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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein optisches Zielgerät.
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Das genannte optische Zielgerät, beispielsweise
eine militärische
Beobachtungsbrille, das im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein
ausschließlich
optisches Gerät
oder ein optoelektronisches Gerät
sein kann, umfasst auf bekannte Weise mindestens einen optischen
Kanal, dem mindestens ein Fadenkreuz zugeordnet ist. Ein solches
Fadenkreuz ermöglicht
es insbesondere, eine vorher bestimmte Beobachtungsrichtung anzuzeigen,
die im Allgemeinen der Mittelachse oder optischen Achse des optischen Kanals
entspricht. Dazu umfasst das Fadenkreuz zumeist einen kreuzförmigen Anzeiger,
der so angeordnet ist, dass der Schnittpunkt der Achsen des Kreuzes
die genannte vorher bestimmte Beobachtungsrichtung anzeigt. Es können beispielsweise
die Schriften
US 5,784,182 und
US 5,214,285 angeführt werden.
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Es ist bekannt, dass insbesondere
aufgrund der physischen Besonderheiten der Augen bestimmte Teile
des Sichtfelds eines Menschen nicht sichtbar oder schwer sichtbar
sind. Dieser Nachteil liegt natürlich
stets vor, wenn ein Beobachter zur Beobachtung ein optisches Zielgerät verwendet.
Dieses Sichtproblem kann besonders hinderlich oder unangenehm sein,
vor allem wenn der Beobachter zum Beispiel ein Militärangehöriger ist
und das genannte optische Zielgerät einer Beobachtungsbrille
entspricht oder Bestandteil eines Zielsuch- und/oder Leitgeräts (Raketen,
Raketengeschosse usw.) für
Waffen eines Waffensystems ist, da es in diesem Fall vorkommen kann,
dass ein sich in einem solchen nicht sichtbaren Bereich befindliches
feindliches Ziel (Infanterist, Panzer usw.) durch den Beobachter
nicht entdeckt wird, wobei die Folgen einer solche Situation sehr
ernst sein können.
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Dieses Sichtproblem ist umso wichtiger
als das menschliche Auge solche Sichtanpassungen oder -korrekturen
vornimmt, dass das Sichtfeld dem Menschen als durchgängig erscheint
und er das Vorhandensein eines solchen nicht sichtbaren Teils nicht erkennt
und ihn somit nicht lokalisieren kann.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein optisches Zielgerät,
das die Beseitigung dieser Nachteile ermöglicht.
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Dazu ist das optische Zielgerät, das mindestens
einen optischen Kanal umfasst, dem mindestens ein Fadenkreuz zugeordnet
ist, erfindungsgemäß dadurch
bemerkenswert, dass das genannte Fadenkreuz mindestens eine Marke
umfasst, die für einen
Beobachter sichtbar ist, der das optische Zielgerät benutzt,
und die annähernd
auf einen Zentrierungspunkt zentriert ist, wobei der genannte Zentrierungspunkt
in Bezug auf eine vorher bestimmte Beobachtungsrichtung in einer
ersten Richtung im Wesentlichen in einem Abstand liegt, der repräsentativ für einen
Zielwinkel zwischen 13° und
18° ist,
wobei diese erste Richtung am optischen Zielgerät repräsentativ für die Richtung ist, die im
Wesentlichen durch die Mittelpunkte der Augen eines Beobachters verläuft, der
das optische Zielgerät
benutzt.
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So ermöglicht es das Fadenkreuz, den
Beobachter, der das Zielgerät
benutzt, vor einem Sichtproblem in den Beobachtungsrichtungen zu
warnen, die an der und/oder in der Nähe der dank der Erfindung angezeigten
Marke liegen.
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Genauer ermöglicht es die Marke, einen
für jedes
menschliche Auge existierenden „Blindfleck" nachzuweisen. Dieser
Blindfleck, der einen Teil des Sichtfelds des Auges darstellt, in
dem keine Sicht möglich
ist, wird darauf zurück
geführt,
dass in der Netzhaut lichtempfindliche Nervenzellen am Eingang des
Sehnervs in die Netzhaut fehlen.
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Folglich wird dank der Erfindung
jeder Beobachter, der das optische Zielgerät benutzt, davor gewarnt, dass
die Gefahr besteht, dass er nicht sieht, wenn er fest auf den Mittelpunkt
des Fadenkreuzes schaut, und ihm wird ständig die Lage des Bilds dieses
Blindflecks in der beobachteten Szene mitgeteilt. Insbesondere wird
ein Militärbeobachter
so davon informiert, dass sich ein nicht sichtbares potenzielles Ziel
in seinem Sichtfeld in der Flucht der genannten Marke befinden kann.
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Auf vorteilhafte Weise wird das Fadenkreuz in
mindestens einer Fokussierungsebene des optischen Zielgeräts gebildet.
Dazu umfasst das optische Zielgerät bekannte Mittel zur Bildung
des Fadenkreuzes, zum Beispiel Mittel, die eine Projektion der Marke
in einer Fadenkreuzebene durchführen.
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Im Übrigen umfasst das Fadenkreuz
in einer vereinfachten Ausführungsart
eine einzige Marke, die in Bezug auf die Beobachtungsrichtung und
in der ersten Richtung auf derselben Seite wie das Auge, vor allem
das Führungsauge,
liegen, das ein Beobachter benutzt, der entlang des genannten optischen Kanals
schaut.
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In einer anderen Ausführungsart
umfasst das Fadenkreuz zwei Marken, die beiderseits der Beobachtungsrichtung
in der ersten Richtung liegen. So kann das Zielen mittels des optischen
Zielgeräts ohne
Unterschied mit dem rechten Auge und mit dem linken Auge durchgeführt werden.
Das optische Zielgerät,
zum Beispiel ein Fernrohr, kann folglich sowohl von einem Beobachter,
dessen Führungsauge
das rechte Auge ist, als auch einem Beobachter, dessen Führungsauge
das linke Auge ist, benutzt werden.
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In einer speziellen Ausführungsart
bezüglich eines
Zielgeräts,
beispielsweise eines Fernglases, das zwei optische Kanäle besitzt,
wobei der erste optische Kanal für
das rechte Auge eines Beobachters und der zweite optische Kanal
für das
linke Auge dieses Beobachters bestimmt ist, umfasst im Übrigen der
erste optische Kanal auf vorteilhafte Weise ein Fadenkreuz mit einer
Marke, die rechts von der genannten Beobachtungsrichtung in der
genannten ersten Richtung liegt, und der zweite optische Kanal umfasst
ein Fadenkreuz mit einer Marke, die links von der genannten Beobachtungsrichtung
in der genannten ersten Richtung liegt.
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(m Rahmen der vorliegenden Erfindung
kann die Marke natürlich
unterschiedliche Formen aufweisen.
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In einer ersten Ausführungsart
hat die Marke die Form einer Ellipse,
- – deren
kleine Achse in der ersten Richtung liegt und eine für einen
Zielwinkel von 7° repräsentative
Länge besitzt;
und
- – deren
große
Achse in einer zweiten Richtung liegt, die rechtwinklig sowohl zur
ersten Richtung und zur Beobachtungsrichtung liegt und eine für einen
Zielwinkel von 8° repräsentative
Länge besitzt.
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In einer zweiten Ausführungsart
hat die Marke eine längliche
Form mit einem Halbkreis an jedem ihrer Enden in der ersten Richtung,
wobei der Abstand zwischen den Mittelpunkten der Halbkreise repräsentativ
für einen
Zielwinkel von 5° Grad
ist, und die Marke hat eine für
einen Zielwinkel von 8° repräsentative
Breite in der zweiten Richtung, die rechtwinklig sowohl zur ersten
Richtung als auch zur Beobachtungsrichtung liegt.
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Die Figuren der beigefügten Zeichnungen
erleichtern das Verständnis
dafür,
wie die Erfindung ausgeführt
werden kann. In diesen Figuren werden mit identischen Bezugsnummern ähnliche
Elemente bezeichnet.
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1 veranschaulicht
schematisch ein Fadenkreuz eines erfindungsgemäßen optischen Zielgeräts in einer
ersten Ausführungsart.
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Die 2 und 3 zeigen teilweise ein und
dieselbe Szene, die durch ein erfindungsgemäßes optisches Zielgerät beobachtet
werden kann, nämlich
so, wie sie tatsächlich
existiert beziehungsweise so, wie sie von einem Beobachter gesehen
wird.
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4 veranschaulicht
schematisch ein Fadenkreuz eines erfindungsgemäßen optischen Zielgeräts in einer
zweiten Ausführungsart.
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Das erfindungsgemäße optische Zielgerät 1, das
teilweise in 1 dargestellt
ist, besitzt einen optischen Kanal 2, dem ein Fadenkreuz 3 zugeordnet ist.
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Auf bekannte Weise hat das Fadenkreuz 3 die
Form eines Kreuzes,
- – dessen Achsenschnittpunkt
O eine vorher bestimmte Beobachtungsrichtung veranschaulicht, die
der optischen Achse des genannten optischen Kanals 2 entspricht;
und
- – dessen
Achsen Folgendes veranschaulichen:
- – eine
erste, horizontale Richtung genannte Richtung X-X, die am optischen
Zielgerät 1 repräsentativ
für die
Richtung ist, die im Wesentlichen durch die Mittelpunkte der Augen
eines Beobachters, der das optische Zielgerät 1 benutzt, verläuft; beziehungsweise
- – eine
zweite, senkrechte Richtung Y-Y , die rechtwinklig sowohl zur Richtung
X-X als auch zur Beobachtungsrichtung O verläuft.
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Erfindungsgemäß umfasst das Fadenkreuz 3 weiterhin
zumindest eine Marke 4A, 4B, die für einen
Beobachter, der das optische Zielgerät 1 benutzt, sichtbar
ist und ungefähr
auf einen Zentrierungspunkt P zentriert ist. Der Zentrierungspunkt
P liegt im Wesentlichen in einem Abstand D vom Punkt O (der die
Beobachtungsrichtung veranschaulicht) in der Richtung X-X. Erfindungsgemäß ist der
Abstand D so groß,
dass er einem Zielwinkel zwischen 13° und 18° und vorzugsweise von 15° entsprcht.
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Folglich ermöglicht es die Marke 4A, 4B dank
der Erfindung, jedem Beobachter, der das Zielgerät 1 benutzt, die Position
des Bilds des Blindflecks (der darauf zurück zu führen ist, dass im menschlichen
Auge am Eingang des Sehnervs in die Netzhaut lichtempfindliche Nervenzellen
fehlen) in der so beobachteten Szene S1 oder S2 anzuzeigen. Dieser Beobachter
wird so vor der Gefahr gewarnt, dass er Gegenstände, insbesondere potenzielle
Ziele, die in der direkten Fluchtlinie der Marke 4A, 4B liegen,
nicht sieht.
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Damit die vorgenannten Wirkungen
erzielt werden können,
liegt die Marke 4A, 4B erfindungsgemäß in Bezug
auf die Beobachtungsrichtung O und in der ersten Richtung X-X auf
derselben Seite 5 wie das Auge, im Allgemeinen das Führungsauge,
das ein Beobachter benutzt, der entlang dieses optischen Kanals 2 schaut.
In dem in 1 dargestellten
Beispiel liegt die Marke 4A auf der rechten Seite 5.
Sie ermöglicht
es also den optischen Fleck des rechten Auges eines Beobachters
sichtbar zu machen. Eine symmetrische Ausführung in Bezug auf die Richtung Y-Y
ermöglicht
es, das Bild des optischen Flecks des linken Auges des Beobachters
sichtbar zu machen.
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In Abhängigkeit von dem Auge, das
benutzt werden soll, um entlang dieses optischen Kanals 2 zu schauen,
kann folglich das Fadenkreuz 3 entweder eine auf der entsprechenden
Seite angeordnete Marke, wie beispielsweise die Marke 4A der 1, die auf der rechten Seite 5 liegt,
oder zwei Marken 4B umfassen, die beiderseits des Punkts
O liegen, wie in 4 dargestellt.
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Die 2 und 3 gestatten es, die Kennzeichen
und Vorteile der vorliegenden Erfindung klar herauszustellen.
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2 veranschaulicht
eine Szene S1 (die mittels des Zielgeräts 1 beobachtet werden
kann), wie sie in der Realität
existiert. Diese Szene S1 stellt ein städtisches Umfeld mit Gebäuden 1 und
Straßen R
dar, in dem sich ein Ziel C, im vorliegenden Fall ein Panzer, befindet.
Dieses Ziel C befindet sich im Inneren der Marke 4B.
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3 zeigt
eine Szene S2, die der Szene S1 entspricht und so ist, wie sie ein
Beobachter sieht, der sie mit seinem rechten Auge durch das optische Zielgerät 1 anschaut.
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Das in Richtung des Blindflecks des
rechten Auges liegende Ziel C ist für diesen Beobachter nicht sichtbar.
Aufgrund von Korrekturen und Sichtanpassungen, die das Auge automatisch
vornimmt, ist der Teil um den Punkt P der gesehenen Szene S2 jedoch nicht
unterbrochen, sondern stellt ein vollständiges und klares Bild dar,
sodass der Beobachter ohne die vorliegende Erfridung dieses Sichtproblem
und das mögliche
Vorhandensein eines potenziellen Ziels C an der Marke 4B nicht
ahnen würde.
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Es ist zu beachten, dass das linke
Auge eines Beobachters, dessen Blindfleck sich auf der linken Seite
befindet, den genannten, in 2 dargestellten
Teil der Szene S1 so sieht, wie er dargestellt ist.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann/können die
Marke oder die Marken des Fadenkreuzes 3 verschiedene Formen
besitzen.
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In der in 1 dargestellten Ausführungsart hat die Marke 4A die
Form einer Ellipse,
- – deren kleine Achse in der
Richtung X-X liegt und eine für
einen Zielwinkel von 7° repräsentative Länge L1 besitzt;
und
- – deren
große
Achse in der Richtung Y-Y liegt und eine für einen Zielwinkel von 8° repräsentative Länge L2 besitzt.
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In einer zweiten, in 4 dargestellten Ausführungsart umfasst das Fadenkreuz 3 zwei
Marken 4B. Jede Marke 4B hat eine längliche
Form, die an jedem Ende entlang der Richtung X-X mit einem Halbkreis
versehen ist. Der Abstand L3 zwischen den Mittelpunkten P1 und P2
der Halbkreise ist repräsentativ
für einen
Zielwinkel von 5°.
Außerdem
besitzt die Marke 4B in der Richtung Y-Y eine für einen
Zielwinkel von 8° repräsentative
Breite L4.
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In dieser Ausführungsart ist eine Marke 4B auf
der rechten Seite 6 vorgesehen und eine Marke 4B ist
auf der linken Seite 7 des Punkts 0 vorgesehen,
wodurch die Bilder der Blindflecken des rechten beziehungsweise
des linken Auges eines Beobachters sichtbar gemacht werden können.
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Das Zielgerät 1 der 4, beispielsweise ein Fernrohr,
das nur einen optischen Kanal hat, kann also unterschiedslos mit
dem rechten Auge und mit dem linken Auge verwendet werden.
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In einer weiteren, nicht dargestellten
Ausführungsart,
die einem Zielgerät,
zum Beispiel einem Fernglas, entspricht, das zwei optische Kanäle umfasst,
ist ein erster optischer Kanal für
das rechte Auge eines Beobachters und ein zweiter optischer Kanal
für das
linke Auge dieses Beobachters bestimmt und
- – der erste
optische Kanal umfasst ein Fadenkreuz mit einer Marke, die rechts
von der Beobachtungsrichtung in der ersten Richtung angeordnet ist;
und
- – der
zweite optische Kanal umfasst ein Fadenkreuz mit einer Marke, die
links von der Beobachtungsrichtung in der ersten Richtung angeordnet ist.
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Außer den vorgenannten Anwendungen kann
die vorliegende Erfindung auf zahlreiche andere optische Geräte, insbesondere
auf:
- – militärische Beobachtungsbrillen;
- – ein
an Bord eines Helikopters befindliches Zielgerät eines Panzerabwehrwaffensystems; –
- einen direkten optischen Kanal von Waffensystemen (Raketenwerfer,
Kanone, Raketengeschosswerfer usw.) und
- – Videokanäle (von
Fernsehgeräten
und thermischen Zielgeräten)
angewandt werden.