DE565338C - UEberlastungstraege, kurzschlusssichere Schmelzsicherungspatrone - Google Patents

Description

Im Hauptpatent sind überlastungsträge, kurzschlußsichere Schmelzsicherungspatronen beschrieben, bei denen eine unter Federspannung stehende Lötstelle zwischen zwei Leiterstücken bei Überlastung durch die entstehende Stromwärme schmilzt und dadurch eine Unterbrechung des Stromes herbeiführt. Dabei ist der Schmelzleiter entweder unbeweglich in der Schmelzkamrner angeordnet und mit Weichlot

<o an einem Metallstück angebracht, das sich nach einer durch Überlastung erfolgten Auslösung von dem Schmelzleiter fortbewegt, oder aber es ist der Schmelzleiter an einem Ende wärmebeständig mit der Federung verbunden und am anderen Ende durch Weichlot so befestigt, daß er sich nach der Auslösung unter dem Einfluß der Federung von der Lötstelle fortbewegt.

Besteht bei diesen Ausführungen der

ao Schmelzleiter aus einem Stück, so ergibt sich die Schwierigkeit, daß die Lötstelle nicht vollkommen innerhalb der lichtbogenlöschenden Füllung untergebracht werden kann. Die Lötstelle ist in diesen Fällen vielmehr am Ende des Schmelzleiters, also nur an die lichtbogenlöschende Füllung angrenzend, angeordnet. In Abb. 5 des Hauptpatents ist nun bereits eine Anordnung dargestellt, bei der der Schmelzleiter aus zwei Teilen besteht, die innerhalb der lichtbogenlöschenden Füllung durch Weichlot miteinander verbunden sind. Stellt man gemäß dem Zusatzpatent 547919 die Füllung der die beweglichen Leiterteile umgebenden Kammern aus durchbohrten Asbestscheiben her, so ergibt sich eine ungehinderte Beweglichkeit der beweglichen Leiterteile in ihrer Längsrichtung.

Nach der Erfindung wird die in de,m' Hauptpatent beschriebene Anordnung der Patrone vereinfacht. Erfindungsgemäß besteht die Vereinfachung darin, lediglich eine einzige Federung für den aus zwei Teilen bestehenden Schmelzleiter zu verwenden. Der eine Teil des Schmelzleiters ist fest angeordnet. Der andere Teil ist mit einer Feder so verbunden, daß er bei Auslösung durch Überlastung unter dem Einfluß der Federung von der Lötstelle fortbewegt wird.

Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Schnitt, und zwar in Abb. ι im ordnungsmäßigen Zustand, in Abb. 2 nach einer durch Überlastung und in Abb. 3 nach einer durch Kurzschluß hervorgerufenen Abschaltung.

In den Abbildungen ist 1 der gewöhnlich aus keramischem Isolierstoff bestehende Kör-

*) Von dem Patent sucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Wilhelm Klement in Finkenkrug b. Berlin.

■per der Patrone mit der Fußkontaktkappe 2 und der Kopf kontaktplatte 3.

Der im Innern des Patronenkörpers be· findliche Schmelzleiter besteht aus zwei Teilen 4 und 5, die durch einen wärmeaufnehmenden Metallklotz 6 miteinander verbunden sind. Der Teil 4 des Schmelzleiters ist mit einem Ende an der Fußkontaktkappe, mit dem anderen an dem festen Metallklotz 6 mit einem schwer schmelzbaren Lot angelötet und in Sand 7 oder einer ähnlich, wirkenden licht-¹ bogenlöschenden Masse untergebracht.

Der andere Teils des Schmelzleiters ist mit einem Ende am Metallklotz befestigt, und zwar mit leicht schmelzbarem- Lot, zu dessen Aufnahme der Metallklotz 6 zweckmäßig eine kleine Vertiefung besitzt. Das andere Ende des Leiters 5 ist mit einer Anschlußkappe 8 wärmebeständig verlötet, die durch die zwiao sehen ihr und dem Patronenkörper befindliche Druckfeder 9 vom Patronenkörper fortgedrückt wird. Die Anschlußkappe 8 ist, um ihre Reibung mit der Kontaktkappe 3 möglichst klein zu halten, durch einen leicht be- »5 weglichen Leiter 10 mit der Kappe verbunden.

Um eine möglichst ungehinderte Beweglichkeit des Leiters 5 und damit ein schnelles Abschalten zu erzielen, besteht die lichtbogenlöschende Füllung der diesen Leiter umgebenden Kammer aus einzelne Asbestscheiben 11, die zur Aufnahme des Leiters 5 durchbohrt sind. Mit 12 sind in den Abbildungen weitere Asbestpfropfen bezeichnet, die es verhindern, daß etwa auftretende Schaltflammen die Metallfiächen von Klotz 6 und Kappe 2 angreifen.

Wirkt auf eine derartige Patrone eine langer andauernde Überlastung ein, die nicht hoch genug -ist, die Schmelzleiter zu zerstören, so schmilzt das Weichlot zwischen Leiter 5 und Metallklotz 6, so daß die Feder 9 die Anschlußkappe 8 und damit den Leiter 5 vorschnellen kann. Nach einem Abschalten durch Überbelastung ergibt sich also der in Abb. 2 dargestellte Zustand.

Bei einem Kurzschluß hingegen schmelzen beide Leiter 4 und 5 gleichzeitig ab, ohne daß in der kurzen Zeit die Lötstelle zwischen und 6 hat schmelzen können. Nach einem Kurzschluß befindet sich daher die Patrone in dem in Abb. 3 dargestellten Zustand.

Die Patrone kann in der üblichen Weise mit einem Unterbrechungsmelder versehen sein, der beispielsweise aus einem Stäbchen besteht, das von der Anschlußkappe zur Kontaktkappe hin bewegt wird.

Claims (3)

1. Patentansprüche:

   i. Überlastungsträge, kurzschlußsichere Schmelzsicherungspatrone nach Patent 524969, deren Schmelzleiter aus zwei durch eine bei Überlastung schmelzende Lötstelle miteinander verbundenen Teilen besteht, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des · Schmelzleiters fest angeordnet und der andere mit einer Feder so verbunden ist, daß er bei Auslösung durch Überlastung von der Lötstelle fortbewegt wird. 70'
2. 2. Schmelzsicherungspatrone nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der fest angeordnete Leiter in Sand und der bewegliche Leiter in der Bohrung übereinandergeschichteter Asbestscheiben untergebracht ist.
3. 3. Schmelzsicherungspatrone nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen beiden Leiter teilen ein Metallklotz angeordnet ist, der an der Seite des beweglichen Leiters eine Höhlung zur Aufnahme des Schmelzlotes hat.

   Hierzu r Blatt Zeichnungen