DE551016C - Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von in der Branntwein- und Likoerfabrikationzu verwendenden Geruchs- und Geschmacksstoffen aus alkoholischen Auszuegen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von in der Branntwein- und Likoerfabrikationzu verwendenden Geruchs- und Geschmacksstoffen aus alkoholischen Auszuegen

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DE551016C
DE551016C DEV24580D DEV0024580D DE551016C DE 551016 C DE551016 C DE 551016C DE V24580 D DEV24580 D DE V24580D DE V0024580 D DEV0024580 D DE V0024580D DE 551016 C DE551016 C DE 551016C
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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12GWINE; PREPARATION THEREOF; ALCOHOLIC BEVERAGES; PREPARATION OF ALCOHOLIC BEVERAGES NOT PROVIDED FOR IN SUBCLASSES C12C OR C12H
    • C12G3/00Preparation of other alcoholic beverages
    • C12G3/04Preparation of other alcoholic beverages by mixing, e.g. for preparation of liqueurs
    • C12G3/06Preparation of other alcoholic beverages by mixing, e.g. for preparation of liqueurs with flavouring ingredients

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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von in der Branntwein- und Likörfahrikation zu verwendenden Geruchs- und Geschmacksstoen aus alkoholischen Auszügen Die Irrfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung, um aus alkoholischen Auszügen, aus denen bisher durch Destillation. mit oder ohne Vakuum, die in der Branntwein- und Likörfabrikation zur Verwendung kommenden Aroma- und Geschmacksstoffe enthaltenden Destillate gewonnen wurden, die Aroma- und Geschmacksstoffe in schonenderer Weise als bisher zu erhalten.
  • Die Destillation derartiger Flüssigkeiten spielt sich bekanntlich in der Weise ab, daß zunächst die niedrig siedenden Bestandteile aus der Destillierblase übergehen und allmählich unter Steigen des Siedepunktes die höher siedenden. Die einzelnen Fraktionen werden nacheinander getrennt aufgefangen, und eigentlich nur mit Hilfe der Kostprobe ist es inF)glich, festzustellen, «-elche Fraktionen für Getränkezwecke geeignet sind. In den meisten Fällen genügt, besonders wenn es sich um die Herstellung hochfeiner Destillate handelt, nicht eine einmalige Destillation, sondern die einzelnen Fraktionen müssen wiederholt der Destillation unterworfen werden. Irn allgemeinen ist selbst eine Vakuumdestill@tion als nicht sehr schonende Behandlung für die empfindlichen Geschmacks- und Aromastoffe anzusehen, die für den Wert feiner Gärungsdestillate eine ausschlagbebende Rolle spielen, und ein Teil dieser Stoffe geht immer verloren bzw. geht beim Destillieren überhaupt nicht mit in das Destillat über.
  • Es ist nun bekannt, Gase zur Übertragung von Aroma- und Geschmacksstoffen aus Flüssigkeiten zu benutzen. So hat man besonders die bei der Gärung von Weinen aus dem Gärgut entweichende Kohlensäure, von der es bekannt ist, daß sie Aroma- und Geschmacksstoffe mitnimmt, in Moste o. dgl. eingeleitet, um die Riech- und Geschmacksstoffe wieder zu gewinnen. In ähnlicher Weise ist bei der Herstellung aromatischen Branntweins aus vergorenen Würzen verfahren worden.
  • Bekannt sind auch Verfahren geworden, bei denen z. B. die Aromastoffe aus der aus Keim- und Darrtrommeln entweichenden Luft mit Hilfe von Flüssigkeiten ausgewaschen werden.
  • Auch Kaffee, Tee u. dgl. hat man schon nach dem Prinzip der »Enfleurage« behandelt, um Aromastoffe zu gewinnen.
  • Man hat auch schon trockenen gemahlenen Kaffee bzw. Tee auf etwa 95 bis 98° C erhitzt und dabei einen langsamen Strom von indifferentem Gas (Kohlensäure, Wasserstoff o..dgl.) durch das Material geleitet. Der mit Aroma geschwängerte Gasstrom wurde durch eine oder mehrere Schichten von grobkörnig gemahlenem, trockenem oder mit Alkohol angefeuchtetem Zucker geleitet, wobei sich das Aroma dem Zucker mitteilte.
  • Nach vorliegender Erfindung werden nun die bisher der sofortigen Destillation unterworfenen Flüssigkeiten, die im Gegensatz zu den oben angeführten Flüssigkeiten, wie Weinen u. dgl., keine Gährungskohlensäure und damit auch kein Gas zur Abführung von Aroma- und Geschmacksstoffen bilden, zunächst durch Einleiten von unlöslichem Gas, wie Luft, Stickstoff u. dgl., einer Waschung unterworfen, wobei die Aroma- und Geschmacksstoffe unterhalb des Siedepunktes ausgewaschen und in an sich bekannter Weise aus dein Gas durch Zusammenbringen mit einer Absorptionsflüssigkeit wieder gewonnen werden. Man erhält so Flüssigkeiten von einer Feinheit des Geschmacks und des Aromas in einem einzigen Arbeitsgang, wie sie bisher kaum und mit geringerer Ausbeute bei mehrfacher fraktionierter Destillation erhalten werden konnten. Das Auswaschen läßt sich so lange fortsetzen, bis keine Geschmacks- und Aromastoffe mehr mit dem waschenden Gas übergehen, die Flüssigkeit also erschöpft ist. Will man den Waschvorgang nicht bis zur Erschöpfung treiben bzw. auch noch solche Geschmacks- und Aromastoffe gewinnen, die evtl. mit dem Waschgas nicht übergehen, so kann der Waschung die bisher übliche ein- oder mehrmalige fraktionierte Destillation folgen.
  • Im Gegensatz zu den bekannten, auf anderen Gebieten angewendeten Verfahren ist das vorliegende Verfahren unabhängig von der Gärungskohlensäure; es findet das Auswaschen der Flüssigkeiten mit den Gasen unterhalb des Siedepunktes statt, wobei die Bewegung der Aroma- und Geschmacksstoffe von Flüssigkeit zu Flüssigkeit geschieht.
  • Es handelt -sich bei der vorliegenden Erfindung um den Ersatz der fraktionierten Destillation durch eine Luftdestillation bei solchen Flüssigkeiten, bei denen die erstere bisher nur zur Anwendung kam.
  • Der zur Waschung erforderliche Gasstrom wird zweckmäßig in feinster Verteilung z. B. durch eine Düse aus keramischem Material oder gesintertem Glas in die zu behandelnde 1.,' lüssigl;eit eingeleitet. Das Auswaschen der in das Gas aufgenommenen Geschmacks- und Aromastoffe geschieht vorteilhaft in der Weise, daß das mit :den Stoffen beladene Gas ebenfalls in feinster Verteilung durch die Waschflüssigkeit gesaugt oder gedrückt wird. Die Waschflüssigkeit, z. B. Wasser, eine wäßrige alkoholische Lösung oder reiner Alkohol o. dgl., nimmt so lange Geschmacks- und Aromastoffe auf, als noch ein Konzentrationsunterschied bezüglich dieser Stoffe zwischen der waschenden und .der Absorptionsflüssigkeit besteht.
  • Der durch die Extraktionsflüssigkeit streichende Gasstrom nimmt außer den Geschmacks- und Aromastoffen natürlich auch Flüssigkeit, also z. B. Alkohol, mit sich, so daß es sich bei dem Verfahren tatsächlich um eine Gasdestillation handelt. Im extremsten Falle kann allmählich alle Flüssigkeit aus der Blase fortgeführt werden. Man erspart mindestens zum Teil die spätere Entgeistung der Extraktionsflüssigkeit durch Wärme.
  • Um möglichst hoch konzentrierte Flüssigkeiten zu erhalten, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Absorptionsflüssigkeit möglichst tief zu kühlen und die Temperatur der zu waschenden Flüssigkeit so hoch zu halten, als das ohne Schädigung der empfindlichen' Geschmacks- und Aromastoffe möglich ist. Bei alkoholischen Absorptionsflüssigkeiten z. B. ist es möglich, diese weit unter o° C zu kühlen, während man auf der anderen Seite zweckmäßig nicht über 2o bis 30° C geht. Wenn man nicht genügend tief kühlen kann, ist es vorteilhaft, hinter die eigentliche Absorptionsflasche o. dgl. noch weitere Waschgefäße zu schalten, um die aus dem Absorptionsgefäß mitgerissenen wertvollen Stoffe aufzunehmen. Besonders zu empfehlen ist es, die Absorption nach dem Gegenstromprinzip durchzuführen, indem auf der einen Seite in einem Austauschapparat die hoch mit Aromastoffen gesättigte Luft und auf der anderen Seite die reine Waschflüssigkeit eintritt, die in .dem Apparat aneinander vorbeiströmen. Auch das Auswaschen der Extrakte kann nach diesem Verfahren durchgeführt werden.
  • Das Arbeiten mit immer der gleichen Gasmenge im geschlossenen Kreislauf, indem z. B. Luft fortwährend durch einen Ventilator o. dgl. umgepumpt wird, hat große Vorteile, da dann überhaupt kein Verlust an wertvollen Stoffen eintreten kann. Der geschlossene Kreislauf der Luft kann natürlich auch noch mit dem Gegenstromprinzip kombiniert werden.
  • Die Wahl des Gases zum Auswaschen hängt ganz davon ab, ob die Aroma- und Geschmacksstoffe z. B. sauerstoffempfindlich sind oder nicht. Im ersteren Falle verbietet sich die Verwendung von Luft, und es muß z. B. Stickstoff gewählt werden.
  • Bei kleinen Apparaturen kann man das Gas bzw. die Luft z. B. mit einer Wasserstrahlpumpe durch die zu behandelnde Flüssigkeit und auch durch die Absorptionsflüssigkeit hindurchsaugen, während bei größeren Apparaten im allgemeinen das Arbeiten mit Druck empfehlenswerter ist. Die Abb. i bis 3 veranschaulichen beispielsweise Ausführungsformen von für die Ausübung des Verfahrens geeigneten Apparaturen.
  • Abb. t ist eine laboratoriumsmäßige Apparatur oder eine solche für kleinen Bedarf. Die Destillierblase 1 ist in bekannter Weise in einem Wasserbad 2 untergebracht, das durch die Rohrstutzen 3 mittels Dampf auf beliebiger Temperatur gehalten «-erden kann. An dein Deckel d. sind die herkömmlichen Armaturen , wie Thermometer, Manometer usw., angebracht. Außerdem ist durch den Deckel das bis auf den Boden der Blase reichende Gaszuleitungsrohr 5 hindurchgeführt, das mittels Hahns 7 gegen das zweckmäßig mit einem Luftfilter versehene Rohr ti abgeschlossen «-erden kann. Am unteren Ende des Rohres 5 ist ein Verteilerkörper 8 aus porösem Material, z. B. aus gesintertem Glas oder keramischer Masse, vorgesehen, der eine diffuse Verteilung des zugeführten Gases in der Blasenfüllung bewirkt. In dem Rohrflansch 9 am Blasendeckel 5 mündet das Ableitungsrohr to sowie der mit Hahn abschließbare Einfülltrichter i i. Das Ableitungsrohr to wird zunächst durch einen Liebig- oder ähnlichen Kühler hindurchgeführt und mündet in das Absorptionsgefäß 13, das zur Durchleitung von Kühlwasser mit einem Mantelgefäß id. umgeben ist. Das Ableitungsrohr to setzt sich in dem Absorptionsgefäß 13 in dem Rohr 15 bis auf den Boden fort und trägt am Ende wieder einen porösen Verteiler 16. Aus dem Deckel des Absorptionsgefäßes wird das erschöpfte Gas durch die Rohrleitung 17 nach dem Waschgefäß i8 durch das Rohr 19 bis auf den Boden geführt, um evtl. mitgerissene Spuren von Absorptionsflüssigkeit aufzunehmen. Von dein Waschgefäß führt die Rohrleitung 2o zum Saugstutzen einer Wasserstrahlpumpe 21. Dieser Wasserstrahlpumpe wird das Wasser entweder direkt von der Wasserleitung zugeführt oder aus wirtschaftlichen Gründen vorher mittels der Rohrleitung 22, durch den I,iebig-Kiililer i-2, weiter durch Rohrleitung 23, durch den Wassermantel 14 und schließlich durch das Rohr 2,4 zur Wasserstrahlpunipe geleitet.
  • - Die Arbeitsweise des Apparates ist folgende. ach Füllung der Blase 1 mit der zu waschenden Flüssigkeit, nach Füllung des Absorber, 13 mit der zu sättigenden Flüssigkeit und der Waschflasche 18 mit Wasser wird die Wasserstrahlpumpe 2i bei offenem Hahn 7 angestellt. Durch das Rohr(-) wird gefilterte Luft durch den Verteiler 8 in die Flüssigkeit eingesaugt und mit den Extraktstoffen beladen, gibt diese im Absorptionsgefäß wieder ab und verläßt nach Passieren der Waschflasche die Apparatur durch die Vakuumpumpe.
  • Fach der Luftdestillation kann die Apparatur in bekannter Weise nach Schließen des Hahnes 7 mit oder ohne Wasserstrahlpumpe zur normalen Destillation mit oder ohne Vakuum benutzt «erden.
  • Abb.2 veranschaulicht eine beispielsweise Ausführung einer Apparatur für größere Leistungen, und zwar unter Benutzung des Gegenstromprinzips im Absorber und mit geschlossenem Kreislauf des Extraktionsgases.
  • Die übliche Destillationsblase ist im vorliegenden Falle als Turm 25 ausgebildet. Durch die Rohrstutzen 26 kann der im Innern liegenden Spirale 27 Warmwasser oder Dampf zugeführt werden. Der Deckel 2,9 trägt die Einfüll- und Ableitungsarmatur 29, die mittels Dreiwegeliahn gesteuert wird. Von hier führt die Rohrleitung 30 zu dem Absorber .4o. Das zur Extraktion erforderliche Gas, z. B. Luft, wird von dem Kompressor 31 in verdichteter Form geliefert. Lm Verunreinigung der Luft .durch Schmieröl oder Kondenswasser zu verhüten, wird zweckmäßig ein kolbenloser Membrankompressor verwendet. Dieser saugt die Luft oder das Gas, mit dem vorher die Apparatur gefüllt «-orden ist, durch das Saugventil 32 an und drückt sie durch das Druckventil 33 und die Rohrverbindung 34 nach dem Windkessel 35; von hier wird sie durch das Rohr 36 nach dem Boden 37 des Destillierturmes gepreßt und steigt in diesem nach feinster Verteilung durch den Verteiler 38 durch die zu extrahierende Flüssigkeit hoch.
  • Die mit Geschmacks- und Aromastoffen beladene Luft wird mit Rohrleitung» wieder einem Verteiler 41 zugeführt, der im unteren Ende einer weiten Rohrspirale d.3 liegt. Dieser wird die Absorptionsflüssigkeit von bben her durch Rohrleitung 4.2 kontinuierlich zugeleitet und verläßt den Absorber durch Rohr 44 mit den Geschmacks- und Aromastoffen beladen. Die von diesen Stoffen befreite Luft verläßt die Spirale durch die Rohrleitung d.5, mündet in den Gasdom 4% und gelangt durch Rohrleitung .47 wieder zum Saugventil 32 des Kompressors 31, von wo der Kreislauf von vorn beginnt. Der Austausch im Absorber findet, wie ersichtlich, nach dem Gegenstromprinzip statt. Die Imprägnierspirale 43 im Absorber .4o kann durch Hindurchleiten von Kaltwasser oder Kühlsole durch die Rohre .48, d.9 unterkühlt werden. Die Strömungsrichtung der einzelnen Medien ist durch Pfeile angedeutet und die Arbeitsweise des Apparates ohne «eitere Erläuterung verständlich.
  • Abb. 3 zeigt eine Ausführungsform des Absorbers, bei der immer Frischgas verwendet wird, bei der ferner die Absorption in zerstäubter Absorptionsflüssigkeit erfolgt und der Absorptionsvorgang wahlweise fortlaufend von einem Vorratsgefäß für Absorptionsflüssigkeit gespeist wird oder eine Absorberfüllung im Flüssigkeitsumlauf wiederholt imprägniert werden kann.
  • Die Extraktion erfolgt bei vorliegender Apparatur wie in der Anordnung nach Abb. 2. Das mit den Extraktstoffen beladene Gas gelangt durch die Rohrleitung 30 in den Absorber 50 und wird der Ejektordüse 55 zugeführt. Dem Absorber wird die Absorptionsflüssigkeit aus dem Vorratsgefäß 51 und die Rohrleitung 52 am Boden zugeführt, gelangt durch das Mantelrohr 54 an die Ejektordüse 55 und wird durch die mit Extrakt- und Aromastoffen beladene Luft nach dem Dom 57 hin zerstäubt. Dieser Raum ist durch den zentral durchbohrten kegelförmigen Zwischenboden 56 gegen den die Absorptionsflüssigkeit enthaltenden unteren Teil des Absorbers abgegrenzt. Oben ist der Absorber 5o mit einem hohlen, kugelförmigen Gefäß 58 verschlossen, in dessen Hohlraum durch Rohrleitung 59 Kühlsole zugeführt wird, die zunächst den ins Absorberinnere ausgebauchten Boden des Deckels 58 trifft und sodann durch die Rohrleitung 6o nach der Kühlspirale 61 und dem Abführrohr 62 gelangt.
  • Die zerstäubte Absorptionsflüssigkeit prallt auf den stark unterkühlten Absorberdeckel und sammelt sich in dem ringförmigen Raum um den kegelförmigen Zwischenboden 56. Von hier wird sie durch Rohrleitung 58 abgeleitet.
  • Statt des kontinuierlichen Durchlaufs der Absorptionsflüssigkeit kann es unter Umständen zweckmäßig sein, ein und dieselbe Absorberfüllung durch mehrmaliges Zerstäuben einem besonders intensiven Imprägnierungsprozeß zu unterziehen. Zu diesem Zwecke ist bei vorliegender Apparatur die Einrichtung getroffen, daß durch Umsteuerung der beiden Dreiwegehähne 66 und 67 eine Kurzschließung des Abflußrohres 58 mit dem Zuflußrohr 52 durch das Verbindungsrohr 70 vorgenommen werden kann. Die beiden Hahnküken der Dreiwegehähne 66 und 67 sind durch Steuerhebel und die Schubstange 69 miteinander verbunden, so daß nach Umlegung des Hahngriffes eine Abschaltung des Vorratsgefäßes 51 und des Ausflußrohres 71 stattfindet.
  • Die aus dem Absorber austretende Luft gelangt durch Rohrleitung 63 in die Waschbatterie 6.1. und v erläßt diese durch das Abzugsrohr 65. Auch in diesem Falle kann die Luft, wenn erwünscht, wieder zum Kompressor 31 zurückgeführt werden.
  • Die Arbeitsweise ergibt sich aus der vorliegenden apparativen Beschreibung. Ebenso wie der Absorber läßt sich auch in ganz ähnlicher Weise das die zu extrahierende Flüssigkeit enthaltende Gefäß mit Ejektord.üse ausgestalten, wodurch die Auswaschung der Geschmacks- und Aromastoffe besonders intensiv wird.
  • Die Wirkungsweise des Verfahrens zeigt sich an folgenden Beispielen. Beispiel I 20o g Lavendelblüten wurden mit 800 ccm 8o °/oigem Alkohol etwa q. Stunden bei Zimmertemperatur mazeriert. Das Mazerat wurde in einen Laboratoriumsapparat nach Abb. i gegeben und ein Luftstrom hindurchgeleitet. Schon nach etwa 'J_ Minute hatte der mit Wasser beschickte Absorber den Duft der Lavendelblüte in reiner Form aufgenommen, während die Waschflasche noch praktisch geruchfrei war. Beispiel II, III Thvmiankraut und Coriander wurden in denselben Mengenverhältnissen wie in Beispiel I der gleichen Behandlung unterworfen. Auch hier trat in dem Absorber in kurzer Zeit in reinster Form das Aroma der Kräuter auf. Beispiel IV Zoo g zerkleinerte Vanilleschoten wurden mit 8oo ccm 8o °[oigem Alkohol etwa .I Stunden bei Zimmertemperatur mazeriert und das Mazerat wieder in dem Laboratoriumsapparat nach Abb. i behandelt. Nach einigen Minuten zeigte das Absorptionsgefäß feinstes, starkes Vanillearoma.
  • Vanille gehört bekanntlich zu den Stoffen, die sich nur schwer destillieren lassen; besonders das Aroma leidet sehr bei der Hitzedestillation, während es bei der Kaltlüftung unverändert erhalten bleibt. Beispiel V iooo ccm Wacholderrauhbrand wurden im Laboratoriumsapparat nach Abb. i gelüftet. Auch hier wurde im Absorber eine Flüssigkeit mit ausgesprochen feinblumigem Wacholderaroma erhalten.
  • Es sei noch darauf hingewiesen, daß sich gewisse Aromastoffe in geringer Ausbeute durch Durchleiten von Gas auch über die trockenen Kräuter gewinnen lassen.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von in der Branntwein- und Likörfabrikation zu verwendenden Geruchs- und Geschmacksstoffen aus alkoholischen Auszügen, dadurch gekennzeichnet, daß durch Einleiten von Luft oder anderen indifferenten Gasen die übliche Destillation ganz oder teilweise ersetzt wird.
  2. 2. Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dali durch Umpumpen immer die gleiche Gasmenge im geschlossenen Kreislauf abwechselnd mit der zu extrahierenden und der absorbierenden Flüssigkeit in Berührung gebracht wird.
  3. 3. Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas und die Flüssigkeit jeweils im Gegenstrom miteinander in Berührung und zum Austausch der Aroma-und Geschmacksstoffe gebracht «-erden. _l.
  4. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Spirale (43) als Absorber ausgebildet ist, der oben die Zu- und Abführung für die Absorptionsflüssigkeit bzw. das Gas (d.2, 45) und unten die Zu- und Abführung für das Gas bzw. die Absorptionsflüssigkeit (4i, 44) hat.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Absorber als geschlossenes Gefäß (5 o) ausgebildet ist.,, der in seinem Innern eine Ejektordüse (55), zweckmäßig mit darüberbefndlicher gekühlter Prallfläche (;72) und eine von der übrigen Absorptionsflüssigkeit getrennte Auffangrinne (56) besitzt.
DEV24580D 1928-11-11 1928-11-11 Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von in der Branntwein- und Likoerfabrikationzu verwendenden Geruchs- und Geschmacksstoffen aus alkoholischen Auszuegen Expired DE551016C (de)

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