DE569463C

DE569463C - Verfahren zur Herstellung von waerme- und schallisolierenden Koerpern

Info

Publication number: DE569463C
Application number: DE1930569463D
Authority: DE
Original assignee: HERMAN DOEHLER
Current assignee: HERMAN DOEHLER
Priority date: 1930-04-01
Filing date: 1930-04-01
Publication date: 1933-09-02

Description

Verfahren zur Herstellung von wärme- und schallisolierenden Körpern Korkstein und gepreßte Zuckerrohrfasern ergeben nach den bisherigen Erfahrungen zwar Isolierkörper von bester Wärme- bzw. Kälte- und Schallisolierung, -aber ihrer allgemeinen Verwendung steht ihr verhältnismäßig hoher Preis im Wege. Mit vorliegender Erfindung ist nun die Schaffung eines wärme-und zugleich schallisolierenden Körpers gelungen, der bei weit niedereren Gestehungskosten den aus Korkstein und sonstigen Isoliermassen hergestellten Isolierkörpern an Wärmeisolierwirkung mindestens ebenbürtig, an Schallisolierung sogar überlegen und dabei auch in hohem Grade wasserabweisend ist. Überdies ist der neue Isolierkörper besonders leicht und feuerhemmend.
Die zur Herstellung des Isolierkörpers nach der Erfindung dienende Masse bestellt aus Papierstoff, vorzugsweise aus altem Zeitungspapier, und aus Pech und Ton.
Ein aus diesen Grundstoffen bestehendes Erzeugnis ist an sich bekannt. Es ist aber ein wasserdichtes Erzeugnis, das in Blatt- oder Röhrenform auf der Papiermaschine oder in der Rohrpresse hergestellt wird. Dabei werden die Papierfaserstoffe mit der Ton-Pech-Emulsion so scharf zusammengepreßt, daß man porenfreie Formkörper erhält, die jedoch für Isolationszwecke nicht geeignet sind.
Es wurde nun gefunden, daß die Papierfaserstoffe, Ton und Pech aber dennoch einen geeigneten Isolierkörper abgeben können, wenn man das Gemisch mit so geringem Druck verformt, daß man Formkörper mit einem Raumgewicht voll nur 22o bis 350 erhält.
Zur Herstellung der Masse wird also z. B. Abfallpapier, am besten altes Zeitungspapier, das sehr billig in großen Mengen erhältlich, schnell auflösbar und sehr leicht ist, durch Kochen und Rühren in Wasser oder wie in Papier- oder Pappefabriken auf kaltem Wege zu einem Papierbrei aufgelöst, andererseits Pech (Teerpech) und Ton (gewöhnlicher Brockenton) unter entsprechendem Wasserzusatz gekocht und gerührt und die Pech-Ton-Emulsion in den Papierbrei hineingerührt, worauf die Mischung nur bis zur Formbarkeit ausgepreßt und getrocknet wird. Das beispielsweise wählbare Mengenverhältnis: ioo kg Altpapier in 500 f Wasser, 23 kg Pech und 5o kg Stückton in 4.3 I Wasser hat sich bisher bewährt, doch ist das Herstellungsverfahren nicht streng an diese Verhältnisse gebunden, ebensowenig der Grad der Auspressung der Masse, der sich nach deren Verwendungszweck richtet. Braucht der Isolierkörper keine nennenswerte Festigkeit zu haben und. soll er nur hochgradig wärmeisolierend sein, so wird der zusammengemischte Brei möglichst wenig ausgepreßt. Muß der Isolierkörper z. B. als Fußbelagsplatte auch stärkeren Belastungen gewachsen sein, so läßt sich dies durch entsprechend stärkere Auspressung des Breigemisches, die natürlich nicht die Erhöhung des Raumgewichts der Formkörper über 35o bewirken soll, erreichen. Zur Erzielung festerer Platten ist der Pech- und Tongehalt des Ausgangsbreies entsprechend zu erhöhen. Infolge seiner vorzüglichen schallschützenden Eigenschaft in Verbindung mit der den meisten Zwecken entsprechenden Festigkeit bei großer Billigkeit ist der neue Isolierkörper sehr geeignet, die hauptsächlich in Eisenbetonhochbauten so dringend notwendige Schalldämpfung und Schallisolierung in einfacher und billiger Weise zu erzielen.
Für die meisten Verwendungszwecke wird der neue Isolierkörper Plattenform erhalten müssen. In Abmessungen von z. B. i m auf o,25 oder o,5o m eignen sich die Platten für Wand- und Bodenbeläge. Auch zur Herstellung selbständiger Zwischenwände sind die Platten brauchbar.
Selbst als Belag für der Feuchtigkeit ausgesetzte Wände sind solche Platten brauchbar; denn Versuche haben erwiesen, daß in Platten, welche 14 Tage unter Wasser gehalten wurden, dieses nur auf etwa i bis 2 mm Tiefe eingedrungen war.
Ferner wirkt der Isolierkörper feuerhemmend. Er ist nur sehr schwer entzündbar. Hat er nach sehr langer Berührung mit einer Flamme zu glimmen begonnen, so erlischt die glimmende Haut schon kurze Zeit nach Entfernung der Zündflamme. Die hohe Feuersicherheit ist besonders dort erwünscht, wo der Körper zu reinen Isolierzwecken sehr heiße Rohrleitungen in entsprechend angepaßter Form zu ummanteln hat. Der neue Körper läßt sich natürlich außer in der nur beispielsweise angegebenen, am meisten verlangten Plattenform auch in jeder anderen Gestalt liefern, weil er in noch nassem Zustande ausgezeichnet formbar ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von wärme- und schallisolierenden Körpern, dadurch gekennzeichnet, daß man ein an sich bekanntes Gemisch aus einem wäßrigen Papierfaserbrei, vorzugsweise aus altem Zeitungspapier, und einer Pech-Ton-Emulsion . mit so geringem Druck verformt, daß man Formkörper mit einem Raumgewicht von nur 22o bis 35o erhält.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die faserige Masse durch Aufkochen von roo kg altem Zeitungspapier in 5oo 1 Wasser und Beiinischung einer Aufkochung von 23 kg Pech und 5o kg Ton in 43 1 Wasser herstellt.