-
Seileinband Es sind Seileinbände besonders für Förderkörbe bekanntgeworden,
bei denen das Seilende nicht am Hauptseil, sondern an der Seilkausche selbst befestigt-
ist. Der Kauschenkörper mit seiner Krümmung ist dabei einseitig der Mittelachse
des Hauptseiles angeordnet. Er besitzt in der Art einer Seilrolle nur einen Krümmungshälbmesser
in üblicher Größe, also etwa gleich dem vierbis fünffachen Seildurchmesser. Die
Seilschellen konnten deshalb auf dem Kauschenkörper nicht mehr Platz finden, der
längs des geraden Seilstückes des Hauptseiles eine Verlängerung erfahren mußte,
an das das Seilende durch die Seilschellen festgeklemmt werden konnte.
-
Das an der Verlängerung geführte Häuptseilstück scheuert sich an dieser
Verlängerung, wodurch Drahtbrüche entstehen, 'wie dies in der Praxis erwiesen ist.
Das Scheuern ergibt sich aus dem Zusammenziehen und Dehnen des Seiles, das ständigen
Änderungen in seiner @ Belastung durch-die zusätzlichen dynamischen Beanspruchungen
unterliegt.
-
An der Stelle, wo das Hauptseil in den umspannten Bogen eintritt,
erfährt :es neben der Zugbeanspruchung durch die statische Last naturgemäß auch
noch eine Biegungsbeanspruchung. Diese ist ' um so größer, je
schärfer die
Krümmung ist. Bei dem bekannten Seileinband ist deshalb an der meistbeanspruchten
Stelle des Hauptseiles, also an der Eintrittsstelle zum umspannten Bogen, die Bruchgefahr
infolge der zusätzlichen Biegungsbeanspruchungen oft ziemlich groß. Außerdem ist
die Bauhöhe ziemlich groß, da außer der Seilrolle noch die Verlängerung zur Aufnahme
der Seilschellen erforderlich ist.
-
Erfindungsgemäß ist der. Seileinband so ausgebildet,-daß die Krümmung
der Kausche von der Eintrittsstelle des Hauptseiles aus stetig und allmählich zunimmt.
An der Eintrittsstelle ist die Krümmung am schwächsten und vor den Seilschellen
am stärksten, wo sie den üblichen Halbmesser, gleich dem vierbis fünffachen Seildurchmesser,
besitzt. Da aber an dieser Krümmungsstelle die statische hast nach dem Gesetz des
umspannten Bogens bereits sehr ermäßigt ist, so ist die Gesamtbeanspruchung des
Seiles an dieser Stelle trotz der zusätzlichen starken Biegungsbeanspruchung wesentlich
herabgemindert. Zweckmäßig wird dabei der Kauschenkörper einteilig ausgebildet,
und die Vorlägerung des umspannten Bogens mit den schwächeren Krümmungen vor dem
umspannten Bogen mit den bisher üblichen Krümmungen ergibt in vielen Fällen die
Möglichkeit, daß die Schellen oder Seilklemmen unmittelbar gegenüber dem umspannten
Bogen angeordnet werden können, mit dem Vorteil der Einhaltung geringerer Bauhöhe
und geringeren Gewichts des ganzen Seileinbandes.
-
Die Abb. i zeigt einen einen Ausführungsgedanken mit dem Schnitt A-B
in Abb. 2. Abb. 3 zeigt .eine weitere Ausführungsform.
-
Der Kauschenkörper i (Abb. i) ist in bekannter Weise so ausgeführt,
daß er seitlich
der Richtungslinie des Hauptseiles z und des Gehänges
3 für den Förderkorb angeordnet ist. Die Zugführung des Hauptseiles zur Befestigung
am Seilende geht unter allmählich stärker werdender Krümmung über die Winkel a bis
b vor sich, wobei der Bogen a einen etwa vierfachen Halbmesser gegenüber dem Bogen
b .aufweist. Die Krümmungen über den Winkeln ß und y führen die stetige und allmähliche
Verbindung der beiden Krümmungen der äußeren Winkel herbei. An der Eintrittsstelle
des Hauptseiles ist bei diesem Einband nur etwa 1/4 des sonst vorhandenen Seilbiegungswiderstandes
vorhanden. Die Biegungsbeanspruchung nimmt mit abnehmendem Halbmesser zu, dafür
nimmt aber die statische Last nach dem Gesetz des umspannten Bogens ab. Das Seilende
ist seitlich in Verlängerung des umspannten Bogens b herausgeführt und am Kauschenkörper
durch die Schellen q. angeklemmt.
-
Sinngemäß gilt dasselbe bei dem Einband nach Abb.3. Das Seilende befindet
sich in gleicher Ebene wie das Hauptseil. Die Schellen ¢ sind gegenüber dem umspannten
Bogen a bis Y angeordnet. Die geringe Bauhöhe beider Einbände ist offensichtlich,
desgleichen das ungleich kürzere, freie, im Seileinband befindliche Seilstück. Führungsstücke
über den umspannten Bogen sind vermieden und dadurch auch .ein Scheuern an diesen.
Am umspannten Bogen. tritt naturgemäß ebenfalls eine Änderung in den Seilbelastungen
auf, hervorgerufen durch die zusätzlichen schwankenden dynamischen Beanspruchungen.
Da jedoch das Seil durch die Reibungskraft am umspannten Bogen festgehalten, gewissermaßen
gebremst wird, kann es sich hier nicht im gleichen Maße wie -ein gerades Seilstück
dehnen und zusammenziehen, so daß der Nachteil des Scheuerns gemildert, wenn nicht
ganz vermieden wird.
-
Der neue Seileinband kann natürlich außer bei Förderkörben auch für
andere Zwecke, z. B. für Drahtseilbahnen, verwendet werden.