DE535768C - Verfahren zur Herstellung von Zaehnen, Zahnfuellungen o. dgl. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Zaehnen, Zahnfuellungen o. dgl.

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DE535768C
DE535768C DER77751D DER0077751D DE535768C DE 535768 C DE535768 C DE 535768C DE R77751 D DER77751 D DE R77751D DE R0077751 D DER0077751 D DE R0077751D DE 535768 C DE535768 C DE 535768C
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teeth
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formaldehyde
tooth
carbamide
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DER77751D
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MAX E ROCK
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MAX E ROCK
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61CDENTISTRY; APPARATUS OR METHODS FOR ORAL OR DENTAL HYGIENE
    • A61C13/00Dental prostheses; Making same
    • A61C13/08Artificial teeth; Making same
    • A61C13/087Artificial resin teeth
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K6/00Preparations for dentistry
    • A61K6/80Preparations for artificial teeth, for filling teeth or for capping teeth
    • A61K6/884Preparations for artificial teeth, for filling teeth or for capping teeth comprising natural or synthetic resins
    • A61K6/891Compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Zähnen, Zahnfüllungen o. dgl. Ein Haupterfordernis bei der Rekonstruktion ganz oder teilweise verlorengegangener Zähne des natürlichen menschlichen Gebisses ist außer der höchst erreichbaren Wiederherstellung der normalen Kaufunktion die Berücksichtigung der Ästhetik. Die Beseitigung der Defekte, der Zahnlücken, durch einen natürlich wirkenden, nicht erkennbaren Zahnersatz ist für die meisten Zahnkranken ein Hauptgrund, den Zahnarzt aufzusuchen. Die Wiedererlangung des natürlichen Kaueffektes kommt bei ihnen erst in zweiter Linie.
  • Die bisher bekannten und praktisch geübten Methoden konnten leider diesen Kardinalerfordernissen nicht in allen Teilen gerecht werden, da die zur Verarbeitung brauchbaren und verwendbaren Materialien versagten. Die Kautschukgebisse waren zu schwer und in der Farbe zu unnatürlich, da sie ein totes mineralisches Aussehen hatten. Die Zahnbrücken erkannte man sofort an ihrer Konstruktion und an den in Erscheinung tretenden Metallfassungen aus Gold, Platin oder Chrommetallen. Die Zähne selbst waren wegen ihrer geringen Transluzenz und nicht immer naturgetreuen Farbgebung leicht als künstliche Zähne zu erkennen, und die Gefahr des Ausbeißens war so groß, daß die -Kauflächen und Zahnschneidekanten mit einer sichtbaren Metallschutzschicht versehen werden mußten, die den künstlichen Zahn deutlich von dem natürlichen unterschied. Aber auch wegen seiner hohl klappernden Eigenschaften ist der Porzellanzahn in hohem Maße als Ersatz für die natürlichen Zähne ungeeignet. Weiter suchte man dem ästhetischen Empfinden der Patienten durch Vermeidung von Metallbrücken und Verwendung von sogenannten jakettkronen und Jakettkronenganzporzellanbrücken Rechnung zu tragen, die sich aber wegen ihrer hohen Herstellungskosten und leichten Zerbrechlichkeit nicht allgemein einführen konnten. Schließlich ist es auch schon bekannt geworden, Zahnersatzteile aus einem unter Verwendung von Kondensationsmitteln hergestellten Produkt aus Phenol und Formaldehyd zu bilden. Solche Ersatzteile haben sich in Hinsicht auf Säurebeständigkeit und Festigkeit nicht bewährt.
  • Der nachstehend beschriebene Erfindungsgegenstand hilft hier allenvorhandenenÜbeln ab. Die Erfindung besteht in einem Verfahren zur Herstellung von naturähnlichen künstlichen Zähnen, Zahnfüllungen, Zahnkronen, zahnärztlichen Prothesen o. dgl. aus einer bekannten festen, synthetischen, organisch kolloidalen Emaillemasse, die aus Carbamid und Formaldehyd ohne Benutzung von Kondensationsmitteln kondensiert ist, unter Anwendung bekannter Preß-, Blas-, Guß-, Stopf-oder Ziehmethoden.
  • Diese Emaillemassen sind so hart wie Zahnsubstanzen oder Knochen nach der Mohsschen Skala 2,g; sie sind fast so hart wie Perlmutter (Skala 3,z), befinden sich sonach in der Härteskala III, sind also hart genug, um den mechanischen Beanspruchungen beim Kauakt standzuhalten, ohne zu hart zu sein, tim ein Klappern zu verursachen.
  • Die Kondensationsemaillemassen zeichnen sich aber auch durch eine große Druckfestigkeit aus (etwa 2 Zoo kg je qcm). Die Zugfestigkeit beträgt etwa 5oo kg je qcm; die Festigkeit des neuen Zahnersatzmaterials ist also eine überraschende, und sein Elastizitätsmodul ist ein besonders hoher, wodurch eine Gewähr geboten ist, daß es auch' dem Kaudruck beim Beißen ohne Bruchgefahr standhält. Es erleidet keinerlei Veränderung in der Mundfeuchtigkeit, weder in der Farbe noch Struktur. Versuche haben bestätigt, daß es weder von verdünnten Säuren noch Alkalien angegriffen wird. Nur von heißer konzentrierter Schwefelsäure und Salpetersäure wird die Masse zerstört, was aber bei Prothesenmaterial wegen der geringen Stärke und Menge der im Speichel enthaltenen Säuren, Salzen und Alkalien außer Berücksichtigung bleiben kann. Diese Prothesenemaille ist durchsichtig und stark lichtbrechend und kann in jeder notwendigen Farbe haltbar gefärbt werden. Beißt man auf Zähne dieser Art, so hat man das Gefühl, als würde man auf Knochen oder den eigenen Zahn beißen. Die Emaille ist leichter als alle bisher mit Erfolg für diese Zwecke verwendeten Materialien. Die Dichte, spezifisches Gewicht, ist 1,25, was bei der Anfertigung ganzer Oberkiefergebisse besonders günstig in Erscheinung tritt. Leicht, fest und unlöslich verbindet sich die Masse mit den nötigen Wurzelstiften und Zahnklammern. Die Verarbeitung erfolgt durch Pressen, Gießen, Blasen, Ziehen oder Stopfen in Formen, die ja nach der Veiwendung des Materials in Autoklaven unter acht Atmosphären Druck mittels Kohlensäure oder sonst einem neutralen Gas bis ioo bis 16o ° C getrocknet und gehärtet werden. Die Ausarbeitung der getrockneten und gehärteten Teile erfolgt mittels Feile, Schleifstein, Schaber, Stichel und Sandpapier, die Politur mittels Bimsstein und Schlemm-"kreide auf bekannten Poliermaschinen.
  • Es soll nun in folgenden Ausführungsbeispielen des den Gegenstand der Erfindung bildenden Verfahrens beschrieben werden, in welcher Weise zahnärztliche Prothesen u. dgl. hierdurch gefertigt werden können. Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung wird die Prothese aus dem bei gewöhnlicher Temperatur festen und spröden Kondensationszwischenprodukt gefertigt. Dabei wird das in Wachs modellierte Ersatzstück mit dem Modell eingebettet. Das Wachs wird ausgeschmolzen und restlos ausgebrüht, und die Küvetten werden getrocknet und auf etwa 7o bis i2o ° vorgewärmt. Sodann wird das nicht mehr schmelzbare Kondensationszwischenprodukt durch Erhitzen gummiartig erweicht, elastisch gemacht und in die Form gestopft. Ist die Hohlform voll ausgestopft, so werden die beiden Küvettenteile zusammengeschraubt und in einem doppelwandigen Trockenofen etwa 2o Minuten auf go bis 16o° erhitzt, hernach in einer Presse gepreßt. Die Pressung kann auch automatisch im Vorwärmetrockenofen erfolgen. Die in die Form gestopfte Masse wird dadurch zusammengeschweißt und erhält eine homogene Struktur. Sodann wird die Küvette in einen umfassenden Bügel fest eingespannt, und die Prothese wird durch zweckmäßige Anwendung von Hitze im Trockenofen weiter gehärtet und allmählich in das Kondensationsendprodukt übergeführt, welches unschmelzbar und in. schwachen Säuren und Alkalien unlöslich ist. Nun werden die Küvetten langsam abgekühlt und nach dem Erkalten die Prothese aus der Form geschnitten, mittels Feile, Schaber, Stichel, Fräser und Schleifstein ausgearbeitet und mit Sandpapier gut abgeschmirgelt. Ist dies geschehen, so werden die Zähne und das künstliche Zahnfleisch der Natur ähnlich gestaltet durch Auflage von entsprechend gefärbter, aus dem zähflüssigen Kondensationsanfangsprodukt bestehender Emaille, sofern diese Arbeiten nicht gleich bei der Herstellung der Prothesen aus entsprechend gefärbten Ko'lloidmaterialien durch Stopfen und Pressen vorgenommen wurden. Die so fertig emaillierten Zähne oder Prothesen kommen nun zum Trocknen und Härten des Farbemailleüberzuges in einen Autoklaven, der unter etwa acht Atmosphären Kohlensäuredruck oder einem Neutralgasdruck steht und auf eine konstante Temperatur von ioo bis 16o' C gebracht wird, um das Farbenemailleanfangsprodukt ebenfalls allmählich in ein Kondensationsprodukt umzuwandeln, wodurch dieses gegen alle äußeren Einflüsse widerstandsfähig wird. Die Prothesen können natürlich auch mit den bisher gebräuchlichen Porzellanzähnen hergestellt werden, was aber nicht zweckmäßig erscheint, da dadurch das Klappern der Zähne beim Beißen und die Gefahr des Brechens der Porzellanzähne dennoch vorhanden wäre. Auch würde die Verwendung von Porzellanzähnen die Prothese nur unnötig schwer machen, und die individuelle Farbgebung wäre nicht in dem Maße zu erreichen wie bei den Prothesen, die ganz aus Kolloid bestehen. Anstatt die Prothesen aus dem bei gewöhnlicher Temperatur festen und spröden Kondensationszwischenprodukt herzustellen, kann man als Ausgangsmaterial ein bei gewöhnlicher Temperatur zähflüssiges Kondensationsanfangsprodukt von Carbamid und Formaldehydverwenden,das durch Gießen oderBlasen in die Formen gebracht und dann durch Erhitzen in das feste Kondensationsendprodukt verwandelt wird. .

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Zähnen, Zahnfüllungen, Kronen zahnärztlichen Prothesen o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß eine bekannte, als Kondensationsprodukt von Carbamid und Formaldehyd gewonnene feste, gegebenenfalls gefärbte Emaillemasse durch Erhitzung in zähflüssigen oder gummiartig erweichten Zustand versetzt, je nach der Art ihrer Verwendung durch bekannte Preß-, Blas-, Guß-, Stopf- oder Ziehmethoden in die Form gebracht und durch erneute Erhitzung derart gehärtet wird, daß eine Beeinflussung durch schwache Säuren und Alkalien unmöglich ist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß auf die ungefärbte Prothese ein entsprechend der Zahn- und Zahnfleischfarbe gefärbtes und in zähflüssigem Zustand befindliches Kondensationsprodukt von Carbamid und Formaldehyd aufgetragen und dieses dann durch entsprechende Druck-und Wärmebehandlung in einen unschmelzbaren und unlöslichen Zustand versetzt wird.
DER77751D 1929-04-05 1929-04-05 Verfahren zur Herstellung von Zaehnen, Zahnfuellungen o. dgl. Expired DE535768C (de)

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