DE558685C - Schmelzen schwer schmelzbarer Metalle unter tunlichster Verhuetung der Aufnahme von Verunreinigungen - Google Patents

Schmelzen schwer schmelzbarer Metalle unter tunlichster Verhuetung der Aufnahme von Verunreinigungen

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DE558685C
DE558685C DER80144D DER0080144D DE558685C DE 558685 C DE558685 C DE 558685C DE R80144 D DER80144 D DE R80144D DE R0080144 D DER0080144 D DE R0080144D DE 558685 C DE558685 C DE 558685C
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B9/00General processes of refining or remelting of metals; Apparatus for electroslag or arc remelting of metals
    • C22B9/16Remelting metals

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Description

  • Schmelzen schwer schmelzbarer Metalle unter tunlichster Verhütung der Aufnahme von Verunreinigungen Es bereitet der Technik große Schwierigkeit, schwer schmelzbare Metälle, wie Tantal, Wolfram usw., in reinem Zustande zu schmelzen, denn bei den hochliegenden Temperaturen sind alle Behälter, die geeignet sind, den Schmelzfluß aufzunehmen, geneigt, eine Verbindungmitdiesemeinzugehen. Die vorliegende Erfindung vermeidet diesen Übelstand, indem sie den Schmelzfluß mit dem zu schmelzenden Material selbst umgibt, so daß der Schmelzfluß nur Verbindungen eingehen kann, die ihn in keiner Weise verändern.
  • Dieser Vorteil wird zum Beispiel erreicht, indem man aus dem Pulver der schwer schmelzenden :Metalle einen Stab formt, vorbrennt und in einer stark kühlenden Gashülle, etwa Wasserstoff, durch Stromdurchgang sintert. Wird die Stromstärke über die normale Sintertemperatur gesteigert, so tritt infolge der geringeren Abkühlung in der Seele des Sinterkörpers ein Fließen des Materials ein, während die äußere Hülle mechanisch fest bleibt und den Fluß zusammenhält. Geht man nunmehr in der Stromzufuhr zurück bis zur völligen Abkühlung, so hat man einen 1Xetallkörper erzielt, dessen Inneres geflossen, dessen äußerer Mantel nur gesintert ist. Nachdem man den Mantel entweder mechanisch oder auch chemisch entfernt hat, hat man einen Metallkörper mit dem festen Gefüge des Metallflusses erzielt. Da die mechanische Festigkeit des gesinterten :Mantels nur gering ist, empfiehlt es sich, während des Schmelzens das Eigengewicht des Stabes durch eine Kraft zu verringerfi, die dem Gewichtszustand entgegengesetzt ist.
  • Wenn man z. B. nach Art der üblichen Sinterapparate den Schmelzstab zum Zwecke der Stromzuführung am unteren Ende in Quecksilber tauchen läßt, kann mit der Kontakteinrichtung in das Quecksilber ein Schwimmkörper tauchen, dessen Auftrieb den Gewichtszug annähernd aufhebt.
  • Arbeitet man mit prismatischen oder zylindrischen Sinterkörpern, so wird der in Metallfluß überführte Körper dieser Form ähnlich sein, da die nach oben steigende Wärme eine gleichmäßige Wärmeverteilung im gesamten Sinterkörper verhindert. Es ergibt sich im allgemeinen ein konisches Schmelzprodukt, das sich nach unten verjüngt. Um geschmolzene Körper vorgeschriebener Abmessung zu erreichen, empfiehlt es sich, das oben beschriebene Verfahren dahin abzuändern, daß man zunächst einen Sinterkörper aus dem schwer schmelzenden Material herstellt, diesen mechanisch verfestigt und dem zu erzielenden, Endkörper entsprechend formt, etwa durch Schmieden. Der so hergestellte Körper wird mit dem Pulver des gleichen oder eines noch schwerer schmelzenden Metalls umgeben, gebrannt und durch Stromdurchgang gesintert. Die Stromstärke wird so weit getrieben, daß der geformte Körper zum Schmelzen kommt und dann abgekühlt, entweder schnell oder langsam, je nachdem welches Gefüge verlangt wird. Das Endprodukt ist bei diesem abgeänderten Verfahren ein. in seiner Form unveränderter Schmelzkörper, umgeben mit einer nur gesinterten Hülle. Es läßt sich nämlich erreichen, daß die ungleichmäßige Verteilung der Wärme in dem gesamten Körper infolge der Wärmeleitung nach oben nicht mehr schädlich wirken kann, da der in dem Sinterkörper eingebettete, verfestigte Metallkörper infolge seines dichteren und gerichteten Gefüges die Stromfäden in sich hineinzieht, während der nur lockere Sintermantel dem Stromdurchgang einen höheren Widerstand entgegensetzt. Unterstützt durch die geringere Abkühlung der inneren Teile erzielt man bereits ein Schmelzen des vorgeformten Körpers, bevor Teile der gesinterten Hülle die zum Fließen erforderliche Temperatur erreicht haben. Um das Fließen der Innenteile beobachten zu können, empfiehlt es sich, Löcher in dem Sintermantel vorzusehen, durch die beim Schmelzen der Seele Tropfen auszutreten versuchen, die aber bei der Berührung mit der kühlenden Gashülle erstarren.
  • Es bereitet keine Schwierigkeit, das lockere Sintergefüge von dem Schmelzfluß entweder mechanisch oder chemisch durch Abbeizen zu trennen, so daß man einen reinen Schmelzfluß gewünschter Form erzielen kann.
  • Bei dem hohen spezifischen Gewicht der schwer schmelzenden Metalle kann es Schwierigkeit bereiten, den Sintermantel richtig zu dimensionieren. Es empfiehlt sich in solchen Fällen, den verfestigten und geformten Körper zunächst mit einer Pulvermasse, wie oben beschrieben, zu umgeben und den so erzielten Körper mit einer Stütze, evtl. Mantel, zu versehen, deren Schmelzpunkt höher liegt als der des gesinterten- Körpers. Sollten in diesem Falle Verbindungen mit dem Stützkörper eingegangen werden, so kommt dieses nur für den Sinterkörper in Frage. Dieses ist aber ohne Belang, da der Sinterkörper vor der Verwendung des Schmelzflusses entfernt wird.
  • Das Schmelzverfahren erfordert keineswegs die Erwärmung durch direkten Stromdurchgang, sondern kann auch durch Hochfrequenzströme erfolgen.
  • Die Verwendung und weitere Verarbeitung des Metallflusses stellt verschiedene Anforderungen an die physikalischen Eigenschaften des Fließkörpers. So wird für Röntgenzwecke ein möglichst starres Gefüge, für weitere mechanische Verarbeitung ein dehnbares Gefüge verlangt. Um diesen verschiedenen Anforderungen zu genügen, empfiehlt es sich, den Schmelzfluß während des Erstarrens So zu beeinflussen, daß eine erwünschte Kristalllagerung im erstarrten Körper erreicht wird. Diese Beeinflussung wird durch bekannte Mittel erzielt, z. B. durch schnelle Abkühlung, langsame Abkühlung mit mechanischer Erschütterung, Abkühlung im Wärmegefälle USW.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, beim Schmelzen von hochschmelzenden Metallen diese vor derAufnahme vonVerunrein.igungen dadurch zu schützen, daß man sie mit einer Hülle desselben Metalles umgibt. Dabei handelt es sich um das Schmelzen im Lichtbogen. Mit diesem Verfahren ist es aber ausgeschlossen, größere -Mengen des Metalles in homogener Weise zu durcharbeiten, denn die jeweils zum Fließen gebrachte Stelle wird ihre Wärme nach benachbarten Teilen in ungeregelter Weise verlieren und dadurch beim Erstarren ganz ungewollte Spannungen und Kristallbildungen aufweisen. Demgegenüber handelt es sich erfindungsgemäß darum, Schmelzkörper zu erhalten, die entweder sofort ihre Endform erhalten oder eine solche Form, die zur Weiterverarbeitung geeignet ist. Es wird daher von der Verwendung von Tiegeln oder Schmelzgefäßen ganz abgsehen. Wesentlich ist dabei vor allem, daß das Arbeitsgut in Stabform mittels durch Stromdurchgang erzeugter Widerstandserwärmung geschmolzen wird. Nur dadurch wird es möglich, einen im wesentlichen allseitigen Schutz der Schmelze durch den Pulvermantel zu gewährleisten. Bei dem mit Lichtbogenschmelze im Tiegel arbeitenden Verfahren liegt naturgemäß die ausgedehnte Oberfläche der Schmelze völlig frei, was bekanntlich eine ganze Reihe von Nachteilen im Gefolge hat.
  • Schließlich ist auch schon versucht worden, aus Wolframpulver gepreßte Stäbe durch den elektrischen Lichtbogen im Vakuum zu schmelzen. Dieses Verfahren hat aber ebenfalls nicht zu praktischen Erfolgen geführt und: leidet sinngemäß an allen obenerwähnten Nachteilen der Lichtbogenschmelzung.

Claims (1)

  1. PATEN TAN SPRÜCiiE: i. Verfahren zum Schmelzen sch-,ver schmelzbarer Metalle unter tunlichster Verhütung der Aufnahme von Verunreinigungen in der Weise, daß der Schmelzfluß von einem lockeren Gefüge desselben Metallen umgeben wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Arbeitsgut in Stabform mittels durch Stromdurchgang erzeugter Widerstandserwärmung geschmolzen wird. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man aus dem Pulver der schwer schmelzenden Metalle einen Stab formt, vorbrennt und in einer stark kühlenden Gashülle, z. B. Wasserstoff, durch Stromdurchgang sintert und ;tann die Stromstärke nur so weit steigert, daB nur die Seele des Sinterkörpers ins Fließen kommt. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB ein Sinterkörper durch thermische oder mechanische Bearbeitung verfestigt und geformt in ein lockeres Gefüge desselben oder eines höher schmelzenden Metalles eingebettet wird und zum Schmelzen gebracht wird. q.. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daB das kristallinische Gefüge des Schmelzkörpers während des Erstarrens durch die Geschwindigkeit der Abkühlung oder durch mechanische Erschütterungen beeinflußt wird. 5. Verfahren nach Anspruch i, z oder 3, dadurch gekennzeichnet, daB das lockere umhüllende Gefüge in für andere Verfahren bekannter Art durch Körper gestützt wird, die beim Schmelzvorgang eine höhere mechanische Festigkeit haben.
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