DE589153C - Relais fuer Distanzschutzschaltungen - Google Patents
Relais fuer DistanzschutzschaltungenInfo
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- DE589153C DE589153C DES102937D DES0102937D DE589153C DE 589153 C DE589153 C DE 589153C DE S102937 D DES102937 D DE S102937D DE S0102937 D DES0102937 D DE S0102937D DE 589153 C DE589153 C DE 589153C
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- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H3/00—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection
- H02H3/40—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to ratio of voltage and current
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
4. DEZEMBER 1933
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21c GRUPPE 68 eo
Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. Januar 1932 ab
Relais, welche ansprechen, sobald eine bestimmte Komponente des Widerstandes eines
Wechselstromkreises einen bestimmten Grenzwert durchläuft, sind bekannt. Um die Abhängigkeit
von einer bestimmten Komponente des Widerstandes und nicht von dem Scheinwiderstand
des Kreises zu erreichen, hat man bisher stets wattmetrische Relais angewendet, weil auf diese Weise die Phasenverschiebung
zwischen Strom und Spannung erfaßt werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist eine Relaisanordnung, die in mannigfacher Form verwirklicht
werden kann und ohne Vorhandensein eines wattmetrischen Systems geeignet ist, eine bestimmte, an sich beliebig wählbare
Komponente des Widerstandes eines Wechselstromkreises zu überwachen und anzusprechen,
wenn diese Komponente einen bestimmten Grenzwert über- oder unterschreitet.
Das Relais gemäß der Erfindung besitzt ein
bewegliches System, welches von der Differenz
zweier Kräfte beeinflußt wird, von denen die eine von der Spannung allein, die andere aber
von einer aus derselben Spannung und Strom des zu überwachenden Stromkreises abgeleiteten
resultierenden Stromstärke hervorgerufen wird, welche derart bemessen ist, daß, wenn der Strom Null ist, die beiden von der
Spannung ausgehenden Wirkungen auf das Relaissystem einander aufheben. Es ist mit
dieser Anordnung möglich, jede beliebige Komponente des Widerstandes zu überwachen.
Das Relais spricht z. B. auf die Unterschreitung eines bestimmten Blindwiderstandes an,
wenn die Resultierende, welche aus Strom und Spannung zu bilden ist, den Strom der
Leitung in seiner tatsächlichen Phasenlage, die Spannung des Kreises dagegen nach .vorheriger
Schwenkung um 900 enthält. Verziehtet man auf die Schwenkung der Spannung,
so daß sich also Strom und Spannung zu einer Resultierenden zusammensetzen, welche der tatsächlichen.Phasenverschiebung
von Strom und Spannung in dem überwachten Kreise entspricht, dann spricht das Relais
an, sobald ein bestimmter Grenzwert des Ohmschen Leistungswiderstandes über- oder
unterschritten wird.
In den Figuren sind verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung' niedergelegt.
In Fig. ι ist angenommen, daß eine Leitung L mit Hilfe eines Reaktanzkipprelais
gemäß der Erfindung geschützt werden soll. An die Leitung sind ein Stromwandler 1 und
ein Spannungswandler 2 angeschlossen, und auf das bewegliche System 3 eines Kipprelais
haben zwei Kräfte Einfluß. Die eine Kraft geht aus von einem Elektromagneten 4, welcher nur von der Spannung erregt wird
und dessen Kraft dem Quadrat der Spannung proportional ist. Die zweite Wirkung geht
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dipl.-Ing. Oskar Schmutz in Berlin-Haselhorst.
von einem Magnetsystem 5 mit zwei Spulen 6 und 7 aus. Die Spule 7 wird vom Strom erregt,
die Spule 6 dagegen von der Spannung. Jedoch ist die Phasenlage des Erregerstroms
der Spule 5 gegen die Sekundärspannung des Spannungswandlers 2 um 90 ° geschwenkt.
Die Anziehungskraft des Magneten 4 ist nun in jedem Augenblick proportional e2, wobei
mit e der Momentanwert der Wechselspannung bezeichnet ist. Die Kraft des Magneten 5
ist dem Quadrat aus der Differenz
(* — em) 2 = i2 + ^90 2 — 2 i eao
proportional; e90 ist die um 900 gegen die
Netzspannung phasenverschobene Erregerspannung der Wicklung 6. Wenn nun e und
e00 die gleiche Größe haben, dann wird die
Gleichgewichtsbedingung für das System 3
2Q 90
Wenn man für die Momentanwerte i und e die Effektivwerte / und E einsetzt, lautet die
Gleichung
J2 = 2 · JE · sinus (/, E).
Das Gleichgewicht der Kräfte am beweglichen System 3 tritt also bei einem ganz bestimmten
Blindwiderstand auf.
Wenn der Erregerstrom der Magnetspule 6 entgegen der zunächst gemachten Annahme
nicht gegen die Netzspannung um 90 ° versetzt ist, sondern die gleiche Phasenlage hat
wie die Netzspannung, dann spricht das Relais an, wenn die Ohmsche Komponente des
Widerstandes einen bestimmten Grenzwert erreicht. Durch passende Wahl der Phasenverschiebung
des Erregerstromes der Spule 6 kann man das Relais auch so einstellen, daß es eine andere gewünschte Widerstandskomponente
des Stromkreises überwacht.
Eine andere Ausführungsform der Erfindung zeigt Fig. 2. Auch dort ist angenommen,
daß es sich um den Schutz einer Leitung L handelt. Die Leitung ist wieder ausgestattet
mit einem Stromwandler 1 und einem Spannungswandler 2. Das Relaissystem besteht
aus zwei konstruktiv teilweise vereinigten Magnetkörpern 8 und g, von denen der letzte
allein durch die Spannung, der andere dagegen wiederum von einem aus Strom und Spannung gebildeten resultierenden Strom
i' erregt wird. Strom und Spannung speisen hierbei gemeinsam die auf dem Magnetkörper
8 angebrachte Erregerwicklung. Die Phasenverschiebung zwischen den sich addierenden
Komponenten hängt von der Größe von / und der Größe der Induktivität 10 ab.
Man kann durch geeignete Wahl der Induktivität 10 und der Induktivität bzw. des Ohm-
ffo sehen Widerstandes der Erregerwicklung 11
erreichen, daß das Relais eine gewünschte Widerstandskomponente überwacht. Wenn
wiederum eine Phasenverschiebung um 90° angewendet wird, überwacht das Relais den
Blindwiderstand. Wenn die Phasenverschiebung Null angewendet wird, wird wiederum
der Ohmsche Widerstand überwacht, und wenn eine andere Phasenverschiebung angewendet
wird, so überwacht das Relais die Widerstandskomponenten in der entsprechenden Richtung.
In Fig. 3 und 4 wird die Wärmewirkung eines von der Spannung allein und eines von
Strom und Spannung gemeinsam hervorgerufenen Stromes benutzt. Fig. 3 zeigt ein Differenzrelais mit zwei Hitzdrähten 12 und
13. Wenn beide Hitzdrähte gleichmäßig erwärmt'werden,
bleibt das Kontaktglied 14 in der Mittellage. Wird einer der beiden Hitzdrähte
stärker erhitzt, dann schlägt das Kontaktglied in dem einen oder anderen Sinne aus und kann dadurch z. B. eine Einschaltspule
E oder eine Ausschaltspule A betätigen. Wenn man diese Anordnung bei Schutzrelais
verwendet, so werden die Kontakte als Auslöserelais A in solcher Stellung angebracht,
daß das Kontaktglied 14 den Auslösekreis schließt, wenn die überwachte Komponente
des Leitungswiderstandes den festgesetzten Grenzwert unterschreitet. Bei allen größeren go
Werten des Leitungswiderstandes nimmt dann der Kontakt 14 eine dem jeweiligen Widerstand
entsprechende Stellung ein, wobei er jedoch den Auslösekreis nicht schließt.
In Fig. 4 werden die beiden Ströme zur Heizung zweier Bimetallstäbe 15 und 16 benutzt.
Solange beide gleichmäßig erwärmt werden, können sich ihre Kontakte 17 und 18
einander nicht berühren.
In Fig. 5 wird ein polarisiertes Gleich-Stromrelais 20 von einem Thermostrom durchflossen,
der von der Differenz der Temperaturen an den Lötstellen 21 und 22 abhängt.
Die eine Lötstelle wird dabei vermittels eines Leiters 23 von der aus Strom und Spannung
gebildeten resultierenden Stromstärke erwärmt. Die zweite Lötstelle wird in ähnlicher
Weise durch die Erwärmung eines Leiterstückes 24 erhitzt, dessen Temperatur der Spannung folgt. Da das Relais 20 ebenso
wie das Kontaktglied 14 in Fig. 3 oder die beweglichen Relaissysteme der Anordnungen
in Fig. ι und 2 sowohl bei Ausschlag nach der einen Seite wie auch nach der anderen
Seite einen Kontakt schließen kann, ist es möglich, mit diesen Relaisanordnungen je
einen anderen Schaltvorgang auszulösen, je nachdem, ob der bestimmte, fest eingestellte
Grenzwert der überwachten Widerstandskomponente im einen oder anderen Bewegungssinn
durchlaufen wird. Z. B. kann man wie in Fig. 3 die selbsttätige Ein- und Aus-
schaltung eines Leitungsschalters mit Hilfe eines der genannten Ausführungsbeispiele der
Erfindung steuern.
In Fig. 6 wird ebenfalls ein Gleichstromrelais 20 verwendet. Das Relais ist an die
Punkte 25 und 26 angeschlossen, die zwei verschiedenen Gleichrichterschaltungen 27 und
28 angehören. Die Gleichrichterschaltung 27 wird von einer aus Strom und Spannung gebildeten
resultierenden Spannung gespeist, die Gleichrichterschaltung 28 dagegen lediglich
von der Spannung des Netzes. Wenn der Effektivwert des resultierenden Stromes und
der Effektivwert des allein von der Spannung.
abgeleiteten Stromes gleich groß sind, dann besitzen die Punkte 25 und 26 gleiches Poten^
tial, so daß das Relais 20 nicht anspricht.
Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen wird zweimal die Spannung und einmal
die Stromstärke benutzt. Man kann statt dessen auch zweimal die Stromstärke und nur
einmal die Spannung anwenden, also z. B. in Fig. ι die Spulen 7 und 4 vom Strom und nur
die Spule 6 von der Spannung erregen. Das Relais überwacht dann nicht den Widerstand,
sondern den Leitwert des Wechselstromkreises L. Wenn man dabei wiederum eine
cjogradige Verschiebung im Spannungskreis anwendet, so wird der Blindleiterwert überwacht.
Wenn Strom und Spannung in ihrer natürlichen Phasenlage verwendet werden, wird der Ohmsche Widerstand überwacht,
und durch Anwendung einer anderen Phasenverschiebung im Spanhungskreis kann man erreichen, daß eine andere gewünschte Komponente
des Leitwertes des Wechselstromkreises überwacht wird.
Die Anordnung nach Fig. 2 besitzt insofern noch eine Besonderheit, als bei dieser An-Ordnung,
die für sehr schnell ansprechende Relais gedacht ist, die Gleichstromkomponente,
die bei Schaltvorgängen im Strom auftritt, von dem Relais fernhalten wird, damit
das Relais nicht fehlerhafterweise zum Ansprechen kommt. Der Sekundärstrom des
Stromwandlers 1 teilt sich bei dieser Anordnung
in zwei Teilströme, von denen der eine über die Spule 11, der andere über die Drosselspule
10 fließt. Indem man nun der Drosseispule 10 einen vorwiegend induktiven Widerstand,
der Wicklung 11 einen vorwiegend Ohmschen Widerstand von hohem Betrage
gibt, setzt die Drosselspule 10, weil ihr Gleichstromwiderstand klein ist, der Gleichstromkomponente
im Strom einen wesentlich geringeren Widerstand entgegen als die Spulen.
Auf diese Weise wird der größte Teil dieser Gleichstromkomponente an der Erregerwicklung
11 des Relais vorbeigeleitet. Man kann die Gleichstromkomponente völlig vom Relais
fernhalten, wenn man der Spule 10 diejenige Zeitkonstante gibt, die der zu überwachende
Stromkreis L besitzt.
Man kann die Anordnung in Fig. 1 noch dadurch vereinfachen, daß man an Stelle
einer besonderen Stromwicklung 7 in den Erregerkreis der Spule 6 einen Stromwandler
einfügt, den man von der Sekundärwicklung des Stromwandlers 1 her erregt. Der in der
Spannungsspule 6 liegende Stromwandler kann dann gleichzeitig die Rolle der Induktivität
übernehmen, die in diesem Kreis notwendig ist, um eine Phasenverschiebung von ° zu erzielen.
Claims (7)
1. Relais für Distanzschutzschaltungen, welches anspricht, wenn eine bestimmte,
an sich beliebig wählbare Komponente des Widerstandes oder Leitwertes eines
Wechselstromkreises unter- oder überschritten wird, dadurch gekennzeichnet, daß das bewegliche Relaissystem von der
Differenz zweier Kräfte beeinflußt wird, von denen die eine der Spannung bzw. dem Strome allein, die andere aber einer
aus der gleichen Spannung und der Stromstärke bzw. aus der gleichen Stromstärke und der Spannung des zu überwachenden
Kreises gebildeten Resultierenden ent^ spricht, und daß die Spannungskräfte bzw.
die Stromkräfte so bemessen sind, daß sie sich bei der Stromstärke Null bzw. bei der Spannungsstärke Null gegenseitig
aufheben.
2. Relais nach Anspruch 1 zur Überwachung des Blindwiderstandes, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Bildung der Resultierenden aus Strom und Spannung eine gegen die Spannung des überwachten
Stromkreises um 90° geschwenkte Spannung genommen wird.
3. Relais nach Anspruch 1 zur Überwachung
des Ohmschen Widerstandes, dadurch gekennzeichnet, daß für die BiI- l°5
dung der Resultierenden aus Strom und Spannung die Spannung des Wechselstromkreises
in ihrer tatsächlichen Phasenlage genommen wird.
4. Relais nach Anspruch 1 oder folgen- »«
den, dadurch gekennzeichnet, daß von der Spannung allein und von der Resultierenden
aus Strom und Spannung zwei gegeneinandergerichtete Drehmomente auf das bewegliche Relaissystem ausgeübt werden. 11S
5. Relais nach Anspruch 1 oder folgenden, ,dadurch gekennzeichnet, daß von der
Spannung allein und von der Resultierenden aus Strom- und Spannung magnetische
Kräfte auf das bewegliche Relaissystem ausgeübt werden.
6. Relais nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmewirkung eines von der Spannung
allein und eines aus Strom und Spannung gebildeten resultierenden Stromes benutzt
wird.
7. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine
von der Spannung allein und eine von der aus Strom und Spannung gebildeten resultierenden
Stromstärke abgeleitete Gleichspannung in Differenzwirkung ein Gleichstromrelais
(20) erregen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES102937D DE589153C (de) | 1932-01-26 | 1932-01-26 | Relais fuer Distanzschutzschaltungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES102937D DE589153C (de) | 1932-01-26 | 1932-01-26 | Relais fuer Distanzschutzschaltungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE589153C true DE589153C (de) | 1933-12-04 |
Family
ID=7524798
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES102937D Expired DE589153C (de) | 1932-01-26 | 1932-01-26 | Relais fuer Distanzschutzschaltungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE589153C (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2426013A (en) * | 1945-02-16 | 1947-08-19 | Westinghouse Electric Corp | Distance-type product-responsive relay |
US2439944A (en) * | 1945-02-09 | 1948-04-20 | Westinghouse Electric Corp | Reactance type relay |
US2542809A (en) * | 1948-03-24 | 1951-02-20 | Westinghouse Electric Corp | Single-element modified impedance relay |
US2545995A (en) * | 1947-12-30 | 1951-03-20 | Westinghouse Electric Corp | Polarized protective relay |
US2969485A (en) * | 1957-10-25 | 1961-01-24 | Gen Electric | Electric relay |
DE1145710B (de) * | 1961-08-04 | 1963-03-21 | Licentia Gmbh | Anordnung zum Vergleich zweier Wechselspannungen |
-
1932
- 1932-01-26 DE DES102937D patent/DE589153C/de not_active Expired
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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