DE590287C - Verfahren zur Entfernung des vom Gas bei der Schwefelwaesche mit schwefeldioxydhaltiger Polythionatloesung aufgenommenen Schwefeldioxydes - Google Patents

Verfahren zur Entfernung des vom Gas bei der Schwefelwaesche mit schwefeldioxydhaltiger Polythionatloesung aufgenommenen Schwefeldioxydes

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DE590287C
DE590287C DEO19277D DEO0019277D DE590287C DE 590287 C DE590287 C DE 590287C DE O19277 D DEO19277 D DE O19277D DE O0019277 D DEO0019277 D DE O0019277D DE 590287 C DE590287 C DE 590287C
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    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
    • C10K1/10Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids
    • C10K1/103Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids alkali- or earth-alkali- or NH4 salts or inorganic acids derived from sulfur

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Description

  • Verfahren zur Entfernung des vom Gas bei der Schwefelwäsche mit schwefeldioxydhaltiger Polythionatlösung aufgenommenen Schwefeldioxydes Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Entfernung des vom Gas bei der Schwefelwäsche mit schwefeldioxydhaltiger Polythionatlösung aufgenommenen Schwefeldioxydes. Bei diesen bekannten Entschweflungsverfahren handelt es sich darum, den Schwefelwasserstoff des Gases mit Schwefeldioxyd umzusetzen nach der Formel a H2S -f- S02 = 3 S -E- ? H20. Diese Umsetzung verläuft jedoch nicht quantitativ, sondern, da die meisten technischen schwefelwasserstoffhaltigen Gase noch Beimengungen, wie Ammoniak u. dgl., enthalten, treten Nebenreaktionen auf, die diese Umsetzung empfindlich stören. Dieser Umstand wird bei dem bekannten Feld-Verfahren und seinen Weiterbildungen bewußt ausgenutzt, um in einem Arbeitsgange das im Gase enthaltene Ammoniak und den Gasschwefel zu gewinnen, und zwar in Form eines schwefelsauren Ammoniaksalzes. Alle diese Verfahren setzen jedoch ganz bestimmte Mengenverhältnisse zwischen Ammoniak und Schwefel im Gase voraus und sind daher unbrauchbar für alle diejenigen Gase, die viel Schwefelwasserstoff, aber nur wenig Ammoniak enthalten. So wäre ein derartiges Verfahren z. B. - für Braunkohlenschwelgase mit über 50 9/1n3 Schwefelwasserstoff überhaupt nicht zu verwenden.
  • Bei der Behandlung von schwefelwasserstoffhaltigen Gasen mit Schwefeldioxyd muß ferner dafür gesorgt werden, daß keinesfalls Schwefeldioxyd im gereinigten Gase verbleibt, da sonst starke Anfressungen der Apparate und Rohrleitungen unvermeidlich wären. Aus diesem Grunde müssen also ganz bestimmte Gleichgewichtsbedingungen und Mengenverhältnisse eingehalten werden, was sich im praktischen Betriebe in den meisten Fällen nicht durchführen läßt.
  • Die Erfindung bezweckt, bei der Schwefelreinigung von Gasen mit Hilfe einer schwefeldioxydhaltigen Polythionatlösung die geschilderten Mißstände zu vermeiden, und ferner; die Schwefelreinigung selbst völlig unabhängig von der Anwesenheit anderer im Gase enthaltener Bestandteile durchführen zu können.
  • Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß nach der Polythiouatwäsche eine Nachwäsche finit einer schwefelwasserstoffhaltigen Flüssigkeit stattfindet und daß diese in einem vom Polythionatkreislauf unabhängigen Kreislauf verwendete Flüssigkeit den erforderlichen Schwefelwasserstoff in einer Vorwäsche aus dem Rohgase absorbiert. Die Hauptwäsche mit der schwefeldioxydhaltigen Polythionatlösung geht in bekannter Weise derart vor sich, daß der nach -der Vorwäsche noch im Gase befindliche Schwefelwasserstoff nach der Gleichung 2 H2 S -j-- SO, = 3 S + ^ H2 O zu elementarem Schwefel umgesetzt wird. Zur quantitativen Entfernung des Schwefelwasserstoffes ist es dabei erforderlich, daß Schwefeldioxvd in entsprechendem Überschuß vorhanden ist und in geringer Menge vom Gase aufgenommen wird. In der 7i\Tachwäsche nun wird das von Schwefelwasserstoff völlig .freie, aber etwas schwefeldioxydhaltige Gas mit einer schwefelwasserstoffhaltigen Flüssigkeit behandelt, wobei die gleiche Umsetzung erfolgt. Es ist ohne weiteres einleuchtend, daß bei einigermaßen gleichbleibenden Betriebsverhältnissen der Gehalt an Schwefelwasserstoff in der zur Nachwäsche dienenden Flüssigkeit so hoch bemessen werden kann, daß gerade das gesamte Schwefeldioxyd gebunden wird. Unter Berücksichtigung, des Umstandes, daß bei der Nachwäsche der Gehalt an Schwefelwasserstoff in der Flüssigkeit absolut genommen nur sehr gering ist, tritt eine Rückwanderung von Schwefelwasserstoff in das gereinigte Gas nicht auf, dieses verläßt vielmehr den. Nachwascher praktisch schwefelfrei. Der Fortschritt des Verfahrens der Erfindung besteht also darin, daß sowohl in der Vor-und Nachwäsche wie in der Hauptwäsche nur mit saurer Lösung gearbeitet wird. Damit unterscheidet sich das Verfahren vorteilhaft von all denjenigen Verfahren, die eines alkalischen Mediums, z. B. des Ammoniaks, zur praktisch ausreichenden Befreiung des Gases von dessen Schwefelgehalt, zumindestens in der Nachwaschstufe, bedürfen. Beispiel In der Einheit des zu entschwefelnden Rohgases seien 5o Mol H.S enthalten. In der Vorwäsche sollen durch Berieseln des Gases mit einer Schwefelwasserstoff absorbierenden Flüssigkeit .4 Mol H2 S entfernt werden. In der eigentlichen Hauptwäsche wird nun das Gas mit einer schwefeldioxydhaltigen Polythionatlösung behandelt und dabei der gesamte Rest, also 46 Mol H2 S, aus dem Gase entfernt. Da zu diesem Zweck aber mit einem gewissen überschuß von S 02 gearbeitet werden muß, nimmt das Gas in der Hauptwäsche 2 Mol SO, auf. In der Nachwäsche wird das Gas mit der aus der Vorwäsche ablaufenden, 4 Mol H2 S enthaltenden Flüssigkeit gewaschen, und dementsprechend werden die noch im Gase enthaltenen 2 Mol SO, gebunden. Nach Ausscheiden des elementaren Schwefels sind beide Waschflüssigkeiten wieder gebrauchsfertig, und der Vorgang wiederholt sich von neuem.
  • Dadurch, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die beiden zur Schwefelreinigung des Gases erforderlichen Flüssigkeiten in voneinander getrennten Kreisläufen verwendet werden, kann die Schwefelwasserstoffaufnahme in der Vorwäsche jedesmal so bemessen werden, daß die aufgenommene Menge gerade ausreicht, das in der Hauptwäsche in das Gas übergegangene Schwefeldioxyd restlos zu binden. Bei stärkeren Schwankungen in dem Schwefelgehalt des Rohgases oder der allgemeinen Betriebsverhältnisse empfiehlt es sich natürlich, in der Nachwäsche mit einem entsprechenden überschuß von Schwefelwasserstoff zu arbeiten und dafür einen geringen Restgehalt des Gases an Schwefelwasserstoff in Kauf zu nehmen, der erforderlichenfalls durch eine nachgeschaltete kleine Trockenreinigung entfernt werden kann. Für die meisten technischen Zwecke ist aber das nach dem Verfahren gereinigte Gas ohne weiteres verwendbar.
  • Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, daß durch das Waschen mit einer schwefeldioxydhaltigen Polythionatlösung keinerlei Nebenreaktionen eintreten, vielmehr der Schwefelwasserstoff des Gases nach der eingangs erwähnten Gleichung mit dein Schwefeldioxvd zu elementarem Schwefel und Wasser umgesetzt wird. Und zwar fällt dieser Schwefel in grobkörniger Form an, so daß er leicht aus der Waschflüssigkeit abgeschieden werden kann. Der abgeschiedene schaumige Schwefel wird in einer Zentrifuge von den Resten der Waschflüssigkeit getrennt und nach einer Nachwäsche mit reinem Wasser, um die letzten Spuren der Waschflüssigkeit zu entfernen, bei etwa 70 bis 8o° C in einer Darre getrocknet. Ein entsprechender Teil des gewonnenen Schwefels wird in bekannter Weise in einem Oxydationsofen zu Schwefeldioxyd verbrannt und in den Kreislauf zurückgegeben, indem er von der aus dem Abscheidungsgefäß ablaufenden Polythionatlösung wieder absorbiert wird.
  • Als Waschflüssigkeit für die Nachwäsche zum Entfernen des etwa vom Gase aufgenommenen Schwefeldioxydes kann jede beliebige Schwefelwasserstoff absorbierende Flüssigkeit genommen werden, beispielsweise Wasser. In den meisten Fällen wird es sich jedoch empfehlen, die gleiche Flüssigkeit wie für die eigentliche Schwefelwäsche, nämlich eine Polythionatlösung, zu verwenden.
  • Da ein Verbrauch an Waschflüssigkeit nicht stattfindet, die Polythionatlösung vielmehr unverändert erhalten bleibt, also auch die bei den bekannten Verfahren unvermeidlichen Verluste bei der Regenerierung der Waschflüssigkeit fortfallen, ist das Verfahren nach der Erfindung äußerst wirtschaftlich; es ergibt außerdem einen hochwertigen Schwefel. Abgesehen davon ist infolge des Fehlens von Nebenreaktionen der Betrieb leicht zu überwachen und damit eine weitere Schwierigkeit der bisher bekannten nassen Entschweflungsverfahren, die mangelnde Betriebssicherheit, völlig beseitigt.
  • In der Zeichnung ist eine zur Ausführung des Verfahrens dienende Einrichtung in vereinfachter Darstellungsweise veranschaulicht.
  • Das schwefelwasserstoffreiche Rohgas tritt aus Leitung i in einen Vorwascher 2, in dem es im Gleichstrom mit einer Polythionatlösung berieselt wird, die hierbei etwas Schwefelwasserstoff aus dem Gase aufnimmt. Das Gas strömt nunmehr nach der eigentlichen Schwefelwäsche, die in den Waschtürmen 3 und 4 stattfindet. Hier wird das Gas mit einer hoch schwefeldioxydhaltigen Polythionatlauge zweckmäßig gleichfalls im Kreislauf berieselt und gibt hierbei seinen gesamten Gehalt an Schwefelwasserstoff an die Waschflüssigkeit ab. Dieser setzt sich mit dem Schwefeldioxyd der Waschflüssigkeit zu elementarem Schwefel und Wasser um. Das schwefelwasserstofffreie Gas, das aber unter Umständen geringe Mengen von Schwefeldioxyd aufgenommen hat, wird nun in Wascher 5 im Gegenstrom mit einer schwefelwasserstoffhaltigen Flüssigkeit berieselt, um jede Spur von Schwefeldioxyd-wieder aus dem Gase zu entfernen. Das gereinigte Gas wird dann durch Leitung ia seinem weiteren Verwendungszweck: zugeführt. Als Waschflüssigkeit im Wascher 5 dient die aus Wascher 2 in ein Sammelgefäß 6 abgelaufene, mit Schwefelwasserstoff angereicherte Polythionatlösung, die durch Pumpe 7 und Leitung 8 auf den Wascher 5 gepumpt.wird. Die den Wascher 5 verlässende aufgebrauchte Flüssigkeit fließt nach Sammelgefäß 9 ab und wird von dort durch Pumpe io und Leitung i i auf den Wascher 2 zurückgepumpt, beschreibt also einen geschlossenen Kreislauf.
  • Die in den Wäschern 3 und 4 verwendete schwefeldioxydhaltige Pölythionatlösung bewegt sich in einem von dem vorstehend geschilderten Kreislauf der Flüssigkeit in den Wäschern 2 und 5 völlig unabhängigen Kreislauf. Zur Herstellung des Schwefeldioxydes wird ein entsprechender Teil des erzeugten Schwefels in einem Röstofen 12 verbrannt und das Schwefeldioxydgas durch Leitung 13 in einen, Absorptionsturm 14 geleitet. Hier wird es im Gegenstrom mit Polythionatlösung berieselt, die sich mit Schwefeldioxyd sättigt. Die gesättigte Lösung fließt durch absperrbare Leitungen 151 und 16 auf die Türme 3 und 4. An die Leitung 15 ist eine Pumpe 17 angeschlossen, durch die die Lösung in Leitung 18 gedrückt wird und wieder in den Turm 14 zurückgelangt, also bis zur genügenden Sättigung umgepumpt werden kann. Die aus den Türmen 3 und 4 ablaufende, elementaren Schwefel enthaltende Waschflüssigkeit gelangt durch die Leitungen i9 und 2o in Ab-. Scheidegefäße 2i und 22, in denen der gewonnene Schwefel abgeschieden wird. Aus diesen Gefäßen wird die nunmehr schwefelfreie Polythionatlösung durch Leitungen 23 und 24 mit Hilfe von Pumpen 25 und 26 auf den Turm 14 zur erneuten Aufnahme von Schwefeldioxyd in den Kreislauf zurückgepumpt. Sollte diese Flüssigkeit noch genügend Schwefeldioxyd enthalten, so kann sie durch die absperrbaren Zweigleitungen 27 und 28 in die Leitungen 15 und 16 und durch diese unmittelbar in die Wäscher 3 und 4 gelangen. Außerdem ist durch eine absperrbare Verbindungsleitung 29 zwischen den Gefäßen 2i und 22 die Möglichkeit gegeben, daß jede der Pumpen 25 oder 26 aus beiden Gefäßen ansaugt. Mit Hilfe einer von der Leitung 23 abzweigenden absperrbaren Leitung 30 kann auch die Pumpe 25 die aus dem Wascher 3 abgelaufene, im Gefäß 2 1 befindliche Flüssigkeit in die Leitung 16 und damit unmittelbar auf den Wascher 4 drücken, also die Wäscher 3 und 4 hintereinandergeschaltet werden. Die in den Leitungen 15, 16, 27, 28, 29 und 3o befindlichen Absperrorgane seien mit 31, 32, 33, 34-, 35, 36, 37, 38 und 39 bezeichnet. Im folgenden ist die Schaltung für einige hauptsächlich in Betracht kommenden Betriebsweisen näher erläutert.
  • Beide Wäscher 3 und 4 sollen parallel geschaltet werden. Die im Turm 14, gegebenenfalls durch mehrmaliges Umpumpen mit Hilfe der Pumpe 17 und Umlaufleitung 18, mit Schwefeldioxyd gesättigte Polythionatlösung strömt durch Leitung 15 auf den Wascher 3 und Leitung 16 auf den Wascher 4. Die als Ventil ausgebildeten Absperrorgane 31, 32, 37, 38 und 39 sind geöffnet, 33, 34 und 36 geschlossen. Ventil 35 kann geöffnet werden, um einen Ausgleich in den Flüssigkeitsständen der Gefäße 21 und 22 herbeizuführen. Die ausgebrauchte Waschflüssigkeit wird durch die Pumpen 25 und 26 -aus den Gefäßen 2i und 22, in die sie aus den Wäschern 3 und 4 abgelaufen ist, durch Leitungen 23 und 24 auf Turm 14 zurückgegeben. Wird durch starke Verminderung des Schwefelwasserstoffgehaltes des Rohgases die Waschflüssigkeit in den Wäschern 3 und 4 beim einmaligen Durchgang nicht genügend verbraucht, so kann man diese durch Öffnen der Ventile 33 und 34 sowie Schließen der Ventile 38 und 39 für jeden der Wäscher getrennt beliebig oft umpumpen. Durch entsprechendes geringeres Öffnen oder Schließen der einzelnen Ventile ist man natürlich auch in der Lage, Teilströme von gewünschter Menge abzuzweigen, also beispielsweise einen Teilstrom aus Leitung 24 auf den Turm 14 zurückzugeben, den anderen Teilstrom dagegen durch Leitung 28 unmittelbar auf den Wascher 4 zurückfließen zu lassen. Da das Rohgas die beiden Wäscher 3 und 4 hintereinander durchströmt, kann der vorstehend geschilderte Umlauf der Waschflüssigkeit ohne erneute Schwefeldioxydaufnahme auch für Wascher 4 allein zweckmäßig sein. In diesem Falle sind die Ventile 32, 33 und 36 geschlossen, 31 und 38 geöffnet. Die aus Wascher 3 abfließende Flüssigkeit wird also auf Turm 14 zurückbefördert. Ventil 39 ist geschlossen, während Ventile 34 und 37 geöffnet sind. Die aus Gefäß 22 durch Pumpe 26 geförderte Flüssigkeit strömt also unmittelbar in Wascher 4 zurück. In diesem Falle wird natürlich die Verbindung zwischen den Gefäßen 21 und 22 unterbrochen, also Ventil 35 geschlossen.
  • Die Wäscher 3 und .4 sollen hintereinandergeschaltet werden. Ventile 31, 36, 37 und 39 sind geöffnet, 32, 33, 35 und 38 geschlossen. Das .aus Turm 14 kommende schwefeldioxydhaltige Polythionat läuft durch Wascher 3 und Leitung ig in Gefäß 21. Von dort wird es durch Pumpe 25 in die Leitungen 23, 30 und 16 gedrückt und gelangt auf Wascher .4. Von diesem Wascher läuft die Polythionatlösung durch Leitung 2o in Gefäß 22 und wird durch Pumpe 26 in die Leitung 24 und dann auf den Turm 14 zurückgedrückt, wo erneut Schwefeldioxyd von der Lösung aufgenommen wird. Der durch Pumpe 17 bewirkte Umlauf der Flüssigkeit innerhalb des Turmes 14 kann natürlich auch bei dieser Schaltung aufrechterhalten werden. Ebenso kann auch die noch nicht völlig aufgebrauchte Lösung bzw. ein Teilstrom von ihr in ähnlicher Weise wie bei der Parallelschaltung der Wäscher 3 und 4 nach Belieben oft unmittelbar auf jeden der Wäscher 3 und 4. zurückbefördert werden.
  • Der in den Gefäßen 2i und 22 und etwa auch in den Gefäßen 6 und 9 anfallende Schwefel wird abgeschöpft und, wie eingangs geschildert ist, weiterbehandelt.
  • Einer der Wäscher 3 und 4, beispielsweise Wascher 3, soll zwecks Reinigung außer Betrieb gesetzt werden. Dazu wird die Pumpe 25 stillgesetzt, Ventile 31, 33, 36 und 38 geschlossen, 32 und 37 geöffnet. Ventile 34 und 39 bleiben geschlossen bzw. geöffnet, je nachdem gleichzeitig ein Umlauf der Flüssigkeit ohne Schwefeldioxydaufnahme gewünscht wird oder nicht. Ventil 35 wird geschlossen, nachdem gegebenenfalls Gefäß 21 durch die Pumpe 26 leergepumpt worden ist. Eine Reinigung der Wäscher 3 und 4 ist von Zeit zu Zeit erforderlich, weil der anfallende Schwefel sich auch auf den Einbauten, beispielsweise Horden, der Wäscher absetzt und entfernt werden muß. Zur Reinigung empfiehlt es sich, den betreffenden Wascher kurze Zeit - mit Schwefelammon zu berieseln, das den Schwefel aufnimmt und in bekannter Weise abdestilliert werden kann, wobei vollkommen reiner Schwefel anfällt. Die Reinigungsanlage besteht aus zwei Behältern 40 und 41 für Schwefelammon, einer Destillierkolonne 42, deren Ablauf durch Leitungen 43 und 44 mit Ventilen 45 und 46 mit den Behältern 40 und 41 verbunden ist, und einer Pumpe 47, die durch entsprechende Leitungen mit den Wäschern 3 und 4 sowie den Behältern und der Destillierkolonne in Verbindung gebracht werden kann. Leitungen 48 und 4.9 mit Ventilen 5o und 5 i dienen zum Ansaugen des Schwefelammons aus den Behältern 40 und 41. Die Druckleitung der Pumpe 47 ist mit 52 bezeichnet; sie gabelt sich in die Leitungen 53 und 54 mit Ventilen 55 und 56, von denen die erste, 53, in die zum Wascher 3 Eihrende Leitung 23 und die zweite, 54, in die zum Wascher 4 führende Leitung 24 mündet. Zur Rückleitung des auf die Wäscher 3 bzw. 4 gepumpten Schwefelammons in die Vorratsbehälter 4o bzw. 41 dienen Leitungen 57 und 58 mit Ventilen 59 und 6o, die von den entsprechenden Ablaufleitungen ig und 2o der Wäscher 3 und 4 abzweigen und zu einer Leitung 61 mit Ventil 62 vereinigt sind. Von der Druckleitung 52 sowie von der Rückleitung 61 ist j e eine Leitung 62 bzw. 63 mit Absperrventilen 64 und 65 abgezweigt, die zu der Kolonne 42 führen. Zur Reinigung des Waschers 3 mit frischem Schwefelammon aus Behälter 40 werden die Ventile 5o, 54, 59 und 62 geöffnet, alle anderen Ventile 45, 46, 51, 56, 6o, 64 und 65 sind geschlossen. Das aus Behälter 4o angesaugte ° Schwefelammon tritt dann durch Leitungen 48, 52, 53 und 23, 27 und ' i5 in Wascher 3 und fließt nach Anreicherung mit Schwefel durch Leitungen ig, 57, 61 in Behälter 41 zurück. Hat sich im Behälter 41 genügend aufgebrauchtes Schwefelammon angesammelt, so wird dieses mit Hilfe der Pumpe 47 durch Leitungen 49, 52 und 62 auf die Kolonne 42 befördert und dort abdestilliert. Das regenerierte Schwefelammon läuft dann aus der Kolonne 42 durch Leitung 45 in den Behälter 40 zurück, womit der Kreislauf geschlossen ist.
  • Wie die Zeichnung erkennen läßt, findet das Waschen des Gases in den Wäschern 2, 3 und 4 im Gleichstrom und im Wascher 5 im Gegenstrom statt. Es hat sich herausgestellt, daß in den Wäschern :2 und 3 Gleichstrom wesentlich bessere Ergebnisse bewirkt als Gegenstrom und ebenso umgekehrt im Wascher 5 Gegenstrom vorzuziehen ist. Bei Wascher 4 ist dagegen, falls er nicht parallel zu Wascher 3, sondern hinter diesen geschaltet ist, Gleich- oder Gegenstrom ziemlich gleichgiiltig. Der Einfachheit halber ist daher bei dem Ausführungsbeispiel nur Gleichstrom angenommen, doch kann es sich in den einzelnen Fällen empfehlen, eine Gassammelleitung für -Gegenstrom vorzuziehen.
  • Wie eingangs erwähnt wurde,, treten die Vorteile der Erfindung voll in Erscheinung, wenn es sich um die Schwefelgewinnung aus schwefelwasserstoffreichen und ammoniakarmen Gasen handelt. Selbstverständlich ist die Erfindung aber nicht auf die Behandlung derartiger Gase beschränkt, sie ist vielmehr auf jedes schwefelwasserstoffhaltige Gas anwendbar. Bei .an sich schwefelwasserstoffarmen Gasen empfiehlt es sich,. die Wäsche unter entsprechendem Druck vorzunehmen, um in, den Wäschern, auf die Raumeinheit bezogen, eine genügende Schwefelwasserstoffmenge zur. Verfügung zu haben. Die Auswaschung unter Druck kann auch bei hohem Schwefelwasserstoffgehalt vorgenommen werden, doch ist dann lediglich die Wirtschaftlichkeit entscheidend, ob die Kosten des Unterdrucksetzens des Gases durch Ersparnisse an Anlagekosten wettgemacht werden können.

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  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Entfernung des vom Gas bei der Schwefelwäsche viel Schwefelwasserstoff und wenig Ammoniak enthaltender Gase mit schwefeldioxydhaltiger Polythionatlösung aufgenommenen Schwefeldioxydes, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Polythionatwäsche eine Nachwäsche mit einer schwefelwasserstoffhaltigen Flüssigkeit stattfindet und daß diese in einem vom Polythionatkreislauf unabhängigen Kreislauf verwendete Flüssigkeit den erforderlichen Schwefelwasserstoff in einer Vorwäsche aus dein Rohgase absorbiert.
DEO19277D 1931-08-05 1931-08-05 Verfahren zur Entfernung des vom Gas bei der Schwefelwaesche mit schwefeldioxydhaltiger Polythionatloesung aufgenommenen Schwefeldioxydes Expired DE590287C (de)

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