DE585522C - UEberwachung auf Erdschluss in Gleichstromstellwerken - Google Patents

Description

Pie Speisung der Weichen- und Signalantriebe in elektrischen Stellwerksanlagen geschieht immer über Erdkabel, deren Stelladern gegen Erde isoliert sind. Es tritt hierbei häufig der Fall ein, daß durch Beschädigung des Kabels oder sonstige Einflüsse der Isolattonswert dieser Adern gegen·. Erde einen vorgeschriebenen Minimalwert unterschreitet und mitunter so niedrig wird, daß ein Gefahr-' zustand eintritt. Besonders bei elektrischem Bahnbetrieb ist diese Gefahr recht erheblich, wo für den Triebstrom als Rückleitung eine oder beide Fahrschienen verwendet werden und vagabundierende Ströme in die erdgeschlossenen Kabel eintreten können, so daß unter Umständen Weichen unter dem fahrenden Zug zum Umlauf gebracht werden.

Man hat deshalb vorgeschlagen, die Stellbatterie an einem Pol oder an einer Anzapfung über eine Erdschlußanzeige zu erden, um damit rechtzeitig die Verminderung des Isolationswertes zu erkennen. Diese Maßnahme versagt aber, wenn der Erdwiderstand • zur Betätigung der Anzeige noch zu hoch, dagegen für den Eintritt der Fremdströme schon niedrig genug ist. Vor allem ist die Gewähr nicht gegeben, daß diese Einrichtungen in den verhältnismäßig seltenen Störungsfällen sicher arbeiten, da sie in normalern Betrieb nicht überprüft sind.

Erfindungsgegmäß wird dieser Mangel dadurch beseitigt, daß die erdfreien Sammelschienen des mit Gleichstrom betriebenen Stellwerks gegen Erde unter Wechselsparinung gesetzt werden, derart, daß ein künstlicher Erdschluß bei'jedesmaligem Weichenumlegen hergestellt und dadurch die Prüfeinrichtung auf ihre Betriebsbereitschaft jedesmal kontrolliert wird. Das scheint um so wichtiger, als der Fall einer tatsächlichen fehlerhaften Erde nur sehr selten einzutreten braucht, so daß dabei die Erdungsanzeige nicht unbedingt sicher anspricht.

In der Zeichnung sind α und b die Samtnelschienen, die an der Stellbatterie B liegen. Dabei ist angenommen, daß die Minussammeischiene b betriebsmäßig bei E geerdet sei. Im Stromkreis der Batterie liegt die Sekundärwicklung des Transformators T₁, dessen Primärwicklung vom Netz R-S gespeist wird, ferner die Primärwicklung eines Relaistransformators T₂. Tritt nun in einer oder mehreren an die ungeerdete Sammelschiene a angeschlossenen Leitungen ein Erdschluß ein, so steigt der Erregerstrom des Transformators T₂ an. Hat er bei geeigneter Bemessung des Transformators T₂ einen gewissen Wert erreicht, der in seiner Größe abhängt von der induzierten Wechselspannung von T₁ und dem Widerstand der Erdverbindung, so tritt das an T₂ sekundär angeschlossene Relais M zur Anzeige des Erdschlusses in Tätigkeit. Es fällt ab, sobald der Erdschluß beseitigt ist.

Es ist ebenso möglich, bei annähernd der-, selben Wirkungsweise die Zugspule des Relais M in die primäre Zuleitung des Speisetransformators T einzuschalten (Abb. 2). Der Transformator T wird zweckmäßig mit einem Luftspalt ausgeführt, wodurch die magnetisierende Wirkung der Überwachungs- und Stellströme aufgehoben wird. In diesem Fall muß ein Kondensator C primär- oder sekundärseitig parallel geschaltet werden, um die verminderte Induktivität auszugleichen..

Wird eine Weiche oder ein Signal umgelegt, so sind die beiden Sammelschienen a-b durch die außerhalb des Stellwerks liegenden Leitungen und den Antriebsmotor verbunden. Der hierbei über die Teile ß-T₂-a-Weiche-Z)-T₁ fließende Wechselstrom erreicht eine genügende Stärke, um die Erdschlußanzeige M zum Ansprechen zu bringen. Dieser Vorgang wiederholt sich bei jedem Weichenumlegen.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Überwachung auf Erdschluß in Gleichstromstellwerken, wobei die ungeerdeten Leitungen künstlich unter Wechselspannung gegen Erde gesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die.Erdschlußanzeige ' (M) nicht nur bei Erdschluß der ungeerdeten Leitungen, sondern auch in normalem Betrieb beim Umlegen der Weichen und Signale in Tätigkeit tritt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen