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Vorrichtung zum Trocknen frisch gesponnener Kunstseide Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Trocknen von Kunstseidefäden.
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Es sind bereits Vorrichtungen bekannt, bei welchen der Faden um einen
geheizten Metallzylinder geleitet wird. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die auf
diese Weise getrocknete Kunstseide selbst dann Ungleichmäßigkeiten im Fadengefüge
aufweist, wenn der Faden an sich vor der Trocknung völlig gleichmäßig hergestellt
war. Insbesondere weist der Faden in seinem Verlauf eine wechselnde Geschlossenheit
und verschiedenen Griff auf.
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Eingehende Untersuchungen haben gezeigt, daß die Ungleichmäßigkeiten
auf die wechselnde Wärmestrahlung der bisher verwendeten, vorzugsweise gasgeheizten
Vorrichtungen und demnach auf eine ungleichmäßige Trocknung zurückzuführen sind.
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Ein weiterer Nachteil besteht beim geheizten Metallzylinder darin,
daß der Faden oftmals infolge ungleichmäßiger Erwärmung des Trommelmantels an diesem
haften bleibt und auf diese Weise fiusig wird. Das ist u. a. der Grund, weshalb
sich das kontinuierliche Verfahren, das mit solchen Zylindern arbeitet, bisher in
der Technik nicht hat durchsetzen können.
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Diese Nachteile vermeidet nun die Erfindung; sie stellt einen elektrisch
geheizten Zylinder dar. dessen Mantel aus ringförmigen, die Strahlungskörper umschließenden-
Heizkörpern besteht und zwischen diesen liegende, ebenfalls ringförmige Körper aus
Stoff geringerer Wärmeleitfähigkeit aufweist. Auf diese Weise wird der Zylinder
zum Unterschied von bei anderen Zwecken bekannten, elektrisch geheizten Trockentrommeln
nur an den für das Umführen des Fadens erforderlichen Flächen beheizt, während die
angrenzenden Teile keine Erwärmung erfahren. Hierdurch gelingt es, die Wärmestrahlung
auf die Fläche zu beschränken, auf welcher der Faden zur Auflage kommt. Es gelingt
so einmal, den Wärmeverbrauch auf das denkbar geringste Maß herabzudrücken, was
außerdem noch den Vorteil hat, daß die Arbeitsräume, in denen die Trockenvorrichtungen
zur Aufstellung kommen, keine erheblichen Temperatursteigerungen während des Betriebes
erfahren. Weiterhin wird auch die Gleichmäßigkeit der Temperatur wegen der verhältnismäßig
kleinen strahlenden Fläche erhöht.
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Um nun die Wärme vorzugsweise an die Stelle zu leiten, wo sie auf
den Faden einzuwirken hat, ist die Heizung mehrteilig ausgebildet. Sie besteht aus
dem eigentlichen Strahlungskörper, beispielsweise einer Heizspirale, «,-elche im
Innern des Trommelmantels angeordnet ist. Die Heizspirale ist am äußeren Umfang
von einem wärmeleitenden Heizring und am inneren Umfang durch eine wärmeschützende
Isolierung abgeschlossen. Da nun der gesamte Heizring zwischen den Stirnflächen
der wärmeisolierenden Ringkörper sich befindet, so erfolgt die Ausstrahlung der
Wärme vom Strahlungskörper vorzugsweise radial nach außen, d. h. es wird die äußere
Ringfläche, auf der der Faden zur Auflage
kommt, in erster Linie
geheizt, während die übrigen Flächen unbeheizt bleiben.
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Um schließlich den Strahlungskörper in Verbindung mit dem Heizkörper
gegen die Einwirkung chemischer Einflüsse zu schützen, werden diese Teile von einem
Mantel aus widerstandsfähigem Material, z. B. aus nichtrostendem Stahlblech, umgeben.
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Die Erfindung ermöglicht in sicherer Weise als bei Dampf oder Gas
beheizten Trockenzylindern eine vollständige gleichmäßige Trocknung der Fäden und
damit einen gleichmäßigen Charakter derselben und hat sich besonders für Kupferstreckseide
bewährt; durch Regelung der Heizung läßt sich innerhalb gewisser Grenzen die Geschlossenheit
und der Griff der Fäden beeinflussen. Weitere Vorteile bestehen in der Wirtschaftlichkeit
der Beheizung.
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Die Zeichnung stellt die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer beispielsweisen
Ausführungsform dar, und zwar zeigt die Fig. i einen Trockenzylinder in teilweiser
Draufsicht und teilweisem Längsschnitt, Fig. 2 den Trockenzylinder im Querschnitt,
Fig. 3 einen: Teilausschnitt der Fig. i mit dem Heizring, Fig. 4 eine Seitenansicht
der Fig. 3.
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Der Trockenzylinder besteht aus einem Käfig mit sechs gleichmäßig
im Kreise verteilten Tragrohren 6. Der Käfig wird an beiden Enden mittels Schrauben
3 in Bohrun--gen kreisförmiger Endscheiben 3 befestigt. In der Mitte der Endscheiben
sind an beiden Enden Wellenstummeln 4 befestigt. Auf dem Käfig sind abwechselnd
Heizkörper 2 und Isolierringe i aufgereiht. Sie werden durch die Endscheiben 3 in
der gewünschten Stellung und vor dem Abgleiten gesichert. Außerdem können sie durch
am inneren Umfang angebrachte Lappen 17 mit Bohrungen gegen Verdrehen gesichert
werden.
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Der Heizkörper 2 ist aus mehreren Teilen aufgebaut. In seinem Innern
befindet sich ein Strahlungskörper i i, von welchem die elektrisch erzeugte Wärme
ausgeht. Dieser Strahlungskörper Ir besteht z. B. aus einem Tragkörper aus isolierendem
Material, auf welchem der Heizdraht in Form einer Spirale aufgewunden ist. Der Strahlungskörper
i i ist am äußeren Umfang durch einen die Wärme gut leitenden Heizring io und im
inneren Umfang durch einen wärmeisolierenden Ring 12 abgeschlossen und gegen diese
beiden Körper elektrisch isoliert, z. B. durch Asbestpappe. Die Teile io, ii und
12 werden von einem U-förmig profilierten Blechring 2i gegen. die schädigenden Einflüsse
von Flüssigkeiten abgeschlossen. Dieser Blechring kann z. B. aus säurefestem Stahl
bestehen. Um das Eindringen der Flüssigkeit auch am inneren Umfang des Blechringes
21 zu verhindern, wird dort eine Schicht 13. einer plastischen, im Laufe
der Zeit erhärtenden, möglichst säurefesten blasse, z. B. Schamotte, fest eingestrichen.
Die Zuführung des elektrischen Stromes erfolgt über zwei an den Wellenstummeln 4
nebeneinanderliegende Schleifringe 22. Von diesen Schleifringen 22 führen Leitungen
zu den Schienen 2o in das Innere des hohlen Trockenzylinders.
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,Im Hohlzylinder sind die Schienen 2o an Brücken 9 befestigt. Die
Brücken 9 sind an den Enden 14 gabelförmig ausgebildet und an diametral gegenüberliegenden
Rohren 6 des Käfigs mittels Schraubenbolzen r, befestigt. Die Schienen 2o sind durch
Sehrauben i8 mit den Brücken 9 verbunden und durch Isolierstücke 16 isoliert: Von
den Schienen 2o führen Zweigleitungen 7 durch CSffnungen in den Isolierring 12 zu
den Heizdrähten der Strahlungskörperio.
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Die Fäden 8, welche getrocknet werden sollen, werden ein- oder mehrmals
um die ringförmige Umfläche der Heizkörper geführt und hierbei getrocknet. Um den
Faden eine bessre Führung zu geben, ist es zweckmäßig, die Oberfläche des Heizkörpers
etwas nach innen ausgewölbt und gegenüber den angrenzenden Isolierungen versenkt
auszubilden.