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Schneeschmelzwagen Die Erfindung betrifft einen Schneeschmelzwagen,
der beim Fahren den auf der Straßendecke befindlichen Schnee schmilzt. Erfindungsgemäß
ist zwischen den Radachsen des Schmelzwagens ein nach unten sich stark erweiternder,
nach unten offener Gasfang angebracht, der am unteren Rande mit nachgiebigen Dichtleisten
versehen ist, die seinen Innenraum während der Fahrt abdichten. Die in den Gasfang
eingeleiteten heißen Gase oder Dämpfe bilden ein Wärmekissen, das über die Straßenfläche
bewegt wird. Die Straßenoberfläche wird dabei während einer vergleichsweise langen
Zeit der Wärmewirkung ausgesetzt. Die Temperatur des Schmelzmittels kann daher vergleichsweise
gering sein, so daß bei Straßen mit schmelzbarem Belag die Straßenoberfläche nicht
weich werden und von den Hinterrädern des Schmelzwagens oder von anderen nachkommenden
Fahrzeugen eingedrückt und beschädigt werden kann. Außerdem kann Wärme gespart werden.
Die am unteren Rande des Gasfanges angeordneten nachgiebigen Dichtleisten vermindern
Wärmeverluste und machen Hindernisse, wie sie beispielsweise eine ungleichmäßige
Pflasterung bietet, unwirksam.
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Die Schmelzwirkung kann durch Einbau einer Leitvorrichtung in den
Gasfang erhöht werden, die das Schmelzmittel mit bestimmter Richtung und Geschwindigkeit
auf die Straßenoberfläche leitet, beispielsweise in der Fahrtrichtung. Hat der Schmelzwagen
eine Feuerung und Dampfantrieb, so wird zweckmäßig ein aus den Abgasen der Feuerung,
Dampf und Zusatzluft bestehendes Gemisch verwendet. Die Zumischung von Dampf erhöht
die Schmelzkraft des Gemisches und kann ebenso wie die Einleitung von Zusatzluft
zur Regelung der Gemischtemperatur benutzt werden. Für die Gasförderung und Einleitung
von Zusatzluft können Gebläse eingebaut sein.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Längsschnitt
und Ouerschnitt.
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In dem zylindrischen Ofen z aus feuerfesten Steinen befindet sich
ein Rost 2 mit einem Feuerschirm 3 zur Vermeidung des Mitreißens von unverbrannten
Brennstoffteilen. Durch das Rohr q. wird die in den Gebläsen 5 und 6 erzeugte Preßluft
unter den Rost z geleitet. Das Rohr q. ist durch die Vorkammer 7 geführt, in der
die Verbrennungsluft vorgewärmt wird. Die Feuerklappe 8 und die Aschklappe 9 können
luftdicht verschlossen werden. Beim Beschicken des Ofens wird nach Abstellen der
Gebläse 5 und 6 die Zugklappe zo im Schornstein zr geöffnet und die Klappe 12 geschlossen.
Gleichzeitig wird durch Öffnen des Ventils 13 Dampf durch das Blasrohr 1q. geblasen,
so daß die Rauchgase durch den Schornstein entweichen.
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Hinter dem Feuerschirm 3 ist ein Dampfkessel 15 angeordnet,
der zur Speisung der zweizylindrigen Antriebsdampfmaschine r6
dient.
Diese treibt mittels Kettengetrieben über eine Kupplung die Hinterachse des Fahrzeuges,
außerdem gleichzeitig die beiden Gebläse 5 und 6 über das Vorgelege 17 an. Das Gebläse
5 fördert bei Bedarf nach Schließung des Schiebers 18 Kühlluft in das Blasrohr i9.
Dadurch werden die Abgase der Feuerung ohne Wärmeverluste abgekühlt. Die Abgase
streichen durch das weite Flammrohr 2o des Dampfkessels und dann abwärts auf die
Straßenoberfläche, über der sie den Gasfang 2i ausfüllen. Dieser Gasfang ist ebenso
wie der Ofen von einem Wärmeschutz 22 umgeben. Er kann eine beispielsweise aus gekrümmten
Zwischenwänden bestehende Leitvorrichtung enthalten, die dem Wärmeträger (Rauchgas,
Dampf, Luft) Richtung und Geschwindigkeit vorschreibt. Ofen und Gasfang sind mit
Blechmänteln umkleidet und mit Ringen, Zug ankern und Eiseneinlagen zusammengehalten.
Der nach unten sich erweiternde Gasfang 21 kann mittels Zahnstangen 23, Zahnrädern
24, der Welle 25 und der Kette 26 durch Drehung des Handrades 27 vom Führersitz
des Wagens aus parallel auf und nieder bewegt und so der wechselnden Stärke. der
Schneeschicht angepaßt werden. Fernthermometer 28 dienen zur Feststellung der Gastemperatur
unter dem Gasfang. Die Abdichtung am unteren Rande des Gasfanges geschieht durch
federnde hohe Blechkufen 29 und dünne federnde Bleche 3o, die sich der Straßenoberfläche
anschmiegen. Hierdurch wird das vorzeitige Entweichen der Abgase vermindert. Der
Brennstoff wird in einem angehängten Tender, der nicht gezeichnet ist, mitgeführt.
Soll die Dampferzeugung gesteigert werden, so wird die Klappe 32 hochgeklappt, so
daß die Rauchgase durch die Rauchrohre 31 strömnen. Der Frischdampf wird
durch das Rohr 33 den Zylindern zugeleitet, der Abdampf entweicht durch das Rohr
34 in den Gasfang 21. Der hierdurch vermittelte Feuchtigkeitsgehalt der Rauchgase
beschleunigt das Schmelzen des Schnees. Eine am hinteren Ende des Wagens befindliche,
schräg gestellte Bürstenwalze 35 wird von der Hinterachse des Wagens aus angetrieben
und fegt das auf der Straße verbleibende Schmelzwasser weg, während eine Schleppe
36 zur Vermeidung von Glatteisbildung die Feuchtigkeitsreste ableitet. Das Steuer
des Wagens ist mit 37 bezeichnet.
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Der Schneeschmelzwagen kann mit festem, flüssigem oder auch gasförmigem
Brennstoff beheizt werden und gewährleistet bei einer dem Wärmestrom angemessenen
Geschwindigkeit des Wagenseine vollständige Beseitigung des Straßenschnees, wobei
.die Abgase fast völlig vom Schmelzwasser absorbiert werden.
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Soll der Schneeschmelzwagen mit 01 oder Gas geheizt werden,
so werden mehrere im hinteren Boden des Ofens angebrachte Brenner von den Ventilatoren
mit Luft gespeist. Bei Gasbetrieb wird im Tender ein Generator mitgeführt. Der Antrieb
des Wagens und der Ventilatoren kann durch Verbrennungsmotoren erfolgen. Bei Einbau
eines Dampfkessels kann auch hier dem Gasfang ein Rauchgas-Dampf-Gemisch zugeführt
werden.