DE540292C

DE540292C - Durch Fliehkraft wirkender Staubabscheider

Info

Publication number: DE540292C
Application number: DE1930540292D
Authority: DE
Original assignee: Theodor Froehlich A G
Current assignee: Theodor Froehlich A G
Priority date: 1930-05-14
Filing date: 1930-05-14
Publication date: 1931-12-14

Description

Durch Fliehkraft wirkender Staubabscheider Wie Versuche gezeigt haben, hängt der Wirkungsgrad der Fliehkraftstaubabscheider in hohem Maße von den Strömungsverhältnissen im Abscheider selbst ab. Da die Abscheider aber jeweilig nur für eine ganz bestimmte günstigste Gasmenge gebaut werden können, fällt ihr Wirkungsgrad sofort ab, wenn die zu reinigende Gasmenge nicht der dem Bau des Abscheiders zugrunde gelegten Gasmenge entspricht, d. h. wenn die zu reinigende Gasmenge entweder größer oder kleiner als die bei der Berechnung angenommene Gasmenge wird.
Wenn nun auch einerseits in einer Reihe von Fällen annähernd gleichbleibende Verhältnisse vorliegen, so sind doch andererseits die Fälle nicht selten, in denen mit erheblichen Schwankungen in der Gasbelieferung gerechnet werden muß.
Dies ist beispielsweise durchweg in Kesselanlagen der Fall, bei denen bekanntlich die Dampfleistungen und mithin auch die Staub-bzw. Abgasmengen in kurzen zeitlichen Abständen starken Schwankungen unterworfen sind.
Besonders nachteilig werden die mit den Gasmengenschwankungen in Zusammenhang stehenden Wirkungsgradschwankungen des Abscheiders noch dadurch, daß im Falle einer verringerten Abscheidewirkung die feinsten AschentEilchen in erhöhtem Maße in die Atmosphäre gelangen, um nach mehr oder weniger kurzer Zeit wieder zu Boden zu sinken, wobei sie dann. die Umgebung der Anlage beschädigen bzw. die Anlieger belästigen.
Um nun diese den Fliehkraftabscheidern der üblichen Bauart anhaftenden Nachteile zu beheben, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, den Reingasaustritt des Abscheiders durch den Einbau von Ventilen u. dgl. regelbar zu gestalten, und zwar derart, daß der Reingasaustrittsquerschnitt konzentrisch zum Reingasaustrittsstutzen in Richtung zur Mittelachse bei sinkender Belastung- des Abscheiders verringert bzw. bei steigender Belastung umgekehrt vergrößert wird. Hierdurch ist die Möglichkeit gegeben, die Strömungsverhältnisse im Abscheider in einfacher Weise den jeweiligen Belastungsverhältnissen anzupassen, so daß unabhängig von der jeweiligen Belastung der Abscheider einen gleichbleibend hohen Wirkungsgrad aufweist und auch d:e feinsten Asche- bzw. Staubteilchen mit Sicherheit abgeschieden werden.
Diese Möglichkeiten waren bisher noch nicht gegeben, weil die bereits vorgeschlagenen, in den Reingasaustrittsstutzen eingebauten Regelorgane keine Verringerung des Reingasaustrittsquerschnittes konzentrisch in Richtung zur Mittelachse bzw. eine Vergrößerung in entgegengesetzter Richtung zulassen.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in den Abb. t bis 3 dargestellt. Es zeigen Abb. i einen Längsschnitt durch den Staubabscheider mit der Regelvorrichtung, Abb. z einen Schnitt nach der Linie A=B der Abb. i, Abb.3 eine Ausführungsform des Regelventils.
Der Rohgaseintrittsstutzen ist mit a, der Abscheider mit b, der. Abscheiderbunkerteil mit b1, die Staubaustrittsöffnung mit c, der Reingasaustrittsstutzen mit f, die Regelvorrichtung mit d, e, die Betätigung der Regelvorrichtung mit g, g1, !t, die Führung der Regelvorrichtung mit i, h, l und nue Druckmeßvorrichtung mit m, n bezeichnet.
Die Auf- bzw. Abwärtsbewegung der Regelvorrichtung kann von Hand oder auch in anderer Weise und mit anderen Mitteln erfolgen. -So ist es beispielsweise möglich, einen Druck- bzw. Mengenmesser im Zyklon bzw. in der Roh- oder Reingas!eitung mit einem. Servomotor zu kuppeln, um die Stellung der Regelvorrichtung in Abhängigkeit von dem Über- bzw. Unterdruck im Zyklon oder der Gasgeschwindigkeit in der Roh- oder Beingasleitung zu regeln.
Die Druck- und Mengenmesser können auch auf elektrischem Wege mit der Regelvorrichtung gekuppelt werden.
In vielen Fällen wird es möglich sein, die Regelvorrichtung von einer membranartig durch den Druck der Gase im Reingasaustritt in der Schwebe gehaltenen Platte tragen zu lassen, die sich bei Druckänderungen je nach der Bauart des Abscheiders gleichsinnig oder entgegengesetzt wie die Regelvorrichtung bewegt. Durch die Einschaltung :entsprechender Übersetzungen läßt sich ohne weiteres eine Feinregelung der Stellung der Regelvorrichtung erreichen.
Wie Abb. i zeigt, kann die Regelvorrichtung aus einer kreisringförmigen Trennwand mit zylindrischem Fortsatz bestehen, der etwa ebenso lang ist wie der in das Innere des Staubabscheiders hineinragende Reingasaustrittsstutzen, so daß bei heruntergelassener Trennwand der zylinderförmige Fortsatz als R_ eingasaustrittsstutzen dient.
Die Regelvorrichtung kann aber auch als aus Ringplatten bestehendes Stufenventil ausgebildet sein, wie dies z. B. Abb. _3 zeigt: Fernerhin ist es möglich, das Stufenventil aus ineinandergestellten, jeweilig einen Zwischenraum unter sich belassenden Rohrstutzen von. fortlaufend geringer werdendem Durchmesser zu bilden, in anderen Worten: zur Regelung der Strömungsverhältnisse im Abscheider gemäß der Erfindung kann jede Regelvorrichtung dienen, die bei sinkender Belastung eine Verringerung des Reinga.saustrittsquerschnittes konzentrisch in Richtung zur Mittelachse und bei steigender Belastung eine entsprechende Vergrößerung des Reingasaustrittsquerschnittes bewirkt.
Die Anwendung der neuen Regelvorrichtung ist auch keineswegs auf übliche Abscheider der in den Abbildungen gezeigten Form beschränkt; vielmehr können auch Abscheider mit Längs- oder Querunterteilungen des Gasstromes, die. zur Anpassung des Abscheiders an Betriebsschwankungen vorgesehen sind, durch eine Regelvorrichtung nach der Erfindung verbessert werden.

Claims

PATrN TANSPRÜC1iE i. Durch Fliehkraft wirkender Staubabscheider mit axialem Reingasaustritt und regelbarem Reingasaustrittsquerschnitt, dadurch gekennzeichnet, daß im Reingasaustrittsstutzen eine Vorrichtung zur konzentrischen Verringerung des Austrittsquerschnittes angeordnet ist.
2. Staubabscheider nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Regelung des Reingasaustrittsquerschnittes dienende Vorrichtung als Stufenventil aus Ringplatten ausgebildet ist.
3. Staubabscheider nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Regelung des Reingasaustrittsquerschnittes dienende Vorrichtung als Stufenventil aus ineinandergestellten, jeweilig einen Zwischenraum unter sich belassenden Rohrstutzen von fortlaufend geringer werdendem Durchmesser ausgebildet ist.
4. Staubabscheider nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Regelung des Reingasaustrittsquerschnittes dienende Vorrichtung aus einer kreisringförmigen Trennwand mit zylinderförmigem Fortsatz besteht, der etwa ebenso lang ist wie der in das Innere des Zyklons hineinragende Reingasaustrittsstutzen.