DE53224C - Verfahren und Werkzeug zum Schneiden oder Bearbeiten von Metallen unter Anwendung eines elektrischen Stromes - Google Patents
Verfahren und Werkzeug zum Schneiden oder Bearbeiten von Metallen unter Anwendung eines elektrischen StromesInfo
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Classifications
-
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- B23—MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B23P—METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; COMBINED OPERATIONS; UNIVERSAL MACHINE TOOLS
- B23P25/00—Auxiliary treatment of workpieces, before or during machining operations, to facilitate the action of the tool or the attainment of a desired final condition of the work, e.g. relief of internal stress
- B23P25/003—Auxiliary treatment of workpieces, before or during machining operations, to facilitate the action of the tool or the attainment of a desired final condition of the work, e.g. relief of internal stress immediately preceding a cutting tool
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Description
®\ψΑ'.
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Schneiden oder Abarbeiten von Metallen,
und der Zweck derselben ist der, diese Operationen dadurch zu erleichtern, dafs man
durch einen elektrischen Strom die kleinen Theile des Metalles, welche durch das Schneidoder
Bearbeitungswerkzeug behandelt werden sollen, nach einander schmilzt oder erweicht.
Bisher wurden Metallstangen in der Weise in Stücke getrennt, dafs man starke elektrische
Ströme durch den zu behandelnden Theil hindurchschickte, so den Stab in seinem ganzen
Querschnitt erweichte und hierauf die Stange durch Zug oder durch Anwendung gewöhnlicher
Schneidwerkzeuge theilte. Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist aber der, eine
Methode anzugeben, durch welche Metallgegenstände nicht nur in Stücke getheilt, sondern
auch gehobelt, abgedreht oder in irgend einer gewöhnlichen Weise.bearbeitet werden können;
dabei wird das Erhitzen des behandelten Metalles, aufser an jenen Stellen, wo die Bearbeitung
stattfindet, so viel als möglich vermieden. Dies wird dadurch bewerkstelligt, dafs man den elektrischen Strom und die Bearbeitung
auf eine Linie oder eine fortlaufende Reihe von kleinen Fleckchen oder Punkten
concentrirt, die dicht an einander liegen und nach einander unter die Einwirkung des elektrischen
Stromes und des Werkzeuges gelangen, so dafs das Metall stets dort bis zur
erforderlichen Temperatur erwärmt wird, wo es bearbeitet werden soll, und sonst nirgends.
Bei Ausführung der vorliegenden Erfindung ist es vorzuziehen, Ströme von grofser Spannung
und geringer Stärke zu benutzen (indessen beschränkt sich der Erfinder nicht auf
solche). Diese Ströme können gleichgerichtete, Wechselströme oder intermittirende Ströme
sein. Der' zu behandelnde Metallgegenstand wird so angeordnet, dafs er eine Elektrode
bildet, während der andere (am* besten das Werkzeug selbst) mit dem Metallgegenstand an
der Stelle oder nahezu an der Stelle in Berührung kommt, an welcher die mechanische
Schneidwirkung stattfinden soll. Der Uebergang des elektrischen Stromes von der einen
Elektrode zur anderen an der Berührungsstelle, welche zugleich die Stelle des gröfsten Leitungswiderstandes
repräsentirt, schmilzt oder erweicht das Metall an der Stelle und erleichtert in hohem Mafse das Schneiden. Die Leiter
und Elektroden sollten natürlich hinreichend grofs sein, . so dafs sie nur einen geringen
Widerstand darbieten; auch werden sie am besten isolirt, so dafs der Strom auf die Berührungsstelle
eingeschränkt wird. Wie bereits J bemerkt, ist es vorzuziehen, das Schneidwerkzeug
selbst zu einer Elektrode zu machen, und zwar aus dem augenfälligen Grunde, weil
man die Stelle, an welcher das Metall durch den Strom am stärksten erhitzt ist, in keiner
anderen, ebenso bequemen Weise mit der Angriffsstelle des Schneidwerkzeuges ' auf dem
Metall in so vollkommene Uebereinstimmung bringen kann; für die beste Ausführungsweise
dieses Verfahrens hält Erfinder die Herstellung des Schneid- oder Bearbeitungswerkzeuges in
Gestalt einer Scheibe aus Metall oder anderem leitenden Material, die mit der Stromquelle
leitend verbunden ist. Der zu behandelnde Metallgegenstand wird sodann an einem Tisch,
einer Drehbank oder anderen Stütze entsprechend festgemacht und mit der Stromquelle
leitend verbunden. Beide Elektroden werden in geeigneter Weise isolirt, die Kante
der rotirenden Scheibe kräftig an die Oberfläche des Metallgegenstandes geprefst, so dafs
die Leitung geschlossen ist und die Oberfläche des Gegenstandes an der Berührungsstelle bis
zum Schmelzen oder Erweichen erhitzt wird.
Gleichzeitig wird durch die Reibung der rotirenden Scheibe etwas von dem erweichten
Metall weggenommen, und wenn die Drehung der Scheibe sehr rasch ist, so wird durch die
Reibung das Erweichen des Metalles begünstigt.
Der bearbeitete Metallgegenstand wird allmälig
vor der rotirenden Scheibe hingeführt, so dafs ein continuirlicher Schnitt erzeugt wird,
ähnlich wie bei einer Schmirgelscheibe, einem Drehstahl oder einem Hobelstahl. Natürlich
kann man auch, statt den Gegenstand unter der rotirenden Scheibe wegzuführen, diese
letztere längs der Oberfläche des Metallgegenstandes verschieben.
Die Umfangsgeschwindigkeit der rotirenden Scheibe ist viel gröfser als der Vorschub des
bearbeiteten Gegenstandes, so dafs die Berührungsstelle der Scheibe, an welcher auch der
Strom in dieselbe eintritt, beständig wechselt. Sie ist daher dem Stromdurchgang durch eine viel
kürzere Zeit ausgesetzt als die leitende Stelle der bearbeiteten Oberfläche.
Die Scheibe wird somit nicht so stark erwärmt wie diese Oberfläche, und die Temperatur
der Scheibe kann, wenn gewünscht, durch künstliche Kühlung verringert werden, ebenso wie die Temperatur des bearbeiteten
Gegenstandes.
Die Arbeit kann, wenn gewünscht, unter Wasser vorgenommen werden.
Es ist wünschenswerth, dafs die Erhitzung der Stelle des Metalles bis zum erforderlichen
Grad von Weichheit so rasch als möglich vorgenommen werde, so dafs der Wärmeverlust
durch Leitung auf das geringste Mafs beschränkt werde. Der Strom, welcher für eine
gegebene Contactfläche benutzt wird, sollte von einer Spannung und Stärke sein, welche zu
diesem Zwecke bei weitem ausreicht. Es sind auch Mittel anzubringen, um den Strom zu
messen und zu reguliren, wie sie in der Elektrotechnik allgemein üblich sind.
In den beiliegenden Zeichnungen zeigt Fig. ι die vorzugsweise benutzte Anordnung, um eine
rotirende Scheibe sowohl zur Stromzuleitung, als auch als Werkzeug zu benutzen. Fig. 2
dagegen zeigt, wie die Erfindung benutzt werden kann, wenn es aus irgend einem Grunde
nicht wünschenswerth erscheint, das Werkzeug zur Stromzuleitung zu benutzen.
In Fig. ι ist A eine Metallscheibe, die in
rasche Rotation versetzt werden kann und mit der Stromquelle durch einen Leiter C verbunden
ist. Die Scheibe ist isolirt und am besten auf einem Gestell angebracht, so dafs
sie in jeder Richtung bewegt werden kann, wie das Werkzeug bei einer Drehbank oder
einer Hobelmaschine. B ist der zu bearbeitende Metallgegenstand; er ist mit der Stromquelle
durch den Leiter D verbunden, so dafs er die andere Elektrode bildet. Er ist isolirt
und an irgend einem geeigneten Tisch oder einer Stütze angebracht, um ihn mit der rotirenden
Scheibe in Berührung erhalten und während der Bearbeitung entsprechend bewegen zu können.
Es ist natürlich klar, dafs, wenn die Kante der rotirenden Scheibe A mit dem Gegenstand
B in Berührung gebracht wird, so dafs der Strom geschlossen ist, der durch die Berührungsstelle
gehende Strom eine dünne Schicht des Metalles bis zum Schmelzen oder Erweichen erhitzt, welche durch die Reibung der
rotirenden Scheibe sofort weggenommen wird, und wie der Gegenstand B an der rotirenden
Scheibe A hingeführt wird, entsteht ein fortlaufender Schnitt, wie durch das Werkzeug
einer Hobelmaschine, so dafs durch Hervorbringung der entsprechenden relativen Bewegung
zwischen dem Werkzeug und dem bearbeiteten Gegenstand dasselbe Resultat erzielt wird, wie bei einer gewöhnlichen Hobelmaschine.
In Fig. 2 ist B1 der zu bearbeitende Metallgegenstand;
nach der Zeichnung ist dies ein Rad, mit welchem der Leiter, D verbunden ist und welches gedreht werden kann, wie
dies durch den Pfeil angedeutet ist. Der andere Leiter ist nicht mit dem Werkzeug, sondern
mit einer besonderen Stange E verbunden, welche mit dem Metallgegenstand B in Berührung
gebracht wird, um eine Stelle der Oberfläche desselben zu schmelzen oder zu erweichen.
F ist das Werkzeug.
Die Stange E ist so angeordnet, dafs der Strom so lange als möglich an jener Stelle
eintritt, wo das Werkzeug arbeitet, so dafs die Bewegung des bearbeiteten Gegenstandes die
erhitzte Stelle so rasch und mit so wenig Wärmeverlust als möglich unter das Werkzeug
führt. Die Stange E besteht am besten aus Kohle und ist so angeordnet, dafs zwischen,
ihr und der Fläche B1 ein_Lichtbi2gen gebildet
wird. Das Werkzeug F kann^aus Stehl her- :
gestellt und gezahnt sein, wie eine Kreissäge; es kann" "aber auch aus" einem nicht leitenden i
Material, wie einem Schleifstein oder einer Schmirgelscheibe, bestehen.
Die vorliegende Erfindung kann bei Drehbänken, Fra's-, Hobel- und SchleifmascEmen
angewendet werden, und im allgemeinen bei allen Operationen, bei welchen Metall geschnitten
oder weggenommen werden soll und bei welchen ein Werkzeug in Verbindung mit einem elektrischen Strom wirkt, so dafs auf
einander folgende Theile der Metalloberfläche bis zum Schmelzen oder Erweichen erhitzt
werden.
Das Verfahren kann auf alle in der Technik benutzte Metalle und Legirungen angewendet ;
werden. Gehärteter Stahl und Hartgufs wer- ;| den durch Anwendung desselben geschnitten·!
oder angegriffen.
Als Werkzeug, welches am vortheilhaftesten zur Anwendung gebracht wird, wurde eine
rotirende Scheibe angegeben; aber es versteht sich natürlich von selbst, dafs man irgend ein
geeignetes Werkzeug mit continuirlicher oder hin- und hergehender Bewegung wie eine
Bandsäge oder eine hin- und hergehende Säge benutzen kann, und dafs die arbeitende Kante
der Werkzeuge glatt oder gezahnt sein kann.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:Das Verfahren, Metall zu schneiden oder zu bearbeiten, darin bestehend, dafs man durch einen elektrischen Strom auf einander folgende kleine Metallteile an der Oberfläche des Arbeitsstückes erhitzt und die erhitzten Metallteile sofort durch ein Werkzeug wegnimmt.Zur Ausführung des durch Anspruch i. gekennzeichneten Verfahrens eine Vorrichtung, welche besteht entweder:a) aus einem rotirenden Werkzeug (A), durch welches der zum Erhitzen des wegzunehmenden Metalles erforderliche elektrische Strom unmittelbar hindurchgeleitet wird, oderb) aus einer Elektrode (E) zum Erhitzen des Metalles und einem rotirenden Werkzeug (F) zum Wegnehmen der erhitzten Metalltheile.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE53224C true DE53224C (de) |
Family
ID=327890
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT53224D Expired - Lifetime DE53224C (de) | Verfahren und Werkzeug zum Schneiden oder Bearbeiten von Metallen unter Anwendung eines elektrischen Stromes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE53224C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2464658A (en) * | 1942-09-04 | 1949-03-15 | Stivin Jiri | Fashioning of articles |
DE936610C (de) * | 1940-11-14 | 1955-12-15 | Aeg | Verfahren zum Regeln der Schnittgeschwindigkeit und/oder der Schnittiefe bei der spanabhebenden Bearbeitung eines unmittelbar vorher induktiv erwaermten Werkstueckes |
DE1136238B (de) * | 1955-10-24 | 1962-09-06 | Werner Osenberg Dr Ing | Verfahren zum Bearbeiten planer und gewoelbter Flaechen metallischer Werkstuecke |
-
0
- DE DENDAT53224D patent/DE53224C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE936610C (de) * | 1940-11-14 | 1955-12-15 | Aeg | Verfahren zum Regeln der Schnittgeschwindigkeit und/oder der Schnittiefe bei der spanabhebenden Bearbeitung eines unmittelbar vorher induktiv erwaermten Werkstueckes |
US2464658A (en) * | 1942-09-04 | 1949-03-15 | Stivin Jiri | Fashioning of articles |
DE1136238B (de) * | 1955-10-24 | 1962-09-06 | Werner Osenberg Dr Ing | Verfahren zum Bearbeiten planer und gewoelbter Flaechen metallischer Werkstuecke |
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