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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
die Herstellung einer Herbizidzusammensetzung, welche in der Landwirtschaft
und in anderen Situationen nützlich
ist, bei denen die Bekämpfung
von Unkraut oder anderer Vegetation angestrebt wird. Insbesondere
betrifft sie die Herstellung eines herbizidwirksamen Bestandteils,
namentlich N-Phosphonomethylglycin (Glyphosat) in Form dessen Ammoniumsalzes,
als ein Endprodukt oder als ein Zwischenprodukt, das für die weitere
Verarbeitung geeignet ist.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Glyphosatherbizide, insbesondere
Herbizide, die ein wasserlösliches
Salz von Glyphosat umfassen, sind wohlbekannt. Insbesondere ist
das Monoammoniumsalz von Glyphosat beispielsweise im US-Patent Nr. 4,405,531
an Franz als geeignetes Herbizid offenbart. "Ammoniumglyphosat"
bezieht sich hierin auf das Monoammoniumsalz von Glyphosat, es sei
denn, der Kontext verlangt nach etwas anderem, wobei dieses die chemische
Formel besitzt:
wobei es verstanden werden
sollte, daß das
Molverhältnis
von Ammoniumkationen zu Glyphosatanionen in einem solchen Salz nicht
notwendigerweise genau 1 ist. Ein geringer molarer Überschuß, entweder
an Ammoniumkationen oder an Glyphosatanionen, beispielsweise ergebend
ein Molverhältnis
von etwa 0,8 bis etwa 1,25, steht nicht im Widerspruch zum Begriff
"Ammoniumglyphosat", wie er hierin verwendet wird.
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Ammoniumglyphosat ist das erste Salz
der Wahl für
die Herstellung trockener Glyphosatherbizidformulierungen. Eine
"trockene" Formulierung hierin ist eine Zusammensetzung, welche
fest ist, üblicherweise teilchenförmig, worin
Teilchen entweder aggregiert sind, wie in einer granulären Zusammensetzung,
oder nicht aggregiert, wie in einem Pulver. Das Wort "trocken" bedeutet
in diesem Zusammenhang nicht, daß die Formulierung notwendigerweise
frei von Wasser oder einer anderen Flüssigkeit ist, sondern nur,
daß diese
sich trocken anfühlt.
Trockene Formulierungen können
bis zu etwa 5 Gew-% Wasser enthalten, jedoch ist der Wassergehalt
typischerweise geringer als etwa 1%, beispielsweise etwa 0,5% oder
geringer.
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Trockene Formulierungen von Glyphosatherbiziden,
wie die korrespondierenden flüssigen
(normalerweise wässrigen)
Formulierungen, enthalten typischerweise ein oder mehrere Tenside
zusätzlich
zu dem Glyphosatsalz. Tenside sind wichtige Bestandteile von Glyphosatformulierungen,
da, wenn eine Glyphosatformulierung in Wasser für die Auftragung mittels Aufsprühen auf
die Blätter
von Pflanzen verdünnt,
aufgelöst
oder dispergiert wird, die Tenside bei der Retention der Tropfen
des Sprühnebels
durch die Blätter,
der Adhäsion der
Sprühnebeltropfen
an der Blattoberfläche
und Penetration des Glyphosats durch die hydrophobe Kutikula, welche
die Blattoberfläche
bedeckt, helfen und auf diese Art und Weise, und möglicherweise
auch noch auf andere Art und Weise, wird die herbizide Wirksamkeit
des Glyphosatsprühnebels
verstärkt.
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Jedoch ist ein Tensid nicht ein notwendiger
beziehungsweise essentieller Bestandteil einer Glyphosatformulierung.
Der Endverbraucher kann eine Nicht-Tensid enthaltende Glyphosatformulierung
einem Sprühtank,
zusammen mit einem Tensid zugeben, ein Verfahren, das als Tank-Mischen
(tank-mixing) bekannt ist. In einigen Fällen kann ein Glyphosatherbizid
erfolgreich ohne irgendein Tensid aufgebracht werden. Das ist insbesondere
dann zutreffend, wenn die Dosisrate des Glyphosats relativ hoch
ist, zum Beispiel über
etwa 1 kg Säureäquivalent
(a.e.)/ha.
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Ammoniumglyphosat ist das bevorzugte
Salz zur Verwendung bei der Herstellung trockener Glyphosatformulierungen,
bedingt durch eine Anzahl von Gründen,
jedoch möglicherweise
hauptsächlich
aus dem Grund heraus, daß Ammoniumglyphosat
relativ nicht-hygroskopisch ist. Salze, welche für die Herstellung wässriger
Formulierungen bevorzugt sind, wie beispielsweise das Isopropylammoniumsalz
oder das Trimethylsulfoniumsalz sind sehr schwer bis in den kristallinen
Zustand zu trocknen und sie haben, wenn sie einmal trocken sind,
die starke Tendenz Wasser zu reabsorbieren. Trockene Glyphosatformulierungen,
basierend auf dem Ammoniumsalz, sind zum Beispiel in dem US-Patent
Nr. 5,656,572 an Kuchikata et al. offenbart.
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Das Natriumsalz, welches beispielsweise
in der Internationalen Patentanmeldung Nr. WO 87/04595 als geeignet
für trockene
Glyphosatherbizidformulierungen offenbart wird, ist weitaus weniger
hygroskopisch als diese Salze, jedoch ist es dennoch notwendig,
dieses in einem sehr wasserimpermeablen Material zu verpacken, um
die Absorption von Wasserdampf aus der Atmosphäre und damit den Verlust der
Rieselfähigkeitseigenschaften
zu vermeiden. Das US-Patent Nr. 5,324,708 an Moreno et al. offenbart
ein Verfahren zur Herstellung eines nichthygroskopischen Monoammoniumglyphosats;
jedoch ist trockenes Ammoniumglyphosat, hergestellt durch irgendein
bekanntes Verfahren, ausreichend nichthygroskopisch für die meisten
praktischen Zwecke.
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Das US-Patent Nr. 5,266,553 an Champion & Harwell offenbart
ein Verfahren zur Herstellung einer trockenen wasserlöslichen
Zusammensetzung, umfassend ein Salz einer herbiziden Verbindung,
welches eine Carbonsäure-Funktionalität besitzt.
Dieses Verfahren umfaßt
die Bildung einer wässrigen
Lösung
oder einer Aufschlämmung
eines solchen Salzes, durch Reagierenlassen der herbiziden Verbindung
mit einer Neutralisierungsbase in Anwesenheit von Wasser, und anschließender Entfernung
des Wassers, um das trockene Salz vorzusehen. Das Verfahren ist
insbesondere auf substituierte Benzoesäureherbizide und Phenoxysubstituierte
Carbonsäureherbizide
ausgerichtet, jedoch soll es auch für Glyphosat geeignet sein.
Die Trocknungsmethode sollte eine solche sein, die so reguliert
wird, daß die
Temperatur des Herbizidsalzes 80°C
nicht überschreitet;
Trocknen unter Vakuum wird bevorzugt, und die Verwendung eines kontinuierlichen
Dünnfilmtrockners
oder eines Kratzwärmeaustauschers
soll ungeeignet sein, aufgrund des notwendigen verlängerten
Trocknungszeitraums oder da eine amorphe Paste produziert wird.
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Die Festphasenreaktion von Glyphosatsäure und
Ammoniumbicarbonat, wie sie zum Beispiel in dem oben in Bezug genommenen
US-Patent Nr. 5,656,572 offenbart wird, erzeugt ein teilchenförmiges Ammoniumglyphosat,
welches direkt als Herbizidprodukt eingesetzt oder granuliert werden
kann, zum Beispiel mittels Pfannengranulation, um ein trockenes
granuläres
Herbizidprodukt zu erzeugen oder mit einem Tensid weiterverarbeitet
werden kann. Alternativ dazu kann eine wässrige Aufschlämmung von
Glyphosatsäure
mit wasserfreiem Ammoniak oder wässrigem
Ammoniak (Ammoniumhydroxid) zur Reaktion gebracht werden, um eine konzentrierte
Lösung
oder eine Aufschlämmung
von Ammoniumglyphosat zu erzeugen. Diese Lösung oder Aufschlämmung muß anschließend getrocknet
werden, falls das gewünschte
Endprodukt eine trockene Herbizidzusammensetzung ist.
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Da jedoch wasserfreies und wässriges
Ammoniak weitaus billigere Quellen für das Ammoniumkation sind als
Ammoniumbicarbonat, wurden zahlreiche Anstrengungen unternommen,
um Verfahren zu entwickeln, bei denen Glyphosatsäure mit wasserfreiem oder wässrigem
Ammoniak zur Reaktion gebracht wird, wobei dennoch eine trockene
Ammoniumglyphosatzusammensetzung produziert wird. Das US-Patent
Nr. 5,614,468 an Kramer et al. offenbart ein Verfahren, worin feste
teilchenförmige
Glyphosatsäure
mit wässrigem
Ammoniak zur Reaktion gebracht wird, und das US-Patent Nr. 5,633,397
an Gillespie et al. offenbart ein Verfahren, worin feste teilchenförmige Glyphosatsäure mit
wasserfreiem Ammoniakgas zur Reaktion gebracht wird.
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Verfahren, bei denen in einem wässrigen
Medium eine Säure-Base-Reaktion
stattfindet, wobei eine konzentrierte wässrige Lösung von Ammoniumglyphosat
gebildet wird, sind einfacher zu regulieren, als die oben genannten
Festphasenverfahren. Darüber
hinaus erfordert die exotherme Natur der Reaktion die Abführung von
Wärme,
was in einem wässrigen
Medium weitaus geringere Probleme darstellt, aufgrund der weitaus größeren Leichtigkeit,
eine adäquate
Durchmischung und damit Wärmeaustausch
sicherzustellen, als dies in einem Festphasenverfahren möglich ist.
Es existiert deshalb seit langer Zeit ein Bedarf im Stand der Technik, ein
effizientes wässriges
Aufschlämmungsverfahren
zur Herstellung von Ammoniumglyphosat zu entwickeln, wobei das Endprodukt
eine wasserlösliche,
trockene, teilchenförmige
Zusammensetzung ist.
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Trockene, teilchenförmige Zusammensetzungen
von Landwirtschaftschemikalien, wie beispielsweise Herbiziden, sind
typischerweise Pulver oder Granulate, zum Beispiel wasserlösliche Pulver
oder Granulate. Granulate sind typischerweise Aggregate aus kleineren
primären
Teilchen, während
Pulver typischerweise aus unaggregierten primären Teilchen gebildet werden.
Wasserlösliche
Pulver sind im allgemeinen nicht besonders bevorzugt, da sie dazu
neigen, zu stauben. Wasserlösliche
Granulate sind bevorzugt gegenüber
wasserlöslichen
Pulvern, haben jedoch ein viel geringeres Oberfläche-zu-Volumen-Verhältnis, was
dazu neigt, den Prozeß der
Auflösung
zu verzögern,
insbesondere in kaltem Wasser.
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Die vorliegende Erfindung sieht ein
Verfahren zur Herstellung einer trockenen teilchenförmigen Ammoniumglyphosatzusammensetzung
vor, welche weniger staubig ist als ein Pulver, jedoch ein größeres Oberflächen-zu-Volumen-Verhältnis besitzt,
wodurch eine größere Auflösungsgeschwindigkeit
unterstützt
wird, dies sogar in kaltem Wasser. Die Zusammensetzung nimmt die
Form von Flocken ein.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNG
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1 zeigt
ein Verfahrensfließdiagramm
eines Verfahrens der Erfindung.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Hiermit wird ein Verfahren zur Herstellung
von Ammoniumglyphosatflocken zur Verfügung gestellt, umfassend (a)
Mischen von (i) fester, teilchenförmiger Glyphosatsäure, (ii)
Wasser in einer Menge von etwa 0,5 bis etwa 3 Gew.-Teilen pro Gew.-Teil
Glyphosatsäure,
und (iii) einer Base, welche Ammoniumkationen zur Verfügung stellt,
in einer Menge von etwa 0,8 bis etwa 1,25 Moläquivalenten Ammoniak pro Mol
Glyphosatsäure,
um ein wässriges
Reaktionsmedium zu bilden; (b) Reagierenlassen der Base mit der
Glyphosatsäure in
dem Reaktionsmedium, um ein Reaktionsprodukt zu bilden, umfassend
eine konzentrierte wässrige
Lösung von
Ammoniumglyphosat; (c) Trocknen des Reaktionsproduktes durch Inkontaktbringen
mit einer erwärmten Oberfläche, um
primär
durch Verdampfen von Wasser eine feste Ablagerung auf der erwärmten Oberfläche zu bilden;
und (d) Abschaben der festen Ablagerung von der erwärmten Oberfläche, um
trockene Flocken von Ammoniumglyphosat zu gewinnen.
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Vorzugsweise ist die Reihenfolge
des Mischens in Schritt (a) so, feste partikuläre Glyphosatsäure und Wasser
unter Bewegen zu mischen, um eine Aufschlämmung zu bilden, und danach
zu der Auschlämmung, unter
fortgesetztem Bewegen, die Base, welche Ammoniumkationen liefert,
zuzugeben.
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Vorzugsweise werden Schritte (c)
und (d) erreicht durch Zuführen
des Reaktionsproduktes mit einer geeigneten Geschwindigkeit auf
die konvergierenden Oberflächen
zweier zueinander paralleler, sich gegeneinander drehender, intern
erwärmten
Zylinder, welche zwischen sich einen Spalt von etwa 2 bis etwa 10
mm aufweisen, um das Verdampfen von Wasser zu bewirken und eine
feste Ablagerung auf den Oberflächen
der Zylinder zu bilden, und Entfernung der festen Ablage rung in
Form von Flocken mittels stationär
angebrachter Schaber, gegen welche sich die Zylinder drehen.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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In dem ersten Schritt eines bevorzugten
Verfahrens der Erfindung, d. h. Schritt (a) wie oben definiert, wird
1 Gewichtsteil fester teilchenförmiger
Glyphosatsäure
zu etwa 0,5 bis etwa 3 Gewichtsteilen Wasser gegeben und ausreichende
Bewegung angewendet, um eine Aufschlämmung zu bilden. Die Glyphosatsäure wird vorzugsweise
gleichmäßig in der
Aufschlämmung
dispergiert, jedoch ist die Agglomeration von Glyphosatsäureteilchen
in kleine Aggregate im allgemeinen nicht nachteilig. Die relativen
Mengen von Wasser und Glyphosatsäure,
welche verwendet werden, um die Aufschlämmung zu bilden, liegen nicht
eng kritisch innerhalb des oben angegebenen Bereichs. Jedoch ist
es im allgemeinen wünschenswert,
im folgenden Schritt (b) eine Ammoniumglyphosatlösung mit einer hohen Konzentration
zu bilden, zum Beispiel etwa 40 bis etwa 60 Gew.-%; dies bedeutet,
daß es
in Schritt (a) wünschenswert
ist, für
je 100 kg (auf Trockenbasis) Glyphosatsäure in der Aufschlämmung etwa
73 bis etwa 165 kg Wasser zu haben.
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Jedwede Güteklasse an teilchenförmiger Glyphosatsäure kann
verwendet werden. Glyphosatsäure von
technischer Güte
wurde als geeignet angesehen, beispielsweise in Form eines feuchten
Kuchens, mit einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa 8% bis etwa 12%,
jedoch kann, falls gewünscht,
die Glyphosatsäure
vorgetrocknet und/oder vorgemahlen sein. Falls eine Menge oder Konzentration
an Glyphosatsäure
oder an Ammoniumglyphosat hierin spezifiziert wird, ist sie so zu
verstehen, daß sie
Feuchtigkeit, welche vorliegen kann, ausschließt, jedoch geringe Mengen oder
Konzentrationen an Verunreinigungen einschließt. Typischerweise hat ein
feuchter Kuchen von Glyphosat von technischer Güte einen Glyphosatgehalt auf
Trockenbasis von etwa 95% oder höher,
womit klar wird, daß solche
Verunreinigungen weniger als etwa 5 Gew.-% der Glyphosatsäure technischer
Güte ausmachen.
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Andere Materialien können wahlweise
der Aufschlämmung
zugegeben werden oder in dieser vorliegen. Zum Beispiel kann eine
geringe Menge Natriumsulfit zugegeben werden, um die Nitrosaminbildung
zu inhibieren. Bewegung ist erforderlich, um die Aufschlämmung homogen
zu machen und zu halten, dies kann durch jegliches geeignetes Mittel
erfolgen.
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Zur Illustration kann eine Aufschlämmung durch
Einbringen von 75 kg Wasser in einen Tank und Zugabe, unter Bewegung,
von 100 kg feuchtem Glyphosatkuchen mit 10% Feuchtigkeitsgehalt,
und, falls gewünscht,
0,4 kg Natriumsulfit erzeugt werden.
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Bei dem gleichen bevorzugten Verfahren
der Erfindung wird dann eine Base, welche Ammoniumkationen zur Verfügung stellt,
dem Aufschlämmungsbehälter, welcher
die Glyphosatsäure
enthält,
zugeführt,
sodaß in
Schritt (b) ein Säure-Base-Reaktion stattfindet,
welche Ammoniumglyphosat bildet. Eine jegliche Base, die Ammoniumkationen
liefert, kann verwendet werden, eingeschlossen Ammoniumcarbonat
und Ammoniumbicarbonat. Jedoch ist es im allgemeinen bevorzugt,
wässriges
oder wasserfreies beziehungsweise nicht-wässriges Ammoniak zu verwenden.
Falls wässriges
Ammoniak (d. h. Ammoniumhydroxid) verwendet wird, verdünnt die
Menge an Wasser, welche durch das wässrige Ammonium geliefert wird,
die Aufschlämmung
weiter. Typischerweise enthält
wässriges
Ammoniak etwa 29 Gew.-% Ammoniak und es kann daher davon ausgegangen
werden, daß es
etwa 71% seines Gewichts in Form von Wasser liefert. Dies sollte
in die Berechnung für
die Menge an Wasser, welche bei der Herstellung der Glyphosatsäureaufschlämmung verwendet
wird, miteinberechnet werden. Wasserfreies Ammoniak kann in Form
einer Flüssigkeit
oder in gasförmigem Zustand
zugeführt
werden.
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Obwohl die Misch- und Reaktionsschritte
(a) und (b) respektive zur Erleichterung und aus Gründen der Klarheit
hierin als getrennte Schritte beschrieben werden, ist es für den Fachmann
klar, daß die
Säure-Base-Reaktion
beginnt, sobald die ersten Anteile Säure und Base in dem wässrigen
Reaktionsmedium zusammentreffen. In der Tat kann die Reaktion zum
Zeitpunkt der vollständigen
Zugabe der Base zur Aufschlämmung schon
größtenteils
abgelaufen sein.
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Vorzugsweise wird wässriges
oder wasserfreies Ammoniak in einer annähernden stöchiometrischen Menge zugeben,
damit Monoammoniumglyphosat entsteht. Falls weniger als 1 Moläquivalent
Ammoniak pro Mol Glyphosatsäure
zugegeben wird, wird ein Teil der Glyphosatsäure unneutralisiert bleiben.
Wenn dieser Anteil gering ist, beispielsweise weniger als etwa 20%,
was in dem Vorliegen von mindestens etwa 4 Mol Ammoniumglyphosat
pro Mol unneutralisierter Glyphosatsäure mündet, ist er im allgemeinen
nicht unakzeptabel.
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Auf der anderen Seite kann, falls
mehr als 1 Moläquivalent
Ammoniak pro Mol Glyphosatsäure
zugegeben wird, davon ausgegangen werden, daß ein Teil Glyphosat in Form
des Diammoniumsalzes vorliegt. Anschließendes Trocknen des Reaktionsproduktes
wird in solch einer Situation dazu führen, daß das Ammoniak sich verflüchtigt.
Aus diesem Grund sollte die Menge an zugegebenem Ammoniak in Schritt
(a) unterhalb von etwa 1,25 Moläquivalenten
pro Mol Glyphosatsäure
gehalten werden. Es ist jedoch bevorzugt, daß etwa 0,95 bis etwa 1,05 Moläquivalente
Ammoniak pro Mol Glyphosatsäure
zugegeben werden.
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Die Reaktion von Ammoniak mit Glyphosatsäure ist
exotherm. Kontinuierliches Bewegen der Aufschlämmung in Schritt (b) ist wichtig,
um einen ausreichenden Wärmetransfer
sicherzustellen, sowie eine vollständige und gleichförmige Reaktion.
Mit Umwandlung der Glyphosatsäure
zu Ammoniumglyphosat wird das Glyphosat in Wasser solubilisiert.
Das Produkt des Reaktionsschrittes umfaßt deshalb eine konzentrierte wässrige Lösung von
Ammoniumglyphosat. Eine "konzentrierte" wässrige Lösung von Ammoniumglyphosat hierin
bedeutet eine Lösung,
die mindestens etwa 20, vorzugsweise mindestens etwa 40, und noch
bevorzugter mindestens etwa 55 Gew.-% Ammoniumglyphosat enthält. Die
obere Grenze ist die Grenze der Löslichkeit von Ammoniumglyphosat
in Wasser, welche temperaturabhängig
ist.
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Während
das Reaktionsprodukt solch eine wässrige konzentrierte Lösung umfaßt, kann
es weiterhin nicht aufgelöste
feste Teilchen enthalten, in welchem Fall das Reaktionsprodukt treffender
als eine Aufschlämmung
beschrieben wird. Solche ungelösten
festen Teilchen können
aus Ammoniumglyphosat oder aus unneutralisierter Glyphosatsäure bestehen.
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Es wird bevorzugt, das Reaktionsprodukt
für eine
maximale Löslichkeit
des Ammoniumglyphosats auf einer erhöhten Temperatur, beispielsweise
etwa 65°C
bis etwa 85°C,
zu halten.
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Der nächste Schritt des Verfahrens,
d. h. Schritt (c) wie oben definiert, umfaßt die Trocknung dieses Reaktionsproduktes
durch Kontakt davon mit einer erwärmten Oberfläche, um
primär
durch Verdampfen von Wasser, eine feste Ablagerung auf der erwärmten Oberfläche zu bilden.
Trocknungsverfahren, abweichend von jenen, die den Kontakt mit einer
erwärmten
Oberfläche
beinhalten, beispielsweise Schnelltrocknungs- und Sprühtrocknungsverfahren
und Modifikationen davon, haben sich als unbefriedigende Ergebnisse
im Sinne der Verfahrenseffizienz erbringend herausgestellt.
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Die erwärmte Oberfläche ist vorzugsweise die Oberfläche eines
Zylinders, wie beispielsweise einer Trommel oder einer Walze und
ist vorzugsweise eine metallische Oberfläche, welche gute Wärmeleitfähigkeit vorsieht,
wobei sie jedoch nicht der Korrosion unterliegt, wenn sie in Kontakt
mit dem Reaktionsprodukt aus Schritt (b) steht. Geeignete metallische
Oberflächen
werden beispielsweise durch nicht rostenden Stahl oder Verchromen
erreicht. Im Falle eines Zylinders wird die Wärme vorzugsweise durch eine
Wärmequelle
oder einen Wärmevektor
im Inneren des Zylinders zur Oberfläche geleitet. Überhitzter
Dampf hat sich als geeigneter Hitzevektor erwiesen. Die Temperatur
der erwärmten
Oberfläche
kann mittels Einstellen des Druckes, unter welchem der übererhitzte
Dampf dem Zylinder zugeführt
wird, reguliert werden; Drücke
von etwa 250 bis 1000 kPa können
erläuternd
angewendet werden, jedoch beträgt
der Druck des Dampfes vorzugsweise etwa 500 bis etwa 900 kPa. Höhere Dampfdrücke innerhalb
dieser Bereiche, welche höhere
Oberflächentemperaturen erzeugen,
führen
normalerweise zu einem schnelleren und vollständigeren Trocknen. Die Temperaturen
sollten jedoch nicht so hoch sein, noch sollte die Verweilzeit der
festen Ablagerung auf der erwärmten
Oberfläche so
lang sein, daß das
Glyphosat einem Wärmeabbau
unterliegt, ein Prozeß,
welcher bei 200–230°C stattfindet, wie
beschrieben von J. E. Franz et al. in American Chemical Society
Monograph 189, Glyphosate, a Unique Global Herbicide, 1997, S. 27
und 244. Während
des Trocknungsschrittes kann ein Verdampfen von Ammoniak in geringen
Maßen
erwartet werden, jedoch ist solch ein Verdampfen im allgemeinen
minimal und stellt wenig Probleme dar, falls die Temperatur der
erwärmten
Oberfläche
nicht exzessiv und die Verweildauer nicht allzu lang ist.
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Das Trocknen bewirkt eine feste Ablagerung
auf der erwärmten
Oberfläche.
In Schritt (d) wird diese feste Ablagerung in Form von Flocken gewonnen,
durch Abschaben der Ablagerung von der Oberfläche. Falls der Trocknungsschritt
effizient durchgeführt
wird, beträgt
der Feuchtigkeitsgehalt der Flocken typischerweise unter etwa 3
Gew.-% und vorzugsweise unter etwa 1,5, noch bevorzugter unter etwa
1 Gew.-%. Ein weiteres Trocknen der Flocken, beispielsweise in einem
Ofen und/oder unter Vakuum kann, falls gewünscht, durchgeführt werden.
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Es wird für den Fachmann aus der obigen
Beschreibung klar hervorgehen, daß der als Trockner vom Trommel-
oder Walzentrocknertyp bekannte Apparat die er forderliche erwärmte Oberfläche für Schritt
(c) des vorliegenden Verfahrens vorsehen kann. Es sollte weiterhin
klar sein, daß weitere
Apparatetypen, welche eine erwärmte
Oberfläche
besitzen, ähnlich
geeignet sein können.
Die folgende Beschreibung der Verwendung eines Trommel- oder Walzentrocknerapparates
für die
Durchführung
von Schritt (c) des Verfahrens sollte nicht mißverstanden werden, die Erfindung
damit auf einen solchen Apparat zur Durchführung des Verfahrensschrittes
zu limitieren. Trommel- oder Walzentrockner werden beispielsweise
in Encyclopedia of Chemical Processing and Design, Ed. J. J. McKetta,
Vol. 17, Pub. Marcel Dekker, Inc., 1983, S. 17–19; in Ullmann's Encyclopedia
of Industrial Chemistry, 5. Auflage, Band. B2, Pub. VCH, 1988, S.
4.25–4.27;
und in Kirk-Othmer Encyclopedia of Chemical Technology, 4. Auflage,
Band. 8, Pub. John Wiley & Sons,
1993, S. 512–514,
beschrieben. Andere Formen von Kontakttrocknern, die, falls gewünscht, substituiert
werden können,
werden in diesen Publikationen beschrieben.
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Trommeltrockner besitzen eine einzelne,
rotierende, erwärmte
Trommel oder, noch geeigneter für
das vorliegende Verfahren, zwei parallele erwärmte Trommeln, welche sich
in entgegengesetztem Sinn drehen, die eine im Uhrzeigersinn und
die andere entgegen des Uhrzeigersinns. Die Rotationsachse verläuft normalerweise
horizontal oder annähernd
horizontal. Während
des Laufens sind die Oberflächen
der parallelen Trommeln voneinander durch einen sehr engen, im allgemeinen
einstellbaren Spalt getrennt, bekannt als "Walzenspalt". Die Weite
des Spaltes, bekannt als "Trommelabstand" am Walzenspalt ist typischerweise
auf etwa 2 bis etwa 10 mm eingestellt, vorzugsweise etwa 3 bis etwa
7 mm. Vorzugsweise rotieren die Trommeln auf solch eine Art und
Weise, daß die
Oberflächen
oberhalb der Walzenspalte konvergieren, wodurch jegliches Material,
welches auf der einen oder beiden Oberflächen abgelagert ist, in den
Walzenspalt eingeführt
wird.
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Bei der Durchführung von Schritt (c) des vorliegenden
Verfahrens in solch einem Trommeltrockner wird das Reaktionsprodukt
von Schritt (b) auf die konvergierenden Oberflächen der parallelen Trommeln
geleitet. Das Leiten des Reaktionsproduktes kann durch Aufsprühen erfolgen,
jedoch wird im allgemeinen eine größere Wirksamkeit erreicht,
wenn es dem Reaktionsprodukt erlaubt wird, aus einem Rohr zu fließen, wobei die
Spitze des Rohres wie ein Pendel über die konvergierenden Oberflächen der
Trommeln und über
den Walzenspalt schwingt. Die Drehgeschwindigkeit der Trommeln und
die Temperatur der Oberflächen
werden so eingestellt, daß ein
Verdampfen des Großteils
des Wassers in dem Reaktions produkt oberhalb des Walzenspalts erlaubt
wird. Ein weiteres Trocknen findet innerhalb und unterhalb des Walzenspalts
statt, wobei sich eine dünne,
mehr oder weniger kontinuierliche feste Ablagerung ergibt, welche
an den Oberflächen
der beiden Trommeln anhaftet. Es hat sich herausgestellt, daß das Verfahren
am wirksamsten vonstatten geht, wenn das Trocknen oberhalb des Walzenspalts
so erfolgt, daß sich
ein dicker Brei in dem Walzenspalt ansammelt.
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In einem typischen Trommeltrockner
ist eine stationäre
Abschabungsklinge parallel zur Achse einer jeden Trommel angebracht,
wobei eine Abschabungskante der Klinge die Oberfläche der
Trommel berührt.
Die Klinge ist gewinkelt, so daß die
Abschabungskante gegen die Rotationsbewegung der Trommeloberfläche gerichtet
ist. Während
die Trommeloberfläche
sich gegen die Abschabungskante der Klinge bewegt, wird jegliche Ablagerung
darauf von der Oberfläche
entfernt und fällt,
oder wird transportiert, auf einen Trichter oder in ein anderes
Sammelgefäß. Während des
Schabens zerbricht das feste Material in kleine Flocken.
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Eine präzise Positionierung der Schabungsklingen
relativ zum Walzenspalt der Trommeln ist nicht kritisch, jedoch
ist es im allgemeinen erwünscht,
für eine
maximale Trocknung eine relativ lange Kontakzeit der festen Ablagerung
mit den erwärmten
Oberflächen
der Trommeln zu erlauben, und aus diesem Grund ist eine geeignete
Position der Abschabungsklinge für
jede Trommel annähernd
diametral entgegengesetzt zum Walzenspalt, beispielsweise etwa 180° vom Walzenspalt
im Sinne der Rotation der Trommel, oder etwas oberhalb dieser Position.
Eine typische Position ist etwa 180° bis 220°, zum Beispiel etwa 200° vom Walzenspalt.
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Ammoniumglyphosatflocken, welche
durch das hierin vorgesehene Verfahren hergestellt werden, besitzen
eine Anzahl von Vorteilen gegenüber
trockenen Ammoniumglyphosatzusammensetzungen, welche früher beschrieben
worden sind. Die Flocken brechen leicht, um kleinere Flocken zu
bilden, sind jedoch relativ unstaubig. Die Flocken lösen sich
schnell und vollständig
in Wasser auf, um eine zur Aufbringung auf Pflanzen als Herbizid
geeignete Lösung
zu ergeben. Geeigneterweise und zur Illustration werden etwa 1 bis
etwa 100 g, noch typischer etwa 2 bis etwa 20 g Ammoniumglyphosatflocken
in 1 Liter Wasser aufgelöst,
um eine Aufbringungslösung
zu erzeugen. Tenside und/oder andere Bestandteile können, falls
gewünscht,
ebenfalls der Aufbringungslösung
zugegeben werden.
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Das Produkt des vorliegenden Verfahrens
ist insbesondere geeignet zur Verpackung in kleine Packungen, wie
beispielsweise Plastik- oder Foliensäcken oder waserlösliche Beuteln,
illustrativ enthaltend etwa 10 bis etwa 1000 g Flocken. Jedoch ist
die Erfindung nicht auf solche Verpackungen limitiert. Falls gewünscht, kann
jegliches konventionelles Verpackungssystem, eingeschlossen Boxen
oder Trommeln jeglicher Größe, verwendet
werden. Das Produkt kann alternativ als Massengut transportiert
werden.
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Das Produkt kann weiterhin als Zwischenprodukt
für eine
weiterführende
Verarbeitung verwendet werden. Zum Beispiel können die Flocken zu einem Pulver
vermahlen werden. Solch ein Pulver oder die Flocken selbst können ein
Rohprodukt bilden für
ein Granulationsverfahren, wahlweise miteinschließend die
Zugabe von Tensid.
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BEISPIELE
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Die folgenden Beispiele werden nur
für illustrative
Zwecke angeführt
und sind nicht so gedacht, den Umfang der vorliegenden Erfindung
zu begrenzen. Die Beispiele werden ein besseres Verständnis der
Erfindung erlauben, sowie deren Vorteile und bestimmte Variationen
der Ausführung.
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In einem Programm zur Evaluierung
von Trocknungsmethoden für
eine konzentrierte Ammoniumglyphosatlösung, wie sie durch die Reaktion
von Glyphosatsäure
mit wässrigem
oder wasserfreiem Ammoniak in einer Aufschlämmung erzeugt wird, wurden
die folgenden Systeme und Apparate getestet.
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Beispiel 1
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Dieses Beispiel eines Vergleichsverfahrens
umfaßt
die Schnelltrocknung in einer PulvocronTM PC-20 Luftklassifizierungsmühle (Hosokawa
Bepex Corp., Minneapolis, MN).
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Um das Reaktionsprodukt einer Glyphosatsäureaufschlämmung mit
Ammoniak zu simulieren, wurde eine Ammoniumglyphosatlösung mit
56 Gew.-% hergestellt, durch Auflösen von trockenem Ammoniumglyphosat
technischer Güte
(MON 8750 von Monsanto) in Wasser. Um eine Dispersion unaufgelöster Feststoffe
sicherzustellen, wurden die Trommeln, welche die Ammoniumglyphosatlösung enthielten,
auf einer Trommelwalze vor den Schnelltrockungstests während etwa
90 Minuten bewegt.
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Die flüssige Ammoniumglyphosatlösung wurde
durch eine Moyno-Pumpe in einen PulvocronTM PC-20 geleitet,
bei Zuführgeschwindigkeiten
im Bereich von 63,5 bis 204 kg/h in den einzelnen Tests. Innerhalb
des Pulvocron stieß die
Flüssigkeit
auf Luft, welche auf eine Temperatur im Bereich von 89°C bis 268°C erwärmt worden
war, bei einer Luftströmungsgeschwindigkeit
im Bereich von 23 bis 36 m3/Minute in den
einzelnen Tests. Schlagplatten in dem Pulvocron schleuderten die
Flüssigkeit
gegen eine segmentierte Auskleidung, während die heiße Luft
das Wasser ausdampfte. Zahlreiche Kombinationen von Schlagplatten
wurden in den einzelnen Tests eingebaut.
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In allen Tests ergab sich eine Ablagerung
von getrocknetem festen Material auf den Wänden und Schlagplatten des
Pulvocron, die schließendlich
das System verstopfte und das Entladen des trockenen Produktes verhinderte.
Es wurde keine Verbesserung festgestellt, sogar dann nicht, wenn
der Luftklassifizierer, in einem Versuch die Entladung zu verbessern,
aus dem Pulvocron entfernt wurde. Die Rückeinmischung von bereits getrocknetem
Material in den flüssigen
Zustrom half ebenfalls nicht.
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Beispiel 2
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Dieses Beispiel eines Vergleichsverfahrens
umfaßt
das Trocknen in einem UnisonTM Sprühtrockner (Hosokawa
Bepex Corp., Minneapolis, MN).
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In vorhergehenden Tests mit konventionellen
Sprühtrocknern,
ausgestattet mit Zentrifugalzerstäubern, wurde die Flüssigkeit
in Richtung der Wände
der Sprühtrocknungskammer
gesprüht,
wo das getrocknete Material sich ansammelte. Es wurde kein getrocknetes
Material entnommen. Im Gegensatz dazu verwendet der UnisonTM Sprühtrockner
ein gepulstes Verbrennungssystem, um eine Schallwelle zu erzeugen,
welche den flüssigen
Zustrom zerstäubt.
Diese Zerstäubung
resultiert in einer sanfteren Freisetzung des flüssigen Zustroms in die Kammer,
mit einer geringeren Tendenz des Berührens der Wände und damit der Adhäsion von getrocknetem
Material an diesen.
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Der getestete Trockner besaß eine Sprühtrocknungskammer
mit einem oberen zylindrischen Abschnitt von 1,8 m Durchmesser und
einer Höhe,
von 4,3 m, und einem unteren 70° konischen
Abschnitt mit einer Höhe
von 2,1 m. Erwärmte
Luft und flüssiger
Zustrom wurden an der Oberseite der Kammer eingeführt und
Luft und getrocknetes Produkt durch einen Kanal am Boden mit 300
mm Durchmesser ausgeleitet. Das getrocknete Produkt wurde in einen
Zyklonseparator und ein Sackfilterhaus (baghouse) zum Sammeln geleitet.
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Als Zustromflüssigkeiten zum Testen dieses
Systems wurden Ammoniumglyphosatlösungen durch Auflösen von
MON 8750 in Wasser hergestellt, wie für den Schnelltrocknungstest
oben. Eine 50 gew.-%-ige Ammoniumglyphosatlösung wurde für einen
Test hergestellt, während
für andere
Tests wässrige
Aufschlämmungen
verwendet wurden, enthaltend Ammoniumglyphosat oberhalb seiner Löslichkeitsgrenze.
Diese Aufschlämmungen
enthielten 60 oder 70% Gesamt-"Feststoffe", d. h. miteingeschlossen
gelöstes
Ammoniumglyphosat.
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Der flüssige Zustrom wurde auf 32°C, 66°C und 74°C in einzelnen
Tests vorgewärmt.
Die Lufttemperatur betrug etwa 255°C. Die Zustromgeschwindigkeit
wurde auf 182 kg/h festgelegt. Es stellte sich heraus, daß die 70%-ige
Ammoniumglyphosataufschlämmung
zu viskos war, um wirksam eingeführt
zu werden, während
die 50%-ige Ammoniumglyphosatlösung,
falls sie als Zustrom verwendet wurde, in einem schnellen Aufbau
von schwer zu entfernendem glasartigen Material auf den Kammerwänden führte. Es
wird angenommen, daß die
Abwesenheit von festen Teilchen im Zustrom eine rasche Kristallisation
des Ammoniumglyphosats verhinderte, wodurch sich die glasartige
Ablagerung ergab.
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Im Gegensatz dazu ergab die 60%-ige
Ammoniumglyphosatsauschlämmung,
vorgeheizt auf 32°C oder
66°C, eine
effektive Sprühtrocknung.
Die Ausbeuten betrugen 90% und 77%, respektive. Eine geringe Ablagerung
von weißem
pulvrigen Material wurde an den Wänden beobachtet, insbesondere
in dem unteren konischen Abschnitt in der Nähe des Entladungsausgangs,
jedoch war dies nicht ausreichend, um den Sprühtrocknungsvorgang zu beeinträchtigen.
Der Feuchtigkeitsgehalt des pulvrigen Produktes reichte von 1,4 bis
1,7 Gew.-%.
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In einem Wiederholungstest unter
Verwendung von 60%-iger Aufschlämmung
bei 66°C
verstopfte der Entladungsausgang mit losem und krümeligem
Material, und das System schaltete nach 40 Minuten ab.
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Beispiel 3
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Dieses Beispiel eines Vergleichsverfahrens
umfaßt
das Trocknen in einem Sprühtrockner
(APV Anhydro, Kopenhagen, Dänemark).
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Der bei APV getestete Sprühtrockner
besaß einen
Zentrifugalzerstäuber
und einen eingebauten Luftbesen, um die Wände und den Boden der Sprühtrocknungskammer
zu kühlen
und zu wischen. Die Kammer war zylindrisch, 3,0 m im Durchmesser
und 3,0 m Höhe,
mit einem flachen Boden. Der Flüssigkeitszustrom und
die Luft wurden am oberen Ende eingeführt und das getrocknete Produkt
am Boden ausgeleitet. Das Produkt wurde in einen Zyklonseparator
und ein Sackfilterhaus (baghouse) zum Sammeln geleitet.
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Der Flüssigkeitszustrom für alle Tests
des APV Sprühtrockners
war eine 60%-ige Ammoniumglyphosatsaufschlämmung, hergestellt genauso
wie in Beispiel 2 oben.
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Unabhängig von der Zuführgeschwindigkeit,
Lufttemperatur und dem Luftstrom zu dem Luftbesen, konnte das Produkt,
welches in dem APV-Sprühtrockner
getrocknet wurde, nicht ausgeleitet werden. Daraus wurde geschlossen,
daß dieser
Apparat für
das Trocknen von Ammoniumglyphosat nicht geeignet war.
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Beispiel 4
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Dieses Beispiel eines Vergleichsverfahrens
umfaßt
das Trocknen in einem Wirbelbettsprühtrockner (APV Anhydro, Kopenhagen,
Dänemark).
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Der für diese Tests verwendete Trockner
hatte eine Sprühtrocknungskammer
mit einem oberen zylindrischen Abschnitt mit einem Durchmesser von
1,5 m und einer Höhe
von 1,5 m und einem unteren konischen Abschnitt mit einer Höhe von 0,9
m, wobei auf ein Wirbelbett direkt darunter ausgeleitet wurde. Das
Ausleiten erfolgte aus dem Wirbelbett vom Boden mittels einer rotierenden
Luftschleuse. Material wurde von dem Wirbelbett zu einem Zyklonseparator
geleitet, von dem aus feine Partikel in den konischen Abschnitt
der Trocknungskammer wiedereingeführt wurden.
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Es wurde die gleiche 60%-ige Ammoniumglyphosataufschlämmung wie
in den vorangehenden Beispielen verwendet. Die Lufteinlaßtemperatur
in die Sprüh trocknungskammer
betrug 215°C
und in das Wirbelbett 100°C.
Etwa 30 kg Ammoniumglyphosatpulver wurden zu dem Wirbelbett gegeben,
um das System vorzufüllen.
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Das getrocknete Produkt konnte aufgrund
von Akkumulation und Brückenbildung
in dem konischen Abschnitt der Kammer nicht aus der Sprühtrocknungskammer
zu dem Wirbelbett abgeleitet werden. Es wird angenommen, daß Modifizierungen
des Designs dieses Problem lindern könnten; jedoch wurde aus allen durchgeführten Tests
geschlossen, daß Sprühtrocknen
nicht die am meisten geeignete Methode zur Umwandlung einer Glyphosatlösung oder
einer Aufschlämmung
in trockenes Pulver im Herstellungsmaßstab ist.
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Beispiel 5
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Dieses Beispiel, illustrierend die
Erfindung, umfaßt
das Kontakttrocknen mit einem 150 mm × 150 mm (6 inch × 6 inch)
BuflovakTM Atmosphärendoppeltrommeltrockner (Blaw
Knox Corp., Buffalo, NY).
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Bevor versucht wurde Ammoniumglyphosat
in einem 600 mm × 600
mm (24 inch × 24
inch) BuflovakTM Atmosphärendoppeltrommeltrockner zu
trocknen, wurde eine Eignungsstudie unter Verwendung eines 150 mm × 150 mm
(6 inch × 6
inch) Labormodells durchgeführt.
Die Größen (z.
B. 6 inch × 6
inch) beziehen sich auf den Durchmesser und die Länge jeder
Trommel. Das 150 mm × 150
mm (6 inch × 6
inch) Labormodell besitzt eine Gesamttrommeloberfläche von
etwa 0,145 m2 (1,57 square feet), was in
etwa 6,3% der Oberfläche eines
600 mm × 600
mm (24 inch × 24
inch) Modells entspricht, d. h. etwa 2,31 m2 (25
square feet).
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Für
die Eignungsstudie wurde durch Auflösen von MON 8750 in Wasser
eine 49 gew.-%-ige Ammoniumglyphosatlösung hergestellt. Nachdem die
Lösung
bei einer Temperatur von 50°C
dem Trommeltrockner zugeführt
wurde, wurde diese erfolgreich zu Flocken mit einem Feuchtigkeitsgehalt
von 1,2% getrocknet. Es wurde eine Produktionsrate von 10,6 kg/m2/h berechnet.
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Beispiel 6
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Dieses Beispiel, illustrierend die
Erfindung, umfaßt
das Kontakttrocknen mit einem 600 mm × 600 mm (24 inch × 24 inch)
BuflovakTM Atmosphärendoppeltrommeltrockner (Blaw
Know Corp., Buffalo, NY).
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Für
diese Reihe von Tests wurde durch Auflösen von MON 8750 in Wasser
eine 59–60
gew.-%-ige Ammoniumglyphosataufschlämmung hergestellt. Etwa 2–5% des
Ammoniumglyphosats blieben unaufgelöst. Die Aufschlämmung wurde
unter Verwendung eines Pendelzuführsystems
in einen 600 mm × 600
mm (24 inch × 24
inch) Doppeltrommeltrockner bei einer Temperatur von 74°C geleitet.
Beide Trommeln wurden von innen her und unter Verwendung von überhitztem
Dampf erwärmt,
anfänglich
bei einem Druck von 656 kPa (95 psig), und anfänglich bei 3 Upm rotiert. Während eines
Laufs von etwa 10 bis 15 Minuten wurden Flocken von trockenem Ammoniumglyphosat
mit gutem Aussehen produziert, mit einem Feuchtigkeitsgehalt von
1,1%, bei einer Produktionsrate von 28,5 kg/m2/h.
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Daten für diese und andere Läufe, jeder
etwa 10–15
Minuten lang, sind in der Tabelle unten gezeigt, wobei zahlreiche
Parameter variiert wurden
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Optimale Bedingungen in dieser Testreihe
schienen solche zu sein, mit einer 59– 60%-igen Ammoniumglyphosataufschlämmung und
einer Trommelrotationsgeschwindigkeit von etwa 4,5 bis 5 Upm. Deshalb wurde
ein längerer
Produktionslauf über
etwa 60 Minuten durchgeführt,
unter Verwendung einer 60%-igen Aufschlämmung, bei einer Zulauftemperatur
von 66°C,
662 kPa Dampfdruck und 4,5 Upm Rotationsgeschwindigkeit. Der Trommelabstand
am Walzenspalt wurde ein wenig auf 3,0 mm verengt. Dieser Lauf war
sehr erfolgreich, wobei ein Pro dukt mit einem mittleren Feuchtigkeitsgehalt
von etwa 0,8%, bei einer Produktionsrate von 39,5 kg/m2/h,
erhalten wurde.
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Beispiel 7
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Dieses Beispiel eines Verfahrens
der Erfindung umfaßt
das Kontakttrocknen mit einem 600 mm × 600 mm (24 inch × 24 inch)
BuflovakTM Atmosphärendoppeltrommeltrockner (Blaw
Knox Corp., Buffalo, NY).
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Der Ammoniumglyphosatzulauf für diese
Reihe von Tests wurde durch Herstellen einer wässrigen Aufschlämmung eines
feuchten Kuchens von Glyphosat und stöchiometrischer Neutralisierung
mit wässrigem Ammoniak
erzeugt, um eine 58 gew.-%-ige Lösung
oder Aufschlämmung
von Ammoniumglyphosat zu erzeugen. Für einige Tests wurde dieser
Zulauf gering mit Wasser verdünnt.
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Testläufe wurden unter Verwendung
eines 600 mm × 600
mm (24 inch × 24
inch) Trommeltrockners wie in Beispiel 6 durchgeführt. Die
Daten sind in der Tabelle unten gezeigt.
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Beispiel 8
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Dieses Beispiel eines Verfahrens
der Erfindung umfaßt
das Kontakttrocknen mit einem 600 mm × 600 mm (24 Inch × 24 inch)
BuflovakTM Atmosphärendoppeltrommeltrockner (Blaw
Knox Corp., Buffalo, NY).
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Der Ammoniumglyphosatzufluß für diese
Reihe von Tests wurde wie in Beispiel 7 hergestellt, jedoch bei
einer geringeren Konzentration und bei drei Stufen der Neutralisation:
Stöchiometrisch
(d. h. 100% Neutralisation mit Ammoniak), 102% und 104%.
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Testläufe wurden unter Verwendung
des 600 mm × 600
mm (24 inch × 24
inch) Trommeltrockners, wie in Beispielen 6 und 7, durchgeführt. Die
Daten sind in den Tabellen unten gezeigt (n.r. = nicht aufgezeichnet).
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Beispiel 9
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Dieses Beispiel eines Verfahrens
der Erfindung umfaßt
das Kontakttrocknen mit einem 600 mm × 600 mm (24 inch × 24 inch)
BuflovakTM Atmosphärendoppeltrommeltrockner (Blaw
Knox Corp., Buffalo, NY).
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Der Ammoniumglyphosatzufluß für diese
Reihe von Tests wurde durch Herstellung einer wässrigen Aufschlämmung eines
nassen Glyphosatkuchens und stöchiomerische
Neutralisierung mit wässrigem
Ammonium erzeugt, um Lösungen
oder Aufschlämmungen
von Ammoniumglyphosat bei unterschiedlichen Konzentrationen zu erzeugen.
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Testläufe wurden unter Verwendung
eines 600 mm × 600
mm (24 inch × 24
inch) Trommeltrockners, wie in Beispielen 6–8, durchgeführt. Die
Daten sind in der Tabelle unten gezeigt (n.r. = nicht aufgezeichnet).
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Aus den hierin in den Beispielen
5–9 beschriebenen
Tests geht klar hervor, daß das
Trommeltrocknen eine annehmbare Trocknungsmethode für eine konzentrierte
Ammoniumglyphosatlösung
darstellt, hergestellt aus der Reaktion von Glyphosatsäure und
Ammoniak in einer wässrigen
Aufschlämmung.
Eine weitere Verbesserung des Trommeltrocknungsprozesses kann durch
einen Fachmann leicht mittels Routinetests erreicht werden.