Therewith")
sowie Gemische davon. Alle diese Veröffentlichungen werden hierin
durch Bezugnahme eingeschlossen.
-
Das
Dekomplexierungsmittel wird in einer wirksamen Menge angewendet
(d.h. einer Menge, die wirksam ist, die Polymerisation durch Befreien
des Initiators von seinem Amidin-Komplexierungsmittel
zu unterstützen,
jedoch ohne die erwünschten
Eigenschaften der letztlich polymerisierten Zusammensetzung ungünstig materiell
zu beeinflussen). Wie für
einen Fachmann erkennbar, kann zu viel des Dekomplexierungsmittel bewirken,
dass die Polymerisation zu schnell verläuft, und, in den Fällen von
Klebstoffen, kann das erhaltene Material unzulängliche Adhäsion an Oberflächen mit
niedriger Energie zeigen. Wenn jedoch zu wenig Dekomplexierungsmittel
verwendet wird, kann die die Polymerisationsrate zu langsam sein
und die erhaltenen Polymere können
nicht das hinreichende Molekulargewicht für bestimmte Anwendungen haben.
Eine verminderte Menge an Dekomplexierungsmittel kann hilfreich
sein, um die Polyermerisationsrate zu verlangsamen, wenn sie andernfalls
zu schnell ist. Somit wird innerhalb dieser Parameter das Dekomplexierungsmittel
in einer Menge bereit gestellt, dass das Verhältnis von reaktiven Amidingruppen
in dem (den) Dekomplexierungsmittel(n) (z.B. Säuregruppen oder Anhydridgruppen)
zu Amidingruppen in dem Bereich von 0,5:1,0 bis 3,0:1,0 liegt. Zur besseren
Durchführung
liegt das Verhältnis
von reaktiven Amidingruppen in dem (den) Dekomplexierungsmittel(n)
zu Amidingruppen vorzugsweise in dem Bereich von 0,5:1,0 bis 1,0:1,0,
vorzugsweise bei etwa 1,0:1,0.
-
Monomere
-
Das
Initiatorsystem der Erfindung kann verwendet werden, um die Polymerisation
jedes geeigneten Monomeren/geeigneter Monomere zu initiieren. Allgemein
schließt
die polymerisierbare Zusammensetzung mindestens ein ethylenisch
ungesättigtes
Monomer ein, das zur Polymerisation über freie Radikale fähig ist. Zahlreiche
Verbindungen, die ethylenisch ungesättigt sind, können in
der polymerisierbaren Zusammensetzung verwendet werden. Vorzugsweise
schließen
die Zusammensetzungen mindestens ein (Meth)acrylmonomer, am meisten
bevorzugt ein Methacrylmonomer ein. Besonders bevorzugt sind (Meth)acrylsäurederivate, wie
zum Beispiel diejenigen, die Ester und/oder Amide einschließen. Geeignet
sind zum Beispiel die (Meth)acrylsäureester von Alkoholen mit
einer Hydroxylgruppe, insbesondere mit Alkonolen mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen,
wie Methyl(meth)acrylat, Ethyl(meth)acrylat, Butyl(meth)acrylat
und Ethylhexyl(meth)acrylat; (Meth)acrylsäureester von Alkoholen mit
mehreren Hydroxylgruppen, wie Ethylenglykol, Dieethylenglykol, Polyethylenglykol
und Trimethylolpropan; die Di- und Mono(meth)acrylsäureester
von Glycerin; die Di(meth)acrylsäureester
von Triethyleglykol und Tetraethylenglykol; die Di(meth)acrylsäureester
von Dipropylenglykol, Tripropylenglykol, Tetrapropylenglykol und
Pentapropylenglykol; und die Di(meth)acrylsäureester von ethoxylierten
oder propoxylierten Diphenylolpropan.
-
Im
Grunde sind ebenso polymerisierbare Monomere, wie Vinylacetat, Vinylhalogenide,
wie Vinylchlorid, Vinylfluorid, Vinylbromid; Styrol und Divinylbenzol,
geeignet. Die Verbindungen werden im Allgemeinen nur in untergeordneten
Mengen in den polymerisierbaren Zusammensetzungen verwendet.
-
Ferner
sind Säureamide
geeignet, wie Acrylamid, N-Methylacrylamid, N-Methylmethacrylamid; N,N-Dimethylacrylamid,
N,N-Dimethylmethacrylamid, N-Ethylmethacrylamid,
N,N-Diethylacrylamid, N,N-Diethylmethacrylamid, N,N-Isobutylacrylamid,
N-Butylacrylamid, N-Butylmethacrylamid, N-t-Butylacrylamid, N,N-Dibutylmethacrylamid,
N-Phenylacrylamid, N-(Acryloyl)morpholin, N-(Acryloyl)piperidin,
N-(Methacryloyl)piperidin,
N-(1,1-Dimethyl-3-oxobutyl)acrylamid, N-1,1,3,3-Tetramethylbutylacrylamid,
Dimethylen-bis-(meth)acrylamid, Tetramethylen-bis-(meth)acrylamid,
Trimethylhexamethylen-bis-(meth)acrylamid, Tri(meth)acryloyldiethylentriamin
und ähnliche
Verbindungen.
-
Im
Allgemeinen liegt die Betonung auf Monomeren mit einem oder zwei
olefinischen Doppelbindungen im Molekül, vorzugsweise bei Monomeren
mit einer olefinischen Doppelbindung. Die zusätzliche Verwendung von höher ungesättigten
Komponenten ist nicht ausgeschlossen, es muss jedoch bedacht werden,
dass ihr Vorhandensein zum Sprödewerden
der polymerisierten Zusammensetzungen führen kann.
-
Additive
-
Bindende
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können auch weitere optionale
Additive umfassen. Im Allgemeinen sich solche Additive in der polymerisierbaren
Zusammensetzung des Kits vorhanden. So kann die polymerisierbare
Zusammensetzung weiterhin eine Reihe von optionalen Additiven umfassen.
-
Ein
besonders geeignetes Additiv ist ein Verdickungsmittel, wie Polybutylmethacrylat
mit mittlerem (etwa 40 000) Molekulargewicht, das im Allgemeinen
in einer Menge bis zu etwa 50 Gewichts-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der polymerisierbaren Zusammensetzung, eingebaut sein kann. Verdickungsmittel
können
verwendet werden, um die Viskosität der erhaltenen Bindungszusammensetzung
auf eine einfacher handhabbare, viskose sirupähnliche Konsistenz zu steigern.
-
Ein
anderes besonders geeignetes Additiv ist ein elastomeres Material.
Diese Materialien können
die Bruchzähigkeit
von Bindungszusammensetzungen, die daraus hergestellt sind, verbessern,
was vorteilhaft sein kann, zum Beispiel bei Bindungsteifheit, Materialien
mit hoher praktischer Fließgrenze
(z.B. Metallsubstrate, die nicht so ohne weiteres mechanische Energie
adsorbieren wie andere Materialien, wie flexible Polymersubstrate).
Solche Additive können
im Allgemeinen in einer Menge bis zu etwa 50 Gewichts-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht der polymerisierbaren Zusammensetzung, eingebaut
sein.
-
Kern-Mantel-Polymere
können
ebenfalls zu der polymerisierbaren Zusammensetzung gegeben werden,
um die Ausbreitungs- und Fließeigenschaften
der Bindungszusammensetzung abzuändern.
Diese verbesserten Eigenschaften können sich durch eine verringern
Tendenz der Bindungszusammensetzung manifestieren, während der
Verteilung aus einem Spritzenapplikator ein unerwünschtes "Band" oder, nachdem sie auf
eine vertikale Oberfläche
aufgetragen wurden, ein Durchsacken oder Absinken zu hinterlassen.
Demgemäß kann die
Verwendung von mehr als 20 Gewichts-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der polymerisierbaren Zusammensetzung, eines Kern-Mantel-Polymeradditivs
wünschenswert
sein, um eine verbessern Durchsack-Absink-Beständigkeit zu erreichen. Kern-Mantel-Polymere können ebenfalls
die Bruchzähigkeit von
Bindungszusammensetzungen, die damit hergestellt wurden, verbessern,
was vorteilhaft sein kann, zum Beispiel bei Bindungsteifheit, Materialien
mit hoher praktischer Fließgrenze
(z.B. Metallsubstrate, die nicht so ohne weiteres mechanische Energie
adsorbieren wie andere Materialien, wie flexibele Polymersubstrate).
-
Kleine
Mengen an Inhibitoren, wie Hydrochinonmonomethylether, können in
den polymerisierbaren Zusammensetzungen verwendet werden, zum Beispiel
um während
der Lagerung dem Abbau von Monomeren vorzubeugen oder ihn zu verringern.
Inhibitoren können
in einer Menge zugegeben werden, die die Polymerisationsrate oder
die endgültigen
Eigenschaften der damit hergestellten Polymere nicht wesentlich
ungünstig
beeinflussen. Demgemäß sind die
Inhibitoren im Allgemeinen in einer Mengen von etwa 100 – 10 000
ppm, bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomere in der polymerisierbaren
Zusammensetzung, geeignet.
-
Zu
anderen möglichen
Additiven gehören
nicht reaktive Färbemittel,
Füllstoffe
(z.B. Rußschwarz,
hohle Glas/Keramikperlen, Siliciumdioxid, Titandioxid, feste Glas/Keramikkugeln
und Kreide) und dergleichen. Die unterschiedlichen optionalen Additive
werden in jeder Menge angewendet, jedoch im Allgemeinenn in Mengen,
die den Polymerisationsprozess oder die gewünschten Eigenschaften der damit
hergestellten Polymere nicht wesentlich ungünstig beeinflussen.
-
Bindungszusammensetzungen
-
Die
Teile des Kits (d.h. die polymerisierbare Zusammensetzung und die
Initiatorkomponente) werden gemischt, wie es normalerweise geschehen
würde,
wenn mit solchen Materialien gearbeitet wird. Die Initiatorkomponente
wird kurz bevor es erwünscht
ist, die Bindungszusammensetzung zu verwenden, zu der polymerisierbaren
Zusammensetzung gegeben.
-
Wenn
die Teile des Kits zur Bildung der Bindungszusammensetzung kombiniert
wurden, sollte die Zusammensetzung schnell verwendet werden, da
die geeignete Gebrauchsdauer in Abhängigkeit von den Monomeren,
der Menge der Initiatorkomponente, der Temperatur, bei der die Bindung
durchzuführen
ist, dem Vorhandensein oder der Abwesenheit von Quervernetzungsmitteln
und ob ein Diluent verwendet wird, kurz sein kann. Vorzugsweise
ist wünschenswert,
um die Bindung zu verbessern, die anfängliche Bindungstemperatur unterhalb
von 40°C
zu halten, vorzugsweise unterhalb von 30°C und am meistens bevorzugt
unterhalb von 25°C.
Demgemäß kann der
Bindungsprozess bei Raumtemperatur (d.h. etwa 22°C bis etwa 25°C) durchgeführt werden.
-
Die
Bindungszusammensetzung wird auf eines oder beide zu verbindenden
Substrate aufgebracht und dann werden die Substrate mit Druck zusammengebracht,
um überschüssige Bindungszusammensetzung
aus der Klebefuge herauszuzwingen. Dies hat auch den Vorteil, Bindungszusammensetzung
zu verdrängen,
die der Luft ausgesetzt ist und bei der eine Oxidation begonnen
haben könnte.
Im Allgemeinen können die
Verbindungen, kurz nachdem die Bindungszusammensetzungen auf das
(die) Substrate) aufgebracht worden sind, hergestellt werden, vorzugsweise
innerhalb von etwa 10 Minuten. Die typische Dicke der Klebefuge beträgt etwa
0,1 bis 0,3 Millimeter.
-
Die
Bindungen können
aushärten
(d.h. polymerisieren), bis sie eine angemessenen Trockenfestigkeit erreicht
haben, d.h. eine Handhabung von solchen verbundenen Artikeln innerhalb
von 2–3
Stunden. Die vollständige
Bindungsfestigkeit wird im Allgemeinen in etwa 24 Stunden bei Umgebungsbedingungen
erreicht werden. Jedoch kann, falls erwünscht, ein Nachhärten unter
Hitze verwendet werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine Beschichtung von Substraten mit niedriger Oberflächenenergie
mit den Bindungszusammensetzungen durchgeführt. In einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
umfassen die verbundenen Artikel ein erstes Substrat und ein zweites
Substrat (wovon vorzugsweise mindestens eines ein Polymermaterial
mit niedriger Oberflächenenergie
ist), die über
eine Schicht einer erfindungsgemäßen Bindungszusammensetzung
adhäsiv
aneinander gebunden sind.
-
Die
Erfindung wird im Hinblick auf die folgenden, nicht einschränkenden
Beispiele vollständiger
erkannt werden. Die Beispiele dienen lediglich veranschaulichenden
Zwecken und sollen den Anwendungsbereich der beigefügten Ansprüchen nicht
einschränken.
Alle Teile, Prozentangaben, Verhältnisse
usw. in den Beispielen und dem Rest der Beschreibung beziehen sich,
sofern nicht anders angegeben, auf das Gewicht.
-
Beispiele
-
Die
in den Beispielen verwendeten verschiedenen Handelsnamen und Abkürzungen
sind gemäß dem folgenden
Schema definiert.
-
Overlap Shear Bond Strenghth
Test (Schertest von überlappenden
Bindungen)
-
Jede
Bindungszusammensetzung wurde direkt auf eine unbehandelte 2,5 cm × 10 cm × 0,3 cm
(1 Inch × 4
Inch × 0,125
Inch) große
Testplatte aufgebracht (zu der Bindungszusammensetzung wurden Abstandshalter
in Form von Glasperlen mit einem Durchmesser von 0,2 Millimeter
(8 mil)) gegeben und eine zweite blanke Testplatte wurde sofort
so gegen die Bindungszusammensetzung auf der ersten Testplatte plaziert,
dass das überlappendes
Gebiet 1,3 cm × 2,5
cm (0,5 Inch × 1
Inch) betrug. Das überlappende
Gebiet wurde mit einer Klemme versehen. Die testplatten waren entweder
aus Polytetrafluorethylen (PTFE), Polyethylen mit hoher Dichte (HDPE)
oder Polypropylen (PP), wie es in den einzelnene Beispielen aufgeführt ist,
alle Platten sind im Handel von Cadillac Plastic; Minneapolis, MN
erhältlich.
Eine kleine Menge Bindungszusammensetzung wurde aus dem sich überlappenden
Gebiet herausgequetscht und konnte dort verbleiben.
-
Die
Bindungen konnten mindestens 48 Stunden bei 22°C aushärten. Die Klemmen wurden dann
entfernt und die sich überlappenden
Bindungen wurden bezüglich
der Scherung (OLS) auf einem Zugfestigkeitsprüfgerät mit einer Geschwindigkeit
des Querkopfes von 1,27 cm/Minute (0,5 Inch/Minute) getestet. Die
Scherungswerte der Überlappung
wurden in Pfund aufgezeichnet und in Pfund pro Squareinch (psi)
und Megapascal (MPa) umgerechnet.
-
Vorzugsweise
betragen für
eine angemessene Bindungsleistung die OLS-Werte mindestens etwa
150 psi (1,03 MPa), stärker
bevorzugt mindestens etwa 300 psi (4,14 MPa) für PTFE; mindestens etwa 500
psi (3,45 MPa), stärker
bevorzugt mindestens etwa 700 psi (4,83 MPa) für HDPE und mindestens etwa
600 psi (4,14 MPa), stärker
bevorzugt mindestens etwa 800 psi (5,52 MPa) für PP. Für verschiedene Zwecke ist es ebenfalls
vorzuziehen, dass ein einzelnes Adhäsiv an mindestens zwei unterschiedliche
Typen von Substraten mit niedriger Oberflächenenergie angemessen binden
kann. Demgemäß kann stärker bevorzugt
ein einzelnes Adhäsiv
sowohl PTFE, HDPE und PP angemessen binden. Am meisten bevorzugt
kann ein einzelnes Adhäsiv PTFE
bis zu einem OLS-Wert von etwa 300 psi (4,14 MPa), HDPE bis zu einem
OLS-Wert von etwa 700 psi (4,83 MPa) und PP bis zu einem OLS-Wert
von etwa 800 psi (5,52 MPa) binden.
-
Herstellung es Organoborankomplexes
-
Beispiele 1–3
-
Verschiedene
Amidin (einschließlich
vinyloges Amidin)-Komplexe mit Triethylboran wurden hergestellt,
indem äquimolare
Mengen eines Komplexierungsmittels und Triethylboran unter einer
Stickstoffatmosphäre
ohne äußere Temperaturkontrolle
kombiniert wurden. Die Mengen jeder Komponente und der Typ des Komplexierungsmittels
sind in Tabelle 1 aufgeführt.
-
-
Vergleichsbeispiele C1–C4
-
Vier
Gemische aus Verbindungen mit funktionellen, tertiären Amin-
oder Imingruppen mit Triethylboran wurden hergestellt, indem indem äquimolare
Mengen des tertiären
Amins oder Imins und Triethylboran unter einer Stickstoffatmosphäre ohne äußere Temperaturkontrolle
kombiniert wurden. Die Mengen jeder Komponente und der Typ des Komplexierungsmittels
sind in Tabelle 2 aufgeführt.
Die Verbindung mit funktionellen, tertiären Amin- oder Imingruppen
haben den Triethylborankomplex nicht wirkungsvoll komplexiert, so
das die Zusammensetzungen als "Gemische" bezeichnet werden,
da sie in einem gemischten Zustand verbleiben.
-
-
Pyrophoritätstest
-
Die
Pyrophorität
von jedem Organoborankomplex (Beispiel 1–3) oder einem Gemisch des
Komplexierungsmittels und Organoboran (Vergleichsbeispiele C1–C4) wurde
untersucht, indem eine aliquote Menge von 0,05 ml auf ein 1"×1"-Papiertuchteilchen an der Luft aufgebracht
wurde, wobei ein behandeltes Papiertuch erhalten wurde. Wenn sich
das behandelte Papiertuch innerhalb von einer Minute oder weniger
selbst entzündete
(d.h. spontan verbrannte), wurde die Zusammensetzung als pyrophor
erachtet. Wenn sich das Papiertuch nach zehn Minuten nicht selbst
entzündete,
wurde die Zusammensetzung als nicht pyrophor erachtet. Die Ergebnisse,
ob die jeweilige Zusammensetzung entsprechend des vorstehend beschriebenen
Tests pyrophor ist oder nicht sind in Tabelle 3 tabellarisch aufgeführt.
-
-
Der
Pyrophoritätstest
zeigte, dass die nicht-pyrophoren charakteristischen Eigenschaften
der erfindungsgemäßen Organoboranverbindung
der Beispiel 1–3.
Weiterhin zeigte der Test, dass bei den Zusammensetzungen der Vergleichsbeispiele
C1–C4
spontane Verbrennung (d.h. Pyrophorität) auftrat, was ebenfalls zeigt,
dass die funktionellen tertiären
Amin- oder Iminverbindungen, die in den Vergleichsbeispielen C1–C4 verwendet
wurden, die Organoborane nicht wirksam komplexiert haben. Somit
verbleiben die Vergleichsbeispiele in der Form eines Gemischs.
-
1H-NMR-Spektroskopie
Protonen Nuclear Magnetic Resonance-Spektroskopie)
-
Die
chemischen Verschiebungen der Methylengruppen im 1H-NMR-Spektrum
in CDCl3, die in ausgewählten Triethylborankomplexen
dem Boratom benachbart sind, zeigen weiterhin die starke Verknüpfung der für diese
Erfindung geeigneten Organoborankomplexe. 1H-NMR-Verschiebungen für Methylenprotonen,
die in den für
diese Erfindung geeigneten Organoborankomplexen dem Boratom benachbart
sind, erscheinen unterhalb von etwa δ 0,5. Methylengruppen, die Boratomen
in schwach verknüpften,
pyorphoren Gemischen aus Triethylboran und tertiären Aminen benachbart sind,
haben eine chemische Verschiebung im 1H-NMR-Spektrum
oberhalb etwa δ 1,0:
Zum Vergleich beträgt
die chemische Verschiebung für
die dem Boratom benachbarten Methylengruppe in TEB-HMDA (einem nicht
pyrophoren, an der Luft stabilen Triethylboran-primäres Amin-Komplex,
der im US-Patent
Nr. 5,621,143 beschrieben ist) etwa δ 0,05 und etwa δ 1,2 für Triethylboran selbst.
-
-
Herstellung der Bindungszusammensetzung
-
Beispiel 4
-
Initiatorkomponente
-
Der
Triethylborankomplex (TEB-TMG) des Beispiels 1 (1,10 Gramm) wurde
in 1,55 Gramm CROSSLINKER CX-100 gelöst. Es wurde den Luftblasen
in der Zusammensetzung ermöglicht
aufzusteigen und zu entweichen.
-
Polymerisierbare Zusammensetzung
-
Eine
polymerisierbare Zusammensetzung wurde hergestellt, indem 39,00
Gramm Methylmethacrylat (MMA), 28,00 Gramm Butylacrylat (BA), 4,80
Gramm Methacrylsäure
(MAA) und 30,00 Gramm Poly(MMA-co-EA) kombiniert wurden. Luftblasen
wurden aus der Zusammensetzung durch kurzes Rühren unter Vakuum entfernt.
-
Bindungszusammensetzung
-
Die
polymerisierbare Zusammensetzung und die Initiatorkomponente wurden
in eine MIXPAC SYSTEM 50-Spender gepackt, wobei der größere Zylinder
des Spenders die polymerisierbare Zusammensetzung aufnahm und der
kleinere Zylinder die Initiatorkomponente. Die beiden Teile wurden
durch gleichzeitige Extrusion durch eine 10 Zentimeter (4 Inch)
lange, 17-stufige statische Mischdüse, Part No. MX 4-0-17-5, im
Handel von ConProTec, Salem, NH erhältlich, kombiniert. Es wurden
Testproben hergestellt und nach dem Overlap Shear Bond Strength
Test (Schertest mit überlappenden
Bindungen) getestet, mit der Ausnahme, dass vor dem Anbringen der
Klemmen Stahldrahtabstandshalter (Durchmesser von 0,2 Millimeter
(8 mil)) in den nassen Klebstoff zwischen der ersten und zweiten
Testplatte eingesetzt wurden. Die Ergebnisse des Overlap Shear Bond
Strenghth Tests sind in Tabelle 5 aufgeführt.
-
-
Beispiel 5
-
Initiatorkomponente
-
Ein
Triethylborankomplex wie in Beispiel 3 (TEB-DMAP) wurde in einer
Menge von 5,00 Gramm in 15,00 Gramm PARAPLEX G40-Weichmacher gelöst. Es wurde
den Luftblasen in der Zusammensetzung ermöglicht aufzusteigen und zu
entweichen.
-
Polymerisierbare Zusammensetzung
-
Ein
Schlamm, der 140 Gramm BLENDEX 360, 393,80 Gramm Tetrahydrofurfurylmethacrylat
(THFMA) und 131,30 Gramm 2-Ethylhexylmethacrylat (EHMA) enthielt,
wurde bei 70°C
3 Stunden stehen gelassen. Die erhaltene Dispersion konnte sich
abkühlen
und wurde dann kräftig
mit einer Sägezahnklinge
eines Labordispersator, der im Handel von Premier Mill Corporation;
Reading, PA erhältlich
ist, abgeschert. 35,00 Gramm keramische Z-LIGHT W-1600-Mikrosphären wurden
zu der warmen Dispersion gegeben und gut gemischt. Dieses Material
wird nachstehend als "Monomer
Blend A" bezeichnet.
-
Ein
Anteil von 49,35 Gramm des Monomer Blend A wurde mit 0,65 Gramm
Trifluoressigsäure
(TFA) kombiniert. Luftblasen wurden aus der Zusammensetzung durch
kurzes Rühren
unter Vakuum entfernt.
-
Bindungszusammensetzung
-
Die
polymerisierbare Zusammensetzung und die Initiatorkomponente wurden
wie in Beispiel 4 gepackt und gemischt. Es wurden Testproben hergestellt
und nach dem Overlap Shear Bond Strenghth Test getestet. Der "Overlap Shear" der Zusammensetzung
auf einer HDPE-Testplatte betrug 5,39 MPa (782 psi) mit einem kohäsiven Ausfallmodus.
-
Vergleichsbeispiel C5
-
Beispiel
5 wurde wiederholt, mit der Ausnahme, dass eine schwächere Säure, Methacrylsäure, anstelle
von Trifluoressigsäure
verwendet wurde. Es wurde eine polymerisierbare Zusammensetzung
aus Monomer Blend A (49,02 Gramm) und 0,98 Gramm Methacrylsäure (MAA)
hergestellt. Luftblasen wurden aus der Zusammensetzung durch kurzes
Rühren
unter Vakuum entfernt.
-
Die
polymerisierbare Zusammensetzung wurde an der gegenüberliegende
Seite der Initiatorkomponente aus Beispiel 5 gepackt und wie in
Beispiel 5 bewertet. Der "Overlap
Shear" der Zusammensetzung
auf einer HDPE-Testplatte betrug 0,08 MPa (12 psi) mit einem adhäsiven Ausfallmodus.
-
Beispiele 6–7
-
Initiatorkomponenten
-
Ein
Triethylborankomplex, der wie in Beispiel 3 hergestellt wurde (TEB-DMAP),
wurde in PARAPLEX G41-Polyesterweichmacher oder in einer Kombination
von PARAPLEX G40-Weichmacher
und 1-Butanol, das von Aldrich Chemical Company, Milwaukee, WI erhältlich ist,
in den in Tabelle 7 angegebenen Mengen gelöst. Es wurde den Luftblasen
in der Zusammensetzung ermöglicht
aufzusteigen und zu entweichen.
-
-
Polymerisierbare Zusammensetzungen
-
Monomer
Blend A wurde mit Trichloressigsäure
oder ihrem Anhydrid, beide von Aldrich Chemical Company, Milwaukee,
WI erhältlich,
in den in Tabelle 8 angegebenen Mengen kombiniert. Luftblasen wurden aus
der Zusammensetzung durch kurzes Rühren unter Vakuum entfernt.
-
-
Bindungszusammensetzung
-
Die
polymerisierbare Zusammensetzung und die Initiatorkomponenten wurden
wie in Beispiel 5 kombiniert und bezüglich der überlappenden Scherungsstärke auf
einer HDPE-Testplatte bewertet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 9
tabellarisch aufgeführt.
-
-
Einem
Fachmann werden verschiedene Modifikationen und Abänderungen
dieser Erfindung deutlich werden, ohne vom Schutzumfang und dem
Geist der Erfindung abzuweichen. Es versteht sich, dass diese Erfindung
nicht auf die veranschaulichenden Beispiele, die hier bekannt gegeben
sind, begrenzt ist.