DE541369C - Verfahren zur Herstellung von Trommeln fuer Turbogeneratoren und aehnlich hochbeanspruchten Maschinenteilen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Trommeln fuer Turbogeneratoren und aehnlich hochbeanspruchten Maschinenteilen

Info

Publication number
DE541369C
DE541369C DEH115595D DEH0115595D DE541369C DE 541369 C DE541369 C DE 541369C DE H115595 D DEH115595 D DE H115595D DE H0115595 D DEH0115595 D DE H0115595D DE 541369 C DE541369 C DE 541369C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
machine parts
drums
alloys
production
highly stressed
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEH115595D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Vacuumschmelze GmbH and Co KG
Original Assignee
Heraeus Vacuumschmelze AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Heraeus Vacuumschmelze AG filed Critical Heraeus Vacuumschmelze AG
Priority to DEH115595D priority Critical patent/DE541369C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE541369C publication Critical patent/DE541369C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D18/00Pressure casting; Vacuum casting

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Forging (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Trommeln für Turbogeneratoren und ähnlich hochbeanspruchten Maschinenteilen Die vorliegende Erfindung hat zum Ziel, ein Verfahren anzugeben, das gestattet, Maschinenteile, die besonders starken mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt sind, mit besonders zuverlässigen Festigkeitseigenschaften herzustellen. Dabei können diese Beanspruchungen beispielsweise in starkem Druck oder Zug bestehen; insbesondere eignet sich das Herstellungsverfahren aber auch für solche Maschinenteile, die starken Zentrifugaikräften sowie starken Schwingungs- und Wechselbeanspruchungen ausgesetzt sind. Als Beispiel für die bisher aufgetretenen Schwierigkeiten und Unzulänglichkeiten sei auf die schon wiederholt an Turbinengeneratoren aufgetretenen Explosionen hingewiesen. Bei Herstellung der Trommeln und Induktoren an Turbinengeneratoren nach dem nachstehend beschriebenen Verfahren wird diese Gefahr weitgehend vermieden. Es sei aber ausdrücklich bemerkt, daß sich die Erfindung nicht auf die Herstellung von Turbogeneratoren beschränkt, sondern sinngemäß für jeden Bauteil Anwendung finden kann, der ähnlichen Beanspruchungen ausgesetzt ist.
  • Es ist bekannt, daß der Antriebsteil der Turbogeneratoren, also die Dampf- oder Gasturbine, aus einer durchgehenden Welle besteht, auf die die Scheiben, die die Laufschaufeln tragen, aufgeschrumpft werden. Da diese Scheiben Durchmesser bis über i m besitzen und mit Umfangsgeschwindigkeiten bis über Zoo m/s laufen, ist klar, daß die an den Scheiben angreifenden Fliehkräfte außerordentlich hoch sind. Bisher hat man auch für diese großen Einheiten möglichst geschmiedete Trommeln verwendet, eine Bauweise, die sich für kleine und mittlere Turbinen durchaus bewährt hat. Es hat sich dabei jedoch herausgestellt, daß es nicht möglich ist, derartige große Stücke so vollkommen durchzuschmieden, daß die durch das Schmieden erreichte Kornverfeinerung bis in den Kern des Rohgußstückes reicht, und es ist infolgedessen nicht möglich, dem Rohgußstück über den ganzen Querschnitt die erforderliche Zähigkeit zu erteilen. Als zweiter Übelstand machte sich geltend, daß Gußstücke, die in üblicher Weise erzeugt wurden, fast stets einen Lunker o. dgl. Hohlräume enthalten. Diese Hohlräume verschweißen aber erfahrungsgemäß beim Schmieden nicht mit Sicherheit, insbesondere bei Verarbeitung von legierten Stählen.
  • Ähnliche Schwierigkeiten zeigen sich auch bei dem elektrischen Teil der Turbogeneratoren. Bei den größten bekannten Anlagen besitzen die Induktoren Durchmesser bis zu iioo mm und Dängen bis zu 3 m zwischen den Wellenzapfen bzw. bis zu 6 m mit den aus einem Stück bestehenden Wellenzapfen. Es handelt sich dabei um Gußstücke im Gewicht bis zu 15 bis 20 t. Auf diese Achsen sind die Polschuhe mit den Wicklungen aufgesetzt; die Tourenzahl dieser Achsen beträgt bis zu 3000, so daß also auch hier ungeheure Fliehkräfte und Schwingungsbeanspruchungen auftreten. Da die mechanischen Eigenschaften des normalen Stahles auch im geschmiedeten Zustand noch nicht ausreichen, um diesen Beanspruchungen zu widerstehen, unterzieht man diese `Fellen noch einer besonderen Vergütung, um die Festigkeitseigenschaften zu steigern. Es ist aber ganz selbstverständlich, daß die Abkühlung so großer Stücke beim Vergüten nicht durch den ganzen Querschnitt gleichmäßig erfolgt und daß infolgedessen im Inneren des Werkstückes Wärmespannungen vorhanden sind. Schneidet man aus einem vergüteten Bauteil dieser Art einen Probestab heraus, so wird dieser allerdings ' in seinen mechanischen Eigenschaften um beispielsweise 4o0/0 höher liegen als ein im ursprünglichen, geschmiedeten Zustand entnommener Probestab, da der herausgeschnittene Stab in sich keine Spannungen mehr aufweist. Die an einem Probestab gemessenen mechanischen Werte können aber für die Beurteilung des mechanischen Widerstandes des Induktors nicht mit Sicherheit maßgebend sein. Bei diesem wird vielmehr schon ein gewisser Teil der Festigkeit, beispielsweise 12 bis 15 kg/mm2, durch die durch die ungleichmäßige Abkühlung verursachten inneren Spannungen vorab in Anspruch genommen. Diese 12 bis 15 kg/mm2 müssen dann aber von den an dem Probestab gemessenen Festigkeitswerten abgezogen werden, wenn festgestellt werden soll, wie hoch die wirkliche Widerstandsfähigkeit des Induktors gegen die Betriebsbeanspruchungen ist. Es ist deshalb mitunter fraglich, ob die Vergütung überhaupt eine Verbesserung oder eine Erhöhung der Betriebssicherheit bewirkt.
  • Es ist ferner noch wünschenswert, daß die Induktoren eine hohe Permeabilität besitzen. Die bisher aufgetretenen Schwierigkeiten bestehen also in folgendem.
  • i. Der Guß ist blasig.
  • z. Beim Gießen bilden sich Lunker.
  • 3. Die Wirkung des Schmiedens dringt nicht bis in den Kern des Rohgußstückes vor.
  • 4. Blasen und Lunker verschweißen beim Schmieden nicht.
  • 5. Das Material besitzt keine genügende Festigkeit und Zähigkeit.
  • Gemäß der Erfindung lassen sich diese Übelstände bei der Herstellung von hochbeanspruchten Maschinenteilen dadurch weitgehend vermeiden, daß man die Metalle oder Legierungen im Vacuum schmilzt und vergießt und diese ungeschmiedeten rohen Gußstücke verwendet, ohne sie einer Wärmebehandlung zu unterziehen. Als Maschinenteile, die für die vorliegende Erfindung ausschließlich in Frage kommen, sind solche zu verstehen, die eine Umfangsgeschwindigkeit von mindestens i20 m in der Sekunde haben, durch Schwingung beansprucht sind und solche Form und Masse besitzen, daß bei der Herstellung durch Vergütung innere Spannungen entstehen, die i0°/0 der Festigkeit überschreiten. Die zylindrischen oder kegelstumpfförmigen Blöcke werden einfach mit spanabhebenden Werkzeugen bearbeitet, in derselben Weise, wie man bisher in üblicher Weise die vorgeschmiedeten Stücke bearbeitet hat. Es ist. ohne weiteres einleuchtend, daß der Materialverlust bei der Herstellung der rohen Gußstücke, die unmittelbar der spanabhebenden Bearbeitung unterzogen werden können, wesentlich geringer ist als bei Herstellung geschmiedeter Stücke. Während man beim Schmieden mit einem gesamten Materialabfall von mindestens 5o0/0 zu rechnen hat, ist es beim Gießen nur nötig, mit einem Materialüberschuß von io bis 200/, zu arbeiten. Das Schmelzen und Gießen von Metallen und Legierungen im Vacuum ist zwar an sich bekannt, und es ist auch bekannt, daß man auf diesem Wege gasfreie Metalle erhalten kann. Ebenso ist es bekannt, daß die Kerbzähigkeit von im Vacuum geschmolzenen und im Vacuum vergossenen Legierungen erheblich größer ist als die von Metallen und Legierungen, die bei gleicher Zusammensetzung offen geschmolzen und vergossen sind. Es war aber nicht bekannt, daß die Festigkeit von im Vacuum geschmolzenen und vergossenen, ungeschmiedeten Stükken größer ist als die von offen geschmolzenen und geschmiedeten Stücken gleicher Zusammensetzung. Da sich durch Schmieden die Kerbzähigkeit von offen geschmolzenen Metallen und Legierungen an nicht sehr großen Stücken auf einen Wert bringen läßt, der der Kerbzähigkeit der vacuumgeschmolzenen Metalle und Legierungen gleicher Zusammensetzung im Gußzustand nicht nachsteht, war es nicht ohne weiteres vorauszusehen, daß große Stücke von im Vacuum erschmolzenen und vergossenen Legierungen im ungeschmiedeten Zustand bezüglich Festigkeit den geschmiedeten oder vergüteten offen geschmolzenen Materialien gleicher Zusammensetzung überlegen sein würden.
  • Es werden somit bereits durch das Schmelzen und Gießen im Vacuum ohne nachträgliche Wärmebehandlung oder mechanische Bearbeitung Stücke erhalten, die mechanischen Ansprüchen bei erhöhter Temperatur in hohem Maße gewachsen sind. Nachstehend wird eine Arbeitsweise beschrieben, die erlaubt, bei gleicher mechanischer Festigkeit der Legierungen die Lunkerbildung noch weiter zurückzudrängen.
  • Man geht dabei in der Weise vor, daß man die Metalle und Legierungen im Vacuum schmilzt, sie dann aber überhaupt nicht gießt, sondern sie unter Umgehung des Gießvorganges am Ort der Schmelzung unter geregelten Abkühlungsbedingungen erstarren läßt. Dabei erfolgt die Erstarrung stufenweise oder allmählich von unten nach oben, was beispielsweise durch allmähliches Senken des Schmelzgefäßes bzw. Verschieben des heizenden Prinzips relativ zum Schmelzgefäß, durch Kühlen des Schmelzgefäßes von unten nach oben oder durch allmähliches oder stufenweises Ausschalten des Heizelementes von unten nach oben erfolgen kann. Diese unter geregelten Abkühlungsbedingungen im Ofen lunkerfrei erstarrten Blöcke brauchen dann ebenfalls nur noch spanabhebend bearbeitet zu werden.
  • Es ist nun schon vorgeschlagen worden, die Erstarrung von geschmolzenem Metall zwecks Vermeidung der Lunkerbildung n Gießformen durch nachträgliche Beheizung der Gießform zu beeinflussen, doch wurden ähnliche Maßnahmen noch nicht getroffen, um Metalle am Orte der Schmelzung erstarren zu lassen und um damit zu erreichen, daß die betreffenden Metalle ohne nachträgliche Vergütung o. dgl. im Erstarrungszustand für höchstbeanspruchte Maschinenteile benutzt werden können.
  • Da nach den vorstehend geschilderten Verfahren jede nachträgliche Wärmebehandlung der Metalle und Legierungen entfällt, ist es möglich, bei gleichen Kosten nach dem Verfahren gemäß der Erfindung Legierungen zu erschmelzen, die an sich eine hohe Warmfestigkeit oder andere für besondere Zwecke erforderliche Eigenschaften besitzen. In erster Linie kommen hierfür in Frage Legierungen des Eisens mit Zusätzen von Nickel, Chrom, Molvbdän, Wolfram, Kobalt, Aluminium, Silicium sowie gegebenenfalls Mangan und Kohlenstoff. Durch den Wegfall der Wärmebehandlung wird der durch den :Metallwert bedingte höhere Preis der Legierungen weitgehend wieder ausgeglichen. Beispielsweise ist es möglich, durch die Legierungszusammensetzung außer den mechanischen Eigenschaften auch das magnetische Verhalten zu beeinflussen. So wird man beispielsweise für Induktoren von Turbogeneratoren eine Legierung wählen, die eine hohe Permeabilität besitzt, für die Kappen über den Nickelköpfen der Induktoren dagegen unmagnetische Legierungen mit hoher mechanischer Festigkeit. Maschinenteile, die etwa neben hohen mechanischen Beanspruchungen zugleich chemischen Angriffen ausgesetzt sind, wird man aus korrosionsbeständigen Legierungen mit hoher Festigkeit herstellen.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Anwendung von im Vakuum erschmolzenen und gegossenen Rohstücken für Turbogeneratoren und ähnliche Maschinenteile.
  2. 2. Anwendung von im Vakuum erschmolzenen und am Ort der Schmelzung allmählich und stufenweise von unten nach oben erstarrten Rohstücken für Maschinenteile nach Anspruch r.
DEH115595D 1928-03-07 1928-03-07 Verfahren zur Herstellung von Trommeln fuer Turbogeneratoren und aehnlich hochbeanspruchten Maschinenteilen Expired DE541369C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEH115595D DE541369C (de) 1928-03-07 1928-03-07 Verfahren zur Herstellung von Trommeln fuer Turbogeneratoren und aehnlich hochbeanspruchten Maschinenteilen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEH115595D DE541369C (de) 1928-03-07 1928-03-07 Verfahren zur Herstellung von Trommeln fuer Turbogeneratoren und aehnlich hochbeanspruchten Maschinenteilen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE541369C true DE541369C (de) 1932-01-13

Family

ID=7172356

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEH115595D Expired DE541369C (de) 1928-03-07 1928-03-07 Verfahren zur Herstellung von Trommeln fuer Turbogeneratoren und aehnlich hochbeanspruchten Maschinenteilen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE541369C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE112010002758B4 (de) Ermüdungsresistente gegossene gegenstände aus titanlegierung
DE68922873T2 (de) Gasturbine, Deckband für eine Gasturbine und Verfahren zur Herstellung des Deckbandes.
DE102015211718B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von TiAl-Schmiedebauteilen
DE60021670T2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Werkzeugstahles sowie Werkzeug
DE3445767A1 (de) Verfahren zum Schmieden von Superlegierungen auf Nickelbasis sowie ein Gegenstand aus einer Superlegierung auf Nickelbasis mit verbesserter Schmiedbarkeit
WO2013124283A1 (de) Verfahren zur herstellung hochfester formteile aus hochkohlenstoff- und hochmanganhaltigem austenitischem stahlguss mit trip/twip-eigenschaften
DE112013007406B4 (de) Verfahren zum Herstellen von Bauteilen aus einer Aluminiumlegierung
EP3581668A1 (de) Verfahren zur herstellung eines bauteils aus gamma - tial und entsprechend hergestelltes bauteil
DE10232159A1 (de) Verschleißfester gestreckter Körper aus Aluminiumlegierung, Herstellungsverfahren dafür und Kolben für Auto-Klimaanlage
DE69812269T2 (de) Verbundwalze zum kaltwalzen
CH365880A (de) Verfahren zur Herstellung von Werkstücken mit hoher Dämpfungsfähigkeit, nach diesem Verfahren hergestelltes Werkstück und dessen Verwendung
DE1922314A1 (de) Verfahren zur Verguetung von Legierungen
EP3427858A1 (de) Schmieden bei hohen temperaturen, insbesondere von titanaluminiden
DE541369C (de) Verfahren zur Herstellung von Trommeln fuer Turbogeneratoren und aehnlich hochbeanspruchten Maschinenteilen
DE19531260C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Warmarbeitsstahls
DE2255824A1 (de) Verfahren zur herstellung einer knetlegierung auf zinkbasis
DE19612678A1 (de) Verfahren zum Herstellen eines Gußstückes
AT411069B (de) Drahtförmiges produkt, dessen verwendung und verfahren zu seiner herstellung
DE102014214640A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Bauteils aus wärmebehandeltem Gusseisen
DE651234C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Verbundgusslagerschalen
AT411028B (de) Turbinenschaufel für dampf- oder gasturbinen sowie verdichter
DE1508127B2 (de) Verfahren zur Erzeugung von feinkarbidischen Werkzeug- und Schnellarbeitsstählen
DE3941338C2 (de)
DE69916763T2 (de) Verfahren zur Herstellung von wärmebehandelten, sprühgegossesen Superlegierungsgegenstände
DE1551221A1 (de) Turbinenschaufel und Verfahren zur Herstellung derselben