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Verfahren zur Herstellung eines haltbaren, in Milch und anderen Flüssigkeiten
leicht löslichen Malzpräparates Um gemälztes Getreide wegen seines Nährwertes zur
menschlichen Ernährung auszunutzen, hat man bereits zahlreiche Malzpräparate hergestellt.
Auch Präparate aus Milch und Malzextrakt sind bereits bekannt. So werden z. B. Malzsuppen
durch einfaches Aufkochen einer Mischung von Milch mit Malzextrakt gewonnen. Ein
anderes Verfahren stellt ein Malz-Milch-Nährprodukt aus Milch, geringen Mengen Malz
und Reis- bzw. Weizenmehl durch längeres Kochen bei ioo° her. Nach ihrer Zusaminensetzung;
ihren Herstellungsmethoden und entsprechend ihrem Verwendungszweck als direkt zu
verabfolgende Nährmittel stellen diese Präparate lediglich eine durch Malzextrakt
und andere Zusätze ihrem Nährwert nach verbesserte Milch dar. Sie zeigen sämtlich
den Mangel, daß sie sich nur sehr schwer und unvollkommen in Flüssigkeiten und Getränken
lösen, demgemäß also regelmäßig nur unverändert in ihrer meistens sirupartigen Konsistenz
verzehrt werden müssen.
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Es besteht nun das dringende Bedürfnis nach einem Malzpräparat, das
alle Vorzüge des reinen hochkonzentrierten Malzextraktes aufweist; dabei aber im
Gegensatz zu diesem dünnflüssig ist und vor allem in Flüssigkeiten und Getränken
durch einfaches Umrühren ohne Erwärmen schnell gelöst werden kann, so daß die Möglichkeit
gegeben ist, jedes Getränk auf einfachste Weise durch Zusatz beliebiger Mengen Malzextrakt
zu verbessern.
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Das vorliegende Verfahren betrifft die Herstellung eines Malzpräparates,
das alle diese Bedingungen erfüllt. Das erfindungsgemäß hergestellte Produkt besteht
im Gegensatz zu den erwähnten, schon bekannten Gemischen aus einer echten Emulsion
aus dickflüssigem Malzextrakt und Vollmilch. Durch eine besondere, unten näher beschriebene
Art des Mischens bei der Herstellun07 werden Ausflockungen gänzlich vermieden. Die
Emulsion bleibt, ohne sich zu entmischen, tagelang frisch und behält dabei die für
sie charakteristische Eigenschaft, sich in jeder Flüssigkeit, z. B. Milch, Wasser,
Kakao, Limonaden, Weinbrand u. dgl., bei jeder Temperatur rasch und vollkommen zu
lösen.
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Wichtig für den guten Erfolg der Eniulierung ist ein gewisses Minimum
der Rührdauer, die richtige Regulierung der Rührgeschwindigkeit und die geeignete
Konstruktion des Rührwerkes; denn die Bildung von Schichten und eine Verbutterung
der Milch infolge zu schnellen und zu starken Schlagens ist auf alle Fälle zu verhüten.
Eine zu lange und zu hohe Erhitzung von Malz und Milch werden vermieden und dadurch
bestimmte Eiweiß- und Lipöidstoffe,@ wie sie in der Milch in nativer Form als Kasein
und Lecithin vorliegen, als wertvolle Emulgatoren nutzbar gemacht. Die Konserviereng
des
neuartigen Produktes geschieht durch rasches Erhitzen auf 8o° C, wobei Koagulationen
vermieden werden.
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Das neue Verfahren verwirft also die bereits bekannten umständlichen
Methoden, z. B. das gemeinsame Maischen von Malz und Milch, jegliches Aufkochen
und Eindampfen der MalZ-Milch-Mischung u. dgl. Durch das folgende Ausführungsbeispiel
sei das Verfahren gemäß der Erfindung im einzelnen erläutert. Ausführungsbeispiel
In eine Mischmaschine mit langsam laufendem Rührwerk und Wasserkühlung gießt man
zunächst i Teil Milch und fügt sodann unter langsamem Rühren und unter Kühlung 3
Teile reinen, etwa 8o°/oigen Malzextrakt allmählich hinzu. Nach etwa 2 Stunden ist
der eigentliche Emulgierungsprozeß beendet, und die Emulsion wird sodann unter weiterem
Rühren auf 4o bis 45° C erwärmt. Wichtig ist, daß die Mischung während dieses Erwärmens
dauernd gerührt wird. Das Produkt wird darauf in Dosen abgefüllt, die Dosen werden
geschlossen und sodann in ein Pasteurisierbad von 8o° C gestellt, in dem sie 45
Minuten verbleiben. Der Inhalt der Dosen stellt ein Präparat dar, das zwar wie ein
gewöhnlicher Malzextrakt aussieht, aber leichtflüssiger als der reguläre 8o°/oige
Malzextrakt ist, aus dem es gewonnen wird. Das Anwärmen auf 4o bis 45' vor dem Abfüllen
hat nicht den Zweck, eine bequeme Abfüllung zu erzielen; denn auch im kalten Zustande
fließt das Produkt leicht in die Dosen; diese Maßnahme beruht vielmehr auf der Feststellung,
daß das Fabrikat ausflockt, wenn es nach dem Emulgieren sofort in der Kälte abgefüllt
und dann pasteurisiert wird.
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Um den Geruch und Geschmack zu beeinflussen, können noch nach Bedarf
Korrigentien zugesetzt werden.
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Das Fabrikat stellt ein in besonderem Maße verwendungsfähiges Malzprodukt
dar, das sich durch einfaches und kurzes Umrühren in jeder Flüssigkeit, z. B. Milch,
Wasser, Kakao, Limonaden, Weinbrand u. dgl., und zwar bei jeder beliebigen Temperatur
löst, so daß man jetzt in der Lage ist, sowohl kalte- als auch warme Malzgetränke
auf einfachste Weise mit Hilfe des neuen Produktes herzustellen.