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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Zellstoff Die Erfindung
betrifft die fortlaufend.. Herstellung von Zellstoff aus Cellulose enthaltendem
Fasergut.
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Vornehmlich liegt der Erfindung ein Verfahren zugrunde, ununterbrochen
Fasergut von hoher Stoffdichte in einem Turm mit Gasen, insbesondere mit Chlorgas
zu behandeln. Hierbei soll der Austritt des Gases nahe dem unteren Ende des Turmes
und/oder der Zutritt desselben in Abhängigkeit von dem Gasdruck im unteren Teil
des Turmes geregelt werden, der zur Aufrechterhaltung einer Gassäule von gleichbleibender
Höhe erforderlich ist. Es ist zwar bereits bekannt, Zellstoff in einem glattwandigen
Turm, den der Zellstoff von oben nach unten durchläuft. zu chlorieren. Doch wird
bei diesem bekannten Verfahren eine Gassäule von ganz bestimmter, gleichbleibender
Höhe in dem Turm nicht aufrechterhalten.
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Ferner ist vorgeschlagen worden, beim Chlorieren von verdünntem Zellstoff
mit Chlorwasser die Zufuhr des Chlorwassers in Abhängigkeit von dem Druck zu regeln,
der durch das aus der Stoffmischung in Freiheit gesetzte Chlorgas hervorgerufen
wird. Auch hierbei handelt es sich nicht um die Aufrechterhaltung einer ganz bestimmten
Höhe der Chlorgassäule in dem Chlorierungsgefäß.
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Nach der Erfindung soll ferner auch eine besondere Vorrichtung von
höher Empfindlichkeit zur Verwendung kommen, um den Gasdruck, wie oben dargelegt,
zu regeln, um dadurch beim Chlorieren eine gleichmäßige Einwirkung auf den Stoff
zu erzielen. Hierbei wurde besonders Wert darauf gelegt, daß die Vorrichtung einfach
in der Ausbildung ist, wirkungsvoll und selbsttätig arbeitet, und zwar mit großer
Genauigkeit, ohne daß sich eine wesentliche Beobachtung der Vorrichtung erforderlich
macht.
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Abb. i zeigt die Höhenansicht der Anlage in schematischer Anordnung
teilweise im Schnitt.
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Abb. a ist ein waagerechter Schnitt nach der Linie :2-2 der Abb. i.
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In Abb. 3 ist eine Vorrichtung zum Regeln des Druckes und zur Überwachung
der Ventile, wie sie bei der in Abb. i und a gezeigten Anlage verwendet werden,
schematisch dargestellt.
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Abb. q. zeigt gleichfalls schematisch eine abgeänderte Ausführungsform
eines Gasreglers, während Abb. 5 und 6 weitere Ausführungsformen von Regulierungseinrichtungen
gleichfalls in schematischer Darstellung zeigen.
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Die Abb. q. bis 6 zeigen, wie der Regler in Verbindung mit dem Chlorierungsturm
benutzt wird.
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Insbesondere soll hier solches Fasergut, das bereits einer Zerfaserung
unterworfen wurde, in Behandlung genommen werden, um die Fasern mehr oder weniger
vollständig voneinander zu trennen, unter Anwendung eines Gases von hoher Konzentration.
Das Verfahren sowie die Vorrichtung gemäß der Erfindung eignet sich besonders für
die Behandlung
eines Stoffes von hoher Dichte mit Chlor- oder auch
Bromgas. Diese Behandlung soll im nachstehenden mit Chlorierung bezeichnet werden.
Sehr gute Ergebnisse werden erzielt bei einer Stoffdichte von 15 °[o. Der Stoff
wird in dem Turm durch sein Eigengewicht abwärts bewegt. Eine ununterbrochene und
geregelte Bewegung des Stoffes durch den Turm kann dadurch gesichert werden, daß
das Fasergut ununterbrochen am oberen Ende des Turmes zugeführt und unten ständig
ausgeschwemmt und gleichzeitig ausgewaschen wird.
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Sehr zufriedenstellende Ergebnisse werden erfindungsgemäß bei großer
Sparsamkeit an Chlor dadurch erzielt, daß der Stoff im Turm durch eine Säule von
gleichbleibender Höhe des gasförmigen Chlorierungsmittels, wie oben dargelegt, hindurchgeleitet
wird. Der chlorierte Stoff wird dann einer Entchlorierung unterworfen, ehe er den
Turm v erläßt, und zwar .dadurch, daß er durch ein Waschmittel geführt wird, welches
dem Stoff und auch dem Chlorierungsmittel gegenüber indifferent ist und wodurch
der Überschuß an Chlor ausgewaschen wird.
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Die Chlorierungsvorrichtung io besitzt einen glattwandigen Turm ii
aus säurefestem Material, wie beispielsweise Ziegeln. Dieser Turm ist verhältnismäßig
groß je nach der gewünschten Leistungsfähigkeit. Bei einer Anlage, die täglich 2o
Tonnen Stoff liefern soll, hat der Turm eine Höhe von etwa 7,5 bis 9 m und einen
inneren Durchmesser von etwa o,9 bis 1,2 m. Der Stoff wird ständig in den Turm mit
einer Geschwindigkeit eingeführt, die der gewünschten Abwärtsbewegung des Stoffes
in dem Turm entspricht, und zwar durch eine Rinne 14 und einen Elevator 15, welcher
ihn in einen Trichter 16 abwirft. Von diesem Trichter wird der Stoff durch eine
Transportschraube 18 erfaßt, die in das obere Ende 12 des Turmes hineinreicht. Durch
die Öffnung i9 läßt die Transportschnecke 18 den Stoff in den Turm hineinfallen,
um diesen ständig gefüllt zu halten, während der überschüssige Teil wieder in den
Elevator durch das Ende 2o der Transportschnecke zurückgeführt wird. Das untere
Ende des Turmes i i besitzt eine Einengung 25 und wird von einem konzentrischen
Gehäuse 26 umgeben, das an seinem oberen Ende gasdicht an den Turm i i anschließt
und eine ringförige Kammer 27 bildet. In geeignetrr Entfernung unterhalb des Endes
26' des Gehäuses 26 ist ein Betonboden 28 angeordnet, welcher zusammen mit dem Gehäuse
26 einen Flüssigkeitsverschluß bildet. Der Boden 28 unter dem Turm ist, wie dargestellt,
etwas konkav gestaltet, wie bei 29 angedeutet, und der äußere Rand 3o dieses konkaven
Teiles erstreckt sich etwas höher als das untere Ende des Gehäuses 26, so daß eine
ringförmige Rille für den Flüssigkeitsverschluß sowie eine Austrittsöffnung für
den Stoff gebildet wird.
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Um ein gleichmäßiges Ausschwemmen des behandelten Stoffes durch den
ringförmigen Auslaß zu erzielen, ist ein drehbarer Wasserverteiler vorgesehen, bestehend
aus einer hohlen Welle 33, die durch eine Stopfbüchse hindurchreicht, welche in
einer an dem Fundament vorgesehenen Öffnung 3-5 angebracht ist. Die Welle 33 dreht
sich in einem Lager 37, welches derart eingerichtet ist, daß es gleichzeitig eine
Verbindung der drehbaren Hohlwelle mit dem feststehenden Wasserzuführungsrohr 38
schafft. Von der Hohlwelle 33 zweigen an ihrem oberen Ende Verteilungs- oder Rührarme
39 ab, von denen in der Zeichnung zwei gezeigt sind und welche Wasserstrahlen abgeben.
Mit Hilfe eines Schneckengetriebes 40, 41 kann die Hohlwelle 33 durch die Welle
42 in Umdrehung versetzt werden, welch letztere von einer geeigneten Kraftquelle
aus getrieben wird.
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Der Stoff, welcher durch die Auslaßöffnung ausgeschwemmt wird, fließt
über den Rand 30 in einen ringförmigen Trog 43, der unten an dem Boden 28
eingelassen ist. Seitlich an diesem Trog 43 ist ein Auslaß 44 vorgesehen, an den
sich ein Rohr 45 anschließt, welches den Stoff in einen Sammelbehälter 46 übertreten
läßt. In dem Sammelbehälter ist ein Schwimmer 47 vorgesehen, welcher dazu dient,
mit Hilfe eines Gestänges 48 ein Ventil 49 in dem Wasserzuführungsrohr 38 zu betätigen.
Hierdurch wird der Zufluß des Wassers zu den Verteilungsarmen 39 geregelt, entsprechend
dem Flüssigkeitsspiegel in dem Sammelbehälter 46. Die Einrichtung ist derart getroffen,
daß die zu dem drehbaren Verteilungsrohr zugeführte Wassermenge dem Bedarf entsprechend
geregelt wird, und dementsprechend wird auch die Geschwindigkeit, mit welcher der
Stoff durch den Turm hindurchtritt, geregelt. Sinkt der Schwimmer 47 in dem Behälter
46 entsprechend dem Fall des Stoffes in diesen Behälter, so wird das Ventil 49 in
dem Rohr 38 mit Hilfe des Hebelgestänges 48 mehr geöffnet, um eine größere Wassermenge
den Verteilungsarmen 39 zuzuführen, und auch die Geschwindigkeit erhöht, mit welcher
der Stoff aus dem Turm ausgeschwemmt wird, so daß sich auch der Stoff im Turm infolge
seiner Schwerkraft schneller bewegt. Umgekehrt wird sich beim Heben des Schwimmers
47 in dem Behälter 46 eine Verringerung des zuzuführenden Stoffes erforderlich machen.
Das Ventil 49 wird sich mehr schließen und weniger Wasser durch den Arm 39 heraustreten.
Die
Chlorierungsvorrichtung io ist so eingerichtet, daß drei bestimmte Zonen gebildet
«-erden, eine obere Zuführungszone A, eine mittlere Chlorierungszone B und eine
untere Zone C, in welcher der Stoff vom Chlorierungsrnittel befreit wird.
Das Rohr 5o führt das gasförmige Chlorierungsmittel in die Chlorierungszone B des
Turmes ein. Zweckmäßig kommt flüssiges Chlor in Anwendung, «-elches in geeigneten
Gefäßen unter hohem Druck aufbewahrt wird. Dieses flüssige Chlor wird durch ein
Druckreduzierventil sowie einen Heizkörper in geregelter Menge hindurchgeführt,
um eine bestimmte Menge Chlorgas unter geringen Druck in den Turm einzuführen. An
den Behälter 52, welcher das flüssige Chlor enthält, schließt sich ein Rohr
53 an, in dem ein Regulierventil 54 und ein Druckreduzierv entil 55 sich befinden,
und welches durch einen Heizkörper 56 hindurchgeführt wird, der eine Dampfkammer
oder eine auf andere Art beheizte Kammer 57 enthält. An die Kammer 57 schließen
sich ein Einlaß- und ein Auslaßrohr 58 und 59 an. Im Innern des Heizkörpers ist
ein Rohr zu einer Schlange 6o ausgebildet, an die sich das zum Turm i i führende
Einlaßrohr So anschließt. Auch in dem Rohr 5o ist ein Druckreduzierventil6i vorgesehen,
um die Menge des in den Turm einzulassenden Chlorgases zu regeln, entsprechend dem
erforderlichen Druck des Gases in dem Turm.
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Da das Chlorgas ein größeres spezifisches Gewicht hat als Luft, so
hat es das Bestreben, im Innern des Turmes zu sinken. Durch das Rohr 65, welches
von der Kammer 27 abzweigt, können unten Gase entweichen. Um die vorgeschriebene
Höhe der Chlorgassäule im Turm aufrecht zu halten, wird der Abzug des Gases durch
das Rohr 65 mit Hilfe eines Ventils 66 geregelt, indem es entsprechend dem im unteren
Teil des Turmes herrschenden Druck eingestellt wird. Von dein oberen Ende der Kammer
27 zweigt ein Druckrohr 67 ab nach einer empfindlichen Druckreduzierv orrichtung,
welche durch eine Glocke 70 gebildet wird, die in eine geeignete Flüssigkeit
in einem entsprechenden Gefäß 71 eintaucht, wobei der Druckraum in der Glocke
70 mit dem offenen Ende des Druckrohres 67 in räumlicher Verbindung steht.
Die Glocke 7o ist des weiteren mit einem geeigneten Mechanismus verbunden, der bei
73 angedeutet ist und dazu dient, die kleinen Bewegungen der Glocke zu vergrößern.
Dieser Mechanismus ist seinerseits mit dem Schaft oder der Spindel des Ventils 66
verbunden, so daß bei der Bewegung der Glocke 7o dieses Ventil bewegt wird. Die
Druckregulierungsvorrichtung kann, wie bei 74 angedeutet ist, mit dem Schaft oder
der Spindel des Ventils 61 verbunden sein. Es kann jedoch für dieses Ventil auch
ein besonderer Druckregulierungsmechanismus in Anwendung kommen.
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Die in Abb.3 gezeigte Ausführungsform des Druckregulierungsmechanismus
spricht schon bei sehr geringen Druckschwankungen an. Hier finden elektrische Hilfsmittel
Verwendung, um die geringen Bewegungen der Glocke zu vergrößern und somit das Ventil
oder die Ventile, die hiermit in Verbindung stehen, zu steuern. Die Glocke 7o, welche
verhältnismäßig groß ist, um die Schwimmfähigkeit zu vergrößern, hängt an einer
Stütze 8o durch eine Einstellschraube 8 1 und eine feine Schraubenfeder
82, welch letztere mit einem Ende mit der Schraube 81 und mit dem anderen
Ende mit der Stange oder dem Draht 83 der Glocke verbunden ist. Mit der Stange 83
steht eine Quecksilberschale 84 und des weiteren ein Kontktarm 85 in leitender Verbindung.
Gegenüber der Quecksilberschale 84 befindet sich ein feststehender Kontaktarm 86,
. der durch einen Draht 87 mit der einen Seite einer elektrischen Batterie 88 verbunden
ist. Die andere Seite dieser Batterie oder Elemente 88 steht mit dem Draht 89 mit
dem primären Pol des Relais 9o in Verbindung, während der andere primäre Pol des
Relais go durch einen Draht g i mit der Schraubenfeder 82 verbunden ist,
um den Kreislauf durch die Feder 8a und :die Stange 83 zu schließen. Mit dem beweglichen
Kontakt 85 arbeitet eine feststehende Quecksilberschale 8,4 zusammen. welche durch
den Draht 95 mit einer Seite der Batterie 96 verbunden ist, während die andere Seite
dieser Batterie durch einen Draht 97 mit einem primären Pol des zweiten Relais 98
verbunden ist. Der andere primäre Pol dieses Relais 98 wird durch den Draht 99 an
den Draht 9i angeschlossen, wodurch der Stromkreis des Relais 98 geschlossen wird.
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Die sekundären Pole des Relais 9o sind durch Drähte 103 und io4 mit
den gegenüberliegenden Enden einer Solenoidspule io5 verbunden, die einen beweglichen
Kern io6 besitzt. Die sekundären Pole des Relais 98 stehen durch Drähte 107 und
io8 mit den gegenüberliegenden Enden einer zweiten Solenoidspule iog in Verbindung,
die einen beweglichen Kern i io aufweist. Die Solenoide 105 und iog sind in einem
Abstand voneinander angeordnet, liegen aber in Bezug auf einen Bügel i i i einander
gegenüber. An diesem Bügel sind die Solenoidkerne i o6 und i io durch die Stangen
iiz und 113 drehbar befestigt. Der Bügel iii hängt an einer Stange 114, welche an
einem Band i 15 befestigt ist, das drehbar an einer von der angetriebenen
Scheibe i i7 vorragenden Kurbel i i6 angebracht ist. Die Scheibe 117 wird ständig
in
der gleichen Richtung in geeigneter Weise, beispielsweise durch
einen Elektromotor 118, mit Hilfe eines Reduktionsgetriebes i i9 angetrieben. Die
Schenkel 121 und 122 des Bügels i i i tragen Klinken 123 bzw. 124, welche in gewissen
Stellungen des Bügels ein doppeltes Schaltrad 125 zu erfassen vermögen, welches
einander entgegengesetzt gerichtete Zähne 126 und 127 auf den beiden Seiten aufweist.
Das Schaltrad ist auf die Welle 128 aufgekeilt, die durch Getriebe 129 und
130 oder dazwischenliegende Verbindung mit der Ventilwelle 131 in Verbindung
steht, welch letztere das zu bewegende Ventil 66 trägt. Die eine Seite der Welle
128 dient dazu, das Ventil 66 zu bewegen, und die andere Seite der Welle 128 vermag
unter Vermittlung ähnlicher Getriebe 129', 130' und Welle 131' das Ventil 61 zu
bewegen, wenngleich es värteilhaft ist, für jedes Ventil einen besonderen Antriebsmechanismus
zu benutzen.
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Die Glocke 7o kann durch die Schraube 81 für einen bestimmten Druck
in den Turm eingestellt werden, so daß, wenn der Druck über ein bestimmtes vorgeschriebenes
Maß steigt, die Glocke 70 und die Stange 83 sich aufwärts be`vegen und die
Quecksilberschale 84 einen elektrischen Kontakt mit dem Kontaktstück 86 erzeugt,
so daß der primäre Kreislauf des Relais 9o geschlossen wird. Dadurch wird die Spule
io5 erregt und die Kerne io6 und i i o sowie der Bügel i i i nach links bewegt,
so daß die Klinke 124 in die Zähne 1z7 auf der rechten Seite des Schaltrades 125
eingreifen kann. Bei der fortgesetzten Bewegung der Scheibe 117 durch deri Motor
i 18 wird mit Hilfe der Kurbel 116 und der dazwischenliegenden Verbindungsteile
.eine hin und her gehende Bewegung des Bügels i i i erzeugt, so daß durch die Klinke
124 das Rad 125 geschaltet und die Wellen 128 und 131 ein Öffnen des Ventils 66
bewirken, demzufolge ein stärkerer Ausfluß des Gases unten aus dem Turm herbeigeführt
und der Druck auf die normale Höhe zurückgeführt wird. Zur gleichen. Zeit wird das
Ventil 61 durch die Getriebe 129', 130' und die Welle 131' mehr geschlossen und
demzufolge auch der Zufluß des Chloriermittels nach dem Turm verringert.
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Fällt dagegen der Druck im unteren Teil des Turmes unter die vorgeschriebene
Höhe, so erfolgt eine Abwärtsbewegung der Glocke 7o, die Kontakte 84 und 86 werden
unterbrochen und die Kontakte 85 und 94 schließen den primären Stromkreis des Relais.98,
dadurch wird die Spule iog erregt und demzufolge die Kerne i io und io6 sowie der
Bügel i 1 i- nach rechts bewegt, so daß die Klinke 12.1 mit dem Schaltrad 125 außer
Eingriff kommt, während die Klinke 123 in Eingriff mit den Zähnen 126 auf der linken
Seite des Schaltrades 125 gelangt. Die Zähne 126, welche gegenüber den Zähnen 127
an dem Schaltrad 125 vorhanden sind, bewirken nun eine Drehbewegung des letzteren
in entgegengesetzter Richtung, so daß das Ventil 66 mehr geschlossen und der Auslaß
des Gases unten aus dem Turm mehr abgedrosselt wird, während das Ventil 61 sich
mehr öffnet, also auch mehr Chlorgas in den Turm eintreten läßt. Die beschriebene
Einrichtung ist äußerst empfindlich, so daß ein vorgeschriebener Druck in der Kammer
27 unten im Turm aufrecht gehalten wird.
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Eine andere Ausführungsform des Druckregulierungsmechanismus ist in
Abb.4 gezeigt.
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Der Druck in der Kammer 27 und im unteren Ende des Turmes ii wird
so gewählt, daß eine Chlorgassäule im Inneren des Turmes von gewünschter gleichbleibender
Höhe aufrecht gehalten wird. Wird Chlorgas, welches schwerer als Luft ist, benutzt,
so entsteht im unteren Teil des Turmes ein Druck, welcher dem Gewicht der Chlorgassäule
entspricht. Die gewünschte Höhe der Chlorgassäule in dem Turm wird dadurch aufrecht
gehalten, daß der Druck im unteren Teil des Turmes dem Druck der gewünschten Chlorgassäule
angeglichen wird. Derartige Drucke sind verhältnismäßig gering, und zwar beträgt
der Druck in einer Vorrichtung der oben beschriebenen Größenverhältnisse etwa o,oöoo4
bis 0,0004 kg pro cm= Atmosphären. Durch eine geringfügige Vergrößerung des vorgeschriebenen,
unten am Turm wirksamen Druckes wird die Höhe der Chlorgassäule in der Chlorierungszone
des Turmes vergrößert; wird dagegen der vorgeschriebene Druck im unteren Teil des
Turmes verkleinert, so wird die Höhe der Chlorgassäule verringert. Man ist somit
imstande, irgendeine beliebige Höhe der Chlorgassäule innerhalb des Turmes aufrechtzuerhalten.
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Nahe dem unteren Teil der oberen Zuführungszone A des Turmes zweigt
ein Gasablaßrohr 138 ab, welches in Wirklichkeit die oberen Grenzen der Chlorierungssäule
darstellt und zweckmäßig unter einem geringen Überdruck steht. Die etwa mit dem
Fasergut in den Turm von oben eingeführte Luft, die durch das Chlorgas in der Chlorierungszone
ß verdrängt wird, entweicht durch dieses Rohr 138. Geringe Mengen von Chlorgas,
welche aufwärts durch den Turm diffundieren, gelangen gleichfalls durch das Ablaßrohr
138 zur Entnahme, so daß verhindert wird, daß dieses Gas durch das obere offene
Ende des Turmes ins Freie übertritt. Wird die Höhe der Chlorgassäule so vergrößert,
daß die obere Grenze dieser Säule bis zu dem
Rohr 138 steigt,
so kann überschüssiges Gas durch dieses Rohr abgeführt werden, ohne durch die Zone
A in die Atmosphäre zu entweichen.
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Auf dem Wege durch die Chlorierungszone B gelangt das Fasergut bis
zu dem Flüssigkeitsverschluß und kann hierbei noch etwas mitgerissenes Chlorgas
enthalten, das jedoch infolge des in die Zone C eingeführten Waschmittels verhindert
wird, nach außen zu gelangen. Hierzu kann irgendeine Flüssigkeit oder ein Gas benutzt
werden, die sowohl für das Fasergut selbst als auch für das Chlorgas indifferent
ist. So hat sich Luft hierzu gut bewährt. Bei der dargestellten Ausführungsform
kommen mehrere durchlochte Rohrringe i4o in Anwendung, die mit einer komprimierte
Luft liefernden Ouelle in Verbindung stehen und die unter den Wasserverteilungsarinen
39 angeordnet sind. Die hierdurch erzielten Luftstrahlen treiben den Überschuß an
Chlor zurück und entweichen zusammen mit diesem Chlorgas durch das Ablaßrohr 65,
infolge der Tatsache, daß der Druck im unteren Teil des Turmes den der Atmosphäre
übersteigt. Die Wasserverteilungsarme 39 bewirken ein gleichzeitiges Aufrühren und
Verdünnen des Stoffes. In Verbindung mit den Luftstrahlen wird hierbei der Stoff
entchlort, ehe er aus dem Turm entweicht. Die Ausbildung der Kammer 27 und der Entchlorierungszone
C, an die das Ablaßrohr 65 sich anschließt, ist eine solche, daß die zum Zweck der
Entchlorierung eingeführte Luft entfernt wird, ohne das Chlorgas in der Chlorierungszone
B des Turmes zu verdünnen. Es ist dieses teilweise eine Folge davon, daß der Turm
mit Fasergut gefüllt bleibt, so daß nachteilige Strombildungen oder Gegenströme
in dem Turm nicht eintreten können. Außerdem findet das Gas beim Abziehen durch
das Rohr 65 den geringsten Widerstand. Jedenfalls wird die Luft wirkungsvoll aus
der Entchlorierungszone C mit Hilfe des Rohres 65 entfernt, ohne daß sie durch den
Turm hindurchtreten könnte.
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An den Boden 28 des Turmes schließt sich ein zylindrischer
Flansch 145 an, welcher die äußere Wandung des ringförmigen Troges 43 bildet, und
an diesen Flansch setzt sich eine Anzahl nach oben reichender Arme 146 an, an der
das Gehäuse 26 befestigt ist, so daß hierdurch ein Gestell für das Gehäuse
26 und den Turin i i gebildet wird. Die Hohlwelle 33 weist eine Öffnung 148
auf, so daß Wasser in den Raum 35 unmittelbar über der Stopfbüchse 34 eintreten
kann und somit korrodierende Flüssigkeiten von der Stopfbüchse 34 ferngehalten werden
und des weiteren ein Wasserstrom geschaffen wird, der von der Mitte der Bodenplatte
ausgehend, nach dem ringförmigen Wasserverschluß sich bewegt und somit die Schwemmwirkung
unterstützt. Um das Entfernen des behandelten Stoffes, welcher über den Rand 3o
des Wasserverschlusses übertritt, zu erleichtern, ist das Rohr 150 vorgesehen,
welches in den Trog 43 mündet. Um eine zu starke Verdünnung des Stoffes zu verhindern,
wird ein Stoff von bestimmter Zusammensetzung aus dem Sammelbehälter 46 in das Rohr
i5o eingeleitet. Eine Pumpe 151, beispielsweise eine Zentrifugalpumpe, dient dazu,
aus dem Behälter 46 durch das Rohr 152 den Stoff abzusaugen und durch das
Rohr 153 nach Zweigrohren zu treiben, von welchen ein Zweig 154 bis zu dem Rohr
i 5o reicht und den aufgeschwemmten Stoff in den Trog 43 überführt, während das
andere Zweigrohr 155 nach einer Regulierungsvorrichtung 156 führt.
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Die Regulierungsvorrichtung 156 dient in bekannter Weise dazu, Verdünnungswasser
durch das Rohr 157 in die Saugleitung der Pumpe 151 einzuführen, je nach der Dichte
des der Regulierungsvorrichtung 156 durch das Rohr 155 zugeführten Stoffes. Der
durch die Regulierungsvorrichtung 156 abgegebene 'Stoff gelangt zurück in den Vorratsbehälter
46 durch das Rohr 158.
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Bei Betrieb der Anlage wird der Stoff dem Turm mit Hilfe des Elevators
und der Transportschnecke ununterbrochen zugeführt und unten entsprechend den jeweiligen
Bedürfnissen herausgeschwemmt. Im Inneren des Turmes wird jederzeit eine Chlorgassäule
bestimmter Höhe aufrechterhalten, während sich der Stoff durch diese Säule mit vorgeschriebener
Geschwindigkeit abwärts bewegt. Dadurch wird eine ununterbrochene und gleichmäßige
Chlorierung des Stoffes erzielt. Die Behandlung mit dem Chlorgas dauert 1/4 bis
1/2 Stunde. Der Chlorüberschuß wird dann, wie oben dargelegt, vor dem Austritt des
Stoffes aus dem Turm entfernt. Das abgeführte Chlorgas gelangt zu einem nicht dargestellten
Chlorabsorptionsapparat, um es wieder zu gewinnen. Der Stoff wird bis zu einer gewissen
Konsistenz verdünnt nach einem Sammelbehälter übergeführt, in dem er zu seiner weiteren
Verwertung bereitsteht.
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Nach der vorliegenden Erfindung werden sehr empfindliche Regulierungsvorrichtungen
zur Erzielung des gewünschten Druckes unten in dem Chlorierungsturm benutzt. Eine
derartige Einrichtung ist in Abb.4 gezeigt, bei welcher ein Druckrohr 67 vom oberen
Ende der Kammer z7 abgezweigt ist, das über dem Flüssigkeitsspiegel in dem feststehenden
Behälter 71 und unterhalb der Glocke 7o ausmündet. Diese Glocke 7o wird zweckmäßig
aus dünnem Glas gefertigt und erhält einen verhältnismäßig großen Querschnitt,
um
eine große Schwimmfähigkeit oder einen großen Auftrieb bei geringem Druckwechsel
zu erzielen. Das untere Ende der Glocke taucht in eine geeignete Flüssigkeit ein,
beispielsweise Wasser oder Kerosin. Wenn Kerosin verwendet wird, ist es' zweckmäßig,
an dem Druckrohr 67 ein Natronkalkrohr zu verwenden, um das Chlorgas zu entfernen
und eine Reaktion in der Flüssigkeit zu vermeiden. Die Glocke 70 hängt bei
dieser Ausführungsform nach Abb. q. mittels eines Drahtes 16o an einem Arm eines
auf der Schneidkante 162 ruhenden Waagebalkens 161, welcher ähnlich einem Waagebalken
einer analytischen Waage eingerichtet ist und zweckmäßig Achatschneiden und -stützen
besitzt. Am anderen Arm dieses Balkens 161 hängt ein Gegengewicht 163 mittels eines
Drahtes 162. Auf dem mit Teilstrichen versehenen Arm des Waagebalkens ruht ein Reiter
164, um den vorgeschriebenen Druck einzustellen, der unten in dem Turm herrschen
soll und der die Höhe der Chlorierungssäule in dem Turm bestimmt.
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Um weiter die Empfindlichkeit der Vorrichtung zu erhöhen, sind Hilfsmittel
vorgesehen, um ein ständiges Ausschwingen des Waagebalkens zu erzielen und um die
Wirkung des Beharrungsvermögens der einzelnen Teile aufzuheben. Aus diesem Grunde
ist das Gegengewicht 163 zweckmäßig aus einem Glasrohr hergestellt, in welches Flüssigkeit,
beispielsweise Wasser, eingeführt und wieder entfernt wird, so daß das Gewicht des
Rohres ständig schwankt und somit auch ein ständiges Schwingen des Waagebalkens
161 hervorruft. Durch ein Rohr 167 wird ferner Flüssigkeit ununterbrochen in ein
Rohr 165, welches mit einem Überlaufrohr 166 versehen ist, abgelassen. Das Rohr
165 ist unter dem Flüssigkeitsspiegel durch einen Stutzen 168 mit dem Rohr 169 verbunden.
Das untere Ende des Rohres 169 ist geschliffen und bildet einen Sitz. 170, gegen
den sich das Ventil 171 anlegen kann. Dieses Ventil 171 kann aus einem Glasstab
bestehen, welcher unten entsprechend abgeschliffen ist. Das Rohr 169 ist unterhalb
des Sitzes 17o durch Glasrohre 172 und 173 mit einem Rohr 174 verbunden, in welches
ein Siphonrohr 175 eintaucht. Die obere Biegung 176 dieses Siphonrohres liegt zweckmäßig
tiefer als der Flüssigkeitsspiegel in der Kammer 165, so daß das Siphonrohr selbsttätig
arbeitet, wenn die Vorrichtung in Tätigkeit gesetzt ist. Der Austritt der Flüssigkeit
wird durch Einstellen der Höhe des unteren Endes des Siphonrohres 175 oder durch
die Wahl eines Rohres von bestimmtem Durchgangsquerschnitt geregelt. Die Zuführung
der Flüssigkeit in das System durch den Ventilsitz 170 und durch die Rohre
172 und 173 kann im Überschuß sein gegenüber dem Austritt. Das Rohr 174 ist
seinerseits durch einen Schlauch 178 mit dem unteren Ende des die Flüssigkeit enthaltenden
Gegengewichts 163 verbunden. Ein Teil des Schlauches 178 bildet somit gleichfalls
einen Teil des Gegengewichts.
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Wird das Ventil 171 von dem Sitz 17o abgehoben, so fließt Wasser in
das System einschließlich des Gegengewichts 163 schneller als es durch das Siphonrohr
175 austritt. Hierdurch wird der Wasserspiegel in dem Gegengewicht 163 gehoben,
welches gegebenenfalls das Gewicht der Teile auf der anderen Seite des Drehpunktes
162 einschließlich der Glocke 70 überwiegt, so daß der Balken sich nach rechts
neigt, wie in Abb. 4 gezeigt ist. Von dem Balken 161 wird ein beweglicher Kontakt
18o getragen, welcher beim Ausschwingen des Waagebalkens 161 nach rechts von einem
festen Kontaktstück abgehoben wird, welch letzteres aus Wolfram oder einer OOuecksilberschale
181 besteht. In das Quecksilber der Schale 181 taucht ein Leitungsdraht 182 ein,
der bis zu der einen Seite der Batterie 183 reicht, deren andere Seite durch den
Draht 184 mit der Spule des Elektromagneten 185 verbunden ist. Diese Spule ist andererseits
durch einen Draht 186 mit dem metallenen Balken 161 verbunden, wodurch der elektrische
Stromkreis geschlossen ist. Der Anker igo des Elektromagneten ist an einem Ende
drehbar gelagert, während . däs andere Ende durch einen Draht 192 mit dem Ventil
171 verbunden ist. Wird der elektrische Stromkreis des Magneten 185 in der Stromschlußvorrichtung
18o, i81 unterbrochen, so fällt der Anker igo herab, und das Ventil 171 setzt sich
auf seinen Sitz 170, wodurch der Wasserzufluß zu dem System unterbrochen wird. Durch
das Ausfließen des Wassers von dem System durch das Siphonrohr 175 wird der Wasserspiegel
in dem Gegengewicht 163 verringert, bis das wirksame Gewicht des Gegengewichts geringer
ist als das Gewicht der Teile auf der anderen Seite des Waagebalkens. Der Balken
schwingt dann nach links aus, um alsdann die Stromschlußvorrichtung 180, 181 zu
schließen, wodurch der Elektromagnet 185 wieder erregt, der Anker igo angezogen
und das Ventil 171 geöffnet wird. Der Waagebalken ist somit in ständiger schwingender
Bewegung gehalten, während der Strom geregelt wird.
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Die Größe der Auschwingung, welche durch die elektrischen Kontakte
und das Zulaßventil geregelt wird, ist gering und die Bewegung der Glocke 7 o ist
klein und genügt nicht, das untere Ende von der Eintauchflüssigkeit
zu
entfernen. Diese Schwingungsperiode wird beherrscht durch die Geschwindigkeit des
Zuflusses und des Auslaufes der Flüssigkeit, die Größe und die Verhältnisse der
Teile, die Sch-vingungsweite und andere Umstände.
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Irgendein geeigneter Zeitraum kann gewählt werden, um den Waagebalken
in Bewegung zu halten und das Beharrungsvermögen und das gegenseitige Anhaften der
Teile zu überwinden. Sehr gute Ergebnisse «erden erzielt, wenn dieser Zeitraum auf
1o bis 2o Sekunden festgesetzt wird. Das Ausschwingen kann durch Einstellen des
Austrittsendes des Siphonrohres geregelt werden, das verhältnismäßig lang ist, um
ein Abreißen des Flüssigkeitsstromes im System zu vermeiden. Es kann dieses mit
Hilfe eines Schlauches 193 erzielt werden, welcher auf das Ende des Siphonrohres
aufgezogen ist und eine solche Länge erhält, daß eine Einstellung in geeigneten
Grenzen ermöglicht wird.
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Durch Senken des Auslaßendes des Siplionrollres wird der Geschwindigkeitsausfluß
durch das Siphonrohr verstärkt und durch Anheben dieses Endes wird der Durchfluß
verringert. Eine Verringerung des Ausflusses veranlaßt das Wassersystem einschließlich
des Gegengewichts, sich langsamer zu füllen oder sich schneller zu entleeren, so
daß ein langsameres Ausschwingen des Waagebalkens beim Füllen des Gegengewichts
und umgekehrt ein schnelleres Schwingen beim Auslaufen erfolgt. Durch Einstellen
des Endes des Siphonrohres wird somit die Schwingungsbewegung des Ballrens in beiden
Richtullgeil geregelt. Zweckmäßig wird das Ende des Siplionrohres auf geeignete
Weise auf solche Höhe eingestellt, daß die Ausschwinp ei -iode annähernd in zwei
gleichee Perioden, Füllperiode und Entleerungsperiode, eingeteilt wird. Ferner ist
ein Wasserregulierungssystein vorhanden, welches unabhängig von deni @N aagebalken
angeordnet ist und welches irgendwelche gewünschte Leistungsfähigkeit aufweist.
Die oberen Enden sämtlicher Rohre sind zweckmäßig höher als der feste C berlauf
166 des auf konstanter Höhe gehaltenen Rohres 165, so daß nur an dieser Stelle ein
überlauf stattfinden kann.
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An der gegenüberliegenden Seite des Flüssigl:eitszuftihrungsventils
171 befindet sich ein Rohr 19.5, welches nach der Kammer 196 führt, in der ein Schwimmer
197 sich befindet. Da das Gegengewicht 163, das Siphonrohr 175 und
die Kammer 196 miteinander in Verbindung stehen, so haben die Wasserspiegel das
Bestreben, sich in den Rohren gegenseitig auszugl-ichen. Entsprechend einer inzwischen
erfolgenden Flüssigkeitszuführung nach dem Gegengewicht 163 und dem entsprechenden
Ar. sschw ingen des Waagebalkens schwankt der Flüssigkeitsspiegel in dem
Gegengewicht ständig zwischen den in verschiedener Höhe liegenden Ebenen 198 und
zgg. Hierdurch wird eine Bewegung in dem System veranlaßt, so daß der Flüssigkeitsspiegel
in der mit Schwimmer ausgerüsteten Kammer 196 schwankt.
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Um diese Bewegung abzudämpfen, ist die Kammer 196 durch einen Kanal
200 von erheblich geringerem Querschnitt mit dem Rohr 195 verbunden. Dadurch wird
erreicht, daß die Flüssigkeit in der Kammer 196 im wesentlichen ruhig bleibt. Der
Flüssigkeitsspiegel in dieser Kammer stellt somit den mittleren Flüssigkeitsspiegel
zwischen den erheblich schwankenden Flüssigkeitsspiegeln des Gegengewichts 163 dar.
Gewünschtenfalls kann noch eine zweite Kammer mit Schwimmer vorgesehen sein, welche
mit der ersten Schwimmerkammer durch ein enges Rohr verbunden ist, wodurch das be-,vegte
Flüssigkeitssvstem verhindert wird, auf die zweite Schwinznierkainlner einzuwirken,
wenngleich eine einzelne Schwimmerkammer im allgemeinen genügt. Der Schaft 2o2 des
Schwimmers 197 ist drehbar mit einem Arm 203 verbunden, "l-elcher bei 2o4
drehbar gelagert ist. Der zweite Arm dieses Hebels ist drehbar alit einer Stange
205, diese ihrerseits drehbar mit einem Arm 2o6 und letzterer mit der `V
olle toi eines Schmetterlingsventils 208
verbunden.
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Sollte während des Betriebes der Druck im Turm in der Kammer 27 das
Bestreben zeigen, über das vorgeschriebene Maß zu steigen, so macht sich dieser
erhöhte Druck durch das Rohr 67 in der Glocke 7o bemerkbar. Letztere wird teilweise
durch das eingeschlossene Gas und teilweise durch den Waagebalken hochgehalten.
Der erhöhte Druck bewirkt einen erhöhten Auftrieb, wodurch das Gewicht der Glocke
vermindert wird. Demzufolge ist weniger Wasser in dein Gegengewicht 163 erforderlich,
um die Teile auf der anderen Seite des Waagebalkens im Gleichgewicht zu erhalten.
Die Steigerung des Druckes in der Glocke bewirkt ein Ansteigen dieser Glocke und
des Waagebalkenarmes, demzufolge der elektrische Kontakt unterbrochen und das Ventil
i 7 i geschlossen wird. Das Gegengewicht wird demnach leichter infolge der Einwirkung
des Siphons, bis die Teile wieder in Gleichge@vicht kommen, worauf der Balken -wieder
wie vorher seine schwingenden Bewegungen ausführt. Demzufolge werden die schwankenden
Spiegel 198 und igg in dem Gegengewicht 163 sich senken, und der mittlere Flüssigkeitsspiegel
liegt tiefer als der frühere
Wasserspiegel. Der Flüssigkeitspiegel
in der Schwimmerkammer 196 fällt somit, so daß der Schwimmer 197 sinkt und
mit Hilfe des Verbindungsgestänges das Ventil 2o8 öffnet oder mehr öffnet. Dadurch
entweichen Gase durch das Rohr 65 von dem unteren Ende des Turmes; um den Druck
auf die frühere Höhe zurückzuführen. Umgekehrt, wenn der Druck unten im Turm unter
das vorgeschriebene Maß sinkt, wird die Glocke 70 ihrem Gewicht mehr folgen
können und die schwankenden Flüssigkeitsspiegel 198 und i99 werden in dem Gegengewicht
163 höher liegen. Dadurch wird auch der Flüssigkeitsspiegel in der Schwimmerkammer
gehoben, und das Anheben des Schwimmers 197 hat eine Schließbewegung des
Ventils 2o8 zur Folge, um den Austritt der Gase aus dem unteren Ende des Turmes
zu beschränken und den Druck wieder auf das vorgeschriebene Maß zurückzuführen.
Geringe Druckschwankungen werden somit durch den Waagebalken in Gewichtsunterschiede
verwandelt. Das. Flüssigkeitssystem verwandelt wieder seinerseits die Gewichtsunterschiede
in Schwankungen der Flüssigkeitsspiegel. Die Anwendung des Gegengewichts 163 mit
geringem Durchmesser sichert ein erhebliches Schwanken des Flüssigkeitsspiegels
bei einem verhältnismäßig geringen Gewichtsunterschied. Die Flüssigkeitskammer 196
andererseits kann verhältnismäßig große Abmessungen und einen Schwimmer von genügender
Auftriebskraft erhalten, um das Zwischengestänge für das Regulierungsventil zwangsläufig
zu bewegen. Auf diese Weise werden die Gewichtsunterschiede in der Weise vergrößert,
daß verhältnismäßig große Schwankungen in den Flüssigkeitsspiegeln erzeugt werden,
so daß eine zwangsläufige und äußerst feine Regulierung erzielt wird.
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Soll die Höhe der Chlorgassäule im Innern des Turmes geregelt werden,
so kann dieses durch Versetzen des Reiters 164 auf den mit Teilstrichen versehenen
Waagebalken bewirkt werden, demzufolge das Regulierungssystem eine Änderung erfährt,
um neue Flüssigkeitsspiegelschwankungen in dem Gegengewicht 163 zu erzielen. Diese
Einstellung kann auch durch Anheben des Flüssigkeitsspiegels in dem Behälter 7i
der Druckglocke 70 oder durch Einstellen der Höhe der elektrischen Stromschlußvorrichtung
i8o, 181 gegenüber dem Waagebalken 161 herbeigeführt werden.
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Um die Verbindungsgestänge zwischen dem Schwimmer und den Stromregulierungsteilen
unnötig zu machen, kann eine Ausbildung gewählt werden, wie sie in Abb. 5 gezeigt
ist. Bei dieser Ausführungsform ist das Ablaßrohr 65' mit einem U-förmigen Bogen
2o9 versehen. Die Schwimmerkammer des in Abb. q. dargestellten Systems ist 'hier
mit 196' bezeichnet, und auch hier ist das verengte oder dünne Rohr Zoo' vorhanden,
welches die genannte Kammer mit dem Flüssigkeitssystem des Gegengewichts verbindet.
Von der Schwimmerkammer 196' führt von unten, d. h. unterhalb des Flüssigkeitsspiegels,
ein Rohr 2 i i ab nach dem unteren Ende des U-förmigen Bogens 2o9 des Ablaßrohres
65'. In dem unteren Teil dieses Bogens 2o9 sammelt sich Flüssigkeit an bis zu einer
Höhe entsprechend .dem Flüssigkeitsspiegel in der Kammer 196' und dient dazu, den
Ausfluß des Gases einzuengen. In diesem Falle kann der Schwimmer überhaupt fortgelassen
werden, da die Kammer 196' als veränderliche Flüssigkeitsspiegelkammer wirkt, und
diese Schwankungen in dem Flüssigkeitsspiegel auf den Bogen 2o9 übertragen wirken
in derselben Weise wie ein Ventil zum Regeln des Durchflusses durch das Rohr 65'.
Steigt der Druck im unteren Teil des Turmes über das vorgeschriebene Maß, so bewirkt
das Fallen des Flüssigkeitsspiegels in der Kammer 196' einen tieferen Flüssigkeitsspiegel
in dem U-Bogen 2o9, so daß ein schnellerer Austritt des Gases durch .das Rohr 65'
erfolgt. Ein Sinken des Druckes in dem Turm hat umgekehrt einen höheren Wasserspiegel
in der Schwimmerkammer 196' zur Folge, welcher in dem Bogen 2o9 einen Ausgleich
schafft, um die verzögernde Wirkung des Ausflusses durch das Ablaßrohr 65' zu bewirken.
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Um weiter die Empfindlichkeit des Reglers zu erhöhen, kann die in
Abb. 6 gezeigte Ausführungsform benutzt werden. Die Schwimmerkammer 196" wird mit
dem engen Rohr Zoo" verbunden, um eine Schwankung des Systems in derselben Weise
wie in Abb. q. zu erzielen. Bei dieser Ausführungsform hat die Schwimmerkammer eine
Ringform mit mittlerer Öffnung 2i5, und ein ringförmiger Schwimmer 2 i 6 wird durch
Arme oder ein Armkreuz 217 mit einer mittleren Stange 2i8 verbunden, die durch die
Öffnung 2i5 durchreicht. An der Stange2i8 hängt eine Kammer 22o mit veränderlichem
Flüssigkeitsspiegel. Sie vermag sich zusammen mit dem Schwimmer 2i6 zu heben und
zu senken. Die Kammer 22o wird durch einen Schlauch 22i mit einem feststehenden
Behälter 222 verbunden, in welchen ein Zuführungsrohr 223 mündet und welcher einen
Überlauf 22q. besitzt. Mit Hilfe eines Drahtes 226 hängt an der Kammer 220 eine
weitere Kammer 227, in welcher ein konstanter Flüssigkeitsspiegel aufrechterhalten
wird und welcher gleichfalls mit dem Schwimmer 216 sich bewegt. Die Kammer 227 ist
ihrerseits durch einen
Schlauch 228 mit dem unteren Ende eines
[)-Bogens -2o9" verbunden, welcher in dem Ablaßrohr 65" angeordnet ist. Die Kammer
227 mit konstantem Flüssigkeitsspiegel ist mit einem Einlaufrohr 229 und einem Überlauf
230 versehen.
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DieWirkungsw eise dieser letztbesprochenen Ausführungsform hat zur
Folge, daß die Bewegungen des Schwimmers 216 vergrößert werden, um eine große Empfindlichkeit
zu erzielen. Fällt also der Flüssigkeitsspiegel in der Kammer 196" mit einem entsprechenden
Sinken des Schwimmers 216, so sinkt auch die Kammer 220. Da die Kammer 222 fest
angeordnet ist und in derselben ein konstanter Flüssigkeitsspiegel aufrecht gehalten
wird, so wird auch der Flüssigkeitsspiegel in der Kammer z2o in gleicher Höhe gehalten
wie der Spiegel in der Kammer 222. Sinkt also die Kammer 22o, so gelangt eine größere
Menge Flüssigkeit in die Kammer 220, und auch das Gewicht des Schwimmersystems vergrößert
sich; demzufolge senkt sich auch der Schwimmer weiter in der Tragflüssigkeit in
der Kammer 1g6". Die Kammer 227 mit konstantem Spiegel wird abwärts bewegt, und
eine zusätzliche Bewegung kommt zu der normalen Bewegung hinzu, die sich aus dem
fallenden Flüssigkeitsspiegel in der Kammer 196" ergibt. Umgekehrt hat ein Steigen
des Flüssigkeitsspiegels in der Kammer 196" zur Folge, daß der Schwimmer 216 sich
hebt und in der Kammer 22o die Wassermenge sich verringert, so daß das wirkungsvolle
Gewicht des Schwimmersystems verringert wird und demzufolge die steigende Bewegung
des Schwimmersystems vergrößert wird. Diese Ausführungsform ist besonders vorteilhaft
zur Verwendung von korrodierenden Gasen, denn die Schwimmerkammer 196" und das Regulierungssystem
sind vollkommen von dem Gasrohr 65" getrennt, und es liegt keine Gefahr vor, daß
die Flüssigkeit im Innern des Gegengewichtssystems durch korrodierende Gase nachteilig
beeinflußt wird. Diese Ausbildung sorgt auch für einen Ausgleich von Verdampfungen
der Flüssigkeit in dem Bogen 2o9" infolge des Durchflusses des Gases durch das Rohr
65". Die auf konstantem Flüssigkeitsspiegel gehaltene Kammer 227 mit dem Zuführungsrohr
229 und dem Überlauf 23o bewirkt jederzeit eine selbsttätige Einstellung bei etwaiger
Verdampfung von Flüssigkeit in dem U-förmigen Bogen 2o9".
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Für das Chloreinlaßrohr 50 wird zweckmäßig auch eine Druckregulierungsvorrichtung
vorgesehen, um den Zutritt des Chlorierungsmittels entsprechend dem in dem Turm
herrschenden Druck zu regeln. In diesem Falle sind die Verbindungen so angeordnet,
daß bei Ansteigen des Druckes über die vorgeschriebene Höhe die entsprechenden Teile
des Reglers so bewegt werden, daß sie sich mehr schließen, so daß der Zutritt von
Chlor verringert wird, während durch Fallen des Druckes unter die vorgeschriebene
Höhe eine erhöhte Zufuhr von Chlorgas veranlaßt wird.
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Durch geeignete Anzeigevorrichtungen kann eine dauernde Registrierung
des Gasdruckes, wie er im unteren Teil des Chlorierungstursnes sich ergibt, angebracht
werden, um den Auftrieb zu überwachen. Bei der in Abb. 4 gezeigten Einrichtung kann
ein Schreibstift 24o in dem Schwimmersystem der Kammer 196 durch eine Stange 241
in Verbindung gebracht werden. Dieser Schreibstift ist so angeordnet, daß auf einer
vorbeiziehenden Karte oder einem beweglichen Blatt 242 ein Diagramm aufgezeichnet
wird. Diese Schreibunterlage kann durch geeignete Mittel, beispielsweise ein nicht
dargestelltes Uhrwerk, bewegt werden. Sie ist so eingeteilt, daß Druckeinheiten
unmittelbar ablesbar sind, und zwar können die Einheiten den Druck :,des Chlors
im Innern des Turmes andeuten, entweder in Zoll oder Zentimetern oder in anderen
Einheiten.