-
Die Erfindung betrifft die Herstellung
von Polymerharzen, insbesondere Polyethylenharzen, und Produkten
davon, z. B. durch Blasformen hergestellte Produkte.
-
Behälter für Haushalt und Industrie (HIC)
werden seit mehr als 30 Jahren durch Blasformen von Harzen aus Niederdruckpolyethylen
(HDPE) hergestellt, die mit Chromkatalysatoren (Cr-Katalysatoren)
hergestellt werden, die von Katalysatorherstellern, wie Grace, Crossfield
und PQ, kommerziell erhältlich
sind. Die mit Cr-Katalysatoren
hergestellten HDPE-Harze lassen sich hervorragend extrudieren und
ermöglichen
somit eine hohe Ausgangsleistung der Blasformmaschinen. Tatsächlich sind
Blasformmaschinen für
eine optimale Leistung bei der Verwendung von mit einem Cr-Katalysator
produziertem HDPE (Cr-HDPE), zum Beispiel in Hinblick auf die Gestaltung
der Schnecke und der Düse
und den Aufbau des Formgebungswerkzeuges, oft besonders konstruiert.
Dadurch sind Cr-HDPE-Harze
weltweit im wesentlichen der Industriestandard für das Blasformen von HIC.
-
Die wichtigsten Eigenschaften für eine gute
Qualität
des Cr-HDPE für
das Blasformen von HIC sind eine hohe Spannungsrissbeständigkeit
(ESCR) und eine hohe Steifigkeit im Formprodukt, eine gute Extrudierbarkeit
des geschmolzenen Harzes (um eine hohe Ausgangsleistung der Blasformmaschine
zu ermöglichen) und
die Quell- und Durchhangeigenschaften des geschmolzenen Harzes,
die der Konfiguration der Blasformmaschine angepasst sind und zu
einer gleichmäßigen Wanddicke
im Formprodukt führen.
-
Verbesserungen dieser Eigenschaften
von Cr-HDPE führten
dazu, daß die
durch Blasformen von Cr-HDPE erzeugten HIC gegenüber HIC (z. B. Flaschen oder
Behältern)
immer besser konkurrenzfähig
wurden, die nach anderen Verfahren oder mit anderen Materialien
hergestellt worden sind.
-
Bei Behältern, z. B. Behälter für Haushalt
und Industrie, wie Flaschen, Fässer,
Schläuche,
Standgefäße, Wannen
usw., und Behälterverschlüssen, z.
B. Deckel, Kappen usw., und insbesondere Behältern für Flüssigkeiten, die organische
Lösungsmittel
oder Detergentien enthalten, stellt die ESCR eine besonders wichtige Eigenschaft
dar. Diese wird durch Standardtests gemessen und ist ein Merkmal
der Fähigkeit
des Behälters, die
Haltbarkeit bei der Verwendung beizubehalten, sich stapeln zu lassen,
ungeschützt
zu bleiben usw.
-
Obwohl Cr-HDPE für das Blasformen von HIC zum
Industriestandard geworden ist, sind jedoch die ESCR-Werte, die
mit handelsüblichen
Cr-Katalysatoren erreichbar sind, niedriger, als für verschiedene
HIC erwünscht,
und es besteht weiterhin Bedarf nach verbesserten HDPE zum Blasformen
von HIC. Um Cr-HDPE mit einer für
das Blasformen von HIC geeigneten, sehr guten Extrudierbarkeit zu
produzieren, war es, wenn handelsübliche Cr-Katalysatoren verwendet
wurden, erforderlich, die Polymerisationsreaktoren bei Temperaturen
zu betreiben, die so hoch sind, daß sie nahe an dem Wert sind,
bei dem es zu einer Verschmutzung des Reaktors kommt. Es wurde festgestellt,
daß die
HDPE-Produktionsrate unter diesen Bedingungen bei der Verwendung
der gleichen Reaktoren geringer als die Produktionsraten bei anderen
Polymeren ist. Deshalb besteht auch Bedarf nach Cr-HDPE, die wirksamer
hergestellt werden können.
-
Wir haben nunmehr überraschenderweise
gefunden, daß man
sich diesen Problemen zuwenden kann, wenn ein Gemisch aus getragenen
Cr-Katalysatoren
für die
Produktion von Cr-HDPE verwendet wird, wobei ein erster Cr-Katalysator
auf einem Aluminiumoxid-Siliciumdioxid-Träger
getragen wird und ein zweiter Cr-Katalysator auf einem Titanoxid-Siliciumdioxid-Träger getragen
wird oder als Tergel zusammen mit Titanoxid-Siliciumdioxid gefällt worden
ist.
-
Nach einem Gesichtspunkt stellt die
Erfindung folglich ein Verfahren zur Herstellung von Polyethylen, insbesondere
eines HDPE, bereit, das zum Blasformen von HIC geeignet ist, das
das Polymerisieren von Ethylen und gegebenenfalls von einem damit
copolymerisierbaren, ethylenisch ungesättigten Comonomer in Gegenwart
eines Katalysators umfaßt,
der einen ersten von Siliciumdioxid getragenen Chromkatalysator
mit einem Porenvolumen von mindestens 2 ml/g, einer Oberfläche von
mindestens 350 m2/g (vorzugsweise mindestens
400 m2/g, stärker bevorzugt mindestens 450
m2/g) und einem Chromgehalt von 0,1 bis
1,0 Gew.-% und einen zweiten von Siliciumdioxid getragenen Chromkatalysator
mit einem Porenvolumen von mindestens 2 ml/g, einer Oberfläche von
mindestens 450 m2/g (vorzugsweise mindestens
500 m2/g, insbesondere bis zu 600 m2/g) und einem Chromgehalt von 0,1 bis 1,0
Gew.-% umfaßt,
wobei der Siliciumdioxidträger
des ersten Katalysators ebenfalls Aluminiumoxid umfaßt und der
Siliciumdioxidträger
des zweiten Katalysators ebenfalls Titanoxid und vorzugsweise einen
Cokatalysator, z. B. ein Trialkylbor, umfaßt.
-
Das Produkt des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist im allgemeinen Niederdruckpolyethylen, z. B. mit einer Dichte
von mindestens 0,957 g/ml, stärker
bevorzugt 0,958 bis 0,965 g/ml, das zum Beispiel einen MFR2-Wert von mindestens 0,2 g/10 min, einen
MFR21-Wert von mindestens 20 g/10 min und
einen F50-Wert für die ESCR von Flaschen von
mindestens 280 Stunden hat.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt ferner
vorzugsweise das Formen des Polyethylenproduktes, gegebenenfalls
nach der Formulierung mit Zusätzen,
zu einem Behälter,
einer Rohrleitung oder einer Folie, vorzugsweise durch Blasformen,
wodurch ein Behälter,
insbesondere ein HIC, insbesondere eine Flasche, insbesondere mit
einem Innenvolumen von 0,1 bis 25 l, insbesondere ein solcher Behälter mit
einem F50-Wert für
Flaschen von mindestens 280 Stunden, vorzugsweise mindestens 300
Stunden, z. B. 300 bis 340 Stunden, hergestellt wird.
-
Der zweite im erfindungsgemäßen Verfahren
verwendete Katalysator kann zum Beispiel ein Cogel (d. h. Cr auf
TiO2/SiO2) oder
ein Tergel (d. h. Cr/TiO2/SiO2)
sein.
-
Die Chromkomponente der Katalysatoren
kann wie bei herkömmlichen
Katalysatoren ein Chromoxid (z. B. Cr2O3, CrO3 oder CrO)
oder eine Verbindung in Form einer Vorstufe sein, die bei der Verwendung
in Chromoxid überführt werden
kann. Im allgemeinen ist Cr2O3 bevorzugt,
da es durch Kalzinieren in CrO3 überführt werden
kann. Im Reaktor wird Chrom in die aktive Form CrO überführt.
-
Nach einem weiteren Gesichtspunkt
stellt die Erfindung ein Katalysatorsystem für die Polymerisation von Ethylen,
wobei das System einen ersten von Siliciumdioxid getragenen Chromkatalysator
mit einem Porenvolumen von mindestens 2 ml/g, einer Oberfläche von
mindestens 350 m2/g (vorzugsweise mindestens
400 m2/g, stärker bevorzugt mindestens 450
m2/g) und einem Chromgehalt von 0,1 bis
1,0 Gew.-% und einen zweiten von Siliciumdioxid getragenen Chromkatalysator
mit einem Porenvolumen von mindestens 2 ml/g, einer Oberfläche von
mindestens 450 m2/g (vorzugsweise mindestens
500 m2/g, insbesondere bis zu 600 m2/g) und einem Chromgehalt von 0,1 bis 1,0
Gew.-% umfaßt,
wobei der Siliciumdioxidträger
des ersten Katalysators ebenfalls Aluminiumoxid umfaßt und der
Siliciumdioxidträger
des zweiten Katalysators ebenfalls Titanoxid und vorzugsweise einen
Cokatalysator, z. B. ein Trialkylbor, umfaßt. Die Komponenten eines solchen
Systems können
im Polymerisationsreaktor oder vor dem Einführen in den Polymerisationsreaktor
gemischt werden.
-
Bei den erfindungsgemäßen Katalysatorsystemen
haben die Siliciumdioxidträger
vorzugsweise im wesentlichen die gleichen Porenvolumina, zum Beispiel
beträgt
das Porenvolumen von Titanoxid-Siliciumdioxid 70 bis 130% des Porenvolumens
von Aluminiumoxid-Siliciumdioxid, stärker bevorzugt 80 bis 120%,
insbesondere 90 bis 110%.
-
Bei den Trägern in Form von Aluminiumoxid
: Siliciumdioxid und Titanoxid : Siliciumdioxid in den Chromkatalysatoren
liegt der Siliciumdioxidgehalt vorzugsweise bei 80 bis 99 Gew.-%.
-
Das Porenvolumen in den Katalysatorträgern beträgt vorzugsweise
2 bis 3 ml/g, insbesondere 2,1 bis 2,9 ml/g. Die Oberfläche beträgt vorzugsweise
450 bis 600 m3/g. Diese getragenen Chromkatalysatoren
werden im allgemeinen als Katalysatoren mit einem großen Porenvolumen
bezeichnet.
-
Für
die Verwendung bei der Gasphasenpolymerisation kann der Chromgehalt
der Katalysatoren am unteren Ende der angegebenen Bereiche, z. B.
bei 0,1 bis 0,2 Gew.-%, liegen. Für die Suspensionspolymerisation
ist im allgemeinen ein höherer
Chromgehalt, z. B. 0,5 bis 1,0 Gew.-%, bevorzugt.
-
Chromkatalysatoren des geforderten
Typs sind handelsüblich,
zum Beispiel EP241A (von Crosfield erhältlich) und C-2430 (von PQ
erhältlich),
die einen Träger
aus Aluminiumoxid : Siliciumdioxid aufweisen, und EP350HiTi (von
Crosfield erhältlich),
Magnapore 963 (von Grace erhältlich)
und C-25305 (von PQ erhältlich), die
Träger
aus Titanoxid : Siliciumdioxid aufweisen. In einer anderen Ausführungsform
können
die Katalysatoren analog denen von EP-B-291824 und EP-B-647661 hergestellt
werden.
-
Der erste und der zweite Chromkatalysator
haben wünschenswerterweise
einen ähnlichen
Chromgehalt, ähnliche
Porenvolumina und Oberflächen.
-
Der erste und der zweite Chromkatalysator
werden wünschenswerterweise
in einem relativen Gewichtsverhältnis
von 95 : 5 bis 5 : 95, vorzugsweise 90 : 10 bis 50 : 50, stärker bevorzugt
85 : 15 bis 60 : 40, verwendet.
-
Wie es bei diesen getragenen Katalysatoren
herkömmlich
ist, werden die Chromkatalysatoren wünschenswerterweise aktiviert,
indem sie getrennt oder stärker
bevorzugt miteinander gemischt kalziniert werden, indem sie zum
Beispiel 30 Minuten bis 24 Stunden, vorzugsweise 2 bis 12 Stunden
in einem trockenen, nicht reduzierenden Gas, z. B. Sauerstoff oder
trockene Luft oder Stickstoff, auf 250 bis 950°C, stärker bevorzugt 600 bis 800°C, noch stärker bevorzugt
620 bis 660°C
erhitzt werden.
-
Die Katalysatoren werden wünschenswerterweise
zusammen mit einem Cokatalysator verwendet. Es kann irgendein herkömmlich mit
Chromkatalysatoren verwendeter Cokatalysator benutzt werden, z.
B. metallische und/oder nichtmetallische Reduktionsmittel, wie es
in EP-B-291824 beschrieben
ist, und insbesondere Bor-Cokatalysatoren, wie Trialkylborverbindungen,
zum Beispiel Triethylbor. Diese Cokatalysatoren können im Verhältnis zu
den Chromkatalysatoren in herkömmlichen
Mengen, z. B. in einem Molverhältnis
in bezug auf das Chrom in den Chromkatalysatoren von 0,01 : 1 bis
2 : 1, verwendet werden.
-
Kombinationen von getragenen Chromkatalysatoren
wurden bereits beschrieben, z. B. in EP-B-291824, die die Verwendung
einer Kombination aus einem Katalysator in Form von Cr/Aluminiumoxid
: Siliciumdioxid mit einem großen
Porenvolumen und einem Katalysator in Form von Cr/Siliciumdioxid
mit einem geringen Porenvolumen für die Herstellung von HDPE
beschreibt, in EP-B-591968,
das eine Kombination aus einem Katalysator in Form von Cr/Titanoxid
: Siliciumdioxid mit einem geringen Porenvolumen und einem Katalysator
in Form von Cr/Siliciumdioxid mit einem relativ großen Porenvolumen
beschreibt, in EP-B-647661, das die Verwendung einer Kombination
aus einem Katalysator in Form von Cr/Titanoxid : Siliciumdioxid
mit einem großen
Porenvolumen und einem Katalysator in Form von Cr/Titanoxid : Siliciumdioxid
mit einem geringen Porenvolumen für die Herstellung von Polyethylenfilmen
beschreibt, und WO 92/17511, das die Verwendung eines Cr/Siliciumdioxid-Katalysators
mit einem geringen Porenvolumen und eines mit einem großen Porenvolumen
(wobei einer der Katalysatoren auch eines der Elemente Al, Ti, Zr,
B und P enthält)
für die
Herstellung von HDPE zum Blasformen von Flaschen beschreibt. Keines
davon legt eine Kombination aus Cr/Aluminiumoxid : Siliciumdioxid
mit einem großen
Porenvolumen und Cr/Titanoxid : Aluminiumoxid mit einem großen Porenvolumen
nahe.
-
Das erfindungsgemäße Polymerisationsverfahren
beinhaltet typischerweise die Verwendung eines ethylenisch ungesättigten
Comonomers, das zum Beispiel 3 bis 16 Kohlenstoffatome, insbesondere
3 bis 10 Kohlenstoffatome, enthält,
zum Beispiel ein α-Olefin
oder ein Dien, insbesondere Hexen-1, Buten-1, Penten-1, 3-Methylbuten-1,
4-Methylpenten-1, Octen-1 und Decen-1, jedoch insbesondere Hexen-1
oder Buten-1. Ein überraschender
Vorteil des erfindungsgemäßen Katalysatorsystems
besteht darin, daß der
Katalysator in Form von Cr/Titanoxid : Siliciumdioxid dazu dient,
aus der Ethylenbeschickung ein Comonomer zu erzeugen. Folglich werden
im allgemeinen kleinere als die herkömmlichen Mengen des Comonomers
verwendet. Typischerweise kann das Comonomer im Verhältnis zum
Ethylen mit 1 bis 13 Mol/kMol verwendet werden. Diese Verwendung
von Cr/Titanoxid : Siliciumdioxid ist neu und bildet einen weiteren
Ge sichtspunkt der Erfindung. Nach diesem Gesichtspunkt stellt die
Erfindung ein Verfahren zur Polymerisation von Ethylen bereit, bei
dem Ethylen in Gegenwart eines ersten Katalysators für die Polymerisation
von Ethylen mit einem C3-10-α-Olefin copolymerisiert
wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß ein weiterer Katalysator,
der ein von Titanoxid : Siliciumdioxid getragener Chromkatalysator
ist, zusammen mit einem Trialkylbor-Cokatalysator verwendet wird,
um die verwendete Comonomermenge zu verringern. Nach einer anderen
Ausführungsform
gibt die Erfindung die Verwendung eines von Titanoxid : Siliciumdioxid
getragenen Chromkatalysators, insbesondere eines solchen mit einem
Porenvolumen von mindestens 2,0 ml/g, in einem Katalysatorsystem
(und insbesondere in einem, das Chrom auf einem kein Titan enthaltenden
Träger
enthält),
und insbesondere vorzugsweise zusammen mit einem Cokatalysator aus
einem Trialkylbor (z. B. Triethylbor) für die Copolymerisation von
Ethylen/einem C3-10-α-Olefin an, um die bei der Copolymerisation
erforderliche Comonomermenge zu verringern, insbesondere um die
erforderliche Menge von Hexen-1 zu verringern. Die Verwendung eines
Trialkylbor-Cokatalysators, insbesondere von Triethylbor, verbessert
die ESCR anscheinend weiter. Das Trialkylbor erhöht die Aktivität des Katalysators,
trägt zur
Bildung eines Polymers mit einem noch geringeren Molekulargewicht
bei (so daß die
Molekulargewichtsverteilung erweitert wird), und außerdem wird
mit diesem Katalysator anscheinend ein Comonomer erzeugt, das im
Polymerisationsverfahren verwendet wird.
-
Die erfindungsgemäße Polymerisation von HDPE
kann in einem herkömmlichen
Polymerisationsreaktor oder einer Reihe von zwei oder mehreren derartigen
Reaktoren durchgeführt
werden. Beispiele geeigneter Reaktoren schließen Reaktoren mit einer Gasphase,
einer flüssigen
Phase und einer Suspensionsphase ein. Die Suspensionspolymerisation
ist im allgemeinen bevorzugt. Die Polymerisation kann bei herkömmlichen Temperaturen
und herkömmlichem
Druck und unter Ver wendung herkömmlicher
Mengen von Chromkatalysator, Cokatalysator, Ethylen, Comonomer,
Lösungsmittel,
Verdünnungsmittel
und Wasserstoff durchgeführt
werden. Beispiele solcher Polymerisationsparameter kann man in den
vorstehend genannten Patentschriften finden, deren Inhalt hier als
Bezug erwähnt
wird. Bevorzugte Polymerisationstemperaturen liegen im Bereich von 85
bis 110°C,
und ein bevorzugter Polymerisationsdruck liegt im Bereich von 30
bis 50 bar.
-
Die Polymerisationsreaktion ist vorzugsweise
eine, die partikelförmiges
HDPE mit einer für
Blasformverfahren geeigneten Größe, zum
Beispiel im Bereich von 0,1 bis 2 mm, erzeugt. Falls erforderlich,
kann das HDPE-Produkt jedoch extrudiert oder gemahlen werden, um
ein partikelförmiges
Material mit der gewünschten Größe zu erzeugen.
-
Das HDPE-Pulver für das Blasformen schließt im allgemeinen
weitere Zusätze
ein, wie sie zum Beispiel auf diesem Gebiet herkömmlich sind. Zu diesen Zusätzen gehören typischerweise
Antioxidantien, Farbmittel, Lichtstabilisatoren (z. B. UV-Stabilisatoren),
Gleitmittel usw. Diese Zusätze
bilden im allgemeinen nicht mehr als etwa 0,2 Gew.-% des Formpulvers.
-
Das HDPE-Pulver für das Blasformen kann mit herkömmlichen
Blasformmaschinen blasgeformt werden, die zum Beispiel bei einem
Schmelzdruck im Bereich von 200 bis 350 bar und Temperaturen von
170 bis 230°C
arbeiten. Obwohl die Wanddicke der blasgeformten Produkte von der
Größe des Produktes
und dessen gedachter Verwendung abhängt, liegt sie im allgemeinen
im Bereich von 0,5 bis 3 mm. Typische HIC-Produkte, die auf diese
Weise hergestellt werden können,
schließen
0,1 bis 25 l Flaschen, z. B. für
Chemikalien, Lösungsmittel,
Detergentien und Farben, ein.
-
Falls erwünscht, kann das erfindungsgemäße HDPE
bei anderen Formgebungsverfahren oder für die Herstellung von von HIC
verschiedenen Produkten, z. B. Rohrleitungen und Folien, insbesondere
warmgeformten Folien, verwendet werden.
-
Die Erfindung wird nachstehend anhand
der folgenden nicht begrenzenden Beispiele weiter beschrieben.
-
Der F50-Wert
der ESCR für
Flaschen wird wie folgt gemessen:
-
Die zu testenden Behälter werden
vor dem Test mindestens 72 Stunden bei 23°C und 50% relativer Feuchte
konditioniert. Mindestens 10 Behälter
werden getestet, um einen ESCR-Wert zu erhalten, und es werden auch
Behälter
eines Bezugsmaterials, das am gleichen Tag wie das Testmaterial
geblasen worden ist, getestet.
-
Die Behälter werden bis zu 5% der Überlaufkapazität mit einer
Lösung
von polyoxyethyliertem Nonylphenol (unter den Handelsbezeichnungen
Antarox CO-630 und Igepal CO-630 erhältlich) in destilliertem Wasser
mit 10 Vol.-% gefüllt.
Die Lösung
wird innerhalb von 24 Stunden der Aufbereitung verwendet. Auf jeden Behälter wird
eine Abdeckung gegeben, und darauf wird ein Gewicht mit 1/3 bis
1/4 der maximalen Belastung von oben gegeben. Die Behälter werden
in einen Ofen mit 50°C
gegeben und täglich
auf Schäden
geprüft.
Der Prozentsatz der gesamten Schäden
wird gegenüber
dem log Zeit (in Stunden) graphisch aufgetragen, es wird die am
besten passende Linie gezogen, und der Zeitpunkt in Stunden, der
50% Schäden
entspricht (F50) wird anhand dieser am besten
passenden Linie bestimmt.
-
Beispiel 1
-
Es wurde eine Reihe Polymerisationsreaktionen
von Ethylen mit einem Laborreaktor durchgeführt, wobei ein Katalysator
aus Cr/Aluminiumoxid : Siliciumdioxid (EP241A, von Crosfield erhältlich)
entweder allein oder im Kombination mit einem oder zwei Katalysatoren
aus Cr/Titanoxid : Siliciumdioxid (EP350HiTi, von Crosfield erhältlich,
oder Magnapore 963, von Grace erhältlich) verwendet wurde. Diese
werden in der nachstehenden Tabelle als Katalysatoren A (EP241A),
B (EP350HiTi) und C (Magnapore 963) bezeichnet.
-
10 g Chargen des Katalysators oder
des Katalysatorgemischs wurden aktiviert, indem sie 6 bis 12 Stunden
in trockener Luft bei den in der nachstehenden Tabelle 1 angegebenen
Temperaturen erhitzt wurden. Die Aktivierung erfolgte in einem Quarzrohr
mit Sintergut. Das den Katalysator enthaltende Rohr wurde in einen
Ofen gegeben, und erwärmte
Luft wurde durch das Rohr geführt.
Die durch das Sintergut strömende
erwärmte
Luft erzeugt ein Wirbelbett des Katalysators. Nach der Aktivierung
wurde der Katalysator abgekühlt, indem
Stickstoff durch das Sintergut geleitet wurde.
-
Die Polymerisationsreaktion erfolgte
in einem gerührten
2 l Laborreaktor mit den Katalysatormengen und -arten, die in der
nachstehenden Tabelle 1 angegeben sind. Der Katalysator wurde in
den leeren Reaktor eingeführt,
es wurde 1 l Isobutan mit 0,16 Gew.-% (auf das Isobutan bezogen)
Hexen-1 zugegeben, und der Rührer
wurde betätigt.
Durch die Zugabe von Ethylen bei der in Tabelle 1 angegebenen Reaktionstemperatur wurde
ein Druck von 38 bar erzeugt. Der Druck wurde konstant gehalten,
indem im Verlauf der Polymerisation Ethylen zugesetzt wurde. Die
Versuche wurden abgebrochen, wenn 3000 bis 4500 g Polymer/g Katalysator erzeugt
worden waren. Das Polymerprodukt wurde aus dem Reaktor genommen
und mit Calciumstearat und Irganox B561 gemischt, um einen Gehalt
an Irganox B561 von 1500 ppm (auf das Gewicht bezogen) und einen Gehalt
an Calciumstearat von 400 ppm (auf das Gewicht bezogen) zu erhalten.
Danach wurde das Gemisch in einem Extruder granuliert. Für die Versuche
6 bis 10 wurde Triethylbor als Cokatalysator in einer Konzentration
von 0,2 mmol in Isobutan verwendet.
-
Die angewendeten Polymerisationsbedingungen
gleichen offensichtlich nicht den in einem großtechnischen Reaktor, die Ergebnisse
in der nachstehenden Tabelle 1 zeigen jedoch, daß bei vergleichbaren Reaktionsbedingungen
mit den Katalysatorgemischen eine höhere MFR erreicht wird, selbst
wenn die Gemische bei niedrigeren Temperaturen aktiviert werden.
-
-
-
Diese Testversuche zeigten, daß sich dem
Problem bei der MFR (d. h. dem Problem, eine ausreichend hohe MFR
zu erreichen, damit beim Blasformen von HDPE eine gute Extrudierbarkeit
möglich
ist, um HIC zu produzieren, wobei der kommerzielle Polymerisationsreaktor
bei Temperaturen arbeitet, die sicher unter den Werten liegen, bei
denen es zur Verschmutzung kommt) durch die Verwendung von Gemischen
aus Cr/Aluminiumoxid : Siliciumdioxid und Cr/Titanoxid : Siliciumdioxid
mit hohem Porenvolumen zugewandt wird.
-
Beispiel 2
-
Ein Gemisch aus 76,7 Gew.-% EP241A
und 23,3 Gew.-% EP350HiTi wurde aktiviert, indem es etwa 10 Stunden
in trockener Luft bei 640°C
erhitzt wurde, wobei ein großtechnischer
Kalzinierofen und die Wirbelbettechnik und die Stickstoffkühlung verwendet
wurden, wie es im Beispiel 1 beschrieben ist. Als Bezug wurde der
Katalysator EP241A aus Chrom/Aluminiumoxid : Siliciumdioxid in ähnlicher
Weise bei 660°C
aktiviert.
-
Das Gemisch und der Bezugskatalysator
wurden bei der Polymerisation von Ethylen in Isobutan in einem Reaktor
mit einem geschlossenen Kreis bei 103°C verwendet. Der Ethylengehalt
betrug 8 Mol-% in Isobutan. Wasserstoff wurde mit 150 Mol H2/kMol Ethylen verwendet, und das Comonomer
Hexen-1 wurde mit 9 Mol/kMol Ethylen verwendet. 3,8 ppm (auf das
Gewicht bezogen) Triethylbor waren in der Isobutanbeschickung enthalten.
-
Mit diesem Katalysatorgemisch wurde
der MFR-Zielwert von MFR2 = 0,21 g/10 min
und MFR21 = 25 g/10 min bei einer Temperatur
von 103°C
erreicht. Als Vergleich würde
mit EP241A allein dieser Zielwert eine Reaktionstemperatur von 106,5°C erfordern,
eine Temperatur, die nicht denkbar ist, da sie über dem Verschmutzungsgrenzwert
für diesen
Reaktor liegt.
-
Die Eigenschaften der hergestellten
HDPE-Harze sind in der nachstehenden Tabelle 2 aufgeführt.
-
-
Beispiel 3
-
Blasformen
-
Proben der HDPE-Harze der Versuche
15 bis 17 vom Beispiel 2 und ein kommerzielles HDPE (Fina 5502 von
Fina) wurden blasgeformt, um Behälter
herzustellen. Die Gewichtszunahme für das Blasformverfahren und
die ESCR-Werte der Behälter
wurden in Bezug auf eine Glocke und eine Flasche bestimmt und sind in
der nachstehenden Tabelle 3 aufgeführt.
-
-
Die Verarbeitbarkeit des HDPE, das
mit dem Katalysatorgemisch von Cr/Aluminiumoxid : Siliciumdioxid
und Cr/Titanoxid : Siliciumdioxid hergestellt worden war (Versuche
16 und 17) war im Verhältnis
zu kommerziellem HDPE und dem HDPE besser, das mit dem Bezugskatalysator
hergestellt worden war (Versuch 15), und die ESCR für eine Flasche,
ein Parameter, der für
die Eignung des HDPE zum Blasformen von HIC entscheidend ist, wurde
deutlich verbessert.