DE562361C - Antriebsaggregat fuer kleinere, durch Verbrennungsmotoren angetriebene Wasserfahrzeuge - Google Patents

Description

Die Erfindung bezweckt eine Vereinfachung und Verbesserung der Manövrierfähigkeit und Handhabung der durch kleinere Verbrennungsmotoren angetriebenen Boote.
Zu diesem Zweck soll eine nach Art der Lichtanlaßmaschine konstruierte Dynamomaschine so eingebaut werden, daß sie außer ihren normalen Aufgaben, d. h. den Verbrennungsmotor anzuwerfen und den Strom für Zündung, Licht und Batterieladung zu liefern, noch zum selbständigen Antrieb der Bootsschraube benutzt werden kann. Auf diese Weise ist es möglich, eine ausgezeichnete Manövrierfähigkeit zu erzielen. Unter einer Lichtanlaßmaschine versteht man eine kleine Dynamomaschine, die so gebaut ist, daß sie als Hauptstrommotor laufend den Verbrennungsmotor anwerfen oder, als Nebenschlußgenerator arbeitend, den Strom zum Aufladen der Batterie sowie für die Lichtanlage liefern kann. Selbstverständlich arbeitet eine derartige Maschine auch als Nebenschlußmotor. Es ist, im Grunde genommen, eine Dynamomaschine mit zwei Erregerwicklungen und einer Ankerwicklung.

Je nachdem diese Erregerwicklungen mit dem Anker geschaltet werden, erhält man einen Hauptstrommotor mit kräftigem Drehmoment und hohem Stromverbrauch oder einen Nebenschlußmotor mit geringerer Leistung und geringerem Energieaufwand. Benutzt man die Bauanordnung nach Fig. 1, in der Al einen Verbrennungsmotor, K eine lösbare Kupplung beliebiger Art, A die Lichtanlaßmaschine und P die Schraube darstellt, und stehen ferner die Abmessungen des Bootes in einem richtigen Verhältnis zu der Leistung der Lichtanlaßmaschine, so können folgende Manöver ausgeführt werden:

ι. Vorwärtsfahren mit kleiner Geschwindigkeit bei stillstehendem Verbrennungsmotor. Den Strom liefert die vorher aufgeladene Akkumulatorenbatterie, und die Lichtanlaßmaschine arbeitet als Nebenschlußmotor;

2. dasselbe rückwärts, indem man bekannterweise die Maschine umschaltet;

3. bei Stillstand des Verbrennungsmotors eine kurzzeitige Vollfahrt rückwärts oder vorwärts, indem man die Lichtanlaßmaschine als Hauptstrommotor laufen läßt;

4. bei eingeschalteter Kupplung das Anlassen des Verbrennungsmotors;

5. volle Fahrt vorwärts mit dem Verbrennungsmotor und gleichzeitiges Laden der Batterie, i

Vorstehende Manöver können auch ohne eine lösbare Kupplung ausgeführt werden, jedoch muß in diesem Falle die Lichtanlaßmaschine den Verbrennungsmotor mitdrehen, und die dabei entstandenen Reibungsverluste < müssen mit in Kauf genommen werden. Diese Verluste kann man durch bekannte Mittel auf das möglichste Minimum herabsetzen.

Kombinationsantriebe der Wasserfahrzeuge

durch Verbrennungsmotoren und Elektromotoren in Verbindung mit Generatoren und Akkumulatorenbatterien sind bekannt.

Als besondere Vorteile der Anlage nach der Erfindung ergeben sich:

a.) daß für den elektrischen Antrieb des Bootes keine besonderen Generatoren, Motoren oder Akkumulatoren gebraucht werden. Es sind lediglich nur die elektrischen Einrichtungen nötig, die sowieso an einem Verbrennungsmotor zum Anlassen, Zünden und Batterieladen vorhanden sein müssen;

b) daß die Leistung der dazu verwendeten Lichtanlaßmaschine nur einen kleinen Teil der Verbrennungsmotorleistung beträgt;

c) daß dieses Aggregat nur für so bemessene Wasserfahrzeuge gebraucht werden kann, die mit dieser kleinen Leistung der Lichtanlaßmaschine noch manövrierfähige Geschwindigkeiten beibehalten. Wenn beispielsweise ein Boot bei 10 PS Motorleistung 17 km Std. fährt und bei 5km/Std. noch manövrierfähig ist, so werden,, um diesem Boot eine Geschwindigkeit von 5 km Std. zu erteilen, nur 10 Ps:(«/₅)s = *%„ = V₄ PS gebraucht, also eine Leistung, die eine Lichtanlaßmaschine ohne weiteres hergeben kann. Sollte aber das Fahrzeug so bemessen sein, daß es mit 10 PS nur 8km/Std. fährt, so braucht es für 5km/Std. ioPs:(⁸/₅)³ = 2,5 PS, die für die Lichtanlaßmaschine zu hoch sind. Man könnte zwar die Lichtanlaßmaschine und Batterie so groß wählen, daß sie für derartige Fälle ausreichen, dann ist aber ein mechanisches Wendegetriebe technisch zweckmäßiger; d) daß man trotz der kleinen Leistung der Lichtanlaßmaschine im Augenblick einer Gefahr vorübergehend auf voll Rückwärts oder Vorwärts einschalten kann, indem man die Eigenschaften der Lichtanlaßmaschine, in diesem Falle als Hauptstrommotor laufend, voll ausnutzt.

Zusammengefaßt gibt unter Ausnutzung des Kubusgesetzes bei Antrieben von Wasserfahrzeugen und unter Ausnutzung der Eigenschaften der Dynamomaschine, die nach Art einer Lichtanlaßmaschine gebaut ist, die Erfindung dem Bootsbauer die Möglichkeit, neben dem elektrischen Starten ohne weitere Unkosten auch wesentliche Vervollkommnung in der Manövrierfähigkeit des Bootes zu erreichen.

Die Fig. 1 bis 4, bei denen M den Verbrennungsmotor, K die Kupplung, A die Lichtanlaßmaschine und P die Schraube bezeichnen, sollen als wenige Beispiele der mögliehen Anordnungen gelten. Fig. 1 stellt eine Tandemanordnung dar, Fig.'2 eine Ausführung, bei der die Schraube und die Motorenwelle senkrecht zueinander stehen (Außenbordmotoren).

In Fig. 3 ist eine Anordnung mit Tourenübersetzung angedeutet.

In Fig. 4 ist die Anwendbarkeit für eine als Schwungraddynamo ausgeführte Lichtanlaßmaschine gegeben.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   r. Antriebsaggregat für kleinere, durch Verbrennungsmotorenangetriebene Wasserfahrzeuge, bei dem zwischen Verbrennungsmotor und dem Propeller eine Dynamo eingeschaltet ist, dadurch gekennzeichnet, daß diese Dynamomaschine (.A) nach Art einer Lichtanlaßmaschine mit zwei Erregerwicklungen und einer Ankerwicklung versehen ist, so daß sie einmal als Hauptstrommotor zum Anwerfen des Verbrennungsmotors oder zum alleinigen energischen Vor- und Rückwärtsantrieb des Fahrzeuges und das andere Mal als Neben-Schlußmaschine zum Aufladen der Batterie oder zum Antrieb des Fahrzeuges mit verringerter Geschwindigkeit benutzt werden kann.
2. 2. Antriebsaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Verbrennungsmotor (M) und der Lichtanlaßmaschine (A) eine lösbare, zweckmäßig eine elektromagnetische Kupplung (K) eingebaut ist. go

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen