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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Winkelspiegelvorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Eine solche Winkelspiegelvorrichtung ist aus der
DE 196 42 386 C1 und
aus der
US 3,790,248
A bekannt.
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Ein
derartiges optisches Gerät
ist zum Ausblick in die Umgebung, insbesondere aus geschützten Räumen wie
aus einem getauchten U-Boot oder einem gepanzerten Fahrzeug heraus,
bei zahlreichen Waffensystemen in verschiedenen konstruktiven Varianten
eingeführt.
Ein Winkelspiegel, oft auch als Periskop bezeichnet, besteht in
der Regel im Wesentlichen aus einem die Ausblickdistanz vom Operationsraum
zur Umgebung überbrückenden
Tubus mit gegenüber
dessen Längsachse
geneigten externen und internen Reflektionsflächen. Während bei U-Booten häufig von
Periskopen die Rede ist, spricht bei man bei gepanzerten Fahrzeugen
eher von Winkelspiegeln. Dies liegt unter anderem daran, dass mit einem
U-Boot-Periskop auch eine Drehbarkeit dieses Winkelspiegelsystems
um seine Längsachse
assoziiert wird. Bei Winkelspiegelvorrichtungen für gepanzerte
Fahrzeuge handelt es sich meist um fest installierte Systeme, die
in einfacher oder mehrfacher Ausfertigung in der Nähe der Sitzposition
eines Fahrers des gepanzerten Fahrzeugs angeordnet sind. Das Konstruktionsprinzip
eines Winkelspiegels kann insbesondere bei kurzem Spiegelabstand,
wenn damit etwa nur eine Panzerung durchdrungen werden muss, sehr
einfach gehalten sein. So kann dieses optische Gerät auch nur
durch einen Glaszylinder mit abgeschrägten und verspiegelten Stirnflächen realisiert
sein.
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Zumindest
eine dieser Winkelspiegelvorrichtungen ist für die Mannschaft, und insbesondere
den Fahrer, eines gepanzerten Fahrzeugs für die Beobachtung der Umgebung
notwendig, wenn aus einsatztaktischen Gründen die Ein- und Ausstiegsluken geschlossen
sein müssen.
In dieser Situation hat der Bediener bzw. Fahrer die Möglichkeit,
die ihm im Kampfraum zur Verfügung
stehenden Instrumente zu beobachten und die Außensicht durch die Winkelspiegelvorrichtung
sicher zu stellen.
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Die
Beobachtung des außerhalb
des Fahrzeugs gelegenen Einsatzraumes durch einen oder mehrere Winkelspiegel
hat jedoch zum Nachteil, dass das Sichtfeld sowohl in der horizontalen
wie auch in der vertikalen Ausdehnung sehr stark eingeschränkt ist.
Die Lagebeurteilungsfähigkeit
der im Fahrzeug befindlichen Mannschaft, und damit die Fähigkeit,
situationsbedingt richtig entscheiden zu können, leidet unter diesem Umstand.
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Zur
näheren
Erläuterung
dieses Sachverhalts wird auf die 8a hingewiesen.
Wie dieser Zeichnung zu entnehmen ist, ergibt sich ein Nachteil daraus,
dass der Fahrer nur aus der Position im Kampfraum sitzend die Anzeigeinstrumente
ablesen kann und dann gezwungen ist, den Winkelspiegel zur Beobachtung
des außerhalb
des Fahrzeugs befindlichen Einsatzraumes zu nutzen. Seine Entscheidungsfähigkeit
ist durch die eingeschränkte
Beobachtungsfähigkeit
und die mangelnde Auswertbarkeit der Eindrücke der Umgebung eingeschränkt. In
der Praxis hat sich gezeigt, dass die Mannschaftsmitglieder eines
Fahrzeugs, vor allem Fahrer und Kommandant, zur richtigen Lagebeurteilung
und zum Führen des
Fahrzeugs einen ausreichenden Bezug zur Umwelt haben müssen und
so sehr häufig,
wenn es die Einsatzsituation zulässt,
das Fahrzeug „über Luk” führen. Diese
Situation ist in 8b bildlich dargestellt. Der
Fahrer des Fahrzeugs befindet sich also in einer erhöhten Position
verglichen mit der Sitzposition im Kampfraum bei geschlossener Luke.
In dieser erhöhten
Sitzposition bei geöffneter
Luke ragt sein Oberkörper
aus der Luke heraus.
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Wenn
nun durch diese Maßnahme
auch die Übersicht über das
Gelände
verbessert wird, so ergibt sich jedoch ein entscheidender neuer
Nachteil aus dieser Position, wie sie in 8b dargestellt
ist. Dieser Nachteil besteht darin, dass der Fahrer die Anzeigeninstrumente
im Inneren des Kampfraumes nicht mehr ablesen kann, und ihm somit
eine wichtige Grundlage zur Entscheidungs- und Führungsfähigkeit fehlt. Hatte er z.
B. in der „unter
Luk”-Position
der 8a noch Zugang zu Informationen der im Fahrzeuginneren
befindlichen Anzeigeinstrumente, wie Fahrzeugdaten, Fahrtdaten,
Umgebungsdaten oder Kommunikationsdaten, so steht ihm nunmehr in
der „über Luk” -Position
nur noch seine eigene Wahrnehmung der Umgebung zur Verfügung.
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Es
ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, es dem Fahrer eines
Fahrzeugs zu ermöglichen,
sowohl bei unter-Luk-Fahrt die Umgebung wahrnehmen zu können, als
auch bei über-Luk-Fahrt Zugang
zu den Instrumentendaten zu haben.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine Winkelspiegelvorrichtung mit zumindest einer Umlenkfläche zum
Umlenken eines Außenbildes
an eine, insbesondere im Innenbereich eines gepanzerten Fahrzeugs
geschützt
gelegene, Einblicköffnung,
wobei die Umlenkfläche
welche wahlweise in einen ersten Zustand, in dem das Außenbild
quer zu der Richtung, in der das Außenbild auf die Umlenkflächen fällt, zur Einblicköffnung umgelenkt
wird bzw. umgelenkt werden kann, oder in einen zweiten Zustand versetzbar ist,
in dem Licht mit einer zur Umlenkrichtung des Außenbildes im Wesentlichen entgegengesetzten
Ausbreitungsrichtung zumindest teilweise in unveränderter
Richtung aus der Winkelspiegelvorrichtung austritt bzw. austreten
kann.
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In
diesem ersten Zustand der Umlenkfläche der Winkelspiegelvorrichtung
kann somit Bildinformation aus der Umgebung des Fahrzeugs zu einer Einblicköffnung im
Inneren des Fahrzeugs gelenkt werden. Dadurch ist es möglich, bei
unter-Luk-Fahrt die Umgebung wahrnehmen zu können. Führt der Fahrer das Fahrzeug
jedoch über
Luk, so kann die Umlenkfläche
der Winkelspiegelvorrichtung in den zweiten Zustand versetzt werden,
und es ist möglich, dass
Licht – und
somit visuelle Information – aus
dem Fahrzeuginneren dem Fahrer zur Verfügung steht, der sich mit seinem
Oberkörper
außerhalb
der Luke des Fahrzeugs befindet. So kann der Fahrer des Fahrzeugs
in seiner erhöhten
Sitzposition in die Winkelspiegelvorrichtung von oben hineinblicken
und damit auf Informationsdaten aus dem Inneren des Fahrzeugs zugreifen.
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Vorzugsweise
ist die Umlenkfläche
der Winkelspiegelvorrichtung ein Spiegel, insbesondere ein Vollspiegel,
der die gesamte einfallende Strahlung reflektiert. Dabei kann der
oben erwähnte
erste Zustand einer ersten Position entsprechen, in der das Außenbild
zur Einblicköffnung
gelenkt wird. Dementsprechend kann der oben beschriebene zweite
Zustand der Umlenkfläche
einer zweiten Position des Spiegels entsprechen, in der das Licht
mit der zur Umlenkrichtung des Außenbildes im wesentlichen entgegengesetzten
Ausbreitungsrichtung zumindest teilweise in unveränderter
Richtung aus der Winkelspiegelvorrichtung austritt. Dabei ist die
Umlenkfläche
in Form eines Spiegels wahlweise in die erste oder in die zweite
Position verstellbar.
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Diese
Ausführungsform
hat den Vorteil, dass die Zustandsänderung der Umlenkfläche auf
einfache Weise vorgenommen werden kann, nämlich durch mechanische Manipulation
der Umlenkfläche, wie
z. B. Klappen bzw. Schwenken der Umlenkfläche um eine Drehachse bzw.
Schwenkachse, oder Verschieben der Umlenkfläche in einer Richtung parallel zur
Ebene der Umlenkfläche,
oder Verschieben der Umlenkfläche
in einer Richtung quer zur Ebene der Umlenkfläche.
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Gemäß einer
anderen vorteilhaften Ausführungsform
ist die Umlenkfläche
ein Spiegel mit variierbarer Lichtdurchlässigkeit. Solche variierbaren halbdurchlässigen Spiegel
sind z. B. durch Einbringen kristalliner oder metallischer Strukturen
in eine Matrix realisierbar, wobei durch Anlegen einer variierbaren
elektrischen Spannung die Lichtdurchlässigkeit des Substrats verändert werden
kann. Die so ausgestaltete Umlenkfläche kann dann wahlweise in einen
ersten Zustand größtmöglicher
Lichtundurchlässigkeit
versetzt werden. Je weniger Licht durch die Umlenkfläche transmittiert
wird, desto mehr des auf die Umlenkfläche einfallenden Lichtes wird
reflektiert bzw. umgelenkt. Vorteilhafterweise wird die Umlenkfläche im ersten
Zustand mit der größtmöglichen Lichtundurchlässigkeit
und damit mit dem größtmöglichen
Reflexionsvermögen
eingestellt. In diesem ersten Zustand wird das Außenbild
zur Einblicköffnung
gelenkt. Idealerweise ist die Umlenkfläche im ersten Zustand vollständig lichtundurchlässig. Durch geeignete
Maßnahmen,
wie z. B. das oben beschriebene Anlegen einer elektrischen Spannung
an die Umlenkfläche,
kann die Umlenkfläche
in einen zweiten Zustand mit einer von Null verschiedenen Lichtdurchlässigkeit
versetzt werden. In diesem zweiten Zustand kann Licht mit einer
zur Umlenkrichtung des Außenbildes
im Wesentlichen entgegengesetzten Ausbreitungsrichtung zumindest
teilweise in unveränderter
Richtung aus der Winkelspiegelvorrichtung austreten. Dabei kann
die Lichtdurchlässigkeit
der Umlenkfläche
im zweiten Zustand so eingestellt werden, dass ein zur Wahrnehmung
durch das menschliche Auge ausreichender Anteil des Lichtes durch die
Umlenkfläche
transmittiert wird. Vorzugsweise beträgt die Lichtdurchlässigkeit
im zweiten Zustand mindestens 50%, d. h. mindestens die Hälfte der
auf die Umlenkfläche
einfallenden Lichtintensität
tritt durch die Umlenkfläche
hindurch. Idealerweise wird die Lichtdurchlässigkeit so hoch wie möglich eingestellt,
so dass möglichst
die gesamte auf die Umlenkfläche
einfallende Lichtintensität
durch diese transmittiert wird.
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Diese
zweite Ausführungsform
hat den Vorteil, dass sie keine mechanisch beweglichen Teile aufweist
und somit verschleißarm
ist und eine kompakte, robuste Konstruktion aufweist. Letzteres
ist insbesondere im Hinblick auf die Anwendung der Erfindung bei gepanzerten
Fahrzeugen deshalb vorteilhaft, da die Winkelspiegelvorrichtungen
am Fahrzeug oft starken Erschütterungen
ausgesetzt sind.
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Vorzugsweise
wird das oben erwähnte
Licht mit der zur Umlenkrichtung des Außenbildes im Wesentlichen entgegengesetzen
Ausbreitungsrichtung von einem Display emittiert. Dabei kann es
sich beispielsweise um ein elektrooptisches Display oder um eine
flächenmäßige Anordnung
von LEDs handeln. Dabei ist das Display zum Anzeigen von Fahrzeugdaten,
Fahrtdaten, Umgebungsdaten oder Kommunikationsdaten in Form von
alphanumerischen Zeichen und/oder in Bildform geeignet. Auf dem
Display können
Videobilder oder graphisch aufbereitete Informationen sowohl digitaler
als auch analoger Art dargestellt werden. Die Quelle kann dabei
nahezu jeder Sensor des Fahrzeuges oder des mit der Fahrzeugbesatzung
in Kontakt stehenden Informationsverbundes sein. Die Quelle kann
auch direkt durch die Anzeigeninstrumente gebildet werden, die der
Fahrer bei unter-Luk-Fahrt vor sich sieht.
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Durch
das Bereitstellen dieser visuellen Information, die mit dem Licht
mit der zur Umlenkrichtung des Außenbildes im Wesentlichen entgegengesetzten
Ausbreitungsrichtung emittiert wird, wird es dem Fahrer des Fahrzeugs
bei über-Luk-Fahrt ermöglicht,
durch Einblick von oben in die Winkelspiegelvorrichtung diese Informationen
wahrzunehmen.
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Ferner
ist es vorteilhaft, wenn die Winkelspiegelvorrichtung eine weitere
Umlenkfläche
umfasst, welche klappbar so angeordnet ist, dass sie in einer bestimmten
ersten Klappposition das von dem Display emittierte Licht in die
zur Umlenkrichtung des Außenbildes
im Wesentlichen entgegengesetzte Ausbreitungsrichtung zu lenken
vermag. Dadurch kann das Display in einer beliebigen Anordnung zum Rest
der Winkelspiegelvorrichtung angeordnet werden. So kann z. B. das
Display möglichst
Platz sparend untergebracht werden oder an einem Ort, der für das Betriebsverhalten
des Displays und der damit verbundenen Elektronik besonders günstig ist.
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Ferner
kann diese weitere Umlenkfläche
so klappbar angeordnet sein, dass sie in einer bestimmten zweiten
Klappposition das von dem Display emittierte Licht in einer Richtung
quer zur Umlenkrichtung des Außenbildes
umzulenken vermag. Diese Maßnahme
eröffnet
die Option, die Information des Displays auch von einer beliebigen
Position im Inneren des Fahrzeugs wahrzunehmen, insbesondere vom Fahrersitz
aus.
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Außerdem kann
die weitere Umlenkfläche
so klappbar angeordnet sein, dass sie in einer bestimmten dritten
Klappposition das von der Umlenkfläche umgelenkte Außenbild
in eine andere Richtung umzulenken vermag. Durch diese Maßnahme wird
es z. B. ermöglicht,
dass in horizontaler Richtung auf die erste Umlenkfläche einfallendes
Licht, das von dieser in vertikaler Richtung abgelenkt wird, wieder
in eine annähernd
horizontale Richtung abgelenkt werden kann. Dies ermöglicht eine
leichtere Handhabung der Winkelspiegelvorrichtung, da die Blickrichtung
des Bedieners die gleiche ist, wie wenn er das Außenbild direkt,
d. h. ohne Hilfsmittel wahrnehmen würde. Der Bediener kann sich
somit leichter orientieren und bekommt einen realistischen Eindruck
der Umgebung.
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Vorteilhafterweise
ist die weitere Umlenkfläche
ein Spiegel, insbesondere ein Vollspiegel. Dies hat den Vorteil,
dass die Lichtausbeute des von ihm reflektierten Lichts maximal
ist.
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Die
weitere Umlenkfläche
kann aber auch ein halbdurchlässiger
Spiegel sein. Vorteilhafterweise ist dies damit verbunden, dass
das Display so angeordnet ist, dass sich das von dem halbdurchlässigen Spiegel
umgelenkte Außenbild
und das von dem Display teilweise durch den halbdurchlässigen Spiegel
transmittierte Licht überlagern.
Dadurch können über das
Display grafische, analoge oder digitale, visuell darzustellende
Zusatz-Informationen dargeboten werden, die dem Außenbild
bei der inneren, betrachterseitigen Umlenkfläche überlagert werden. Durch diese
Head-Up-Display-Funktionalität ist es dem
Fahrer bei unter-Luk-Fahrt möglich,
das Außenbild
und jede beliebige Zusatzinformation in ein und demselben Blickfeld
zu haben, was seine Entscheidungsfähigkeit verbessert.
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Vorzugsweise
ist auch die weitere Umlenkfläche
ein Spiegel mit variierbarer Lichtdurchlässigkeit. Damit kann zweckmäßigerweise
die unterschiedliche Helligkeit von Außenbild und dem synthetischen
Bild durch entsprechende Wahl der Lichtdurchlässigkeit bzw. des Reflexionsvermögens berücksichtigt
werden. Dadurch kann auch bei stark wechselnden Außenlichtbedingungen
die Intensität von
Außenbild
und die Intensität
des vom Display erzeugten synthetischen Bildes annähernd gleich
gehalten werden. Dies reduziert das Erfordernis von Helligkeitsadaptionen
im betrachterseitigen Auge im Interesse rascher Auffassung der jeweiligen
Darstellung auf ein Minimum.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
und Verbesserungen der Erfindung ergeben sich aus nachstehender
Beschreibung von bevorzugten Realisierungsbeispielen der Erfindung.
Es wird darauf hingewiesen, dass die Erfindung auch weitere Ausführungsformen
umfasst, die sich aus einer Kombination von Merkmalen ergeben, die
getrennt in den Patentansprüchen
und/oder in der Beschreibung und den Figuren aufgeführt sind.
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Nachstehend
wird die Erfindung anhand ihrer vorteilhaften Ausführungsformen
und unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
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In
den Zeichnungen bezeichnen die gleichen oder ähnlichen Bezugszeichen gleiche
oder ähnliche Teile.
In den Zeichnungen zeigen:
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1a eine
exemplarische schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Winkelspiegelvorrichtung
in einem ersten Zustand;
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1b eine
exemplarische schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Winkelspiegelvorrichtung
in einem zweiten Zustand;
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2, 3 und 4 eine
erste Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Winkelspiegelvorrichtung
in drei verschiedenen Betriebszuständen;
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5, 6 und 7 eine
zweite Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Winkelspiegelvorrichtung
in drei verschiedenen Betriebszuständen;
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8a eine
schematische Darstellung der Situation in einem Fahrzeug bei der
Einsatzsituation „unter
Luk”;
und
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8b eine
schematische Darstellung der Situation in einem Fahrzeug bei der
Einsatzsituation „über Luk”.
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Mit
Bezug auf die 1a und 1b wird nun
zunächst
prinzipiell die erfindungsgemäße Winkelspiegelvorrichtung
beschrieben.
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Die
Winkelspiegelvorrichtung umfasst eine Umlenkfläche 1 zum Umlenken
eines Außenbildes 10 an
eine Einblicköffnung 2.
Erfindungsgemäß ist die
Umlenkfläche 1 wahlweise
in einen ersten Zustand (1a), in
dem das Außenbild 10 zur
Einblicköffnung 2 gelenkt
wird, oder in einen zweiten Zustand (1b) versetzbar,
in dem Licht mit einer zur Umlenkrichtung des Außenbildes 10 im Wesentlichen
entgegengesetzten Ausbreitungsrichtung zumindest teilweise in unveränderter
Richtung aus der Winkelspiegelvorrichtung austritt.
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Die 1a zeigt
die oben dargestellte Winkelspiegelvorrichtung in einem Szenario,
in welchem das Außenbild 10 an
eine im Innenbereich 3 eines gepanzerten Fahrzeugs 4 geschützt gelegene
Einblicköffnung 2 umgelenkt
wird. Es wird betont, dass es sich dabei um ein rein exemplarisches
Szenario handelt, auf welches die vorliegende Erfindung nicht eingeschränkt sein
soll. So kann die erfindungsgemäße Winkelspiegelvorrichtung
beispielsweise auch bei nicht-mobilen Einrichtungen verwendet werden. Es
ist auch nicht erforderlich für
das Funktionieren des erfindungsgemäßen Gegenstands, dass zwischen
dem Außenbild 10 und
der Einblicköffnung 2 eine
gegenständliche
Trennung, wie z. B. durch eine Wand oder Platte, besteht.
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Wie
aus den 1a und 1b, die
die erfindungsgemäße Winkelspiegelvorrichtung
im Axial-Längsschnitt
darstellen, hervorgeht, kann die Umlenkfläche 1 an einem Ende
eines Tubus 7 oder gläsernen
Zylinders angeordnet sein. Die Winkelspiegelvorrichtung kann vom
ersten Zustand der 1a durch Schwenken der Umlenkfläche 1 im
entgegengesetzten Uhrzeigersinn um die im Schnitt dargestellte Schwenkachse
in den zweiten Zustand der 1b versetzt
werden. Umgekehrt kann die Winkelspiegelvorrichtung durch Schwenken
der Umlenkfläche 1 im
Uhrzeigersinn aus diesem zweiten Zustand wieder in den ersten Zustand
zurückversetzt werden.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass die in den 1–7 dargestellte
Verschwenkbarkeit der Umlenkfläche 1 um
eine Schwenkachse lediglich eine beispielhafte Ausführungsform
darstellt. So sind beliebige andere Möglichkeiten der Veränderung
von Lage, Position oder Orientierung der Umlenkfläche 1 denkbar
wie z. B. das Verschieben der Umlenkfläche 1 in eine Richtung
parallel zur Umlenkfläche
oder in einer Richtung quer dazu, insbesondere senkrecht zur Umlenkfläche.
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Die 2, 3 und 4 zeigen
eine erste spezielle Ausführungsform
der Winkelspiegelvorrichtung in drei unterschiedlichen Zuständen.
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Neben
den schon im Zusammenhang mit 1a und 1b beschriebenen
Merkmalen umfasst diese Ausführungsform
eine weitere Umlenkfläche 6,
welche klappbar im oder am Tubus 7 befestigt ist. Ferner
ist seitlich an einer Verlängerung
des Tubus 7 ein Display 5 mit einer zugeordneten
Elektronik 8 angeordnet. In 2 ist die
weitere Umlenkfläche 6 in
einer bestimmten Klappposition so eingestellt, dass das von der
Umlenkfläche 1 in
die vertikale Richtung umgelenkte Außenbild 10 wieder
in eine horizontale Richtung umgelenkt wird und so von einem Betrachter
im Innenbereich 3 des Fahrzeugs 4 wahrgenommen
werden kann.
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In
der 3 ist die weitere Umlenkfläche 6 in eine horizontale
Ausrichtung hochgeklappt, so dass visuelle Informationen in Form
von Lichtsignalen, welche von dem Display 5 ausgestrahlt
werden, auf geradem, horizontalem Wege das Betrachterauge erreichen
können.
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In
der 4 ist die Winkelspiegelvorrichtung in den Zustand
gebracht, in dem das vom Display 5 ausgestrahlte Licht
mit einer zur Umlenkrichtung des Außenbildes 10 im Wesentlich
entgegengesetzten Ausbreitungsrichtung in unveränderter Richtung aus der Winkelspiegelvorrichtung
austritt und von einem Betrachter im Außenbereich des Fahrzeugs 4 wahrgenommen
werden kann. Dabei wird die weitere Umlenkfläche 6 um eine zweite,
der ersten Schwenkachse gegenüberliegende
Schenkachse geschwenkt, um das horizontal vom Display 5 emittierte
Licht in die vertikale Richtung parallel zur Längsachse des Tubus 7 umzulenken,
so dass es aus dem Tubus 7 nach oben austreten kann. Um
die weitere Umlenkfläche 6 zwischen
den Positionen der 2 und 4 zu verstellen,
muss die weitere Umlenkfläche 6 jedes
Mal in einem Zwischenschritt zunächst
in die Position der 3 gebracht werden, um die tatsächliche
Schwenkachse von links nach rechts bzw. von rechts nach links zu
verlagern.
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Die
erste Ausführungsform
der Winkelspiegelvorrichtung gemäß den 2, 3 und 4 hat
den Vorteil, dass sie eine relativ kompakte Bauart aufweist, dadurch
dass das Display 5 in Längsrichtung,
also parallel zur Längsachse
des Tubus 7 angeordnet ist, und das von dem Display 5 emittierte
Licht jeweils durch den weiteren Klappspiegel 6 in die
entsprechende Richtung gelenkt wird.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass die oben verwendeten Ausdrücke „horizontal” und „vertikal” nicht
in einschränkender
Weise zu verstehen sind. So sind etwa auch beliebige andere Ausrichtungen der
Strahlengänge
denkbar, die von der vertikalen bzw. horizontalen Richtung abweichen.
Des Weiteren ist es auch nicht erforderlich, dass die Strahlengänge jeweils
rechtwinklig umgelenkt werden, es sind auch alle vom rechten Winkel
abweichenden Winkel denkbar.
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In
den 5, 6 und 7 ist eine
zweite Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Winkelspiegelvorrichtung
dargestellt, die sich von der in 2, 3 und 4 dargestellten
ersten Ausführungsform
im Wesentlichen dadurch unterscheidet, dass das Display 5 in
einem Bereich zwischen zwei parallel zueinander verlaufenden Schichten,
in denen jeweils die Umlenkfläche 1 und
die weitere Umlenkfläche 6 liegen,
angeordnet ist. Das Display 5 strahlt sein Licht dabei
schräg
von der Seite (bezogen auf die Umlenkrichtung des Außenbildes)
ein.
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Ein
weiterer Unterschied zur ersten Ausführungsform gemäß den 2, 3 und 4 besteht
darin, dass die weitere Umlenkfläche 6 ausschließlich um
eine einzige Schwenkachse schwenkbar gelagert ist. Durch geeignete
Klappposition der weiteren Umlenkfläche 6 ist es zum einen
möglich, das
von der ersten Umlenkfläche 1 reflektierte
Außenbild 10 zum
Betrachter im Innenbereich 3 des Fahrzeugs 4 umzulenken
(5). Zum anderen ist es möglich, in einer weiteren Klappposition
der weiteren Umlenkfläche 6 das
vom Display 5 abgestrahlte Licht ebenfalls zum Betrachter
im Innenbereich 3 des Fahrzeugs 4 umzulenken (6).
Schließlich
ist es in einer dritten Schwenkposition der weiteren Umlenkfläche 6 möglich, das
vom Display 5 ausgesendete Licht in die zur Umlenkrichtung
des Außenbildes 10 entgegengesetzte
Ausbreitungsrichtung umzulenken, so dass die Displayinformation
bei weggeschwenkter erster Umlenkfläche 1 von einem Betrachter
im Außenbereich
des Fahrzeugs 4 wahrgenommen werden kann (7).
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Die
oben beschriebene zweite Ausführungsform
der Winkelspiegelvorrichtung hat den Vorteil, dass die weitere Umlenkfläche 6 nur
um eine einzige Schwenkachse gelagert sein muss, um alle oben beschriebenen
Betriebszustände
der Winkelspiegelvorrichtung zu realisieren.
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Bezüglich der
Erläuterung
zu den 8a und 8b wird
auf die Ausführungen
im einleitenden Teil der Beschreibung hingewiesen. Ergänzend ist
hier festzustellen, dass durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Winkelspiegelvorrichtung
sowohl bei der in 8a dargestellten unter-Luk-Fahrt
die Umgebung wahrgenommen werden kann, als auch bei der in 8b dargestellten über-Luk-Fahrt
dem Fahrer Zusatzinformation aus dem inneren Teil des Fahrzeugs 4 zur
Verfügung
steht.