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Verfahren zum Reinigen und Neubenetzen von Dreh- oder Umlauffiltern
Die ständig fortschreitende und immer neue technische Zweige erfassende Mechanisierung
hat im Luftfilterbau zu den bereits seit einer Reihe von Jahren auf dem Markt befindlichen
Dreh- oder Umlauffiltern geführt, die infolge selbsttätiger Abreinigung und Neubenetzung
der einzelnen Filterelemente besonders bei Großanlagen eine beträchtliche Zeit-
und Arbeitsersparnis bedeuten könnten, wenn nicht erhebliche Mängel bezüglich der
konstruktiven Ausgestaltung der Reinigungs- und Benetzungsvorrichtung dieser erhöhten
Wirtschaftlichkeit bisher entgegenständen.
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Bei den bisher bekannt gewordenen Drehfilter erfolgen Reinigung und
Neubenetzung der einzelnen Filterelemente nämlich fast durchweg in der Weise, daß
diese Elemente sich entsprechend der Filtergeschwindigkeit langsam, und zwar entweder
kontinuierlich oder absatzweise, durch ein in einem Behälter befindliches ölbad
hindurchbewegen. Durch ein derartiges Verfahren können die Reinigung der Filterelemente
vom anhaftenden Staub und vom teilweise bereits verharzten ÖIstaubgemisch und die
gleichzeitige Neubenetzung nicht in befriedigender Weise durchgeführt werden, da
einmal bei dem langsamen Hindurchbewegen der Filterelemente durch das Ülbad jede
gründliche Reinigung ausgeschlossen ist, ferner die Neubenetzung nicht, wie erforderlich,
mit reiner Benetzungsflüssigkeit, sondern lediglich mit Ölschlamm erfolgt und schließlich
der durch dieses Verfahren infolge der Verschlammung bedingte ÖIverbrauch so groß
ist, daß die durch die selbsttätige Regelung der Arbeitsvorgänge des Filters erzielten
Ersparnisse an Zeit und Arbeit mehr als wettgemacht werden.
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Bei Dreh- und Umlauffiltern muß außerdem nach einer bestimmten Betriebszeit
die Filterschicht vollständig gereinigt werden, weil die sogenannte Reinigungs-
und Benetzungsflüssigkeit nach einiger Zeit durch den abgespülten Staub dickflüssig
wird und die Filterschicht dadurch verschlammt. Abgesehen davon, daß durch die Verschlammung
der Filterschicht der Luftwiderstand des Filters größer wird, was wieder höhere
Betriebskosten verursacht, ist die Reinigung der Filterschicht immer mit erheblichen
Unkosten verbunden, weil die Filterschicht zum Zwecke der Reinigung demontiert werden
muß.
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Es ist deshalb vorgeschlagen worden, die einzelnen Elemente der Umlauffilter
absatzweise zu reinigen, indem während der Ruhestellung durch-das untere Filterelement
jeweils ein besonderer ölfluß geleitet wird, der die Aufgabe hat, den aufgenommenen
Staub aus der Filterschicht zu entfernen und dieselbe gleichzeitig neu zu benetzen.
Das durchgeschleuste öl soll dann unmittelbar unter dem Filter durch einen besonderen
Schmutzabscheider geführt, dort gereinigt und dadurch wiederverwendungsfähig gemacht
werden. Auch dieses Verfahren hat grundsätzliche
Nachteile zur
Folge. Trotz des Schmutzabscheiders entsteht ein verhältnismäßig großer Verbrauch
an teurem Reinigungsöl, da dasselbe nicht restlos wiedergewonnen werden kann, sondern
zum Teil im ölschlamm verbleibt und mit diesem beseitigt werden muß. Außerdem verteuern
zusätzliche Einrichtungen wie derartige Schmutzabscheider die Gesamtanlage in unerwünschter
Weise, ganz abgesehen davon, daß sie nicht zu deren Vereinfachung beitragen und
Anlaß zu unliebsamen Betriebsstörungen geben können.
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Erst das Verfahren gemäß vorliegender Erfindung, nämlich die Reinigung
der Filterschicht von ihrer Benetzung zu trennen, bringt gegenüber allen bekanntenReinigungsvorgängen
bei Dreh- oder Umlauffiltern den großen Vorteil, daß man zum Reinigen der Filterelemente
ein billiges Reinigungsmittel, wie z. B. heißes Wasser, benutzen kann, das mit dem
abgespülten Staub in die Kanalisation geleitet wird, während die teuren Benetzungsmittel
nur dazu dienen, die Filterschicht wieder staubbindefähig zu machen. Bei Anwendung
dieses Verfahrens werden alle die den bekannten Reinigungs- und Benetzungsvorgängen
anhaftenden Mängel vermieden. Die Arbeiten und Kosten für die Schlammentfernung
aus den Behältern und für die Demontage und Generalreinigung der Filterschicht fallen
fort, der Widerstand im Filter kann, da keine Verschlammung der Filterelemente eintritt,
konstant gehalten werden, der Verbrauch an Netzflüssigkeit wird auf das geringst
mögliche Maß zurückgeführt, da nur die geringe, die Filterelemente hauchartig bedeckende
Schicht verschmutzt und abgespült wird, zusätzliche Einrichtungen außer der Anordnung
eines einfachen Abspritzrohres werden vermieden.
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In den Abbildungen ist die Erfindung an einigen Anwendungsbeispielen
schematisch erläutert.
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Abb. 1 zeigt die Anwendung des Verfahrens bei Filterplatten oder
Filterzellen. Die Filterplatte I wird vermittels eines Schaltwerkes unter das Abspritzrohr
6 gefördert und bleibt an dieser Stelle zum Zwecke der Abreinigung stehen. Nachdem
die Filterplatte gereinigt ist, wandert die Platte I selbsttätig weiter, bis die
nachfolgendePlatte2 zur Reinigung unter das Abspritzrohr 6 gelangt ist. Die zuerst
gereinigte Filterplatte I ist dann, wenn sich die nachfolgende Filterplatte 2 unter
dem Reinigungsrohr 6 befindet, in die Mittelstellung zwischen das Reinigungsrohr
6 und das Benetzungsrohr 7 gelangt und legt sich mit der unteren Kante gegen die
Kante4 des Reinigungsbehälters 8.
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Hierdurch ist der Reinigungsbehälter vom Benetzungsbehälter g vermittels
der Filterplatte getrennt, so daß der Benetzungsbehälter 9 vor herumspritzender
Reinigungsflüssigkeit geschützt ist. Bei dem folgenden Schaltvorgang wandert die
Filterplatte I unter das Benetzungsrohr 7, die Filterplatte 2 unter das Reinigungsrohr
6 usw.
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Das überschüssige Benetzungsmittel sammelt sich am Boden der Benetzungsabteilung
9, wird einem Sammelbehälter zugeleitet und, da es sauber geblieben ist, wiederverwendet,
so daß ein nennenswerter ölverlust nicht eintritt und keine Schmutzabscheider erforderlich
sind.
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Die Weiterschaltung der Filterplatten ist vermittels des Schaltwerkes
beliebig regulierbar und wird entsprechend dem Staubanfall und den Betriebsverhältnissen
eingestellt.
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Abb. 2 zeigt die Anwendung des Verfahrens bei einer Bandfilterschicht.
Der Reinigungsbehälter 8 wird von dem Benetzungsbehälter g durch die feststehende
Wand Io getrennt. Die Ablenkrolle I2 befindet sich über der Wand. Die Achse der
Ablenkrolle I2 liegt höher als die Achse der Umlenkrolle3, so daß das über die Rollen
geführte Filterband I nach beiden Seiten zu den Umlenkrollen hin Gefälle hat. Die
aus dem Reinigungsrohr 6 und dem Benetzungsrohr 7 austretenden Flüssigkeiten fließen
dadurch in die entsprechende Reinigungsabteilung 8 und Benetzungsabteilung g ab.
An der oberen Kante der Wand IO sind noch die Ableitungsbleche I I vorgesehen, welche
die herumspritzende Flüssigkeit in die entsprechenden Abteilungen ableitet.
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Abb. 3 zeigt die Anwendung des Verfahrens bei einer Filterschicht
aus Well-oder Zickzackblechen. Die Achse der Ablenkwelle I2 ist tiefer gelagert
als die Achse der Umlenkrolle 3. Die Filterschicht hat dadurch Gefälle von der Umlenkrolle
3 zur Ablenkrolle I2. Die Trennwand IO mit den Ableitblechen II verhüten auch hierbei
das Zusammenlaufen der Flüssigkeiten.
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PATENTANSPRECEE : I. Verfahren zum Reinigen und Benetzen von Dreh-
oder Umlauffiltern mit einer außerhalb der wirksamen Filterfläche liegenden, aus
einem Spritzrohr bestehenden Reinigungs- und Benetzungsvorrichtung, dadurch gekennzeichnet,
daß die an den Spritzrohren sich vorbeibewegenden Filterelemente in zeitlichem und
räumlichem Abstand mittels verschiedener Flüssigkeiten gereinigt und benetzt werden.