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Das Ziel der Erfindung ist ein Verfahren
zum Richten bruchempfindlicher Teile.
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Ein Verfahren zum Richten bruchempfindlicher
Teile ist aus der US-A-4154073 bekannt.
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Bekannterweise wird der Arbeitsgang
zum Richten bruchempfindlicher Teile durchgeführt, indem die Teile einem
Biegevorgang bis zu dem Punkt unterzogen werden, an dem eine Dehnung
erzeugt wird, die ausreichend ist, um zu einer dauerhaften Verformung
des Materials zu führen.
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Dieser Arbeitsgang wird im Allgemeinen durch
Richtmaschinen durchgeführt,
in denen das zu richtende Teil zwischen zwei Endtragpunkten vom Punkt-Gegenpunkt-Typ
gehalten wird, und durch die Wirkung eines Stempels in der zuvor
bestimmten Richtung des maximalen Fehlers verformt wird.
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Die Menge des beteiligten Materials
und das Ausmaß der
Verformung ist zu dem zu verringernden Fehler proportional, während der
Restwert innerhalb der elastischen Grenzen verbleibt.
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Wie gezeigt, sehen die derzeitigen
Richtverfahren jedoch eine Biegebewegung in der Richtung des maximalen
Fehlers vor und beziehen nur einen bescheidenen Abschnitt des Materials
ein, der deshalb einem relativ hohen Grad spezifischer Dehnung unterzogen
wird.
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Es ist auch bekannt, dass unter Berücksichtigung
der besonderen Natur des zu richtenden Teils (z. B. eine dreieckige,
quadratische oder andere Form) das Richten in einer anderen als
der Richtung des Maximums erfolgen kann.
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Dieser Ansatz gilt für zähe Teile,
indem er die Richtzeit verkürzt,
kann aber zu häufiger
Bruchbildung oder Rissbildung bruchempfindlicher Teile führen, da
die erforderliche Dehnung die Grenzen der Materialdehnung überschreitet.
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Es ist ebenfalls bekannt, dass die
erlaubte plastische Verformung eines Materials, bevor es den Bruchpunkt
erreicht, bei niedrigen Verformungsgeschwindigkeiten größer ist,
und dass es überdies
vorzuziehen ist, das Richten eher in mehreren Zyklen durchzuführen als
auf einmal; diese Vorkehrungen können
besonders kritische Situationen aber nicht lösen.
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Es ist daher das Ziel der Erfindung,
ein Richtverfahren für
bruchempfindliche Teile zu erzielen, das in de Lage ist, die erwähnten Probleme
zu überwinden,
während
es insbesondere die unerwünschte Bruchbildung
oder Rissbildung von bruchempfindlichen Teilen vermeidet.
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Diese und weitere Absichten werden
durch ein Verfahren zum Richten bruchempfindlicher Teile gemäß Anspruch
1 erreicht, auf den der Kürze
wegen verwiesen wird.
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In einer vorteilhaften Weise erhöht sich
die Menge des an der Verformung beteiligten Materials und verringert
sich daher die erforderliche Dehnung ε.
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Dieses Phänomen erlaubt vorteilhafterweise das
Vermeiden jeglicher unnötiger
und beschädigenden
Bruchbildung oder Rissbildung der bruchempfindlichen Teile. Weitere
Eigenschaften der Erfindung sind in den nachfolgenden Ansprüchen definiert.
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Weitere Bereiche und Vorteile der
Erfindung sind aus der Beschreibung und den folgenden beigefügten Zeichnungen
ersichtlich, die zu rein beispielhaften und nicht einschränkenden
Zwecken vorgelegt werden, und in denen:
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1 eine
schematische Ansicht eines gemäß dem Verfahren
der Erfindung zu richtenden Teils darstellt,
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2 ein
Blockdiagramm darstellt, das die wichtigsten Phasen des Verfahrens
der Erfindung veranschaulicht,
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3 eine
schematische Querschnittsansicht eines durch ein Verfahren nach
dem Stand der Technik zu richtenden Teils darstellt,
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4 eine
schematische Schritt-für-Schritt Vektoransicht
des Verfahrens gemäß der Erfindung darstellt,
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5 eine
schematische Querschnittsansicht eines gemäß dem Verfahren der Erfindung
zu richtenden Teils darstellt.
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Das Verfahren des Richtens gemäß der Erfindung
wird durchgeführt,
indem eine Richtmaschine verwendet wird, bei der ein zu richtendes
Teil 11 zwischen zwei Endtragpunkten vom Punkt-Gegenpunkt-Typ, 24 und 25 gehalten
und durch die Wirkung eines Stempels verformt wird.
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1 stellt
zu Erklärungszwecken
des Verfahrens der Erfindung eine schematische Ansicht eines zu
richtenden Teils 11 dar, das durch die Punkt- und Gegenpunkt-Tragpunkte 24 und 25 gehalten wird,
während
ein in verschiedenen Betriebspositionen P2, P3 und P4 dargestellter
Stempel auf das selbe wirkt.
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Das Teil 11 wird auch von
den unterliegenden Tragpunkten 21, 22, 23 hoch
gehalten, und die Sonden S0, S2, S3, SS und S7, die zum Bestimmen des
zu korrigierenden Exzentrizitätsgrads
dienen, wirken darauf.
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Diese Beschreibung lässt Details
der übrigen verwendeten
Bauteile der Richtmaschine weg, da diese dem Fachmann wohl bekannt
sind, und kommt deshalb nur auf die funktionellen Elemente zurück, die
zur Interpretation und Durchführung
des Verfahrens der Erfindung von Nutzen sind.
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In größerem Detail folgt das Richten
des Teils 11 dem in 2 dargestellten
Diagramm, sowohl durch das Bestimmen der Richtung des maximalen
Fehlers durch Verfahren, die im Stand der Technik bereits bekannt
sind, wie auch durch Verwendung der Sonden S0, S2, S3, S5 und S7.
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Ein Verfahren zum Bestimmen der Richtung des
maximalen Fehlers, das in diesem Zusammenhang ebenfalls angewandt
werden kann, ist in den Patenten IT 1078390 und IT 1196969 beschrieben.
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Gemäß diesem Verfahren wird das
zu richtende Teil 11 an seinen Endtragpunkten vom Punkt-Gegenpunkt-Typ 24 und 25 gedreht,
während ein
oder mehrere Sensoren, die auf den Umfang des Teils 11 wirken,
ein Signal ausgeben, das proportional zu dem wahrnehmbaren Radius
des Teils 11 in Bezug auf die Achse ist, die durch die
Tragpunkte 24 und 25 gekennzeichnet ist.
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Dieses durch die Sonden S0, S2, S3,
S5 und S7 erzeugte Signal wird gemäß einer mathematischen Entwicklung
der Fourier-Reihe verarbeitet und insbesondere durch die erste Harmonische
der Fourier-Reihe bestimmt, um das Teil 11 durch Drehen desselben
in dem Punkt zu positionieren, der dem maximalen Wert der ersten
Harmonischen entspricht.
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Dieses Verfahren ist durch den Block 12 in 1 schematisch dargestellt.
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Das Verfahren umreißt weiter
für jede
Richtphase einen Parameter, der den Schwellenfehler definiert, über dem
die Anwendung des Verfahrens der Erfindung beginnt.
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Dieser Schwellenwert steht in Beziehung
zu der maximal erlaubten Verformung des Materials und wird experimentell
bestimmt.
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Diese Wahl wird durch den Block 13 schematisch
angezeigt. Wenn der Wert des erwähnten
Parameters unterhalb des Schwellenwerts liegt, schreitet das Verfahren
sogleich zu Block 14 weiter, der die Arbeitsweise eines
herkömmlichen
Richtverfahrens anzeigt, das schließlich so oft wie es notwendig
ist, wiederholt wird.
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Im gegenteiligen Fall, bei dem der
Wert des erwähnten
Parameters über
dem Schwellenwert liegt, schreitet das Verfahren zu Block 15 fort,
der die erste Phase des Verfahrens gemäß der Erfindung anzeigt.
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In dieser Phase wird der zuvor berechnete und
mit
bezeichnete
maximale Fehler in drei identische Komponenten in einem Modul aufgeteilt,
die mit (
,
bzw.
bezeichnet
sind.
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Die Komponente
ist
in die Richtung des maximalen Fehlers orientiert, während die
Komponenten
und
in
Bezug auf
um ±α° orientiert sind.
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Es sollte angemerkt werden, dass
die Summe der Vektoren
gleich dem zu verringernden
Fehler
sein
muss, wie in
3 dargestellt.
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Ein besonders bevorzugter Wert für den Winkel α° ist 30°, so dass
sich in diesem Fall erweist, dass die Komponenten
und
in
Bezug auf
um ±30° orientiert
sind.
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Daher führt der Block
16 eine
Richtphase in der Richtung
aus,
in der die Intensität
des Schlages oder von Schlägen
proportional zu dem Modul dieses Vektors ist.
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In der Folge wird das Teil
11 um α° derart gedreht,
dass es gemäß der Richtung
orientiert
ist, und in Block
17 wird eine Richtphase durchgeführt, in der
die Intensität
des Schlages proportional zu dem Modul des Vektors
ist.
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Schließlich ist das Teil
11 um α° gedreht,
so dass es in die Richtung
orientiert
ist und der Block
18 führt
eine weitere Richtphase durch, in der die Intensität des Schlages
oder von Schlägen
proportional zu dem Modul des Vektors
ist.
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Diese Abfolge von Arbeitsgängen wird schließlich so
oft wiederholt, wie es notwendig ist, während der Stempel letztendlich
in verschiedenen Betriebspositionen platziert ist.
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Eine Variante des Verfahrens der
Erfindung erlaubt die Verwendung einer höheren Anzahl von Vektorkomponenten
als drei, wenn die Größe des Anfangsfehlers
derart ist, dass drei Komponenten über dem Schwellenwert erzeugt
werden, der als das Maximum definiert ist, das gerichtet werden
kann.
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Überdies
ist es möglich,
Richtungen für
das Richten, die durch die geometrischen Eigenschaften des Teils 11 ausgeschlossen
werden, auszunehmen.
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Dank der Anwendung des Verfahrens
gemäß der Erfindung
nimmt die Menge des an der Verformung beteiligten Materials zu,
und folglich verringert sich die erforderliche Dehnung ε.
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Zum Schluss wird der zu richtende
Fehler in mindestens drei Vektoren
,
,
mit
einem identischen Modul, jedoch um einen Winkel α° voneinander phasenverschoben
aufgeteilt, die der Reihe nach gerichtet werden.
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Die Phasen des Verfahrens der Erfindung können automatisch
durchgeführt
werden, indem die Richtmaschine mit einem Verarbeitungsprogramm ausgerüstet wird.
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Die vorstehende Beschreibung stellt
deutlich die Eigenschaften und Vorteile des Verfahrens zum Richten
bruchempfindlicher Teile als ein Ziel der Erfindung dar.