DE595303C - Verfahren zur Herstellung von Rohren im Pilgerschrittwalzwerk - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Rohren im Pilgerschrittwalzwerk Die Oberflächen der nach dem Pilgerwalzverfahren hergestellten Rohre zeigen vielfach muhe bzw. beschädigte Stellen, die durch Materialansätze aus der Rohroberfläche im Polierkaliber der Pilgerwalzen entstehen. Für gewisse Rohre, wie beispielsweise solche für Flaschen, Walzen und Behälter, sind derartige Oberflächenfehler unzulässig und müssen entfernt werden, was hohe Kosten verursacht. Durch Pilgerwalzen aus besonders hartem Material können diese Oberflächenfehler verhindert werden, doch steigt die Bruchgefahr dieser Walzen so bedeutend, daß ein wirtschaftliches Arbeiten damit nicht zu erreichen ist. Eine andere Möglichkeit, diese Oberflächenfehler zu verhindern, besteht darin, daß man die Temperatur der zu verarbeitenden Hülse durch Abkühlung entsprechend heruntersetzt. Hierdurch steigen aber die Bruchgefahr der Walzen und der Dorn-und Walzenverschleiß bei verminderter Walzwerksleistung so stark, daß auch dieser Weg unwirtschaftlich ist.
• Um in einem Pilgerschrittwalzwerk mit normalen Walzen ohne nennenswerten Kostenaufwand Rohre mit einwandfreier glatter Oberfläche wirtschaftlich herstellen zu können, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, die auszuwalzende Rohrhülse zwischen aufeinanderfolgenden Pilgerschlägen an denjenigen Stellen ihrer Oberfläche, die beim nächsten Walzenhub im Polierteil des Walzenkalibers .erfahrungsgemäß Material absetzen, vorübergehend und stoßweise, und zwar vor der Drehung des Werkstücks beim Austritt aus dem Pilgerkaliber, abzukühlen. Dabei wird vorteilhaft eine Kühlvorrichtung in Abhängigkeit von der Pilgerwalzenbewegung etwa von dem Leerlaufzapfen der Pilgerwalzen so gesteuert, daß der Kiihlstrahl stoßweise nur dann einsetzt, wenn die zu kühlende Stelle der Hülse in seinen Bereich kommt. Durch eine solche stellenweise, nur oberflächlich durchzuführende Abkühlung der Hülse wird ein erhöhter Walzen- und Dornverschleiß sowie die Bruchgefahr der Walzen vermieden, und das normale Walztempo kann beibehalten werden.
• Auf der Zeichnung ist eine Einrichtung zur Ausübung des neuen Verfahrens schematisch in Abb. i in Seitenansicht und teilweise im senkrechten Schnitt und in Abb. z in Aufsicht dargestellt.
• b sind die Pilgerwalzen und C die zu verarbeitende Hülse, bei welcher die schraffierte Stellea in Abb. i diejenige Stelle anzeigt, die erfindungsgemäß nur gekühlt zu werden braucht, um bei der nächsten Walzgutdrehung kein Material in den Walzen abzusetzen. Die Kühlung erfolgt zweckmäßig vor jedem Pilgerschlag, und zwar durch .eine Kühlvorrichtungd, die vor den Pilgerwalzen angeordnet ist und mit der ein Kühlstrahl (Wasser, Luft o. dgl.) auf bestimmte Stellen der Hülsenoberfläche geleitet werden kann. Zweckmäßig wird die Kühlvorrichtung in Abhängigkeit von der Pilgerwalzenbewegung so gesteuert, daß, der Kühlstrahl stoßweise nur dann einsetzt, wenn die zu kühlende Stelle a der Hülse in seinen Bereich kommt. Die Steuerung des Kühlstrahls kann durch eine mit dem Leerlaufzapfen der Pilgerwalzen verbundene Vorrichtung erfolgen, aber auch 'm jeder anderen geeigneten Weise vorgenommen werden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Rohren im Pilgerschrittwalzwerk, dadurch gekennzeichnet, daß die auszuwalzende Rohrhülse (c) zwischen aufeinanderfolgenden Pilgerschlägen an denjenigen Stellen ihrer Oberfläche, die beim nächsten @VaJzenhub im Polierteil des Walzenkalibers erfahrungsgemäß Material absetzen, vorübergehend und stoßweise, und zwar vor der Drehung des Werkstückes beim Austritt aus dem Pilgerkaliber, abgekühlt werden. a. Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kühlvorrichtung in Abhängigkeit von der Pilgerwalzenbewegung etwa von dem Leerlaufzapfen der Pilgerwalzen so gesteuert wird, daß der Kühlstrahl stoßweise nur dann einsetzt, wenn die zu kühlende Stelle (a) der Hülse (c) in seinen Bereich kommt.