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Vorrichtung zum Herstellen von rohrförmigen Kautschukgegenständen
mit Gewebeverstärkung, wie Schläuchen , -Die Erfindung bezieht sich auf -eine Vorrichtung
-zum Herstellen von rohrförmigen Kautschukgegenständen mit Gewebeverstärkung; -wie.
Schläuchen, durch Niederschlagen von Kautschukmilch' und besteht darin, daß ein-
Rohr aus Faserstoff an seinem unteren Ende an-eine Zuführung für Kautschukmilch
und an seinem oberen Ende an einen Behälter zur Aufnahme des Überlaufes derart Anschluß
findet; daß -nach vollständigem Füllen des Rohres mit: der Kautschukmilch überschüssige
Kautschukmilch in 'den genannten Behälter -treten kann, -während das Wasserund-
. die wasserlöslichen .Bestandteile der Kautschukmilch durch das Rohr hindurchfiltern
und ein Niederschlag 'der Kautschukfeststoffe aus 'der Kautschukmilch auf der Innenseite
des Rohres hinterbleibt. Vorteilhaft ist eine- ventilgesteuerte Verbindung mit dem
Rohr vorgesehen,- um gewünschtenfalls heiße Luft oder ein anderes Heizmedium im
Innern des-- Rohres zuführen und dadurch den gebildeten Niederschlag trocknen oder
vulkanisieren zu können.- -Die Vorrichtung nach der Erfindung soll in sicherer Weise
ermöglichen, daß-eine Fläche von Fasermaterial einer wäßrgen Kautschukdispersion
ausgesetzt und das Wasser kontinuierlich durch das Fasermäteriat. hindurch. abgezogen
wird, bis eine gewünschte Dicke: der Kautschukfeststoffe der wäßrigen Dispersion
:auf der -genannten Fläche abgesetzt ist, derart, däß-durch Trocleneu des auf .dem
Fasermaterial erhaltenen Niederschlages ein ganz aus. einem Stück bestehender Gegenstand
aus Fasermaterial oder Gewebe und Kautschuk gebildet wird. Im besonderen ermöglicht
diese Vorrichtung; daß ein gegen Beanspruchungen widerstandsfähiger schlauchförmiger
Körper aus faserigem Material (Schnüren, Fäden, Garnen usw.) in einer gewünschten
Gewebeform oder als Wirkware oder mit parallelen Fadenlagen eingespannt und dann
eine oder beide Flächen des Körpers mit Kautschuk in der Weise überzogen werden,
daß dieser -aus einer wäßrigen Kautschukdispersion unmittelbar und vorzugsweise
kontinuierlich bis zu einer hinreichenden Stärke auf den Flächen abgelagert wird,
worauf :schließlich das Trocknen und in manchen Fällen Vulkanisieren erfolgt.
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Diese Dispersion kann eine natürliche Kautschul-.milch mit-einem natürlichen,
verringerten oder vermehrten Kautschukgehalt sein, die gewünschtenfalls teilweise
oder vollständig vulkanisiert sein kann, öder sie. kann eine künstliche Kautschukmilch
sein, indem man eine Dispersion irgendeines unvulkanisierten oder vulkanisierten
Kautschuks herstellt. Die Kautschukmilch kann vorzugsweise mit Füllstoffen versetzt
.sein, um eine Kautschukmasse zu ergeben; die eine genügende Festigkeit, Widerstandsfähigkeit
gegen Abnutzung und andere erforderliche Eigenschaften hat, um den Anforderungen
zu entsprechen, die an das Fertigerzeugnis ;gestellt
werden. Ist
die Kautschukmilch unvulkanisiegt, so kann sie Beschleuniger und sonst übliche Vülkanisermittel
enthalten.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel zum unmittelbaren Aufbringen
eines Kautschukbelages aus Kautschukmilch auf das Innere einer Schlauchlänge veranschaulicht.
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Ein Vorratsbehälter i für Kautschukmilch ist mit einer ventilgesteuerten
Füllöffnung 2, und einem Standschauglas 3 zum Anzeigen des Flüssigkeitsspiegels
in dem Behälter versehen. Ferner ist der Behälter mit einer Vierwegeverbindung ausgestattet,
deren einer Arm q. in den Behälter i führt. Ein zweiter ventilgesteuerter Arm 5
ist mit einer Druck-Luftquelle -verbunden, ein dritter ventilgesteuerter Arm 6 führt
in die Außenluft und ein vierter ventilgesteuerter Arm 7 ist an einer Vakuumleitung
angeschlossen, um in dem Behälter -ein Vakuum zu erzeugen. Von dem Boden des Behälters
führt ein ventilgesteuertes Rohr 8 ab, und in dieses Rohr mündet ein ventilgesteuertes
Rohr 9 für die etwa gewünschte Zuführung von Wasserdampf, Heißluft oder von beiden.
Das Rohr 8 führt durch einen Stopfen io in einen kurzen, lotrechten Rohrabschnitt
ii: Das obere Ende des letzteren ist mit einer Klemme 12 ausgestattet, durch welche
das Ende eines rohrförmigen Stückes von faserigem Material 13 über das: Rohr geklemmt
werden kann. Dieses rohrförmige Stück kann aus gewebtem oder gewirktem Stoff oder
aus Lagen von parallelen Fäden hergestellt sein, die ein durchlässiges Rohr von
der erforderlichen Festigkeit oder- Bieggamkeit, je nach dem Zweck, für welchen
der Schlauch verwendet werden soll,, oder entsprechend sonstigen veränderlichen
Größen zu erzeugen imstande ist. Das rohrförmige Stück kann irgendeine beliebige
Länge, z. B. eine Länge von etwa 15 m, haben. An dem oberen Ende des rohrförmigen
Einsatzstückes ist ein Stopfen 14 eingesetzt, und das Ende des Stückes 13 wird durch
eine Klemme 15 um den Stopfen herum festgeklemmt. In diesen Stopfen ist ein ventilgesteuertes
Rohr 16 eingesetzt, das in einen höher stehenden Behälter 17 mit Schauglas i8 mündet.
Der Behälter 17 hat in seiner Decke eine Öffnung i9, die zur Lüftung dienen oder
durch die man gewünschtenfalls Kautschukmilch einführen kann. Ferner ist an das
Rohr i6 oberhalb seines Steuerventils eine mit einem Ventil besetzte Abzugsleitung
2o angeschlossen. Unterhalb des rohrförmigen Fasermaterialstückes 13 und des Rohres
ii kann ein Filtratsammler 21 angebracht werden.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung nach der Erfindung ist folgende:
Nachdem die Kautschukmilch in den Behälter i eingeführt ist, wird sie für eine gewisse
Zeit durch Öffnen des Ventils in dem Rohr 7 unter Vakuum gesetzt, um Luft 'aus der
Dispersion abzusaugen. Man bringt sodann den Behälter mit dem Rohr 5 in Verbindung,
das zu einer Druckluftquelle führt; dadurch wird die Kautschukmilch durch das Rohr
8 und das Rohr i i aufwärts in den rohrförmigen Abschnitt 13 aus Fasermaterial gedrückt.
Die Kautschukmilch wird so lange zugeführt, bis sie in den Behälter 17 eingetreten
ist, worauf ihre weitere Zuführung abgestellt wird. Das Wasser und alle wasserlöslichen
Bestandteile der Kautschukmilch durchdringen sodann das Rohr 13 und tropfen
in den Sammler 21 ab, Wobei an der Innenwand des Rohres 13 ein Niederschlag
der Kautschulzfeststoffe aus der Kautschukmilch hinterbleibt. Hierbei bleibt die
Zufuhr von Kautschukmilch in das Rohr 13 von dem Behälter 17 aus aufrechterhalten;
-dies wird fortgesetzt, bis die gewünschte Niederschlagdicke an der Innenwand des
Rohres 13 vorhanden ist. Darauf wird das Rohr entleert, seine Außenseite zur Entfernung
von.Filtrat abgewaschen sowie das Rohr getrocknet und erforderlichenfalls vulkanisiert;
statt dessen kann das Rohr auch zum Trocknen und Vulkanisieren gewünschtenfalls
fortgenommen werden. Der Behälter 17 wirkt nicht allein als ein Überlaufbehälter,
wenn das Rohr 13 gefüllt wird, sondern indem man das Absinken des Flüssigkeitsspiegels
in dem Behälter durch- das Schauglas i8 beobachtet, kann leicht festgestellt werden,
wann genug Kautschukmilch verwendet worden ist, um dem Niederschlag an der Innenwand
des Rohres 13 die gewünschte Dicke zu geben: Dadurch, daß in die Kautschukmilch
bei niedriger Temperatur wirksame Vulkanisationsbeschleuniger eingemischt werden,
läßt sich die Vulkanisätion teilweise oder ganz bei gewöhnlicher Temperatur beenden,
während °das Rohr 13 sich noch in der Einrichtung in Stellung befindet. Es kann
aber auch die übliche Heißvulkanisation dem Rohr erteilt werden, indem durch das
Rohr 9 ein erhitztes Medium eingeführt wird. Die Vulkanisation läßt sichindessen
in jeder bekannten Weise erreichen; und zwar entweder vor oder nach der Herausnahme
des Schlauches aus der Imprägniereinrichtung. Gewünschtenfalls kann die Außenfläche
des Schlauches in ähnlicher Weise mit einem Kautschukniederschlag bedeckt werden,
indem das Fasermaterialrohr mit einem Rohr umgeben wird, das die gleiche Kautschukmilch
enthält, wie die für die Innenwand benutzte. Es läßt sich somit sowohl die Innenwand
als auch die Außenwand des Rohres aus Faserstoff auf diese
Weise
überziehen. Gewünschtenfalls kann die Außenfläche des Schlauches - wie bekannt -mit
einer kalandrierten, unvulkanisierten Kautschukplatte bedeckt werden.
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In der erläuterten Einrichtung ist zwar nur dargestellt, daß eine
einzelne Schlauchlänge überzogen wird. Es ist aber selbstverständlich, daß bei der
betriebsmäßigen Ausführung der Erfindung die Kautschukmilch gleichzeitig einer Mehrzahl
von rohrförmigen, faserigen Elementen zugeführt werden kann.
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Mit Hilfe der Vorrichtung .gemäß der Erfindung können verschiedene
Gegenstände aus Fasermaterial, wie z. B. gewöhnliche, gewirkte oder gewebte Stoffschläuche,
an einer oder mehreren Flächen mit einem Überzug aus Kautschuk versehen werden,
der unmittelbar aus Kautschukmilch niedergeschlagen wird. In dem Falleines Schlauches
wird ein solcher Überzug oder eine solche Auskleidung ohne jegliche Fugen sein,
die eine schwächende Wirkung auf den Schlauch ausüben. Ferner besteht der Überzug
aus unbearbeitetem Kautschuk und hat durchweg eine gleichförmige Dicke; auch wird
er in dem Schlauch einen glätten und im wesentlichen reibungsfreien Durchgangsweg
für Wasser bieten. Die Erfindung ist im'besonderen anwendbar, um hochwertige Schläuche,
wie Feuerwehrschläuche, herzustellen, wofür ein Produkt von -.großer Festigkeit,
Dauerhaftigkeit und Zuverlässigkeit erforderlich ist.