DE596870C

DE596870C - Gefaess zum Arbeiten bei hohen Temperaturen und insbesondere unter hohen Drucken

Info

Publication number: DE596870C
Application number: DEI40474D
Authority: DE
Inventors: Dr Ernst Hochschwender
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1931-01-22
Filing date: 1931-01-22
Publication date: 1934-05-14

Description

Gefäß zum Arbeiten bei hohen Temperaturen und insbesondere unter hohen Drucken Die Gefäße, in denen Behandlungen, insbesondere chemische Reaktionen, bei hohen Temperaturen und gegebenenfalls unter hohem Druck ausgeführt werden und die z. B. aus Stahl gefertigt sind, pflegt man mit einer Auskleidung aus widerstandsfähigem Material zu versehen, um das Gefäßmaterial vor dem Angriff heißer Reaktionsstoffe 0. dgl. zu schützen. Eine solche Isolierung ist bei den Ein- und Austrittsstellen des Gefäßes sowie den Rohrleitungen nicht oder allenfalls bis zu einer mehr oder weniger kurzen Entfernung vom Gefäß möglich; daher werden diese Teile der Vorrichtungen im allgemeinen aus edleren, d. b. gegen Hitze und Korrosionen widerstandsfähigem Material, z. B. aus Edelstählen, hergestellt. Diese Maßnahme vermag indessen nicht zu verhindern, daß die Stellen des Übergangs von dem widerstandsfähigen zu dem gewöhnlichen Material sehr heiß werden und daß daher an letzterem im Laufe der Zeit Korrosionen und dadurch hervorgerufene Undichtigkeiten auftreten.
Es wurde nun gefunden, daß sich diese Schwierigkeiten in sehr wirksamer Weise dadurch vermeiden lassen, daß die der Zu- bzw.
Ableitung dienenden, gegen Hitze und Korrosion widerstandsfähigen und gegen das Gefäßmaterial wärmeisolierten Rohreinsätze mit solchen, ebenfalls aus widerstandsfähigem Material bestehenden, das Gefäß mit der eigentlichen Rohrleitung verbindenden Stiikken versehen sind, daß ein Temperaturgefälle zwischen den hocherhitzten Stellen der Rohrleitung und dem Gefäßmaterial stattfindet.
Die Erfindung wird an Hand des durch die anliegende Zeichnung veranschaulichten Beispiels näher erläutert. c stellt ein aus gas dichtem Stahl gefertigtes druckfestes Reaktionsgefäß dar. Aus dem gleichen Material besteht der Deckel b, in dessen Bohrung ein Rohrstutzen g eingelassen ist, durch den die hocherhitzten Reaktionsstoffe aus dem Gefäß abgeführt werden. Der Rohrstutzen, der beispielsweise aus Chromstahl oder einem anderen hitzebeständigen Stahl besteht, ist durch die aus Diatomit oder Asbest o. dgl. bestehende Schicht d gegen das Gefäßmaterial wärmeisoliert. Aus dem gleichen Material bestehen die Isolierungen e und J des Reaktionsgefäßes, welche den aus korrosionsbeständigem Material bestehenden Einsatz, in dem die Reaktion stattfindet, umgeben. Erfindungsgemäß ist nun über den aus dem Deckel herausragenden Teil des Rohrstutzens g ein Aufsatz ci gezogen, der die Verbindung der Deckelöffnung mit der bei h sich anschließenden Rohrleitung, die aus einem üblichen metallischen Material bestehen kann, vermittelt. Der Aufsatz a ist aus einem Spezialstahl, z. B. aus Chromstahl mit 2 bis I5 O/o Chrom, oder aus einer hitzebeständigen Messing-, Vanadin- oder Titanlegierung gefertigt. Die stark gezeichneten Berührungsstellen zwischen dem Aufsatz a und dem Deckel b sowie zwischen dem Deckel b und dem Gefäß c bestehen aus einer üblichen Metalldichtung.
Die Wirkung des Aufsatzes a besteht nun darin, daß er ein Temperaturgefälle von der Austrittsstelle h bis zur Berührungsstelle i des Aufsatzes mit dem Gefäß-deckel verursacht. Treten beispielsweise die aus dem Reaktionsgefäß entweichenden, 5000 heißen Reaktionsstoffe mit dieser Temperatur bei h aus, so beträgt die Temperatur des Deckels b nur etwa 280". Von dem Aufsatz a wird also so viel Wärme abgestrahlt, daß am unteren Ende dieses Aufsatzes bzw. an der Berührungsstelle mit dem Deckel eine so niedrige Temperatur erreicht wird, daß an dieser Stelle praktisch keine Korrosionen mehr auftreten können. Durch das Zusammenwirken des Aufsatzes und der Isolierung des Rohrstutzens wird somit unter Beseitigung der den eingangs erwähnten Maßnahmen anhaftenden Nachteile ein sicherer Betrieb gewährleistet.
Durch besondere Maßnahmen, z.B. durch besondere Formgebung des Aufsatzes, wie Anbringung von Rippen o. dgl., oder durch Einbau einer Kühlvorrichtung, z. B. im Material des Aufsatzes mittels eines den Aufsatz durchziehenden, etwa spiralförmigen Kühlrohres oder durch Außenkühlung, läßt sich erforderlichenfalls die Wärmeabführung noch begünstigen.

Claims

PATETANSRUCH: Gefäß zum Arbeiten bei hohen Temperaturen und insbesondere unter hohen Drucken, dadurch gekennzeichnet, daß die der Zu- bzw. Ableitung dienenden, gegen Hitze und Korrosion widerstandsfähigen und gegen das Gefäßmaterial wärmeisolierten Rohreinsätze mit ebenfalls aus widerstandsfähigem Material bestehenden, das Gefäß mit der eigentlichen Rohrleitung verbindenden Stücken umgeben sind, wodurch ein Temperaturgefälle zwischen den hocherhitzten Stellen der Rohreinsätze und dem Gefäßmaterial sowie der Rohrleitung stattfindet.