DE60009547T2 - Verfahren zur Poration biologischer Membranen - Google Patents

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    • C12M47/00Means for after-treatment of the produced biomass or of the fermentation or metabolic products, e.g. storage of biomass
    • C12M47/06Hydrolysis; Cell lysis; Extraction of intracellular or cell wall material

Description

  • Gebiet der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren unter anderem für die Verwendung bei der molekularbiologischen Arbeit.
  • Stand der Technik
  • In den Gebieten der biotechnologischen und biomedizinischen Forschung ist es oftmals notwendig, große Moleküle oder ein Bioteilchen in eine biologische Struktur wie etwa eine Bakterienzelle zu bringen. Zellen und ebenfalls Viren haben eine äußere Barriere zum Schutz gegen die Umwelt und ebenso ein selektives Transportsystem für Nährstoffe. Um den natürlichen Schutzmechanismus aufzubrechen und eine Substanz, welche nicht wünschenswert für Zielorganismus ist, einzubringen, ist eine chemische oder physikalische Behandlung der Zielzelle notwendig. Beispiele von Techniken zum Aufbrechen der äußeren Zellmembran von Zellen, und wo angebracht ebenfalls der Zellwand, sind in den Gebieten der gentechnischen und molekularbiologischen Forschung verfügbar.
  • Falls ein neuer genetischer Code in eine speziell ausgewählte Wirtszelle transferiert wird, wird die Technik als Transformation oder Transfektion bezeichnet. Es gibt kein allgemeines für alle Zellarten zu verwendendes Verfahren, aber eine Technik für jeden Zelltyp und Zweck ist verfügbar. Überdies ist es nicht möglich, alle Zelltypen unter Verwendung der bisher erhältlichen Techniken zu transformieren. 1970 berichteten Mandel und Higa (J. Mol. Bio. 53: 159–162), das E. coli-Zellen, welche mit CaCl2 vorbehandelt wurden, fremde DNA aufnahmen, falls sie einem Temperaturschock ausgesetzt wurden. Danach wurde das Verfahren kontinuierlich weiterentwickelt (siehe z. B. WO 9728248). Durch Aussetzen der Zellen mit einem elektrischen Hochspannungsimpuls für einen Bruchteil einer Sekunde, öffnen sich Poren in Zellmembranen, was als Elektroporation bezeichnet wird (Zimmermann et al. J. Membr. Biol. 67: 165–82 (1983)), welche häufig als Transformationstechnik verwendet wird. Bakterien, Hefen und in einigen Fällen ebenfalls Säugetierzellen und Pflanzenzellen können unter spezifischen Bedingungen mittels Elektroporation transformiert werden. Ebenfalls in diesem Fall ist eine kontinuierliche Entwicklung im Fortschreiten (siehe WO 981231 und WO 9906101). In den vorher beschriebenen zwei Verfahren wird die Zellhülle ausreichend lange für das DNA-Molekül geöffnet, um in die Zelle zu gelangen. Das dritte und zuletzt entwickelte Verfahren für die Transformation ist die sogenannte Lipofektion (Old und Primrose, in Principles of Gene Manipulation: An Introduction to Gene Manipulation, Blackwell Science (1995)), wo die fremde DNA eingeschlossen wird in/bindet an ein kationisches Liposom, welches mit der äußeren Membran der Zielzelle fusioniert. Es gibt eine weitere kommerzielle Technik zur Transformation von Pflanzenzellen, wo ein für diesen Zweck ausgewählter Pflanzenteil mit kleinen Goldkörnern bombardiert wird, welche mit dem fremden Gen präpariert werden (Boynton J. E. et. Science 240, 1534–1538, 1988). Ein derartiger Gentransfer wurde für die Transformation anderer Gewebe, wie etwa Bakterien, Pilze, Insekten und Säugetierzellen entwickelt (Johnston S. A. Nature 346, 776–777, 1990).
  • Ein weiteres Verfahren zur Schaffung transienter Poren in biologischen Membranen wird durch T. E. Vaughan & J. C. Weaver (siehe Biophys. J. (1996) 71, 616–622 und Bioelectrochem. Bioenerg. (1998) 46, 121–128) beschrieben, welches auf der Anwendung eines pulsierenden magnetischen Felds an biologische Zellen oder Gewebe mit natürlich auftretenden magnetischen Teilchen basiert.
  • Insbesondere in den vorher beschriebenen Anwendung kann die vorliegende Erfindung verwendet werden. Jedoch ist es unter Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung gut möglich andere exogene Materialien bei Anwendungen einzuführen, wie etwa ein Direkttransfer von Proteinen, RNA-Molekülen, Fettsäuren, Peptiden, medizinischen Zubereitungen usw., um die Antwort spezifischer Zellen und Viren zu untersuchen. Überdies ist die erfindungsgemäße Vorrichtung insbesondere für die Zelllyse zum Zwecke der Durchführung der Lyse als auch zur Identifikation und Isolation spezifischer zellulärer Bestandteile in ein und demselben Verfahren geeignet.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Folglich bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zum Einführen und/oder der Extraktion von Teilchen in/aus biologischen membranumhüllten Strukturen, wie in den anhängenden Ansprüchen definiert. Die verwendete Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass sie wenigstens eine Spule umfasst, in welcher ein alternierendes Magnetfeld erzeugt werden kann, und in welchem eine Probe eingesetzt werden kann, wobei das Magnetfeld einen Anstieg der thermischen und/oder kinetischen Energie von magnetisch empfänglichen Teilchen der Probe verursacht, wobei die angestiegene thermische und/oder kinetische Energie der Teilchen die Bildung von Poren in biologischen membranumhüllten Strukturen verursacht, welche in der Probe vorgefunden werden, wobei die Poren die Einführung oder Extraktion von Teilchen in/aus den biologischen membranumhüllten Strukturen ermöglicht.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird für die spezifische Lyse von Zellen oder zur Modifikation des genetischen Codes und/oder des Metabolismus einer Wirtszelle verwendet.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • Die 1 ist eine prinzipielle Skizze der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
  • Die 2 ist ein Beispiel eines elektrischen Zufuhrstromkreises.
  • Die 3 ist ein Beispiel eines Anschlusses einer Spule.
  • Die 4 zeigt ein Beispiel eines magnetisch empfänglichen Teilchens.
  • Die 5 zeigt eine Vorrichtung, welche ein Gradientenfeld erzeugen kann.
  • Ausführliche Beschreibung der Erfindung
  • Gemäß einem Gesichtspunkt der Erfindung ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass das magnetische Feld eine alternierende Feldrichtung einer Frequenz im Bereich von 1–5 MHz hat.
  • Gemäß einem weiteren Gesichtspunkt ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass das Magnetfeld eine Feldstärke von wenigstens 1 mT hat.
  • Gemäß einem weiteren Gesichtspunkt ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass das magnetische Feld nicht homogen ist und eine alternierende Gradientfeldrichtung hat, wobei die Richtung des alternierenden Gradientfeldes durch zwei Spulen erzeugt wird und die Probe zwischen den Spulen eingesetzt wird.
  • Gemäß einem weiteren Gesichtspunkt ist das erfindungsgemäße Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass die Spulen mit einem Wechselstrom verschiedener Frequenzen versorgt werden.
  • Gemäß noch einem weiteren Gesichtspunkt ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass die Spulen entweder mit dem positiven oder dem negativen Teil des zugeführten Wechselstroms versorgt werden.
  • Gemäß einem weiteren Gesichtspunkt umfasst das Verfahren die Verwendung eines Thermostats für die genaue Temperatursteuerung der Spule oder Spulen und/oder der Probe.
  • Gemäß einem weiteren Gesichtspunkt erfordert das Verfahren eine variable Zeitsteuerung für die genaue Steuerung der Zeit während welcher der Wechselstrom an ist und während welcher die Probe dem ausgeübten magnetischen Feld ausgesetzt wird.
  • Gemäß einem weiteren Gesichtspunkt umfasst das Verfahren die Verwendung eines Steuerungssystems zur genauen Einstellung der Stärke und Frequenz des Wechselstroms.
  • Die biologischen membranumhüllten Strukturen bestehen unter anderem aus Körpergeweben, Zellen, Bakterien, Viruspartikeln, Organellen im subzellulären Bereich, Liposomen oder Proteinen.
  • Die für die Einführung in/Extraktion aus den membranumhüllten Strukturen geeigneten Bioteilchen sind, unter anderem DNA-Moleküle, RNA-Moleküle, Proteine, andere Biopolymere, Peptide, chemische Zubereitungen, organische Verbindungen, anorganische Verbindungen oder synthetische Polymere oder Kombinationen davon.
  • Die Technik, auf welcher die Erfindung teilweise basiert, ist eine Kombination einer magnetischen Nanotechnologie und der Peptidchemie. Ein magnetisch empfängliches Teilchen mit einer Größe zwischen einigen zehn Mikrometern und einem Nanometer wird als ein Reagenz in der Technik verwendet. Falls ein derartiges Teilchen einem bestimmten Magnetfeld ausgesetzt wird, vibriert er und erzeugt Wärme. Die 1 ist eine prinzipielle Skizze der vorliegenden Erfindung. Die biologische Probe wird mit einem für den Zweck bestimmten Reagenz gemischt und dann in einen Probenhalter (a) platziert. Die gewünschte Stärke und Frequenz der Magnetquelle (b) werden eingestellt, wonach die gewünschte Temperatur des Kühlelements (c) eingestellt wird. Die Magnetquelle ist entweder eine Spule oder zwei Spulen, wobei die Probe zwischen ihnen gemäß 5 angeordnet wird. Die Magnetquelle und der Probenhalter sind in einer isolierten Einheit eingeschlossen, in welcher die Temperatur durch das Kühlelement bestimmt wird. Um die korrekte Temperatur in dem Probenhalter sicherzustellen kann ein Temperaturmessfühler (d) mit dem System verbunden werden. Die Variablen Temperatur, Stärke und Frequenz des Magnetfeldes und die Behandlungsintervalle werden gesteuert und können auf einem digitalen Display (e) verfolgt werden.
  • Die 2 stellt ein Beispiel eines elektronischen Zufuhrstromkreises dar, welches einen Oszillator (1), basierend auf dem Stromkreis XR2206 umfasst, dessen Ausgabesignal (2) in einem Stromverstärkungsschritt (3) verstärkt wird, welcher auf dem Schaltkreis PBD 3548/1 basiert, dessen Ausgabesignal (4) einen Wechselstrom (1MHz, 2 A) durch ein oder mehrere Spulen steuern kann. Ein Beispiel für den Anschluss der Spule wird in der 3 gezeigt, mit einem oszillierenden Schaltkreis bestehend aus einem 2 Ω Widerstand (6) einem 0,50 nF Kondensator (7) und einer 50 μH Spule (8), wobei der Schaltkreis mit Wechselstrom (5) versorgt wird. Für eine Fachperson ist es offensichtlich, dass das in den 2 und 3 dargestellte Beispiel einfach modifiziert werden kann, und dass das gleiche Ergebnis mit der Hilfe von alternativen Anschlüssen und Spulen erhalten werden kann.
  • Beispiele von magnetischen Materialien, die in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden, werden in der Patentliteratur beschrieben, zum Beispiel in US 4,323,056 (Borelli et al.). Die magnetisch empfänglichen Teilchen und ein möglicher Aufbau werden ebenfalls in der 4 dargestellt. Der magnetisch empfängliche Kern (9) des Teilchens besteht im Wesentlichen aus Magnetit (Eisenoxid). Weiterhin ist das Teilchen mit einer äußeren Schicht (10) beschichtet, bestehend aus einem derivatisierten Polymer (Dextran), oder einer Molekularschicht oder alternativ einer Doppelschicht von derivatisierten Fettsäuren. Die Auswahl des Typs (Anzahl der Aminosäuren oder Kohlenwasserstoffeinheiten und Sequenz) des Liganden 11, welcher für die Derivatisierung verwendet wird, wird individuell für jede Anwendung der magnetisch empfänglichen Teilchen eingerichtet, wobei die Wirkung davon durch weitere Modifikationen seiner Oberfläche mit einem oder mehreren Effektormolekülen 12 noch mehr verstärkt werden kann.
  • Durch Zugabe der Teilchen zu einer Zellsuspension und Aussetzen der Zellen mit einem magnetischen Feld mit alternierender Feldrichtung, wird ein sofortiges Erwärmen des jedes magnetisch empfängliche Teilchen umgebenden Mediums erzielt. Die Wärme induziert einen Temperaturschock in der Zelle und der Zellmembran, welcher temporäre Öffnungen in der Zellmembran verursacht. Die Wärme wird schnell und homogen in der gesamten Probe induziert, was es ermöglicht die Probe und die Zellen für eine kurze Zeitspanne der Behandlung auszusetzen, was die Überlebenshäufigkeit der ausgesetzten Zellen erhöht. Beispiel 1 beschreibt die Transformation von Escherichia coli.
  • In einem herkömmlichen, einen Temperaturschock umfassenden Transformationsverfahren, wird das die Zellsuspension enthaltende Teströhrchen einer höheren Umgebungstemperatur (42°C) ausgesetzt, wobei ein Temperaturgradient von der Teströhrchenwand in die Probe sich aufbaut, wobei die Zusammensetzung davon eine längere Zeit als das erfindungsgemäße Verfahren erfordert und was weiterhin impliziert, dass die am nächsten zu der Zellwand lokalisierten Zellen einer höheren Temperatur für eine längere Zeit ausgesetzt werden als die in der Mitte des Röhrchens. Folglich werden einige Zellen aufgrund der erhöhten Temperatur sterben, während eine Zellfraktion unbehandelt bleibt. Das erfindungsgemäße Verfahren umgeht dieses Problem durch die sofortige Erwärmung um jedes Teilchen in dem Probenhalter. Die Wirkung wird verstärkt, wenn daneben die Teilchen sofort auf die Zellhülle über die Ligandmoleküle auf der Oberfläche der Teilchen gerichtet sind. Dies ist verglichen mit herkömmlichen Transformationsverfahren ein großer Vorteil, wo das Gleichgewicht zwischen Hitzeschock und Zelltod wichtig für das Endergebnis ist.
  • Überdies kann die Feldstärke des Magnetfeldes im Raum variiert werden, ein sogenanntes Gradientenfeld, welches in Kombination mit einer alternierenden Feldrichtung in den Teilchen mechanische Vibrationen verursacht (kinetische Energie steigt an), was in Kombination mit der Wärmeabstrahlung (thermische Energie) die Wirkung der Teilchen auf die alle Zellen umgebende Zellmembran (und wo angebracht, die Zellwand) verstärkt. Die vorliegende Erfindung beschreibt ein vollständig neues Verfahren, das die Wärmeinduktion oder starkes Einsetzen von Scherkräften oder eine Kombination davon umfasst. Die Scherkräfte initiieren Dislokationen in der Zellmembran aufgrund der mechanischen Ermüdung, welche in Brüchen in Zellmembranen (und in Zellwänden in den Fällen, wo die Zielzelle zum Beispiel ein Bakterium ist) resultiert. Das Verfahren basiert auf der Verwendung eines alternierenden, außerhalb ausgeübten Gradientenmagnetfelds. Ein Gradientenfeld wird an wenigstens zwei Spulen zur Verfügung gestellt, welche entweder mit dem positiven oder dem negativen Teil des angelegten Wechselstroms versorgt werden, oder alternativ werden die Spulen mit Wechselstrom verschiedener Frequenzen versorgt. Eine Vorrichtung, welche ein Gradientenfeld erzeugen kann, wird in der 5 beschrieben. Das Funktionsprinzip basiert auf zwei gemäß 5 zueinander gegenüber angeordneten Spulen (A) und (B) (mit oder ohne Ferritkern). Eine Steuerungseinheit (C) steuert den Strom durch die Spulen, so dass die Spulen nur eine zu einem Zeitpunkt einen Strom durch ihre Windungen führt. Dieser Stromwechsel, dessen Frequenz mittels des Oszillators (OSC) gesteuert wird, resultiert in den Spulen in einer alternierenden Erzeugung von Gradientenmagnetfeldern (D) und (E) mit verschiedenen Gradientenrichtungen. Ein zwischen den Spulen angeordnetes magnetisch empfindliches Teilchen (P) wird ein Gradientenmagnetfeld mit einer periodisch alternierenden Richtung erfahren, welches eine mechanische Vibration induzieren wird. Alternativ kann ein Gradientenfeld erzeugt werden, falls die zwei Spulen mit Strom von zwei verschiedenen Frequenzen versorgt werden. Der Frequenzunterschied zwischen dem Strom in den zwei Spulen steuert die Frequenz des Gradientenwechsels.
  • Durch die Magnetbehandlung über eine kurze Zeitspanne werden Bedingungen für eine große Anzahl überlebender Zellen nach der Behandlung erzeugt. Solange die Zellhülle offen ist, sollte das zu transformierende Molekül in die Zelle eingeführt werden. Um diesen Vorgang zu optimieren, kann das Molekül ebenfalls auf die Zellhülle gerichtet sein. Beide Verfahren werden durch Verbindung der Erkennungsmoleküle zum Binden einerseits an die Zelloberfläche und auf der anderen Seite an die Moleküle von ein und demselben ferromagnetischen Teilchen durchgeführt. Moleküle, welche auf einer biochemischen Grundlage biologische Strukturen verschiedener Art erkennen und an sie binden können, können zum Beispiel kurze synthetische Peptide, Teile eines Antikörpers oder eines Enzyms sein.
  • Durch Verbindung eines Erkennungsmoleküls eines Zielproteins, wie etwa einem rekombinanten Protein, an die magnetisch empfänglichen Teilchen, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung für die Lyse und spezifische Reinigung des Zielproteins in ein und demselben Verfahren verwendet werden. Verglichen mit alternativen Lyseverfahren (hauptsächlich enzymatische und mechanische Lyse) in Kombination mit einem oder mehreren Reinigungsschritten, spart die Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung vor allem Zeit, aber ebenfalls Material.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann vorteilhafterweise einerseits für ein Transformationsverfahren und auf der anderen Seite für die Reinigung spezifischer Zellbestandteile verwendet werden, was die Vorrichtung einmalig macht. Ohne Rücksicht auf den Zweck sollte das Verfahren stattfinden, während die Spulen bei einer konstanten Temperatur gehalten werden, was bedeutet, das ein Kühlelement und eine Temperatursteuerung in die steuerbare, magnetische Ausrüstung eingebaut sein sollte. Überdies ist es für die verschiedenen potenziellen Anwendungsgebiete der Vorrichtung vorteilhaft, dass sowohl die Stärke und Frequenz des magnetischen Feldes als auch die Zeit, während der die Probe der Behandlung ausgesetzt wird, variabel sind.
  • Beispiel 1
  • Das folgende Beispiel schreibt ein Verfahren zur Transformationen von Escherichia coli (E. coli) mit dem pUC18-Plasmid:
  • 100 μl kompetenter E. coli-Zellen werden bei 0°C mit 500 μg pUC18 gelöst in 30 μl 0,05 M CaCl2 gemischt. Die Probe wird in den Probenbehälter der erfindungsgemäßen Vorrichtung eingeführt und für 30 min bei 0°C in der Spule inkubiert. Dann wird die Probe für 30 s bei 1MHz, 2 A behandelt. 1 ml sterile LB-Boullion wird dann zu der Probe gegeben, welche dann in einem Wasserbad für 1 h bei 37°C inkubiert wird. Nachfolgend werden die Zellen auf Agarplatten mit Selektionsdruck, für 50 μg/μl Ampicillin, plattiert, um nur transformierte Bakterien zu erhalten. Das Experiment sollte eine Vergleichsprobe enthalten, welche kein pUC18 enthält, um die Überlebens- und Transformationshäufigkeit zu bestimmen.

Claims (10)

  1. Verfahren zur Einführung oder Extraktion von Bioteilchen in/aus biologischen membranumhüllten Strukturen in vitro mit: Anlegen eines alternierenden Magnetfeldes an eine Probe mit biologischen membranumhüllten Strukturen und magnetisch empfänglichen Teilchen, wobei ein Anstieg der thermischen und/oder kinetischen Energie der magnetisch empfänglichen Teilchen die Bildung von Poren in den biologischen membranumhüllten Strukturen verursacht, wobei die Poren die Einführung oder Extraktion von Bioteilchen in/aus den biologischen membranumhüllten Strukturen ermöglicht.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Magnetfeld eine alternierende Feldrichtung mit einer Frequenz im Bereich von 1–5 MHz hat.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das magnetische Feld eine Feldstärke von 1 mT hat.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–3, wobei das Magnetfeld nicht homogen ist und eine alternierende Gradientenfeldrichtung hat, wobei die Richtung des alternierenden Gradientenfelds durch zwei Spulen erzeugt wird und die Probe zwischen den Spulen eingesetzt wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die Spulen mit Wechselströmen verschiedener Frequenzen versorgt werden.
  6. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die Spulen entweder mit dem positiven oder dem negativen Anteil des angelegten Wechselstroms versorgt werden.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–6, wobei die Bioteilchen ausgewählt sind aus der Gruppe umfassend DNA-Moleküle, RNA-Moleküle, Proteine, andere Biopolymere, Peptide, chemische Zubereitungen, organische Verbindungen, anorganische Verbindungen oder synthetische Polymere oder Kombinationen davon.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–7, wobei die biologischen membranumhüllten Strukturen ausgewählt sind aus der Gruppe umfassend Körpergewebe, Zellen, Bakterien, Viruspartikel, Organellen in einen subzellulären Bereich, Liposome oder Proteine.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–8 für die Verwendung zur spezifischen Lyse von Zellen.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–8, für die Verwendung zur Modifikation des genetischen Codes und/oder des Metabolismus einer Wirtszelle.
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