DE574589C - Verfahren zur Herstellung wenig dehnbarer Kautschukvulkanisate - Google Patents

Verfahren zur Herstellung wenig dehnbarer Kautschukvulkanisate

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DE574589C
DE574589C DEH130229D DEH0130229D DE574589C DE 574589 C DE574589 C DE 574589C DE H130229 D DEH130229 D DE H130229D DE H0130229 D DEH0130229 D DE H0130229D DE 574589 C DE574589 C DE 574589C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K3/00Use of inorganic substances as compounding ingredients
    • C08K3/02Elements
    • C08K3/04Carbon

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung wenig dehnbarer Kautschukvulkanisate W. B. W i e g a n d hat in einem Vortrage vor der Institution of Rubber Industry in London (»Rubber Age«, London, Dezemberheft i925, S. 492) ausgeführt, in den Vereinigten Staaten von Amerika hätten Kautschukvulkanisate, welche durch Zusätze von 7o bis 9o % Gasruß auf je i oo Kautschuk etwa zwei- bis dreimal so steif gemacht wären wie die Laufstreifen von Kraftwagenreifen, die versteifenden Gewebeeinlagen bei Kautschukschläuchen und Kautschukfußzeug verdrängt, und eine ebensolche Verdrängung der Gewebeeinlagen erschiene auch möglich bei pneumatischen Bereifungen. Bisher sind aber im Handel weder Kautschukschläuche noch Kautschukfußzeug noch pneumatische Bereifungen anzutreffen, bei denen--die starren Gewebeeinlagen ersetzt sind durch Kautschukvulkanisate, welche auf ioo Gewichtsteile Kautschuk 7o bis 9o Gewichtsteile Gasruß enthalten. Hierbei ist unter Gasruß im Sinne Wiegands lediglich der aktive Gasruß, »Channel Gasblack«, zu verstehen, nicht aber der durch thermische Aufspaltung von Erdgas erhaltene inaktive Gasruß, anfänglich als »Thermatomic Carbon« bezeichnet, später in zwei verschiedenen Gradierungen als »Thermax« bzw. »P-33« in den Handel gebracht.
  • Allerdings hat man schon damals unter sehr hohem Pressendruck Platten vulkanisiert, die als- Ersatz für Ledersohlen dienten, beispielsweise aus
    Kautschuk.............-........... =oo
    aktivem Gasruß Handelsmarke»Arrow« 82,5
    Zinkoxyd ........................r2,5
    Mineral-Rubber-Asphalt . . .. . . . . . . . . 47,5
    Aldol-a naphthylaminharz . . . . . . . . . . 2
    Diphenylguanidin.................. i
    Schwefel.......................... 4,5
    zusammen ... 250
    Solche Sohlenplatten erlangten aber im Höchstfalle eine Shorehärte von 9o, während Laufstreifen von Kraftwagenreifen etwa eine Shorehärte von 62 besitzen. Man hat in den nachfolgenden Jahren unter Aufwand recht hoher Energie beim Mischen und beize Kalandern und recht hohen Pressendrucks sogar ein solches Gummileder mit i i o kg aktivem Gasruß auf iookg Kautschuk herstellen können, allerdings hur durch eine verhältnismäßig langwierige Vulkanisation (3o Minuten bei 3,5 atü), während die gebräuchlichen Vull;anisiermaschinen für pneumatische Fahrradbereifungen auf nur 7 Minuten hulkanisation bei 6 atü eingestellt sind. Infolge der mechanischen Schtvierigkeiten, der erheblichen inneren Reibung bei der Herstellung und Weiterverarbeitung solcher an aktivem Gasruß reichen Kautschukmischungen blieb dieses sogenannte Gummileder auf Preßvulkanisate,wie Sohlenplatten und Damenschuhabsätze, beschränkt.
  • Erst die. sehr gesunkenen Preise für Kautschule, dessen spezifisches Gewicht bekanntlich o,93 ist, im Vergleich zu Baumwolle, deren spezifisches Gewicht 1,4.5 ist, spornten zu Versuchen an, bei starren Kautschukschläuchen und bei den starren Decken für pneumatische Bereifungen das die starr machende Einlage bildende gummierte Gewebe zu ersetzen durch eine Art Gummileder. Die Aufgabe umfaßte dabei auch, daß die gesuchte Kautschukmischung auf der zum Spritzen der Schläuche üblichen Spindelstrangpresse, ohne anzubrennen, verarbeitbar sein, andererseits aber auf den gebräuchlichen Vulkanisiermaschinen für Fahrraddecken binnen 7 Minuten bei 6 atü ausreichend vulkanisiert sein müßte; ferner müßte das Vulkanisat eine entsprechend sehr erhebliche Zerreißfestigkeit, sehr hohe Einreißfestigkeit und sehr geringe Dehnbarkeit besitzen.
  • Zu einer Grundmischung aus ioo Kautschuk, i Stearinsäure, i Alterungsschutzmittel, i Vulkanisationsbeschleuniger, 3 Schwefel, 5 Zinkoxyd wurden zugemischt: a) ioo aktiver Gasruß Handelsmarke »Arrow«, b) ioo inaktiver Gasruß Handelsmarke »P-33«, c) loo inaktiver Gasruß Handelsmarke »Thermax«. Das Vulkanisat a) ergab Zoo kg/qcm Zerreißfestigkeit bei 390 % Dehnung, b) 209,5 kg/qcm Zerreißfestigkeit bei 670 % Dehnung, c) 139,9 kg/qcm Zerreißfestigkeit bei 555 Dehnung. Die Messungen wurden an Streifenproben aus Preßvulkanisaten vorgenommen. Mischung a) ließ sich nur sehr langwierig und schwierig mischen, aber nicht auf der üblichen Schlauchmaschine spritzen; b) und c) ließen sich leicht mischen und anstandslos auf der Schlauchmaschine spritzen, besaßen aber viel zu große Dehnbarkeit. Bei: einer weiteren Mischung d) wurden zur gleichen Grundmischung Zoo inaktiver Gasruß Handelsmarke »P-33«, bei einer weiteren Mischung e) Zoo inaktiver Gasruß Handelsmarke »Thermax« zugesetzt. Nach der gleichen Vulkanisationszeit ergab d) 127,3 kg/qcm bei ¢.15 % Dehnung, e) lo3,q.kg/qcm bei 39o oho Dehnung. Es gelang also wohl, die Dehnbarkeit herabzusetzen, aber zugleich fiel leider die Zerreißfestigkeit zu stark ab. Die Verarbeitung auf der Schlauchmaschine machte, da der Gasruß weicher, inaktiver Gasruß war, keine Schwierigkeiten. Ersichtlich ergaben hierbei also ioo Gasruß Handelsmarke »Arrowcc die gleiche geringe Dehnung wie Zoo Gasruß Handelsmarke »Thermaxcc, aber dabei rund die doppelte Zerreißfestigkeit, verhinderten aber eben das Spritzen auf der Schlauchmaschine. Es zeigte sich nun, daß die gleitfähig machende Zugabe von inaktivem Gasruß Handelsmarke »Thermtixcc die starr machende Zugabe von aktivem Gasruß Handelsmarke »Arrow« so weit ausgleicht, daß man eine zwar sehr gasrußreiclic Kautschukmischung bekommt, die sich aber dennoch anstandslos auf der Schlauchmaschine spritzen läßt und obendrein in sehr kurzer Zeit ausvulkanisieren läßt, wenn man auf ioo Kautschuk bis zu 35 Gasruß Handelsmarke »Arrow« zugeben kann bei gleichzeitiger Zugabe von mindestens 7o, besser 75 bis So Gasruß Handelsmarke »Thermax«. Das Verhältnis von aktivem zu inaktivem Gasruß soll daher 1 zu 2 oder etwas über 2 sein. In diesem Falle können behufs Erzielung sehr kurzer Vulkanisationen noch reichliche Schwefel- und Beschleunig erzugaben erfolgen, ohne daß die Spritzbarkeit der Mischung zu sehr leidet. Die Vulkanisate bekommen dann die gewünschte geringe Dehnbarkeit und lederartigen Charakter.
  • Als besonders günstig -wurden folgende Kautschukmischungen"für Fahrraddecken ohne Gewebeeinlage und für Saug- und Druckschläuche ohne Gewebeeinlage 'erprobt:
    Kautschuk.................. zoo ioo
    Mineral-Rubber-Asphalt ...... zo 10
    Zinkweiß .. ............ 12 12
    Bleiglätte . ... . . . . . . . . . . . . . . . 0,1 -
    Schwefel.................... :1,3 S
    Selen....................... 0,4 -
    Pheny 1-ß-naphthylamin ...... i 2
    Diphenylguanidn............ 1,5 3
    . -
    Tetramethylthiuramdisulfid ... 0,5
    aktiver Gasruß Handelsmarke
    »Arrow« .................. 35 35 ,
    inaktiver Gasruß Handelsmarke
    »Thermax;c . . . . . . . . . . . . . . . . So 75
    zusammen ... 2.13 2:13
    Aus diesen Kautschukmischungen lassen sich sowohl die Profilstreifen für Bereifungsdecken spritzen und dann gewebelose Bereifungsdecken in den gebräuchlichen Vulkanisiermaschinen vulkanisieren, wobei sich die üblichen Gleitschutzmusterungen einwandfrei ausprägen, wie auch gewebelose Saug- und Druckschläuche völlig blasenfrei spritzen, welche dann frei in strömendem Dampf oder auf V ulkanisierdornen, und zwar sogar ohne Umwicklung vulkanisiert werden können. Die bisherigen kostspieligen Gewebeeinlagen, deren kostspielige und umständliche Vorgummierung, das übereinanderlegen der entsprechenden Anzahl gummierter Gewebeeinlagen, das Einlegen besonderer Wulststreifen und das Auflegen besonderer Laufstreifenmischungen bei den Bereifungsdecken, fallen fort. Die Herstellung von Sang- und Druckschläuchen wird gegen früher sehr vereinfacht. Dabei ist der Abreibwiderstand der neuen Vulkanisate außerordentlich groß. Wird für Kraftrad- und Kraftwagenbereifungen ein besonders widerstandsfähiger Laufstreifen verlangt. so kann auf einen aus derartiger Kautschukledermischung gespritzten Profilstrang, welcher der bisherigen Gewebekarkasse samt Wulst entspricht, ein solcher aus sehr abnutzfester Mischung bestehender Laufstreifen aufgebracht und mit dem Gummileder zusammen vulkanisiert werden, daß in der gleichen Zeit, in welcher die Laufstreifenmischung ausvulkanisiert, auch die Gummilederkarkasse ausvulkanisiert ist. Die Gummilederkarkasse besitzt auch eine im Vergleich zu Karkassen aus gummierten Geweben recht gute Wärmeleitung; weil Lufteinschlüsse fehlen, während das Gewebe stets Luft einschließt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH:. Verfahren zur Herstellung wenig dehnbarer Kautschukvulkanisate, dadurch gekennzeichnet, daß auf sehr kurze Vulkanisationszeiten eingestellte Kautschukmischungen mit 3o bis ,1o Teilen aktivem Gasruß auf je ioo Teile Kautschuk durch Zugabe von 6o bis 9o Teilen inaktivem Gasruß leicht. verarbeitbar, besonders spritzbar gemacht und dann nach Formgebung vulkanisiert werden.
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