-
Zündkerze Alle auf dem Markt befindlichen Zündkerzen sind mehr oder
weniger verbesserungsbedürftig, denn sie sind gewöhnlich die Ursache von Störungen
im Motoren- bzw. Kraftfahrzeugbetrieb. Die gewöhnlich zutage tretenden Mängel sind
z. B. Verrußen, Zerspringen des Isolationsmaterials, Verölen, ungenügende Kühlung
und viele andere. Diese erwähnten Mängel soll die Erfindung beheben.
-
Diese Kerze vereinigt in sich: i. Mehrfunkenerzeugung bei jeder Zündung,
a. Frischluftkühlung, 3. Funkenlängenverstellung, 4. Ausblasevorrichtung für die
Elektrodenzwischenräume.
-
Sodann wird infolge der gleichmäßigen Kühlung das Springen des Isolationsmaterials
verhindert. Wohl gibt es Zündkerzen, an denen die eine oder andere der obenerwähnten
Vorrichtungen angebracht ist, jedoch ist dann meistens der Nachteil so groß wie
der Vorteil, so daß sich beide gegenseitig aufheben.
-
Die Vorteile einer Mehrfunkenkerze sind an sich bereits bekannt. Sie
hat aber auch Mängel. Um nun auch die Mängel zu beheben, sind noch weitere Neuerungen
an dieser Mehrfunkenkerze angebracht. So ist eine Frischluftkühlung vorgesehen,
welche auch wirklich eine gute gleichmäßige Kühlung der ganzen Kerze und insbesondere
des in den Zylinder ragenden Teiles bewirkt. Die Frischluft wird beim Ansaugen durch
die ganze Kerze durchgespült, so daß etwa während des Explosionsvorganges eingedrungene
Rückstände energisch wieder hinausgespült würden. Dabei ist die eingesaugte Luft
so gering, daß diese die Güte des Gasgemisches nicht beeinträchtigt. Der Vorgang
ist folgender: Die Frischluft tritt in den im oberen Teil der Kerze befindlichen
Vorraum 4 durch die Öffnungen 13 ein, von diesen durch Öffnung io in den hohlen
Schaft 5, von welchem die Luft durch die Bohrungen ii an den Kopf 7 gelangt. Bis
hierher hatte die Luft die Kühlung hauptsächlich des Stiftes 6 und des hinteren
Teils der Kerze bezweckt und wurde selbst dabei vorgewärmt, so daß der Zündkerzenkopf
7, der besonders heiß wird, nicht von einem zu kalten Luftstrom getroffen wird,
da er sonst springen könnte. Um nun eine wirklich gute Kühlung zu bewirken, ist
der Elektrodenstift 6 an seinem ins Zylinderinnere ragenden Ende mit einer haubenförmigen
Kappe 7 aus Isolationsmaterial versehen, welche so geformt ist, daß sie an ihrer
inneren Seite kreisrund angeordnete Kühlwände ig besitzt, welche zwischen ebensolche
Kühlwände am Kopf 3 hineinragen. Dadurch wird der Frischluftstrom gezwungen, wiederholt
-an den zu kühlenden Kopf 3 und die Elektrodenkappe 7 zu stoßen, und nimmt
dabei auch von den Wänden ig die Wärme weg, so daß eine absolut gleichmäßige Kühlung
erzielt wird. - Die Kerze reagiert nur auf Saugwirkung. Beim Explosionsdruck schließt
sich der Luftweg bei ii automatisch, wie Abb. 4 und 5
zeigen, so
daß keine verbrannten Gase in die Kerze eindringen, Durch diese Kühlung ist die
Kerze schon allein gegen Verrußen geschützt. Es können auch Fehlzündungen infolge
glühender Elektroden nicht entstehen. Sie macht besonders eine Mehrfunkenkerze,
deren Zündkopf bedeutend heißer wird als eine normale Kerze, erst vollkommen. Umgekehrt
läßt die Dreifunkenabgabe wieder eine Frischluftkühlung an einer Kerze erst angebracht
erscheinen-; denn Frischluftkühlung ist an einer Einfunkenkerze deshalb so nachteilig,
weil sie das die Zündkerze umgehende Gemisch gasarm macht, so daß die Zündung erschwert
wird. Dieser Übelstand ist aber bei der neuen Kerze dadurch-. beseitigt, daß drei
Funken eine bedeutend größere Gasinenge zugleich entzünden und so trotz Kühlung
das Gemisch schneller durchschlagen wird wie bei einer Normalkerze.
-
Ein weiterer Übelstand, der sich besonders durch die verschieden starken
Zündstromquellen bemerkbar macht, sind die Elektrodenabstände. Man hat versucht,
diesem Mangel dadurch abzuhelfen, daß man durch Verstellen die Entfernung der Abstände
zueinander veränderte. Dazu bedarf es aber eines umständlichen Hantierens, auch
konnte man nur zwei Elektroden zueinander verstellen, so daß man ruhig eine gewöhnliche
Zündkerze in derselben Zeit durch Zurechtbiegen der Elektroden richten . konnte.
Die an einer Zündkerze angebrachte Verstellung ist trotz ihrer Einfachheit denkbar
genau und vom Sitze oder der Lenkstange usw. aus zu bedienen; dazu lassen sich eine
beliebig große Anzahl Elektroden zueinander auf einmal verstellen. Man kann also,
während der Motor läuft, die Elektrodenabstände verändern ohne Rücksicht auf die
Zylinderzahl, da diese zusammen vermittels Bowdenzug durch eine einzige Hebelbewegung
so eingestellt werden, bis man am Gang des Motors merkt, daß der günstigste Elektrodenabstand
erreicht ist. Bei Zündkerzen ohne Kühlung bzw. Ansblasvorrichtung und Normalkerzen
kann diese Verstellvorrichtung auch dazu benutzt werden, verrußte Elektroden während
des Betriebes vom Sitz aus zu reinigen, indem der Hebel einmal hin- und herbewegt
wird.
-
Der Hebel 16, welcher den Zündstift 6 umfaßt und sich mittels Gewinde
im Schaft 12 dreht, bewegt je nach der Drehrichtung Stift 6 und mit ihm die Kappe
7, an welcher die Elektroden E angebracht sind, nach ein- oder auswärts, wobei der
Abstand der Elektroden zueinander verringert oder erweitert wird. Ein am Boden der
Führung $ vorgesehener Federring g gewährt ein genaues Arbeiten der Verstellung.
- - Obwohl nun die Zündkerze die denkbar größte Sicherheit bietet, ist trotzdem,
damit die Elektroden absolut nicht verrußen können, eine stets tätige Ausblasvorrichturig
angebracht, und zwar dadurch, daß in gerader Richtung von den Elektroden nach innen
durch sämtliche Kühlwände i9 Löcher 2o gebohrt sind, so daß die von ii herkommende
Frischluft an diesen Stellen, statt den Umweg über die Kühlwände ig - zu nehmen,-
in gerader Richtung durch die Löcher 2o direkt auf die Elektroden gelenkt wird,
wodurch diese von einem bedeutend stärkeren Luftstrom getroffen werden und so erstens
gut gekühlt und zweitens von Ruß und Schmutzteilen frei gehalten werden.
-
Sodann dient die Kappe 7 noch zu einer vorteilhaften Anbringung und
Verteilung der Elektroden, wie aus den Abb. 2 und 3 ersichtlich ist. Der Zündstrom
wird durch Stift 6 nach der Elektrode El geleitet, von wo er auf die Elektrode E2
überspringt. Von hier bis zur Elektrödenspitze E3 bleibt er im Kopf. Dann springt
ein Funke nach der Elektrode E4 über, die sich wiederum in der Kappe befindet. E3
steht in leitender Verbindung mit E5.. Von E5 schließlich springt der Funke nach
E, über. Die Elektrode Es steht schließlich mit dem Körper i in Verbindung.