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Kanalschwelofen Gegenwärtig ist eine ganze Reihe von Kanalöfen zur
Schwelung verschiedener bituminöser Stoffe bekannt, welche mit Querzirkulation der
Spülgase arbeiten; trotzdem haben aber diese Ofen bis jetzt nicht die Bedeutung
erlangt, welche ihnen allem Anschein nach zukommen müßte. Dieses dürfte darauf zurückzuführen
sein, daß es keine befriedigenden Konstruktionen der Einzelteile dieser- Ofen gibt.
Daher treten bei längerer Arbeit Schwierigkeiten auf, welche den Schwelprozeß durch
die öfteren Reparatur-und Reinigungsunterbrechungen unrentabel gestalten.
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Die Schwierigkeiten liegen meist in der Konstruktion der Erhitzer
für das -Spülgas, der das Spülgas bewegenden Ventilatoren und der Wagonetts zur
Verschwelung des Gutes.
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Die ersten Ofen dieser Art hatten gußeiserne Erhitzer von großem Durchmesser,
später wurden die Erhitzer aus engeren Eisenröhren gebaut und das Spülgas mit immer
größeren Geschwindigkeiten durch dieselben geschickt, da dieses, wie bekannt, die
Wärmeübertragung erhöht.
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Leider zeigten sich bei Anwendung hoher Geschwindigkeiten der Spülgase
im Erhitzer bedeutende Schwierigkeiten, und zwar in folgender Hinsicht. Die Erhitzung
des Spülgases, welches Bitumen- und Oldämpfe enthält, darf nicht, wie bekannt, plötzlich
geschehen, sondern es muß eine gewisse, wenn auch auf kurze Zeit sich erstreckende
Stetigkeit des Aufheizens gewahrt bleiben. jede Abweichung von dieser Regel führt
zur Öl- bzw. Bitumenzersetzung mit Ausscheidung bedeutender Mengen Koks. Die gute
Wärmeübertragung bei Eintritt der Spülgase mit großer Geschwindigkeit in die Erhitzerrohre
bedingt eine zu scharfe Temperatursteigerung dieser Gase, was obige Zersetzung hervorruft
und K.oksabscheidung, hauptsächlich an den Eintrittsöffnungen der Rohre, bewirkt,
deren lichte Weite verengend; dadurch verengert sich die dieses Rohr passierende
Spülgasmenge, wird daher im unteren Teil des Rohres immer stärker und stärker überhitzt,
fördert so weitere Koksabscheidung, bis das ganze Rohr verlegt ist.
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Außerdem führt das Spülgas immer eine gewisse Menge Bitumen und
01 in Tropfenform als Nebel mit. Gelangen diese Öl-und Bitumenteilchen, bevor
sie aus dem Nebel verdampft sind, als Tropfen in Berührung mit den heißen Rohrwänden,
so gelangen sie zu plötzlicher Verdampfung ebenfalls mit Koksabscheidung. Dadurch
erleiden die Rohre eine weitere Verschmutzung. Trotz des bedeutenden Druckes in
dem den Erhitzerrohren das Spülgas zuführenden Kollektor ist die Verteilung des
Spülgases in den Rohren mangelhaft. Dieses rührt daher, daß die Geschwindigkeit
des Spülgases am Eintritt des Zuführungskollektors immer groß und quer zur Röhrenachse
der Erhitzer gerichtet ist, wodurch in die ersten Rohre immer weniger Spülgas gelangt
als in die letzten; aus diesen Gründen- werden die ersten Erhitzerrohre immer stärker
erhitzt bzw. überhitzt und stärker von Koks verlegt als die letzten. Alles dieses
führt zu einer ziemlich schnellen Verstopfung der Erhitzerrohre bei Ofen dieser
Art und verlangt öftere Unterbrechungen des Betriebes
zwecks ziemlich
lästiger Reinigung. Solche Unterbrechungen eines kontinuierten Betriebes sind selbstverständlich
unerwünscht und belasten unnütz die Selbstkosten der Schwelerzeugnisse.. Zur Erzeugung
großer Geschwindigkeiten der Spülgase ist ein bedeutender Kraftaufwand an den Ventilatoren
nötig. Notwendige Nachprüfungen ergaben, daß der Hauptanteil des Widerstandes bei
der Bewegung des Spülgases nicht auf das Passieren selbst einer, ziemlich hohen
Schicht des Schwelgutes entfällt, sondern auf scharfe Richtungsänderungen der Spülgase
zurückzuführen ist. Die Ventilatoren zur Bewegung der Spülgase werden öfters vor
den Erhitzern eingebaut, da dieses in baulicher Hinsicht wesentlich einfacher ist
als die schon früher vorgeschlagene Anordnung der Ventilatoren hinter dem Erhitzer.
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Diese Anordnung hat gewisse thermische Vorteile, ergibt aber so viel
konstruktive Schwierigkeiten, daß sie bisher keine praktisch brauchbare Lösung gefunden
hat.
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Eine rationelle Zuführung der Spülgase zur Beschickungsschicht des
Schwelgutes bereitet ebenfalls gewisse Schwierigkeiten; zur Überwindung dieser Schwierigkeiten
'wurde bereits eine Reihe von Lösungen vorgeschlagen, bei welchen sich jedoch manche
Nachteile vorfinden, und zwar: durch die Zuführung der Spülgase zum Schwelgut durch
den unteren Stutzen am Wagonett erfahren die Spülgase zuviel scharfe Richtungsänderungen,
was den Widerstand unnütz vergrößert; zweitens konzentriert sich der Maximaldruck
zwischen den beiden Böden des Wagonetts dieser Konstruktion in den Ecken, wodurch
die Spülung der an und für sich sowieso schon, wie bekannt, begünstigten Ecken gesteigert
wird. Daher erfährt das Schwelgut in der Mitte des Wagonetts eine geringere Zufuhr
an Wärme und wird öfters ungenügend verschwelt. Um diese unerwünschten Nachteile
zu vermeiden, wurden Kunstgriffe bei der Beschickung angewandt, was aber natürlich
Arbeit und Mehrkosten verursacht und nicht immer zum Ziele führt. _ Außerdem hat
die zentrale Lage des Zuführungsstutzens unten am Wagonett zwischen den Schienen
noch den Nachteil, daß sie die Einrichtung zur Verschiebung der Wagonetts im Ofen
kompliziert; sie muß doppelt, zu beiden Seiten des Stutzens, gebaut sein; dieses
verursacht Mehrkosten und ergibt einen Unsicherheitsfaktor: versagt aus irgendwelchem
Grunde eine Seite der Einrichtung, so wird durch die auf der zweiten Seite wirkende
Kraft das Wagonett von den Schienen gehoben.
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Erfaßt weiter der am Boden des Wagonetts befindliche Flansch aus irgendwelchem
Grunde den zugehörigen, am Boden des Kanals befindlichen Stutzen, so wirkt als deformierende
Kraft das ganze Gewicht des Wagonetts, und ernster Bruchschaden ist nicht zu vermeiden,
es sei denn, daß die ganze Konstruktion, d. h. die Stutzen und die Verschiebeeinrichtung
- wiederum durch Mehrkosten -, sehr solide gebaut sind. Die Verschiebung der Wagonetts
in Ofen dieser Konstruktion, wo die Schienen mit einer ganzen Reihe von Vertiefungen
versehen sind, bedarf ebenfalls eines großen Kraftaufwandes.
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Somit verlangen Ofen dieser Konstruktion unnötige Mehrkosten sowohl
im Bau als auch im Betriebe und müssen konstruktiv bei weitem als nicht vollkommen
angesehen werden.
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Zweck der vorliegenden Erfindung ist die Beseitigung aller obenerwähnten
unvorteilhaften Erscheinungen'und Unbequemlichkeiten bei der Konstruktion von Schwelöfen,
welche mit einer Querzirkulation des Spülgases arbeiten, um die-. selben brauchbar
für einen kontinuierlichen Betrieb in industriellem Maßstabe zu gestalten. Dieses
Ziel wird dadurch erreicht, daß z. die Überhitzerrohre an den Eintrittsöffnungen
mit Vorerhitzungs- und Führungsblechen mit an diesen befestigten, unten zusammenlaufenden
Rippen versehen sind, 2. die Ventilatoren zur Bewegung der Spülgase seitlich an
dem Tunnelofen angebracht sind, 3. die zur Förderung der Wagonetts dienenden Schienen
in besonderer Weise angeordnet sind, und daß q. in dem Raum zwischen den beiden
Böden der Wagonetts gebogene Führungsbleche angeordnet sind, durch welche das Spülmittel
Wirbelbewegung erhält und die Zufuhr des Spülmittels zu den Ecken der Wagonetts
geregelt werden kann.
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Beiliegende Zeichnungen geben ein Bild vom Tunnel des Schwelofens,
der Erhitzer, der Wagonetts und der Ventilatoren mit den dazugehörigen Einzelheiten,
nicht- aber der anderen Ofenteile, wie z. B. der Heizung, der Schleusen, der allgemeinen
Lage des Ofens u. dgl., da letztere sich nicht direkt auf die vorliegende Erfindung
beziehen und nur die Zeichnungen unübersichtlicher machen würden.
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Abb. x zeigt den Querschnitt des Ofentunnels, welcher inwendig einen
Eisenmantel :i hat; darin befindet sich das Wagonett 2, welches das zu verschwelende
'Gut aufnimmt; neben dem Tunnel befindet sich der Röhrenerhitzer 3 zur Erwärmung
des Spülgases; dieser Erhitzer hat einen Zuführungskollektor q. und Abführungskollektor
5; durch das ansaugende Rohr 6 kommt das erhitzte Spülgas in den Ventilator 7, welcher
durch eine Riemenscheibe 8 oder auch unmittelbar durch einen Elektromotor angetrieben
wird.
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Der Ventilator 7 fördert das Spüfgas durch das Druckrohr 9 in den
Raum zwischen den beiden Wagonettböden 2; der obere Boden des
Wagonetts
io ist durchbrochen, und darauf befindet sich das zu verschwelende Gut. Von außen
kann der Ofen einen Eisenmantel ii haben, mit Öffnungen 12 zur Reinigung des oberen
Kollektors und 13 zur Reinigung, des unteren Kollektors. Die Ziegelsteinwände 14,
15 bilden einen Kanal 16, durch welchen die heißen Gase streichen, welche die Rohre
des Erhitzers für das Spülgas erwärmen. Die Kollektoren 4 und 5 können zur bequemen
Reinigung der Rohre des Erhitzers noch Öffnungen 17 und 18 haben. Der Raum zwischen
der Hülle des Ofens ii und des Mantels i des Tunnels selbst kann durch eine Wärme
nicht leitende Einschüttung ig ausgefüllt werden.
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Der Querschnitt auf Abb. i ist zur größeren Übersicht nach der gebrochenen
Linie G-H auf Abb. 12 ausgeführt, welche den Ofen im Längsschnitt und in Ansicht
bringt, wie auch nach der gebrochenen Linie L-M auf Abb. 13, wo der Ofen im Horizontalschnitt
gezeigt ist (nach der Linie C-D, s. Abb. i). Abb. 14 zeigt den Schnitt längs des
Kanals 16 mit den Erhitzern nach der Linie A-B auf Abb. i.
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Um den Spülgasstrom aus dem Eingangskollektor 4 völlig gleichmäßig
in die Rohre des Erhitzers 3 zu verteilen, sieht vorliegende Erfindung die Einrichtung
besonderer Führungsbleche 2o vor. Eine der möglichen Konstruktionen solcher Führungsbleche
ist auf Abb. 6, 7, 8 und g dargestellt. Diese Führungsbleche 20 sind entsprechend
gebogen, um das Spülgas besser aufzunehmen (s. Abb. g, welche den Schnitt längs
der Linie Q-P auf Abb. 8 zeigt), und haben äuf einer Seite Rippen 21; diese Rippen
sind so eingerichtet, daß sie unten die Rohre der Erhitzer 3 umklammern, welche
etwas in den Kollektorkasten 4 hinausragen, wie es deutlich aus Abb. 6 zu ersehen
ist, welche einen vergrößerten Querschnitt des Kollektors 4 zeigt, und aus Abb.
7, die einen Teil des Längsschnitts desselben darstellt. Diese Rippen. 2i gemeinsam
mit den Führungsblechen 2o bilden für das Spülgas eine Art leitender Trichter, immer
je einer für jedes Rohr der Erhitzer 3. Die Führungsbleche 2o sind nicht am Kollektor
befestigt, sondern werden frei zwischen den Rohren 3 eingelegt, wobei . sich eins
aufs andere stützt.
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Es ist ohne weiteres klar, daß bei Anwendung der Führungsbleche 2o
der Widerstand beim Eintritt des Spülgases in die Rohre 3 bedeutend verringert wird
und zugleich die Gleichmäßigkeit seiner Verteilung in allen Rohren 3 wächst. Zur
besseren Führung des Spülgases kann vor die erste Reihe Rohre noch ein besonderes
Führungsblech 22 eingesetzt werden.
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Um bei Austritt des Spülgases aus den Rohren 3 den Widerstand zu verringern,
können auch hier ebensolche Führungsbleche 23 angebracht werden (Abb. i). Diese
Führungsbleche können auch ohne Rippen sein, da solche hier von geringerer Bedeutung
sind. Ein besonderes Führungsblech 24 kann den Austritt des Stromes des Spülgases
aus dem Kollektor 5 in das ansaugende Rohr 6 gleichmäßiger gestalten.
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Die Führungsbleche 2o haben aber außer der besseren Leitung und Verteilung
des Spülgases in die Rohre in vorliegender Erfindung noch eine andere weit wichtigere
Funktion zu erfüllen. Sie kommen mit ihren unteren Rippen in Berührung mit dem Boden
des Kollektors 4, welcher ebenso wie die Rohre vom Strom heißer Gase. des Heizkanals
erwärmt wird; daher wird, wie oben beschrieben, der untere Rand der Bleche dieselbe
Temperatur haben wie die Rohre des Erhitzers 3. Gleichzeitig wird der obere Rand
der Bleche, welcher durch das eintretende Spülgas abgekühlt wird, eine Temperatur
annähernd gleich derjenigen des eintretenden Spülgases, haben; ist aber die Fläche
der Bleche 2o. und ihrer Rippen 21 verhältnismäßig groß, so wird durch deren Anwendung
eine notwendige allmähliche Erwärmung des Spülgases noch vor Eintritt in die Rohre
erzielt. Zu diesem allmählichen Er-,wärmen trägt noch der Umstand bei, daß dank
der zusammenlaufenden Lage der Rippen 21 (zum Eingang der Rohre 3) auch die Schnelligkeit
der Bewegung des Spülgases allmählich wächst, folglich auch die Wärmeübertragung.
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Dank der allmählichen Erwärmung verringert sich die Zersetzung der
Öldämpfe des Bitumens und des Tröpfchennebels, die im Spülgase enthalten sind, bedeutend.
Der hier daher nur in .geringer Menge ausfallende Koks wird sich hauptsächlich auf
den leicht entfernbaren Führungsblechen 2o ablagern, so daß die Rohre 3 der Erhitzer
selbst von einer bedeutenderen Koksablagerung verschont bleiben.
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Die Oberfläche dieser Führungsbleche muß genügend groß sein, um den
ganzen sich ablagernden Koks aufzunehmen und dadurch ein Ablagern des Kokses in
größeren Mengen an den Wänden der Rohre zu verhindern.
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Da eine Reinigung der Erhitzer von Koksablagerung selten nötig ist,
wird durch diese Verbesserung dieununterbrochene Betriebsdauer bei Kanalschwelöfen
bedeutend verlängert, was ein sehr wichtiger Vorzug -vorliegender Erfindung ist.
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Beim Stillegen des Ofens ist es ein leichtes, die verschmutzten Führungsbleche
2o durch die Öffnungen 12 und 17 (s. Abb. i) zu entfernen, durch einen sauberen
Satz zu ersetzen und dabei die Rohre des Erhitzers von nur geringen Koksablagerungen
zu reinigen, was schnell und leicht geschehen kann; die Führungsbleche beim Ausgang
des Spülgases aus den Rohren 23 können abgenommen und durch die Öffnungen 13 und
-18 gereinigt werden.
Das Problem einer bequemen Anordnung der Ventilatoren
wird durch die vorliegende Erfindung dadurch gelöst, daß die Ventilatoren seitlich
an dem Tunnelofen angeordnet werden, wobei das erwärmte Spülgas aus dem Abführungskollektor
5 durch das ansaugende Rohr 6 geleitet wird (s. Abb. i), welches mit einer Seite
unmittelbar an den Boden des eisernen Mantels :i anschließt, wobei der Ventilator
7 so untergebracht ist, daß die vertikale Wand des Mantels i des Tunnelofens und
ihre Fortsetzung nach unten eine der flachen Wände des Gehäuses des Ventilators
25 bilden (s. Abb. i, 12, und 13). Das Flügelrad des Ventilators 7, welches eine
waagerechte Achse hat, kann zur Reinigung und Reparatur herausgenommen werden, zusammen
mit dem mit Isolation versehenen Deckel 9.6. Dieser Deckel muß dicht an der
äußeren Hülle des Ofens ii befestigt sein, an welcher auch das Gehäuse des Ventilators
25 befestigt ist.
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Der Druckstutzen des Ventilators 9, welcher das Spülgas dem Wagonett
2 zuführt, wird mit einer möglichst geringen Krümmung ins Innere des Tunnels eingebogen
und durch die Wand des Tunnelmantels (s. Abb. i) hindurchgeführt.
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Damit die Wände des Tunnelmantels mit dem daran befestigten Stutzen
in vollständig unveränderter Lage bleiben, ist es zweckmäßig, von beiden Seiten
des Tunnelmantels Dreiecke 27 zu befestigen (s. Abb. i), welche dann dem Mantel
i, sei er auch aus verhältnismäßig dünnem Eisenblech angefertigt, die notwendige
Steifheit geben.
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Diese Art der Aufstellung des Ventilators ist sehr zuverlässig, wird
dadurch bedeutend billiger, hat ein Minimum an Strahlungsfläche wie auch ein Minimum
von Wärmespannungen. Auch wird eine Zufuhr des Spülgases zu den Wagonetts von der
Seite aus, statt von unten, ermöglicht, was, wie weiter unten ausgeführt wird, einen
bedeutenden Vorzug darstellt.
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Im Zusammenhänge mit der oben beschriebenen Seitenlage des Ventilators
und des Zuführungsstutzens 9 (s. Abb. i) hat das Wagonett 2, welches, wie oben erwähnt,
mit zwei Böden versehen ist, auch an der Seite zwischen denselben eine Öffnung mit
einem eingesetzten kurzen Stutzen 28 (s. Abb. i), welcher an das Mundstück 29 des
das Spülgas zuführenden Stutzens 9 angepaßt sein muß.
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Das Wagonett 2 bewegt sich im Tunnel des Ofens auf den Schienen
30 und 31. Die Schiene 30, welche weiter entfernt ist von dem Stutzen 9,
ist entsprechend höher gehoben als die Schiene 34 welche dem Stutzen näher liegt.
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Durch diese Lage der Schienen werden die Räder des Wagonetts, welche
auf Schienen 31 laufen, immer an diese mit ihren Spurkränzen angedrückt; infolgedessen
wird auch das Wagonett leicht geneigt zur Seite des Druckstutzens 9 an letzterem
immer in ein und derselben Lage zum Mundstück 29 dieses Stutzens vorbeilaufen.
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Daher wird, wie Versuche gezeigt haben, sogar bei einem minimalen
Spalt zwischen dem Stutzen 28 an dem Wagonett und dem Mundstück 29 an dem das Spülgas
zuführenden Stutzen 9 kein Anhaken bei der Fortbewegung des Wagonetts längs des
Ofens stattfinden.
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Wie aus Abb. 2 und 3 (Schnitt längs Linie E-F auf Abb. 2), welche
die Einzelheiten der Einrichtung in vergrößertem Maßstäbe zeigen, ersichtlich, kann
der Stutzen 28, welcher an der Seite des Wagonetts 2 zwischen den beiden Böden liegt,
mit Hilfe der Schrauben 32 genau eingestellt werden.
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Wie auf Abb.4 dargestellt, stehen die Schienen 34 und 35 auf gleicher
Höhe, wobei die Schiene 35, welche der Schiene 31 auf Abb. i entspricht, vorteilhafter
etwas nach außen geneigt ist; die Räder des Wagonetts (das Wagonett selbst ist auf
dieser Zeichnung nicht ausgeführt), welche auf der Schiene 34 laufen (entspricht
der Schiene 3o auf Abb. i), haben einen etwas größeren Laufkranzkegel 36, als sonst
üblich; der Laufkranz 37, welcher auf der Schiene 35 (entspricht der Schiene 31
auf Abb. i) läuft, hat einen zur selben Seite wie der Laufkranz 36 zugekehrten Kegel,
d. h. umgekehrt dem allgemein üblichen. Der Auslauf muß der Neigung der Schiene
35 entsprechen.
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Es ist augenscheinlich, daß in diesem Falle die Spurkränze 38 des
Rades immer an die Schiene 35 angedrückt werden, da durch die gleichgerichteten
Kegel der Laufkränze 36 und 37 eine horizontale Kraft entsteht, welche nach rechts
zu verschieben trachtet.
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Es ist noch eine Möglichkeit einer solchen Konstruktion anzuführen:
Wenn der Kegel des Laufkranzes 36 (s. Abb. 4) genügend steil ist, wird die dadurch
entstehende horizontale Kraft, welche die Räder nach rechts zu verschieben trachtet,
genügend groß sein, um den Spurkranz des anderen Rades an die Schiene anzudrücken,
auch wenn dieser Laufkranz eine zylindrische Form hat und auf einer geradestehenden
Schiene läuft, wie dargestellt auf Abb. 5, auf welcher die Schiene 39 und der zylindrische
Laufkranz 4o der Schiene 35 und dem Laufkranz 37 auf @Abb. 4 entsprechen.
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Der Vorzug der ersten und letzten Konstruktion besteht darin, daß
die Wagonetts, wenn sie aus dem Ofen heraustreten, auch auf einem gewöhnlichen Schienengleis
laufen können. Es muß bemerkt werden, daß es bei den Konstruktionen auf Abb.4 und
5 notwendig ist, daß die Achsen vollständig fest an dem Wagonett befestigt sind,
die Räder aber sich um die Achsen drehen, da nur in diesem Falle die horizontale
Kraft wirkt, welche das Wagonett zwingt, in ein und derselben wünschenswerten
Stellung
beim Hindurchfahren durch den Ofen zu verbleiben.
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Wenn durch irgendwelche Unvollkommenheit des Stutzens 28 (s. Abb.
i) das Wagonett im Ofen an dem Mundstück 29 anhakt, so weicht das Wagonett mit Leichtigkeit
zur Seite aus, und zwar um die ganze Breite des Spaltes 42 zwischen dem Spurkranze
43 des anderen Rades und der Schiene 34 (s. Abb. 4), da die anpressende Kraft nur
einen kleinen Teil des Gewichts desWagonetts ausmacht, entsprechend der Größe der
Neigung der Schienen auf Abb. i oder der Größe des Laufkranzkegels auf Abb.4.
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Diese Konstruktion der Wagonetts nebst dazugehörigen Schienen hat
nicht die oben schon erwähnten Mängel der alten Konstruktionen die Wagonetts laufen
leicht auf den glatten Schienen; der Raum zwischen den Schienen ist frei, und daher
können die Wagonetts von hier aus mit Leichtigkeit in Bewegung gesetzt werden.
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Wie schon oben erwähnt, war das gleichmäßige Verteilen des heißen
Spülgases im Wagonett durch die ganze Schicht des zu verschwelenden Gutes bis jetzt
in der Praxis mit großen Schwierigkeiten verbunden. Vorliegende Erfindung erzielt
die gleichmäßige Verteilung des Spülgases dadurch, daß das seitwärts zum Wagonett
zugeführte Spülmittel in eine Wirbelbewegung durch Anwendung besonderer leitender
gebogener Schaufeln, welche zweckentsprechend im Raum zwischen den beiden Böden
des Wagonetts untergebracht sind, versetzt wird.
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Wie auf Abb. =i schematisch dargestellt, ist es bei einer annähernd
quadratischen Form des Wagonetts am zweckmäßigsten, den Zuführungsstutzen für das
Spülgas 28 in einer der Ecken des MTagonetts = seitwärts anzubringen. Der Spülgasstrom
wird, in den Stutzen 28 eintretend, durch die gebogenen Leitschaufeln 44, die in
den vier Ecken des Wagonetts 2 gelegen sind, in eine Wirbelbewegung versetzt, wobei
der Druck des Spülgases sich auf den Mittelpunkt des Wagonetts konzentriert.
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Daher wird die Mitte des zu verschwelenden Gutes, -die dem Gasstrom
am meisten Widerstand bietet, auch den stärksten Druck des Spülgasstromes erhalten.
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Damit aber auch die Ecken des Wagonetts, welche immer dem Gas einen
geringeren Widerstand bieten, im gegebenen Falle nicht ganz ohne Spülgas bleiben,
ist es zweckmäßig, durch größere oder kleinere Schlitze 45 das Spülgas in die Ecken
des Wagonetts in größerer und kleinerer Menge zu leiten. .
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Auf Abb. =o ist die entsprechende Anordnung der Leitschaufeln 44 dargestellt,
bei verlängerter Form des Wagonetts 2.
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Hierbei ist es zweckmäßiger, den Eingangsstutzen 28 nicht an der Ecke,
sondern in der Mitte des Wagonetts einzubauen und den eintretenden Spülgasstrom
in zwei Wirbel umzuformen, welche auf verschiedene Seiten geleitet werden; dazu
ist es zweckmäßig, acht Leitschaufeln 44 anzuordnen, wie auf Abb. =o gezeigt ist.
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Auf diese Art ist es möglich, eine gleichmäßige Verteilung des Spülgases
in der ganzen Schicht des im Wagonett befindlichen Gutes zu erzielen, was den Schwelprozeß
fördert und die Schwierigkeiten beim Entladen des schlecht verschwelten Gutes beseitigt.
Außerdem wird dadurch eine bedeutende Verringerung des Widerstandes beim Durchgang
des Spülgases durch das Wagonett erzielt.
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Alle obigen Konstruktionen, welche Gegenstand vorliegender Erfindung
bilden, können mit Erfolg angewandt werden, nicht nur bei Kanälschwelöfen, sondern
auch bei Öfen verschiedener anderer Bestimmung, wie Trockenöfen, Ziegelöfen u. dgl.