DE595438C - Anordnung zum Empfang und zum Senden von Schallwellen - Google Patents
Anordnung zum Empfang und zum Senden von SchallwellenInfo
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
19. APRIL 1934
19. APRIL 1934
-- REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
■ "KLASSE 74 d GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. Oktober 1932 ab
ist in Anspruch genommen.
Die Erfindung beruht auf der folgenden Überlegung: Wenn eine Wellenfront unter
einem Winkel auf eine Membran auf trifft,
entsteKt an der betreffenden Stelle der Membran
eine Deformation, die eine sich längs der Oberfläche der Membran fortpflanzende
Transversalschwingung erzeugt. Dieselbe Wellenfront trifft etwas später auf eine andere
Stelle der Membran und übt dort wieder
10' einen mechanischen Impuls aus. Dieser zweite Impuls kann die Transversalschwingung
der Membran in verschiedener Weise beeinflussen. "Er wird Maximalamplituden der Membran hervorrufen,' wenn an der Impulsstelle
zwischen der Transversalschwingung und dem Impuls Phasengleich'heit besteht.
Die 'Umkehrung dieser Erscheinung läßt sich auch beim Senden benutzen, in welchem
Fall nicht Me'mbranschwingungen durch die Schallwellen im schallübertragenden
Medium, sondern Schallwellen im schallübertragenden Medium durch Membranschwingungen
erzeugt und verstärkt werden. In beiden Fällen tritt ein ausgesprochener Rich-
tungseffekt auf. - ' ,
Die Anordnung gemäß- der Erfindung, die
sowohl zum Empfang als auch zum Senden von Schallwellen dienen kann, die eine definierte
Richtung haben, besteht,' wie aus dem Obigen hervorgeht, aus einer Membran, die
zur Fortpflanzungsrichtung des Schallstrahlenbündels geneigt ist und in transversalen
stehenden Wellen schwingt, deren Fortpflanzungsgeschwindigkeit längs der Membran
gleich ist der Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Schalles im schallübertragenden Medium
dividiert durch den Sinus des Neigungswinkels der Membran gegen die Wellenfront, so
daß an allen Membranpunkten zwischen den Schwingungen im Material der Membran und
denen im schallübertragenden Medium Resonanz besteht.
Die Zeichnungen veranschatilichen den Gedanken,
welcher dem Erfindungsgegenstand zugrunde liegt und stellen Ausführungsbeispiele
desselben schematisch dar.
Fig. ι ist ein Diagramm zur näheren Erklärung des Grundgedankens der Erfindung.
Fig. 2 ist das Schaltbild eines Empfangsapparates.
Fig. 3 veranschaulicht eine Einrichtung, welche die richtige Einstellung der Membran
erleichtert.
Fig. 4 ist die Frontansicht, einer Sendeoder Empfangsmembran gemäß der Erfindung
und
Fig. 5 eine der Fig. 4 zugeordnete Seitenansicht, in der ein auf der Erscheinung der
Magnetostriktion beruhender Vibrator -mit Spule sichtbar ist. Die
Fig. 6 und 7 zeigen Ausführungsformen von Membranen, und in den
Fig. 8 bis Ii sind Empfänger schematisch dargestellt. Die
Fig. 12 zeigt einen Sender gemäß der Erfindung.
Die
Fig. 13 bis 19 veranschaulichen verschiedene
Ausführungsformen von Membranen. In Fig. 20 ist eine Ausführungsform dargestellt,
die eine örtliche Trennung der Membran von der Empfangs- bzw. Sendeapparatur ermöglicht.
Die gerade Linie 2 der Fig. 1 stellt eine Membran in Gestalt einer Platte dar, die den
Winkel (S) mit der horizontalen Linie 4 einschließt. Diese Horizontale schließt einen
rechten Winkel mit der Richtung der auf die Membran auffallenden Schallwellen ein, die
sich in der Richtung des Pfeiles 6 fortpflanzen. Der Winkel (S) ist demnach der Winkel
zwischen der Wellenfront und der Membran. Die Wellenlinie 5 veranschaulicht schematisch
eine Schallwelle in einem bestimmten Augenblick. Die Punkte 7 sind die Stellen höchsten Druckes und die Punkte 9 die. Stellen
niedrigsten Druckes. Der Abstand zwischen einem Punkt niedrigsten Druckes und
dem nächsten Punkt höchsten Druckes ist eine halbe Wellenlänge. Die Linie 4 und die
zu ihr parallelen Geraden 8 sind Stellen hohen Druckes und die parallelen Linien 10 in der
Mitte zwischen den Linien 8 Zonen von Unterdruck. Die Linien 4 und 8 schneiden die Membran 2 in den Punkten 12 und die
Linien 10 in den Punkten 14. Die periodischen
Überdruckimpulse der Schallwelle treffen die Punkte 12 der Membran in der
gleichen Phase. Entsprechendes gilt bezüglich der Unterdruckimpülse und der Punkte
14. Daraus folgt, daß durch die Schallwellen
Kräfte auf die Membran ausgeübt werden, die bestrebt sind, sie in wellenförmige Bewegungen bzw. Transversalschwingungen
zu versetzen. Wenn diese Schwingungen mit einer der transversalen Eigenschwingungen der Membran übereinstimmen,
wird die Membranschwingung durch Resonanz bedeutend verstärkt. Um diese Verstärkung durch Resonanz zu erzielen,
ist es nur erforderlich, die Membran in einen geeigneten Winkel (S) zu der Wellenfront
der ankommenden Schallwelle zu drehen. Der Winkel (S) hängt von den Dimensionen der Membran und der Frequenz der
ankommenden Welle ab. Bei richtiger Wahl des Winkels (S) entsteht auf der Membran
eine stehende Welle mit einer Anzahl von Knoten und Bäuchen. Die Wellenlinien 11
und 13 zeigen übertrieben die Grenzlagen der Membran, wenn sie in einer stehenden Welle
schwingt, die durch Resonanz mit der auffallenden Schallwelle unter geeigneten Bedingungen
erzeugt wird. Die Lage der Bäuche und Knoten hängt natürlich von der Wellenlänge
ab. Für eine gegebene, in geeigneter Weise konstruierte Membran besteht daher
für jede Frequenz ein besonderer Winkel @.
Die Membran kann mit einem magnetostriktiven Kern 16 (in Fig. 2) verbunden sein, der
von einer Spule 50 zum Zweck der Transformierung der mechanischen Energie in elektrische
umgeben ist. Statt dessen kann die Membran 2 mit einem piezoelektrischen Kristall
18 (in Fig. 8) oder mit einer Magnetophonanordnung 20 (in Fig. 10) oder mit
einem Mikrophon 22 (in Fig. 11) oder irgendeiner anderen Anordnung versehen werden,
die mechanische Bewegungen bzw·. Druckimpulse in elektrische Energie umsetzt. Die
Spannungs- oder Stromschwingungen, die auf solche Weise erzeugt werden, können auf
einen Hochfrequenzverstärker einwirken, der als Zweistufenverstärker in der Fig. 2 gezeigt g5
ist. Die Röhren dieses Verstärkers sind mit 24 und 25 bezeichnet. Dieser Verstärker ist
mit dem Stromkreis einer Detektorröhre 26 gekoppelt und diese mit einem Niederfrequenzverstärker
28 verbunden, der einen Lautsprecher oder ein Telephon oder irgendein anderes stromanzeigendes Instrument zum
Ansprechen bringt.
Der Hochfrequenzverstärker 24, 25 wird
durch die Abstimmkondensatoren 32 und 48 auf die Frequenz der ankommenden Schallwelle
oder auf eine gewünschte Komponente (höhere Harmonische der Schallfrequenz) abgestimmt.
Das Telephon bzw. der Lautsprecher 30 kann durch ein Relais 46 im Ausgangskreis
der Detektorröhre 26 ersetzt werden. Die Kondensatoren 32, 48 und 68 oder weitere Kondensatoren, die sich durch eine
Vermehrung der Verstärkungsstufen ergeben, können zusammen durch eine gemeinsame 1Og
Einstellvorrichtung, die in der Fig. 2 nicht gezeichnet ist, eingestellt werden. Die Fig. 2
zeigt abstimmbare Schwingungskreise, die mit der Anodenspule der vorhergehenden Röhre gekoppelt sind. Statt dessen könnte no
man einen Widerstandsverstärker vorsehen. Das ankommende Schallsignal wird durch
den Kopfhörer oder Lautsprecher 30 angezeigt, falls die Membran in den richtigen
Winkel zur Schallwelle eingestellt ist.
Der Erfindungsgegenstand hat viele Anwendungszwecke. Einer von diesen, bedingt
durch den Richtungseffekt der Membran, besteht im Auffinden der Richtung einer ankommenden Schallwelle. Da die Mem-
bran' für eine gegebene Frequenz eines.
Schallstrahlenbündels nur in einem bestimmten Winkel in Resonanz gerät, ist es möglich,
die-Richtung des Schallstrahlenbündels -durch Drehung der Membran zu .bestimmen.
Jede Abweichung vom Resonanzwinkel bewirkt, daß die Membran außer Resonanz
fällt. Daher ist es möglich, eine sehr genaue Richtungsbestimmung durchzuführen.
to Es bestehen zwei Resonanzstellungen für die Membran, wie dies Fig. 3 zeigt. Der Zeiger
34 ist senkrecht-zur Platte 2 angebracht
und spielt auf einer Kreisskala, die nicht zeichnerisch dargestellt ist. Die Richtung der
Schallquelle ist durch den Pfeil 6 gegeben, der den Winkel zwischen den beiden Zeiger-'
Stellungen halbiert.
Falls es erwünscht ist, kann die Membran 2 mit zwei Zeigern 36 und 38 ausgestattet sein,
die den Winkel (ff) mit der Normalen 34 zu beiden Seiten der Normalen einschließen. Bei
einer solchen Anordnung wird der Zeiger 38 in der Richtung des Strahlenbündels liegen,
wenn die Membrane die Stellung einnimmt, die in Fig. 3 ausgezogen. ist. Der Zeiger 36
zeigt die Richtung des Strahlenbündels an, wenn die Platte 2 in-der Richtung liegt, die
in der Fig. 3 durch eine gestrichelte Linie dargestellt ist.
Diese Anordnung kann mit einer Frequenz arbeiten, die eine Komponente des Schalles
einer Schallquelle darstellt, die ein Geräusch erzeugt, das bekanntlich viele Frequenzen
enthält. Der Verstärker wird hierbei· auf die gewünschte Frequenz abgestimmt und die
Membran so lange gedreht, bis die Wellenfront mit ihr den Winkel @ einschließt. Der
Winkel, unter dem man die Schallwellen auffallen lassen muß und der auch von der ausgewählten
Frequenz des Bündels der Schallstrahlen abhängt,- ergibt sich· aus den Konstanten des Instrumentes, was unten noch
ausführlicher erläutert werden wird.
Da die Arbeitsweise der Vorrichtung vollkommen
umkehrbar ist, kann sie sowohl für Sende- als auch für Empfangszwecke angewandt
werden. Eine einfache Sendeanordnung ist in Fig. 12 dargestellt. Der Taster
35 unterbricht und schließt den Stromkreis des Oszillators 37. In diesem Stromlireis
liegt die Erregerspule für den magnetostriktiven Kern 16, der mit der Membran 2 verbunden
ist. '
Die Membran für Sende- und Empfangs-'55-
zwecke kann rechteckig (Fig. 4) oder kreisförmig
(Fig. 6) sein oder kann irgendeine andere gewünschte Form haben.
Ein Vorteil des Erfindungsgegenstandes liegt darin, daß er die Frequenz stabilisiert
und eine starke Tendenz zeigt, den Synchronismus zwischen dem antreibenden
Strom und dem Vibrator aufrechtzuhalten.
Bei Anwendung einer rechteckigen Membran, die durch einen zylindrischen Kern angetrieben
wird, haben- die Knotenlinien die g5
■ Tendenz, sich in zwei Scharen von Linien, die rechtwinklig zueinander liegen, anzuordnen.
Dies zeigt sich besonders beim Senden, In Fig. 4 sind die beiden normal auf einanderstehenden
Scharen von Knotenlinien 38 und 40 dargestellt. Im Hinblick auf diese Erscheinung
kann es von Vorteil sein, dem Kern 16 die Gestalt einer Platte 36 zu geben,
wie dies in Fig. 7 dargestellt ist. Die Knotenlinien der Membran streben in diesem Falle
sich in parallelen Querlinien 38 anzuordnen. Sowohl der Kern 36 bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7, der aus einer flachen
Platte besteht, als auch der zylindrische Kern 16 bei demjenigen gemäß Fig. 5 geben beide
einen scharfen Richtungseffekt. Die Kerne 36 und 16. bestehen aus einem magnetostriktiven
Baustoff, dessen mechanische Schwingungen in den Spulen, welche sie umgeben, EMKe induzieren bzw. durch einen Wechselstrom,
der diese Spulen durchfließt, veranlaßt werden, longitudinale Kontraktions- und
Expansionsschwingungen auszuführen.
Zum Zwecke der Polarisation kann gemäß Fig. 9 neben dem magnetostriktiven Kern 16 go
ein permanenter Magnet 41 vorgesehen wer'
den, Statt dessen kann die Polarisation des Kernes durch einen Gleichstrom hervorgerufen
werden, der die zu ihm gehörige Spule 50 (Fig. 5) durchfließt. Diese Spule
kann den magnetostriktiven Kern 16 umgeben, wie dies Fig. 5 zeigt, oder der Kern
kann gemäß Fig. 15 als Hohlzylinder 43 ausgebildet
sein und die Spule umschließen.
Falls das polarisierende Feld mittels eines zusätzlichen Magneten erzeugt wird, kann
dieser Magnet ,außerhalb des magnetostriktiven
Kerns angebracht sein, wie dies in Fig. 9 dargestellt ist, oder sich gemäß Fig. 15
innerhalb des magnetostriktiven Kerns be- tog
finden, in welchem Fall dieser die Gestalt eines Hohlzylinders bzw. Rohres 45 hat und
die ihm zugehörige Stromspule umschließt. Falls gemäß Fig. 8 ein piezoelektrischer
Kristall 18 verwendet wird, ist es zweck-, no
mäßig, parallel zu ihm eine Drosselspule 42 zu schalten, die ihrerseits im Eingangsstromkreis
der Verstärkerröhre 24 liegt. Die Drosselspule kann ersetzt werden durch einen
abgestimmten Stromkreis oder durch einen Transformator, der abgestimmt oder nichtabg'estimmt
sein kann. - ·
Im Fall, daß als Empfangseinrichtung gemäß Fig. 11 ein Mikrophon 22 verwendet
wird, soll dessen Stromkreis von dem Ein- 1-20
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gangsstromkreis des Verstärkers 24 durch einen Hochfrequenztransformator getrennt
sein, sofern die Anordnung mit Hochfrequenz arbeiten soll. - .
Die Membran kann, statt aus einer einfachen Platte zu bestehen, gemäß Fig. 13 aus
zwei Platten oder Flügeln 52 und 54 beispielsweise aus Aluminium gebildet sein, die
starr miteinander verbunden sind und einen Winkel von der Größe i8o° — 2 @° miteinander
einschließen. Dieses nach vorn offene Gebilde kann durch nur einen magnetostriktiven
Kern oder einen Vibrator anderer Wirkungsart betrieben werden. Eine solche Winkelmembran, die aus dünnem
Aluminiumblech besteht, kann für 60 kHz konstruiert werden, eine andere mit anderem
Winkel und dickerem Blech für 54 oder 30 kHz usw.
Um ein gegebenes Flügelpaar 52, 54 verschiedenen Frequenzen anzupassen, kann man
den Winkel zwischen den Flügeln durch Drehung der Flügel um' den Punkt 56 verstellbar
machen. ,
Die Membran kann, wie aus Fig. 14 hervorgeht, auch die Gestalt eines Kegels 61
haben. Die Winkelöffnung dieser konischen Membran ist i8o° — 2 (S)°. Der Kegel kann
durch einen magnetostriktiven Vibrator 16, dessen Spule entweder innerhalb oder außerhalb des magnetostriktiven Kerns liegt, -oder
durch andere erregende Anordnungen zum Schwingen gebracht werden. Die Schallenergie
wird in diesem Fall· längs der Achse des Kegels ausgestrahlt. Die kegelförmige
Membran bietet Vorteile, wenn die Apparatur unter Wasser verwendet werden soll, etwa
zum Zweck der Unterwasserschalltelegraphie, weil ihre feuchtigkeitsempfindlichen Teile
leicht gegen Wasser abgedichtet werden können, und zwar entweder durch eine flache
Stirnplatte 76 oder durch eine gekrümmte Fläche 78. Der hierdurch gebildete Innenraum
ist mit Luft gefüllt.
,45 Die Membran, habe sie die Gestalt einer Platte oder eines Kegels oder irgendeine andere
Form, kann durch Anbringen eines starren Trägers an irgendeinem ihrer Kno-, tenpunkte bzw. einer ihrer Knotenlinien montiert
werden. Da indessen die Knoten für verschiedene Frequenzen an verschiedenen
Stellen auftreten, kann es für manche Zwecke vorteilhafter sein, die Membran auf Gummi
oder irgendeinem anderen polsternden 55. Material zu montieren. Falls die Membran
nur für eine Frequenz benutzt werden soll, kann es vorteilhaft sein, mehrere Energieabnahmeglieder
an entsprechenden Punkten der stehenden Wellenfigur anzubringen und Ijp, sie entweder in Parallel-oder Hintereinanderschaltung
mit dem abgestimmten Verstärker zu verbinden. Man kann auch Drähte oder
Stäbe benutzen, um die Membran mit einer örtlich von ihr entfernt angeordneten Empfangs-
bzw. Sendeapparatur zu verbinden, g5
was unten noch, genauer dargelegt ,werden wird.
Im Fall, daß gemäß Fig. 6 eine scheibenförmige Membran 58 als stehendes Wellensystem
in einer Frequenz schwingt, die höher als ihre Grundfrequenz ist, so unterteilt sie
sich genau wie die rechteckige Platte in Knoten, und Bäuche. Eine kreisförmige Scheibe
weist jedoch Knotenlinien in Gestalt konzentrischer Kreise 59 auf, deren Abstand eine halbe
Wellenlänge der transversalen Schwingung im Metall beträgt. Daher wird, falls man eine
kreisförmige Scheibe als Sender verwendet, die durch einen in ihrer Mitte befindlichen
Vibrator 16 angetrieben wird, so daß sie
beim Schwingen eine Reihe von konzen- go trischen Knotenringen 59 bildet, die Schallenergie
in" Gestalt eines Kegels 60 ausgestrahlt werden, wie aus Fig. 16 hervorgeht.
Die Fortpflanzungsrichtungen sind in dieser Figur durch die Pfeile 62 angezeigt. Es gilt
dann ebenso wie im Fall der rechteckigen Membran die Beziehung
an (A) : =
in der (S) der Winkel zwischen der n
front im schallübertragenden Mittel und der Membranebene, V0 die Fortpflanzungs^
geschwindigkeit des Schalles in diesem Mittel und V die Fortpflanzungsgeschwindigkeit des
Schalles im Material der Membran ist.
Indessen ist es möglich, ein solches in Gestalt
eines Konus divergierendes Schallstrahlenbündel durch Reflexion in ein paralleles
oder konvergierendes Strahlenbündel zu verwandeln. Um ein zylindrisches, paralleles
Bündel zu erhalten, ist es nur notwendig, die strahlende Membran 58 gemäß Fig. 17 mit einem Mantel 66 in der Form
eines Kegelstumpfes zu umgeben, der aus Metall oder irgendeinem anderen schällreflektierenden
Material hergestellt ist -und der den richtigen öffnungswinkel besitzt. Die
als Membran dienende Scheibe 58 bildet die Basis des Kegelstumpfes. up
Dieselbe Anordnung kann auch für den Empfang von Schallwellen verwendet werden.
Eine auffallende Welle muß hierbei auf
die Scheibe 58 unter dem richtigen Winkel reflektiert werden. Da der Winkel (S) eine u5
Funktion der Frequenz ist, wird eine solche
Anordnung am besten nur mit einer einzigen Frequenz arbeiten.
Der Winkel (S) hängt, wie oben dargetan, von der Geschwindigkeit V* des Schalles im
schallübertragenden Medium und der Fort Pflanzungsgeschwindigkeit der elastischen
Wellen im Membranmaterial ab. Die Geschwindigkeit V der Wellen ini Material der
Membran hangt/ falls sie., transversal sind,
nicht nur von der Wahl des Membranmaterials,
sondern auch von dessen Dicke und von der Frequenz ab. Alle diese Faktoren
müssen bei'der Konstruktion des Apparates ίο berücksichtigt werden.
Die mathematische Theorie der Transversalschwingungen in einer Platte ergibt die
folgende angenäherte Gleichung:
fX*-= bD,
in der f = die Frequenz der Schwingungen, X = die Wellenlänge der stehenden Welle in
der Platte, D = die Dicke der Platte und b = eine Materialkonstante bedeutet.
Wird λ durch -γ ersetzt, dann wird
V = Yf-b-D.
Für eine gegebene Platte ist b · D eine Konstante. Daher ist -die Fortpflanzungsgeschwindigkeit
der Welle angenähert proportional der Quadratwurzel aus der Frequenz.
Wenn die Frequenz zunimmt, nimmt V gleichfalls zu, und da
sin® = -f
ist, nimmt der Winkel (h) mit steigender Frequenz,
ab.
Diese mathematischen Ergebnisse sind experimentell geprüft worden, Es wurde gefunden,
daß sie sehr nahe durch die folgenden Experimente erfüllt werden.
I. Da .
I. Da .
l· =
f2>süi2@
ist, ist es möglich, & zu berechnen, wenn man
einen Plattenempfänger aufstellt, eine Schallte _ welle bestimmter Frequenz aus einer fernen
Schallquelle auswählt-und die Platte so lange dreht, bis die Resonanzerscheinung auftritt.
Da theoretisch b konstant -ist, sollte man unter Berücksichtigung der Genauigkeit der
obigen Gleichungen denselben Wert für b erhalten, welche Frequenz/ und welche Plattendicke
D auch jeweils verwendet wird.
Es wurde gefunden, daß für einen weiten Spielraum von Frequenzen und Plattendicken
.55 die Änderungen in dem auf diese Weise experimentell
bestimmten Wert von b klein genug sind, so daß eine genaue Berechnung
der Apparatur möglich ist.
II. Eine zweite Methode, um b für irgendwo
ein gegebenes Material zu bestimmen, .ist die folgende: Eine. Scheibe 58 "wird horizontal
aufgestellt und- der magnetostriktive Erreger 16 in ihrer Mitte befestigt. Eine Spule 50
umgibt den Erreger. Dieser kann durch irgendeine bestimmte Frequenz in Schwingungen
viersetzt werden, indem eine Spamiuog·
diester 'Frequenz der Spule aufgedrückt wird.
Dann wird ein wenig Sand auf die Scheibe gestreut. Für bestimmte Frequenzen, die
durch die Dimensionen der Platte gegeben sind, wird eine stehende Wellenfigur auftreten.
Wenn dies geschieht, werden die Sandkörner, die an den Stellen der Bäuche liegen, in heftige Schwingungen versetzt und
nach den Stellen, die nicht vibrieren, den Knoten, getrieben (ChladnischeKlangfiguren).
Die Knoten erscheinen als konzentrische Sandringe 59, deren Abstand ungefähr derselbe
ist.
In jedem stehenden Wellensystem liegen
die Knoten eine halbe Wellenlänge = — voneinander
entfernt. Wenn f die Frequenz der Schwingungen ist, X die Wellenlänge oder
der doppelte Abstand der Sandringe 59 voneinander und D die Dicke der Scheibe 58,
dann kann die Konstante b durch die folgende Formel berechnet werden:
b =
Diese Ermittlung wird für eine ganze Reihe von Frequenzen und bei mehreren Scheiben
von verschiedener Dicke ausgeführt. Der so erhaltene Wert für b ist nahezu konstant und
stimmt mit dem durch die erste Methode erhaltenen Wert überein.
Die Geschwindigkeit V in einem gegebenen Material wird nicht besonders durch die
Form, die dem Material gegeben wird, beeinflußt. Wenn man z. B. den Wert b, der
für flache Platten mittels der oben beschriebenen Methode gefunden wurde, für die
Konstruktion eines Konus gemäß Fig. 14 benutzt und unter der Voraussetzung, daß *°5
dieser Schall von 30 kHz senden und empfangen soll, so zeigt das Experiment, daß
ein so berechneter Konus sich der Theorie entsprechend verhält. .Mit anderen Worten:
Der Wert von b, der für den Konus 61 mittels der Messungen der ersten Methode
berechnet wurde, stimmt mit dem Wert von b überein, der für Platten 2 und Scheiben 58
experimentell gefunden wurde.
Da V0, die Schallgeschwindigkeit im schallübertragenden
Medium, von der Art dieses Mediums abhängt, leuchtet es ohne weiteres
ein, 'daß der Winkel (5) eimer jeden'Apparatur von der Art des Fortpflanzungsmediums abhängt.
Eine Anordnung, die in Luft gut iao
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arbeitet, wird daher nicht unter demselben
Winkel (ff) in Wasser arbeiten, da V0 in
Wasser viel größer als in Luft ist. Um eine Anordnung unter Wasser mit einem bestimmten
Winkel (S) arbeiten zu lassen, muß man einen großen Wert für V verwenden,
dem großen Wert für V0 in Wasser entsprechend.
ist, ist es offenbar,
DaF = Yf-b-D
ίο daß V vergrößert werden kann, indem man
mit höheren Frequenzen arbeitet oder ein Material auswählt, in dem b groß ist, oder
indem man die Dicke D der Membran vergrößert. Für Versuche unter Wasser wurde
eine Aluminiumplatte von 1,25 cm Dicke konstruiert. Eine solche Platte befindet sich in
Resonanz bei einer Schallfrequenz von 30 kHz unter einem Winkel (h) =52°.
Die obenerwähnten Gleichungen ergeben, daß die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der
Transversalwellen durch eine Vergrößerung der Steifheit der Membran beeinflußt werden
kann. Es ist daher das Nächstliegende, zu diesem Zweck die Dicke des Materials zu vergroßem.
Indessen sind noch andere Wege möglich. Z. B. kann gemäß Fig. 19 die Membran
nach Art eines Wellbleches 70 hergestellt sein, bei dem die Wellen in der Fortpflanzungsrichtung
der Schwingungen liegen.
Andererseits können gemäß Fig. 18 eine oder mehrere Versteifungen 72 rechtwinklig an
der Membran befestigt werden.
Es wurde gefunden, daß ein Geräusch, wie es z. B. von einem Schiff- oder einem Flugzeugpropeller
oder einem Auspuff oder von in die Luft entweichendem Dampf oder entweichender
Preßluft hervorgebracht wird, Hochfrequenzkomponenten beträchtlicher Intensität enthält. Die Richtung einer solchen
Schallquelle kann mittels einer abgestimmten oder selektiv wirkenden Anordnung der oben
angegebenen Art ermittelt werden, deren Empfindlichkeitsbereich bei etwa 20, 30, 40
oder 100 kHz oder bei irgendeiner anderen Frequenz liegt. Der hochgradige Richtungseffekt des Empfängers gemäß der Erfindung
ermöglicht es, die Richtung von Schallquellen, deren hörbare Töne bisher zur Richtungsermittlung dienten, unter Anwendung höherer
Frequenzen ausfindig zu machen.
Mitunter ist es erwünscht, die Empfangsbzw. Sendemembran von den Stromkreisen
des Empfängers bzw. Senders räumlich getrennt anzuordnen. Dies läßt sich dadurch
erreichen, daß man an einer oder mehreren Stellen der Membran draht- bzw. stabartige
Schalleiter solcher Länge befestigt, daß sich in ihnen stehende Wellen ausbilden. Durch
diese Schalleiter wird die Membran mit einem Energieumwandler, etwa einem piezoelektrischen
oder auf der" Erscheinung der Magnetostriktion
beruhenden Umwandler, verbunden.
In Fig. 20 ist ein Empfangs- bzw. Sendeapparat dieser Art dargestellt. An einer Vielzahl
von geeigneten Stellen der Membran 182 sind die Drähte 184 befestigt. Der Schall
fällt in der Richtung des Pfeiles 183 ein, und zwischen seiner Wellenfront und der Membranebene
besteht der Winkel@. Die Drähte können aus einem magnetostriktiven Baustoff
bestehen, in welchem Fall durch ihre Schwingungen in der Spule 186 entsprechende
EMKe induziert werden.
Claims (15)
1. Anordnung zum Empfang und zum Senden von Schallwellen, die eine definierte
Richtung haben, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran zu der Fortpflanzungsrichtung
des Schallstrahlenbündels geneigt ist, und in transversalen stehenden Wellen schwingt, deren Fortpflanzungsgeschwindigkeit
längs der Membran gleich ist ' der Fortpflanzüngsgeschwindigkeit des Schalls im schallübertragenden
Medium dividiert durch den Sinus des Neigungswinkels der Membran gegen die Wellenfront, so daß an
allen Membranpunkten zwischen den Schwingungen im Material der Membran
und denen im schallübertragenden Medium Resonanz besteht.
2. Anordnung nach Anspruch 1 zur Ermittlung der Richtung einer Schallquelle,
dadurch gekennzeichnet, daß die Membran in j ene Lage schwenkbar ist, in
der die Resonanz ihrer transversalen Schwingungen mit den Schallschwingungen im übertragenden Medium auftritt.
3. Verfahren bei Benutzung der Anordnungen nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man bei der Ermittlung der Richtung einer Schallquelle, die
tonfrequente Schwingungen erzeugt, sich einer Hochfrequenzkomponente bedient,'
welche in der tonfrequenten Schwingung enthalten ist.
4. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Material der
Membran und ihre Dicke derart gewählt sind, daß annähernd die Beziehung
erfüllt wird, in der V die Fortpflanzüngsgeschwindigkeit
,des Schalles im Medium, f die Frequenz der Schallwellen, b eine
Konstante und D die Dicke der Membran bedeuten.
5. Anordnung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die schwenkbare Membran mit einem die Schallrichtung anzeigenden Gerät zu gemeinschaftlicher
Bewegung verbunden ist.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet daß mit der Membran ein Zeiger oder mehrere Zeiger gemeinschaftlich beweglich sind, die mit der Membranoberfläche stets einen Winkel von 90° — (h)° einschließen, wobei (S) der Neigungswinkel der Membran gegen die Schallwellenfront im Resonanzfall ist.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet daß mit der Membran ein Zeiger oder mehrere Zeiger gemeinschaftlich beweglich sind, die mit der Membranoberfläche stets einen Winkel von 90° — (h)° einschließen, wobei (S) der Neigungswinkel der Membran gegen die Schallwellenfront im Resonanzfall ist.
7. Anordnung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch zwei in einem Winkel
von i8o° — 2@° gegeneinander geneigte
Membranen.
8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel zwischen
den Membranen zwecks Anpassung an
ao verschiedene Frequenzen veränderbar ist.
9. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran kegelig
ausgebildet ist und der Öffnungswinkel des Kegels i8o° —■ 2 (S)0 beträgt.
10. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung
zur Umwandlung der mechanischen Schwingungen der kegeligen Membran in
elektrische Schwingungen oder eine Antriebsvorrichtung für die Membran im Kegelhohlraum untergebracht ist.
11. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß mit der Membran verbundene schwingende Glieder zur
TJmwandlung ihrer mechanischen Schwingungen in elektrische oder zum Antrieb der
Membran entsprechend den Schwingungs- " figuren der Membran an ihr befestigt sind.
12. Anordnung nach Anspruch 1 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Membran rund und von einem kegelförmigen Reflektor
umgeben ist, der in Richtung der Reflektorachse ankommende Schallwellen konvergent auf die Membran umlenkt oder
die divergent von der Membran ausgestrahlten Schallwellen parallel zur Achse
des Reflektors richtet.
13. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Membran derart wellblechartig geformt ist, daß die
Wellen in der Fortpflanzungsrichtung der Schwingungen liegen.
14. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran
mit Längsversteifungen versehen ist.
15. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß an einer oder mehreren Stellen der Membran zur Verbindung mit einem Energieumwandler
draht- bzw. stabartige Schalleiter von solcher Länge befestigt sind, daß sich in
ihnen stehende Wellen ausbilden.
Hierzu'2 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US595438XA | 1932-02-09 | 1932-02-09 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE595438C true DE595438C (de) | 1934-04-19 |
Family
ID=22023652
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP66158D Expired DE595438C (de) | 1932-02-09 | 1932-10-07 | Anordnung zum Empfang und zum Senden von Schallwellen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE595438C (de) |
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1932
- 1932-10-07 DE DEP66158D patent/DE595438C/de not_active Expired
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